— Nach Berichten, welche „Reuters Telegramm⸗Compagnie“ aus Brasilien zugegangen sind, befindet sich der Handel in Buenos⸗Ayres und Montevideo in einer beklagenswerthen Lage,
ine Geldkrisis ohne Gleichen ist ausgebrochen. 8
Verkehrs⸗Anstalten. “ MNr. 50 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bahn⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Mittheilungen über Eisenbahnen und sonstige Transportanstalten. Vereinsgebiet. Ver⸗
einigte Südösterreichische, Lombardische und Central⸗Italienische Eisen⸗
ten für den Ostbahndienst mit Erfolg besucht.
bahngesellschaft, Geschäftsbericht pro 1872. Ostpreußische Südbahn, Beschlüsse der Generalversammlung. Oesterr. Staatseisenbahn, Ver⸗ zeichniß der im Monat Mai 1873 vorgekommenen Tarifänderungen. reener Ausland. Niederländische Central⸗Eisenbahn. Aus dem Geschäftsbericht pro 1872. Die schwedischen Eisenbahnen. Offizielle Mittheilungen über Eisenbahneinnahmen im Monat Mai 1873. Eisenbahnkalender.
München, 29. Juni. Der am 15. gr aphenkurs wurde am 28. Juni d. J. beendet. zaben sich 62 Absolventen der polytechnischen Schule, welche sich dem Verkehrsdienste widmen, betheiligt, wovon der Schlußprüfung sich 61 unterzogen und 50 dieselbe mit Erfolg bestanden haben. Die übrigen 11 (21 Prozent) haben einen weiteren Unterrichtskurs nochmals zu be⸗ suchen. Außerdem wurde dieser Kurs auch von 10 Aspiranten für den Gehülfendienst der Königlichen Verkehrsanstalten und 9 Aspiran⸗ Im Ganzen haben von sämmtlichen Aspiranten, welche die Schlußprüfung bestanden, 5 die Note I, 27 die Note II und 37 die Note III erhalten.
Mai begonnene Tele⸗
An demselben
*½
London, 28. Juni. Das Handelsamt hat vom Staats⸗ Sekretär für auswärtige Angelegenheiten eine Depesche des britischen Gesandten in Madrid erhalten, welche meldet, daß kraft eines Dekrets der spanischen Regierung, da in Oesterreich⸗Ungarn und in der Türkei die Cholera ausgebrochen ist, sowie in Montevideo das gelbe Fieber zugenommen hat, alle Schiffe, welche die Donauhäfen nach dem 26. April oder Montevideo nach dem 20. März verließen, bei der Ankunft in spanischen Häfen Quarantäne halten müssen.
— Die große nordische Telegraphengesellschaft hat von den Re⸗ gierungen Frankreichs und Dänemarks eine Konzession zur Legung eines submarinen Kabels zwischen Dünkirchen und einem Punkt an der Westküste von Jütland erhalten. Das Werk joll sofort in Angriff genommen und vor dem 1. September vollendet werden. Zu gleicher Zeit wird ein anderes Kabel von England nach Jüt⸗ land, sodann vom Kontinent nach Schweden, letzteres mit beson⸗ deren Leitern für die französische und englische Korrespondenz, gelegt werden. Der Betrieb der verschiedenen Linien geht in die Hände der bezüglichen Staaten über.
Southampron, 1. Juli. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloydd „Mosel“ ist heute aus New⸗York hier einge⸗ troffen.
Sunderland, 1. Juli. (W. T. B.) Dampfer des baltischen Lloyd, „Washington“, Stettin in See gegangen.
Der hier neu erbaute ist heute nach
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau. G Wien, Mittwoch, 2. Juli. Die ungarische Regierung hat,
wie die „Neue freie Presse“ meldet, die in der Ostbahn⸗Priori⸗ täten⸗Angelegenheit von der Nationalbank geforderte Erklärung bereits abgegeben. — Die Handelsbilanz für das erste Quartal weist, der „Austria“ zufolge, eine Abnahme des Exportes und eine Zunahme des Importes auf. Der Mehrimport repräsentirt eine Summe von 58 Mill. Fl. Silber und ist offenbar eine Folge der schlechten Ernte des vorigen Jahres.
Paris, Mittwoch, 2. Juli. Der Gouverneur von Paris hat die Aufführung des Stückes: „Le roi s'amuse“ von Victor Hugo, mit welchem das Theater an der Porte St. Martin wieder eröffnet werden sollte, verboten.
Rom, Mittwoch, 2. Juli. Der seitherige Kriegs⸗Minister, General Ricotti, ist, wie eine Depesche aus Florenz meldet, heute Morgen im Beisein Minghetti's vom Könige empfangen worden, um über die Gesammtziffer der für Militärzwecke noth⸗ wendigen Ausgaben sein Gutachten abzugeben. Maurogonato hat die Uebernahme des Finanz⸗Ministeriums aus Familien⸗ rücksichten abgelehnt. Dasselbe soll, der „Nuova Roma“ zufolge, darauf dem Grafen Cambray⸗Digny angeboten worden sein, welcher letztere indeß gewisse Bedingungen an die Uebernahme geknüpft hätte. Die „Italie“ bestätigt, daß der König Cambray⸗Digny und außer diesem auch Peruzzi zu sich berufen habe, um mit denselben über die augenblickliche Lage zu berathen. Nach dem „Diritto“ wäre es der dringende Wunsch des Königs, daß Minghetti und Depretis über die Bildung des neuen Kabinets in gemeinsamen Einverständnisse handelten.
Berliner Industrie im Jahre 1872.*)
Lokomotiven⸗, Wagen⸗ und Maschinenbau. Auf diesem Gebiete herrschte ein ungemein reges Leben.
Der Bedarf an Ma⸗ schinen für alle Industriezweige war ein ungewöhnlich großer. Berg⸗ werks⸗Anlagen, Hüttenwerke, Schneidemühlen, Brückenbauten, architek⸗ tonische Konstruktionen, Brennereien, Siedereien, vor Allem aber die mannigfaltigsten Bedürfnisse der Eisenbahnen stellten an unsere zahl⸗ reichen großen und kleineren Werkstatten enorme Anforderungen; auch die Landwirthschaft zeigte größeren Bedarf an Maschinen; Buch⸗ druckereien gaben zahlreiche Aufträge; Weberei und Spinnerei ertheilten dergleichen auch mehr als sonst. Den Bestellungen von Lokomotiven konnte mit den vorhandenen Kräften so wenig entsprochen werden, daß die Anstalten, welche darauf eingerichtet sind, noch für das laufende und selbst folgende Jahr vollauf besetzt sind. Die größte Fabrik lieferte 154 Stück (gegen 157 im vorangegangenen Jahre), 117 für das Inland, 37 für Rußland. Eine andere Fabrik 80 Stück. andem ist uns die Stückzahl nicht bekannt geworden.
Während die Lokomotiven⸗ wie auch andere Maschinenbau⸗Anstalte die Preise ihrer Fabrikate entsprechend den gestiegenen Material⸗ preisen und Arbeitslöhnen zu erhöhen im Stande waren, hat eine übertriebene Konkurrenz in niedern Angeboten bei Submissionen die Wagenbauanstalten daran gehindert; der Preis der Wagen ist bis vor Kurzem fast auf dem alten Niveau geblieben. Mehrere größere Eta⸗ blissements auswärts haben daher gar keine Dividende zahlen können. Die hiesige große Wagenbauanstalt führt den Beweis, daß sie nur
mit einem Nutzen von 5 Prozent der Selbstkosten ihr Geschäft be⸗
trieben und eine Dividende von 10 —11 Prozent nur dadurch ermög⸗ licht, daß sie ihr Anlagekapital zweimal im Jahre umsetzt. Dennoch lag ihr im vorigen Jahre, als der Strike ausbrach, die Frage nahe,
ob sie nicht dem Fortbetriebe des Geschäfts die Auflösung der Ge⸗
8 Wochen vor dem Strike betrug 1991 Mann, von welchen bis dahin
58 Pf. mehr als vor dem Strike.
sellschaft und die vortheilhafte Veräußerung ihrer Grundstücke vor⸗ ziehen sollte. Der Ausgang dieses Strikes und seine Folgen sind in mehrfacher Hinsicht lehrreich. Derselbe begann am 23. August und dauerte bis zum Wiederbeginn des regelmäßigen Betriebs der Fabrik mit einer, die frühere Höhe nicht erreichenden Zahl der Arbeiter, sieben Wochen. Die Durchschnittszahl der Arbeiter in den 34 ersten
an die Handarbeiter, welche nicht Handwerker sind, die Wagenschieber und Putzer mitgerechnet, durchschnittlich pro Tag 1 Thlr. 6 Sgr. 10 Pf. verdienten. Die Durchschnittszahl der Ar⸗ beiter in den elf Wochen nach dem Strike belief sich auf 1744 Mann, welche durchschnittlich bei den alten Lohn⸗ und Accordsätzen 1 Thlr. 11 Sgr. 3 8 Pf. pro Mann und Tag verdienten, mithin 4 Sgr. Die geringere Zahl der Arbeiter in den letzten elf Wochen rührte nicht von einem Mangel an Arbeitern her, sondern der größere Fleiß und die freiwillig verlängerte Arbeits⸗ zeit der Leute in einzelnen Werkstätten machte die Annahme der früheren Anzahl unnöthig. Es wurde an die kleinere Zahl Arbeiter fast genau dieselbe Summe gezahlt an Wochenlohn, als früher an die größere. Der Total⸗Umsatz dieser großen Wagenfabrik im Jahre 1872 betrug 3,533,457 Thlr. Es giebt übrigens an unserm Platze mehrere Ma⸗ schinenbau⸗Anstalten, deren Jahreslieferungen diesem Umsatz gleich⸗ ommen oder ihn nahezu erreichen. Speziell wollen wir hier noch der Rähmaschinen⸗Fabrikation gedenken, welche in Deutschland bis vor wenigen Jahren als selbständiger Industriezweig von irgend welcher Bedeutung kaum gekannt war, in neuerer Zeit aber dadurch, daß das große Kapital sich ihr zuwandte, einen bedeutenden Aufschwung ge⸗ nommen hat. Berlin nimmt für diese Branche jetzt einen Hauptplatz in Europa ein und steht, was die Qualität betrifft, nicht hinter Amerika zurück, soweit in einzelnen großen Fabriken das rationelle amerikanische Fabrikationssystem Eingang gefunden hat. — Die in Berlin fabrizirten Nähmaschinen werden pro Jahr die Zahl von 70 — 75,000 Stück der verschiedenartigsten Systeme erreichen, was einen ungefähren Produktionswerth von 1— 1 ½ Millionen Thlr. repräsentirt. Außer mit den eigenen Fabrikaten des Platzes findet hier ein lebhafter Handel in den Erzeugnissen amerikanischer, deutscher und englischer Fabriken statt, die durch eigene Niederlagen hier vertreten sind. — Das Absatzgebiet der Berliner Nähmaschinen⸗Industrie erstreckt sich auf alle Länder, Nordamerika ausgenommen, wo Zölle und Patent⸗ gesetzgebung den Eingang fremder Fabrikate verhindern; sonst würde sich die Berliner Industrie im Stande sehn, auch dort durch die Qua⸗ lität ihrer Erzeugnisse zu konkurriren.
Kupfer⸗, Messing⸗ und Bronze⸗Waaren. Die Fabri⸗ kation gestaltet sich immer umfangreicher und hat auch im vorigen Jahre weitere Fortschritte gemacht. Dem Absatz waren theilweise die hohen Rohkupferpreise hinderlich. Die Kupferbleche, Messingbleche und Draht, in verschiedenen Legirungen, die aus den hiesigen Fabriken hervorgehen, finden zum großen Theil ihre weitere Verarbeitung hier am Orte, zum Theil gehen sie aber auch nach den Provinzen, nach Süddeutschland, den Niederlanden und Rußland. Aus einer umfangreichen Anstalt gingen, wie immer, außer Kupferblechen, auch Vacuum⸗Pfan⸗ nen, Kessel⸗Armaturen, Apparate für Brennereien und Siedereien in großer Zahl hervor. Andere Anstalten thun sich im Messingguß her⸗ vor, andere in Lampen, Bronce⸗ und Galanterie⸗Waaren, Buch⸗ beschlägen, Bügeln, in mannigfaltigen Ausrüstungsgegenständen für die Armee. besondere hat die Herstellung von Gasbeleuch⸗ tungsgegenständen in Bronze und Zink, “ aller zu Gas⸗ und Wasserleitungen erforderlichen Utensilien, Anlage von Centralheizungen eine große Pusdehnung gewonnen. aterialpreise und Arbeitlöhne stiegen auch in dieser Branche; die Beschaffung geeigneter Arbeits⸗ kräfte machte viele Mühe; Aufträge waren sehr bedeutend und kom⸗ men zahlreich, nicht nur aus allen Theilen Deutschlands, sondern auch aus Oesterreich⸗Ungarn, nächstdem aus Rußland und Schweden, ge⸗ legentlich auch aus Italien, Belgien, England und Aegypten. Reichere und theurere Bronze⸗Kronleuchter sind zur Zeit viel begehrter als früher; die Ausstattung zahlreicher großer Bauten am Platz trug gleichfalls dazu bei, die hiesigen Fabriken zu beschäftigen.
Neusilber⸗ und Alfénidewaaren. Der Bedarf, welcher
*) Aus dem Bericht über den Handel und die Industrie von Berlin im Jahre 1872, erstattet von den Aeltesten der Kaufmannschaft
von
Von
sich nach dem Friedensschluß für Neusilber und Neusilber versilberte Waaren (Alfénide) eingestellt hatte, blieb auch während des ganzen Jahres 1872 ein sehr reger und konnte bei den mangelnden Arbeits⸗ kräften nur mit Hülfe der vom verflossenen Jahre übernommenen be⸗ deutenden Vorräthe befriedigt werden. Auch eine Preissteigerung von 10 Proz. bis 20 Proz. auf leichtere und schwerere Waaren, hervorgerufen durch die anhaltenden hohen Preise von Kupfer und Nickel, sowie durch die Erhöhung aller Löhne, konnte den Absatz nicht beeinträchtigen. Es ist erfreulich, daß sich auch für reichere und dem zu Folge theurere Gegenstände der Bedarf gesteigert hat, da es nur dadurch möglich wird, neben der Massenfabrikation von gangbaren Mittelwaaren dem Streben der Kunst⸗Industrie nach vollendeteren Formen gerecht zu werden.
Eisenwaaren. Der Bedarf war trotz der bedeutend gestiegenen
Rohmaterialien⸗Preise und Arbeitslöhne lebhafter als je und kaum zu befriedigen, namentlich in Artikeln für Bauzwecke, für Eisenbahnen
und Telegraphen⸗Leitungen. Das In⸗ und Ausland machte ungewöhn⸗ lich große Ansprüche auf allerlei Hülfswerkzeuge und Materialien. In feineren Eisenwaaren ist namentlich der vermehrte Umsatz in So⸗ linger Stahlwaaren hervorzuheben, der noch umfassender gewesen wäre,
hätten nicht wiederholte Strikes in den Solinger Arbeiterkreisen die
Das Geschäft in den neu eingeführten Maßen und Gewichten ist durch die am Ende des vergangenen und Anfang dieses Jahres stattgehabte Ueberproduktion fast gänzlich lahm gelegt;
DHroduktion geschwächt.
es sind überall große Vorräthe vorhanden, deren Räumung nur lang⸗ sam vor sich gehen wird. Bemerkenswerth ist noch, daß viele Artikel,
namentlich einzelne Werkzeuge, die man früher ausschließlich aus deut⸗ b schen Industrie⸗Distrikten bezog, vom Auslande und namentlich aus
Frankreich mit Vortheil auf den deutschen Markt gebracht werden.
Telegraphenfabriken. Regsamkeit und Fortschritt. Wie bereits in den letzten Jahren, bildet das elektrische Eisenbahn⸗Signalwesen das vorzugsweise Arbeitsfeld dieses Fabrikationszweiges. Neben der jetzt 6 bis 700 Arbeiter be⸗ schäftigenden Berliner Fabrik von Siemens und Halske besteht gegen⸗ wärtig hier eine ganze Reihe von kleinen Telegraphenfabriken, welche zusammen mehrere hundert Mechanikergehülfen beschäftigen. Außer den eigentlichen telegraphischen Sprech⸗ und Signalapparaten verfertigen diese Fabriken elektris ve Klingelzüge, elektrische Ap⸗ parate für arztlichen Gebrauch, elektrische Zündapparate, Batterien und Leitungsmaterial ꝛc. Die Fabrik von Siemens und Halske produzirt außer den telegraphischen Sprech⸗ und Eisenbahnsignal⸗ und Sicherungsapparaten elektrische Distancemesser und elektrische Beleuch⸗ tungsapparate, sowie andere Apparate für militärische Zwecke. In
einer Spezialwerkstatt in Berlin stellt sie Wassermesser ihrer Konstruk- angenen Jahres in Charlottenburg
tion und in einer im Laufe des v erbauten Fabrik für 300 Arbeiter ihre Alkohol⸗Meßapparate für Spi⸗ ritus⸗Produktionssteuer her. Um dem Mangel an geschickten Arbeitern F begegnen, hat die Fabrik von Siemens und Halske amerikanische
Zerkmaschinen in großer Zahl eingeführt, mit deren Hülfe sie die bisher nicht zu überwindende Konkurrenz der leichten und billigen fran⸗ ösischen und schweizer Arbeit künftig siegreich zu überwinden und Verlhn mehr und mehr zum Mittelpunkt des Telegraphenbaus zu machen hofft. Die Erzeugnisse der hiesigen Fabriken gehen nach allen Weltgegenden; es fehlt nicht an Bestellungen aus Brasilien, Buenos⸗ Aires u. s. w. Als eine interessante Erfindung sei die von einer hie⸗ sigen Fabrik eingerichtete galvanische Entzündung der Gasflammen im preußischen Abgeordnetenhaus erwähnt.
Gold⸗ und Silberwaaren⸗Fabrikation. Juwelen.
Der Bedarf an Silberwaaren und Bijouterie⸗Erzeugnissen hat im vergangenen Jahr eine solche Ausdehnung angenommen, daß die hie⸗ Werkstätten bei angespannter Thätigkeit den
sigen Fabriken und massenhaft andringenden Anforderungen nicht zu genügen vermochten.
Kurzwaaren. Die Ausdehnung, welche der Handel mit Ber⸗ liner Kurzwaaren im vorangegangenen Jahre gewonnen, hat sich fort⸗ dauernd erhalten und ist in erfreulicher Weise ein vermehrter Ab⸗
satz in fast sämmtlichen Artikeln eingetreten, trotz der durch die Steigerung der Rohmaterialien und Arbeitslöhne hervorgerufenen Preis⸗ erhöhung. Theilweise konnte sogar dem sich geltend machenden Bedarfe
nicht ausreichend entsprochen werden; es wurde dieser bedauernswerthe Umstand indessen nicht durch unzureichende Produktions⸗ fähigkeit, sondern hauptsächlich durch die in so häufiger Wiederholung aufgetretenen Arbeiter⸗Strike herbeigeführt, die der sich immer mehr entwickelnden und bedeutender gestaltenden
.
Industrie sehr hemmend in den Weg traten. Neben den Photographie⸗
Albume haben Spiegel kleinerer Dimensionen mit bronze oder braunen
—
Baroque⸗Rahmen und lederne Brieftaschen verschiedenster Qualität, welche nach Nord⸗ und Südamerika besonders viel ausgeführt wurden, den hervorragendsten Platz eingenommen. Von den übrigen zahlreichen Berliner Industrieartikeln, die nach Amerika, Schweden und Nor⸗ wegen, England, Rußland und Spanien exportirt wurden, sind ferner nennenswerth: Papp⸗, Holz⸗ und Elfenbeinwaaren, Photographie⸗ rähme mannigfachster Art, Bronze⸗ und Zinkguß⸗, sowie Alfénide⸗ waaren, Portemonnaies, Cigarrenetuis, Damentaschen, Reise⸗ utensilien ꝛc.
Weltausstellung 1873 in Wien.
— Die Expedition der Illustrirten Zeitung in Leipzig hat ein illustrirtes Gedenkblatt zur Wiener Weltausstellung im größten Zeitungsformat herausgegeben. Dasselbe enthält folgende Abbildungen: Innere Ansicht der Rotunde des Ausstellungspalastes; das Hauptportal des Ausstellungspalastes am Tage des Richtfests; der Kaiserpavillon; der Hochthurm des Stephansdoms; die Eröffnung der Weltausstellung am 1. Mai; der Ausstellungsplatz aus der Vogel⸗ schau; das neue Universitätsgebäude; der Praterstern; die Preis⸗ medaillen der Weltausstellung; Plan von Wien im Farbendruck mit Legende. 3
Stockholm, 25. Juni. Für die Weltausstellung 1873 in Wien ist hier erschienen: „Schweden. I. Statistische Mittheilun gen von Dr. Elis Sidenbladh, Sekretär des Königlichen schwedischen⸗ statistischen Central⸗Bureau“, Stockholm, gedruckt bei J. A. Norstedt und Söhnen (210 Seiten Imp. 8.) Der Anlaß dieses Werkes, das selbst einen der ausgezeichnetsten Expositions⸗Artikel bildet, mit welchem Schweden 5 an der Wiener Ausstellung betheiligt, wird in der kur⸗ zen Vorrede folgendermaßen angegeben:
8 8
Auch auf diesem Gebiete zeigte sich
„Da in dem Programm der Weltausstellung 1873 in Wien für die Mehrzahl der Gruppen eine Produktionsstatistik gewünscht worden ist, und da sowohl diese als auch mehrere andere Gruppen von solcher Beschaffenheit sind, daß sie schwerlich vollständig zu untersuchen sind ohne schriftliche Erläuterungen, welche übrigens in vielen Fällen ge⸗ wünscht worden, so hat man für angemessen erachtet, alles dieses Allgemeine zu einem Ganzen zusammen zu stellen und es auf solche Weise von dem Speziellen oder von den Be⸗ richten über die verschiedenen ausgestellten Gegenstände u. a. m. ab⸗ zuscheiden. Dies ist die Ursache zu der vorliegenden Arbeit. Sie ist alsr bestimmt, den einen Theil (I.) des ganzen schwedischen Katalogs der Ausstellung zu bilden, dessen zweiter Theil (II. 1) darum die eigentliche Katalog⸗Abtheilung umfaßt, hat aber dabei sich bestrebt, auch für sich ein selbständiger Bericht über Schweden in verschiedenen Richtungen zu sein. Die Materialien hierzu sind gewesen: theils offi⸗ zielle Berichte, theils gütige Berichte von amtlichen Behörden, Ge⸗ lehrten und Fachmännern.“ 189
Zwei Karten über das südliche und nördliche Schweden sind dem Werke beigegeben.
Ueber das Gewitter, welches sich am 29. v. M. über Wien entladen hat, entnehmen wir der „N. Fr. Pr.“ vom 30. Juni: Das Gewitter brach gleich mit so furchtbarer Gewalt los, daß das Publi⸗ kum sich kaum schnell genug in die gedeckten Räume flüchten konnte, um wenigstens vor den ärgsten Unbilden des wolkenbruchartigen, von der Windobraut gepeitschten Regens geschützt zu sein; auch auf der Außengallerie der Rotunde wurden einige Personen von dem Gewitter überrascht, und es war ihnen nicht mehr möglich, auf dem herkömm⸗ lichen und ordentlichen Weg ein das Innere zu gelangen, denn man hatte, ihrer nicht gedenkend, die Thüren versperrt, und sie bahnten sich einen Weg, indem sie die Fenster einschlugen. Das Parterre vor der Rotunde hatte sich alsbald in einen See ver⸗ wandelt, de. Fenthalt in den einzelnen Restaurationen, die gleichfalls eine große ab! der Flüchtenden aufgenemmen, war äußerst unge⸗ müthlich; in unmittelbarer Nähe der amerikanischen Restauration fuhr zuckend der Blitz nieder, spaltete einen Baum, und dieser schlug im Sturze einen Theil des Vordaches durch. Ueberall wußte sich dieser wüthende Gußregen Einlaß zu schaffen, in der Kunsthalle sah sich das Publikum genöthigt, zu seinem besseren Schutze die Regenschirme auf⸗ zuspannen. Die Längen⸗ und Quergallerien des Industriepalastes er⸗ wiesen sich bei dieser harten und energischen Probe als ziemlich wetter⸗ fest; hier wurde verhältnißmäßig nur wenig Schaden angerichtet und konnte sich Derjenige, dessen Nerven eben gegen das grelle Licht des Blitzes und das markerschütternde Rollen des Donners gestählt sind, sicher fühlen; anders aber war es in den Hofeinbauten, wo Wind und Regen sich in jeder Weise Einlaß zu erzwingen wußten. In einer der französischen Hofeinbauten schlug der Sturm einige Fenstertafeln ein, und der Regen, der hier ohnedies durch alle Ritzen und Fugen hereingeronnen war, ergoß sich nun in Strömen durch diese Oeffnungen hinein; wie wir hören, hat der Lyoner Seiden⸗ hof dadurch argen Schaden gelitten. Zunächst wurde der Hofeinbau der österreichischen Textilindustrie, der englische und endlich der ame⸗ rikanische Hofeinbau scharf mitgenommen; als sehr widerstandsfähig gegen derartige Witterungsexzesse erwies sich die Maschinenhalle. Der Ballon captif, der noch gestern Vormittags in straffer Haltung durch seine imposante Größe eines der interessantesten Ausstellungsobjekte bildete, um das immer zahlreiche Gruppen von Schaulaustigen versam⸗ melt waren, wurde gestern Nachmittags vom Orkan erfaßt, aus den Verankerungen gerissen und in der Richtung gegen Pesth entführt. Der Ballon, der an vierzehn Ankern, welche in die Erde eingetrieben wa⸗ ren, befestigt war, stieg, nachdem einige Seile gerissen und die Veran⸗ kerungen den Halt verloren hatten, erst schnurgerade in die Höhe und wurde dann bei dem vorherrschenden Nordivweststurme in die oben an⸗ gegebene Richtumß getrieben; es wurde sofort an alle Eisenbahnstationen telcgraphirt, Aviso zu geben, wann und wo der Ballon fallen würde. Der Ballon war vollständig gefüllt und sollte gestern das Kabel befestigt wer⸗ den. Die Ingenieure wollten auch sofort nach beendeter Arbeit die Ascension wagen, und heute sollte die kommissionelle Anffahrt statt⸗ finden. Die Daͤmme des „Heustadelwassers“ in der Krie⸗Au wurden
rößtentheils unterwaschen und sind hie und da Erdrutschungen und Einsenkungen vorgekommen. Die Baumanlagen hinter dem Flora⸗ platze sind vollständig zu Grunde gerichtet und stehen noch heute unter Wasser; alle Objekte, die in der Niederung gebaut sind, waren von kleinen Seen umgeben, ja isolirt. In den Kesselhäusern hinter der Maschinenhalle quoll das Wasser aus dem Grunde auf und füllte dieselben fußhoch; es ist auch heute noch nicht abgelaufen, und ist man eben beschäftigt, es durch Anwendung von Pumpen zu entfernen. In die Tourniquets vrang das Wasser ein und zwang sie also zum unfrei⸗ willigen Stillstand; man kann ohne Uebertreibung sagen, daß die ganze westliche Seite des Weltausstellungsplatzes überschwemmt war, so daß die Passage während des Ungewitters geradezu unmöglich wurde und später erst sehr nothdürftig durch Schragen und Treppen hergestellt werden konnte. Das Gewitter endete nach 5 Uhr. Npoch ärger als im Weltausstellungsraum wütheten Sturm und Regen außerhalb desselben im Prater, wo heute noch niedergestreckte mächtige Bäume, laubbeladene Aeste, große teichähnliche Lachen ꝛc. von der bösen Wiethschaft Kunde geben, welche gestern Nachmittags da gehaust. Wie wir eben erfahren, pflog gestern noch die französische Kommission die Vorerhebungen über den angerichteten Schaden und wurde der Lyoner Seidenhof sofort abgesperrt.
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin, Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg. Zwei Beilagen (einschließlich der Börsen⸗Beilage).
8 Zas Abonnement beträgt 1 Thlr. 15 Kgr.
—
e.
Insertionspreis
für das Nierteljahr.
für den Raum einer Nruckzeile 3 Sgr.
G
Se. Majestät der König
zu verleihen geruht.
Delbrück, die Erlaubniß zur von Persien verliehenen Groß und Löwen⸗Ordens zu ertheilen.
Se. Majestät der König
Dem Rechnungsrevisor Knopmuß Adler⸗Orden dritter Klasse mit
Kreises Eckernförde, Stisser zu Martfeld
dem Materialien⸗Verwalter
Berlin, Poppenberg, den
Rotenburg das Allgemeine
Stern; dem Kaiserlich russischen K
meister Grafen von Oscharowski beim General⸗Gouvern
in Wilna den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; dem Betektor
der Königlich belgischen Staats⸗Irren⸗Anstalt zu Mons, Dr. med.
Semal, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Königlich Liel nt im Genie E. N. Bralion zu Ant⸗
werpen, dem Kaiserlich russischen Kollegien⸗Assessor und Kammer⸗
belgischen Oberst⸗Lieutenant
junker Posniak beim Grodnosch
dem Advokaten Don Manuel Rodriguez de Berlan 2* 2. 2* * d. Rosado in Malaga den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse
zu verleihen.
Se. Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst
Präsidenten des Reichskanzler⸗Amtes, Staats⸗Min Anlegung des ihm vom
kreuzes des P
haben Allergnädigst geruht:
nungs⸗Rath und Departements⸗Kassen⸗ und zu Marienwerder den Rothen , der Schleife; dem L Freiherrn von Estorff, Marx im Kreise Hoya, dem Ober⸗Steuerinspektor Bientz zu Prenzlau, Rath und Kreisgerichts⸗Rendanten Rehmann zu Ahaus und — in — othen Adler⸗Orden vi asse; 1— sowie dem Steueraufseher Lehmann zu E meinde⸗Vorsteher Lüsebrink zu Wilkenberg im Kreise Altena
und dem Ober⸗Holzhauer Gebhard zu Blankenbach im Kreise Ehrenzeichen zu verleihen.
8 vl . Sane zu haben
8 Dem Großherzoglich badischen Geheimen Rath von D
im Ministerium des Großherzoglichen Hauses, Recnnen 2 Auswärtigen, den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit dem
Allergnädigst geruht:
ollegien⸗Rath und Ceremonien⸗
en Gouvernement in Belsk und
— Deutsches Reich. 18. Stück des Reichs⸗Gesetzblatts, welches heute aus⸗
Das gegeben wird, enthält unter:
Nr. 940 das Gesetz, betreff fassung des Deutschen Reichs 25. Juni 1873; unter
Nr. 941 das Gesetz, betreffend die Vom 27.
Reichs⸗Eisenbahn⸗Amtes. Nr. 942 das Gesetz, Wohnungsgeldzuschüssen an die O
heeres und der Kaiserlichen Marine, sowie an die Reichsbeamten.
Vom 30. Juni 1873; uUnter Nr. 943 die Verordnung, der Reichsbeamten nach Maßgab
vom 30. Juni 1873 über die Bewilligung von wa8 9b Vom 30. Juni 1873; gung Wohnungsgeld⸗
zuschüssen ꝛc. Kr. 944 das Gesetz,
8 Berlin, den 3. Juli 1873.
Das 15. Stück des Gesetzb
welches heute ausgegeben wird, enthält unter: Nr. 157 das Gesetz, betreffend die Einführung der Verfas⸗ in Elsaß⸗Lothringen. Vom 25.
sung des Deutschen Reichs Juni 1873. 85 8 Berlin, den 2. Juli 1873.
Kaiserliches Post⸗
betreffend die Bewilligung
2 betreffend die Registri 1 Bezeichnung der Kauffahrteischiff, Von 28., nngh und die
Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt.
end die Einführung der Ver⸗ in Elsaß⸗Lothringen. Vom
Einrichtung eines
Junz 1873; unter ffens von ffiziere und Aerzte des Reichs⸗
betreffend die Klassifikation e des Tarifs zu dem Gesetze und unter
Vom 28. Juni 1873.
“ latts für Elsaß⸗Lothringen,
Zeitungsamt.
Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Kreisgerichts⸗Direktor
O.⸗Schl. und den Konsistorial⸗Rath Barkhausen Geheimen Regierungs⸗ und vortragenden Räthen in dem Mi⸗ geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegen⸗
nisterium der heiten;
Den Kammerjunker Grafen v gliede des Heroldsamtes;
Den bisherigen Kreisgerichts⸗Direktor Hermann Konrad
Friedrich Opitz in Lötzen zum
gliede des Konststoriums der Provinz Preußen;
Den Kreishauptmann Karl pell, bisher zu Einbeck, zum Den bisherigen Reals Breslau zum Provinzial⸗S Den Pfarrer Theodor Lü Wirklichen Domherrn bei der nennen; sowie Dem Banquier Meyer Ball Komm ns⸗Rath zu verleihen.
Regierungs⸗Rathe; uldirektor Dr. Ernst Höpfner in ulrathe; und 8
Kathedralkirche in Münster zu er⸗
Berlin, Donnerstag,
— haben Sr. Majestät dem V Schah von Persien den Schwarzen Adler⸗Orden in Brillanten
ister Schah
ersischen Sonnen⸗
andrath des dem Pastor Steuer⸗Rath und dem Rechnungs⸗
“
Finanz⸗Ministeri um. Bei der heute beendigten Ziehung der 1. Königlich preußischen Klassen⸗Lotterie fielen zwei 3000 Thlr. auf Nr. 10,415 und 66,934, 1200 Thlr. auf Nr. 64,017 und 85,502, 500 Thlr. auf Nr. 21,120 und 41,046 und 100 Thlr. auf Nr. 28,644 und 53,139. Berlin, den 3. Juli 1873. — 88 Königliche General⸗Lotterie⸗Direktion. Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Meh ginaieüngelezenheiken⸗ Der Provinzial⸗Schulrath zial⸗Schulkollegium in Coblenz überwiesen worden. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
zwei
24 8 * b
der Halle⸗Casseler Eisenbahn über nach Querfurt verstattet worden.
Bromberg zusammengetretenen e 1. .e⸗ S.rvees von Gnesen nach Bromberg ist ie Erlaubniß zur Anfertigung der generell ün diese Bahn ertheilt gung .— ellen Porerhetten für
Ssr
Preußische Bank. Wochen⸗Uebersicht der Preußischen vom 30. Juni 1873. .8 tiva. 2. 11“ 1) Geprägtes Geld und Barren.. Thlr. 235,633,000
2) Kassen⸗Anweisungen, Privat⸗Banknoten und Darlehnskassenscheine . . .. 5,788,000 3) Wechsel⸗Bestände . . ... 200,025,000 4) Lombard⸗Bestände . . . . .. .. 27,626,000 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen b 8e. “ „ 3,040,000 eböb’’e F oten im ““ 88 7) Depofiten⸗Kapitalien..... “ 8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro⸗ wxT q1q111“ e. ee Juli 1873. öniglich Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. Boese. Rotth. Gallen 88 v.Ine ch. seenen— 1
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Gehei
und Ministerial⸗Direktor von Strantz, aus Ba pehein .h Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Rex ierung s⸗Rat Dr. Keller im Ministerium der geistlichen, Uncerrichts⸗ 83 Medizinal⸗Angelegenheiten nach Hohen⸗Schwalbach. eg2 8
Bekanntmachung. Die dem Königlichen Markscheider a. D. BEö hierselbst von uns am 14. September 1870 bedingungswelse ertheilte Genehmi⸗ gung zum Betriebe des Markscheider⸗Gewerbes ist auf dessen Antrag von uns am 20. Mai d. J. zurückgenommen worden, was hierdurch zur Kenntniß der Bergbautreibenden gebracht wird. 1““ Bonn, den 24. Juni 1873. 1 “ Königliches Ober⸗Bergamt.
ARNichtamtliches.
△⸗= 8 —
Alle Post⸗Anstalten des In⸗- und Auslandes nehmen 6 Bestellung an; für Berlin außer den hiesigen Vostanstalten auch die Expediton: Withelmstr. 32.
— den 3. Juli, Abends.
Klasse 148. i Gewinne zu zwei Gewinne zu zwei Gewinne zu Gewinne zu
r. Höpfner ist dem Provin⸗
Die Magdeburg⸗Cöthen⸗Halle⸗Leipziger Eisenbahn⸗Gesellschaf ist zu den Voxarbeiten für eine Eisenbahn vne geenöaf Schafstedt und Opphausen
Einem aus den Kreisen Gnesen, Mogilno, Schubin und Komite zur Beförderung des
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Bebar schen Hofe erhalten wir aus Wien noch nachstehenden Am Montag, den 20. d. M., fuhr Ihre Majestät, n 8 Hofdame und den Herren des Ehenrhen —. Gefolges be⸗ gleitet, von Schönbrunn nach dem Welt⸗Ausstellungsgebäude um einzelne Partien desselben noch näher zu besichtigen. Obwohl es in der Absicht der Kaiserin lag, ein strenges Incognito zu be⸗ wahren, so wurde Allerhöchstdieselbe doch bald erkannt, undes gab sich im Zusammenströmen des Publikums jenes Interesse an der Persönlichkeit der Kaiserin kund, das sich während des ganzen Aufemthaltes Ihrer Majestät überall zeigte, wo Allerhöchstbieseide erschien. Mittags folgte die Kaiserin⸗Königin einer Ein⸗ ladung zu einem Dejeuner im Kaiserlich österreichischen Pavillon, an welchem das österreichisch⸗ungarische Kaiser⸗ paar und die Erzherzoge Theil nahmen. Darauf trat Ihre Majestät abermals eine Wanderun durch die Ausstellung an, wobei namentlich dem Sanitätspavillon eine eingehende Besichtigung zu Theil wurde. Nach Wien zurückge⸗ kehrt, besuchte Ihre Majestät die im Bau begriffene Votivkirche am Schottenring und dann die Kaiserliche Gruft bei den Kapu⸗ zinern. Zum Diner hatte Allerhöchstdieselbe eine Einladun von dem deutschen Botschafter General⸗Lieutenant * Schweinitz und Frau von Schweinitz angenommen. Die übrigen Gäste in der deutschen Botschaft waren der erste Obersthofmeister Sr. Apostolischen Majestät von Oesterreich und Ungarn, Fürst Hohenlohe mit Gemahlin, die beiderseitigen Minister⸗Präsidenten Graf Andrassy und Fürst Adolf Auersperg, ebenfalls mit Gemahlinnen, das Gefolge, der Ehrendienst Ihrer Majestät und die Mitglieder der Botschaft. Abends fand bei Ihren Majestäten von Oesterreich⸗Ungarn im Schloßtheater zu Schön⸗ brunn Hoftheater statt. Um 8 Uhr erschien Ihre Majestät, geleitet vom Kaiser Franz Josef in der Mittelloge begrüßte die aus den Mitgliedern des diplomatischen Corps, den Mini⸗ stern, Wirklichen Geheimen Räthen, Kämmerern Und Truchsessen mit Gemahlinnen, der Generalität und dem Offizier⸗Corps bestehende in dem reich und geschmackvoll dekorirten Theater ver⸗ sammelte Gesellschaft und nahm den Platz zwischen dem Kaiser von Oesterreich und der Kaiserin ein. Mitglieder des Kaiserlichen Hof⸗ burgtheaters spielten zwei einaktige Stücke Unerreichbar“ 1 d „Sie schreibt an sich selbst“. Nach Beendigung des Schauspiels verfügten Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nach der großen Gallerie des Schlosses von Schönbrunn, wo an ge⸗ trennten Tischen ein Souper servirt wurde. Für die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften waren die Plätze in der nach dem Parke des Schlosses gelegenen Abtheilung der Gallerie bereitet Am Dienstag, den 1. Juli, Morgens erfolgte die Abreise Ihrer Majestät von demselben Bahnhofe, auf welchem die Ankunft er⸗ folgt war. Die beiden Kaiserinnen fuhren in einem offenen vierspännigen Wagen nach den Penzinger Bahnhofe, wo Aller⸗ höchstdieselben vom Kaiser Franz Josef bereits erwartet wurden. Außerdem waren der deutsche Botschafter anwesend, welcher Ihre Majestät bis zur deutschen Grenze begleitete, der erste Botschafts⸗ Rath Graf Dönhoff und der als Militärbevollmächtigter zur Bot⸗ schaft kommandirte Major Graf Fink von Finkenstein. Vom Ehren⸗ dienste hatte Graf Wilzeek vom Kaiser und König von Oesterreich⸗Ungarn den Auftrag, Ihrer Majestät bis zur Grenze das Geleite zu geben. Der Abschied zwischen der Kaiserin 185 Königin und Ihren Majestäten von Oesterreich⸗Ungarn war über⸗ aus herzlich. Wiederholt sprach Ihre Majestät Ihren Dank für die freundschaftliche Aufnahme aus, die Allerhöchstsie im Schoße der Kaiserlichen Familie gefunden hatte, und für die vielfachen Aufmerksamkeiten, die Allerhöchstihr von den Aller⸗ höchsten und Höchsten Herrschaften geworden waren. 8
— Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin
I 8 7 . 9 Me klenburg⸗Schwerin, welche vorgestern Abends gebs Ge⸗ folge aus Wien hier eintraf und im Hotel Royal übernachtete hat bereits gestern früh die Rückreise nach Schwerin fortgesetzt.
8 Deutsches Neich. 8
Preußen. Berlin, 3. Juli. Se. Majestät Kaiser und König gedachten um 4 Uhr von Schjef —
Justizwesen und für
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths fü
Feö“ vereinigies für wdie Verfassung und für die Geschä ’
heute Sitzungen. b eschäftsordnung hielten
Bahlmann in Neustadt
in Stade zu
on Oeynhausen zum Mit⸗ Konfistorial⸗Rath und Mit⸗
Wilhelm Eduard Rüp⸗
nnemann in Erwitte zum
berg in Berlin einzutreffen, um Abends 9 ½ Uhr — die Reise nach Ems anzutreten. 8 hr von hier aus
— In der Antwort Ihrer Majestät der Kaiserin⸗ Königin auf den am Sonntag bei dem Galadiner in der Hofburg zu Wien ausgebrachten Toast Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich und Königs von Ungarn sind in dem Telegramm des Wolffchen Telegraphischen Bureau, welches wir in Nr. 153 d. Bl. abgedruckt haben, am Schlusse einige wichtige Worte aus⸗ elassen worden. Wir theilen daher den richtigen Wortlaut jener “ 8 Ehnin vollständig mit:
»CEw. Majestät wissen, wie schmerzlich der Kaiser . wärtig nicht hier sein zu können, Ew. Majestät wisfe gö2 8 Heat Mein ehrenvoller Auftrag, Seine jetzige Abwesenheit zu Ln anch en zugleich jener Freundschaft gewidmet ist, die in treuen Wünschen ür das Wohl Beider Kaiserlichen Majestäten, für das Wohl Ihrer Länder und Völker herzlichen Ausdruck findet.“
— Heute Vormittag empfing die Kaiserin⸗Königin in Coblenz den Besuch Sr. Majestät des Kaisers Alexander.
— Die Ausführung der Kreisordnung ist in Be f e Ausful der § 1 u den ersten Theil, die Kreiseinrichtungen selbst, so neir hcge schritten, daß der Minister des Innern die nähere Anweisung zur Ausführung des zweiten Theils, nämlich in Betreff der veeee ee erlassen konnte. ie über die Bildung der Amtsbezirke in der Kreisord “ AE sind folgende: “ §. 46. Die Polizei wird im Namen des Kön geübt D; utshredhh. Poche 8. aufgehoben. des Königs ausgeübt. Die .47. Behufs Verwaltung der Polizei und Wahrneh derer öffentlicher Angelegenheiten wird jede 1 eemene an. Städte, in Amtsbezirke getheilt. E“ Ausschluß der J 5 ie Bi à W. E säbe: 48. Für die Bildung der Amtsbezirke gelten folgende Grund⸗
1) jeder Amtsbezirk
soll thunli in räunili : b gendes und abgerundetes ichst ein räumlich zusammenhän⸗
— detes Flächengebiet umfassen, dessen öß Einwohnerzahl dergestalt zu bemessen ist, bealen. es 818 Eällund der durch das Gesetz der Amtsverwaltung auferlegten Aufgaben ge⸗ sichert, andererseits die Unmittelbarkeit und die ehrenamtliche Aus⸗- übung der örtlichen Verwaltung nicht erschwert wird. 8
— Ueber die Festlichkeiten zu Ehren Ihrer Majestät der
zu Calau den Charakter als
Kaiserin⸗Königin am Kaiserlich⸗Königlich österreichisch⸗
2) Gemeinden, welche eine den Bestimmu s w. 2 stimmungen des Gesetzes ent⸗ prechende Amtsverwaltung aus eigenen Kräften herzustellen 8* gen