W. Tempel in Mailand am 4. d. M. um 1 h. 30 m. Morgens mit folgender Position gelang: Gerade Aufsteigung. 8 0 h. 7,4 m. 3 u. Hiier wurde das Gestirn durch Herrn Assistenten L. Schulhof als ziemlich hell und groß, mit drei sternartigen Verdichtungen, deren 2 fallendste etwa einem Sterne 11. Größe an Licht gleichkam, in na stehenden Orten konstatirt: ; Mit lere Wiener Zeit. Gerade Aufsteigung. Südliche Abweichung. 5. Juli: 13 h. 30 m. 0 h. 12.9 m. L.“ 0 h. 16.3 m. 40 466 .“
Südliche Abweichung. 4 34
6. Juli: 13 h. 30 m. Gewerbe und Handel.
Die Getreidezufuhren in Stettin betrugen nach dem Jahres⸗ bericht der Vorsteher der dortigen Kaufmannschaft (Stettins Handel, Industrie und Schiffahrt im Jahre 1872) im Jahre 1872 223,122 Tonnen (à 2000 Pfd.) im Werthe von ca. 12 Millionen Thlr., außerdem 25,000 Tonnen Raps und Rübsen im Werthe von 2,550,000 Thlr. Im Jahre 1871 waren 207,472 Wspl. im Werthe von ca. 12 Millionen Thlr., außerdem 20,000 W. Rübsen im Werthe von 2 Mill. Thlr. zugeführt worden. Der Export see⸗ wärts betrug 61,352 Tonnen, gegen 102,847 Wspl. in 1871. An Mühlenfabrikaten wurden 147,911 Ctr. gegen 202,737 Ctr. in 1871 exportirt. Das Sämereigeschäft hat im Jahre 1872 einen weiteren Aufschwung genommen; an Leinsamen wurden 51,381 Tonnen einge⸗ führt, gegen 42,213 Tonnen in 1871. Der Spiritushandel befand sich in ungünstiger Lage; es wurden zur See nach dem Auslanke nur 2437 Ctr., nach deutschen Häfen dagegen 100,727 Ctr. Spiritus abgefertigt, gegen 79,740, resp. 54,886 Ctr. im Vorjahre. Der Absatz an Rüböl betrug 103,800 Ctr., an Baumöl 53,918 Ctr. (1871: 65,152 Ctr.); die Einfuhr von Leinöl 57,111 Ctr. (1871: 56,082 Ctr.), Hanföl⸗ nichts (1871: 371 Ctr.), Baumwollensamenöl 9932 Ctr. (187 : 12,730 Ctr.), Sonnenblumenöl 268 Ctr. (1871: 1113 Ctr.), Olein 25 8 Ctr. (1871: 14,360 Ctr.), Thran 39,775 Ctr. (1871: 42,30 Ctr.), Talg 76,875 Ctr. (1871: 42,081 Ctr.), Palmöl 59,175 Ctr. (1871: 71,018 Ctr), Kokosnußöl 42,142 Ctr. (1871: 33,940 Ctr.), Schweineschmalz 153,017 Ctr. (1871: 46,020 Ctr.), Speck 64,003 Ctr., Petroleum 172,680 Barrels (1871: 161,053 B.). An Heringen wurden 383,892 Tonnen eingeführt, gegen 278,290 Tonnen in 1871; an Kaffee 189,164 Ctr. (1871: 232,897 Ctr.), Reis 132,693 Ctr. (1871: 236,626 Ctr.), Rosinen 13,520 Ctr. (1871: 14,415 Ctr.), Korinthen 1766 Ctr. (1871: 5007 Ctr.), Mandeln 4513 Ctr. (1871: 3186 Ctr.), Pfeffer 8387 Cir. (1871: 9304 Ctr.), Piment 2268 Ctr. (1871: 4240 Ctr.), Kassia 1083 Ctr. (1871: 1595 Ctr.). Die Rohzucker⸗ Produktion der Campagne 1871/2 betrug 3,800,000 Ctr., gegen 5,250,000 Ctr. in 1870/1, also bedeutend weniger als früher, weshalb die Rohzuckerpreise sehr hoch einsetzten und sch im Laufe des Jahres noch erhöhten. Die Pommersche Provinzial⸗Zuckersiederei verarbeitete an Rohzucker 200,000 Ctr., 10,000 Ctr. weniger als im Vorjahr. An Syrup wurden 20,839 Ctr. (1871: 16,421 Ctr.) eingeführt, an Pott⸗ asche 40,619 Ctr. (1871: 66,334 Ctr.), Soda 315,613 Ctr. (1871: 334,717 Ctr.), Harz 149,725 Ctr. (1871: 135,153 Ctr.), Farbehölzern 98,698 Ctr. (1871: 78,526 Ctr.), Guano 24,752 Ctr. (1871: 16,657 Ctr.), Schwefel 41,399 Ctr. (1871: 71,256 Ctr.) Für den Holzhandel war das Jahr 1872 seit 1863 das günstigste. An Wein wurden 143,152 Ctr., egen 95,173 Ctr. in 1871 zugeführt; der Abgang läßt sich nur per Bahn nachweisen, er betrug 92,221 Ctr., 21,620 Ctr. mehr als im Vorjahr. Von Roh⸗ und Brucheisen betrug die Einfuhr 2,238,381 Ctr. (1871: 1,678,058 Ctr.), von fabrizirtem Schmiedeeisen, Walzeisen
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und Stahl 236,794 Ctr. (1871: 138,990 Ctr.) (Export: 24,658 Ctr. 1871: 1348 Ctr.), Eisenbahnschienen 295,685 Ctr. (1871: 194,439 Ctr.), Eisendraht 1124 Ctr. (1871: 556 Ctr.), Eisenblech und Plat⸗ ten 70,792 Ctr. (1871: 47,424 Ctr.), faconnirtes Eisen und Ketten 13,812 Ctr. (1871: 13,241 Ctr.), schmiedeeiserne Röhren 87,182 Ctr. (1871: 48,765 Ctr.), ganz grobe Eisengußwaaren 278,911 Ctr. (1871: 150,762 Ctr.), grobe geschmiedete Eisenwaaren 98,235 Ctr. (1871: 37,894 Ctr.), feine Eisenwaaren 419 Ctr. (1871: 240 Ctr.), Weißblech 2330 Ctr. (1871: 1441 Ctr.), Blei 14,336 Ctr. (1871: 5485 Ctr., Kupfer 36,721 Ctr. (1871: 52,595 Ctr.), Zinn 9960 Ctr. (1871: 10,845 Ctr.); an Zink wurden 72 505 Ctr. (1871: 58,286 Ctr.), an Zinkblech und Zinkwaaren 30,909 Ctr. (1871: 17,055 Ctr.) exportirt. Die Einfuhr von Steinkohlen und Kots be⸗ trug 2,404,16] Ctr., gegen 3,886,836 Ctr. in 1871.
Die Stettiner Maschinenbau⸗Aktien⸗Gefellschaft „Vulean“ lieferte im Jahre 1872: 78 Lokomotiven, 6 Lokomotiv⸗ kessel, 2 Dampfboote, 1 Dampfbagger, 1 Lokomobile, 2 Dampf⸗ rammen sowie verschiedene größere Einrichtungen für industrielle Eta⸗ blissements nebst diversen Dampfmaschinen, Dampfpumpen, Dampf⸗ kesseln, Krähnen ꝛc. ꝛc. Die Gesammtproduktion überstieg das Vorjahr um ca. 300,000 Thlr., ungerechnet derjenigen Arbeiten, welche, als in Arbeit befindlich, noch nicht abgeliefert sind. Die Stettiner Maschinenbau⸗Anstalt und Schiffsbau⸗ werft Aktien⸗Gesellschaft (vorm. Möller & Hollberg) ver⸗ arbeitete mit 2 Dampfmaschinen, 2 Dampfhämmern und 3 Kupol⸗ öfen und einer durchschnittlichen Arbeiterzahl von 400 Köpfen 16,243 Ctr. Roheisen, 2532 Ctr. Stabeisen, 609 Ctr. fagonnirtes Eisen, 3552 Ctr. Platten, 149 Ctr. Stahl, 160 Ctr. Kupfer, Zinn, Blei, Zink und Antimon. Die Eisengießerei, Maschinenbau⸗Anstalt und Schiffswerft von Aron & Gollnow in Grabow war für das Jahr 1872 mit Aufträgen derart besetzt, daß das Etablissement wesentlich vergrößert werden mußte. Gefertigt wurden: 2 eiserne Schraubendampfschiffe, 1 Klappenprahm und verschiedene Einrichtun⸗ gen für Mühlen, Brennereien, Stärkefabriken, Ofenfabriken ꝛc., sowie diverse Dampfmaschinen, Dampfkessel ꝛc. 1
Die Portland⸗Cement⸗ “ waren während des ganzen Jahres in voller Thätigkeit und konnken den Begehr nach ihrem Fabeikate in unserem eigenen Lande kaum befriedigen. Der Total⸗ Export von Portland⸗Cement aus Stettin betrug: 114,340 Ctr. gegen 73,212 Ctr. in 1871. Imvortirt wurden von Großbritannien 19,990 Ctr. gegen 9393 Ctr. im Vorjahre. 8
Die Stettiner Walzmühle vermahlte ca. 22,000 Wispel Getreide, hauptsächlich Roggen, gegen im Vorjahre 22,500 Wispel. Die Stettiner Dampfmühlen⸗Aktien⸗Gesellschaft ver⸗ mahlte ca 33,700 Wispel Getreide, gegen im Vorjahre ca. 31,200 Wispel. Die 3 Dampf⸗Oelmühlen verarbeiteten im Jahre 1872 ca. 256,000 Ctr. Oelsaat gegen ca. 240,000 Ctr. in 1871. Die chemischen Fabriken waren im vollen Betriebe. “
Verkehrs⸗Anstalten.
München, 8. Juli. Ueber den Bau der Bahnlinie von Nürnberg über Hersbruck nach Neuhaus erhält der „Korr. v. u. f. D.“ folgende Mittheilungen: Die Ausführung der schwieri⸗ geren Bauten in den Sektionsbezirken Nürnberg und Neuhaus sind bereits zum Theile vollendet. Auf der 2 Stunden langen schwierigsten Strecke der ganzen Bahn zwischen Artelshofen und Nauhaus wird die Pegnitz mittels 12 Brücken überschritten, und es sind 7 scharf vorsprin⸗ gende Bergköpfe mit Tunneln von 1502 Meter Länge durchbrochen. Auf der untern Strecke befinden sich noch 4 Brücken über die Pegnitz
und ein 97 Meter langer Viadukt durch Altensittenbach im Bau. Die beiden Pegnitzbrücken bei Nürnberg sind 9 Meter hoch, während die⸗ jenige bei Lauf eine Höhe von 15 Meter erreicht. Die Bahnlinie, 6 ¼ Meilen lang, läßt sich nun schon ganz gut verfolgen. Bis zum Herbste 1875 wird dieselbe zur Eröffnung gelangen können.
Wien, 9. Juli. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“ ver⸗ öffentlicht in ihrem amtlichen Theile eine Verordnung des Handels⸗ Ministers, betreffend die Einführung eines einheitlichen Ta⸗ rifs für den austro⸗ungarischen internen Telegraphen⸗ verkehr (50 Kreuzer für die einfache Depesche) vom 1. August d. J. ab. Gleichzeitig sollen bei Entrichtung der Telegraphengebühr Freimarken eingeführt werden.
Liverpool, 9. Juli. (W. T. B.) Der Dampfer „Biafra“ ist von der afrikanischen Westküste kingere.
St. Petersburg, 8. Juli. Die Gesellschaft zur Ret⸗ tung Schiffbrüchiger hat beschlossen, im laufenden Jahre eine beständige Station zum Kreuzen eines Rettungsschiffs an den Untiefen von Dagerort zu errichten, wozu sie, wie man hört, zwei große Ret⸗ tungsboote ganz besonderer Konstruktion bestellt hat. Eins derselben soll sich beständig am Ufer, und zwar an dem Landungsplatze befinden, das andere aber soll sich fortwährend unter Segel oder in Ruder⸗ bereitschaft halten und zwar in Sicht vom Nekmannsgrund und an⸗ deren seichten Stellen der Insel Dagö.
New⸗York, 9. Juli. (W. T. B.) In der heute abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Erie⸗ bahngesellschaft gab der Präsident Watson eine Uebersicht über die gegenwärtige Vermögenslage der Gesellschaft, konstatirte die gün⸗ stigen Ergebnisse des Betriebes und erklärte, daß die Dividende dem⸗ nächst bekannt gemacht werden solle. Die frühere Direktion wurde darauf wiedergewählt.
— Der Hamburger Postdampfer „Silesia“ ist heute Nach⸗ mittag 2 Uhr hier eingetroffen.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.
London, Donnerstag 10. Juli. Die Bank von England hat den Diskont von 6 auf 5 pCt. herabgesetzt.
Konstantinopel, Mittwoch, 9. Juli. Der ehemalige Großvezir Mahmud Pascha, welcher erst vor kurzer Zeit zum Gouverneur von Costambul ernannt worden war, ist abgesetzt und hierher berufen worden, da gegen denselben wegen Hand⸗ lungen während seines Großvezirats eine Untersuchung ein⸗ geleitet worden ist.
Konstantinopel, Mittwoch, 9. Juli. Das Sanitäts⸗ departement, welches die Nachricht von einem heftigen Auftreten der Cholera auf dem linken Donauufer erhielt, verfügte die Quarantäne für alle aus Galatz Kommende. Das hiesige Journal „Baisziret“ will wissen, daß demnächst von hier 8 Kriegs⸗ schiffe nach Sumatra abgehen sollen, um die Interessen der dor⸗ tigen türkischen Unterthanen zu wahren.
Shangai, Mittwoch, 9. Juli. Der Kaiser empfing den britischen, französischen, russischen, amerikanischen und japani⸗ schen Gesandten in Gegenwart einer großen Anzahl von Man⸗ darinen am 29. Juni in seinem Residenzschlosse zu Peking. Der französische Gesandte überreichte darauf in einer Privat⸗ Audienz ein Schreiben, das in Tientsin stattgehabte Massacre betreffend.
* Ausgrabungen in Troja.
Der „A. A. Z.“ wird von Dr. G. Schliemann aus Pergamos von Troja vom 24. Mai geschrieben: „Ich habe Ausgrabungen seit dem 1. Februar d. J. mit durch⸗ schnittlich 150 Mann fortgesetzt, in Gesellschaft meiner Frau, einer Athenienserin, die für die Aufdeckung Iliums begeistert ist, alles Un⸗ gemach in dieser Wildniß mit mir getheilt und mir stets bei diesen furchtbaren Arbeiten mit Rath und That hülfreich zur Seite gestan⸗ den hat. Der ganze Monat Februar ging mir leider mit einer riesigen Ausgrabung auf der Baustelle des dorischen Apollotempels verloren, den ich wegen der im Juni v. J. dort von mir gefundenen herrlichen Metope für den Minervatempel angesehen hatte, und in dessen Tiefen ich die Trümmer des uralten Tempels der Schutzgöttin Trojas zu finden hoffte. Das einzige Resultat dieser Ausgrabung, in welcher ich abermals üͤber 8500 Kubikmeter Schutt und Steine von dieser Stelle wegschaffte, war die Bloßlegung der uralten Stützmauer, die einst den nordöstlichen Bergabhang bekleidete, während, in Folge der Zunahme des Berges durch den hier hinuntergeworfenen Schutt, der jetzige Berg⸗ abhang 40 Meter davon entfernt ist. Oberhalb dieser Stückmauer fand ich, auf einem kleinen Hügel, allerdings viele verkohlte Trümmer, die aber ebenso gut von irgend einem andern Gebäude als von einem Tempel herrühren mögen. “ Meine zweite Arbeit war: den am 19. Juli v. J. von mir ent⸗ deckten großen Thurm Iliums nach Osten und Westen weiter ans Licht zu bringen, und entdeckte bei dieser Gelegenheit ganz unverhofft den von Lysimachus gebauten großen Minervatempel; die vielen dort von mir gefundenen Inschriften und besonders die eine ausgezeichnet erhaltene von 74 Zeilen, welche einen Brief von Meleagros, dem Sa⸗ trapen der Satrapie des Hellespont, an die Ilier und drei Briefe vom König Antiochos dem ersten oder dem dritten an Meleagros enthält, und worin das Heiligthum der Schutzgöttin schlechtweg „ο s1 genannt wird, lassen keinen Zweifel hierüber. Dieselbe Inschrift be⸗ nimmt mir ferner jeden Zweifel, daß die Baustelle der kleinen Stadt am Ende der Höhen von Bunarbaschi identisch ist mit der Baustelle von Gergis und nicht mit der von Skamandria, wie ich ich E. in großer Tiefe unterhalb des Minervatempels die Ruinen des uralten Heiligthums der Schutzgöttin zu finden, so brach ich ihn bis auf 2 Mauern und eine Cisterne ganz weg, was eine Riesenarbeit war, denn die großen Steinplatten des Fußbodens ruhten auf dreifachen Schichten ungeheuer behauener Blöcke von hartem Kalkstein, wovon jeder in Paris mehr als 20 Franken kostet, die ich aber leider sämmtlich mit Schwerhämmern zerschlagen mußte, da ich den Schutt auf steilen Pfaden fortzuschaffen hatte. Unter dem Tem⸗ pel, in 7 bis 8 Metern Tiefe, fand ich ein von kleinen Steinen und Erde erbautes Haus mit vielen Stuben, und in 2 derselben sieht man nooch Reste der weißen oder gelben Farbe, womit die Wandbekleidung von Lehm übertüncht war; unterhalb dieses Hauses sieht der Besucher der Troas ein Labyrinth von älteren Hauswänden, unterhalb welcher man wiederum auf dem Urboden gegründete noch ältere Gebäude findet, der Abgrabung des Schuttes an der Westseite des bis dahin ans Licht gebrachten Theiles des Feßbin Thurmes fand ich in dem⸗ selben in 9 Meter 20 Ctm. oder 30 ½ Fuß Tiefe eine mit dicken, 1 Meter 18 Ctm. bis 1 Meter 50 Ctm. langen und 89 Ctm. bis 1 Meter 34 Ctm. breiten Steinplatten gedielte, schroff in südwest⸗ licher Richtung nach der Ebene hinunter führende Straße, und da ich vermuthete, daß dieselbe nothwendiger Weise an der Nordostseite des Großen Thurmes von dem vornehmsten Gebäude Trojas auslaufen müßte, so ging ich sogleich daran, einen unmittelbar nordöstlich von der Straße befindlichen, 24 Meter breiten und langen Erdklotz bis zu einer ih von 10 Metern wegzuräumen. Die Fortschaffung des Schuttes war sehr leicht an der Nordostseite, wo er in „Mancarts“ durch meinen vorjährigen, durch die ganze Pergamos führenden großen Einschnitt geschehen konnte; aber sie war schnierig. an der entgegen⸗ gesetzten Seite, wo der Schutt einen steilen Pfad hinauf eine Strecke von 150 Metern in Schiebkarren geschleppt werden mußte. Aber alle meine Erwartungen wurden durch das Resultat dieser Ausgrabungen übertroffen, denn ich fand in der Straße nicht nur zwei große Thore, die 6 Meter 13 Ctm. von einander abstehen, sondern ich fand auch bei einem jeden derselben den großen kupfernen Boltzen, der als Schlüssel gedient haben mag. 1 g2 vih ich Anfangs April die mit großen Steinplatten gedielte Straße ans Licht brachte, glaubte ich, dieselbe führe in gerader südwestlicher Richtung durch die Stadt zum Skäischen Thor, welches
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ich am Fuße der Anhöhe wähnte. Aber die Stellen der Ilias (III, 146 — 155; IV., 386 und 392 — 395), wonach das Skäische Thor in Iliums großen Thurm war, machten mich wieder zweifeln, denn am Saume der Ebene ist keine Spur einer Anhöhe, welche die Ruinen eines großen Thurmes bergen könnte.
15 Brunnen, die ich im Westen, Südwesten und Süden neben der Pergamos bis auf den Urboden graben ließ, oder die nur grie⸗ chische und keine Spur von trojanischen Topfscherben und Hausmauern ans Licht brachten, bewiesen mir, daß sich in keiner dieser Richtungen Troja jemals außerhalb der Pergamos ausgedehnt haben kann. Dies hätte mir überdies der vom doppelten Thor 40 Meter nach Osten sich ausdehnende, 9 bis 12 Meter breite, 6 Meter hohe große Thurm längst beweisen sollen, denn derselbe hätte ja als Festungswerk von keinem Nutzen sein können, wenn sich die Stadt vor ihm ausgedehnt hätte.
Das vorbeschriebene große doppelte Thor muß daher nothwendiger⸗ weise das Skäische Thor und der gewaltige Thurm, neben welchem es sich befindet, muß Iliums Großer Thurm, und es muß daher hier sein, wo Priamos mit den 7 Stadtältesten saß, wo sich Helene auf des Königs Einladung zu ihnen setzte, und wo die herrlichste Scene der Ilias (III. 146— 244) vorfiel. Von hier, wo neben der in 8 westlicher Richtung schroff zur Ebene führenden Straße der Berg steil nach Westen ablief, überschaute die Gesellschaft die ganze Ebene, und sah am Fuße der Anhöhe die Heere der Trofaner und Achäer gegen⸗ über, um den Vertrag abzuschließen, den Krieg durch einen Zweikampf zwischen Paris und Menelaos entscheiden zu lassen.
Wenn Homer (Ilias IV. 390 — 393) dem Hektor von der Perga⸗ mos hinabsteigen und die Stadt durchstürmen läßt, um zum Skäischen Thore zu gelangen, so kann dies nur einzig und allein davon kommen, daß letzteres, sowie Iliums Großer Thurm und die Straße, die von demselben nach der Ebene hinunterführt, durch die Zerstörung Trojas mit 10 Fuß hohen Schuttmassen bedeckt, zur Zeit Homers nur noch durch die Tradition bekannt, ihre eigentliche Lage aber unbekannt war.
In den Schuttschichten der griechischen Kolonie, die hier in der Pergamos nur bis 2 Meter Tiefe reichen, finden sich niemals Idole der Schutzgöttin Trojas mit Eulengesicht; Homer aber kennt die Minerva, wie aus seinem beständigen Beiwort „laoxcaes“ hervor⸗ geht, nur mit Eulengesicht, und er mnß daher lange vor der griechischen Ansiedlung Troja besucht haben. Da aber alle meine im Westen, Südwesten und Süden außerhalb der Pergamos gegrabenen Brunnen, wie gesagt, nur griechische Trümmer ans Licht bringen, die in der Pergamos selbst nur bis 2 Meter Tiefe reichen, und keine Spur von irgend einem der vier verschiedenen Völker, deren Schuttschichten hier in der Akropolis von 2 Meter unter der Oberfläche bis 16 Meter Tiefe reichen, so ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß auch noch zu Homers Zeit Ilium in keiner dieser Richtungen über die verschüttete Baustelle der Pergamos Trojas hinausging. Alle meine Brunnen bleiben offen stehen, damit sich jeder Besucher von der Richtigkeit meiner Angaben überzeugen kann. Um aber auch Iliums Großen Thurm, das Skäische Thor und die Häuser oberhalb desselben, sowie die Bau⸗ ten in den Tiefen des Minervatempels vor Zerstörung zu bewahren, habe ich hier in der ganzen trojanischen Ebene das Gerücht aus⸗ gesprengt: die Gottesmutter sei hier mit dem Christuskinde beim Könige Priamos zu Gast gewesen; und um diesen meinen Versiche⸗ rungen noch mehr Gewicht beizulegen, habe ich neben dem Skäischen Thor ein Christusbild und in den Bauten unter dem Minervatempel das Bild der heiligen Jungfrau aufgehängt und diese Heiligenbilder feierlich von zwei Priestern mit großem Pomp einweihen lassen. Die hiesigen abergläubischen Christen werden daher nie einen Stein aus diesen Bauten nehmen Z die Türken, welchen die Hei⸗ ligenbilder eine gewisse Furcht einjagen. Ivn 9
8 Das Stüische Ta⸗n sowohl als das große ältere Gebäude ober⸗ halb desselben stehen, obwohl sie sich in 30 ½ Fuß Tiefe befinden, auf einer künstlichen Anhöhe, die von dem Schutte gemacht ist,, den man beim Bau des großen Thurmes vom Felsen abgetragen hat, um den⸗ selben zu ebnen. e kann sich jeder Besucher in den Wänden meines großen Einschnitts, welcher diese künstliche Anhöhe durch⸗ schneidet, überzeugen. Dieser Umstand sowohl als die Lage des Hauses unmittelbar oberhalb des Skäischen Thors, auf der schönsten Stelle des Berges, lassen mich vermuthen, daß es das Haus des Priamos ist, und ich würde vielleicht näheren Aufschluß darüber erhalten, wenn ich es ganz ausräumte und einen genauen Plan davon aufnähme; aber dazu würde es vor allen Dingen nöthig sein, das auf demselben gebaute Haus wegzubrechen, wozu ich mich nicht entschließen kann, denn wenn⸗ gleich es erst nach der Zerstörung Trojas und auf dessen Ruinen er⸗
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baut ist, so ist es doch jedenfalls älter als Homer, und ist daher von hohem Werth für die Wissenschaft; ich fand viele merkwürdige Sachen
darin, auch ein Idol mit dem Bilde der „weã auvzdrese Auss
Homers.“
Weltausstellung 1873 in Wien. .“ Der zur Zeit in Wien tagende internationale Kongreß zur Erörterung der Frage einer einheitlichen Garnnume⸗ rirung berieth am 8. d. M. über den Antrag 3 des Vorbereitungs⸗ komite. Derselbe lautet: „Als dieses einheitliche Numerirungsprinzip empfiehlt sich folgendes: Die Nummer wird durch die Anzahl von Metern gegeben, welche auf ein Gramm, Deka⸗, Hekto⸗ oder Kilo⸗ gramm gehen. In Anbetracht, daß die Verkehrseinheiten der Garne vom Numerirungsprinzipe unabhbängig und bei Aufstellung derselben technische Momente zu berücksichtigen sind, werden die verschiedenen Garne, wie bisher, theils nach Länge theils nach Gewicht in den Ver⸗ kehr gebracht.“ Die Debatte gelangte nicht zum Abschluß.
84 öBZur Reise⸗ und Badesaison. “ Die Direktion der Magdeburg⸗Halberstädter Bahn läßt zur Be⸗
quemlichkeit des den Harz besuchenden Publikums bis auf Weiteres
jeden Sonnabend, um 3 Uhr Nachmittags, einen Extrazug nach
Thale und Wernigerode ohne Wagenwechsel, abgehen. Derselbe
fährt hier um 3 Uhr Nachmittags ab, trifft in Thale um 8 Uhr
5 Min. ein und kehrt von dort Montag früh um 7 Uhr zurück. An⸗
kunft in Berlin 12 Uhr 45 Minuten. Das Nähere ist aus dem In⸗
serat zu ersehen.
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Bäder⸗Statistik.
Aachen bis 1. Juli
Aargau bis 5. Juli . . . . Baden bei Wien bis 6. Juli Badenweiler bis 18. Juni Burtscheid bis 1. Juli Carlsbad bis 5. Juli . . .. Charlottenbrunn bis 27. Juni. Colberg bis 3. Juli . . . . . Cudowa bis 20. Juni G Elmen bis 6. Juli. 1,215 4X4A“ 1,728 b4““ 197 Gmunden bis 21. Juni. ve4“*
Gleichenberg bis 29. Juni.
Grund am Harz .. . .
Johannisbad bis 27. Juni
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Personen
11,191 4,858 4,558 628 766 10,391 527 725 222
l bis 3. Juli Kurgäste
hlberg bis 4. Juli. 6 bis 2. Juli. Marienbad (Böhmen) bis 26. Juni. Nauheim bis 22. Juni. Neuenahr bis 28. Juni.. Oyenhausen bis 27. Juni. Reichenhall.. . .. Reinerz bis 27. Juni. . Salzbrunn bis 8. Juli . Schandau bis 4. Juli . . . Trenchin⸗Teplitz bis 18. Juni Teplitz⸗Schönau bis 6. Juli Warmbrunn bis 1. Juli Wiesbaden bis 29. Juni
Wartenberg.... Wildbad Gastein
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin, Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. He iberg. “
Zwei Beilagen (einschließlich der Börsen⸗Beilage)
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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger
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und Königlich
Doonnerstag, den 10. Juli 11““ dishs er zisc aicm 8. 897, 1 Mhg
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Inseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers
und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
I.
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Hanadels⸗Register 3. Konkurse, , n Aufgebote, Vor⸗
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Oeffentliche dadeg. Auf den Grund der An⸗ klage der Königlichen Staatsanwaltschaft vom 23. d. Mts. ist gegen: 1) Eduard Hermann Scheil aus Stolpmünde, am 4. Februar 1836 zu Groß⸗ Brüskow geboren; 2) Carl August Steckmann aus Goershagen, am 10. Juli 1838 daselbst geboren; 3) Joachim Ferdinand Schulz aus Starkow, am 14. März 1839 daselbst geboren; 4) Friedrich Wil⸗ helm Johann Neumann aus Crampe, am 24. Juni
1840 daselbst geboren; 5) Johann Gustav Böttcher
aus Arnshagen, am 13. Februar 1840 daselbst ge⸗ boren; 6) Wilhelm Gottlieb Kropp aus Schmolsin, am 6. September 1840 daselbst geboren; 7) Friedrich August Zimmermann aus Schmolsin, am 27. Juli 1840 daselbst geboren; 8) August Albert
Jaschol aus Klein⸗Garde, am 17. Oktober 1840 daselbst geboren; 9 Albert Heinrich Kollesch aus Schmolsin, am 2.
ezember 1840 daselbst geboren; Gottlieb Müller aus Schmolsin, 1840 daselbst geboren; 12) “ Hermann Pollex aus Groß⸗Garde, am 12. März 1840 daselbst ge⸗ .13) Ferdinand Leonhard Richard Schulz aus Wintershagen, am 8. Februar 1840 daselbst geboren; 14) August Ferdinand Noffke aus Liepen, am 29. April 1840 zu Rotten geboren; 15) Jo⸗ hann Wilhelm Friedrich Raetzke aus Birkow, am 19. Dezember 1840 daselbst geboren; 16) August Rudolph Theodor Neubüser aus Goershagen, am 23. Oktober 1841 daselbst geboren; 17) Her⸗ mann Carl August Bordel aus Stolp, am 17. Januar 1841 daselbst geboren; 18) Alexander Otto Theodor Bechtold aus Stolp, am 27. Ja⸗ nuar 1842 zu Leba, Kreis Lauenburg, geboren; 19) Carl Adolph Ferdinand Schwichtenberg aus Alt⸗ Damerow, am 2. Januar 1842 zu Gesorke geboren; 20) Friedrich Wilhelm Peth aus Zemmin, am 14. Juli 1842 daselbst geboren; 21) August Friedrich Marx aus Schmolsin, am 26. September 1842 da⸗ selbst geboren; 22) Martin Bernhard Papenfuß aus Göͤrshagen, am 9. April 1842 daselbst geboren; 23) Johann Reinhold Ludwig Moews aus Strickers⸗
hagen, am 8. Dezember 1846 zu Lindow, Kreis 24) Franz Gustav Pollex aus Klein⸗Garde, am 28. Januar 1847 daselbst geboren;
Schlawe, geboren;
25) Friedrich Wilhelm Dumroese aus Dresow, am 15. Oktober 1849 zu Wobesde geboren; 26) Albert Hermann Gramoll aus Horst, am 31. Mai 1850 dafelbst geboren; 27) Carl Heinrich Wandtke aus
Giesebitz, am 18. März 1850 daselbst geboren; 28)
einrich Carl Knap aus Hebron⸗Damnitz, am 14. Oktober 1850 zu Wendisch⸗Tychow, Kreis Schlawe, geboren; 29) Gustav Ludwig Wil⸗ helm Krehft aus Stolpmünde, am 12. März 1850 da⸗ selbst geboren; 30) Friedrich JFohann Hermann aus “ agm 24. August 1851 daselbst geboren, durch Beschluß vom heutigen Tage gemäß §. 140 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs wegen unerlaubten Ver⸗
lassens des Deutschen Bundesgebiets im militär⸗ pflichtigen Alter die Untersuchung eröffnet. Die⸗ selben werden zu dem zur mündlichen Verhand⸗ lung vor der Deputation für Untersuchungssachen auf den 26. September er., Vorm. 10 Uhr, im Sitzungszimmer hier angesetzten Termine mit der Weisung geladen, die zu ihrer Vertheidigung die⸗ enden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder olche dem Gerichte so zeitig vor dem Termin an⸗ uzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Gegen den Ausbleibenden wird mit er Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Stolp, den 27. Mai 1873. 8 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Handels⸗Register.
8 Handelsregister des Königlichen Iö zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 8. Juli 1873 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: „In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 341 die Kommanditgesellschaft auf Aktien in Firma: Vereinsbank Quistorp & Co. mit ihrem Sitze zu Charlottenburg und einer Zweig⸗ iederlassung in Berlin vermerkt steht, ist einge⸗ ragen:
2
Laut Beschluß der Generalversammlung vom 5. Juli 1873 ist das Statut in den §§. 1, 21, 22 und 25 a. theilweise abgeändert worden. Die bisherige Zweigniederlassung in Berlin ist zur Hauptniederlassung erhoben und die Hauptniederlassung in Charlottenburg aufge⸗ hoben worden.
Die Einladung zu den außerordentlichen General⸗ versammlungen ist fortan 2 Mal, das erste Mal 2 Wochen, das letzte Mal mindestens 3 Tage vor dem anberaumten Termine in den Gesellschafts⸗
lättern zu veröffentlichen.
Zur gültigen Beschlußfassung über Zusätze und Aenderungen im Statut ist eine vorherige Publi⸗
ation des Wortlauts der beantragten Abänderungen und Zusätze durch die Gesellschaftsblätter nicht erfor⸗ derlich. Es genügt die Angabe der einzelnen Para⸗ graphen des Statuts, um deren Abänderung oder Er⸗ weiterung es sich handelt. Jedem Aktionär ist jedoch auf sein ausdrückliches Verlangen der Wortlaut der Unträge vollständig mitzutheilen.
In unser Gesellschastäcegister, woselbst unter Nr. 133 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Steinkohlenbergwerk „Ritterburg“ Ak Gesellschaft ermerkt steht, ist eingetragen:
„Juli 1840 daselbst geboren; 10) 3 Frans Eduard Albrecht aus Arnshagen, am 30. 11) Carl August am 16. August
ladungen u. derg
u“ 4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Oeffentlicher
eecohenes
Anzeiger.
. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w, von öffentlichen Papieren. . Fndustrielle Flaskisfemeans, Fabriken und Groß⸗
indel.
Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Leipzig, Hersee Frank⸗-
furt a. M., Breslau, Halle, Prag, Wien, München,
Nürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart. 8
erschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. ö
Der Grubendirektor Hermann Witter ist aus dem Direktorium der Gesellschaft ausgetreten.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Eunuen & Waldow am 1. Juli 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jetziges Geschäftslokal: Jüdenstraße 38) sind die Kaufleute: 8 1) Friedrich Wilhelm Euen, 2) Hermann Waldow, “ r11 Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4534 eingetragen worden.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: (CGl. Krause & Co. am 1. Juli 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jetziges Geschäftslokal: Klosterstraße 73) sind die Kaufleute: “ 1) Gustav Krause, 2) Julius Schultze, Dies ist in unser Gesellschaftsregister Nr. 4535 eingetragen worden.
unter
Der Kaufmann Julius Krafft zu Berlin hat für
sein hierselbst unter der Firma: Inlius Krafft 8
(Firmenregister Nr. 7430) bestehendes Handelsgeschäft dem Kaufmann Herrmann Taegener Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2578 eingetragen worden.
„Die Aktiengesellschaft Breslauer Wechslerbank hat für ihr hierselbst unter der Firmaß (Gebr. Guttentag (Gesellschaftsregister Nr. 4468) bestehendes Handels⸗ geschäft dem Herrmann Nathansohn, Anselm Schneider und Gustav Jaffé, sämmtlich hier, Kollektivprokura in der Art ertheilt, daß je zwei der Prokuristen die Firma zeichnen.
Dies ist in unser Prokurenregister unter Nr. 2577
zufolge Verfügung vom 7. Juli 1873 am 8. Juli 1873 eingetragen worden. Berlin, den 8. Juli 1873. 8 Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
— —
Zufolge Verfügung vom heutigen Tage sind in unser Einzel⸗Firmenregister Vol. I. Fol. 107 ff. fol⸗ gende Eintragungen bewirkt:
Unter Nr. 476.
Bezeichnung des Firma⸗Inhabers: Mühlenbesitzer Hieronymus Heinze.
Ort der Niederlassung: Erfurt.
Bezeichnung der Firma: Hieronimus Heinze. Unter Nr. 477.
Bezeichnung des Firma⸗Inhabers:
Kaufmann Ferdinand August Forselius.
8 Jö Güenct. sen ezeichnung der Firma: Aug. Forselius jr. Unter Nr. 478. 9. 5 8
Bezeichnung des Firma⸗Inhabers: Hof⸗Pianoforte⸗Fabrikant Abraham Graichen.
Ort der Niederlassung: Crfurt. 8
Bezeichnung der Firma: A. Graichen.
Unter Nr. 479.
Bezeichnung des Firma⸗Inhabers: Mühlenbesitzer Carl Freise. 8
Ort der Niederlassung: Erfurt.
Bezeichnung der Firma: C. Freise.
Unter Nr. 480. 8 Bezeichnung hasen ütere— B
Kaufmann Gustav Günther. 1b Ort der Niederlassung: Erfurt. Bezeichnung der Firma: Gustav Günther
Erfurt, den 27. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
In unser Handelsregister sind zufolge Verfügung 88 heutigen Tage nachstehende Eintragungen 818 und zwar: a. im Firmenregister bei laufender Nr. 11 be⸗ krefens die Firma „Ferdinand Heine zu Halber⸗ a 44 „Der Oekonom Ernst Heine ist in das Han⸗ delsgeschäft des Ober⸗Amtmannes Ferdinand Heine als Handelsgesellschafter eingetreten und die nunmehr unter der eeee. Ferdinand Heine bestehende Handelsgesellschaft unter Nr. 116 des Gesellschaftsregisters eingetragen“; b. im Gesellschaftsregister unter laufender Nr. 116: Colonne 2. Firma der Gesellschaft: „Ferdinand Heine’, Colonne 3. Sitz der Gesellschaft: 88 88 1 Klcerstadef⸗ 8 Gesel olonne 4. echtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschafter find: schaft 1) der Ober⸗Amtmann Ferdinand Heine, 2) der Oekonom Ernst Heine, „Beide zu Halberstadt. Der Zeitpunkt des Beginnens der Gesellschaft ist auf den 1. Juli 1873 festgesetzt. Halberstadt, den 2. Juli 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Kreisgericht Duisburg. In unser Firmenregister ist unter Nr. 494 die Feern⸗ August Kampf zu Ruhrort und als deren nhaber der Käaufmann August Kampf zu Ruhrort am 1. Juli 1873 eingetragen.
Kreisgericht Duisburg.
Unter Nr. 199 des Gesellschaftsregisters ist die V
am 10. Juni 1873 errichtete offene Handelsgesellschaft Morian & Wilms zu Neumühl bei FS. am 2. Juli 1873 eingetragen, und sind als Gesell⸗ schafter vermerkt: 1) der Kaufmann Carl Morian zu Neumühl, 2) der Kaufmann und Ingenieur Friedrich Wilms zu Dortmund.
8 Handelsregister der Königlichen Kreisgerichts⸗Deputation b zu Schwelm. In unser Handelsregister ist am 2. Juli 1873 ein⸗ getragen:
1) In das Firmenregister:
a. unter der Nr. 106 bei der Firma:
C. Langewiesche & Comp. zu Schwelm:
„ Die Firma ist durch Vertrag auf den Kaufmann Carl Heinrich Langewiesche zu Schwelm übergegangen,“
b. unter Nr. 196:
e. Der Kaufmann Carl Heinrich Lange⸗
wiesche zu Schwelm als Inhaber der
Fünna⸗ C. Langewiesche & Comp. da⸗ elbst“.
2) In das Prokurenregister:
2. unter Nr. 31: 1 die Löschung der dem Kaufmann Carl Heinrich Langewiesche zu Schwelm für die Firma C. Langewiesche & Comp. er⸗ theilten Prokura,
b. unter Nr. 84 resp. Nr. 85 die Bestellung des Kaufmanns Robert Langewiesche zu Schwelm resp. des Kaufmanns Julius Hoff⸗ mann daselbst als Prokuristen Seitens des Kaufmanns Carl Heinrich Langewiesche zu
„Schwelm für seine unter Nr. 196 des Fir⸗
wiesche & Comp. eingetragene Ha niederlassung. 1 “
Veröffentlichun aus dem Handelsregister von 450. Die Firma „C. F. Mellage“ (Inh. Caspar Ferd. Mellage) ist erloschen. 451. Herr Aug. Pet. Christian Jensen, Kaufmann dahier, führt vom 1. Juli d. J. an die seitherige Handlung „C. F. Mellage“ mit Uebernahme aller
Aktiven derselben unter der Firma „Aug. Jensen,
C. F. Mellage Nachfolger“, fort und ertheilt hierfür dem Herrn Casp. Ferd. Mellage Prokura.
452. Die Handlung „J. Kahn &. Gunzen⸗ hausen“ hat den Herrn Adolph Hatry dahier zum
Prokuristen bestellt.
453. Nach Ableben der Theilhaberin der Hand⸗ lung: „G. F. Landauer⸗Donner“, Frau Wittwe Wilhelmine Landauer, geb. Donner, sind die über⸗ lebenden Theilhaber, die Herren Philipp Eduard und Wilhelm Landauer, Kaufleute dahier, die allei⸗ nigen Gesellschafter. 88
454. Die Aktien⸗Gesellschaft unter der Firma: „Neptun“, „Continental⸗Wasserwerks⸗Aertien⸗ Gesellschaft“ zu Berlin hat am 29. April d. J. in Frankfurt a. M. eine Zweig⸗Niederlassung unter der
irma: „Neptun“, „Continental⸗Wasserwerks⸗
etien⸗Gesellschaft!, Filiale Frankfurt a. M., errichtet. Zweck derselben ist, wie der der Haupt⸗ niederlassung selbst: Der Bau von Wasserwerken und ähnlichen Anlagen für eigene Rechnung oder im Auftrage Anderer; der Betrieb oder anderweite Ver⸗ werthung der für eigene Rechnung gebauten Werfe; die Fabrikation von Vevarf für diese und verwandte Anlagen. Die Zeitdauer ist unbestimmt. Der Gesellschaftsvertrag datirt vom 30. November 1871. Der Vorstand (Direktion) der Gesellschaft besteht aus dem Herrn Ingenieur Gottfried Stumpf zu Berlin. Die Zeichnung der Firma geschieht durch den Direktor der Hauptniederlassung, Herrn Stumpf, oder durch den zum Vertreter der Zweigniederlassung bltellgn Herrn Ober⸗Ingenieur J. E. Staudt da⸗ ier.
455. Laut Beschluß des Verwaltungsraths der Hessischen Ludwigs⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft zu Mainz ist die Vertretung derselben durch die Sta⸗ tionsverwaltung der Main⸗Neckar⸗Bahn in Frank⸗ furt a. M. den Behörden und Privaten gegenüber erloschen und wird diese Vertretung durch eine dahier eingesetzte Betriebs⸗Kommission ausgeübt, welche die Herren J. A. Varrentrapp, Gustav Scherbius, Kaufleute, und J. P. Wilhelm Zobel — früher der Frankfurt⸗Hanauer⸗Eisenbahn — bvilden.
456., Am 20. Juni d. J. hat sich eine Aktien⸗ Gesellschaft unter der Firma „Maxsainer Kork⸗ industrie“ mit Sitz zu Frankfurt a. M. konstituirt. Gegenstand des Unternehmens ist der fabrikmäßige Betrieb der Korkschneiderei und verwandter Industrie⸗ zweige. Die Zeitdauer derselben ist unbestimmt. Das Grundkapital der Gesellschaft besteht aus 250,000 Thlrn. = 750,000 Mark, eingetheilt in 2500 Aktien von je 100 Thlr. = 300 Mark, auf
den Inhaber lautend. Von diesem Betrag sind vor⸗ erst nur 1000 Aktien zu 100,000 Thlr. = 300,000
Mark ausgegeben und 20 % bereits darauf einbe⸗ zahlt. Die Zeichnung geschieht durch zwei Direk⸗ tionsmitglieder, oder durch einen Direktor und durch ein delegirtes Mitglied des Aufsichtsraths, oder durch ein Mitglied der Direktion und durch ein Aufsichts⸗ rathsmitglied. Der Aufsichtsrath besteht aus den Herren Ernst Heller, Adolph Doktor, Wilhelm Günther, Louis Hörle hier, und Pfarrer Ernst Voemel, zu Maxsain wohnhaft. Die Direktion (Vorstand) hilden derzeit die Herren Louis Hörle dahier und Pfarrer Ernst Voemel zu Marsain, 8
menregisters mit der Firma C. Lange⸗
rankfurt a. M.
Delegirte aus dem Aufsichtsrath. Die von der Ge⸗ sellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen in der „Frankfurter Presse“, „Cölnischen Zeitung“ und im „Rheinischen Courier.“
457. Die Firma „B. Goldberg“ (Inh. Bender Goldberg) ist erloschen.
458. Für den am 1. Juli d. J. aus der (Gesell⸗ schafts⸗ Handlung „Erlanger & Co.“ ausgetretenen Herrn Jos. Buseck ist Herr Emanuel Erlanger, Kauf⸗ mann, hier wohnhaft, als Theilhaber eingetreten.
459. Die Handlung „August Koch“ hat den Herrn Emil Hoffmann dahier zum Prokuristen bestellt.
460. Die von der Gesellschaftshandlung „Sacker⸗ maun & Fußner“ dem Herrn Joh. Retter am 18. Jan. 1871 ertheilte Prokura ist erloschen.
461. Die hiesige Kommandit⸗Gesellschaft „E. Hummel & Co.“, mit Zweigniederlassung zu Stutt⸗ gart unter gleicher Firma, hat neben der am 31. De⸗ zember 1872 den Herren Wilhelm Binter und Theodor Klinghammer, beide dahier, ertheilten Kol⸗ lektivprokura noch die Herren Albert Finkh und Hugo Sommer in Stuttgart zu Kollektivprokuristen bestellt und zwar in der Weise, daß jer zwei von den vier genannten Herren die Firma kollektiv zeichnen.
2. Die Handlung „Heinr. Breul“ hat den Herrn Jean Siegl dahier zum Prokuristen bestellt.
463. Die Firma „Franz Fabricius“ (Inhaber Joh. Franz Fabricius) und die Prokura für Herrn Carl Schaeffer sind erloschen.
464. In dem am 26. April und 8. Mai d. J. stattgefundenen Sitzungen des Aufsichtsraths der Aktiengesellschaft „Frankfurter Baubank“ wurde Herr Franz Lion, Kaufmannn dahier, zu deren Direk⸗ tor ernannt und Herr Dr. jur. Sauerländer aus dem Aufsichtsrath in die Direktion als deren juristisches Mitglied delegirt, sowie in der Generalversammlung der Aktionäre der obgedachten Gesellschaft am 9. Mai d. J. die HH. Dr. Friedr. Borgnis, Dr. Georg
Haag, C. G. Hänsel, Adolf Finck, Fritz Küchler, Dr. L. Braunfels, Sal. Roos, G. L. Zimmer, Louis Andreau⸗Holland, Dr. Sauerländer u. Architekt H. Burnitz, sämmtlich hier wohnhaft, durch Neu⸗ wahl zu Aufsichtsrathsmitgliedern erwählt.
465. Die Heanfn Adolf Prag und Nathan Schwab, Kaufleute dahier, haben am 1. d. M. eine Handels⸗ gesellschaft unter der Firma „Prag & Schwab“ errichtet.
466. Herr Johann Gottlieb Bauer, Kaufmann dahier, hat eine Handlung unter der Firma „Joh. Gen. Vegaxer.aeg. cb M
67. Die Firma „L. Bendheim“ nhaber Lazarus Bendheim) ist erloschen. 1 G
468. Die Herren Laz. Bendheim und Dav. Palm, Kaufleute dahier, haben am 1. d. M. mit Ueber⸗ nahme aller Aktiven und Passiven der Handlung zL. Bendheim“ eine Gesellschaftshandlnng unter der Firma „Bendheim & Palm“ errichtet.
469. Nach Anzeige der Theilhaber der Handlung „Friedrich Schlee & Co.,“ der Herren Friedr. Schlee und Nalh. Collin, haben dieselben mit Ende Pic gen achstc ihre 1Mhaglchgft aufgelöst. Die Liquidation wird durch den obenbesagten Herrn “ S vr heserg hh He
1 ie Gesellschaftshandlung „Franz Böhm“ hat den Herrn Feschaf Böhm dahier 82 Phm. risten bestellt.
471. Die Firma „M. Jamin“ (Inh. Mathias Jamin) ist erloschen.
472. Die Herren Mathias und Nie. Bernhard
Jamin, Kaufleute dahier, führen vom 1. d M. an die seither bestandene Handlung „M. Jamin“ mit Uebernahme aller Aktiven und Passiven unter der Firma „Gebr. Jamin“ fort. 473. Die Handlung „Felix Langenbach“ hat die dem Herrn Adolf Langenbach ertheilte Prokura zurückgenommen und dagegen der Frau Wittwe Emilie Ganz, geb. Langenbach, Prokura ertheilt. 474. Die Herren Sigmund und Franz Lion haben mit Ende vorigen Monats ihre bisher unter der Firma „S. & F. Lion“ bestandene Handelsgesell⸗ schaft aufgelöst und liquidiren die Handlung. Jeder von Ihnen zeichnet die Liquidationsfirma.
475. Die Handelsgesellschaft „A. Mumm & Co.“ hat den Herrn Heinr. Roeschel dahier zum Proku⸗ risten bestellt.
476. Für den verstorbenen Theilhaber der Handlung „J. C. Weißer“, Herrn Senator Joh. Georg Schöffer, ist am 1. d. M. der seitherige Prokurist, Herr Jean Großmann, Kaufmann dahier, als Theilhaber in dieselbe eingetreten. Letzterer führt die obengedachte Handlung mit der überlebenden Theil⸗ haberin, Frau Sus. Marie Weißer, geb. Schöffer, unter der genannten Firma fort und pertritt Jedes von ihnen die Gesellschaft und Jenen die Firma; ba Prokura für Herrn Christoph Aug. Koch bleibt
estehen.
477. Die Firma „Homberger & Katz’ (Inh. Leopold Homberger und Alfred Ket) ist 5 b
478. Herr Alfred Katz, Kaufmann dahier, ist der alleinige persönlich haftende Gesellschafter einer am 1. d. M. ins Leben getretenen Kommanditgesellschaft unter der Firma „Alfred Katz & Co.“ Die Aktiven und Passiven der Firma „Homberger & Katz“ sind auf die obengedachte Kommandit⸗Gesellschaft
übergegangen.
479. Herr Joh. Frb Eckhard, Kaufmann dahier, ist am 1.d. M. in die von Herrn Joh. Herm. Fries bisher allein unter der Firma „Ludwig & Fries“ betriebenen Handlung als Theilhaber eingetreten.
— 480. Die Herren Friedr. Jul. Textor, Buch⸗ und Steindrucker, und Heinr. Andr. Textor, Kaufmann, beide hier wohnhaft, haben am 1. d. M. eine Han⸗ delsgesellschaft unter der Firma „Textor's Druckerei“