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Der fränkische Chronist Fredegar, der um die Mitte des 7. Jahrhunderts lebte, erzählt eine Fabel, wie der Fuchs eines zweimal gefangenen und das zweite Mal vom Löwen zerrissenen Hirsches Herz verschlingt und dem Löwen gegenüber, der das Herz zu fressen begehrt, behauptet, der Hirsch habe gar kein Herz gehabt, „denn wie hätte“, sagt der Fuchs, „der ein Herz haben önnen, der hier wieder erschien, nachdem er das erste Mal mit genauer Noth entgangen war?“
Diese Erzählung des Fredegar ist, wie Carl Schröder in der Vorrede zu seiner Ausgabe des „Reinke de Vos“ *) ausführt, das älteste urkundliche Zeugniß für die Verbreitung der Thiersage in Deutschland. Aber diese Thiersage ist nichts wesentlich Deutsches: bhesn das indische Alterthum kannte die Thierfabel, und auch bei Völ⸗ ern von durchaus anderer Abstammung und bei denen kein uralter Verkehr nachweisbar ist, sehen wir Thiersagen; vielmehr verdankt sie einer allen Völkern gemeinsamen Anlage und Entwickelung des menschlichen Geistes ihre Entstehung. Wie aber im deutschen Mittelalter neben der Thierfabel ein Thierepos sich entwickelte und die reichsten Blüthen trieb, dafür bietet weder das Alterthum einen Vorgang noch die Fremde ein Seitenstück. Dieses Thier⸗ epos ist aus deutschem, fränkischem Stamme erwachsen: die Niederlande, das nördliche Frankreich und das westliche Deutsch⸗ land waren es, wo dieser Zweig der Dichtung Jahrhunderte hin⸗ durch seine Pflege und höchste Vollendung fand, und sie waren es ausschließlich, denn die Grenzen dieser drei Landstriche hat das Thierepos nicht überschritten.
Das erste hierher gehörige Gedicht ist die lateinisch geschrie⸗ bene sogenannte Ecbasis, vielleicht noch dem 10. Jahrhundert angehörig und von einem lothringenschen Geistlichen verfaßt, der im Bilde der Thiere seine eigene Flucht aus dem Kloster dar⸗ stellte. Diese Echasis zeigt uns bereits die Feindschaft zwischen Fuchs und Wolf, fortan das Hauptmoment des ganzen Thier⸗ epos: sie läßt uns durch den Wolf erzählen, wie auf den Rath des Fuchses der kranke Löwe dadurch geheilt ward, daß man ihn in das Fell des lebenden Wolfes einhüllte. Die weiterhin immer wieder verwandte Darstellung des Wolfes als Mönch tritt uns ebenfalls in der Ecbasis entgegen, in einer Weise, die uns vermuthen läßt, daß sie jenen Zeiten schon ganz geläufig war. Ferner erscheint hier, wie fortan ausschließlich, der Löwe als der König der Thiere, während in früheren Zeiten, den Verhältnissen der deutschen Thierwelt durchaus angemessen, der Bär der Herrscher war: noch im 10. Jahrhundert redet der Mönch Frou⸗ mund von Tegernsee, der Verfasser des Ruodlieb, vom Bären cui dominationem profitentur omnes bestiae.
Zwei Abenteuer der Thiersage, die Wallfahrt der Gemse Bertiliana und wiederum die Krankheit und Heilung des Löwen, beide Stoffe zusammenhängend durch das Alter des Wolfes, der
Deutsche Dichtungen des Mittelalters. und Sacherklärungen, herausgegeben von (Leipzig: F. A. Brockhaus, 1872.)
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in dem einen Falle als Greis, im andern als Jüngling er⸗ scheinen will, bilden den Inhalt des Isengrimus, den ein süd⸗ flandrischer Geistlicher zu Anfang des 12. Jahrhunderts verfaßte. Ihm schloß sich, nur wenige Jahrzehnte später, der Reinardus Vulpes des Magister Nivardus an, eines nordflandrischen Geistlichen, welcher den Isengrimus ganz, bald verkürzt, bald erweitert, in sein Werk aufnahm, aber eine bedeutende Anzahl noch anderer Abenteuer aus der Thiersage h'nzufügte, Aben⸗ teuer, die von da ab nicht wieder aus dem Thierepos verschwin⸗ den, wie z. B. vom Fischfang des Wolfes, vom Pferd und dem Wolfe, von der getheilten Beute.
Waren die bisher erwähnten Dichtungen lateinisch und von Geistlichen verfaßt, so sehen wir bald nach dem Reinardus, etwa um das Jahr 1170, einen Dichter des Elsaßes, Heinrich, mit dem Beinamen der Gleißner (glichezaàre, glichesære), mit einem deutschen Gedicht auftreten, welches er, die Nibelungen parodi⸗ rend, lsingrimes nôt nannte. Dieser Reinhard in ursprünglicher Gestalt ist nur noch in Bruchstücken vorhanden; ganz besitzen wir es in einer Ueberarbeitung des 13. Jahrhunderts. Vom Inhalte sei hier nur hervorgehoben, daß in ihm bereits die An⸗ klage gegen den Fuchs und die dreimalige Vorladung desselben durch Braun den Bären, Diepreht den Kater und Krimel den Dachs enthalten ist; Bär und Kater werden hier auf dieselbe Weise betrogen, wie später im Reinaert.
Heinrich dichtete seinen Reinhart nach einem französischen, uns jetzt verlorenen Originale, und nirgends hat die Fuchssage eine größere Verbreitung gefunden als in Nordfrankreich. Außer den mehr als 40,000 Versen, welche den von Méon (Paris 1826) herausgegebenen Roman du Renart bilden und die aller⸗ dings ziemlich willkürlich zusammengeworfen sind, kein organisch verbundenes Ganzes bilden und sogar erkennbar von verschiede⸗ nen Verfassern herrühren, besitzen die Franzosen noch einen Re- nart couronné, den Renart bestourné des Rutebeuf, den Nou- veau Renart, alle aus dem 13. Jahrhundert, und aus dem 14. den Renart contrefait, lauter umfängliche, aber stellenweise ge⸗ schmacklose, ja widrige Machwerke voll Unflätigkeit und Blas⸗ phemie. Dennoch waren es einige Branchen des Renart, inson⸗ derheit die 20., als deren Verfasser Pierre de St. Cloud zu nennen ist und welche den Prozeß des Fuchses behandelt, welche die Grundlage abgeben durften für das vorzüglichste Werk unter allen Thierepen, den niederländischen Reinaert, der nicht nur als Dichtung betrachtet zu dem Besten gehört, was das Mittelalter geschaffen hat, sondern daneben auch durch die Fülle rechtshistorischer Notizen, die er unbewußt uns überliefert, von höchstem Werthe ist. .
Zwei Dichter sind es, welche am Reinaert ihre Kunst ver⸗ sucht haben: der erste, bei weitem bedeutendere, der sich Willem nennt, behandelte nur die Abenteuer des Fuchses vor und wäh⸗ rend des Gerichtes, seine Lossprechung gegen das Gelübde einer Pilgerfahrt und seine Uebelthaten gegen den Hasen und den Widder, also das, was den Inhalt des ersten Buches im Reinke bildet. Dieses Gedicht, welches in die erste Hälfte des 13. Jahr⸗ hunderts fällt, wurde, nachdem es schon vor 1280 ein gewisser Balduinus in eine lateinische versificirte Paraphrase umgearbeitet hatte, um die Scheide des 13. und 14. Jahrhunderts fortge⸗ setzt, oder fast könnte man sagen wiederholt, gleichfalls auf Grundlage französischer Dichtungen. Denn alles, was den In⸗ halt des oltern Reinaert ausmacht: die Versammlung der Thiere, die Klagen derselben über den Fuchs, sein Erscheinen bei Hofe, seine lügenhafte Erzählung von den Schätzen, durch die er den König blendet und veranlaßt, ihn loszugeben, — alles das kehrt im zweiten Theil wieder, nur breiter, gelehrter, durchstreut mit kleineren Erzählungen, die zum Theil schon im Aesop sich finden. Dieses vereinte Werk aber wurde bald als aus Einer Feder geflossen angesehen, später in Prosa aufgelöst und mehr⸗ fach als Volksbuch gedruckt (Gouda 1479; Delft 1485), schon vorher aber zu pädagogischen Zwecken überarbeitet — denn die lehrhafte Natur der Thierdichtung ist immer erkannt worden; darum heißt auch im Reinke 6701 ber Dichter dé léêrer dé desse istörien schréf — von Hinrek van Alkmer, der am Hofe der lothringischen Herzöge Prinzenerzieher war: er theilte das Gedicht in Bücher und Kapitel, versah die Kapitel mit Ueberschriften und fügte eine moralisirende Glosse in Prosa bei.
Was das Verhältniß des niederdeutschen Bearbeiters zu seiner Vorlage angeht, so würden wir über dasselbe ein sicheres Urtheil erst dann haben können, wenn der ganze Druck, der nur in Bruchstücken vorhanden, uns vorläge. Indessen ist kaum zu bezweifeln, daß er nicht anders verfuhr, als man in Niederdeutschland zu thun pflegte. Wer Gelegenheit hatte, nieder⸗ ländische oder oberdeutsche Originale mit den niederdeutschen Uebertragungen zu vergleichen, der kann bemerkt haben, wie die⸗ selben zwar im allgemeinen Wort für Wort der Vorlage folgten,
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haltes, durchaus umzuformen. Dies Verhältniß werden wir 888 auf Weiteres auch für den Reinke als maßgebend ansehen können. Auf die Ehre eines Originals hat der Reinke keinen Anspruch, seinem Ruhme und seinem wirklichen Verdienste geschieht darum
Grimm hervorhebt, ein gefüges und reinliches Werk, doppelt be⸗ merkenswerth und hervorragend bei der sonstigen Armuth der niederdeutschen Literatur in dieser Zeit. Sodann aber und vor⸗ nehmlich um der geschichtlichen Wirkung willen, denn aus der niederdeutschen Quelle schöpfte die ganze spätere Literatur Euro⸗ pas. „Was Reinaert“, sagt Goedeke, mit dessen treffenden Worten wir schließen, „was Reinaert nicht gelang, bewirkte Rei⸗ neke. Er führte das Thierepos in die Hände des ganzen Volks, in die Studirzimmer der Staatsmänner und Gelehrten, wie in die Hände der Kinder und Vürger und Bauern, die (wie die Märchen ausweisen) ihr uraltes Eigenthum dichterisch erhöht darin wiederfanden. Reineke gab den späteren Dichtern Stoff
und FHintergrund für ihre künstlichen Thierdichtungen und zeugte
eine Menge der besten Stücke der ältern Fabelbücher des 16. Jahr⸗ hunderts, den Froschmäusler, den Flöhhatz, den Ameisen⸗ und
Muückenkrieg und erweckte Goethe zu seinem herrlichen Gedichte,
as wiederum, wie die besten Holzschneider des 16. Jahrhunderts em Reineke ihren Grabstichel gewidmet hatten, Kaulbachs wun⸗ dervolle Zeichnungen hervorrief.“ 8 1u1“
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Juli 1873.) Es liegt auf der Hand, daß dieser fortdauernde Massen⸗ verkehr aller Klassen einen umwandelnden Einfluß auf die Ge⸗
sammtbildung der Nation ausüben muß; und zwar ebenso auf die Erweiterung des Gesichtskreises und der Kenntnisse wie auf die Art und Weise des Naturgenusses und damit auf die ganze Stimmung des Gemüthslebens der Bevölkerung.
„Wenn das Reisen — wie Seneca an Lucilius schreibt — Dich auch weder besser noch vernünftiger machen wird“, so ge⸗ steht er doch zu, daß es seinem Freunde Kenntniß von fremden Völkern verschaffen und neue Gebirgsformen, unbekannte Ebenen, von unversieglichen Wassern durchrieselte Thäler oder die merk⸗ würdige Natur eines Flusses zeigen werde. Hierin liegt aber das wesentliche Moment für die vorliegende Frage über die ver⸗ schiedenen Stufen des Naturgenusses. Je näher der Mensch der Natur steht, desto unbewußter und patriarchalischer ist sein Verhältniß zu derselben. Das gleichstarke Heimweh der Gebirgs⸗ bewohner wie der Halligen der Nordsee hat hierin seinen Grund. Mit dem Reisen tritt die Vergleichung und Reflexion ein. Die unbewußte Zusammengehörigkeit mit der Lokalität der Heimath wird zerrissen; aus der ersten Stufe des Gemüthslebens, dessen Welt die Heimath ist, versetzt der Reiseverkehr den Einzelnen wie die Massen in die zweite Stufe der Reflexion, welche in dem Grundsatz: „ubi bene, ibi patria“ d. h. in der vollständigen Loslösung von der Gemüthswelt der Heimath zu ihrem einseiti⸗ gen Extrem ausartet.
Aus diesem Kampfe zwischen Heimath und Fremde entwickelt sich die dritte Entwickelungsstufe des Naturgenusses, in welcher die heimathliche unbewußte Empfindung sich zu einem bewußten Allgemeingefühl erhebt, welches die eigenthümlichen Schönheiten und die verschiedenartigen Charaktertypen der Heimath und Fremde mi! verständnißvoller Hingebung zu genießen vermag. Erst von diesem Standpunkt aus ist eine wissenschaftliche Betrachtung des Naturgefühls möglich.
Die Frage, wie das Reisen auf die Entwickelung desselben wirke, kann nicht aus dem Gesammtbildungsstande der Völker herausgerissen und allein beantwortet werden; sie bildet nur einen Theil der geographischen Ethnographie. Von den Vätern der Geographie bis auf unsere Tage ist der Zusammenhang des Menschen mit der ihn umgebenden Natur der Gegenstand viel⸗ facher Untersuchung gewesen.
Erst in neuerer Zeit jedoch hat man angefangen, das Na⸗ turgefühl der Völker einer eignen und selbständigen Erörterung zu unterziehen.
Noch Kant, obwohl zum Professor der Physik und Meta⸗ phusik bestellt, hat die wissenschaftliche Erforschung des Natur⸗ gefühls nicht in das Gebiet seiner Philosophie aufgenommen.
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Abschnitte „Vom Gefühl der Lust und Unlust“, noch in de Charakteristik der verschiedenen Nationen eine Stelle eingeräumt Nur gelegentlich bei der Erklärung des Erhabenen wird als Bei⸗ spiel „der Donner über unsern Häuptern oder ein hohes Ge⸗ birge“ angeführt und bei der Charakteristik der Einbildungs⸗ kraft das Heimweh der Schweizer und der Westfalen und Pom mern mit den folgenden Worten erwähnt, welche den Standpunk genügend bezeichnen, auf welcher Kant in dieser Frage stand:
„Das Heimweh der Schweizer (und wie ich es aus dem Munde eines erfahrenen Generals habe, auch der Westfalen und der Pommern in einigen Gegenden), welches sie befällt, wenn sie in andere Länder versetzt werden, ist die Wirkung einer durch die Zurückrufung der Bilder der Sorgenfreiheit und nachbarlichen Gesellschaft in ihren Jugendjahren erregten Sehnsucht nach den Oertern, wo sie die sehr einfachen Lebensfreuden genossen, da sie dann nach dem späteren Besuche derselben sich in ihrer Erwartung sehr getäuscht und so auch geheilt finden; zwar in der Meinung, daß sich dort Alles sehr geändert habe, in der That aber, weil sießihre Jugend dort nicht wiederum hinbringen können; wobei es doch merkwürdig ist, daß dieses Heimweh mehr die Landleute einer geldarmen, dafür aber durch Brüder⸗ und Vetterschaften verbundenen Provinz, als diejenigen befällt, die mit Gelderwerb sind und das patria ubi bene sich zum Wahlspruch machen.“ . Dem entsprechend betrachtet Kant in der Einleitung seiner Schrift auch das Reisen nur als ein Mittel für den „Welt⸗ bürger“ sich Menschenkenntniß zu verschaffen. Er knüpft daran die folgende charakteristische Bemerkung über den Werth und die Bedeutung des Reisens:
„Eine große Stadt, der Mittelpunkt eines Reichs, in welchem sich die Landeskollegia der Regierung desselben befinden, die eine Universität (zur Kultur der Wissenschaften) und dabei noch die Lage zum Seehandel hat, welche durch Flüsse aus dem Innern des Landes sowohl, als auch mit angrenzenden entlegenen Ländern von verschiedenen Sprachen und Sitten einen Verkehr begünstigt, — eine solche Stadt, wie etwa Königsberg am Pregelflusse, kann schon für einen schicklichen Platz zu Erweiterung sowohl der Menschenkenntniß als auch der Weltkenntniß genommen werden, wo diese, auch ohne zu reisen, erworben werden kann.“
Als Alexander von Humboldt im Mai 1807 in „den Ansich⸗ ten der Natur“ dem Publikum eine Reihe von Arbeiten übergab, die im Angesicht großer Naturgegenstände, auf dem Ocean, in den Wäldern des Orinoco, in den Steppen von Venezuela, in der Einöde peruanischer und mexikanischer Gebirge, entstanden waren, verfolgte er dabei den doppelten Zweck: Ueberblick der Natur im Großen und Erneuerung des Genusses, welchen die unmittelbare Ansicht der Tropenländer dem fühlenden Menschen gewährt.
Prägnanter hat er eine Reihe von Jahren später in der Vorrede zur zweiten Ausgabe (1845) die zwiefache Richtung dieser Schrift bezeichnet als „ein sorgsames Bestreben, durch lebendige Dar⸗ stellungen den Naturgenuß zu erhöhen, zugleich aber nach dem damaligen Stande der Wissenschaft die Einsicht in das harmo⸗ nische Zusammenwirken der Kräfte zu vermehren.“ Es — sich hiernach für Humboldt nicht um einen reinen scientifischen Zweck, sondern um die „ästhetische Behandlung naturhistorischer Gegenstände,“ und — wie er 1849 sich ausdrückt — „großer Naturscenen.“
Die Ansichten der „Naturbilder“ wurden durch die ihnen eigen⸗ thümliche ästhetische Behandlung der Ausgangspunkt eines neuen Literaturzweiges, der — später mit dem Namen „ästhetische Geegraphie“ charakterisirt — sich seitdem zu einem Zweige der Ethnographie ausgebildet hat. .
Wtr treten in der ästhetischen Geoographie aus dem Kreise der Naturobjekte in den Kreis der Empfindungen, welche die⸗ selben in den Gemüthern der Menschen hervorrufen. Es handelt sich in derselben nicht um die von der Phantasie entblößte reine Objektivität wissenschaftlicher Naturbeschreibung, sondern um den Reflex der Außenwelt auf das Gefühl und die Einbildungskraft.
Wie die Naturwelt bei den verschiedenen Volksstämmen und in verschiedenen Zeitepochen auf die Gedanken⸗ und Gemüthswelt eingewirkt, will die ästhetische Geographie in stufenweiser Ent⸗ wickelung von dem uranfänglichen unbewußten Zustand der Na⸗ turvölker bis zu jenem Zeitpunkte schildern, wo allgemeine Kultur und wissenschaftliche Naturforschung in Verbindung mit Phan⸗ tasie und lebendigem Naturgefühl sich gegenseitig durchdringen und zu einer Gesammtempfindung verschmelzen.
In den Ideen über die Physiognomik der Pflanzenwelt hat Feanthen. die Eindrücke, welche die verschiedenen landschaftlichen
haraktere auf das Naturgefühl zu äußern vermögen, entwickelt und auf die eigenthümliche Naturphysiognomie hingewiesen, welche jedem Himmelsstrich ausschließlich zukommt.