EEbe“
8* 1“ [1 28 8 Die Zinkerzförderung Deutschlands ist bedeutender als die irgend eines andern Landes der Erde und kommt für dieselbe fast ausschließlich Preußen in Betracht, dessen älteste und wichtigste Zink⸗ erzlager in Oberschlesien in der Nähe von Beuthen liegen, während die in den Regi Sbezirken Arnsberg, Cöln, Düsseldorf und Aachen be⸗ findlichen erst später aufgeschlossen worden sind. Die Gesammtförde⸗ rung Preußens betrug im Jahre 1871: 6,613,938 Ctr. nämlich 5,720,518 Ctr. Galmei und 893,420 Ctr. Blende im Werthe von 1,760,983 Thlr. und — die vorgenannten wichtigeren Be⸗ irke folgendermaßen eiligt: I“ Zahl A Gruben. Produktion. Werth. Arbeiter. Oppeln 33 5,258,381 Ctr. 968,824 Thlr. 6316 Arnsberg 21 599,077 „ 231,636 „ 703 Cöln 22 357,818 „ 230,265 „ 19,4 Düsselderf 1 15.158 „ 15,229 „ 110 Aachen 5 bS A95 55,484 „ 98 Außerdem werden noch bei Förderung anderer Erze in den Be⸗ zirken Minden, Münster, Coblenz, Wiesbaden und Hildesheim Zink⸗ erze mit gewonnen. Von den übrigen deutschen Staaten hat nur Baden etwas Zinkerz (1870: 63,945 Ctr. im Werthe von 11,381 Thlr.) 1 Bleierze, welche theils allein, theils mit Zink⸗, Kupfer⸗ und Silbererzen auftreten, werden nur in Preußen (den Bezirken Oppeln, Arnsberg, Cöln, Coblenz, Aachen, Wiesbaden, und Sldesbeim) in größeren Mengen gefördert; außerdem kommensie nur noch im Königreich Sachsen und in Braunschweig vor. —ie Gesammtförderung beträgt etwa 2 Millionen Centner jährlich im Werthe von etwas über 5 Millionen Thalern, von welchen der preußische Bergbau allein 1,845,535 Ctr. im Werthe von 4,891,449 Thlr. lieferte. Hierbei waren namentlich folgende Bezirke betheiligt: Produktion. Werth. Arbeiter. 286,389 Ctr. 984,837 Thlr. 1922 118,652 310,309 216 196,515 475,780 52,984 147,269 574,618 1,196,906 Wiesbaden 181,015 367,373 2532 Hildesheim 270,917 „ 1,269,695 „ 4179 Für die Kupfererzgewinnung ist allein 9 Be⸗ deutung, dessen wichtigste Gruben im Regierungsbezirk Merseburg, in der Gegend von Mansfeld, liegen; außerdem werden Kupfererze in größeren Mengen nur noch im Regierungsbezirk Arnsberg und im sog. Kommunion⸗Harze gefördert, dessen Produktion mit ½ Preußen, mit 3 Braunschweig gehört. In Preußen beschäftigte der Kupfererzberg⸗ bau im Jahre 1871 6457 Arbeiter und ergab 4,280,889 Ctr. Erze im Werthe von 1,789,171 Thlr., von welchen auf die Mansfelder Gruben allein 3,564,617 Ctr. im Werthe von 1,592,195 Thlr. ent⸗ fallen. Außer Preußen liefert nur noch Braunschweig in seinem Harz⸗ antheile etwas Kupfererze (ca. 65,000 Ctr.), während die sonst noch vorkommende Gewinnung in Sachsen, Thüringen und Anhalt ganz un⸗ erheblich ist. 8 Auteer den vorstehend genannten Erzen liefert der deutsche Berg⸗ bau noch verschiedene andere, die indeß bei Weitem nicht die hohe Wichtigkeit der genannten erreichen. Hervorzuheben sind davon nament⸗ lich: Gold⸗ und Silbererze, hauptsächlich im Königreich Sachsen im Werthe von 1,3 Million Thlr., Zinnerze im Königreich Sachsen im Werthe von 105,000 Thlr., Kobalt⸗ und Arsenikerze in Preußen und Sachsen für 80,000 resp. 20,000 Thlr., Manganerze in Preußen, Thüringen, Nassau für 190,000 Thlr., Vitriolerze in Preußen, Sachsen, Braunschweig für ca. 500,000 Thlr. Phosphorit in Preußen (Regie⸗ rungsbezirk Wiesbaden) für 280,000 Thlr.
Oppeln
Ueber das Königreich Aschanti veröffentlichen die „Times“ folgende Einzelheiten, welche auf Angaben des Prinzen Ossa Ansall beruhen, der ein Oheim des Königs von Aschanti und gegenwärtig Kriegsgefangener zu Freetown auf der Sierra⸗ Leone⸗Küste ist.
Koffi Calcalli, der jetzige König von Aschanti, ist 36 Jahre alt und der achte Monarch, der seit dem Tode Sai Tutus, des Gründers der aschantischen Macht, über dieses Land regiert. Vor Sai Tutu waren die Aschantis ein kleines Völkchen, das im stetigen Kampfe mit seinen Nachbarstämmen lebte, aber seit seinem Tode im Jahre 1700 der mächtigste Stamm ist. — Nach einer langen Eroberungslaufbahn wurde Sai Tutu in der Schlacht bei Coromanti von den Akims an einem Freitage erschlagen, und seitdem ist der heiligste Schwur eines Aschanti „Meminda Coromanti“, d. h. bei Coromanti Sonnabend! womit sie sagen wollen, daß, wenn sie etwas mißachteten, man von ihnen glauben solle, sie haben gar keine Rücksicht für das Schicksal Sai Tutu's. — Der Nachfolger des großen Sai Tutu auf dem Königsthron war sein Bruder, Apu Ku, der Aschanti konsolidirte, die Akims unterwarf und eine Revolution seines Adels, dessen Macht er hatte beschränken wollen, zu unterdrücken hatte. Sai Cudschoe war nach Sai Tutu derjenige König, welcher am meisten zur Vergrößerung des Reiches Aschanti beizetragen hat. Er erreichte ein sehr hohes Alter. Sein Nachfolger wurde in einer Empörung entthront, und während der Regierung von dessen Nachfol⸗ ger Sai Tutu Quamina wurde der erste Krieg mit den Engländern geführt. Sir Charles MCarthy, der im Jahre 1824 Gouverneur von Cape Coast Castle war, zog, als Unterhandlungen nichts fruchte⸗ ten, gegen die Aschantis zu Felde, welche den Prah überschritten und bei Esmacow auf die Engländer stießen. Sir Charles hatte die Macht des Feindes bedeutend unterschätzt. In einer furchtbaren Schlacht wurden die Engländer mit den verbündeten Eingeborenen vernichtet. Der Gouverneur und fast alle europäischen Offiziere verloren ihr Leben. Die Köpfe wurden von den Leibern abgeschnitten, und, während letztere der Verwesung überlassen wurden, brachte man erstere im Triumphe nach Commassie, wo sie noch heute gezeigt werden. An hohen Fest⸗ tagen trinkt der König von Aschanti aus dem zu einem Becher umgeschaffenen Schädel des unglücklichen Sir Charles M'Carthy. Dieser Schädelbecher wird zusammen mit der Krone und den König⸗ lichen Schätzen in der Bantamah zu Commassie aufbewahrt In die Regierungszeit Quawedahs, der im Jahre 1867 starb, fällt der zweite unblutige Krieg der Aschantis mit den Engländern. — Am 26. August 1867 wurde der gegenwärtige König der Aschantis, Koffi Cal⸗ calli, gekrönt. Er ist der Sohn Kofsi Tutis, eines der vornehm⸗ sten Aristokraten, und Effnah Cobis, der Tochter Ossu Ansahs, die jetzt Königin⸗Mutter ist. Der König Koffi Calcalli ist ein zwar ununterrichteter, aber doch sehr Selehicter ann. Er ist mit⸗ telhoch, hager, mäßig in seinen Gewohnheiten, sprichwörtlich frei⸗ gebig und gastfreundlich und nimmt lebhaften Antheil an der Regie⸗ rung. Er trägt einen etwas längeren Bart, als üblich ist, wie alle Mitglieder der Königlichen Familie, ohne die geringste Blutvermischung
ellfarbiger als seine Landsleute und ist eher einem Mauren als einem Neger ähnlich. Er besitzt mehrere Frauen. Nach den Landesgesetzen darf der König eine unbegrenzte Anzahl von Frauen haben. In Aschanti bekleidet die Königin⸗Mutter einen höheren Rang als alle Weihber des Königs. Sie ist die einzige Frau, welche sich in Staats⸗ geschäfte mischen darf. Die gegenwärtige Königin⸗Mutter ist Effnah Sawah oder besser bekannt bei ihrem Mädchennamen, Effnah Cobi. Sie 8 tt einen sehr großen Einfluß auf den König und darf als eine befähigte Frau frei und unverschleiert ausgehen. Wenn aber ein Aschanti auf das unverschleierte Gesicht einer der Königsfrauen sieht, dann ist Tod die sichere Folge. Die Frauen des Königs werden mit größter Strenge bewacht und leben abgeschlossen in der Frauenabthei⸗ lung des Palastes, wo große und wohlgepflegte Gärten sich befinden. Nur die Frauen des Königs werden so sorgfältig bewacht, alle anderen können ungehindert umhergehen.
Der König von Aschanti hat keinen eigentlichen Premier⸗Minister. Doch darf man die Offizianten seines Haushalts, Bossumul Tia und Appiah, als seine Haupt⸗Minister ansehen, die einen großen Einfluß auf ihn ausüben. — Das Kommando der Armee, welche jetzt Cape Coast angreift, war ursprünglich einem der reichsten Magnaten, Amangnah Pia, anvertraut worden, dessen Güter in der Nähe von Commassie liegen. Er bekleidet den Posten eines Gouverneurs und
Konservators der Bantammah, d. i. eines großen befestigten Baus, in welchem die Gräber der Könige, die Krone und die Schätze sich befinden und welches gleichzeitig als Kriegsarsenal dient. Dort bringt der König jährlich 20 Tage in Abgeschlossenheit zu. — Der ge⸗ nannte Amanguah Pia ist ein bedeutender Feldherr, dem der kleine alte und weißhaarige Assa Maguantah, als Generalstabschef, treu ur Seite steht. Die Soldaten haben das größte Vertrauen auf die Päbigkeiten dieses nahezu siebenzigjährigen Mannes. Er hat sich in den Kriegen mit den Stämmen aus dem Innern und in dem zweiten Kriege der Aschantis mit den Engländern ausgezeichnet. Adelu⸗Baffu ist ein anderer bedeutender, aber wilder und grausamer General. Er hat auf einer Expedition vier Europäer, zwei deutsche Missionäre, einen französischen und die Frau eines der deutschen Missionäre ge⸗ fangen genommen, und diese sind noch zu Commassie in Haft. Adumu ist, wie der Herzog von Cambridge, das permanente Haupt der Armee und Kommandant en chef. Er nimmt nie aktiven Antheil in Kriegs⸗ zeiten, sondern giebt nur Rathschläge über militärische Organisation und Ernennungen. Der König von Aschanti stellt sich für gewöhnlich nicht an die Spitze des Heeres, außer wenn dasselbe in seiner Ge⸗ sammtstärke auszieht oder der König ein feierliches Gelübde lösen will. Dann aber begleiten ihn die hochgestellten Magnaten mit ihren eigenen Truppen. In dem jetzigen Kriege hat der König die Heeres⸗ leitung in Person übernommen, Amanguah Pia kommandirt den Vor⸗ trab, und der alte Stabschef Assa, dem alle Generale untergeordnet sind, arbeitet die Pläne ans. ““ 8 Der König von Aschanti geht niemals barfuß, sondern trägt stets reich mit Juwelen besetzte Sandalen und wird auf Reisen in einer Hängematte getragen. Diese Hängemattenträger rekrutiren sich sämmtlich aus einem Stamme’ im Innern des Landes. Der König ist unter dem Volke kenntlich durch die Pracht und den Glanz seiner Tracht. Er und die Häuptlinge tragen in Kriegszeiten weite türkische Hosen aus verschiedenfarbigen Stoffen. Die Gemeinen tragen nur eine Tunika und keine Hosen. — Als der König sich ins Lager begab, begleitete ihn der mächtigste aschantische Magnat, der gewaltige Fürst von Jaben, der eben nur in den Krieg zieht, wenn der König in Person es thut. Er brachte bedeutende Verstärkung mit sich, und ist im Stande, durch seine eigene Vasallen ein Heer von 15 — 20,000 Mann zusammenzubringen. Dem Range nach kommt dieser Fürst gleich nach dem Könige. Pnku und Fürst Mampon folgen sodann mit den bedeutendsten Verstärkungen, denn von diesen vermag jeder 7 — 10,000 Mann zu stellen. — Meistens schickt der aschantische Heerführer, der seinem Gebieter für die Ausführung der Befehle desselben mit dem Kopfe haftet, ehe es zu einem Kampf kommt, eine Liste seiner Forderungen mit einem kurzen und einem langen Stabe an Der kurze Stab bedeutet Nachgeben und einen kurzen Krieg, der lange Widerstand und daher einen langen Krieg. Commassie ist die Haupt adt von Aschanti, wenn auch nicht die be⸗ völkertste. Die Stadt ist schön gebaut und hat breite Straßen. Der Königspalast ist ein mächtiges, aus behauenen Steinen aufge⸗ führtes Gebäude. Es ist zweistöckig und hat große und einige sehr hohe Zimmer. Dieser Palast und die schon erwähnte Bantammah sind die beiden hauptsächlichsten öffentlichen Gebäude zu Commassie. Zu dem Palaste gehört ein großer Hofraum, in wel⸗ chem der König mit seinem Adel Rath pflegt. Er sitzt auf einem niedrigen Throne, die Pairs rings herum, doch so, daß die Mäch⸗ tigsten ihm zunächst sitzen. Vor dem Throne ist Raum gelassen für den jedesmaligen Redner. — Die beiden Hauptplätze zu Commassie sind der Marktplatz und der Kanonenplatz; der letztere so genannt von
einer auf demselben stehenden Kriegstroph’e, einer vor vielen Jahren den Holländern abgenommenen Kanone. Hier sitzt der König und spricht Recht und gewährt öffentlich Audienzen. Die Bevölkerung von Commassie zählt 70,000 Personen. Salaga, die Hauptstadt des Fürstenthums Jabon, ist die volkreichste Stadt in Aschanti, etwa 200 englische Meilen von Commassie an der oberen Volta gelegen, und berühmt wegen der dort gezüchteten Pferde. Zu Commassie wird viel Tuch fabrizirt, das durch feines Gewebe und Dauerhaftigkeit sich aus⸗ zeichnet. Die aschantische Armee führt nur wenige Fahnen ins Feld und diese stehen ganz und gar nicht in Ehre. Was bei ihnen unsere Fahnen vertritt, das sind die Regenschirme der Häuptlinge und namentlich des Kön’igs. Die Stelle, auf welcher der König sich im Felde befindet, ist weithin kenntlich durch den großen und kostbaren Schirm, den stets ein sehr hochstehender Edelmann vor dem Könige herträgt oder über ihn hin⸗ hält. Der Schirm ist sehr groß, besteht aus rothen und schwarzen Sammet⸗ dreiecken und ist prächtig mit Gold geschmückt. Es sei hier bemerkt, daß der Schirm eines gewöhnlichen Häuptlings schon 1200 Thlr. kostet. Im Kriege ist der König kostbar gekleidet und der Sammet, den er und die Häuptlinge dann besonders brauchen, kommt aus dem Innern des Landes, wahrscheinlich von Timbutku. Auch Munition verschaffen sich die Aihantis aus dem Innern Afrikas. Der Verlust des König⸗ lichen Regenschirms ist die größte Schmach, die das ashantische Heer betreffen kann, auch ist der Verlust eines Regenschirms für jeden Häuptling eine große Schande. Keiner darf einen so großen Schirm besitzen, wie der König, oder einen den Farben nach gleich arrangirten. — Die Bewaffnung der Ashantis besteht in einer langen Muskete, deren Lauf allein über 5“ lang ist, und einem speerförmigen Messer, das im Gurte steckt und im Nahekampfe eine furchtbare Waffe ist. Das Pulver führen sie in ledernen Beuteln, die Kugeln in einem in Ashanti fabrizirten Mattenwerke mit sich. Der vierte Theil der Armee ist mit Karabinern bewaffnet, in die sie oft mehrere Kugeln zugleich stecken, und mit sechs Fuß langen Lanzen. — Das Heer wird ganz so, wie im feudalen Zeit⸗ alter in Europa, zusammengebracht. Jeder Häuptling sollte zwar seine eigenen Truppen auch verpflegen, doch thut dies gewöhnlich der König selbst, dessen Einkünfte sehr groß sind. — Hauptsächlich bezieht der König seine Einnahmen aus den Goldbergwerken, die fast alle sein Privateigenthum sind. Alle Goldkörner, wo sie auch immer gefunden werden mögen, gehören dem Könige, der Goldstaub den Findern. — Die Ashantis le en großen Werth da auf, daß das Blut Sai Tutu’s in den Adern des Königs fließe. Der muthmaßliche Thronerbe Koffi Calcallis ist Prinz Scumah, nach diesem Ana Quassiah. — Die Hauptstadt Commassie ist etwa 140 englische Meilen land⸗ einwärts von Cape Coast Castle gelegen, eine offene Stadt und ganz unbeschützt. Die Hauptschwierigkeit, dieselbe eventuell mit Heeresmacht zu erreichen, würde in dem Uebergang über die Adansie⸗ ügel liegen. Es ist dies eine sehr abschüssige, mit undurchdring⸗ lichem Buschwerk bewachsene Hügelkette jenseits des Prah. Nur durch schmale Pfade, auf denen nur zwei Menschen nebeneinander gehen können, ist sie passirbar. Kanonen, Feldstücke u. dergl. m. würden einem Heere da nichts nützen, und die Ashantis verstehen vorzüglich, im Dickicht zu kämpfen. Abgesehen von diesen Schwierigkeiten ist das Klima geradezu das tödtlichste in der Welt, und bis zur Regen⸗ eit, die jetzt gerade ist, sind Operationen unmöglich. Gegen Anfang ovember beginnt die trockne Jahreszeit. Große Schwierigkeit wird das Fortschaffen der Bagage den Engländern verursachen. Alles muß von eingeborenen Trägern transportirt werden, die allerdings große Lasten auf ihren Köpfen tragen können. Als zur Fortschaffung des Schutts bei einem Bau neulich den Trägern Karren gegeben wurden, wollten diese sie auf keine andere Weise benutzen, als indem sie die⸗ selben auf dem Kopfe trugen. Der Ashanti unterscheidet sich von seinen Nachbarstämmen durch seinen Bart. Ein Unbärtiger wird für untauglich zum Militärdienste gehalten. Sie zeichnen sich aus durch wilden Blick und würdevolles Benehmen. — Der Sage nach gehören die Fantis wie die Asbantis zu demselben Stamme. Sie trennten sich jedoch lange vor Sai Tutu's Zeiten, als sie auf einem Kriegszuge von Hunger litten, und der eine Stamm wurde durch den Genuß des Krautes Fan erhalten, daher Fantis (Fan⸗Esser), der andere durch den Geeng der Pflanze Shan oder Shantis die Shan⸗Esser. Das A vor Shantis wird von den Afhantis selbst kaum gehört. Einmal des Jahres zieht der König feierlich zur Jagd. Das geschieht indessen nur der Form wegen, und gewöhnlich ist die Jagd resultatlos. Der König spricht Recht in Person und wird nur von Gerichts⸗ Assessoren oder, wie sie im Lande heißen, Sprachkundigen unterstützt. Diese hören und untersuchen die Aussagen der Parteien und Zeugen, und der König giebt nach einiger Berathung se n endgültiges Urthei
Der König von Aschanti kann etwa 100,000 Mann ins Feld schicken
und im Falle einer Invasion vielleicht 200,000. 18298
Weltausstellung 1873 in Wien.
4. August. (W. A. C.) Der internationale zur Erörterung der Frage des Patent⸗ 10 Uhr Vormittags im Jury⸗Pavillon hatten sich etwa 150
Wien, Kongreß schutzes trat heute um zusammen. Zur Eröffnungs⸗Sitzung Theilnehmer eingefunden. Der General⸗Direktor der Weltaus⸗ stellung begrüßte die Versammlung in deutscher und englischer Sprache sowohl im Namen Sr. Kaiserlichen Hoheit des Präfiden⸗ ten der Kaiserlichen Kommission, Erzherzog Rainer, als auch in eigenem Namen. In seiner Eröffnungsrede wies der General⸗Direktor namentlich darauf hin, daß der Werth der Weltausstellung kein vor⸗ übergehender sein dürfe, daß er dauernde Nachwirkungen für den Fort⸗ schritt der Nationen üben müsse. Im Hinblick darauf seien schon verschiedene Kongresse in Wien zusammengetreten, andere stünden noch bevor, unter allen rage aber, seiner Bedeutung nach, der gegenwärtige Kongreß hervor, weil keine andere Frage so eingreifend in das Wesen der Industrie, keine so innig mit dem industriellen Fortschritt verbun⸗ den erscheine, als die des Erfindungsschutzes. Von dieser Ueberzeugung beseelt, habe er den Vorschlag zur Einberufung eines internationalen Kongresses gemacht, und zu seiner freudigen Genugthuung habe dieser Vorschlag den Beifall der Regierungen und Fachmänner fast aller größeren Staaten gefunden. Er zweifle nicht, daß die Berathungen einer Versammlung, welche, wie die gegenwärtige, Männer von so aus⸗ gezeichneter Erfahrung und so reichem Wissen in sich schließe, zu einem ersprießlichen Resultate führen würden. Der General⸗Direktor machte hier⸗ auf Mittheilung davon, daß er von dem Handels⸗Minister Dr. Ban⸗ hans zur Vorlage eines Berichts über die Verhandlungen des Kongresses und die Resultate derselben eingeladen worden sei, und daß für eine Anzahl fremder Regierungen offizielle Berichterstatter an dem Kon⸗ gresse Theil nehmen würden. Die Vorarbeiten des Kongresses seien von eirem provisorischen Komite ausgeführt und auch eine Tagesordnung ausgearbeitet worden, welche den Mit⸗ gliedern des Kongresses eingehändigt worden. Auf Vorschlaz des Herrn William Siemens ward dem General⸗Direktor das Ehren⸗ Präfidium der Versammlung übertragen. Die Versammlung schritt hierauf zur Bildung des Bureaus; dasselbe wurde auf Vorschlag des General⸗Direktors gebildet aus den Herren: H. William Siemens, Präsident; Regierungs⸗Rath Professor Franz J. Neumann, Eugen Langen, Webster, Werner, Siemens, Hamelton Hill, Vize⸗ Präsidenten; Dr. Rosenthal, Finanz⸗Rath v. Rosas, Dr. Batkowski, Herr Karl Pieper, Professor Exner, Professor Blake, Schriftführer. Die Versammlung genehmigte die gedruckt vorliegende Geschäftsordnung mit wenigen Abänderungen. Nach derselben ist die Verhandlungs⸗ sprache des Kongresses die deutsche, doch können sich Redner außer⸗ dem der englischen, französischen, italienischen Sprache bedienen. Mit⸗ theilungen des Präsidiums werden auf Wunsch übersetzt. Die Pro⸗ tokolle des Kongresses werden auf buchhändlerischem Wege verbreitet und den Regierungen sämmtlicher Staaten in offizieller Weise mit⸗ getheilt. Nach Verlesung einer Reihe veon zustimmenden Erklärungen fremder Regierungen, Vereine und Privatpersonen wurde die Sitzung geschlossen, um nach einer zweistündigen Unterbrechung wieder aufge⸗ nommen zu werden. “ ““ Zur Reise⸗ und Badesaäison. Colberg, 1. August. Der Badebesuch hat sich wiederum ge⸗ hoben. Bis zum 30. Juli waren 2760 Badegäste angemeldet, ein für die gestern geschlossene erste Saison günstiges Resultat. Unter den das Bad verlassenden Gästen befindet sich auch der Staats⸗ Minister v. Kameke. Auch die beginnende zweite Saison verspricht wegen des anhaltend guten Wetters eine recht belebte zu werden.
Bad Eilsen, 30. Juli. Die Freauenz dieses Badeortes ist eine außerordentliche zu nennen. Alle vorhandenen Wohnungen sind besetzt und es ist eine bedeutende Steigerung der Preise für die Wohnungen eingetreten.
— Nach einem Berichte aus Bad Rehburg ist der Zugang von Kurgästen daselbst ein so außerordentlicher, daß sämmtliche Woh⸗ nungen bis auf das kleinste Dachstübchen besetzt sind.
Bäder⸗Statistik. 5
“ Personen. Aach en bis 3. August (incl. Passanten). 13,220 Beaden (Aargau) bis 12. Juli. . Baden bei Wien bis 27. Juli Bladenweiler bis 16. Juli Blankenhain bis 31. Juli. BAurtscheid bis 3. August. Farlsbab be Z Charlottenbrunn bis 3. August Foalberg bis 30. Juli. . . . . Cudowa bis 1. August Dievenow bis 31. Juli. EFlmen bis 27. Juli Flster biz 8. Zuli166 Ems bis 23. Juni (incl. Passanten). Franzensbad “ Fastein Wildbad) bis 1. Nugust. Gleichenberg bis 30. Juli. . . Grund am Harz bis 11. Juli ““ arzburg (Juliushall) bis 29. Juli. eringsdorf bis 24. Juli . 8 omburg bis 15. Juli .. ohannisbad bis 29. Juli. schl bis 30. Juli .. 1 hlberg bis 23. Juli 1“*“ 1. bis 20. Juli. “ euznach bis 29. Juli. ndeck bis 1. August . . . b ippspringe bis 20. Juli . . .. Marienbad (Böhmen) bis 26. Juli. MaIggcu 6*“ Misdroy bis 27. Juli Nauheim bis 19. Juli. KNeuenahr bis 17. Juli. MNorderney bis 1. August Oeynhausen bis 11. Juli Pyrmont bis 31. Juli. Reichenhall bis 3. August Reinerz bis 1. August Salzbrunn bis 6. August Schandau bis 31. Juli . Schlangenhad bis 10. Juli Spoden bis 3. August . . . . . Swinemünde bis 31. Juli . . . . . . .. FTeplitz⸗Schönau bis 2. August (incl. Passanten). Warik “ Wiesbaden bis 1. August Wildungen bis 30. Juli Wyk bis 1. Juli . Zoppot bis 15. Juli 11“] Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg. 3 1 Zwei Beilagen 9 keinschließli der Börsen⸗Beilage)
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3,) der Arbeiter Gottfried Jentsch zu Ober⸗Johns⸗
doorf, Kreis Münsterberg, am 22, Februar 1838 ge⸗
Goershagen, am 10. Juli 1838 daselbst geboren;
*
No. 183.
zum Deutschen Rei ““
Donnerstag,
den 7. August
Inser
des Deutschen Reichs-Anzeigers
und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:
Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
“ 1. Stecbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Handels⸗Register.
3. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗
Steckbriefe und Untersuchun gs⸗Sachen.
9 Personen: + der Brauer August Babel zu Wirwitz, Kreis reslau, am 14. September 1830 geboren, zuletzt in
Steckbrief. Nachbenannte
Rothschloß, Kreis Nimptsch, Nimptsch, am 16. Juni 1837 geboren,
Vogelgesang, Kreis Nimptsch, wohnhaft gewesen,
bporen, zuletzt in Nieder⸗Dirsdorf, Kreis Nimptsch,
wohnhaft gewesen, 4) der Maurer Franz Klings zu Kreis Frankenstein, am 3. März 1839 ge⸗
Proßar, bporen, zuletzt in Nimptsch wohnhaft gewesen, 5) der Knecht Beeane Puden zu Tanowitz, Kreis Striegau, am 26. Juni 1841 geboren, zuletzt in Groß⸗Kniegnitz, Kreis Nimptsch, wohnhaft gewesen, 6) der Arbeiter Karl Kretschmer, in Kuhnau, Kreis Nimptsch, am 25. März 1843 geboren, zuletzt in Prschiedrowitz desselben Kreises wohnhaft gewesen, deren Signale⸗ ment nicht näher angegeben werden kann, sind, weil sie das deutsche Reichsgebiet als Landwehrmänner ohne Erlaubniß verlassen haben, rechtskräftig mit einer Geldbuße von 8.. Thlr., welcher im Unver⸗ mögensfalle je eine Woche Haft substituirt, bestraft worden. Ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort unbe⸗ kannt. Es wird hns sie im Betretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde, welche uns hiervon Kennt⸗ niß geben wolle, Behufs Vollstreckung der gegen sie erkannten Strafe zuzuführen. MNiimptsch, am 29. Juli 1873. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. Der Kommissarius für Uebertretungen.
„Der hinter den Post⸗Eleven Marcell Blaze⸗ jewski unterm 3. Juli cr. erlassene Steckbrief ist erledi Schwetz, den 4. August 1873. König⸗ liches Kreisgericht.
12279] Steckbrief. Konkurs Hilterhaus. Sämmtliche Behörden des In⸗ und Auslandes werden ersucht, auf den seit dem 31. Juli c. flüchtig gewordenen Gemeinschuldner Kaufmann und Wirth Hermann Hilterhaus von Mülheim a. d. Ruhr, dessen Be⸗ schreibung unten folgt, zu vigiliren, denselben im Be⸗ tretungsfalle zu verhaften und hierher abzuliefern. Kosten werden erstattet. Broich, den 5. Auguft 1873. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. Der Kommissar des Konkurses. Beschreibung: Alter 31 Jahre; Größe 5 Fuß 5 Zoll; Haare blond; Stirn bedeckt; Augenbrauen blond; Augen blaugrau; Nase gewöhnlich; Mund klein; Bart blond; Kinn oval; Gesichtsfarbe etwas blaß; Gestalt schlank; Sprache deutsch; besondere Kennzeichen keine.
Deffentliche Ladung. Auf den Grund der An⸗ klage der Königlichen Staatsanwaltschaft vom 23. d. Mts. ist gegen: 1) Eduard Hermann Scheil aus Stolpmünde, am 4. Februar 1836 zu Groß⸗ Brüskow geboren; 2) Carl August Steckmann aus
3) Joachim Ferdinand Schulz aus Starkow, am 14. März 1839 daselbst geboren; 4) Friedrich Wil⸗ helm Johann Neumann aus Crampe, am 24. Juni 1840 daselbst geboren; 5) Johann Gustav Böttcher aus Arnshagen, am 13. Februar 1840 daselbst ge⸗ boren; 6) Wilhelm Gottlieb Kropp aus Schmolsin, am 6. September 1840 daselbst geboren; 7) Friedrich August Zimmermann aus Schmolsin, am 27. Juli 1840 daselbst geboren; 8) August Albert Jaschol aus Klein⸗Garde, am 17. Oktober 1840 daselbst geboren; 9 Albert Heinrich Kollesch aus Schmolsin, am 2. Juli 1840 daselbst geboren; 10) Eduard Albrecht aus Arnshagen, am 30.
ezember 1840 daselbst geboren; 11) Carl August Gottlieb Müller aus Schmolsin, am 16. August 1840 daselbst geboren; 12) Heinrich Hermann Pollex aus Groß⸗Garde, am 12. März 1840 daselbst ge⸗ boren; 13) Ferdinand Leonhard Richard Schulz aus Wintershagen, am 8. Februar 1840 daselbst geboren; 14) August Ferdinand Noffke aus Liepen, am 29. April 1840 zu Rotten geboren; 15) Jo⸗ hann Wilhelm Friedrich Raetzke aus Birkow, am 19. Dezember 1840 daselbst geboren; 16) August Rudolph Theodor Neubüser aus Goershagen, am 23. Oktober 1841 daselbst geboren; 17) Her⸗ mann Carl August Bordel aus Stolp, am 17. Januar 1841 daselbst geboren; 18) Alexander Otto Theodor Bechtold aus Stolp, am 27. Ja⸗ nuar 1842 zu Leba, Kreis Lauenburg, geboren; 19) Carl Adolph Ferdinand Schwichtenberg aus Alt⸗ Damerow, am 2. Januar 1842 zu Gesorke geboren; 20) Friedrich Wilhelm Peth aus Zemmin, am 14. Juli 1842 daselbst geboren; 21) August Friedrich Marx aus Schmolsin, am 26. September 1842 da⸗ selbst geboren; 22) Martin Bernhard Papenfuß aus Görshagen, am 9. April 1842 daselbst geboren; 23) Johann Reinhold Ludwig Moews aus Strickers⸗ hagen, am 8. Dezember 1846 zu Lindow, Kreis Schlawe, geboren; 24) Franz Gustav Pollex aus
lein⸗Garde, am 28. Januar 1847 daselbst geboren; 25) Friedrich Wilhelm Dumroese aus Dresow, am 15. Oktober 1849 zu Wobesde geboren; 26) Albert
ermann Gramoll aus Horst, am 31. Mai 1850 daselbst geboren; 27) Carl Heinrich Wandtke aus Giesebitz, am 18. März 1850 daselbst geboren; 28) Heinrich Carl Knap aus Hebron⸗Damnitz, am 14. Oktober 1850 zu Wendisch⸗Tychow, Kreis Schlawe, geboren; 29) Gustav Ludwig Wil⸗ helm Krehft aus Stolpmünde, am 12. März 1850 da⸗
8
8 wohnhaft gewesen, 2) der Schuhmacher Karl Johann Rudolf Exner zu zuletzt in
I. Abtheilung. 8
ladungen u. dergl. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Oeffentlicher Anzeiger.
Preußischen
——
5. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. 7. -XöZöe Papieren. “] Industrielle Etablissements, Fabriken u. Großhand 7. Verschiedene Bekanntmachungen. “ 8. Literarische Anzeigen
erate nimmt an dig autorisirte Annoncen⸗Expedition vor olf Mosse in Herin, Leipzis, Hamburg Fegabe
furt a. M., Breslau, Halle, Prag, Wien, München,
erg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.
9. Familien⸗Nachrichten.
flichtigen Alter die Untersuchung eröffnet. elben werden zu dem lung vor
werden können.
verfahren werden. Stolp, den 27. Mai 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
durch Beschluß vom heutigen Tage gemäß §. 140 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs wegen unerlaubten Ver⸗ lassens des Deutschen Bundesgebiets im militär⸗
Handels⸗Register. 5 Handelsregister des Königlichen wee zu Berlin. „Zufolge Verfügung vom 5. August 1873 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3647 die hiesige Aktieng ellschaft in Firma: Zuckerfabrik Koerbisdorf vermerkt steht, ist eingetragen: Fi Der Sitz der SE ist nach Koerbisdorf verlegt und dieselbe deshalb hier gelöscht.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4262 die hiesige Kommanditgesellschaft in Firma: Max Neufeld jun. & Co. vermerkt steht, ist eingetragen: Die Kommanditgesellschaft ist jeit dem 4. August 1873 in eine offene Handelsgesellschaft umgewan⸗ delt worden. Der Kaufmann Max Martin Bent⸗ heim zu Berlin ist als Kommanditist ausgeschie⸗ den und als offener Gesellschafter eingetreten, mit der Befugniß zur Vertretung der Gesellschaft. Die Firma ist in: 2 Bentheim & Neufeld geändert.
Die dem Max Martin Bentheim für die bis⸗ herige Firma Max Neufeld jun. & Co. ertheilte Prokura ist erloschen und deren Löschung in unser Prokurenregister Nr. 2402 rfolgt.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Niicolaus & Littmann am 1. Juli 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jetziges Geschäftslokal: Stralauerbrücke 5) sind die Kaufleute: 1) Carl Adolph Robert Nicolaus, 2) Heinrich Wilhelm Adolph Littmann, — —I„ -⸗esde hier Dies ist in unser Gesellschafsregister unter Nr. 4571 eingetragen worden.
Die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Chemische Fabrik auf Aktien y(vorm. E. Schering) (Gesellschaftsregister Nr. 3400) hat dem Hugo Wal⸗ demar Schubert und dem Carl Georg Spohn, beide in Berlin, Kollektivprokura in der Art ertheilt, daß sie nur zur gemeinschaftlichen Zeichnung der Firma per procura befugt sind. „Dies ist in unser Prokurenregister unter Nr. 2602 eingetragen worden.
Die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Central⸗Bank für Industrie & Handel (Gesellschaftsregister Nr. 3442) hat den Kaufleu⸗ ““ Kutscher und Gustav Moshagen, beide zu Berlin, Kollektipprokura in der Art ertheilt, daß ein Jeder zur Vertretung der Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitgliede be⸗ rechtigt ist. Dies ist in unser Prokurenregister unter Nr. 2603 eingetragen worden. Berlin, de
In unser Gesellschaftsregister ist zufolge Verfügung vom heutigen Tage bei Nr. 104, betreffend die Aktien⸗ gesellschaft: „Bank für Sprit⸗ und Produkten⸗ handel zu Berlin mit einer Zweigniederlassung in Oschersleben“ Nachstebendes eingetragen:
„Der Kaufmann Wilhelm August Julius Wrede zu Berlin und der Kaufmann Carl Borkenhagen zu Oschersleben, sind aus dem Vorstande ausge⸗ schieden.
Halberstadt, den 26. Juli 1873.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
b Handelsregister
des Königlichen Kreisgerichts zu Nordhausen. In unser Prokurenregister ist unter Nr. 86 der Kaufmann Rudolph Lieder zu Nordhausen als Pro⸗ kurist der in hiesiger Stadt bestehenden unter Nr. 410 des Firmenregisters eingetragenen Firma Her⸗ mann Grote vn. (Inhaber: Kaufmann Karl Bruno Müller zu Nordhausen) zufolge Verfügung vom 29. Juli 1873 am 30. desselben Monats einge⸗ tragen worden.
Akten über das Prokurenregister Band V. Seite 119.
Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist zufolge Verfkügung vom 1. August 1873 an demselben Tage folgender Ver⸗ merk eingetragen: unter Nr. 102:
hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mö⸗
hausen in der Altmark. Ort der Niederlassung: 8
ng Die⸗ Seehausen in der Flitmark. zur mündlichen Verhand⸗ 1 der Deputation für Untersuchungssachen auf den 26. September cr., Vorm. 10 Uhr, im Sitzungszimmer hier angesetzten Termine mit der Weisung geladen, die zu ihrer Vertheidigung die⸗ nenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termin an⸗ zuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft 1 Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam
Firma: Ernst Cochius. Seehausen in der Altmark, den 1. August 1873. Königliches Kreisgericht.
Gemäß Anmeldung der Betheiligten ist die Han⸗
delsgesellschaft zwischen den Kaufleuten und Eisen⸗ gießerei⸗Inhabern Gerhard Agten, in Gladbach, und Karl Bückmann, in Rheydt wohnend, unter der Firma Agten & Bückmann in Gladbach durch Ueber⸗ einkunft am 1. August cr. aufgelöst und gänzlich aufgehoben worden und haben dieselben das von ihnen betriebene besagte Handelsgeschäft mit sämmt⸗ lichen Aktiven und Passiven an den in Gladbach wohnenden Kaufmann Cornelius Müllers übertragen, und führt dieser dieses Geschäft unter der Firma Corn. Müllers in Gladbach für seine alleinige Rechnung fort. Demnach ist heute bei Nr. 648 des Handels⸗(Ge⸗ sellschafts⸗) Registers des hiesigen Königlichen Han⸗ delsgerichts die Auflösung der erwähnten Handels⸗ gesellschaft vermerkt und der genannte Kaufmann Cornelius Müllers mit der besagten Firma sub num. 1303 des Firmenregisters eingetragen worden.
mssgsh.; am 2. Auzust 1873.
8 er Handelsgerichts⸗Sekretär. 1“ Kanzleirath Kreitz.
„In das Handels⸗ (Gesellschafts⸗) Register des hie⸗ sigen Königlichen Handelsgerichts ist hente eingetragen worden sub num. 690: die Handelsgesellschaft unter der Firma: Schnock & Rößler in Gladbach. Gesellschafter sind die in Gladbach wohnenden Kauf⸗ leute und Zwirnerei⸗Inhaber Christian Schnock und Jacob Rößler. Die Gesellschaft hat begonnen am 1. Juli dieses Jahres. ecseh.⸗ am 2. August 1873. er Handelsgerichts⸗Sekretär. Kanzleirath Kreitz.
In das Handels⸗(Prokuren⸗) Register des hiesigen Königlichen Handelsgerichts n heute 8.Se worden: a. bei Nr. 290, woselbst die von dem Kaufmann Julius Heintzenberg in Rheydt für sein daselbst unter der Firma Julius Heintzenberg bestehendes Han⸗ delsgeschäft dem Kaufmann Johann Philipp Met⸗ tenius in Rheydt ertheilte Prokura sich eingetragen befindet: die Prokura ist erloschen; b. sub num. 324: die von dem genannten Julius Heintzenberg für sein besagtes Handelsgeschäft seinem Hüehe Otto Heintzenberg in Rheydt ertheilte rokura. Gladbach, am 2. August 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Kanzleirath Kreitz.
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Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. derl.
225 8 aß [2256] Konkurs⸗Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Greifenhagen. Erste Abtheilung,
den 30. Juli 1873 Vormittags 12 Uhr. Ueber das Vermögen der Handelsgesellschaft Basse und Pahl zu Greifenhagen, sowie über das Privat⸗ vermögen der Kaufleute Basse und Pahl daselbst, ist der kaufmännische Konkurs im abgekürzten Ver⸗ fahren eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf
.“ den 28. Juli ecr.
festgesetzt worden.
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Bartelt hier bestellt.
Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden auf⸗ gefordert, in dem auf
dern 18. August ecr., Vormittags 12 Uhr,
in unserem Gerichtslokale, Terminszimmer Nr. 4, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Lippmann, anberaumten Termin die Erklärungen über ihre Vorschläge zur Bestellung des definitiven Verwalters abzugeben.
Allen, welche von den Gemeinschuldnern etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche an sie etwas ver⸗ schulden, wird aufgegeben, Nichts an dieselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Be⸗ sitz der Gegenstände
bis zum 23. August cr. einschließlich
dem Gericht oder dem Verwalter der Masse An⸗ zeige zu machen, und Alles, mit Vorbehalt ihrer et⸗ wanigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse ab⸗ zuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleichberechtigte Gläubiger der Gemeinschuldner ha⸗ ben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Anspruch als Konkursgläubiger machen wollen,
gen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht
bis zum 15. September er. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden, und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen
auf den 22. Septbr. cr., Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokale, Terminszimmer Nr. 7
selbst geboren; 30) Friedrich JFohann Hermann aus hee am 24. August 1851 daselbst geboren,
Bezeichnung des Firmen⸗Inhabers:
Maschinenfabrikant Ernst Cochius zu See⸗ geeignetenfall
LEEe11““ Verhandlung über den Accord verfahren werden.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen fict, hat,
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amts⸗ bezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevo mächtigten bestellen und zu den Akten an zeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden der Justizrath Misch und die Rechts⸗ anwälte Neumann und Brunnemann zu Sachwaltern vorgeschlagen.
L2149.
Konkurseröffnung. .“ Königliches Kreisgericht zu Schönlanke. e“ Erste Abtheilung. Den 23. Juli 1873, Vormittags 11 ½ Uhr.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns Robert A hier, 1 der bkanfmänmische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf 21. Juli 1873 festgesetzt 885
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Hermann Levy hier bestellt. Die Gläu⸗ biger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 5. August 1873, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Sitzungssaale vor dem Kommissar Herrn Gerichts⸗Assessor Lion anberaum⸗ ten Termin ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Be⸗ stellung eines anderen einstweiligen Verwalters ab⸗ zußeten. lch dem G
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas Geld, Papieren oder anderen Einschu in Besitz er Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschul⸗ den, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verab⸗ folgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gecenftände „
is zum 23. August 1873 einschließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleichberech⸗ tigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zut nachen. 3 n. GS ugleich werden alle Diejenigen, welche an di
Masse Ansprüche als Konkursglaubiger machen Fd⸗ ebrrch e ihre Fris. dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder ni Wi — für 8 Vegeett des Fecedene hn
bis zum 8. Septe mber 1873 einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protorel anzu⸗ melden und demnächst zur Prüfung der sämmt⸗ lichen innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs⸗Personals
auf den 17. es ; 1873, Vormittags
r
in unserem Sitzungssaale vor dem genannten Ko missar mhci Feinen chriftlich
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, Abschrift derselben und ihrer Anlagen
Jeder Glaͤubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirk seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berech⸗ tigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Justiz⸗Rath Wollheim, Justiz⸗Rath von Borck und Rechts⸗Anwalt Klein zu Sachwaltern vorgeschlagen.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Pferde⸗Verkauf. Montag, den 11. d. Mts., Vormittags 8 Uhr, sollen auf dem Kasernenhofe des unterzeichneten Bataillons — Waldemarstraße Nr. 63 — in Folge Demobilmachung hier über⸗ zählig gewordene circa 100 Königliche Dienstpferde öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. Berlin, den 6. August 1873. Königliches Brandenburgisches Train⸗ Bataillon Nr. 3.
Verloosung, Amortisation, Zins⸗ zahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
[227338ñ Bekanntmachung. Bei der heut stattgefundenen Ausloosung der Termino Weihnachten 1873 zu amortisirenden
Creuzburger Kreis⸗Obligationen sind gezogen 1158 5 von Litt. A. über 200 Thlr. 1 Stück = 2 dese b 8 hlr tück 2 von Litt. B. über 100 Thlr. 2 Stück = Tüsr. NS. 42, 71, *e8 eh . 90 von Litt. C. über 50 Thlr. 4 Stück = 200 Thlr. Nr. 28, 40, 43, 8 1 von Litt. D. über 25 Thlr. 8 Stück = 200 Thlr. Nr. 7, 10, 14, 16, 19, 24, 27 und 34. Die Besitzer dieser Obligationen werden aufgefor⸗ dert, die hi rmit gekündigten Kapitalien vom 2. Ja⸗ nuar 1874 ab gegen Rückgabe der Obligationen und der noch nicht fälligen Zinscoupons nebst Talon
vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Lippmann, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird
bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse zu Creuzburg in Empfang zu nehmten. 11X“