FKk„öbhnigliche Schauspiele.
Freitag, 15. Aug st. Im Opernhause. (142. Vorstellung.) Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L. van Beet⸗ hoven. Leonore: Fr. v. Voggenhuber. Marzelline: Frl. Lehmann. Pizarro: Hr. Salomon. Florestan: Hr. Schott. Rocco: Herr Fricke. 12 7 Uhr. Mittel⸗Preise. “
E1“ 88
Scchauspielhaus. Keine Vorstellung. Sponnabend, 16. August. Im Opernhause. Keine Vorstellung. Scchauspielhaus. (157. Vorstellung.)
Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Abtheilungen von G. E. Lessing. Anfang halb 7 Uhr. Mittelpreise und zwar: Fremden⸗Loge 2 Thlr. 10 Sgr. Erster Rang⸗Logen und Balkon 1 Thlr. 20 Sgr.
Parquet⸗Logen und Tribüne 1 Thlr. 10 Sgr. Par⸗ terre⸗Logen 1 Thlr. Zweiter Rang Logen und Balkon 1 Thlr. Parterre 15 Sgr. Parterre Sitzplatz (sofern die für die Studi⸗ renden reservirten Billets nicht vollständig abgehoben sind) an der Abendkasse 20 Sgr. Dritter Rang Prosceniums⸗Logen und Amphitheater 10 Sgr.
Parquet,
treiünit vcn
Die volkswirthschaftlichen Zustände des Deutschen Reichs. Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.
I. Gebietsumfang und Bevölkerung. II. Landwirthschaft. III. Forst⸗ wirthschaft. IV. Bergbau⸗ und Hüttenwesen. V. Industrie. VI. Handel und Verkehr.
4 8
2) Nah enußmittel als Produkt dustrie (4. Gruppe).
a. Mehl⸗ und Mahlfabrikate. Seitdem die Anwendung der Dampfkraft auch bei der Müllerei immer mehr zugenommen, sind die Leistungen derselben, die früher fast ausschließlich für den inlän⸗ dischen Konsum arbeitete, so gewachsen, daß unser Mehl auch für den ausländischen Markt ein bedeutender Handelsartikel geworden ist. Größere Mühlen⸗Etablissements finden sich jetzt überall in Deutsch⸗ land; aus den westlichen Theilen gehen rheinabwärts jährlich bedeu⸗ tende Mengen Mehl nach den Niederlanden, während die östlichen Ge⸗ biete über die Ostseehäfen Mehl nach Großbritannien, Schweden, Nor⸗ wegen, Dänemark und den Niederlanden exportiren. Starke Einfuhr von Mehl findet in neuerer Zeit aus fssswöxt. statt. Die Produktion von Weizen⸗ und Kartoffelstärke, Sago, Nudeln und Mehlwaaren wird in Preußen (Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Westfalen, der Rheinprovinz), Bayern (Lindau, Memmingen, Marktbreit, Neu⸗ stadt a/H.), Württemberg (Hall), Sachsen (Leipzig), Baden (Ettlingen und Mühlburg), Hessen (Mainz) schwunghaft betrieben. Die Leistun⸗
rungs⸗
gen dieses Industriezweiges lassen sich aus folgenden Zahlen der Ein⸗
und Ausfuhr des Zollvereins einigermaßen erkennen: 1 8 Stärke, Sago, Mühlenfabrikate.
Eiinfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. . 270,307 Ctr. 573,427 Ctr. 10,129 Ctr. .2 ,607,929 „ 1,383,281 „ 11,812 „ 2,231,439 „ 2,117,965 „ 16,587 „ . 2,336,360 „ 2,961,237 „ 18,559 „ 1870 2,699,144 „ 2,291,124 „ 21,884 „ 89,846 „ 1871 2,894,656 „ 2,458,526 „ 30,505 „ 73,715 „
b. Zuckerfabrikation. Die Rübenzucker⸗Industrie, welche in Preußen ihre Hauptsitze in den Provinzen Sachsen, Schlesien, Bran⸗ denburg, Pommern, außerdem in Anhalt und Braunschweig hat, ver⸗ einzelt auch in den übrigen preußischen Provinzen, sowie in Bayern, Württemberg, Baden und Thüringen vorkommt, ist in wenigen Dezennien zu hoher Blüthe gelangt und hat den Kolonialzucker vom inländischen Markte immer mehr verdrängt. Während im Jahre 1842 im ganzen Zollverein 98 Rüben⸗ zuckerfabriken bestanden, welche zusammen 2,275,745 Ctr. Runkelrüben verarbeiteten und ca. 124,000 Ctr. Rohzucker Zahlen seitdem in folgender Weise gestiegetn:; 28
Zahl der Verarbeiteee Fhebscsists Fabriken. Rübenmenge. Rohzucker.
238 18,381,211 Ctr. 247 31,692,394 „ 2,535,392 „ 1871 312 61,012,930 „ 4,881,035 „
Die Bedeutung dieser Industrie für unsere Landwirthschaft ist bereits im Abschnitt II. näher dargestellt worden. Die starke Pro⸗ duktion von Zucker im Inlande hat die Preise gegen früher erheblich ermäßigt, und es ist der Zuckerverbrauch so gestiegen, daß, während derselbe vor 30 Jahren nur 5 Pfund für den Kopf der Bevölkerung betrug, gegenwärtig über 10 Pfund pro Kopf konsumirt werden. Während früher unsere Industrie hauptsächlich für den eigenen Konsum arbeitete, haben deutsche Zucker in den letzten Jahren auch bedeutenden Absatz auf den ausländischen Märkten errungen. Werden Ein⸗ und Ausfuhr des deutschen Zollgebiets auf Rohzucker reduzirt, so ergiebt sich folgendes Bild. Es war:
im Durchschnitt Einfuhr. Ausfuhr. für 1852 — 56 788,732 Ctr. 176,336 Ctr.
1-6 -8 „ 1862 — 66 299,645 „ 2685,409 „ „ 1867 — 71 1616
allein für 1871. 218,938 „ 1,034,463 „
Im Jahre 1871 sind etwa 21 Prozent der einheimischen Produktion
ausgeführk worden, wobei zu berücksichtigen ist, daß sich die wirkliche
Ausfuhrmenge noch etwas höher stellen dürfte, da vorstehend nur der⸗
jenige Zucker in Betracht gezogen worden ist, für welchen eine Aus⸗ hhrvergütung gewährt wurde.
c. Branntweinbrennerei. Dieser Gewerbszweig wird haupt⸗ gen. auf den größeren Gütern als Nebenzweig der Landwirthschaft
etrieben. Von 8380 Brennereien, welche im Jahre 1871 im Gebiete der norddeutschen Staaten und in Südhessen im Betriebe standen, befanden sich 6945 auf dem Lande. Von denselben sind 6,451,236 Scheffel Getreide und 35,056,553 Scheffel Kartoffeln, außerdem er⸗ hebliche Mengen Melasse, Weintreber ꝛc. verarbeitet worden. Die Branntweinsteuer⸗Einnahme hiervon belief sich auf 14,232,666 Thlr., wovon indeß an Steuervergütung für exportirten Branntwein 2,569,411 Thlr. zurückgezahlt wurden, so daß sich der Nettoertrag auf 11,663,255 Thlr. stellt. Pür die hierbei in Betracht kommende Bevölkerung be⸗ rechnet sich der Steuerertrag pro Kopf auf 11 Sgr. 8 Pf. und das Verbrauchsquantum an Branntwein (2 Sgr. Steuer = 1 Quart) auf 5,88 Quart pro Kopf. Die stärkste Branntweinfabrikation haben in S. die Provinzen Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen und Brandenburg, außerdem auch das Königreich Sachsen. Auch die süddeut⸗ schen Staaten haben eine große Zahl von Brennereien, von denen viele auf die Branntweinerzeugung aus Obst eingerichtet sind. Die größeren Spritfa⸗ briken besitzen Abzugsquellen nach vielen Orten außerhalb Deutschlands, die ihr nie versiegen werden, so lange der deutsche Sprit die Vorzüge vor Fabrikaten anderer Länder behauptet, welche ihm jetzt nachgerühmt werden. In dieser Beziehung mag u. a. erwähnt werden, daß von Berlin aus im Durchschnitt für 1857/61 jährlich 13,136,418 Liter à 100 Prozent, im Durchschnitt für 1867/71: 21,121,583 Liter nach
Femntanch, der Schweiz, Großbritannien, Spanien ꝛc. versendet wor⸗ en sind. d. Bierbrauerei. Das Bier ist ein uraltes deutsches Ge⸗ tränk und die Herstellung desselben ist über ganz Deutschlaud ver⸗ breitet. In neuerer Zeit sind die früher beliebten übergährigen, aber wenig haltbaren Biere durch die bayerischen untergährigen Biere mehr nd mehr verdrängt worden. Die Mehrzahl der größeren Betriebs⸗ anstalten ist jetzt nach bayerischer Art eingerichtet, und die Anwendung er Dampfkraft bei der Bierbereitung hat immer größere Dimen⸗ sionen angenommen. Für Norddeutschland giebt die amtliche Statistik der Brauereien einen genauen Einblick in den Umfang des Betriebes derselben. Im Jahre 1871 belief sich die Gesammtzahl aller betrie⸗ benen gewerblichen Brauereien auf 10,218. Es befanden sich darunter 521, welche über 2000 Ctr. “ versteuerten, 718 mit 1000 bis 2000 Ctr. und 4770 mit 100 bis 1000 Ctr., alle übrigen ver⸗ arbeiteten weniger als 100 Ctr. Brauschroot. Der Betrag der Brau⸗ malzsteuer belief sich nach Abzug der Bonifikationen auf 3,851,447 Thlr. oder 3 Sgr. 11 Pf. pro Kopf. Nach diesem Ertrage berechnet sich das zur Bierbereitung verwendete Brauschroot auf 57797,170 Ctr. und das daraus gewonnene Bier (150 Quart aus 1 Ctr. Brau⸗ e auf 866,575,500 Quart oder 29,7 Quart (43,4s Liter)
Ausfuhr.
58,617 Ctr. 119,958 „ 159,751 „ 102,451 „
1860. 1867. 1868. 1869.
8
ür jeden Kopf der Bevölkerung. In Preußen haben die Provinzen
randenburg, Sachsen, Hessen⸗Nassau und die Rheinprovinz starken Brauereibetrieb, auch das Königreich Sachsen und die Thüringischen Lande. Berlin besitzt einige 40 größere Etablissements, welche im
Nudeln ꝛc6.
produzirten, sind diese
1,470,512 Ctr.
Betriebsjahre 1870/71 442,735 Ctr. Braumalz versteuert, seitdem aber ihre Produktion erheblich erweitert haben, nachdem die größeren Brauereien in die Hände von Aktiengesellschaften übergegangen sind. In Süddeutschland nimmt Bayern hinsichtlich des Umfanges seines Brauereibetriebes eine hervorragende Stelle ein; die Zahl der hier befindlichen Brauereien, von welchen einige in Nürnberg, Culmbach, Erlangen ꝛc. hauptsächlich für den Export arbeiten, beträgt über 5000 mit einer jährlichen Produktion von ca. 13 Millionen Eimern im Werthe von 80 Millionen Gulden. Auch in Württemberg, Baden und Hessen hat sich der Betrieb der Brauereien in den letzten Jahren gehoben, ebenso im Elsaß, wo Straßburg der Hauptsitz dieser Industrie ist. Der Export deutscher Biere nach dem Auslande ist erheblich ge⸗ stiegen, es hat aber auch die Einfuhr aus Oesterreich und England zugenommen. Es war
1860. 1866. TI“
Einfuhr 10,187 Ctr. 79,426 Ctr. 125,981 Ctr.
Ausfuhr 108,852 „ 211,461 „ 499,496 „
e. Fabrikation von Tabak und Cigarren. Die alten Hauptsitze der deutschen Tabaksfabrikation sind Hamburg, Bremen, Cöln, Duisburg, Magdeburg, Berlin und Leipzig. Mit dem zunehmenden Verbrauch von Tabak und Cigarren hat sich diese Industrie aber über ganz Deutschland ausgebreitet und einen Umfang erreicht, wie ihn kaum ein anderes Land besitzen dürfte. Wäh⸗ rend die Rauch⸗ und Schnupftabakfabrikation mehr und mehr in die Hände der Großindustrie übergegangen, da hier die Maschinenarbeit die Handarbeit längst ersetzt hat, wird dagegen die Cigarrenfabrikation vielfach auch im Kleinen mit Vortheil betrieben, und man findet jetzt selbst in den kleinsten Städten diesen Gewerbszweig, wesentlich aller⸗ dings nur für den lokalen Bedarf arbeitend. Die Bedeutung dieser Industrie läßt sich aus dem Umstande erkennen, daß sie im Jahre 1861 bereits circa 60,000 Personen, darunter ½ Frauen und Mädchen, beschäftigte; man wird die jetzt vorhandene Arbeiterzahl auf circa 80,000 annehmen können, da gerade dieser Industriezweig während des letzten Dezenniums eine wesentliche Erweiterung erfahren hat. Es werden alljährlich weit über 1 Million Ctr. Rohtabak auf Rauch⸗ tabak, Kautabak, Schnupftabak und Cigarren verarbeitet. Der über⸗ wiegende Theil der Fabrikate wird im Inlande konsumirt und berech⸗ net sich der Verbrauch auf etwas über 3 Pfd. für jeden Kopf der Bevölkerung. Die größeren Tabaksfabriken in den ö Bran⸗ denburg, Sachsen, Eeestet Rheinland, sowie in Bayern, Sachsen, Baden und Hessen haben aber auch starken Export und sind von den⸗ selben im Jahre 1871: 31,611 Ctr. Rauchtabak, 42,774 Ctr. Cigar⸗ ren und 8269 Ctr. Schnupftabak nach dem Auslande abgesetzt worden.
Schließlich sind von der Industrie der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel noch zu erwähnen: Chokoladenfabriken mit den Haupt⸗ sitzen Berlin, Dresden, Magdeburg, Stuttgart ꝛc., welche im Jahre 1871 35,681 Ctr. Kakaobohnen zur Verarbeitung bezogen; Cichorien⸗ fabriken in Berlin, Magdeburg, Minden, Cöln, Heilbronn ꝛc. Mostrichfabriken in Düsseldorf, Erfurt, Nordhausen, Branden⸗ burg ꝛc.; Schaumweinfabriken in Frankfurt a. M., Grüneberg, Coblenz, Kreuznach, Würzburg, Dresden, Stuttgart, Möa ꝛc; Obstweinfabriken in Trier, Erfurt, Mühlhausen, im Nassaui⸗ schen und Rheinhesischen “
3) Textil⸗ und Bekleidungs⸗Industrie.
Die Herstellung von Wollenwaaren hatte schon im Mittel⸗ alter eine hohe Bedeutung in Deutschland. Deutsche Tuche deckten nicht nur den eigenen Bedarf, sondern wurden auch in großen Mengen nach anderen europäischen Ländern und dem Orient abgesetzt. Die zu Ende des 16. Jahrhunderts in Deutschland ausgebrochenen Unruhen brachten aber diesen Gewerbszweig an den Rand gänzlichen Verfalles, aus dem er sich erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts einigermaßen zu erheben vermochte, zu welcher Zeit die Wollenmanufaktur am Rhein, in Sachsen, Brandenburg, Westfalen, Hannover und Bayern wieder einige Aufnahme fand. Indeß wurden, um den Konsum Deutschlands zu befriedigen, noch zu Ende vorigen Jahrhunderts große Mengen Wollenstoffe aus England, Frankreich und den Niederlanden eingeführt. Erst im laufenden Jahrhundert ist es der deutschen Wollenindustrie ge⸗ lungen, ihre frühere Bedeutung nicht blos auf dem inländischen Markte, sondern auch im Auslande wieder zu gewinnen. Die Wollspinnereien sind fast überall mit den bewährtesten Ma⸗ schinenkonstruktionen versehen, auch die mechanische Weberei hat die frühere Handweberei immer mehr und mehr ver⸗ drängt. Die inländische Wollproduktion, auf welche unsere Mannfak⸗ tur früher allein angewiesen war, ist schon längst nicht mehr im Stande, den nöthigen Rohstoff zu liefern, und die Einfuhr fremder Schafwollen ist in fortwährender Zunahme begriffen. Die Mehr⸗ einfuhr an solchen belief sich im Durchschnitt für 1851/55 auf 131,283 Ctr., 1856/60 auf 240,024 Ctr., 1861/65 auf 350,839 Ctr., 1866/70 auf 536,431 Ctr. und 1871 auf 648,603 Ctr. Das jährlich zur Ver⸗ arbeitung kommende Wollquantum kann man auf etwas über 1 ½ Millionen Centner schätzen, die einen Werth von 80 — 90 Millionen Thaler repräsentiren. — — 8
Streichgarnspinnereien, die meist mit größeren Tuchfabriken ver⸗ bunden, sind am stärksten in Preußen (der Rheinprovinz, Schlesien, Brandenburg), im Königreich Sachsen, Württemberg, Thüringen, Bayern, Elsaß, Baden vertreten und haben namentlich die rheinischen und sächsischen Gespinnste hinsichtlich der Qualität hohe Anerkennung errungen. Sitze der Kammgarnspinnerei sind namentlich Rheinpreußen, Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Thüringen und Bayern. Ungeachtet der Fortschritte, welche die deutsche Wollspinnerei gemacht, sind die Leistungen derselben doch nicht ausreichend, den innern Bedarf voll⸗ ständig zu decken und findet immer noch eine ziemlich starke Einfuhr französischer und englischer Wollengarne statt.
Die Fabrikation von Tuchen hat ihren Hauptsitz in den Rhein⸗ landen (Aachen, Burtscheid, Montjoie, Eupen, Düren, Stolberg, Lennep, Werden, Kettwig ꝛc.), ferner in Schlesien (Görlitz, Sagan, Grünberg, Goldberg, Liegnitz ꝛc.), in Brandenburg (Luckenwalde, Brandenburg, Sommerfeld, Sorau, Finsterwalde, Forste ꝛc.), in Sachsen (Burg, Langensalza, Zeitz, Wittenberg, Naumburg zc.), ist aber auch in West⸗ falen, Hannover, Hessen⸗Nassau, sowie im Königreich Sachsen, Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß⸗Lothringen durch verschiedene bedeutende Etablissements vertreten. Es ist hauptsächlich die Güte und Preis⸗ würdigkeit der Waaren, welche ihnen einen steigenden Ruf und Absatz nach allen Richtungen verschafft haben. Deutsche Tuche werden in teigenden Mengen nach Belgien, den Niederlanden, Oesterreich, der Schweiz,
merika, Westindien, Japan, China u. s. w. exportirt. Nicht minder bedeutend ist die Fabrikation von anderen wollenen Stoffen, Plüschen, Teppichen und Strumpfwaaren und sind an derselben hauptsächlich die oben für Tuche genannten Gebiete betheiligt. Eine bedeutende Entwicklung hat die Fabrikation glatter wollener und halbwollener Zeuge im Königreich Sachsen (Meerane, Glauchau, Zittau, Chemnitz, Reichenbach ꝛc.), in Thüringen in Gera, in der Rheinprovinz (Elber⸗ feld, Barmen, Rheydt, Gladbach ꝛc.), in Württemberg (Reutlingen, Kerchheim ꝛc.) erreicht. Berlin zeichnet sich durch Herstellung wollener Strumpf⸗ und Phantasieartikel aus und hat in demselben bedeutenden Absatz nach dem In⸗ und Auslande. Der jährliche Umsatz dieser Branche, welche hier 15,000 Menschen, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, beschäftigt, wird auf über 5 Millionen Thaler geschätzt. Auch in der Teppichfabrikation sind in neuerer Zeit bedeutende Fortschritte gemacht, und es ist unserer Industrie gelungen, das Vorurtheil, welches vielfach gegen das deutsche Fabrikat zu herrschen schien, immer mehr zu beseitigen und diesem Artikel auch auf den ausländischen Märkten einen immer größeren Absatz zu erringen. Die deutsche Teppichfabri⸗ kation ist namentlich in Bezug auf die Wahl der Farben und das Gefällige der Zeichnung der französischen Industrie ebenbürtig geworden. Wie sich Ein⸗ und Ausfuhr von Wollengarn und Wollenwaaren
im Zollverein gestaltet haben, läßt folgende vergleichende Uebersicht
Wollenwaaren aller Art. 1 1871.
ersehen:
Wollengarn. 1866. 1871. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr.
147,769 195,927 392,887 30,356 38,630 162,823 30,766 40,337 106,390 231,203 268,331 396,808
.J“ 8 11“ Weltausstellung 1873 in Wien. Wien, 12. August. (W. T. B.) Der volkswirthschaft⸗ liche Kongreß hat in Betreff der heute erörterten Fragen der Konkurrenz verschiedener Frachtführer auf dem Schienenwege und des Wagenraum⸗ und Kollitarifs auf den Antrag des Referenten Dr. Dorn folgende Resolution angenommen:
Die Anlegung verschiedener Eisenbahnschienenwege zwischen den nämlichen Endpunkten wird entbehrlicher, wenn es gelingt, eine Kon⸗ kurrenz auf demselben Schienenwege herbeizuführen. Für eine prin⸗ zipielle Reform im Eisenbahnwesen ist ferner die Trennung der Trak⸗ tion und Spedition von der Unterhaltung und Bewachung des Schienenraumes nothwendig. Der einfachste Weg, die Konkurrenz im Frachtverkehr herbeizuführen, ist die Einführung des in Elsaß⸗Loth⸗ ringen bereits bestehenden Wagenraum⸗ und Kollitarifs. Die Ver⸗ kehrsfreiheit auf den Schienenstraßen ist im Interesse des Fortschritts anzustreben.
Wien, 13. August. (W. T. B.) Der volkswirthschaft⸗ liche Kongreß berieth in seiner heutigen Sitzung über die Woh⸗ nungsnoth und nahm eine von Sax beantragte Resolution an, wonach die Anlage von Familienhäusern nach dem Cottagesystem auf billigem Terrain in der Umgebung der Städte und die Verbindung derselben mit den Städten mittelst ausgiebiger Kommunikationsmittel, sowie die Unterstützung solcher Anlagen durch den Staat und die Gemeinde empfohlen werden. Eine demnächst beantragte Resolution, betreffend die Klagbarkeit von Börsendifferenzen, wurde von der Tagesordnung abgesetzt, dagegen die ständige Deputation beauftragt, die Frage bezüglich der Börsengeschäfte zu prüfen und dieselbe auf die Tages⸗ ordnung des nächstjährigen Kongresses zu setzen. Morgen findet die letzte Sitzung statt.
1860. 1860. 1866.
Einfuhr . Ausfuhr.
1“ “
Ueber die Heilstätte der Frau Marie Simon in Losch⸗
witz giebt der soeben erschienene erste Jahresbericht interessante Daten,
aus welchen hervorgeht, daß in Folge der warmen Theilnahme, welche der im Herbst 1871 an die deutschen Frauen gerichtete Aufruf um Beihülfe zur Errichtung einer Heilstätte für deutsche Invaliden in ganz Deutschland und bei vielen außerhalb der Grenzen d sselben le⸗ benden Deutschen gefunden, bis Ende März d. Js. bei der Central⸗ Sammelstelle in Dresden (Kommerzien⸗Rath Koehne), bei der Frau Simon selbst und bei den verschiedenen Sammelstellen in Summa 17,014 Thlr. eingegangen waren. Außerdem wurden vom deutschen Central⸗Komite in Berlin 2000 Thlr. bewilligt; auch gingen von meh⸗ reren Seiten noch werthvolle Geschenke an Zimmereinrichtungen, Wein, Wäsche ꝛc. sowie ca. 100 Thlr. extra fuͤr die Wirthschaftskasse der Heilstätte ein. Im April 1872 erfolgte die Eröffnung derselben auf dem dazu angekauften Grundstüͤck, und wurden vom 23 April 1872 bis ebendahin 1873 in der Heilstätte 32 Kranke mit 3173 Ver⸗ pflegungstagen behandelt, von denen 21 dem Militär⸗, 11 dem Civil⸗ stande angehörten. Unentgeltlich wurden 15 Militärs mit 1450 Tagen verpflegt. Gleichzeitig wurden im ersten Jahre auch bereits 9 Schü⸗ lerinnen der Krankenpflege in die Anstalt genommen.
“
Bäder⸗Statistik. ach en bis 6. August (incl. Passanten).
Baden (Aargau) bis 9. Auguft.
Baden bei Wien bis 27. Juli Badenweiler bis 16. Juli Burtscheid bis 6. August Carlsbad bis 6. August.
Charlottenbrunn bis 3. August Cpolberg bis 30. Juli. . . . . CEranz bis 1. August
Cudowa bis 1. August Dievenow bis 31. Juli. Elmen bis 9. August .
Elster bis 4. August . . . Franzensbad bis 7. August .. Gastein (Wildbad) bis 1. August.
Gleichenberg bis 6. August
Grund, am Harz bis 11. Juli 8 II6“ arzburg (Juliushall) bis 29. Juli. eringsdorf bis 1. August omburg bis 15. Juli . .. Johannisbad bis 6. August. Ischl bis 30. Juli. “ Kahlberg bis 23. Juli. Kissingen bis 5. August. Kösen bis 3. August Kreuznach bis 29. Juli . Landeck bis 1. August . . 8 Lippspringe bis 29. Juli . Marienbad (Böhmen) bis 7. August Misdroy bis 1. August . . . . . Nauheim bis 19. Juli... Neuenahr bis 17. Juli Neukuhren bis 1. August Norderney bis 1. August Oeynhausen bis 31. Juli Pyrmont bis 7. August . Reichenhall bis 3. August Reinerz bis 1. August . Salzbrunn bis 6. August Saßnitz bis 1. August
Schandau bis 5. August... Schlangenbad bis 10. Juli
Soden bis 3. August . . . . Swinemünde bis 31. Juli . . . . . . . . Teplitz⸗Schönau bis 7. August (incl. Passanten). Warmbrunn bis 1. August. D 11““ Wiesbaden bis 1. August 34,435 Wildungen bis 6. August “ 1111414A444“ V”. Sg. Zoppot bis 15. Juli 1,237
.
26,106
Redaktion und Rendantur: Schwieger. Kessel). Druck: H. Heiberg.
Zwei Beilagen nschließlich der Börsen⸗Beilage
FEEö 1“
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v4“ tzeiger und Königlich Preußischen St
Donnerstag, den 14. August
Zelesete eEf- bbhlos des Deutschen Reichs-Anzeigers
und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:
Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. . Handels⸗Register.
. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dorgl.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den Arbeiter Jahn aus Manschnow bei Landsberg an der Warte, welcher noch im Juli cr. hier in Ketzin als Ziegeleiarbeiter beschäftigt war, ist die gerichtliche Haft wegen Wider⸗ standes gegen die Staatsgewalt aus §§. 113, 115, 116 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird daher ersucht, auf den ꝛc. Jahn zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß⸗Inspektion abzuliefern. Potsdam, den 8. August 1873.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung. I.
Der Handarbeiter Heinrich Schulz, nach eigener Angabe aus Bautzen gebürtig, wo er aber unbekannt ist, etwa 23 Jahre alt, 5 1*9 groß, gesetzter Statur, blond, mit auffallend “ Zähnen, über dem lin⸗ ken Auge und in der linken Hand Narben tragend, hat sich zu Anfang des Juli cr. unter dem dringen⸗ den Verdachte von hier entfernt, seinem Kostwirth wei schwarze Tuchröcke, eine blaue Tricotmütze, acht Vorireeden eine weiße Piqusweste, ein Tischtuch, ein Betttuch, zwei Kissenbezüge und etwas baares Geld gestohlen zu haben. Es wird gebeten, densel⸗ ben anzuhalten und davon hierher Mittheilung zu machen. Bielefeld, 11. August 1873.
Der Staatsanwalt.
Handels⸗Register. Handelsregister
des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin.
Zufolge Verfügung vom 12. August 1873 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, wose 6819 die hiesige Handlung in Firma: Ph. Leon & Sohn vermerkt steht, ist eingetragen:
Der Kaufmann Gustav Herrmann in Berlin ist
in das Handelsgeschäft des Kaufmanns Edmund Leon in Berlin als Handelsgesellschafter einge⸗ treten und die nunmehr unter der Firma Ph. Leon & Sohn bestehende Handelsgesellschaft un⸗ ter Nr. 4580 des Gesellschaftsregisters einge⸗ tragen.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma:
h. Leon & Sohn
am 1. April 1873 begründeten Handelsgesellschaft Forit andarg eslleder
sind die Kaufleute: “ 1) Edmund Leon, 2) Gustav Herrmann, . Beide hier. 16“ Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4580 eingetragen worden. In unser Firmenregister ist Nr. 7557 die Firma: S. Levi junr. und als deren Inhaber der Kaufmann Salomon Levi hier 1 . (jetziges Geschäftslokal: Poststraße 13) eingetragen worden.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter N 4587 die hiesige Handelsgesellschaft in Firmaͤa:
Reinhold & C. L. Schultze jIj.
vermerkt steht, ist eingetragen: Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueber⸗ einkunft aufgelöst. Der Färbermeister Carl Philipp Ludwig Schultze in Berlin setzt das andelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Vergleiche Nr. 7558 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 7558 die Firma 92 2. 19 & C. L. Schultze jr. und als deren Inhaber der Färbermeister Carl Phi⸗ lipp Ludwig Schultze hier eingetragen worden. Dem Leopold Emil Ernst Pasch hier ist für vorgenannte “ Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2607 eingetragen worden.
In unser Gesellschafsregister, woselbst unter Nr.
27253 die Handelsgesellschaft in Firma: Gebr. Stein (Düsseldorf) vermerkt steht, ist eingetragen: 3 Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelöst. Der Kaufmann August Stein zu Düsseldorf setzt das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Vergleiche Nr. 7559. des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 7559 die Firma: . Gebr. Stein (Düsseldorf) mit ihrem Sitze zu Düsseldorf und einer Zweignieder⸗ lassung in Berlin und als deren Inhaber der Kauf⸗ mann August Stein zu Düsseldorf eingetragen worden. Berlin, den 12. August 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
———
Handekesee. In unser Gesellschaftsregister is Colonne 1. Laufende Nummer: 506. Colonne 2. Firma der Gesellschaft: Pommersche Bau⸗Gesellschaft. Colonne 3. Sitz der Gesellschaft: Stettin.
er ist heute eingetragen:
. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Deffentlicher Anzeiger.
“
8
1
5. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
6. Industrielle Etablissements, Fabriken u. Großhandel.
7. Verschiedene Bekanntmachungen.
nserate nimmt an die autorisirte Annoncen⸗Expediti Rudolf Mosse in Berlin, Leipzig, SEee furt a. M., Breglan, Halle, Prag, Wien, Muͤnchen, Nürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.
8. Literarische Anzeigen 9. Familien⸗Nachrichten.
Colonne 4. Rechtsverhältnisse der Ge⸗ sellschaft: Die Gesellschaft ist eine Aktien⸗Gesellschaft, gegründet auf das Statut vom 27. Juni 1873, nootariell vollzogen am 1. August 1873.
Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Bebauung, Verwaltung und Veräußerung von Grund⸗ stücken, sowie die Anlage von, für das Unternehmen erforderlichen, Fabriken resp. deren Erwerb, Verwal⸗ tung und Veräußerung.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 300,000 Thaler oder 900,000 Reichsmark. Dasselbe besteht in 1500 Stück Stammaktien zu je 100 Thaler oder 300 Reichsmark und in 1500 Stück Stamm⸗Priori⸗ tätsaktien zu je 100 Thaler oder 300 Reichsmark. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Die 150,000 Thaler Stamm⸗Prioritätsaktien und 50,000 Thaler von den Stammaktien sind al pari vertragsmäßig von den Verkäufern auf das Kaufgeld der Grund⸗ stücke übernommen, mit deren Erwerb der Geschäfts⸗ betrieb begonnen wird.
Eine Erhöhung des Grundkapitals bis zum Gesammtbetrage von einer Million Thaler kann auf Beschluß des Aufsichtsraths erfolgen.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen von Seiten der Gesellschaftsorgane gelten für gehörig publizirt, wenn sie einmal in 1“
1) die Ostsee⸗Zeitung zu Stettin,] 8 2) die Neue Stettiner Zeitung zu Stettin, 3) die Oder⸗Zeitung zu Stettin,
4) die Stettiner Zeitung zu Stettin,
5) die National⸗Zeitung zu Berlin,
6) die Berliner Börsen⸗Zeitung zu Berlin,
7) Salings Börsenblatt zu Berlin,
eingerückt werden.
„Die Berufung zu den ordentlichen und außerordent⸗ lichen Generalversammlungen erfolgt durch einma⸗ lige Bekanntmachung, welche mindestens drei Wochen und höchstens zwei Monate vor dem anberaumten Termine in den Gesellschaftsblättern veröffentlicht sein muß. Fehlt es in dreien der Blätter an der bestimmten dreiwöchentlichen Frist, so hat dies auf die Gültigkeit der Berufung keinen Einfluß.
Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einem uie entweder angestellte Direktoren oder Mitglieder des Aufsichts⸗ raths, welche in Folge der Wahl zum Vorstande und ihrer Annahme für die Dauer der Funktionirung als Vorstandsmitglieder aus dem Aufsichtsrathe aus⸗
Mitgliedern. Diese sind
oder mehreren
scheiden.
Der Aufsichtsrath entscheidet über die Art der
Zusammensetzung des Vorstandes und die Zahl der
Alle Urkunden und Erklärungen des Vorstandes
sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie mit
der Firma der Gesellschaft:
„Pommersche Bau⸗Gesellschaft“ unterzeichnet sind, und die eigenhändige Unterschrift des Vorstandes resp. dessen Stellvertreters, oder, wenn der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, zweier Vorstandsmitglieder oder eines Vorstandsmit⸗
gliedes und eines vom Aufsichtsrathe notariell zur
Mitzeichnung der Firma per procura ermächtigten Gesellschaftsbeamten, welcher seiner Namensunter⸗ schrift einen die Prokura andeutenden Zusatz beizu⸗ fügen hat, oder endlich in jedem Falle, der Vorstand mag aus einem oder mehreren Mitgliedern bestehen,
weier vom Aufsichtsrath notariell zur Mitzeichnung
der Firma per procura ermächtigten Gesellschafts⸗ beamten tragen. Das zeitige einzige Mitglied des Vorstandes mit der Bezeichnung „Direktor“ ist der Premier⸗Lieutenant außer Diensten Louis von Bolschwing zu Belgard. ; . 27. Juni Das notarielle Statut vom 1““ 1873 be⸗ findet sich Band 43 Blatt 1 flg. des Beilagebandes zum Gesellschaftsregister. Das Statut kann jederzeit in unserem Bureau VIb. eingesehen werden. Stettin, den 8. August 1873. Königliches See⸗ und Handelsgericht.
In das Firmen⸗ und Gesellschaftsregister des unter⸗ zeichneten Gerichts ist eingetragen:
1) in das Firmenregister bei Nr. 124 der Firma Julius Namokel zu Rawitsch „die Firma ist erloschen“.
2) in das Gesellschaftsregister unter Nr. 18 die seit dem 28. Juli 1873 bestehende Handelsgesellschaft Namokel et Comp. zu Rawitsch.
Die Gesellschafter sind:
a. der Kammfabrikant Julius Namokel zu Rawitsch,
b. der Kaufmann Adolf Brie daselbst,
c. der Kaufmann Jacob Salomon zu Strzelno.
Die Befugniß, die Gesellschaft zu vertreten, steht nur dem Kaufmann Adolf Brie und dem Kaufmann
Jacob Salomon zu; jedoch sind auch diese nicht be⸗
fugt, Wechsel für die Gesellschaft zu acceptiren oder
für dieselbe Bürgschaft irgend welcher Art einzugehen. Die Eintragungen sind zufolge Verfügung vom 5. d. M. am selbigen Tage erfolgt. b Rawitsch, den 6. August 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
*
In unserm Gesellschaftsregister ist sub Nr. 5, wo⸗ selbst die Firma Zmcerfebec von Veltheim zu Ostrau eingetragen steht, heute Folgendes eingetragen worden: Der Rittergutsbesitzer Ludolph von Veltheim in Ostrau ist am 1. Juli 1873 aus der Gesell⸗
schaft ausgetreten. Von diesem Zeitpunkte ab ist
der Amtmann Louis Jaentsch in Ostrau alleiniger Inhaber der Firma. Delitzsch, den 5. August 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
In unserm Feeeaeeehhe ist zufolge Verfügung
vom heutigen Tage Folgendes eingetragen worden: Nr. 8. Bezeichnung des Prinzipals:
Amtmann Louis Jaentsch in Ostrau; Bezeichnung der Firma, welche Prokurist zu zeichnen bestellt ist: Zuckerfabrik von Veltheim.
Ort der Niederlassung:
8 Ostrau. E11“X“ Verweisung auf das Firmen⸗oder Ge⸗ sellschaftsregister:
Die Firma Zuckerfabrik von Veltheim ist ein⸗ getragen unter Nr. 5 des Gesellschaftsrezisters. Bezeichnung des Prokuristen: Landwirth Louis Jaentsch jun. Delitzsch, den 5. August 1873.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
der
Bekanntmachung.
In unser Gesellschaftsregister ist zufolge Verfü⸗ gung vom 7. August 1873 am 8. desselben Monats unter Nr. 48 die Firma A. Uhde mit dem Sitze in Schönebeck eingetragen:
Die Gesellschafter sind:
a. der Kaufmann Carl Uhde, b. der Kaufmann Theodor Doelecke zu Schönebeck.
Die Gesellschaft hat am 1. Juli 1873 begonnen.
Gr. Salze, den 6. August 1873.
Khönigliche Kreisgerichts⸗Depntation.
Bekanntmachung.
Die dem Buchhalter Carl Uhde in Schönebeck für die Firma A. Uhde daselbst ertheilte, unter Nr. 12 des Prokurenregisters eingetragene Prokura ist er⸗ loschen. Eingetragen zufolge Verfügung vom 7. August
1873 am 8. desselben Monats. “
Gr. Salze, den 7. August 1873. FKhönigliche Kreisgerichts⸗Deputation.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregister des unterzeichneten Ge⸗ richts ist die daselbst unter Nr. 129 verzeichnete Firma: —
8 A. Uhde zufolge Verfügung vom 7. August am 8. August 1873 gelöscht. 1
Gr. Salze, den 7. August 1873. 8
Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
Bekanntmachung.
In unser Genossenschaftsregister ist zufolge Ver⸗ fügung vom 8. August d. J. bei der unter Nr. 1 e Genossenschaft „Vorschuß⸗Verein zu Neuhaldensleben“ Folgendes eingetragen:
An Stelle des Stadt⸗Sekretärs Schulle ist als interimistischer Kassirer der Rathmann Karff zu Neuhaldensleben getreten. .
Neuhaldensleben, den 8. Nns 1873.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
In unser Firmenregister ist zufolge heutiger Verfü⸗
gung heute eingetragen worden:
Nr. 141. Firmainhaber: Joseph Schulte zu Meg⸗ gen. Ort der Niederlassung: Meggen. Firma: Jos. Schulte.
Nr. 142. Firmainhaber: Mühlenbesitzer Heinrich Rinscheid zu Bilstein. Ort der Nieder⸗ lassung: Bilstein. Firma: H. Rinscheid.
Nr. 143. Firmainhaher: Lohgerberei⸗Besitzer Franz Anton Belke zu Grevenbrück. Ort der Niederlassung: Grevenbrück.
F. A. Belke.
Olpe, den 11. August 1873. Königliches Kreisgericht.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 1323 des hiesigen Handels⸗ (Gesellschafts⸗) Registers, woselbst die Handels⸗Gesellschaft unter der Firma:;
„Wilh. Hellersberg & Cie.“ 1 in Cöln und als deren Gesellschafter die daselbst wohnenden Kaufleute Wilhelm Hellersberg und Anton Heinrich Kolvenbach vermerkt stehen, heute die Ein⸗ tragung erfolgt, daß der Kaufmann Anton Heinrich Kolvenbach aus der Gesellschaft ausgeschieden ist und der Kaufmann Wilhelm Hellersberg das Geschäft mit Uebernahme von allen Aktiven und Passiven für seine Rechnung unter der bisherigen Firma am hie⸗ sigen Platze fortsetzt. b b
Sodann ist unter Nr. 2540 des Firmenregisters der Kaufmann Wilhelm Hellersberg in Cöln als Inhaber der Firma: 8
„Wilh. Hellersbach & Cie.“ heute eingetragen worden.
Cöln, den 9. August 1873. “
Der Handelsgerichts⸗Sekretär.
Weber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 1348 des hiesigen Handels⸗ (Gesellschafts⸗) Registers, woselbst die Han⸗ delsgesellschaft unter der Firma:
„B. W. Oestermann & Cie..)
in Cöln und als deren Gesellschafter die daselbst wohnenden Kaufleute Bernhard Wilhelm Oester⸗ mann und Mathias Kirch vermerkt stehen, heute die Eintragung erfolgt, daß der Kaufmann Mathias Kirch aus der Gesellschaft ausgeschieden ist und der Kaufmann Bernhard Wilhelm Oestermann das Ge⸗ schäft mit Uebernahme von allen Aktiven und Pas⸗ siven für seine Rechnung unter der bisherigen Firma am hiesigen Platze fortführt.
Firma:
Sodann ist unter Nr. 2541 des Firmenregisters der Kaufmann Bernhard Wilhelm — in Cöln als Inhaber der Firma:
„B. W. Oestermann & Cie.“ heute eingetragen worden.
Cöln, den 9. August 1873. 8
Der Handelsgerichts⸗Sekretär. eber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 466 des hiesigen Handels (Prokuren⸗) Registers vermerkt .5 daß die von der in Cöln mit Zweignieder lassungen zu Staßfurt und Kalk bestehenden Handelsgesellschaft unter der Firma: f nt a .“ dem i öln wohnenden Hermann Henninger frü⸗ ertheilte Prokura erloschen ist. 1 “
öln, den 9. August 1873.
1 Der Handelsgerichts⸗Sekretär.
8 Weber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 820 des hiesigen Han⸗ dels⸗ (Prokuren⸗) Registers heute 1 daß die von dem in Cöln wohnenden Kaufmanne Julius Vorster für seine Handelsniederlassung daselbst unter der Firma:
1“ „Jul. Vorster“ den in Cöln wohnenden Anton Krusius und Kunrat Abel früher ertheilte Kollektiv⸗Prokura erloschen ist.
Sodann ist in demselben Register unter Nr. 942 heute die Eintragung erfolgt, daß der Kaufmann ꝛc. Vorster für seine obige Firma den in Cöln woh⸗ nenden Anton Krusius und Carl Breusing Kollektip⸗ Prokura ertheilt hat.
Cöln, den 9. August 1873.
Der Handelsgerichts⸗Sekretär 8 Weber.
Der Kaufmann Michael Joseph Simons in Leutherheide ist am 9. April 1873 mit Tode abge⸗ gangen und hierdurch die zwischen demselben und seinem Sohne Gottfried Simons, Kaufmann da⸗ selbst, unter der M. J. & G. Simons mit dem Sitze in Leuterheide crrichtete offene Han⸗ delsgesellschaft aufgelöst worden. Zufolge Verein⸗ barung der Betheiligten ist das ganze Geschäft dieser aufgelösten Gesellschaft mit allen Aktiven und Pas⸗ siven, sowie der Befugniß, die Firma beizubehalten, auf den überlebenden Gesellschafter Gottfried Simons vom besagten 9. April 1873 ab übertragen worden. Dieser setzt das auf ihn übergegangene Geschäft unter der bisherigen Firma M. J. & G. Simons fort und hat seiner ohne besonderes Geschäft bei ihm wohnenden Ehefrau Caroline, geb. Spielmans, die Ermächtigung ertheilt, die gedachte Firma per pro- cura zu zeichnen. Auf vorschriftsmäßige Anmeldung wurde Vorstehendes am heutigen Tage bei Nr. 300 des Handelsgesellschafts⸗ und resp. sub Nr. 2098 des Firmenregisters, beziehungsweise die ertheilte Prokura sub Nr. 265 des Prokurenregisters des hiesigen Kö⸗ niglichen Handelsgerichtes eingetragen.
Crefeld, den 12. August 1873.
Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Enshoff.
„Auf Grund der erfolgten Anmeldung der Bethei⸗ ligten ist heute bei Nr. 836 des Handels⸗Gesellschafts⸗ registers des hiesigen Königlichen Handelsgerichtes, woselbst die offene Handelsgesellschaft sub firma: Carl Pesch & Oßendorff mit dem Sitze in Cre⸗ feld eingetragen ist, vermerkt worden, daß diese Ge⸗ sellschaft vereinbarungsgemäß unterm heutigen Tage aufgelöst, deren Firma erloschen und das ganze Ge⸗ schäft derselben mit allen Aktiven und Passiven auf den bisherigen Mitgesellschafter Carl Pesch, Kauf⸗ mann, in Crefeld wohnhaft, übertragen worden ist. Zugleich wurde Letzterer sub Nr. 2099 des Handels⸗ (Firmen⸗) Registers des hiesigen Königlichen Handels⸗ gerichtes als Inhaber der zum Zwecke der Fortsetzung des auf ihn übergegangenen Handelsgeschäftes ange⸗ nommenen Firma Carl Pesch eingetragen. Crefeld, den 12. August 1873. 8 Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Enshoff. 8
In das Handels⸗ (Firmen⸗) Register des hiesigen Königlichen Handelsgerichtes wurde am heutigen Tage sub Nr. 2100 auf Grund seiner Anmeldung eingetragen. Der Kaufmann Joseph Oßendorff, in Crefeld wohnhaft, als Inhaber der Firma Jos. Oßendorff Steph. Sohn daselbst.
refeld, den 12. August 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Enshoff.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote Vorladungen u. dergl. 89
[26900 Subhastations⸗Patent.
Das den Erben des Ackerbürgers Friedrich Wil helm Mertens gehörige, in Teltow belegene, im F von diesem Orte Band I. Nr. 20 Blatt 96 verzeichnete Grundstück nebst Zubeh soll auf Antrag der Beneficial⸗Erben
den 18. Oktober 1873, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 16, im 8g der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und dem⸗ nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 20. Oktober 1873, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗