1873 / 195 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Aug 1873 18:00:01 GMT) scan diff

22233 sI

.

82

Aus den übrigen Kreisen liegen noch keine bestimmte Nachrichten vor. 8 Metz, Dienstag, 19. August. Die Kreistage von Metz, Chateau Salins, Saarburg und Bolchen sind gestern eröffnet worden. Im Landkreise Metz und in Diedenhofen, Forbach und Saargemünd wurde die Eidesleistung von den Gewählten ver⸗

weigert.

¹Frl. Lehmann.

. Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 20. August. Im Opernhause. (145. Vorstellung.)

Die Hochzeit des Figaro. Oper in 4 Abtheilungen mit Tanz.

Musik von Mozart. Gräfin: Fr. v. Voggenhuber. Susanne:

Cherubin: Frl. v. Bretfeld. Graf Almaviva:

Hr. Salomon. Figaro: Hr. Krolop. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Deonnerstag, 21. August. Im Opernhause. (146. Vorstellung.) Faust. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Goethe. Musik vom Fürsten Radziwill und Kapellmeister Lindpaintner. Anfang halb 7 Uhr. Kleine Preise.

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Die volkswirthschaftlichen Zustände des Deutschen . Reichs. Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.

I. Gebietsumfang und Bevölkerung. II. Landwirthschaft. III. Forst⸗ wirthschaft. IV. Bergbau⸗ und Hüttenwesen. V. Industrie. VI. Handel

und Verkehr. (Vergl. Nr. 191 d. Bl.) V. Industrie.

Der gewerbliche Fortschritt, welchen Deutschland in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, ist kaum in einer anderen Branche so sicht⸗ dar hervorgetreten, wie in derjenigen, welche sich mit der Verarbei⸗ tung von Baumwolle und der Herstellung von Baum⸗ wollenwaaren beschäftigt. Unsere Baumwoll⸗Industrie datirt allerdings schon aus den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts, ihre Entwickelung ist indeß anfänglich nur eine sehr langsame gewesen, da sie der übermächtigen englischen Konkurrenz wenig gewachsen war. Ein größerer Aufschwung derselben machte sich erst nach Gründung des deutschen Zollvereins geltend. Die durch letzteren hervorgerufene freiere Handels⸗ und Verkehrsbewegung gab zu Etablirung bedeuten⸗ der Baumwollenspinnereien Veranlassung, deren Zahl und Betriebs⸗ umfang von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Im Jahre 1836 zählte man in den zum Zollverein gehörenden deutschen Ländern erst 626,000 Feinspindeln, 1846 750,298 Sp., 1861 bereits 2,235,195 Sp., und man wird die jetzt vorhandene Spindelzahl auf über 3 Mil⸗ lionen schätzen können, wobei aber die bedeutenden Spin⸗ nerein des Elsaß nicht mit eingerechnet sind. In Preußen ist die

llenspinnerei am stärksten in der Rheinprovinz vertreten, auch in Schlesien, Hannover, Westfalen und der Provinz Sachsen. In Bayern sind Schwaben und Oberfranken (Augsburg, Bagyreuth, Kempten, Hof ꝛc.) die Hauptsitze der Industrie. Im Königreich Sachsen wird dieselbe am lebhafsten in der Gegend von Chemnitz betrieben; sie hat dort eine große Entwickelung erfahren und umfaßt mehrere Etablissements, die als Musteranstalten gelten können. In Württemberg ist dieser Gewerbszweig der wichtigste der ganzen Lan⸗ desindustrie geworden; die Spinnereien zu Mettlingen, Unterhausen, Kuchen, Wangen gehören zu den bedeutendsten derartigen Anstalten.ü Auch in Baden (Ettlingen, Atzenbach, St. Blasien, Hagen u. s. w.) hat die Industrie eine bedeutende Ausdehnung erlangt, nicht minder im Elsaß, wo Mülhausen der Mittelpunkt derselben ist. 1 Die Entwickelung der deutschen Baumwollen⸗Industrie läßt sich am besten aus dem Verbrauch an roher Baumwolle erkennen, welcher mit ziemlicher Sicherheit festzustellen ist, wenn man von der in den Zollverein stattgefundenen Baumwolleneinfuhr den Export in Abzug bringt. Es betrug: 2 im Durchschnitt die Einfuhr: die Ausfuhr: der Verbrauch: für 1836 40 233,749 Ctr. 47,778 Ctr. 185,971 Ctr. 1841 45 357,491 81,536 275,955 1846 50 437,964 109,172 328,792 1851 55 784,343 223,237 561,106 1856 60 1,257,020 287,662 969,358 1861 65 1,270,410 294,759 975,651 22 82

2 1866 70 2,024,062 621,549 1,402,513 1871 allein 3,430,456 1,093,938 2,336,518 Sieht man von den Jahren 1861—65 ab, welche in die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges fallen und der Entwickelung der Baum⸗ wollenindustrie nicht nur in Deutschland, sondern auch in den übrigen

europäischen Industrieländern wenig förderlich waren, so zeigt sich im Uebrigen eine fortschreitende Zunahme des Baumwollenverbrauchs. Die Garnproduktion der deutschen Spinnereien, die im Durchschnitt für 1836 40 erst 170,000 Ctr. betrug, ist im Jahre 1871 auf 1,870,000 Ctr. gestiegen. Trotzdem konnte aber der inländische Bedarf nicht vollständig befriedigt werden, und es sind feinere Bauwollengarne noch immer in erheblichen Mengen namentlich aus England eingeführt worden. Immerhin hat sich aber das Verhältniß, in welchem die deutsche Spinnerei an der Deckung unseres Garnbedarfs theilnahm, immer günstiger gestaltet; der letztere wurde befriedigt:

durch eigene durch auslän⸗ Produktion dische Garne

im Durchschnitt für 1836 40 mit 29,3 Proz. 70,7 Proz.

8 181 45 2. 67,4 1846 50 35,5 64,5 1851 55 470 53% 1856 60 59,9 40,1 1861 65 76,4 23,8 82 1866 70 79, 20,3 1“ 1111“

Mit der Baumwollenspinnerei hat auch die Weberei unverkennbar roße Fortschritte gemacht und liefert nicht nur in ordinären und G Artikeln, sondern in neuerer Zeit auch in feineren Waaren Vorzügliches. auptsitz der deutschen Baumwollfabriken ist die Rheinprevinz (Elberfeld, Barmen, Rheydt, Cöln, Viersen, Düsseldorf, Mühlheim a. d. Ruhr zꝛc.), nächstdem kommen Schlesien (in den Ge⸗ birgskreisen Reichenbach, Glatz, Greifenberg und Schweidnitz), Sachsen, Westfalen und Hannover in Betracht. Die bayerischen Baumwoll⸗ fabriken haben sich mit der Zunahme der Spinnerei sehr ausgedehnt, wie auch im Königreich Sachsen, in Württemberg und Baden, sowie im Elsaß die Baumwollfabrikation sehr verbreitet und vielseitig ist. Durch Herstellung baumwollener Band⸗ und Posamentierwaaren eichnen sich die Rheinprovinz, Berlin, das Königreich Sachsen und ürttemberg besonders aus. Unsere Baumwollenwaaren gehen in

großen Mengen nach Rußland, Oesterreich, der Moldau und Wallachei,

der Levante, den Niederlanden, Italien, Schweden, Nord⸗und Südamerika, Fehan wo sie sich überall neben den englischen und französischen be⸗ aupten. upEEir. und Ausfuhr von Baumwollengarn⸗ und Waaren gestalteten sich im Zollverein folgendermaßen: 8 Baumwollen⸗ garn: ohes ein⸗ und zwei⸗ drähtiges. Einfuhr. Ausfuhr. Cctr. Ctr. 469,530 25,688

Beaumwollen⸗

mehrdrähtiges,

gefärbtes ꝛc.

Einfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. Ausfuhr. Ctr. Ctr

Ctr. Ctr. 8 6,469 25,727 10,860 195,445 1866 247,778 57,618 6,477 18,476 12,960 134,738 1871 405,542 51,312 23,497 31,707 40,442 194,801 Die Leinenmanufaktur ist ein altes deutsches Gewerbe; ein Großhandel mit Leinenwaaren kommt in Westfalen und Schlesien

für im 14. Jahrhundert vor und zu Anfang des 15. begannen a

18,0

brikmäßige Anlagen für Wollen⸗ und Leinenzeuge und Bänder in

ugsburg, Nürnberg und Aachen. Die Weberei der gemusterten Da⸗ maste wurde im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden nach der Lausitz und anderen deutschen Landen eingeführt. Unterstützt durch geübte Handspinner, welche bei dem ausgedehnten heimischen Flachsbau enügendes und gutes Rohmaterial fanden und ein vorzügliches, selbst in England gesuchtes Gespinnst lieferten, entwickelte sich die deutsche Leinenweberei bis Anfang dieses Jahrhunderts zu immer größerem Umfange. In ihren Gn fand Deutschland nicht unbedeutende Gegenwerthe für die Mengen von Kolonialwaaren, welche über die Niederlande, England oder direkt von Westindien u. s. w. ihren Weg u uns fanden. Deutsche Leinen waren so beschaßt, daß sich ihr 8 port auf fast alle europäischen Länder und ihre überseeischen Kolonien

treckte. Verschiedene Umstände führten aber die blühende Industrie dem Verfalle zu. Hatten die kriegerischen Verwickelungen in Europa

8— 1“

wie in Amerika, sewie die Kontinentalsperre schon dem Handel die empfindlichsten Wunden geschlagen, so gingen bald. nach eingetretenem Frieden die bedeutendsten ausländischen Märkte theils in Folge poli⸗ tischer Zerwürfnisse und ungünstigerer Zollgesetzgebung in fremden Staaten, theils in Folge der größeren Konkurrenz des Auslandes verloren. 1

Die deutsche Leinenfabrikation hat aber nach Zeiten schwerer Schädigungen während des letzten Jahrzehnt einen immer steigenden Auf⸗ schwung gewonnen. Maschinen⸗Flachsgarnspinnereien und mechanische Webereien sind in Deutschland entstanden und liefern vorzügliche Ge⸗ spinnste und Gewebe, chemische Bleichen sind neben den zahlreichen Rasenbleichen errichtet. Große Flachs⸗ und Hanfbereitungs⸗Anstalten besitzen Schlesien, Westfalen und das Königreich Sachsen und dort, wie auch in Bayern, Württemberg und Baden finden sich die bedeu⸗ tendsten Spinnereien. Professionsmäßige Leinenweberei wird in allen deutschen Staaten betrieben, während durch mechanische Weberei namentlich Schlesien, Westfalen, Hannover und das Königreich Sachsen sich auszeichnen. Unsere Industrie ist bemüht gewesen, nicht nur die alten Leinwandmärkte zu erhalten, sondern neue zu erobern. Man darf behaupten, daß in den Zeiten der größten Blüthe des deutschen Leinen⸗ handels der Absatz nicht bedeutender gewesen ist, als in den letzten Jahren. Muß auch die Ausfuhr nach. den überseeischen Märkten, welche früher das Leinengeschäft hauptsächlich bedingte, noch immer vergleichsweise gering genannt werden, so ist die Ne ge des Kon⸗ tinents um so ansehnlicher. Der Verkehr der wichtigeren, dieser Branche angehörenden Artikel war in den Jahren 1860 und 1871 im

lUlverein folgender: SMe 1860. 1871.

Einf. Ausf. Einf. Ausf. rohes Leinengarn, Maschinengesp. 70,687 8,635 181,664 26,893 Gebleichtes ꝛc. Garn 1L1ZZ11 921 52,507 2,378 Zwirn 11166“ 12 877 1,578 17,688 2,122 Packleinwand und Segeltuch. 38,854 66,294 170,265 48,437 Rohe Leinwand 3 25,445 54,870 64,020 45,912 Gebleichte Leinwand 1,700 20,3903 5,668 38,289 Bänder, Borten ꝛc. . . .. 108 2,012 60 5,699 Die Seidenmanufaktur ist nach Deutschland gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch französische Emigranten übertragen. In Preußen befindet sich der Hauptsitz derselben im Rheinlande, wo sie in Cöln, in Mülheim a. Rh. und in Crefeld zuerst heimisch war und sich von dort aus nach Viersen, Gladbach, Elberfeld, Barmen zc. weiter verpflanzte. Auch in Berlin ist die Seidenwaarenfabrikation von einiger Bedeutung, ebenso in Augsburg, Lindau, Freiburg in Baden 2. Die deutsche Industrie hat von ihrem Beginne an mit der französischen und englischen Konkurrenz zu kämpfen gehabt. Die vor⸗ züglichen Leistungen derselben, welche sich namentlich durch Preiswür⸗ digkeit und Solidität auszeichnen, haben ihr aber immer weitere Ab⸗ satzkreise verschafft und lassen es außer Zweifel, daß Deutschland gegenwärtig in der Seidenmanufaktur nächst Frankreich die erste Stelle unter den industriellen Nationen einnimmt. Unsere schönen und billigen Erzeug⸗ nisse werden jetzt in allen Exportländern geschatzt und beherrschen bei vielen Hauptartikeln den Weltmarkt. Die Crefelder Sammet⸗ und Seiden⸗ industrie beschäftigte im Jahre 1871 fast 30,000 Webestühle (1867 erst 21,000) zur Herstellung von Sammet, Seidenbändern und Stoffen. Der Umschlag derselben belief sich auf 25,490,115 Thlr. (1867: 14,976,478 Thlr.) und zwar mit: Deutschland auf 9,854,820 Thlr. (1867: 6,217,696 Thlr.), Großbritannien auf 8,677,033 Thlr. (1867: 5,054,837 Thlr.), Frankreich auf 686,445 Thlr. (1867: 614,324 Thlr.), anderen europäischen Ländern auf 1,945,920 Thlr. (1867: 1,005,840 Thlr.), mit außereuropäischen Ländern auf 4,325,895 Thlr. (1867: 2,083,781 Thlr.), Zahlen, die wohl berechtigt sind, Aufmerksamkeit zu erregen und Zeugniß abzulegen für die großartige Entwickelung dieser Industrie. . . 1 Ueber den Verkehr des Zollvereins mit Seide und Seidenwaa geben die nachstehenden Zahlen einige Auskunft: 1 8 1866 1871.

8 1860. 8 Ein⸗ Aus⸗ Ein⸗ Aus⸗ Ein⸗

88 fuhr. fuhr. fuhr. fuhr. fuhr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr.

Rohe Seide 19,627 1,540 22,817 4,768 60,218 Gefärbte ꝛc. Seide 1,847 1,294 1,978 2,688 5,909 Seidenwaaren 5,675 18,332 3,800 25,597 6,009 Halbseidenwaaren 2,7090 7,345 2,989 14,418 3,847

Aus⸗ fuhr. Ctr. 19,189 4,152 27,743 14,925

v 1X4“

Wien, 18. August. (W. T. B.) Heute Mittag 1 Uhr fand die Feier der Preisvertheilung für die Weltausstellung in der Winterreitschule vor den Erzherzögen, den anwesenden fremden Fürstlichkeiten, den Ministern, den Chefs der Centralbehörden, dem diplomatischen Corps, den Civil⸗ und Militärbehörden, der Gemeinde⸗ vertretung, den Mitgliedern der Ausstellungskommission, der Jury und der General⸗Direktion statt. Eine große Anzahl der Aussteller wohnte leichfalls der Feierlichkeit bei. Der Präsident der Ausstellung, Erz⸗ dene⸗ Rainer, begrüßte den Protektor der Ausstellung, Erzherzog

arl Ludwig, als Stellvertreter des Kaisers von Oesterreich, mit einer Ansprache und überreichte das Elaborat der internationalen Jury. Der Erzherzog Karl Ludwig erwiderte hierauf: Es gewähre ihm eine hohe Befriedigung, den Mitgliedern der internationalen Jury

für ihre aufopferungsvolle Mühewaltung die Anerkennung des Mon⸗

archen aussprechen zu dürfen. Eine Schöpfung der vereinten Kräfte aller Völker, werde die Weltausstellung den Kulturinteressen aller Na⸗ tionen dienen, den internationalen Verkehr beleben und als Werk des Friedens die freundschaftlichen Beziehungen der Staaten von Neuem kräftigen. Hierauf verlas der General⸗Direktor der Ausstellung das Verzeichniß der zuerkannten Ehrendiplome. Ein gedrucktes Verzeichniß der zuerkannten Preismedaillen wurde in der Versammlung vertheilt. Endlich dankte der Aussteller Leitenberger im Namen der Aussteller dem Kaiser in einer begeisterten Rede für die huldvolle Fürsorge und Unterstützung, welche derselbe dem Weltausstellungsunternehmen ange⸗ deihen ließ, und schloß mit einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser.

Bei der Vertheilung der Preise haben Ehrendiplome u. A. erhalten: In der Gruppe Bergbau und Hüttenwesen: Die betreffende Abtheilung des preußischen Handels⸗Ministeriums, der Bochumer Verein, das schwedische Eisenkomptoir, die Königlich sächsischen Hüt⸗ tenwerke in Freiberg, Friedrich Krupp in Essen, die geologische Lan⸗ desanstalt in Berlin, die Mansfeldsche Kupferschiefer⸗Baugewerkschaft in Eisleben. In der Gruppe Land⸗ und Forstwirthschaft: Die Kommission für die Untersuchung der deutschen Meere in Kiel, die Königlich preußische Staatsforstverwaltung und Zimmermanns land⸗ wirthschaftliche Maschinenbauanstalt in Halle. In der Gruppe chemische Industrie: Dr. A. Frank in Staßfurt, Gebr. Gessert in Elberfeld, Dr. Gräbe, Dr. Liebermann, Dr. Liebreich in Berlin. In der Gruppe Textil⸗ und Bekleidungsindustrie: Die Dannenbergsche Aktiengesellschaft in Berlin, die Dragt⸗ an Dragsaktiengesellschaft in Nor⸗ köping in Schweden, die Handelskammern in Krefeld und Elberfeld, die me⸗ chanische Weberei zu Linden bei Hannover, das sächsische Ministerium des Innern, Pröll's Söhne in Dresden, Ranniger Söhne in Sachsen⸗ Altenburg, Kommerzien⸗Rath Schmidt in Görlitz, L⸗opold Schöller Söhne in Düren, Wilke in Guben. In der Gruppe Leder⸗ und Kautschuk⸗Industrie: Herrenschmidts Söhne in Straßburg. In der Gruppe Metall⸗Industrie: Die Heteroesalschaft Lauchhammer, Louis Ravené in Berlin, Gräflich Stolbergische Faktorei in Ilsen⸗

burg. In der Gruppe Holz⸗Industrie: Bark und Warburg in Gothenburg in Schweden, H. B. Friedrich in Dresden, Heinrich Pallenberg in Cöln, A. Türpe in Dresden. In der Gruppe Stein⸗, Thon⸗ und Glaswaaren: Die Königlichen Porzellan⸗Manufakturen in Berlin und Meißen, das Siemensche Glashüttenwerk Dohlen bei Dresden, Villroy und Bloch in Dresden. In der Gruppe Kurzwaaren⸗Industrie: H. L. Meyer jun. in Hamburg, die preußische Bernstein⸗Aktiengesellschaft in Berlin und Königsberg. In der Gruppe Papierindustrie: Die Gebr. Hösch in Düren, Heinrich Felix Schöller und August Schöller in Düren. In der Gruppe Maschinenwesen und Trans⸗ portmittel: Die Aktiengesellschaft Humboldt in Kalk bei Deutz, die Aktiengeselischaft sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz, Bolinder in Stockholm, Borsig in Berlin, Burmeister und Wain in Kopenhagen, die Werkzeugmaschinenfabrik in Chemnitz, märkische Maschinenbauan⸗ stalt Weiter an der Ruhr, Nagel und Kämp in Hamburg, die säch⸗ sische Webestuhlfabrik in Chemnitz. In der Gruppe wissenschaft⸗ liche Instrumente: Dr. Geißler in Bonn, Dr. Hartnack in Potsdam, Theodor Knoblich in Altona, Hugo Schickert in Dresden. In der Gruppe musikalische Instrumente: Julius Blüthner in Leipzig. In der Gruppe Heereswesen: Der etsche Verein zur Pflege derwundeter und erkrankter Krieger, die Direktion der Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahn, C. Eckmann in Finspong in Schweden, Dr. Esmarch in Kiel. In der Gruppe Marinewesen: Die Bau⸗Depu⸗ tation in Hamburg, das Königlich schwedische Departement für Küsten⸗ beleuchtung und Pilotendienst, die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen. In der Gruppe Bau⸗ und Civil⸗In⸗ genieurwesen: Die Cöln⸗Mindener Eisenbahngesellschaft, die Rheinische Eisenbahngesellschaft. In der Gruppe Nationale Haus⸗Industrie: Die Husvitselsckap für Dänemark, Graf Erik Sparre in Schweden, Sund und Eilert, Geistliche in Norwegen. In der Gruppe Er⸗ ziehungs⸗, Unterrichts⸗ und Bildungswesen: Die landwirthschaftliche Akademie in Eldena bei Greifswald, die landwirthschaftlichen Aka⸗ demien in Poppelsdorf bei Bonn und in Proskau, die Kommunal⸗ Verwaltung in Berlin, das sächsische und das schwedische Unterrichts⸗ Ministerium.

Die internationale Jury hat sich nach Beendigung ihrer Arbeiten am 9. d. M. aufgelöst. Bei diesem Anlasse überreichte der aus den Präsidenten, den Vize⸗Präsidenten und den Berichterstattern der sämmtlichen Gruppen gebildete Rath der Präsidenten dem Ge⸗ neral⸗Direktor der Weltausstellung, Freiherrn v. Schwarz⸗Senborn, eine sehr geschmackvoll ausgestattete Abschiedsadresse.

Hamburg, 18. August. Der VIII. deutsche Journalisten⸗ tag ist gestern Vormittag um 10 Uhr hier zusammengetreten. Zum Präsidenten wurde Vecchioni (Mueste Nachrichten“, München), zum ersten Vize⸗Präsidenten Dr. Friedensburg von den „Ham⸗ burger Nachrichten“, zum zweiten Vize⸗Präsidenten Dr. Kletke („Vossische Zeitung“, Berlin), als Schriftführer Eugen Richter („Reform“, Hamburg) und Wilhelm Singer („Presse“, Wien) ge⸗ wählt. Es waren 143 Zeitungen angemeldet. .““

Nachdem die Versammlung auf Antrag des Ausschusses be⸗ schlossen, in die Berathung des dem Deutschen Reichstage in seiner letzten Session vorgelegten Preßgesetzentwurfes nicht einzutreten, gelangte ein Antrag von Stein (Posen) zur Annahme, nach welchem in Bezug auf die in Aussicht genommene Errichtung eines telegraphischen Bureaus für die deutsche Presse Geldmittel zu Vorarbeiten bewilligt, ein Bureau für die Leitung der Vorarbeiten in Berlin errichtet und eine neue ausführende Kommission gewählt werden soll. 1

In der heutigen Versammlung wurde Hamburg für das nächste Jahr zum Vorort des Vereins gewählt und betreffs des Annoncen⸗ wesens beschlossen, daß in Berlin eine Kommission zur Prüfung der verschiedenen vorliegenden Anträge niedergesetzt werden soll. Ferner wurde folgende von Dr. Guido Weiß eingebrachte Resolution ange⸗ nommen:

Der Journalistentag erkennt als Ehrenpflicht der gesammten deutschen Presse, schwindelhafte medizinische, gewerbliche, industrielle und kommerzielle Annoncen, welche die Schamhaftigkeit verletzen, nicht aufzunehmen.

Der physikalische Verein zu Frankfurt a. NM. hat seinen Jahresbericht für 1871/72 veröffentlicht. Nach demselben zaͤhlte der Verein 284 wirkliche Mitglieder, sowie 87 korrespondirende und Ehrenmitglieder. Von den beiden Dozenten des Vereins, Pro⸗ fessor Dr. Boettger und Dr. Nippoldt wurden verschiedene Vorträge über Chemie, Musik, Optik, Wärme, Elektrizität, Meteorologie u. s. w. gehalten, welche sowohl von Vereinsmitgliedern, wie von Abonnenten und den Schülern der oberen Klassen der öffentlichen Schulen mit reger Theilnahme besucht worden sind. In den wöchentlich einmaligen Zusammenkänften der Vereinsmitglieder wurden die neueren Ent⸗ deckungen und Beobachtungen im Gebiete der Physik und Chemie theils in kürzeren Referaten, theils in ausführlicheren Mittheilungen zur Sprache gebracht, durch instruktive Versuche erläutert und durch eigene Erfahrungen und Beobachtungen der Vortragenden ergänzt und erweitert. Die Einnahmen des Vereins beliefen sich für 1871/72 auf 6776 Fl. 52 Kr. 8

Aus den Hauptergebnissen der meteorologischen Beobachtungen zu Frankfurt a. M. im Jahre 1872, welche dem Berichte in ausführ⸗ lichen Tabellen angeschlossen sind, ist Folgendes hervorzuheben: Die mittlere Jahrestemperatur betrug 8,586 Gr. R.; der wärmste Tag im Jahre war der 27. Juli mit 20,48 Gr. R., der kälteste der 1. Januar mit 3,07 Gr. R. Die höchste beobachtete Lufttemperatur betrug am 28. Juli 27, Gr. R., die niedrigste am 1. Januar 5, Gr. . Der mittlere Barometerstand war 333,198 Par. Linien, der höchste 339,4r am 8. November, der niedrigste 323,92 am 10. Dezember. Die mittlere Windrichtung des Jahres war SSW. 20 Gr. 5, SW., die mittlere Windstärke 1,484. Die Anzahl der Tage: mit völlig heiterem Himmel betrug 37, mit heiterem Himmel 115, mit trübem Himmel 114, mit bedecktem Himmel 100, mit Regen 167, mit Schnee 11, mit Regen und Schnee 5, mit Gewitter 21, mit Sturm 21, mit Hagel 3, mit Nebel 27, mit Reif 21, mit Treibeis auf dem Main 0, mit Schneedecke um 12 Uhr Mittags 15. Der mittlere Dunstdruck des Jahres um 3 Uhr Nach⸗ mittags war 3,235 Par. Linien, der höchste beobachtete Dunstdruck 7,21 P. L. am 28. Juli, der niedrigste 1,34 P. L. am 28. Februar. Die mittlere relative Feuchtigkeit betrug 67,88 %, die höchste 100 % am 1. Januar und 20. November, die niedrigste 27,4 % am 12. April. Der mittlere Wassergehalt der Luft in Grammen per Kubikmeter war 7,856 Gramm, der böchste 15,52 Gr. am 28. Juli, der niedrigste 3,14 Gr. am 28. Februar. Die Jahressumme der atmosphärischen Nieder⸗ schläge stellt sich auf 334,89 Par. Linien, der höchste Niederschlag an einem Tag war 11,78 Par. Lin. am 29. April. Der mittlere Wasser⸗ stand des Mains war 51 Ctm., der höchste beobachtete 204 Ctm. am 7. Juni, der niedrigste 8 Ctm. am 13., 15., 16., 17., 19., 20. und

21. September.

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin: Verlag der Expedition (Kesseh). Druck: H. Heiberg.

Zwei Beilagen 6 (einschließlich der Börsen⸗Beil age.) 6 88

25

Norddeutscher

11g1“ 1

zeiger und Königlich

Dienstag, d

EE“

Status der Deutschen Banken ult. Juli 1873.) 1 (Verglichen mit Ende 1873.) (In Tausenden von

“]; * 8

en 19. August 1“

Preußisch n

St

11“

8⸗An

halern.)

3“

Activa.

Lombard. L

Um⸗ Ende Juni. 1873.

Bank⸗

noten.

laufende

PEAS8i1v a. I“ 8

(GSGSegen Ende Juni. 1873.

Ende I Depositen.

Juni. 1873.

sonstige Kredi⸗ toren.

Preußische Bank 243,409 Bank des Berliner Kassenvereins. .. 1,088 Danziger Privatbank 360 Ritterschaftliche Privatbank in Pom⸗ mern 362 Pelbeier Provinzialbank 320 reslauer städtische Bank . . 337 Kommunalständische Bank für die preußische Ober-Lausitz 338 Magdeburger Privatbank 325 Hannoversche Bank 1,391 Fennrfärter Bank 12,784

andgräflich hessische Landesbank in v 111““ 90 Cölnische Privatbank 334 Sächsische Bank in Dresden 9,875 Leipziger Bank 88 2,586 Landständische Bank in Bautzen ... 340 Bank für Süddeutschland 4,944 Weimarische Bank 1,331 Braunschweigische Bank 1,568 Gothaer Privatbank 1,093 Feeh⸗heegich Landesbank .... 251 Per ne he Bank 765 Geraer Bank 1,522 Kommerzban v 412 Bank n 2,971

175,771 4,456 68 51 2,694

V 4,428 S 1,327 1 2,111

12 1,794 8 1 1,472 103 2,678 10,051

14 197

23 2,785 2,405 15,152 5,801 174

302 3,128

8 2,736

21 2,929

64 1,444

182 2 3,056 + 75

2 2,929 268

* 15 12,689 + 794

d0 dSoon; 0

A. ettelbanken. 25,495

2,131 269,225 2,621 313 780 467 15 974

808 201 966 488 24 938 1,0322 78 V 999

25 0 423 40 1,721 36 1,671 220

102 189 7,058 2,700 1,129 2,740 1,011 1,327 455

300 1 686 3,556

456 V * 86

3,665 5,106

34,973

1,719 + +† 17 333 12 14 28 . b 2,176) + 131 416

28,735 + 1,295 121,232 18,912

1,270 57 159 2,094 *†+ 192

113 42 98è8

1

O 00

1,056 6

SEXSS So

ÆSS

Fr +

4,853)

0 379 139 261 52 9,191 1

88/796

Landwirthschaftlicher Bankverein zu Berlin Hallescher Bankverein von Kulisch,

Kämpf & Comp Vereinsbank in Kiel. Oldenburgische Landesbank.. Sldenburgische Spar⸗ und Leihbank. Bank in Hamburg ... Lübecker Bank

[2,557 30577 s268,0559 —227,557

664 184 358 1,543 461

555 29 8,344 558

56,579 B. Andere Ban

4,772 171

[365,080

1 26 + 375 109 162 1

95 50 364

*

1 b0 D00 SAcwF

S2be lenS”

39,057

53,051 [167591

544 233 462

87 2 4,432 662

Zusammen

11,464 + 864

5,82 + 287 F 51

8 †+

5,861 859

Summa A. und B. 291,540

2²) incl. 2000

4¹) Sparbank⸗Einlagen.

-'»») incl. 2,058,000 Thlr. coursirender Pfandbriefe und 250,000 T

B. + 4827 ¹) Diese Uebersicht umfaßt diejenigen Banken, deren B

v,697 3,074 [7275,5252 —2,593

111

1 1ne 98e 20- 2523 zt um 8 ilanzen regelmäßig im D. R. A. und K. Pr. St. A. veröffentlicht werden. tück rückgekaufter eigener Aktien. na 8 8

³) incl. 5,979,000 Thlr. Hypothekenforderungen. . 642

67,924 + 2,724

8

8 9 incl. 1,190,000 Thlr. emittirter Pfandbriefe.

385,280 30,57

[170,252 —5,780

Inseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs-Auzeigers

und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger

Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Handels⸗Register.

3. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Bekanntmachung. Die nachbenannten Militär⸗ pflichtigen: 1) der Friedrich Neunitz aus Gaynen, geboren am 27. September 1840, 2) der Carl Thomeczick aus Kotzargen, geboren den 23. Dezember 1840, 3) der Friedrich Kristan aus Gut Kotzargen, geboren den 30. Mai 1840, 4) der Friedrich Kurzick aus Bronikowen, geboren den 20. Juli 1840, 5) der Carl Hoffmann aus Rudwangen, geboren den 3. Fe⸗ bruar 1840, 6) der Michael Wanderleben aus Rud⸗ wangen, geboren den 17. September 1840, 7) der Gottlieb Dombrowski aus Woznitzen, geboren den 18. April 1840, 8) der Ludwig Schackowski aus Grunau, geboren den 6. Juli 1841, 9) der Sa⸗ muel Kszionzck aus Glognau, geboren den 5. August 1842, 10) der Fritz Rudeck aus Woznitzen, geboren den 7. April 1842, 11) der Johann Borutta aus Warnold, geboren den 15. Mai 1842, 12) der Jo⸗ hann Lumma aus Giesewen, geboren den 23. April 1844, 13) der Johann Voltmann aus Olschewen, geboren den 19. Dezember 1844, 14) der Michael Schlippentau aus Ossa, geboren den 24. Januar 1844, 15) der Friedrich Philipczik aus Gut Rosoggen, geboren den 1. Juni 1844, 16) der Gottfried Rein⸗ Krause aus Sensburg, geboren den 15. Novem⸗ er 1844, 17) der Michael Bahra aus Sonntag, geboren den 10. Dezember 1844, 18) der Sylwester Labodda aus Heinrichshoefen, geboren den 15. April 1845, 19) der Jacob Bußmann aus Olschewen, ge⸗ boren den 25. Mai 1845, 20) der Gottlieb Pio⸗ trowski aus Warpuhnen, geboren den 4. März 1845, 21) der Gottlieb Suchodolski aus Eckertsdorf, gebo⸗ ren den 25. September 1846, 22) der Michael Maguna aus Glognau, geboren den 14. September 1846, 23) der Friedrich Kulik aus Talten, geboren den 25. Mai 1846, 24) der Jacob Koschinski aus Allmoyen, geboren den 10. Juni 1847, 25) der Martin Koska aus Chosczewen, geboren den 8. November 1847, 26) der Friedrich Gericke aus Jacobsdorf, geboren den 30. März 1847, 27) der Friedrich Polan aus Inulzen, geboren den 4. November 1847, 28) der Johann Kaminski aus Isnothen, geboren den 22. Juli 1847, 29) der Gottlieb Poschkowski aus Vor⸗ werk Sophienthal (Gut Koslau), geboren den 26. Dezember 1847, 30) der Friedrich Groch aus Lan⸗ genbrück, geboren den 25. März 1847, 31) der Mi⸗ chael Happek aus Pustnick, geboren den 16. Sep⸗ tember 1847, 32) der Carl Herrmann Sallesch von daselbst, geboren den 6. Januar 1847, 33) der Carl

Jellonnek aus Rosoggen, geboren den 12. Januar

8. 8 8

4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Oeffentliche

r Anzeiger. 5. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. f. w. von öffentlichen Papieren.

6. Industrielle Ctablissements, Fabriken u. Grsßhandel. 7. Verschiedene Bekanntmachungen. 8

Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen⸗Expedition vor Rudolf Mosse in Berlin, Leipzig, amburg, Frank⸗ furt a. M.,

Hürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.

reslan, Zalle, Prag, Wien, München,

&

8. Literarische Anzeigen. 9. Familien⸗Nachrichten.

1847, 34) der Awdekeim Iwanow aus Rosoggen, geboren den 28. Juni 1847, 35) der Friedrich Nickel aus Neu⸗Rudowken, geboren den 24. Januar 1847, 36) der August Magunia aus Salpia, geboren den 19. Juli 1847, 37) der Julius Ebentheuer aus Schimonken, geboren den 24. Juli 1847, 38) Chari⸗ ton Drosdowski aus Schoenfeld, geboren den 6. November 1847, 39) der Carl Spoddig aus Scziers⸗ bowen, geboren den 30. August 1847, 40) der Johann Rogalla aus Weißenburg, geboren den 28. Februar 1847, 41) der Ludwig Hopp aus Crutinnerofen, geboren den 9. März 1847, 42) der Jacob Pawlowski aus Czierspienten, geboren den 1. Mai 1848, 43) der Carl Lukatis aus Giesewen, geboren den 17. Dezember 1848, 44) der Joseph Kalski aus Klein⸗ Kossacken, geboren den 5. März 1848, 45) der Johann Jorcezik aus Lindendorf, geboren den 15. Juli 1848, 46) der Johann Lalla aus Lindendorf, geboren den 28. Juni 1848, 47) der Gottlieb Lewalski aus Lin⸗ dendorf, geboren den 24. Oktober 1848, 48) der Herrmann Siegfried Baehr aus Sensburg, geboren den 30. Oktober 1848, 49) der August Nosseck aus Sensburg, geboren den 24. April 1848, 50) der Fritz Leske aus Milucken (Sorquitten), geboren den 8. August 1848, 51) der Ludwig Lux aus Dorf Ro⸗ soggen, geboren den 24. Mai 1848, 52) der Herrmann Julius Sellin aus Barranowen, geboren den 8. Juli 1849, 53) der Johann Siehert aus Barranowen, ge⸗ boren den 22. Dezember 1849, 54) der Wilhehm Roch aus Czierspienten, geboren den 4. August 1849, 55) der Michael Beduarczick aus Domp, geboren den 19. April 1849, 56) der Sennowy Golombowski alias Sarokia aus Eckertsdorf, geboren den 25. No⸗ vember 1849, 57) der Arigum Slowikow aus Eckerts⸗ dorf, geboren den 24. Oktober 1849, 58) der Nesczar Smirnow aus Eckertsdorf, geboren den 24. Oktober 1849, 59) der Johann Kindor aus Grabowken, ge⸗ boren den 8. Februar 1849, 60) der Johann Koscho⸗ nek aus Jacobsdorf, geboren den 10. November 1849, 61) der Johann Janzik aus Jägerswalde, geboren den 21. Dezember 1849, 62) der Johann Keßler aus Kamien, geboren den 5. Juli 1849, 63) der Alexander Schwarz aus Gut Groß⸗Kamionken, ge⸗ boren den 12. März 1849, 64) der Gottlieb Karrasch aus Dorf Kotzargen, geboren den 20. August 1849, 65) der Friedrich Twardi von daselbst, geboren den 20. April 1849, 66) der Johann Waschul aus Lan⸗ ganken, geboren den 30. Anust 1849, 67) der Mi⸗ chael Gutowski in Mertinsdorf, geboren den 7. Fe⸗

bruar 1849, 68) der Carl Bialluch aus Neu⸗Mun⸗

“X“

towen, geboren den 28. Juli 1849, 69) der Michael Czeremin aus Neu⸗Muntowen,

September 1849, 70) der Amos aus Piasken, geboren den 30. August 1849, 71) der Carg Kaleschnik aus Schoenfeld, geboren den 8. Januar 1849, 72) der Adolf Friedrich Kolossa aus Sensburg, geboren den 7. März 1849, 73) der Carl Friedrich Pendzich alias Schwarz aus Sensburg, geboren den 25. Mai 1849, 74) der Johann Rut⸗ kowski aus Neu⸗Ukta, geboren den 8. Mai 1849, 75) der Friedeich Nitschkowski aus Berghoff (Weißen⸗

burg), geboren den 30. November 1849, 76) der Da⸗

niel Bremer aus Matheusseck, geboren den 18. Dezember 1849, 77) der Laser Edelstein in Friedrichshoff, ge⸗ boren den 10. März 1849, 78) der Johann Kowa⸗ lewski aus Guttenwalde, geboren den 30. Dezember 1849, 79) der Gottlieb Gieza aus Langenbrück, ge⸗ boren den 4. September 1849, 80) der Adolf Weiß aus Salpkeim, geboren den 14. September 1840, 81) der Friedrich Janczick aus Baranowen, geboren den 20. August 1840, 82) der Friedrich Romba aus Alt⸗Rudowken, geboren den 24. Januar 1841, 83) der Friedrich Albrisch aus Czierspienten, geboren den 27. September 1842, 84) der Fritz Karpa aus Weißenburg, geboren den 25. Januar 1842, 85) der Friedrich Goch aus Wiersbau, geboren den 25. April 1843, 86) der Leopold Goronzy aus Langenbrück, ge⸗ boren den 27. Dezember 1844, 87) der August Wes⸗ sollek aus Schaeferei, geboren den 23. März 1844, 88) der Friedrich Karrasch aus Eichmedien, geboren den 26. September 1845, 89) der Michael Dzindzek, aus Alt⸗Kelbonken, geboren den 18. März 1846, 90) der Friedrich Bogdan aus Wigrinnen, geboren den 20. Februar 1846, 91) der Emil Siesziek aus Malinowko, geboren den 4. Mai 1845, 92) der Jo⸗ hann Czameta in Gonswen, geboren den 8. Januar 1847, 93) der Friedrich Obermeyer aus Gut Koslau, geboren den 9. September 1847, 94) der Johann Friedrich Kaehler aus Langanken, geb. den 31. März 1847, 95) der Andreas Preuß aus Langenbrück, geb. den 21. Februar 1847, 96) der Jacob Glanig aus Siemanowen, den 10. Juli 1847, 97) der Michael Komosin aus Gut Rosoggen, geboren den 31. August 1848, sind des unerlaubten Verlassens des Reichsgebiets, sowie der Entziehung des Militär⸗ dienstes angeklagt und ist auf Grund des §. 140 des Reichsst afgesetzͤbuchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 gemäß der Anklage der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft zu Johannisburg vom 26. Juni 1873 die Untersuchung gegen sie eröffnet. Dieselben 8 8

geboren den Alistraton

werden deshalb hierdurch zu dem auf den 15. Ja- nuar 1874, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termine zur mündlichen Verhandlung im Sitzungs⸗ saale der Kriminal⸗Deputation des unterzeichneten Kreisgerichts im hiesigen Gefängnißgebäude unter der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, unter der Verwarnung, daß im Falle ihres Ausbleibens mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden wird. Gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß das Vermögen der An⸗ geklagten mit Beschlag belegt ist. Es wird daher allen Denjenigen, welche von den Angeklagten etwas an Geld, Papieren oder andern Sachen in Gewahr⸗ sam haben oder welche ihnen etwas verschulden, auf⸗ gegeben, Nichts an die Angeklagten zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitze der Gegen⸗ staäͤnde dem Gericht Anzeige zu machen und dieselben abzuliefern resp. die Zahlungen zur gerichtlichen De⸗ position zu leisten. Sensburg, den 1. Juli 1873. Köͤnigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Ediktal⸗VBorladung. Auf Grund der Anklage vom 25. Mai 1873 und des §. 140 des Strafgesetz⸗ buches ist gegen 1) den Tagelöhnersohn Karl August Karnecki aus Sliwniki, 2) den Knecht Wosciech Cegla aus Jankow zalesny II., 3) den Bäckergesellen Stanislaus Deresinski aus Adelnau, 4) den Abdecker⸗ sohn Anton Thiel aus Adelnau, 5) den Schuh⸗ macher Joseph Danielewicz aus Ostrowo, 6) den Schuhmachersohn Anton Dobras aus Ostrowo, 7) den Schreiber Hirsch Glaser aus Ostrowo, 8) den Sattler Loebel Grund aus Ostrowo, 9) den Schuh⸗ machergesellen Jonas Jonas aus Ostrowo, 10) den Handlungskommis Eheim Loewenthal aus Ostrowo, 11) den Handelsmann Loebel Maerzbach aus Ostrowo, 9 den Müllersohn Karl Eduard Schulze aus Ostrowo, 13) den Faktorsohn Peritz Sobötker aus Ostrowo, 14) den Tagelöhner Franz Bartosiewicz aus Sulmierzyce, 15) den Bauersohn Michael Kröl aus Granowiec, 16) den Tagelöhnersohn Michael Niewiejski aus Ostrowo, 17) den Ignatz Sniada aus Chynowpustkowie, 18) den Einliegersohn Thomas Pastak aus Szklarka przygodzka, 19) den Einliegersohn Joseph Pertkiewicz aus Szklarka przy⸗ Pöfen. 20) den Einliegersohn Thomas Ibron aus Baben, 21) den Einliegersohn Valentin Cieplinski

8