vorgekommen: auf Abbauorten und in Verhauen 162 oder 38,2 Proz, in Stollen und Strecken 118 oder 27,8 Proz., in saigeren Schäͤchten 90 oder 21,2 Proz., über Tags 41 oder 97 Proz, auf Bremsbergen und in tonntägigen Schächten 13 oder 3,1 Proz.
Die Hauptzahl der Unglücksfälle — 24v oder 56,8 Proz. — ist durch eigene Unvorsichtigkeit der Arbeiter herbeigeführt worden; durch Pefaclg; Ereignisse verunglückten 171 oder 40,2 Proz., durch fremdes
erschulden nur 12 oder 2,9 Proz. “
Verkehrs⸗Austalten.
1 Triest, 21. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Austria“ ist heute Nachmittag 3 ¾ Uhr mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
— Das Pest⸗Dampfschiff des Baltischen Lloyd, „Washington“ Kapitän C. Arnold, welches am 30. v. Mts. New⸗York verlassen, traf am 11. d. wohlbehalten in Havre ein und setzte von da am 14 cr. seine Reise nach Swinemünde weiter fort, wo es am 17. cr. eintraf.
Königliche Schauspiele. Dienstag, 23. September. Opernhaus. Gala⸗Vorstellung.
vnsang halb 8 Uhr. Ueber sämmtliche Billets ist Allerhöchst verfügt. Schauspielhaus. (186. Abonnements⸗Vorstellung.) Zum
kles. In 2 Abtheilungen, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Ad. Willbrandt. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. „Mitittwoch, 24. September. Opernhaus. (172. Vorstellung.) Die weiße Dame. Oper in drei Akten. Musik von Boieldieu. Anna: Frl. Lehmann. Jenny: Frl. Horina. Gaveston: Hr. vrc⸗ George Brown: Hr. Schott. Anfang 7 Uhr. Mitttel⸗ reise. Schauspielhaus. (187. Abonnements⸗Vorstellung.) Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Akten von Scribe. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Das in den Zeitungen jeden Sonnabend veröffentlichte „vorläufige Wochen⸗Repertoir“ der Königlichen Theater ist eine lediglich von jenen aus eigenem Antriebe gemachte, keineswegs von der Verwaltung ver⸗ anlaßte Mittheilung. Die General⸗Intendantur der Königlichen Schau⸗ spiele kann dafür um so weniger dem Publikum gegenüber eine Ge⸗
ersten Male wiederholt: König Oedipus. Tragödie von Sopho⸗
währ übernehmen, als die zu Grunde liegenden Repertoir⸗Entwürfe nur für das Personal bestimmt sind und sich die Verwaltung ausdrück⸗ lich vorbehalten muß, im Interesse des Königlichen Dienstes Aende⸗ rungen willkürlich vorzunehmen.
Nur an den täglich erscheinenden Annoncen, wie solche auch offi⸗ iell und richtig den Zeitungen zugehen, hält die Verwaltung nach
Nöglichkeit fest und es verschweigt dieselbe niemals die Gründe für die nothwendig gewordenen Aenderungen.
3 lr falsche Angaben der Stunde des Beginns der Vorstellungen wie sie trotz richtiger Einsendung in den Zeitungen öfter vorkommen, lehnt die General⸗Intendantur die Verantwortung ab; sobald die in den Zeitungen mitgetheilte Anfangszeit mit der auf den Theaterzetteln vermerkten nicht übereinstimmt, ist die Angabe der letzteren stets die richtige.
Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei⸗Inspektoren Schewe (Opernhaus) und Hoff⸗ meister (Schauspielhaus) in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.
Königliches Schauspielhaus.
Die Reihe der im Königlichen Schauspielhause während der bevorstehenden Saison zu erwartenden Novitäten wurde am Sonnabend mit dem „König Oedipus“ des Sophokles eröffnet. Die Tragödie war bisher nur in dem kleinen Kreise der Gymnasien, namentlich des „grauen Klosters“, und dort in der Ursprache, zur Aufführung gekommen. Der bekannte Wiener Lustspieldichter Wilbrandt hat es nun unternommen, dasselbe neu übersetzt und bearbeitet auf die moderne Bühne und vor ein größeres Publikum zu bringen.
Von den Bearbeitungen des König Oedipus ist wohl die bekannteste diejenige, welche den Ruf Voltaire’s begründete und sich durch Frische, Kraft und Lebendigkeit der Darstellung von dem hohlen Pathos eines Corneille und Racine so entschie⸗ den emanzipirt zeigt, während ihr doch die harmonische Sprach⸗ fülle des Letzteren keineswegs abgeht.
Was die deutsche Uebersetzung betrifft, so haben zahlreiche Vorgänger, wie besonders Chr. Graf zu Stolberg, Solger, Thudichum, Fritze und vor Allen Donner bereits die Bahn ge⸗ brochen. Namentlich hat der Letztere in Wiedergabe der Chöre im ursprünglichen Versmaße das Mögliche geleistet. Wilbrandt dagegen hat von der Nachahmung der Metra ganz abgesehen und den seit Lessing im deutschen Drama eingeführten fünffüßigen Jambus anstatt des Trimeters angewandt. Auch der lyrische Theil des alten Originals, die Chöre, ist in fünf⸗ füßige Jamben aufgelöst und dramatisch unter drei Chor⸗ führer vertheilt. In letzterer Beziehung sind wohl die Erfahrungen, welche Schiller mit seiner „Braut von Messina“ gemacht, für den Bearbeiter bestimmend gewesen. Bekanntlich hat der Dichter die Einführung des Chors in das ggenannte Trauerspiel in einer längeren Abhandlung zu motiviren gesucht. Aus dem während der Entstehung mit Körner gepflo⸗ genen Briefwechsel geht aber hervor, wie er nach und nach von der strengen Durchführung seiner Idee abging. Zunächst theilte er den Chor in zwei Hälften, und schuf daraus später, um eine größere dramatische Lebendigkeit zu erzielen, individuelle Rollen, während der ganze Chor nur eine Art Refrain zu sprechen hat. Damit aber war dem Chor der antike Charakter genommen und sein Werth als solcher für die Regeneration des Schauspiels, die sich Schiller davon versprach, illusorisch geworden; denn der Chor der griechischen Tragödie handelte nicht mit, er richtete stets mehr die handelnden Personen, als er an ihrem Schicksal An⸗ theil nahm. Vergeblich waren deshalb auch die Anstrengungen der Gebrüder Stolberg, Klingmanns, Cronegks, Geblers, Apels u. s. w., den Chor lebensfähig zu machen. Goethe verzichtete auch in seiner „Iphigenia“ ganz auf denselben, während Schiller nach seiner Konzeption des „Tell“ sogar für diesen modernen Stoff Chöre in Aussicht genommen hatte.
Es durfte bei der Erörterung der Bedeutung des Chores des⸗ halb etwas länger verweilt werden, da der Bearbeiter diesen wichtigen Faktor der alten Tragödie ganz aufgeben zu müssen geglaubt hat. Auf dem Chor ruht das ganze Gebäude der griechischen Tragik: „peruncti faecibus ora“ zog die Schaar der Bacchanten dem Karren des Thespis nach. Erst Sophokles war es, der die Zahl der Schauspieler von 2 auf 3 vermehrte! Daraus ergiebt sich die dominirende Macht des Chors der griechischen Tragödie, der bekanntlich auf einer Vorbühne die Thymele, den Altar des Bacchus, umtanzte, von selbst. Wenn trotzdem der Bearbeiter es gewagt hat, dieses lyrische Element des Chors ganz in ein dramatisches zu verwandeln, so ist damit ein Versuch gemacht worden, dem der Erfolg keineswegs abzusprechen ist.
Die Gegenwart steht eben auf einem anderen Boden, als das Zeitalter des Perikles. In dieser Beziehung dürfte ein Aus⸗ spruch Herders für das Verständniß des griechischen Lebens von Bedeutung sein, der sich in seinen „Ideenpzur Geschichte“ finddt. Herder sagt: „Die Kultur der Griechen traf auf ein Zeitalter ju⸗ gendlicher Fröhlichkeit, aus deren Künsten sie Alles, was sich daraus machen ließ, machten, nothwendig also auch damit eine Wirkung erreichten, deren Möglichkeit wir jetzt kaum in Krankheiten und Ueberspannungen einsehen. Denn ich zweifle, ob es ein größeres Moment der feineren sinnlichen Wirkung aufs menschliche Ge⸗ müth gebe, als der ausstudirte höchste Punkt der Verbindung dieser Künste war, zumal bei Gemüthern, die, dazu erzogen und gebildet, in einer lebendigen Welt solcher Eindrücke lebten.“
Mannigfache Versuche sind zu verschiedenen Zeiten gemacht worden, eine ähnliche Zusammenwirkung der Künste zu erzielen, wie sie von dr attischen Tragödie überliefert wird, und nament⸗ lich dem Chor wieder zu seinem Rechte zu verhelfen. Racine stattete seine „Athalie“ mit Chören aus, die für den Gesang bestimmt waren, und die später von Mendelssohn in Musik ge⸗ setzt wurden. Von demselben ist auch die Komposition der Chöre aus Sophokles „Antigone“, welche zu wiederholten Malen nach der Donnerschen Uebersetzung im Königlichen Opernhause zur Aufführung gekommen ist. Andererseits versah Schiller seine Uebersetzung der „Iphigenie in Aulis“ mit gereimten Chören, um damit eine ähnliche musikalische Wirkung zu erreichen, wie sie den lyrischen Chören des antiken Dramas eigen ist, in der richtigen Erkenntniß, daß den Griechen Melodie und Harmonie, also Musik in unserem Sinne, unbekannt war.
Die Fabel des „Oedipus tyrannos“ gehört dem thebanischen Sagenkreise an, aus welchem die „Ur⸗ und Großdichter“, wie Scherr die großen attischen Tragiker nennt, ihre Stoffe wählten: nämlich „Oedipus auf Colonos“, „Antigone“, „die Sieben vor Theben“ und „die Phönizierinnen“. Von Sophokles zahlreichen
dramatischen Werken (man giebt die Zahl derselben auf 100 bis 103 an) sind nur 7 erhalten. Seine Tragik zeichnet sich überall V durch künstlerische Durchbildung und den geläuterten Ge⸗ schmack des Perikleischen Zeitalters aus. Die Handlung ist organisch gegliedert und ein allmähliches Fortschreiten bis zu
tische Element sind durch die naturgemäße Beschränkung des Chors gegenüber dem Dialoge harmonisch verbunden. Seine Gestalten sind menschlicher im Vergleich zu den Giganten der geschyleischen Tragödie, das Schicksal milder; Maß und Anmuth herrschen in seinen Werken, worauf das entschiedenere Hervor⸗ treten der Frauengestalten einen nicht geringen Einfluß übte. „Der „König Oedipus“ ist eine Schicksalstragödie, wie alle attischen Dramen ernster Gattung. „Dies ist es“, sagt Schiller in seinem Aufsatz über die tragische Kunst, „was uns auch in den vortefflichsten Stücken der griechischen Bühne etwas zu wün⸗ schen übrig läßt, weil in allen diesen Stücken zuletzt an die Nothwendigkeit appellirt wird und für unsere Vernunft fordernde Vernunft immer ein unaufgelöster Knoten zurückbleibt.“
Was Oedipus als Mensch in seiner sinnlichen Erscheinung begangen hat, dafür glaubt er einstehen zu müssen, ohne daß sein Bewußtsein davon etwas weiß; was nach christlichen Be⸗ griffen ihm nicht zugerechnet werden konnte, das lastet auf ihm mit solcher Schwere, daß es seine Existenz vernichtet. Erst das Christenthum hat den Geist in solche Tiefen hinabgeführt, daß er sich rein als solcher erfassen und sich die Natur unterwürfig machen konnte.
Was die Uebersetzung betrifft, so ist zu bemerken, daß der Bote im Original das Wort rsune braucht, was Wilbrandt durch „erschlug sich“ anstatt „starb“ übersetzt, während doch aus der Erzählung der Erhängungstod der Königin deutlich hervorgeht.
Die weihevolle Stimmung, welche während der vorgestrigen Vorstellung die Anwesenden beherrschte, war ein neuer Beweis für den ewig dauernden Werth dieser nach den ewigen Gesetzen der Kunst geschaffenen Dichtung; und diese Erscheinung würde sich mit Entschiedenheit gegen den Vorwurf des rein „antiqua⸗ rischen“ Interesses geltend machen lassen. Sämmtliche Dar⸗ steller wirkten nach Kräften im Interesse einer würdigen Interpretation des großen Dichters. Wenn Herr Wünzer die Forderung des „cothurno niti“ in der Darstellung derfürchterlichen Leiden des Oedipus zu Gunsten einer realistischeren Auffassung vergaß, so kann nicht verhehlt werden, daß er dadurch das dra⸗ matische Interesse an dem Helden steigerte. Ihm zur Seite bot Frl. Stollberg eine nicht minder gelungene Leistung als Jokaste. Herr Berndal gab eine treffende Charakteristik des greisen Sehers Teiresias, während Herr von Hoxar eine ergreifende Schilderung von dem schrecklichen Tode der Kö⸗ nigin und den Leiden seines Gebieters bot. Die drei Chorführer stellten Fer⸗ Oberländer, Herr Kahle und Herr Schwing, den Hirten Herr Krause, den Kreon Hr. Goritz dar.
Um die Einrichtung der Scene und die würdige Aufführung des Trauerspiels hat sich der Direktor Hein besonders verdient gemacht. Das Publikum, welches während der Vorstellung schweigend verharrte, rief nach den beiden Aktschlüssen die Dar⸗ steller um so lebhafter.
Weltausstellung 1873 in Wien. . Gruppe 25. Sektion 2 und 3. Die Malerei und die Skulptur der Gegenwart. III.
Frankreichs Auftreten in der Kunsthalle ist, ebenso wie auf allen kunstindustriellen Gebieten, ein höchst glänzendes und stattliches. Nicht Alles unter den ausgestellten Kunst⸗ werken allerdings ist in den Jahren nach dem Kriege ent⸗ standen. Manche der schönsten und bedeutendsten Ge⸗ mälde und Statuen der französischen Kunstabtheilung ent⸗ stammen einer noch jenseits des Jahres der Pariser Weltausstellung zurückliegenden Zeit und bildeten längst bereits den Schmuck der Nationalgalerie des Luxembourg und berühmter Privatsammlungen. So hat man mehrere der besten Meisterwerke Delacroix's, des Hauptes der französischen Koloristenschule, trotzdem er 1864 verstorben ist, mit nach Wien geführt, und auch sonst sich nicht versagt, 20 bis 30 Jahr alte Werke hier zur Ausstellung zu bringen. — Man sieht es dieser französischen Kunstabtheilung an, daß der Staat dort — welche Wandlungen seine Verfassung auch erfahre —, die Förderung, die Pflege der bildenden Kunst, die Ertheilung großer Aufträge, die Erwerbung gerade solcher Werke der „großen Malerei“ und der Skulptur idealen Styls, welche dieser ihrer Natur und Richtung nach nicht auf eine thätige Gunst der großen Menge der privaten bürgerlichen Liebhaber zählen dürf⸗ ten, jederzeit als seine Ehrenpflicht zu betrachten fortfährt. In Folge davon begegnet man solchen umfangreichen Ge⸗ mälden, Darstellungen von mythologischen und symboli⸗ schen Stoffen, oder von großen Scenen der antiken Ge⸗ schichte, in welchen dem leichteren Tages⸗ und Modegeschmack keine Konzessionen gemacht sino, in viel größerer Zahl, als in den Ausstellungen der anderen Nationen. Die häufigere Beschäf⸗ tigung mit solchen bedeutenden Aufgaben, welche das ernstlichste, strengste Studium zur Nothwendigkeit machen, wirkt auf die ganze französische Kunst zurück und giebt deren Produkten einen allgemeinen Charakter größerer formaler Vollendung oder doch Sicherheit, welcher allerdings häufig genug auch auf Kosten jenes poetischeren Reizes, jener Wärme der Empfindung und des Em⸗ pfindungsausdrucks erreicht wird, worin im Gegensatz dazu eine wesentliche schöne Eigenschaft der deutschen Malerei besteht. Die französische religiöse Malerei bleibt, — wie eifrig ihre Ausübung auch durch die zahlreichen Aufträge der Kirche, des Staats und der Kommunen gefördert wird — meist ziemlich äußerlich, kalt und unwahr und fällt entweder in hohles Pathos oder krankhafte Sentimentalität. Eine Ausnahme davon machen jene älteren Werke Delacroix'’s allerdings, in welchen, wie auf seiner „Kreuzigung“ und seinem „St. Sebastian“, die Farbe eine wahrhaft poetische, und der geistigen
der sorgfältig motipirten Katastrophe. Das lyrische und drama⸗
8
getretene Jury hat bereits ihr Urtheil gefällt. Den
seinen mythologisch⸗symbolischen Gemälden, wie die prächtige Far⸗ bens izze zu dem bekannten großen Plafondgemälde der Apollo⸗ Gallerie des Louvre zu Paris, den Kampf des Lichtgotts gegen den Python und die Ungethüme des Chaos schildernd, und nicht minder von seinen Bildern einer fremdartigen malerischen Wirk⸗ lichkeit, oder aus berühmten Dichterwerken. Den größten Gegen⸗ satz gegen dieses Meisters stürmische und genialische Natur bilddet sein gefeierter heutiger Nachfolger Cabanel, mit der kühlen Farbe, der streng studirten, aber nüchternen Zeichnung und sorg⸗ fältigen Durchbildung aller Formen in seinen Schöpfungen. Ein kolossales Plafondbild, eine Verherrlichung des Frühlings, bringt die ganze Schärfe dieses Kontrastes zuͤ besonders deut⸗ licher Anschauung. Ueberall in dieser Abtheilung bekundet sich jene alte, der französischen Kunst nie verloren gegangene Vor⸗ liebe für die Darstellungen der Allegorie, der antiken Mytho⸗ logie, der antiken Welt⸗ und Sittengeschichte, und eng verbunden damit für die Malerei des Nackten. Allerdings scheint dafür nicht immer und ausschließlich die wohlberechtigte Künstler⸗ freude an dieser hohen Aufgabe der Kunst bestimmend gewesen zu sein, sondern nicht selten auch die unkünstlerische Spekula⸗ tion auf die Neigungen des Pariser Publikums. Neben Caba⸗ nel sind in jener Richtung besonders Barrias, Ulmann
Clément, Machard, Blanc, Bin, V. Giraud, Le⸗ fobvre, Giacometti, P. Glaize, Robert Fleury d. J. hervorragend. Des jung verstorbenen V. Giraud altrö⸗ mischer Sklavenhändler, des letztgenannten Künstlers Zerstörung von Korinth durch die Römer, und einige der schönen Nackt⸗ heiten Lefébvres können als die ausgezeichnetsten Schöpfungen dieser Gruppe gelten. — Der scharfe Blick für die reale Erschei⸗ nung der Dinge und die Fähigkeit, dieselben durch die, mit hoher Meisterschaft behandelten, malerischen Mittel in lebendi⸗ ger Wahrheit im Bilde wieder hervorrufen, sind den französi⸗ schen Malern der realistischen Richtung auch heut unverloren in alter Kraft geblieben, ob sie diese Wirklichkeit im Leben der eigenen Heimath wie die Maler des französischen Landvolks Bréton, Millet, Brion, oder im Orient wie Geröme, Bonnat, Belly, Dehodeneq, Boulanger, Roybel aufsuchen. Unter diesen Orientmatern der modernen französischen Schule ragt ein, dem des Delacroix gattungsverwandtes, großes und kühnes Talent besonders hervor: Regnault, der im Pa⸗ riser Ausfall am 19. Januar 1871 bei Buzanval als National⸗ Gardist gefallene. Sein Bild: „Hinrichtung ohne Urtheil unter den maurischen Königen von Granada“ ist gleichzeitig eine be⸗ zeichnende Probe für jene echt französische Künstlerneigung zum Grausamen und Blutig⸗Gräßlichen, von welcher auch Bilder Gerôme'’'s, des kühlen, glatt vollendenden Malers, wie sein „Gladiator“, und sein „Thor der Moschee zu Cairo“ mit den blutigen Köpfen der hingerichteten Rebellen auf der Schwelle beredtes Zeugniß geben Die sentimental angekränkelte Romantik, welche sich im französischen Genie so gut mit dieser Lust an dem Gräuelvollen und anr Ueppig⸗Sinnlichen verträgt, hat in Cabanel, Hébert, Bouguereau bedeutende Vertreter. Der eigenthümlichste und gefeiertste Meister der modernen fran⸗ zösischen Schule, Meissonnier, stellte nicht weniger als sieben von seinen erlesenen Meisterwerken, sechs davon des gewohnten kleinen Formates, eins davon ein ganz ausnahmsweise umfangreiches aus; letzteres auch heut noch unvollendet wie vor 6 Jahren: Das Hervorbrechen der französischen Garde⸗Kürassiere zur Attacke in der Schlacht bei Friedland 1807. Nicht unwerth an geistreicher Er⸗ findung und Naturauffassung, wie an charaktervoller gewissen⸗ hafter Durchführung ihrer kleinen Bilder, gesellen sich ihr Vibert, Berne⸗Bellecour und Gros. Die einst so sehr bevorzugte Malerei der modernen französischen Kriegsthaten, die künstlerische Verherrlichung der Armee, scheint sich heute einer weit geringeren Schätzung zu erfreuen zu haben. Ein Bild von
Protais, ein schwer verwundeter Adlerträger mit der geretteten
Fahne auf dem mit Leichen besäeten Feld am Abend der Schlacht,
ist fast das einzige nennenswerthe an den Krieg erinnernde Ge⸗ mälde der französischen Abtheilung. — In der Bildnißmalerei ernten drei neue Künstler: Gaillard, Carolus Duran und
Frl. Néel ie Jacquemart einen großen und gerechten Triumph.
Die französische Thiermalerei muß auch hier der Erste dieses
Genres unter den Modernen, der verstorbene Troyon, vor
Allen vertreten. Von den älteren bekannten und den
neuesten glänzenden Schöpfungen der Landschaftsmalerei eines
Rousseau, Diaz, Français, Corot, Dupré, Dau⸗
bigny, Ziem, haben Staats⸗ und Privatsammlungen die schön⸗
sten und die meistcharakteristischen hierher entsendet, welche ebenso
die auf idealere Landschaftkomposition, und die auf die poe⸗
tische Tonstimmung, als die auf eine energische und feine rea⸗
listische Naturauffaffung ausgehende Kunstrichtung der französi⸗
schen Landschafterschule in der glücklichsten Weise vertreten.
— Die am 20. in Angelegenheiten der Konkurrenz zum Bau des schlesischen Provinzial⸗Museums in Beeste “
8 e t 2 1200 Thaler, erhielt der Architekt Otto Rathey in Vearlkrftech Hefi, des Entwurfs „2“, in den zweiten Preis, 600 Thaler, haben sich die Wiener Architekten Girard und Rehlender zu theilen, die den Ent⸗ wurf mit dem Motto „Silesia“ gemeinschaftlich verfaßt haben; der dritte Preis, 300 Thaler, fiel dem Professor an der Königlichen Bau⸗ Akademie in Berlin, Baumeister Spielberg zu. Es scheint demnach, als wenn keine zweite, engere Konkurrenz stattfinden, sondern der mit
Stimmung der dargestellten Scenen in hohem Grade ange⸗ messene Kraft und hat. Dasselbe gilt von
dem ersten Preise gekrönte Entwurf „Z“, mit einigen Modifikationen zur Ausführung kommen werde.
Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg.
Zwei Beilagen .
(einschließlich der Börsen⸗Beilage.)
“ 11“ 1“ ba. Steckbriefe und Untersuchungs⸗ achen.
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9 Anzeiger und Königlich
Montag, den 22. September 8
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Inseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers nad Königlich Preußischen Stauts-Anzeigers: Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
ge
Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 13. März 1873 hinter den Kutscher Carl Friedrich Franz aus Raduhn erlassene Steckbrief ist durch dessen Er⸗ greifung erledigt.
Rathenow, den 19. September 1873.
Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
Oeffentliche Vorladung. Durch Beschluß der Ralhskammer des unterzeichneten Gerichts vom 8. Juli 1873 ist auf Grund der Anklage der hiesigen Könglichen Staatsanwalt vom 4. Juli 1873 gegen den Heerespflichtigen Carl Friedrich Sotscheck aus Newüweß, am 25. Juli 1849 geboren, die Unter⸗
richter.
setzbuchs)
mit zur Stelle zeitig vor dem Termin demselben herbeigeschafft werden können, und unter der Verwarnung, daß im Falle ihres Ausbleibens mit der Untersuchung und Entscheidung in contuma- ““] ciam verfahren werden soll. 1 Juli 1873. Königliches Kreisgericht. Dr. Moll.
S 2274 2 8 * 72 Deffentlicher Anzeiger. , Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen⸗Expedition 22
1. Stestbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 5. 6. Industrielle Etablifsements Fabriken u. Großhandel
2. Handels⸗Register.
3. Konkurse, ladungen u. dergl.
4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
B
eröffnet. Zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache ist an hiesiger Gerichts⸗ stelle Termin auf den 25. Oktober 1873, Vor⸗ mittags 10 Uhr, anberaumt, zu welchem die oben benannten Angeklagten geladen werden mit der Auf⸗ 1- forderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und Verfügung vom die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel u bringen, oder solche bei uns so
eermin anzuzeigen, daß sie noch zu 1 12.S sg anzuzeigen, 5 ch 3 Königliches Kreisgericht.
Handels⸗ und Schifffahrts⸗Deputation.
Subbastationen, Aufgebore,
Greifswald, den 16.
Verloosung, Amortisation von öffentlichen Papieren. Vor⸗ 7. Verschiedene Bekanntmachungen
8. Literarische Anzeigen ig⸗ 9. Familien⸗Nachrichten.
haltenen beigelegt.
des Registers zur Gütergemeinschaft.
Keßler.
Der Polizei⸗ Zufolge Verfügung vom 17.
in unser Firmenregister ad Nr.
suchung auf Grund des §. 140 des Strafgesetzbuchs eröffnet, weil derselbe das Bundesgebiet ehne Er⸗ laubniß verlassen und sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent i hen versucht hat. Zur mündlichen Verhandlung Zäche ist ein Termin auf den 28. November Bormittags 9 Uhr, in unserem Gerichts⸗ lokv, Lindenstraße Nr. 54, im Audienzsaale anbe⸗ raumt, und wird der ꝛc. Sotscheck, dessen Aufenthalt nicht bekannt ist, zu demselben mit der Aufforderung vorgeladen, in dem Termine pünktlich zu erscheinen, und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis⸗ mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheint der Angeklagte oder sein Bevollmchtigter in dem Termine nicht, so wird mit Verhandlung und Entscheidung der Sache in contu-⸗ maciam verfahren werden. 8 Potsdam, den 8. Juli 1873. 6 Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.
der
1873,
Oeffentliche Vorladung. Durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 12. August 1873 ist auf die Anklage der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft vom 31. Juli d. Is.: „im Jahre 1873 dem Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flette sich dadurch zu entziehen gesucht zu haben, daß er ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen hat oder sich nach erreichtem militärpflichtigen Alter auzerhalb des Bundesgebietes aufhält“, auf Grund des §. 140 des Deutschen Strafgesetzbuchs, sowie des Gesctzes vom 10. März 1856 gegen die Militär⸗ pfl chtigen: 1) Friedrich August Herms, legitimirt als Keller aus Baben, geboren am 3. April 1853, zuletzt in Stendal sich aufhaltend, 2) Friedrich Wil⸗ helm Ferdinand Heinrich Carl Mustapha aus Sten⸗ daj, zuletzt daselbst wohnhaft, geboren am 21. März 1853, 3) Max William Georg Palm aus Tanger⸗ münde, zuletzt in Stendal wohnhaft, geboren am 28. Oktober 1853, 4) Johayn August Friedrich Schulz aus Tangermünde, zuletzt daselvst wohnhaft, geboren am 21. Anguft 1853, die Untersuchung eröff⸗ net. Die Angeklagten werden zu dem zur mündlichen Verhandlung der Sache auf den 23. Oktober 1873, Vormittags 12 Uhr, im Sitzungssaale hier⸗ selbst Halsstraße Nr. 256 anberaumten Audienzter⸗ mine mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetz⸗ ten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Verthei⸗ digung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden können. Im Falle des Ausblei⸗ bens der Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Stendal, den 12. August 1873.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung 1 6 feind bei
Bekanntmachung. Am 10. d. Mts. s einem nächtlichen 8 iebstahl auf dem Rittergute Naffin des hiesigen Kreises der Gärtner Krause und der Eigenthümer Born, welche den Dieb festhalten wellten, von diesem erschossen worden. Der Thäter hat am Orte der That eine kurze Pfeife mit einem Jagdbilde auf dem Pfeifenkopfe, ein Taschenmesser, ein Stemmeisen, einen großen eichenen Stock, und einen kleinen grauen Tuchhut, welcher aus einzelnen Stücken zusammengesetzt scheint und herunterhängende Krempen hat, endlich ein weißes Bündel mit Eß⸗ vorräthen zurückgelassen. Am Tage nach der That ist er mit einem dicken frisch abgeschälten Stock und einer grauen Müͤtze gesehen worden. Der That höchst verdächtig ist der Arbeiter Carl Wil⸗ helm Petratz aus Polzin, der seit seiner Entlassung aus dem Zuchthause zu Naugard — 1867 — sich vagabondirend im Lande herumtreibt. Derselbe ist etwa 5 Fuß 3 Zoll groß, hat blondes Haar, hohe Stirn, röthlich kurzgeschorenen struppigen Vollbart, untersetzte Statur und ist etwa 50 Jahre alt. Er trägt einen graumelirten kurzen Schoßrock mit weißen Perimutterknöpfen, graue Weste mit schwarzer abge⸗ schabter Borte, graue Hosen, rindlederne Schmier⸗ stiefeln und eine Taschenuhr mit Metallkette. Bei näherer Besichtigung müssen sich noch Blutfpuren an seinen Kleidern finden. Es wird um Anstellung möglichst umfassender Recherchen eventuell Verhaftung des ꝛc. Petratz ersucht. Belgard, den 18. September 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Untersuchungsrichter.
Ediktalladung. Gegen nachfolgende Landwehr⸗ männer: 1) den Matrosen Philipp Person aus Riems, geboren am 30. April 1831, 2) den Matro⸗ sen Christian Behnke aus Falkenhagen, geboren am
.Mai 1832, ist auf erhobene Anklage der König⸗ lichen Polizei⸗Anwaltschaft zu Greifswald von dem unterzeichneten Gericht die Untersuchung wegen Aus⸗
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Krausnick
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wanderns ohne Erlaubniß (nach §. 360 3 des Straf⸗
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Die unter tragene Firma Richard 9 Buchdruckereibesitzer Richard ist gelöscht zu
Handels⸗Register.
Handelsreg
Allgemeine Depo
vermerkt steht, ist eingetragen: In Abänderung der Art. 14 und 15 des Statuts sind alle die Gesellschaft verpflichtenden Urkunden und schriftlichen Erklärungen von zwei Direk⸗ tionsmitaliedern oder einem Direktor oder Stellvertreter und einem
Prokuristen zu unterzeichnen.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma Meyer & Gabriel “ am 1. April 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jetziges Geschäftslokal: sind die Kaufleute
1) Meyer Meyer, Hermann Gabriel,
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Beide hier.
Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4627 eingetragen worden.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma Guattari & Co. “ am 15. August 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jetziges Geschäftslokal: sind die Fabrikanten . 1) August Guattari,
Ernst Wilhelm W Beide hier.
Dies ist in unser Gelellschaftsregister unter Nr. 4628 eingetragen worden.
In unser Firgenraniste ist Nr. 7611 die Firma
. Aug. Kr
und als deren Inhaber der Kaufmann Carl August
hier
(jetziges Geschäftslokal: Prinzessinnenstraße 12) eingetragen worden. Berlin, den 19. September 1873.
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Königliches St Abtheilung für
iglichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 19. September 1873 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3417 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma:
Brauhausstraße 4)
Wilhelmstraße 124)
daß die Firma erloschen ist.
ister Marienburg, den
siten⸗Bank unter der Firma
getragen. 1 1 Marienburg, den 17. tellvertretern resp. von
gung vom 10. September
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In das hiesige Firmenregister s
Zinszahrung u. s. w
6. September 1873 die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen und dem Vermögen der Ehefrau die Eigenschaft des vertragsmäßig. Vorbe⸗
Dies ist eingetragen am heutigen Tage 13. September 1873 unter Nr. 131 Eintragung der Ausschließung
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Memel, den 15. September 1873.
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C. Marquardt in Colonne 6 eingetragen worden,
17. September 18753h . Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Bekanntmachung. Zufolge Verfügung vom 17, Septemb die Handelsniederlassung des Kaufmanns und Mül lers August Hoffmann zu Braunswalde ebendaselbst
August Hoffmannmn— . in das diesseitige Firmenregister unter Nr. 220 ein⸗
September 1873. Köngliches Kreisgericht. I. Abthe’ lung.
Bekanntmachung.
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g. rrauer zu Posen, September 1873 ist
er 1873 ist
ind zufolge Verfü⸗ d. J. am 18. September d. J. die Handelsniederlassungen folgender Kaufleute unter den dabei benannten Firmen eingetragen:
Rudolf Mosse in Berlin, Leipzig, Samburg, Frank⸗ furt a. M., Breslan, Halle, Prag. Wien, München, Hürnberg. Htraßburg. Zürich und Stuttgart.
V Bezeichnung des Firma⸗Inhabers: Kaufmann Albert Otto Gustav Ort der Niederlassung: Pyritz. Bezeichnung der Firma A. Borcke. Pyritz, den 15. September 1873. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
Borke.
zufolge
der
Handelsregister.
In unser Firmenregister ist unter Nr. 1416 die Firma L. Sorauer, Ort der Niederlassung Posen und als deren Inhaber der Kaufmann Louis So⸗ zufolge Verfügung vom heutigen Tage eingetragen. der Firma Posen, den 16. September 1873. 9
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
8 8 Handelsregister.
In unser Handelsregister zur Eintragung der Aus⸗ 8 schließung der ehelichen Gütergemeinschaft ist unter Nr. 369 zufolge Verfügung vom heutigen Tage ein⸗ getragen, daß der Dr. med. und Buchhändler Franz Thadeus Rakowicz zu Posen für seine Ehe mi Hedwig von Pomorska durch Vertrag vom 20. Juni 1871 die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen hat. b Posen, den 16. September 187x3..
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
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Mül⸗
Bekanntmachung. In unser Gesellschafter gister ist heute unter Nr. 1055 die Aktiengesellschaft Waggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. Aktiengesellschaft eingetragen worden. Der Sitz der Gesellschaft ist Berlin mit eine
Bezeichnung des Firmen⸗Inhabers.
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Bezeichnung der Firma.
Zweigniederlassung in Breslau. b Der Gesellschaftsvertrag ist unter dem 22. Januar 1872 notarxiell verlautbart. Gegenstand des Unter
—— Wittwe Elise Johanna Gerhardt, geb. Küßner Carl Gustav Schmidt. Julius Metzer. Julius Draheim. Ernst Gienau. Bernhard Rudolph Funck. Fran ⸗ Andreas Hasselberg. Ferdinand Neumann. Gustav Tröter. Anton Motschmann. Magnus Mendelsohn,
zu 196 206 7 Ma⸗
rienwerber. Carl Degenhard. Ludwig Peter. Carl Obuchh. Gottlieb Meyer. Florian von Pikarski. Tobias Cohn. Jacob Holzrichter. Johann Litewski. Wilhelm Neubert. Oscar Joswich.
iegand,
ausnick
adtgericht. Civilsachen.
Handelsregister Kreisgerichts zu Frankfurt a. O Nr. 563 unseres Firmenregisters einge⸗
Handelsregister. 8 Der Kaufmann Richard Johannsen von hier hat für seine Ehe mit Anna Daume durch Vertrag vom 23. August d. J. die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen; das gegenwärtige Vermögen der Ehefrau und durch Erbschaften, Geschenke, 3 erwirbt, soll die Eigenschaft des vorbehaltenen Ver⸗ figen. be. “ Dies ist zufolge Verfügun 8 tember 9 J. unter Nr. 460 des Registers tragung der Ausschließung oder Aufhebung der ehe⸗ lichen Gütergemeinschaft Königsberg, den 1 Königliches Kommerz⸗ und
ein
Handelsr
Der Kaufmann Carl Aug hat hierselbst unter der Firma: C. Handelsgeschäft begründet.
Dies ist zufolge Verfügung vom tember d. J. unter Nr. 1703 in das eingetragen.
Königsberg, Königliches Kommerz⸗
Handelsregister.
Der Kaufmann Carl Emil Herrmann mann von hier, hat hierselbst unter der Firma: C. Huebschmann ein Handelsgeschäft
Dies ist zufolge Verfügung vom 1 1 tember d. J. unter Nr. 1704 in das Firmenregister eingetragen.
v
den 16. S und
Bekanntmachung. Der Kaufmann Ludwig Eduard 8 zu Bommels Vitte bei Memel hat für
mit Henriette, geborenen Plennis, durch Vertrag vom
folge Verfügung vom 16. September bö 1873 am 17. September 1873.
6. September 1873. Admiralitäts⸗Kollegium.
den 16. September 1873. es Kommerz⸗ und Admiralitäts⸗Kollegium.
Andreas Kaewel. Sophie Troeter,
zu 207 — 218 in Mewe. Frau Auguste Kelm, geb.
Feld. — 8 Isaac Eduard Preuß. ran Pauline Anna von Grabowska, zu 219 — 221 in Ma⸗
tickel, Firmen⸗Inhaber Nickel zu Müncheberg,
J. E. Gerhardt.
C. G. Schmidt. Julius Metzer. J. Draheim.
E. Gienau.
Rudolph .A. Ha F. Neumann.
Gustav H. Men
Ludwig
F. v. P Lobias J. Holz Johann
P. A.
rienwerder.
Nr. 39. Nr. 169. Nr. 173. eingetragen, endlich bei
alles, was sie künftig Glücksfälle oder sonst
gangen ist.
g vom 13. am 15. Ser: Marienwerder,
zur Ein⸗
getragen.
egister. ust Dickhaeuser von hier, Dickhaeunser ein
5. am 6. Sep⸗ Firmenregister
heute eingetragen. Stettin, den 17. Königliches
rem Firmenregister zu
eptember 1873. Firma G. Leopold zu
Admiralitäts⸗Kollegium.
Huebsch⸗ zu Grimmen übergegangen
begründet. 9. am 10. Sep⸗
Prokura erloschen ist.
eine Ehe
sub Nr. 105.
Königliches Kreisgericht.
Handelsregister.
genen Inhaber Kaufmann Jacob durch Rückkauf auf den Kaufm ist;
Ferner ist ebendaselbst bei folgenden Firmen: L. Motschmann,
Adolph Gerhardt, J. F. von Grabowski, daß dieselben erloschen inddd..—— der Firma Nr. 12 H. Mendelsohn, daß dieselbe auf Magnus Mendelsohn
den 19. September 1873 8 I. Abtheilung.
In unser Firmenregister ist unter Nr. 12 Kaufmann Ernst Otto Schakowsky zu Stettin, Ort der Niederlassung: Stettiin, Firma: Robert Becker Nachfgr.
September 1873. See⸗ und Handelsgericht.
Greifswald, den 13. September 1873. Zufolge Verfügung vom 12. d. Mts. ist in unse⸗ s Nr. 377 vermerkt, daß die Grimmen von dem eingetra⸗ i Leopold zu Penzlin ann Gustav Leopold
unter Nr. 380 ist der Kaufmann Gustav Leopold als Inhaber dieser Firma wieder eingetragen, dagegen zu Nr. 45 des Prokurenregisters vermerkt, daß die demselben von dem Kaufmann Jacobi Leopold zu Penzlin ertheilte
Königliches Kreisgericht.
I. Abtheilung. EEEE686. 4““
8 ser Fi ister is e Verfügung vo “ — 9 8 - 1 11I EEöö 186 3 In unser Firmenregister ist laufende Nr. 167 die
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A. Motschmann.
C. Degenhard. bis
C. Obuch Gottlieb Mener.
Wilhelm Neubert. Oscar Joswich. A. Kaewel.
R. Bernhauer.
bowska.
etragen:
nehmens ist die Anfertigung und Lieferung aller zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen und an⸗ deren Transportmitteln erforderlichen Gegenstände, sowie der Erwerb der zur Erreichung des vorgedach⸗ ten Zweckes dienlichen Anlagen und die Spritzenfa⸗ brikation Die Zeitdauer des Unternehmens ist un⸗ beschränkt. Das Grundkapital der Gesellschaft be⸗ trͤgt 750,000 Thaler und zerfällt in 3750 Aktien zu 200 Thaler, welche auf den Inhaber lauten.
Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch:
6 88 den
Funck. selb erg.
Tröter. Berliner Börsen⸗Zeitung, Berliner Börsen Courier, Berliner Bank⸗ und Handels⸗Zeitung, National⸗Zeitung, die Schlesische Zeitung und die Breslauer Zeitung. hes Jede Bekanntmachung gilt als gehörig veröffent⸗ licht, wenn sie einmal durch die genannten Blätter publizirt ist, soweit das Statut nicht in einzelnen Fällen eine öftere Bekanntmachung vorschreibt. Alle Urkunden und Erklärungen der Direktion sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie mit der Firma der Gesellschaft unterzeichnet und mit der eigenhän⸗ digen Unterschrift eines Mitgliedes des Vorstandes oder zweier vom Aufsichtsrathe notariell zur Mit⸗ zeichnung der Firma per procura ermächtigten Ge⸗ sellschaftsbeamten, welche ihrer Unterschrift einen die Prokura anzeigenden Zusatz beizufügen haben, ver⸗ sehen sind. E Die Mitglieder der Direktion sind gegenwärtig: —1) der Fabrik⸗Direktor Gustav Grobe zu EEqN 1 1 1 2) der Fabrik⸗Direktor Ernst Thieme zu Breslau. Breslau, den 17. September 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung I.
delsohn.
Peter.
ikarski.
Cohn.
richter. Litewski.
von Gra⸗
Bekanntmachung. . Zufolge Verfügung vom 12. September 1873 ift unter Nr. 442 unsers Firmenregisters der Kaufmann Ernst Wilhelm Julius Schütz zu Parchwitz als In⸗ haber der Firma Julius Schütz zu Parchwitz ein⸗ etragen worden. - Lie nitz, den 12. September 1873. önigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Bekauntmachung. .
Zufolge Verfügung vom 12. September 1873 ist
bei Nr. 204 unseres Firmenregisters das Erlöschen
der Firma F. W. Steltzner zu Parchwitz eingetragen worden. B1 .
iegnit, den 12. September 1873.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
überge⸗
Nr. 1279 der
Bekanntmachung. In unser Gesellschaftsregister ist bei der sub Nr. 57 unter der Firma:
Heinrich Hirschfeld 8 eingetragenen Handelsgesellschaft in Colonne 4 folgen⸗ der Vermerk: 1 1 8
Ueber das Vermögen der Handelsgesellschaft ist durch Beschluß des Königlichen ee Schweidnitz vom 26. Juni 1873 der kaufmän⸗ nische Konkurs eröffnet, 8 heut eingetragen worden. Schweidnitz, den 19. September 187 Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
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erfi Bekanntmachung.
Firma
Emil L.
t zu Bernstadt und als deren 11“” — “