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Ober⸗Präsidenten,
lichen Mittheilungen lediglich
hausen geschlossen, gab, daß die Provinzial⸗Vertretung jeder Zeit auch in Zukunft bemüht sein werde,
Raths, General⸗Landschafts⸗Direktors
dem Dank des missar für die
jede künftige Provinzial⸗Vertretung von demselben seelt sein werde, trennte
Sitzun
Fpormulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den gedachten König⸗ lichen Bezirks⸗Hauptkassen, sowie bei den Steuerkassen in den Städten n 8 den Sitzen der Aemter in der Provinz Hannover unentgeltlich zu haben.
Des Einreichens der Obligationen bedarf es zur Erlangung der neuen Coupons nur dann, wenn die alten Talons abhanden gekommen sind. In diesem Falle sind die betreffenden Dokumente an eine der deeeage Königlichen Bezirks⸗Hauptkassen mittelst besonderer Eingabe einzureichen. 1“ .
Die Einsendung der Talons sowie der Obligationen an die ge⸗ nannten Königlichen Bezirks⸗Hauptkassen muß portofrei geschehen. Auch ist in den betreffenden Eingaben anzugeben, mit welcher Werth⸗ angabe auf dem Couverte die Coupons ꝛc. dem Gläubiger zugesandt werden sollen: geschieht dieses nicht, so erfolgt die Zusendung derselben unter voller Werthdeklaration.
Hannover, den 2. Oktober 1873. 8
Der Präsident der Finanz⸗Direktion. entz.
Nichtamtliches. “
8 Deutsches Neich. Preußen. Berlin, 13. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König haben zu genehmigen geruht, daß dem naturhistorischen Vereine zu Posen auf weitere 3 Jahre ein Zu⸗ schuß von 200 Thlrn. jährlich aus Staatsfonds gewährt werde. — Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die
Prinzessin Carl sind gestern von Mailand nach Venedig Feenhe, Ehren Höchstd
abgereist. Am Sonnabend hat zu erselb Galadiner in Monza stattgefunden.
E1““
1“ 8
— Der Kriegs⸗Minister hat Anordnung dahin getroffen, daß, auf eingehende Anträge, an Kriegervereine Waffen aus Beständen der Militärverwaltung käuflich überlassen werden dürfen, so weit sich geeignete Waffen in den Beständen vor⸗ finden und dieselben der Militärverwaltung entbehrlich sind. Eine unentgeltliche oder leihweise Verabfolgung von Waffen an die gedachten Vereine ist nach wie vor ausgeschlossen.
— Der Finanz⸗Minister hat die Bezirksregierungen ermäch⸗ tigt, die aus Anlaß der Versetzung von Beamten der Verwaltung der direkten Steuern entstehenden, nach Maßgabe des diesfälligen Reglements vom 11. April 1856 und der dazu ergangenen erläuternden und abändernden Bestimmungen festzusetzenden Umzugs⸗ ꝛc. Kosten selbständig zur Zahlung anzuweisen und in den Rechnungen der Regierungs⸗Hauptkasse von den direkten Steuern bei dem Titel 20 „zu Diäten und Fuhrkosten, Versetzungs⸗ und Vertretungskosten“ vorschriftsmäßig justificrrt in Ausgabe verrechnen zu lassen. Vorausgesetzt ist hierbei, daß Versetzungen von Beamten, sofern damit die Zah⸗ lung von Umzugskosten verbunden ist, auf die Fälle des drin⸗ gendsten dienstlichen Bedürfnisses beschränkt bleiben.
— Der Generalstabs⸗Arzt der Armee und Chef der Militär⸗ Medizinal⸗Abtheilung im Kriegs⸗Ministerium Dr. Grimm ist von Schloß Stolzenfels hier wieder eingetroffen; desgleichen der Oberst⸗Lieutenant von Sodenstern, à la suite des Kriegs⸗ Ministeriums und beauftragt mit Wahrnehmung der Funktion als Abtheilungs⸗Chef in demselben, von einem mehrwöchentlichen Urlaube nach dem Bodensee. ’
— S. M. S. „Nymphe“ kommen. An Bord Alles wohl.
———
Berlin, 13. Oktober. Der am 5. d. M. eröffnete 19. Provinzial⸗Landtag der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausitz ist, nachdem er seine
ist in San Francisco ange⸗
Merseburg, 9. Oktober. stattgefundenen 2
tags gedachte d
dem letzten Provin
Burkersrode und
Mitglied des Landta
er
Plenar⸗Sitzung des Herr Landtags⸗Marschall zial⸗Landtage verstorbenen Grafen von Zech⸗
In der am 6. dieses Monats Provinzial⸗Land⸗ zunächst des seit
hob die großen Verdienste hervor, welche der⸗ selbe als Landtags⸗
ehrte das Andenken
Sitzen.
thung der Petitionen.
von Marschall. Bürgermeister rungsbezirks rektor von bezirks
setzentwurf,
wie des Märkischen Rittergutsbesitzer D Am Mittwoch,
Landrath Freiherr gutsbesitzer Wolff.
zu Außenarbeiten, Ausschusses,
Verpflegung der
wig Amendements geschlossen.
Geschäfte beendet hat, heute durch den Landtags⸗Kommissarius, Wirklichen Geheimen Rath von Jagow ge⸗ schlossen worden.
Stettin, 9. Oktober. In der heutigen 5. Plenarsitzung des Provinzial⸗Landtages kamen außer einigen geschäft⸗ Beschlüsse und Berichte zur Voll⸗ ziehung. Demnächst wurde, wie bereits gemeldet, der 20. Pro⸗ vinzial⸗Landtag nach Erledigung sämmtlicher ihm überwiesenen Geschäfte von dem Königlichen Kommissar und Ober⸗Präsidenten
th, Domherrn Freiherrn von Münch⸗ indem er zugleich der Ueberzeugung Ausdruck
das Beste der Provinz zu fördern. Nach einer Erwiderung des Landtags⸗Marschalls, Wirklichen Geheimen von Köller, welche neben Provinzial⸗Landtages an den Königlichen Kom⸗
seinen Arbeiten gewordene Förderung die Be⸗ theuerung unwandelbarer Treue der Stände für den vielgeliebten König und Kaiser umfaßte und die Zuversicht aussprach, daß Gefühl be⸗ 1 sich die Versammlung mit einem drei⸗ fachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König.
Breslau, In heutiger (der 4.) Plenar⸗ ndtags wurden zunächst die
die Jahre 1871 und
fonds für die Jahre
f Vortrag des Ausschusses dechargirt
es Landtagskostenfonds pro 1873 fest⸗
1 Darauf referirte der Ausschuß über die Schritte, welche Seitens der Landes⸗Deputation geschehen sind, um die seither eim Staatsschatze verwalteten sogenannten Landwehr⸗Pferde⸗
1 gelderfonds der Kreise Liegnitz, Goldberg, Löwenberg und Glogau in führen. Dieser aus dem Jahre 1816
ägt gegenwärtig 10,369 Thlr.
gr. „und soll zur Erleichterung der genannten Kreise
der ihnen durch das Gesetz vom 27. Februar 1850 auferleg⸗ ten Verpflichtung verwendet werden. Der Landtag lehnte einen Antrag, das Vermögen des Fonds den betheiligten Kreisen zu überweisen, ab, übernahm seinerseits die Verwaltung und stellte das für di selbe entworfene Statut fest. Demnächst erfolgte d Feststellung der Etats für-den Landarmen⸗
e des Herzogthums Schlesien und der Grafschaft Glatz, für das Landarmen⸗ und Korrektionshaus in Schweidnitz, für die gleiche Anstalt in Kreutzburg und für den oberschlesischen * fenfonds auf die Jahre 1873 und 1874, und ertheilte seine uf g. zu den von der Landesdeputation beabsichtigten Grund⸗ Ine zungen in Schweidnitz und Kreutzburg. Der bei dieser Gelegenheit ausgesprochene Wunsch, die Schweidnitzer Anstalt in 88 — Stadt zu verlegen, blieb beim Mangel eines Antrags
1 E als nicht motivirt auf sich beruhen. Den letzten Gegenstand Ta besordnung bildete die Feststellung des Pensions⸗Regle⸗ ments für die provinzialständischen Beamten, welches letztere mit
geringen Abänderungen nach dem Entwur ⸗ 3 tion angenommen würde. 1““
Marschall und sodann gs sich erworben hat. des Verstorbenen durch
Nachdem darauf die von Werthern, Landrath von Wedell, aus Sangerhausen und Bürgermeister wieck zu Landtags⸗Sekretären ernannt die Vertheilung der Mitglieder in die
Als Vorsitzende der Ausschüsse fungiren: Hülfs⸗Kasse: Graf von der zial⸗Irren⸗Anstalt: E und Blinden⸗Anstalt Feuer⸗Sozietät des
als langfähriges Die Versammlung Erheben von den Abgeordneten, Landrath Freiherr ürgermeister Gottloeber Brinkmann aus Oster⸗ worden waren, erfolgte Ausschüsse zur Vorbe⸗
an den Landtag gelangten Vorlagen, Anträge und
1) Provinzial⸗ Schulenburg⸗Angern. 2) Provin⸗
rbtruchseß von Krosigk. 3) Taubstummen⸗ : Domdechant von Witzleben. Herzogthums Sachsen: Landrath Freiherr
5) Provinzial⸗Städte⸗Feuer⸗ Sozietät: Ober⸗ Hasselbach. 6) Merseburg: Hülsen. Magdeburg: 8) Angelegenheiten des Direktor Freiherr von und Landtags⸗Kosten: Dompropst von Rabenau. dene Angelegenheiten inkl. Petionen: Landrath von Jagow. 11) Landarmenwesen: Landrath Freiherr von Marschall. 12) Ge⸗ betreffend die nach der Magdebur
4) Land⸗
Angelegenheiten 9
des Regie⸗ General⸗Feuer
⸗ Sozietäts⸗Di⸗ 7) Angelegenheiten des Regierungs⸗ Landrath a. D. von Nathusius. Regierungsbezirks Erfurt: Landarmen⸗ Wintzingerode⸗Knorr. 9) Ständehaus⸗ 10) Verschie⸗
Aufhebung der gesetzlichen Erbfolge
ger Polizeiordnung vom 3. Juni 1688, so⸗
Erbrechts im I. und II. Jerichow'schen Kreise: r. Zachariae von Lingenthal. den 8. dieses Monats, erfolgte die Wahl des
Marschall, Landrath v gutsbesitzer Zahnert;
Direktorialraths der Land⸗Feuer⸗Sozietät des Herzogthums Sachsen. Es wurden gewählt:
1) als Mitglieder Landrath Freiherr von
Rendsburg, 9. Oktober. Provinzial⸗Landtags wurde von dem um 12 ¼ Uhr eröffnet. die Vorberathung über Ausschusses, betreffend Der Berichterstatter, Lan wesentlichen Inhalt der Lesser⸗Altona erklärte si
on Schaper, 2) als Stellvertreter: Graf von Helldorff, von Werthern,
gemachten Vorschläge. ch gegen
Erbrichter Graß und Frei⸗ Ortsrichter Vogel und Frei⸗
des Landtags⸗Marschall Auf der Tagesordnung stand zunächst den berichtlichen Antrag des ständischen die Errichtung eines Korrektionshauses. des⸗Direktor von Ahlefeld, resumirte den Der Abgeordnete die Verdingung der Korrigenden
Die heutige 5. Sitzung
während Wachs⸗Hauerau den Ansichten des
daß auf solche Bedacht zu nehmen sei, beitrat. Der Königliche Landtags⸗Kommissar war der Ansicht, daß der Verlängerung des mit der Staatsregierung hinsichtlich der Korrigenden schwerlich Hindernisse entgegenstehen würden, und daß die Re⸗ gierung gewiß jedes den Umständen nach thunliche kommen zeigen werde. und Graba⸗Glückstadt Arbeitshauses an verschie stützt. Nachdem die Abgg
Es folgte die Vorberathung über den Bericht und
Außen⸗Detachements vorzugsweise
getroffenen Uebereinkommens Entgegen⸗ Von den Abgeordneten Möller⸗Leezen ward die Errichtung des Provinzial⸗
denen von ihnen bezeichneten Orten unter⸗ Wachs⸗Hauerau und Weinmann⸗Schles⸗ angekündigt hatten,
ward die Vorberathung
Antrag
des ständischen Ausschusses, betreffend den Ankauf eines, Hauses
für die
geordneten Sammann
aus
weisen, wurde
dischen Verwaltung
dischen Verwaltungs
Vorberathung fortg
5 Mitgliedern
regierung zu beantragen
Schleswig⸗Holstein vom 14.
abgeändert werde:
gestimmt, hielten nothwendige
Antrag zu stellen. motivirte Tagesordn
Stimmenmehrheit g einer Berathung erledigt werde, angenommen. te der Abgeordnete Sammann⸗Tönning seine
Hierauf motivir Proposition:
Der Provinzial⸗Landtag beschließt, den im §. 17 des Statuts die Verwaltung der p der Provinz Schleswig⸗. werden ohne besondere A
Terminen entrichtet 88
besondere Ansschreibu
Jahres entrichtet.“
Nachdem der Proponent demnächst in Uebereinstimmung mit in seinem Antrage von
dem Landesdirektor
verändert hatte, dann daß ein Termin überall
genehmigt, werde, und
Ahlefeld, seine
Letzterer beantragte eine dem entsprechende ung. Diese ward, nachdem es zunächst durch enehmigt
folgende Fassung erhalte:
lichen Anspruch
lungen oder in
bis auf den Betrag“ Die Proposition
thung beliebt ward, men.
auf Rückz
heißen solle: „gehen zum vollen Betrage.“ n ward, it
m
ständische Verwaltung erstatter fungirte Hamann⸗Korghorst. Ein
abgelehnt. ob es zweckmäßiger sei, Kiel oder Schleswig zum Sitz der zu bestimmen, zur Berathung Ausschuß zurückverwiesen,
esetzt und sodann geschlossen. Der Abg. Sammann motivirte darauf seine Proposition:
Der Provinzial⸗Landtag beschließt, bei
„Die Rathmänner müssen gewählte Mitglieder der Stadtverordneten⸗Versammlung sein“ —
mit Hinweisung darauf, daß es sowohl im Interesse der städtischen Kommunen als der Betreffenden selbst liege, daß die Rathmänner Mitglieder des Stadtkollegiums sind. Kiel und Lesser⸗Altona sind zwar dem es aber, da im Laufe Abänderungen der nicht für richtig, über diesen
rovinzialständischen Brandversicherungs⸗Anstalten Holstein enthaltenen Satz: usschreibung pränumerando dahin abzuändern: „Die Beiträge werden o ng pränumerando
daß diese Angelegenheit in einer — sodann die Proposition mit der Modifikation, daß an die Stelle von „Dezember,“ Schließlich motivirte der Abgeordnete, Landesdirektor von Proposition: Der Landtag wolle beschließen: des Statuts für die Verwaltung
ahlung der berichtigten Brandschadensgelder für den Fall, daß dem Versicherten entweder in seinen 1 hausväterlicher Beaufsichtigung der vorher gedachten Personen eine grobe Verschuldung (culpa lata) es in dem §. 33 ebendaselbst
in der Stadt Kiel. Als Bericht⸗ Antrag des Ab⸗ diese Angelegenheit einem Ausschuß zu über⸗
ward die Frage, stän⸗ an den stän⸗ im Uebrigen die
Tönning, bestehenden Dagegen
der Königlichen Staats⸗ daß der §. 94 der Städte⸗Ordnung für April 1869 Passus 4 in fine, wie folgt,
Die Abgeordneten Kruse⸗ Antrage nicht ungünstig der Zeit sich noch sonstige Städteordnung ergeben würden, einen unerheblichen Punkt einen
war, daß diese Angelegenheit in
; für „Die Beiträge in 115 ne im Dezember⸗Monat jeden
„Dezember“ in „März“ Wiggers⸗Rendsburg vorgeschlagen war, nicht bestimmt werde, ward zuerst Berathung erledigt
„März“ tritt, angenommen.
1) daß der 2 Satz des §. 32 der Brandversicherungs⸗Anstalten „Jedoch hat die Anstalt einen civilrecht⸗
eigenen Hand⸗
zur Last fällt.“ 2) Daß in der drittletzten Zeile anstatt: „gehen
nachdem eine nur einmalige Bera⸗ überwiegender Stimmenmehrheit ange⸗ 9
8 8
Münster, 10. Oktober. versammelten Westfälischen sich die Abgeordneten
Zu dem seit dem 5. d. Mts. hier Provinzial⸗Landtage 1 der Ritterschaft, der Städte und der Landgemeinden, resp. die einberufenen Stellvertreter, vollzählig eingefunden, mit Ausnahme der Vertretung einer ritterschaft⸗ lichen Stimme, welche, da sowohl der resp. Abgeordnete als auch die resp. Stellvertreter behindert sind, auf dem Provinzial⸗Land⸗ tage zu erscheinen, bis jetzt unbesetzt geblieben ist. Von den Mitgliedern des Standes der Fürsten und Herren haben außer dem persönlich erschienenen Grafen von Landsberg⸗ Velen und Gemen mehrere den Landtag durch qualifizirte Stell⸗ vertreter beschickt.
Für die Vorberathung der dem Provinzial⸗Landtage über⸗ wiesenen Gegenstände resp. der zur Beschlußnahme des Landtags gelangenden Angelegenheiten der laufenden ständischen Verwal⸗ tung sind besondere Ausschüsse gebildet für: Landeskultur, Han⸗ del und Gewerbe, Steuern, Justiz und Verfassung, Kuktus, Feuersozietät, Provinzial⸗Institute, Hülfskasse, Rechnungswesen.
In der am 6. d. Mts. abgehaltenen zweiten Plenarsitzung erfolgte die Verlesung des Allerhöchsten Landtagsabschiedes vom 15. September d. Is., und es nahm der Landtag alsdann die von dem Marschall gemachten Mittheilungen über die Vorlagen der Königlichen Staatsregierung, sowie die von dem Königlichen Landtags⸗Kommissar übersandten Denk⸗ schriften, Nachweisungen ꝛc. über die verschiedenen provinziellen Verhältnisse ꝛc. entgegen. Die Ueberweisung dieser Vorlagen, sowie der Verwaltungs⸗ und Rechenschaftsberichte der resp. stän⸗ dischen Organe und der beim Landtage eingegangenen Petitione und Anträge erfolgte zur Vorberathung an die Ausschüsse.
Der Landtag beschloß, die Präklusivfrist zur Anbringung
von Anträgen und Gesuchen bis zum 13. d. M., Nachmittags 6 Uhr, zu bestimmen.
Wiesbaden, 11. Oktober. In der heutigen 3. Sitzung des Kommun al⸗Landtags kam ein Schreiben des stellvertre
evangelischen Irren der Heilanstalt auf dem Eichberge, zur Kennt⸗ niß der Versammlung und ward dem Ausschusse für die Irren Anstalt überwiesen. Ferner wurde die treffend die Mitwirkung der Kommunalstände bei dem Neubau chaussirter Verbindungs⸗ und Viecinalwege, dem Landtage noch⸗ mals zur Berathung vorgelegt und dem Wegebau⸗Ausschusse überwiesen, wobei der Vorsitzende zugleich Mittheilung von den in dieser Beziehung bei dem ständigen Ausschusse eingegangenen Anträgen auf Unterstützung zu Wegebauten machte, welche eben⸗
der Bericht des Eingaben⸗Ausschusses über die Ergebnisse der kommunalständischen Verwaltung pro 1872 verlesen und ge⸗ nehmigt. Derselbe spricht den Dank des Ausschusses für die sehr gut geführte Verwaltung aus. Auf Grund des Berichts des Eingaben⸗Ausschusses über die Bergschule in Dillenburg geneh⸗ migte der Landtag die Wahl eines Mitgliedes des Kuratoriij genannter Schule. In Gemäßheit eines ferneren Berichts des genannten Ausschusses wurde der ständische Ausschuß ermächtigt, Ver⸗ äußerungen von Grundstücken des Central⸗Waisenfonds vorzu⸗ nehmen, auch wenn der Betrag höher als 100 Thaler ist, jedoch mit der Maßgabe, daß derartige Veräußerungen nur im Wege der öffentlichen Versteigerung vorgenommen werden sollen. So⸗ dann berichtete der Eingabe⸗Ausschuß über die Geschäfts⸗Instruk⸗ tion des Landes⸗Direktors und wurde dieselbe mit einer Seitens des Landes⸗Direktors gestellten Modifikation hinsichtlich seiner Pensionirung angenommen. Hinsichtlich der Wahl der Mitglie⸗ der der Deputation für das Heimathwesen und der Wahl der Mitglieder des Ausschusses für Landlieferungen wurden die An⸗ träge des Eingaben⸗Ausschusses, diese Wahlen auf eine der
nächsten Tagesordnung zu setzen, angenommen. 8
8. 8
Bayern. München, 10. Oktober. Heute wurde die Allerhöchste Entschließung vom 8. Oktober veröffentlicht, wonach die beiden Kammern des Landtages auf den 4. November einberufen werden. Derselbe wird, wie die „Allg. Ztg.“ mit⸗
theilt, durch den Prinzen Luitpold eröffnet werden.
— Das Reglement über die Verpflegung der Trup⸗ pen in von Feinden eingeschlossenen oder belagerten Festungen sammt Instruktion zur Ausführung des bezeichneten Reglements ist vom König genehmigt worden und treten in Folge dessen die mit Kriegs⸗Ministerial⸗Reskript vom 12. März 1864 erlassenen Vorschriften über den Verpflegungsdienst in den Festungen für den Belagerungsfall außer Anwendung.
— Durch Königliche Entschließung wurden der Comman⸗ deur der 7. Infanterie⸗Brigade, General⸗Major Börries von Wissel, und der Kommandant der Strafanstalt Rosenberg, Oberst Stöber, mit Pension verabschiedet.
— Zum Regierungs⸗Präsidenten Oberfrankens ist der Kultus⸗Ministerial⸗Rath Freiherr von Herrmann ernannt. Die Land‚tagsversammlu ngen sind auf den 10. Novembe 8 in die Kreishauptstädte einberufen.
Neustadt a. d. Hardt, 12. Oktober. (W. T. B.) I. der heutigen Gemeindeversammlung wurde einstimmig die Einführung konfessionell gemischter Volksschulen be schlossen; der katholische Pfarrer Müntz sprach sich gegen, der protestantische Pfarrer Leyser für die Errichtung aus.
Sachsen. Dresden, 11. Oktober. Wie dem „D. J.“ aus Pillnitz von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, ist in dem Befinden des Königs, welcher seit 8 Tagen an Schla losigkeit leidet, in den letzten Tagen eine Verschlimmerung nicht eingetreten. Se. Majestät hat in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag 5 Stunden ruhig geschlafen; in voriger Nacht hat Se. Majestät zwar nur wenig geschlafen, fäbtte sich aber dessen⸗ ungeachtet heute Morgen nicht matter. — Die Eröffnung des
bevorstehenden Landtags dürfte im Allerhöchsten Auftrage 6
durch den Kronprinzen erfolgen.
Württemberg. Stuttgart, 11. Oktober. Das „Reg.⸗ Bl.“ enthält eine Bekanntmachung der Ministerien des Innern und des Kriegswesens, betreffend Er Sn zun gen der Militär⸗ Ersatz⸗Instruktion vom 26. März 1868 und nung, betreffend die Organisation der Landwehr⸗B ehörden und die Henftdeshäcmahe der Mannschaften des Beurlaubten⸗ standes vom 5. September 1867, vom 20. September 1873.
Baden. Karlsruhe, 11. Oktober. Der Großherzog, welcher gestern früh von Baden hier eintraf, ist heute Morgen dorthin zurückgekehrt. Im Großherzoglichen Schlosse zu Baden fand in den letzten drei Tagen jeweils größere Hoftafel statt, wozu das diplomatische Corps, eine größere Anzahl dermalen in Baden anwesender hochgestellter Personen und die dortigen Staats⸗ und Gemeindebeamten Einladungen erhalten hatten.
Am 14. d. M. werden der Großherzog und die Großher⸗ zogin wieder hier eintreffen und am 15. d. M. die Reife nach
tenden Landtags⸗Kommissars, betreffend die Seelsorge für die
Regierungsvorlage, be⸗ 8
falls dem Wegebau⸗Ausschusse überwiesen worden. Sodann ward
8*½
K
der Verord⸗ 8 8
längeren Rede, in welcher er auf die von katholischer Seite ge⸗
würden die Schulen nach dem Entwurf in Bezug auf die reli⸗
Wien antreten, wo Ihre Königlichen Hoheiten Donnerstag am 16. einzutreffen gedenken.
8 te Vormittag
Hessen. Darmstadt, 10. Oktober. Heu — g
um Hesihe begannen in der Ersten Kammer 2
lungen über das Schulgesetz. Minister⸗Präsiden 9 5 eröffnete, wie die „D. Z.“ mittheilt, die Generaldebatte mi
itati inwi die Unwahrheit
a den Entwurf betriebene Agitation hinwies, her erhobenen “ vb 8 11.““ 68. ie Religion nach wie vor die Grundlag b 1 ung 1 dehale gian Fche Der Bischof er 1” “ 1— ch wi ’ bestehenden Kommunalschulen als segen reich 3 1““ ie Gesammtschulen des Entwurfs unterschieden sich ü ve isah 88. Kommunalschulen des Edikts von 1832, es
iõ 1 ittliche Erziehung der Kinder voraussichtlich mehr Hüihe. h fäither. Der Minister⸗Präsident 6“ hierauf den Ausschußbericht und wies nach, daß 1 88 38 dem Edikt von 1832 veränderten Verhältnissen die legis -78 Reform des Schulwesens nothwendig sei. Bei 1 habe die Regierung das Bestehende mit Schonung e 5 nichts überstürzt; was vorgelegt, entspreche einem 8 8 dürfnisse. Nach dem Minister⸗Präsidenten sprachen r. Fougsng und Graf von Görtz, Erl., im Sinne des Ausschußberichtes
rdentliche Landessynode erledigte in
* 2 2752 8 ihrer gestrigen 17. Sitzung die §§. 26—86 des ae eiter L. Was die beschlossenen Aenderungen 11“ s die hauptsächlichsten zu er⸗ anlangt, so sind die folgenden als die hauptsäch z 18 §. 28 wurde ein Antrag Eckhard nee, hchach, . Gemeindevertretung die Feststellung der 1““ 8 Affen cfuns der Rechnungen auch dem Kirchenvorstand allein über üissen 8 2) Zu §. 31 wurde ein Antrag Engelbach gutgeheißen, ö- Gemeindevertretung bei der 2. Versammlung, falls die 1. ve- uß⸗ unfähig war, ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen 81. fähig ist. 3) Zu §. 36 wurde auf Antrag des Abg. 8 er 8 chlossen, daß für die Kirchenvorsteher außer dem “ dieselben Qualifikationen wie für die Gemeindevertreter erforder . werden sollen. 4) Zu §. 44 wurde ein Antrag Strack ungenommen, wonach die Kirchenvorsteher nach einer vom Kirchenregiment festzu⸗ etzenden Formel zu verpflichten sind. 5) Zu §. 47 wurde ein Antrag Meyer angenommen, wonach ders Kirchenvorstand auf Entlassung eines ienstunfähigen oder einen unsitilichen Lebenswandel führenden oder seine Amtspflichten beharrlich 1114““ an⸗ zutragen hat. 6) Zu § 47 wurde weiter ein Antrag Weber n. genommen, wonach der Kirchenvorstand über die Ueberlassung vo Kirchen zu einem nicht rei kirchlichen, aber mit der Hehre. des Gebäudes vereinbaren Gebrauch zu entscheiden hat. 7) Zu 8.59 wurde ein Antrag Strack angenommen, wonach als weltliche Abgeord⸗ nete zur Dekanatssynode auch solche theologisch gebildete M 89 wählt werden können, die nicht als Geistliche jener Synode 8) Zu §. 66 wurde ein Antrag Weber angenommen, wonach die lichen Abgoordneten zur Dekanatssynode aus der Zahl der jetzigen oder ehemaligen Mitglieder der Gemeindevertretung gewählt S können. 9) Zu §. 77 wurde ein Antrag Weber 8 wonach der Dekan von der Dekanatssynode, wenn die einfache Mehrheit 5 nicht erst, wenn eine 3 vüctaem se erthlt wird. ie ächste Sitzung findet heute Nachmittag 3 Uhr statt. 8 O ober. (W. T. B.) Das Schulgesetz ist heute von der Ersten Kammer in der Schlußabstimmung gegen die Stimmen von Wernher und Wasscherslersleben in der aus den Berathungen hervorgegangenen Fassung angenom⸗ men worden.
Mecklenburg. Schwerin, 11. Oktober. Wie die „Meckl. Anz.“ vernehmen, liegt es in der Absicht der Großherzoglichen Regierung, mit der Einführung der Reichsmark⸗Rech⸗ mnung zum 1. Januar 1874 vorzugehen. Dabei würden bis zu der im Frühling k. J. etwa zu erwartenden Ausgabe der neuen aus Nickel geprägten Zehn⸗ und Fünfpfennigstücke einstweilen die jetzigen Schillinge noch im Verkehr bleiben und in gleicher Weise für 6 neue Pfennige gelten, wie schon jetzt überall 6 neue Pfen⸗ nige für einen Schilling angenommen werden. Die Dreilinge dagegen würden durch weitere Ausgabe der neuen Kupfermünzen aus dem Verkehr entfernt werden und dadurch sogleich eine wesentliche Vereinigung unserer jetzigen Scheidemünz⸗Verhältnisse erreicht werden. Dem Vernehmen nach ist die desfalls nöthige Kommunikation mit dem engeren Ausschluß bereits eingeleitet und würde nach der Zustimmung desselben die Publikation der betreffenden Verordnung sofort erfolgen.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 12. Oktober. (W. T. B.) Die Nachwahlen zum Bezirkstage sind jetzt beendigt. In den Kantonen Nord und Ost wurden die schon bei den Wahlen im Juni aufgestellten Kandidaten der Vermittlungspartei North und Schneegans mit bedeutender Mehrheit gewählt. Auf Letz⸗ teren fielen 1174, auf Ersteren 1002 Stimmen. Der im Kanton West aufgestellte Notar Flach erhielt nicht die erforderliche Stim⸗ menzahl. Die Anzahl der Wähler, welche sich der Abstimmung enthielten, ist nicht bedeutend.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 11. Oktober. Der Kaiser hat seinen Brüdern: dem Feldmarschall⸗Lieutenant Erzherzog Karl Ludwig und dem General⸗Major Erzherzog Ludwig Victor, dann seinen Vettern: dem Feldmarschall Erzherzog Albrecht und den Feldmarschall⸗Lieutenants Erzherzogen Sigmund und Rainer die Annahme und das Tragen des Königlich italieni⸗ schen Annunciata⸗Ordens gestattet.
Salzburg, 12. Oktober. (W. T. B.) Der Graf von Chambord ist hier angekommen. Heute Nachmittag wird eine Deputation von Franzosen hier erwartet und von dem Grafen empfangen werden.
Pesth, 11. Oktober. Bezüglich des türkischen Memo⸗ randums in der bosnischen Angelegenheit sagt der „Pesther Lkoyd“, dasselbe sei der ö sterreichischen Botschaft ohne Einbeglei⸗ tungsnote, ohne Unterschrift und Siegel zugestellt worden. Die Anklagen gegen die Konsulen Draganesits und Theodorovits seien völlig unbegründet. Die Pforte habe selbst eine gemein⸗ schaftliche Untersuchung angeregt. Für die Haltung des Ministers Grafen Andrassy werden die unbedingt nöthigen Aufklärungen der türkischen Regierung entscheidend sein. Jedenfalls müsse die vollständige Grundlosigkeit der gegen die österreichischen Funktionäre erhollenen Anschuldigungen in aller Form anerkannt werden.
Schweiz. Bern, 11. Oktober. (W. T. B.) Der Bun⸗ desrath wird in Folge der von dem Staatsrathe in Genf ge⸗ machten Mittheilung bei der französischen Regierung gegen die von Mermillod ins Werk gesetzten Umtriebe protestiren.
Genf, 13. Oktober. (W. T. B.) Bei der gestrigen Wahl von 3 katholischen Geistlichen nach dem neuen Kultusgesetze wurden die Pattes Hyacinth, Hurtaut und Cha⸗ vard gewählt. Die Zahl der liberalen Katholiken, die sich an
enthielten sich der Stimmabgabe. Hiernächst wurden auch 9 ichenräfch gewählt, die sämmtlich eine zwischen 1250 und 1256 Stimmen varifrende Majorität auf sich vereinigten.
St. Gallen, 12. Oktober. (W. T. B.) Angesichts der Lage in Frankreich und ihrer Einwirkung auf die Verhältnisse in 2 Schweiz spricht die Zeitung von St. Gallen das Verlangen aus, falls die schweizerischen Bischöfe gleich ihren franzö⸗ sischen Kollegen die römisch⸗katholische Kirchenorganisation zu po⸗ litischen Zwecken mißbrauchen sollten, diese Organisation durch Beseitigung der Mittelglieder zwischen Rom und dem schweizeri⸗ schen Klerus sofort aufzulösen.
Großbritannien und Irland. London, 10. Oktosber. Der Prinz und die Prinzessin von Wales werden am 14. d. M. von Schottland in Marlborough⸗House zurück⸗ erwartet.
— Sir Samuel Baker ist nebst Gemahlin und Gefolge von Paris über Boulogne und Folkestone am 9. d. M. in Lon⸗ don angekommen. 1 —git Bezug auf die Rüstungen gegen die Aschantis verlautet in Woolwich, daß kein anderes Schiff für die Beförde⸗ rung von Kriegsmaterial nach der Goldküste gechartert werden würde, da der Rest mit regulären Dampfern hinausgesandt worden ist. Für die Verschiffung des Materials für die zu bauende Eisenbahn, das von Sheffield in großen Quantitäten im Arsenal anlangt, werden indeß, nach der „A. A. C.“, vor⸗ aussichtlich spezielle Vorkehrungen getroffen werden müssen. kreich. aris, 11. Oktober. Dem „Journal vfftece aufarge vr nns eine von dem Minister der auswärti⸗ gen Angelegenheiten und dem deutschen Botschafter zu Paris unterzeichnete Deklaration fefstgestellt, daß die französischen Industriellen für ihre Fabrikzeichen denselben Schutz genießen sollen, welcher ihnen vor dem Kriege durch die Verträge mit den verschiedenen Staaten ohne Unterschied zugesichert war. — Am 13. beginnen vor dem 4. Kriegsgerichte in Ver⸗ sailles die Verhandlungen in dem Prozeß gegen den früheren Abgeordneten Ranc. 8 2 L. Sieben und zwanzig Munizipalräthe von Paris erklären in einer mit ihrer Namensunterschrift versehenen, an die für Paris gewählten Mitglieder der Nationalversammlung gerichteten, von gestern datirten Zuschrift, die N ational⸗ versammlung habe durchaus kein Recht, die der Füton zustehende Souveränetät zu veräußern, von der Majo⸗ rität des französischen Volkes werde die Regierung des Grafen von Chambord entschieden zurückgewiesen. Die Depu⸗ tirten der Seine werden gleichzeitig aufgefordert, sich offen dar⸗ über zu erklären, wie sie bei einer Abstimmung in dieser Frage votiren würden. 1
ö Von den Provinzialblättern werden Erklärungen der Deputirten Albert Grévy, Pierre Léfranc, Clerc und Lockroy von der Linken veröffentlicht, in denen sich dieselben für Bei⸗ behaltung der republikanischen Regierungsform aussprechen.
— Ein Brief Rouhers an den Depurirten Baron Eschasseriaux ist veröffentlicht worden. Rouher erklärt es in demselben nicht blos für opportun, sondern für dringend noth⸗ wendig, daß seine Parteigenossen unter den Deputirten eine Parteiversammlung abhalten und an das Volk appelli⸗ ren. Er schlägt hierzu den 15. d. M. vor und sagt u. A.: „Es gilt die Vertheidigung des Werks unserer Väter, die Ver⸗ heidi 2 — schaft. Die gegenwärtigen theidigung der modernen Gesellschaft geg hig Bestrebungen können nur zu zweideutigen Transaktionen fü 8 und Frankreich will eine demokratische Nation bleiben. Die jetz vorgeschlagene Monarchie aber ist die Negation des demokratischen Prinzips, dieselbe scheint nur mit Vernichtung des allgemeinen Stimmrechts einen Lebensversuch machen zu wollen.“ Rouher schließt mit der Erklärung, daß man, um den öffentlichen Frie⸗ den und weiter hinaus dauernde Sicherheiten zu erlangen, viel⸗ mehr das Volk selbst über die Regierung befragen müsse, die demselben genehm sei.
84 versichert, daß die Führer der Majo⸗ rität für alle Eventualitäten einig seien und das Resultat der gegenwärtig bei dem Grafen von Chambord versuchten Schritte abwarten wollen. Jedenfalls müsse die Angelegenheit bald ent⸗ schieden werden. — „Union“ spricht sich dahin aus, daß der Nationalversammlung allein das Recht der Entscheidung zustehe. Der Graf von Chambord dürfe weder direkt noch indirekt in die Berathungen der Versammlung eingreifen.
— 12. Oktober. (W. T. B.) Die royalistischen Par⸗
.
welches der General Riviere aus den in seinem richte enthaltenen Darstellungen zieht. Darauf
der Präsident die Verlesung der Vertheidigungsschrift des schalls, welche eine fast vollständige Wiederholung des schon b kannten Buches Bazaine’'s über die Rheinarmee ist. Die nächst Sitzung findet Montag, Mittags 1 Uhr, statt. In derselben wird mit dem Verhör des Marschalls begonnen werden.
Spanien. Madrid, 11. Oktober. (W. T. B.) Etwa
1000 Insurgenten machten gestern mit 4 Kanonen einen
Ausfall aus Karthagena, ohne jedoch bei der Haltung der Regierungstruppen einen ernstlichen Angriff auf dieselben zu 12. Oktober. (W. T. B.) Von der Vereinigung der konservativen Alphonsisten ist ein Cirkular an die Mitglieder der Partei erlassen, worin ausgesprochen wird,
daß der Zeitpunkt gekommen sei, wo man die Thronbesteigung des Prinzen Alphons von Asturien vorbereiten müsse. .
— Wie dem „Reuterschen Bureau“ in London von Palina vom 11. d. telegraphirt wird, war dort um Mittag von der Seeseite her eine heftige Kanonade vernehmbar, die auf eir zwischen dem spanischen Flottengeschwader und den Schiffen der Insurgenten in Karthagena stattfindendes Gefecht schließen ließ. — 12. Oktober. (W. T. B.) Die amtliche „Gaceta
bringt über das Seegefecht, welches gestern bei Karthagena stattfand, genauere Nachrichten. Nach denselben wurde die Fre gatte der Insurgenten „Tetuan“, welche eine Besatzung von 900 Mann hatte, durch Contreras befehligt. Die Fregatten der 9 surgenten kehrten in den Hafen von Karthagena 8n
nachdem sie schwere Beschädigungen durch die Ges Zütz des von Lobo befehligten Geschwaders erlitten hatten welche auf sehr kurze Distanzen schossen. Der Kamp dauerte zwei Stunden. — In anderweitigen t
gen werden die Insurgentenschiffe „Mendez Nunez 8 „Numancia“ als besonders schwer beschädigt genannt. Eir einer auswärtigen Macht gehöriges Schiff soll sich zwischen di Fregatten, „Mendez Nunez“ und „Victoria“ gelegt haben. Die Artillerie von Lapalma ist durch 8 Kanonen und 4 Mörser verstärkt worden. “ Don Alfonso, Bruder des Don Carlos, soll mit seiner Gemahlin nach Frankreich zurückgekehrt sein.
Italien. Rom, 12. Oktober. (W. T. B.) Einige Mit⸗ glieder des Londoner katholischen Komites sind von dort hier eingetroffen, um den päpstlichen Segen für eine Pilgerfahrt, 8 welche englische Katholiken im Laufe des Winters nach Rom unternehmen werden, nachzusuchen.
Griechenland. Athen, 8. Oktober. Die Zeitungen for⸗ dern die außerordentliche Einberufung der Kammer.
Türkei. Konstantinopel, 8. Oktober. Der russische Botschafter, General Ignatiew, wird am Montag hier er⸗ 11. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Kommission zur Feststellung der Tonnengebühren für den Suezkanal ergab die Abstimmung über die Geschäftsordnung Stimmengleichheit. Der Präsident Edhem Pascha wollte mit⸗ stimmen, doch wurde ihm das Recht hierzu bestritten, worauf die Sitzung auf nächsten Mittwoch vertagt wurde.
Rußland und Polen. Der Großfürst Thron⸗ folger und Gemahlin sind mit ihren Kindern von Zarskoje⸗ Sselo nach Livadia abgereist. Am 9. Oktober um 12 Uhr Mit⸗ tags traten Ihre Kaiserlichen Hoheiten von der Station Kolpino aus die Reise an, um sich mit der Eisenbahn nach Nikolajew und von dort mit der Kaiserlichen Dampf⸗Bacht „Livadia“ an das Südufer der Krim zu begeben.
Amerika. New⸗York 11. Oktober. (W. T. B.) Privat⸗ nachrichten zufolge hat die Baumwollernte in letzter Zeit noch erheblich durch die Dürre, sowie durch Würmer gelitten, namentlich in Arkansas und Tennessee. Die Maisernte hatte — jedoch ohne besonderen Schaden — einige Fröste erhalten. Die Aussaat von Winterweizen war in größerem Maßstabe, als sonst erfolgt. — Nach aus Shreveport eingelangten Nach⸗ richten war das dort herrschende gelbe Fieber im Abnehmen. Die Gesammtzahl der bis jetzt daran Verstorbenen betrug 600.
Australien. Neueren Nachrichten aus Fidschi zufolge scheint in der dortigen Lage der Dinge eine günstige Wendung eingetreten zu sein. Die Regierung hatte der Legislatur ein Sparsamkeits⸗Budget vorgelegt, das nach Deckung aller autori⸗
teien befinden sich, wie die „Agence Havas“ versichert, über die Bedingungen einer Restauration noch immer in vollständigem Einvernehmen und suchen keine andere Lösung der Regierungs⸗ frage, halten indessen für nothwendig, daß der Graf von Chambord sobald als möglich eine Erklärung abgebe. Die Regierung verharrt in ihrer neutralen Stellung. Wie verlautet, dürfte der Graf von Chambord noch bis zur Mitte dieser Woche auf die mehrfachen an ihn ergangenen Mittheilungen der royalistischen Parteien betreffs der B Be⸗ dingungen, unter welchen diese eine Restauration als ansehen, eine Antwort erlassen. Der Central⸗Ausschuß der Ma⸗ jorität würde dann am 17. d. Mts. über die Erwiderung des Grafen in Berathung treten und das Resultat der letzteren am 18. den Vorständen der Fraktionen übermitteln, worauf sich das rechte Centrum am 19. und die Rechte am 21. d. Mts. ver⸗ sammeln würden, um über ihr weiteres Verhalten zu beschließen. — Vom Journal „Bien public“ wird die Nachricht von einer Zusammenkunft der republikanischen Partei, welche bei Thiers stattgefunden und an der auch Gambetta theilgenommen habe, als unrichtig bezeichnet. Das Journal erklärt, Thiers halte keine geheimen Parteiversammlungen ab; derselbe werde in Geduld die Stunde erwarten, wo er als De⸗ putirter die Freiheit und Souveränetät des Landes, welche jetzt bedroht seien, werde vertheidigen können. u 8 — Dem Vernehmen nach hat die Regierung in Berück⸗ sichtgung der Wünsche der Fabrikanten in Lyon und St. Etienne auf die Einführung einer Gewebesteuer definitiv eran Bei den am heutigen Tage stattgehabten Grsatz wahlen zur National versammlu ug erhielten, soweit das Wahlresultat bis jetzt bekannt geworden ist, im Departement Haute⸗Garonne Graf Remusat (Republikaner) 19,000, Niel 6000, im Departement Nievre Turiguyj (Republikaner) 4000, Gillon 2000, im Departement Loire Reymond 31,000, Faure 10,000 Stimmen. Die Wahl von 4 Kandidaten der radikalen Partei scheint als sicher betrachtet werden zu können. b Trianon, 11. Oktober. (W. T. B.) Prozeß Bagzaine. Es wurde in Verlesung der Berichtsbeilage über die Verpro viantirung von Metz fortgefahren und sodann der Bericht selbst weiter verlesen, soweit sich derselbe auf das Verhalten des Mar schall Bazaine während der Belagerung von bezieht.
der Wahl betheiligten, betrug 1261; die ultramontan Gesinnten
Mepz Hieran schloß sich die Verlesung des General „Mesunnes.
sirten Ausgaben eine Ersparniß von 50,000 Dollars zeigt. König Thakombau's Truppen hatten einige Erfolge gegen die Bergbewohner errungen und der frühere Zustand der Anarchie scheint sich ein wenig modifizirt zu haben.
Die Nr. 40 des „Central⸗Blattes für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt,“ hat folgenden Inhalt: 1) Allgemeine Verwaltungs⸗Sachen: Mittheilungen über den Stand der Chelera, über den Stand der Rinderpest; Verwe sungen von Ausländern aus dem Reichsgebiete. — 2) Münzwesen: Notiz über die Ausprägung von Reichs⸗Goldmünzen. — 3) Postwesen : Bekannt⸗ machungen: betr. Adressirung der Briefe an das General⸗Peostamt; betr. Eröffnung der Eisenbahnen Odenkirchen⸗Stolberg bei Aachen und Jülich⸗Düren; betr. Behandlung von bereits bestellten bez. von der Post abgeholten Briefen, welche in den Briefkasten mit Angabe eines anderweiten Bestimmungsorts vergefunden werden. — 4) Kon⸗ sulatwesen: Exequatur-⸗Ertheilungen c. — 5) Marine und Schiff⸗ Bestimmungen uͤber die Anerkennung der in franzöͤsischen und ritischen Schiffspapieren enthaltenen Vermessungsangaben in 8 eut⸗ schen Häfen; Quarantaine⸗Vorschriften verschiedener Regierungen. — 6) Personal⸗Veränderungen ꝛc.: Ernennungen ꝛc. ö“
— Die Nr. 82 der „Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußischen Staaten⸗ bhat folgenden In. halt: Die Fortschritte auf dem Gebiete der Dampfbohe . Dr. Paul Pietruskyv, Eldena. — Die Konservation der Nabrungs⸗ mittel. Von Dr. Ferd. Wilbrand. (Schlug) Pe. Internationale Pferde⸗Ausstellung zu Wien vom 18 bis P. Sephember. Intes. nationales Wettrennen zu Wien am 1. und 28. Sephember. — Tödtung der Feldmäuse durch Rauch. — Lemms 8 Beüeehe Literatur. — Bewilligungen und Anträge in C rundbuchfachen. Ven E Richter. — Permischtess Ueber den Einflusp des Lichtes auf das Woͤchsthum der Blätter. — Ueher den Einfluß des Kohlenszurcgehaltes der Luft auf die Pflanzen. — Weiteres über die Wunzellaus.
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Stutistische MNachrichten.
Nr. . Kgeb Verwaltung 54, 8— 8 . be Grera Hirdde eiöat. Wartag Len . e 187 dat 8. . genden Inhalt; Der Entwurf eines Reichsmilitärzesetzes vem 18 .“ 8 1878, nebst Motiven (Schlußz. Untersnedangsplan zur Frfe rschung . der Ürsachen der Cholera und deren Verdätung. —8 Sbs lerakommission des Deutschen Reichs. Thronrede zur I. Reichstags am 12. März 1878. C. elaterderehe. * Se..
Aiphabetisches Gesammtrezister füͤr die Jahrdaͤnge 188 1u Annalen. 111X“
Annalen des Deutschen Reichs“ far Se.. und Statistik, herausgezeben ven