Prioritäts⸗Obligation 8 der — 81 sdam⸗Magdeburger Eiserhahn⸗Gesellschaft 4
1 8 0. ;
mm 8
ttr. 0.
Berlin⸗Pot
8 1
200 Thaler Preußisch Courant. „
aber dieser Ohligation hat auf Höhe von Zweihundert 7n reußisch Courant Antheil an dem in Gemäßheit des um⸗ stehend abgedruckten Allerhöchsten Privilegiums emittirten Kapitale von 2,000,000 Thalern. 8 .
Die Zinsen mit 4 ½ Prozent für das Jahr sind gegen die aus⸗ gegebenen, am 2. Januar und 1. Juli jeden Jahres zahlbaren halb⸗ sätrigen Zinscoupons zu erheben.
Berlin, den ten 19 8 S88r e denrum der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗
Gesellschaft. (Drei Unterschriften.) (Trockener Stempel.)
“
Schem Talon.
Inhaber empfängt gegen diesen Talon nach Maßgabe des §. 3 des Privilegiums vom.. ten . 313 .. in Berlin bei unserer Gesellschaftskasse die te Serie der Zinscoupons zur Prioritäts⸗ Obligation der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft Littr. E. No. 18 rlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft. 8
Berlin, den. Das Direktoriu
Ausgefertigt:
ter Zinscoupon
zux “ X er Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft Littr. E. No .
Vier Thaler 15 Silbergroschen hat Inhaber dieses vom ... ab in Berlin aus unserer Gesellschaftskasse zu erheben. Dieser Zins⸗ coupon wird ungültig und werthlos, wenn er nicht binnen vier Jahren nach der Verfallzeit zur Zahlung präsentirt wird.
Berlin, den .. ten P 8
Das Direktorium der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗
esellschaft. Ausgefertigt:
Finanz⸗Ministerium.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 148. Königlich preußischen Klassen⸗Lotterie fielen 2 Gewinne zu 10,000 Thlr. auf Nr. 3477 und 76,563; 1 Gewinn zu 5000 Thlr. auf Nr. 79,241; 4 Gewinne zu 2000 Thlr. auf Nr. 10,461. 23,603. 37,072 und 70,595.
40 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 4374. 8245. 8551. 9307. 9494. 11,441. 18,259. 20,478. 24,900.
30,328. 40,019. 40,182. 43,433. 44,434. 48,282. 48,706. 53,597. 57,259. 57,641. 58,259. 62,838. 66,705. 72,375. 73,409. 73,687. 73,695. 81,473. 84,426. 85,266. 85,749. 90,728. 91,567. 1,694. 91,992 und 94,183.
42 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 4293. 4296. 6036. 9080. 10,383. 11,534. 13,790. 17,691. 18,558. 19,682. 20,003. 3,262. 23,963. 24,727. 27,244. 30,231. 32,834. 37,484. 40,686. 41,839. 42,340. 42,835. 44,916. 46,997. 50,276. 51,661. 53,043. 53,047. 56,891. 57,855. 60,171. 63,669. 65,401. 65,832. 66,317. 69,552. 70,285. 76,818. 85,513. 85,881. 87,098 und 89,327.
1350. 3596. 3700.
8
59,198. 80,480.
Kirchenrath unterm 31.
71 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 745. 5635. 7528. 8256. 8816. 9101. 11,155. 11,426. 12,412. 12,741. 13,343. 13,682. 16,664. 16,716. 18,520. 18,593. 19,396. 20,390. 24,235. 27,129. 28,192. 31,225. 81,557. 31,837. 32,924. 33,580. 34,654. 38,869. 41,233. 41,509. 42,253. 45,321. 45,737. 46,258. 49,105. 49,297. 49,370. 50,002. 52,610. 53,484. 53,568. 54,121. 54,562. 55,387. 57,703. 58,061. 66,160. 69,431. 71,465. 71,739. 71,869. 71,892. 73,221. 75,615. 75,655. 80,606. 81,567. 84,223. 84,230. 84,905. 84,995. 87,308. 88,702. 88,935. 90,230. 92,210. 92,839 und 93,303. Berlin, den 3. November 1873. Königliche General⸗Lotterie⸗Direktion. 1
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Der Königliche Eisenbahn⸗Bau⸗ Scheuch zu Osnabrück ist nach Bremen versetzt und sind dem⸗ ] die Funktionen eines Vorstehers des te hnischen Bureaus er daselbst errichteten Königlichen Eisenbahn⸗Kommi noversche) übertragen worden. Preußische Bank. Wochen⸗Uebersicht der Preußischen Bank vom 31. Oktober 18783. Aktiva. 1) Geprägtes Geld und Barren .... Thlr. 234,647,000 2) Kassen⸗Anweisungen, Privat⸗Banknoten und Darlehnskassenscheine . . . .. 4,586,000 7,631,000 3,839,000
bb 1X*”“”“ 4) Lombard⸗Bestände..
Thlr. 297,072,000 „ 29,174,000
und Betriebs⸗Inspektor
5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen
und Aktiva . 111111“ Passiva.
6) Banknoten im Umlauf . .
7) Depositen⸗Kapitalien ... 11616“
8) Guthaben der Staatskassen, Institute und
Privatpersonen, mit Einschluß des Giro⸗ u111A“* „ 1Ü06,177,000 Berlin, den 3. November 1873. Königlich Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. v. Dechend. Boese. Rotth. Gallenkamp. Herrmann. och. von Koenen.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 3. November. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen am Sonnabend früh 9 ½ Uhr Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen, Höchstwelcher in der Nacht von der Beisetzung des verstorbenen Königs von Sachsen Majestät aus Dresden suthegelehrt warux.
— Zu der Einführung der Kirchengemeinde⸗ und Synodal⸗Ordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 10. September d. J. hat der Evangelische Ober⸗ 8 8 .
8 8 8. 8
Oktober d. J die ersorderliche Instruk⸗ tion erlassen.
Dieselbe trifft I. über die Durchführung der Kirchenge⸗ meinde⸗Ordnung und II. über Kreis⸗Synoden die entsprechenden Bestimmungen.
Als ausführende Lokal⸗Organe für die ad IJ. zunächst er⸗ forderlichen Maßnahmen sind die bestehenden Gemeinde⸗Kirchen⸗ räthe, oder die Presbyterien und Kirchen⸗Kollegien zu benutzen. — Die Ausführung beginnt mit dem Anmeldungs⸗ verfahren, durch welches die Gesammtheit der wahlberechtigten Mitglieder festgestellt wird. Die desfallsige Liste soll spätestens am 7. Dezember d. J. öffentlich ausgelegt werden und die nächste Wahl am ersten Sonntage des Jahres 1874 stattfinden. — Gleichzeitig mit dem Anmeldungsverfahren soll auf die Feststellung der Zahl der Aeltesten und der Gemeindevertretung Bedacht genommen wer⸗ den. — Es folgen sodann die Bestimmungen über die Vornahme der desfallsigen Wahlen — und die Konstituirung des Gemeinde⸗ Kirchenrathes und der Gemeindevertretung.
II. Für den Zusammentritt der Kreissynoden ist die Vor⸗ nahme der statistischen ꝛc. Vorarbeiten in Betreff der Abgrenzung der Synodalbezirke angeordnet. — Sobald die Neugestaltung der Gemeinde⸗Kirchenräthe vollendet, soll die Vornahme der Wahlen für die Kreissynoden stattfinden.
— Das 2. Bataäillon Kaiser Franz Garde⸗Grena⸗ dier⸗Regiments Nr. 2 kehrte heute hierher zurück, das 1. und Füsilier⸗Bataillon desselben Regiments werden morgen hier einrücken; die 3 Bataillone hatten bekanntlich wegen der Ruhr⸗ Epidemie längere Zeit Kantonnements in Freienwalde a. H. Straußberg und Bernau bezogen.
— Der General⸗Feldmarschall und Chef des Generalstabes der Armee Graf von Moltke ist von Schlesien hierher zurück⸗ gekehrt,
— Der General⸗Inspecteur des Militär⸗Erziehungs⸗ und Bildungswesens, General der Kavallerie Baron von Rhein⸗ baben hat sich zur Inspizirung der Kriegsschule in Cassel dort⸗ hin begeben.
— Der Commandeur des IX. Armee⸗Corps, General von Tresckow, ist gestern Abend aus Altona hier eingetroffen. f
— Der General⸗Major und Commandeur der 3. Garde⸗ Infanterie⸗Brigade Knappe von Knappstaedt ist von seiner Urlaubsreise nach Mecklenburg hier wieder eingetroffen.
— Der General⸗Major und Commandeur der 3. Kavallerie⸗ Brigade von Lüderitz ist nach Beendigung seines Kommandos zur Besichtigung von Pferden auf der Durchreise nach Stettin hierselbst angekommen.
— S. M. Kanonenboot „Blit nach Wilhelmshaven wegen schlechten Wetters Christiansand an⸗ gelaufen. — S. M. Kanonenboot „Delphin“ ist gestern in Plymouth angekommen. An Bord Alles wohl.
Bayern. München, 30. Oktober. Der König ist heute Abend mittels Extrazugs aus dem Gebirge hier eingetroffen. — Prinz Adalbert ist im Namen des Königs gestern nach Dresden gereist, um daselbst den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen König Johann von Sachsen in Allerhöchster Stell⸗ vertretung anzuwohnen. Auch eine Deputation des 15. In⸗ fanterie⸗Regiments ist dahin abgereist. — Die wegen des ein⸗ getretenen Ablebens Sr. Majestät des Königs Johann von Sachsen anbefohlene Hoftrauer hat vom 2. bis 27. November zu dauern.
— Der König hat, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, nach dem Eintreffen der Nachricht bezüglich des Ablebens des Königs Johann an die verwittwete Königin Amalie von Sachsen, und an den König Albert telegraphisch sein aufrichtiges Beileid aus⸗ gesprochen. Ebenso ließ Se. Mafestät aus gleichem Anlasse dem hiesigen süchsischen Gesandten von Könneritz seine Theil⸗ nahme ausdrücken. Heute Mittag hat Se. Majestät dem Prinzen Luitpold einen Besuch abgestattet und denselben zu seinem Namensfeste beglückwünscht. — Dem Vernehmen nach wird Se. Majestät der König bis zum 6. d. M. hier verweilen. Das Königliche Hoflager wird am 9. d. M. von Berg nach Hohenschwangau verlegt werden.
Sachsen. Dresden, 1. November. Für den verstor⸗ benen König Johann werden in der katholischen Hofkirche Montag (3. November) die Vigilien und Dienstag (4. Novbr.) die Erequien abgehalten werden.
— Auf Allerhöchsten Befehl wird amtlich bekannt gemacht, daß Ihre Majestät die verwittwete Königin Amalie künftig⸗ hin als „Königin Mutter“ zu bezeichnen ist.
— Die Deutsche Kaiserin hat, wie das „Dr. J.“ meldet, ihren Ober⸗Hofmeister Grafen von Nesselrode mit eigen⸗ händigen Schreiben an die Königliche Familie aus Coblenz hier⸗ her gesandt, welcher gestern Mittag von dem König Albert in besonderer Audienz empfangen wurde und Abends inmitten des diplomatischen Corps an der Beisetzungsfeier Theil nahm. — Die gestern zu derselben Feier eingetroffenen fremden Fürstlich⸗ keiten sind größtentheils heute wieder abgereist.
Württemberg. Stuttgart, 30. Oktober. Der Prinz Hermann zu Sachsen⸗Weimar ist im Auftrage Sr. Ma⸗ jestät heute zur Beileidsbezeugung aus Anlaß des Ablebens des Königs Johann von Sachsen nach Dresden abgereist.
— Die Vorlage der Regierung über die weitere Besol⸗ dungsaufbesserung der Civilstaatsdiener ist gestern bei der Ab⸗ geordnetenkammer eingelangt, und es sind, wie die „Allg. Ztg.“ mittheilt, — dieselbe enthält im Durchschnitt eine Auf⸗ besserung von 16 ½ Prozent — für die Durchführung er⸗ forderlich jährlich 1,240,500 fl. Eine weitere Vorlage über die Gehaltsaufbesserung der Kirchen⸗ und Schuldiener steht noch zu erwarten. Das nun gedruckt ausgegebene Berggesetz wurde der Justizgesetzgebungs⸗Kommission zur Begutachtung zugewiesen. Sie wird zu diesem Behufe durch vier sachverständige Mitglieder verstärkt werden, deren Wahl in nächster Sitzung erfolgt. Haupt⸗ gegenstand der Berathung war der Etat des Finanz⸗Departe⸗ ments, für welches 1,020,453 fl. für 1873/74 und 1,034,457 fl. für 1874/75 exigirt und verwilligt sind. Sodann der Ertrag bei den Kameralämtern und bei der Badkasse Wildbad. Es be⸗ ziffert sich für 1873/74 auf 752,700 fl, und nach Abzug der Ausgaben auf 100,600 fl. rein, und für 1874/75 auf 700,500 fl., rein auf 76,200 fl.
— In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde über die Einzelpositionen des Etats weiter berathen. Bei den Gebäudekosten, jährlich 532,200 fl., erinnerte der Abg. Seiz an die Restauration der Klosterkirche in Lorch, welche nach der Versicherung des Finanz⸗Ministers bereits unter diesen Kosten begriffen ist. 10,000 fl. wurden als
hat auf seiner Ueberfahrt
Kosten für eine gewerbestatistische Aufnahme verwilligt, welche
im ganzen Deutschen Reich werde vorgenommen werden. Be⸗ deutende Grundsteuernachlässe sind für dieses Jahr wegen des großen Hagelschadens vorgesehen, indem sich der letztere auf etwa 8 Millionen belaufe. Bei den 8000 fl. jährlichen Bedarfs für die Münze bat Erath den Minister, beim Bundesrath darauf hinzuwirken, daß mit der weiteren Einziehung von Papier⸗ und Metallgeld nur in dem Maße vorgegangen werde, als man im Stande sei, neue Münzen auszugeben.
Baden. Karlsruhe, 31. Oktober. Der Großherzog hat im Laufe des gestrigen Tages den Kardinal Fürsten Hohen⸗ lohe, welcher zu diesem Zwecke einige Stunden hier verweilte, empfangen, die Vorträge mehrerer Mitglieder des Staats⸗Mini⸗ steriums entgegen genommen und ist sodann um 7 Uhr Abends nach Dresden abgereist, um dem verwandten Königlich sächsischen Hofe einen Beileidsbesuch abzustatten und an der am heutigen Abend stattfindenden feierlichen Beisetzung der Leiche des Königs Johann sich zu betheiligen. Die Rückkehr des Großherzogs ist in den nächsten Tagen zu erwarten.
Hessen. Darmstadt, 31. Oktober. Der Prinz und die Prinzessin Carl und Prinz Wilhelm sind heute Abend, nach einem mehrwöchentlichen Aufenthalte in der Schweiz, in erwünschtem Wohlbefinden wieder hier eingetroffen.
— Der Großherzog hat den General⸗Adjutanten Frei⸗ herin von Trotha nach Dresden entsendet, um der Leichen⸗ feier des Königs Johann beizuwohnen und gleichzeitig dem Kö⸗ nig Albert von Sachsen seine Glückwünsche zu dessen Thron⸗ besteigung zu überbringen. b
Mecklenburg. Schwerin, 1. November. Das Re⸗ gierungsblatt veröffentlicht folgende Verordnu ng, betreffend die Einführung der Reichsmarkrechnung: 1
§. 1. Vom 1. Januar 1874 an der Geldverkehr bei den öffentlichen Kassen und im Privatverkehr nach der Reichsmarkrechnung statt. Von demselben Tage an treten im Großherzogthum die Art. 9, 14, 15, 16 des Reichsmünzgesetzes in Kraft.
Für die Umrechnung der vorher in Schillingen und alten Pfen⸗ Cgg festgestellten Zahlungsverbindlichkeiten normirt der Tarif in An⸗ age A.
§. 2. Außer den in Art. 15 sub 1, 2, 3, 4, 6 des Reichsmünz⸗ gesetzes genannten bisherigen Münzen müssen, bis auf Weiteres auch die jetzigen Schillinge mecklenburgischen Gepräges noch bei allen Za lungen zum Werthe von 6 Pfennigen an Stelle der Reichs⸗Nickel⸗ münze angenommen werden. 1
1 Die nach der Markwährung ausgeprägten kupfernen Fünf⸗, Zwei⸗ und Einpfennigstücke werden vom 1. Dezember d. J. an bei den vom Finanz⸗Ministerium noch zu bestimmenden Kassen in Be⸗ trägen von mindestens 10 Mark gegen Courant oder bisherige Schei⸗ demünze ausgegeben. ““
§. 4. Vom 1. Januar k. J. an können die bisherigen Kupfer⸗ münzen Mecklenburg⸗Schwerinschen und Strelitzschen, sowie Rostock⸗ schen und Wismarschen Gepräges bei den in §. 3 gedachten Kassen, jedech nur in Beträgen von mindestens 1 Thaler, zum Umtausch ein⸗ gereicht werden. Eine Verpflichtung zur Annahme derselben im Ver⸗ kehr besteht nach dem gedachten Tage nicht mehr.
§. 5. Die Bestimmung des Zeitpunktes, von welchem an die Rech⸗ nungen öffentlicher Kassen nach der Reichsmarkrechnung geführt wer⸗ den müssen, bleibt den betreffenden Behörden — jedoch nicht über den Abschluß der laufenden Rechnungen hinaus — vorbehalten.
§. 6. Die Verordnung vom 23. Dezember 1871 (Regierungsblatt hir 78) tritt nicht in Kraft, sondern wird hierdurch wieder aufge⸗ hoben.
Neustrelitz, 30. Oktober. Die Großherzogin⸗Mutter und die Herzogin Karoline sind, von Rumpenheim kommend, vorgestern Abend hier eingetroffen.
Bremen, 30. Oktober. Der Senat erläßt heute eine neue Verordnung über das Impfwesen. Danach finden die öffentlichen Impfungen statt unter Leitung einer Kommission des Gesundheitsraths durch deren Mitglieder und einiger anderen von der Medizinalkommission des Senats dazu veranlaßter, so⸗ wie dafür honorirter Aerzte, in den Hafenstädten durch die Po⸗ lizei⸗Aerzte.
— Heute wurde der hervorragendsten Pädagogen der Gegenwart und einer der Leiter des allgemeinen deutschen Lehrervereins, feierlich beerdigt.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 31. Oktober. Vor⸗ gestern, als am Todestage König Johanns, fand Nachmittags 4 Uhr auf der Esplanade der Citadelle Paradeaufstellung der beiden Bataillone des Königlich sächsischen Infanterie⸗ Regiments Nr. 105 statt, die Fahnen vor der Front, die Trommeln mit Trauerfloren umwunden. Der Regiments⸗Com⸗ mandeur von Tettau theilte dem Regiment die Trauerkunde mit.
Dann folgte die Mittheilung von der Thronbesteigung des Königs Albert, worauf der Fahneneid vorgelesen und mit erhobener Rechte von dem Regiment absatzweise nachgesprochen wurde. Mit den üblichen militärischen Ehrenbezeugungen fand der ernste Akt sein Ende. Das in Schlettstadt gar⸗ nisonirende Bataillon desselben Regiments wurde gleichzeitig daselbst beeidigt.
Metz, 30. Oktober. Der neue Gouverneur, General⸗Lieute⸗ nant von Schmidt, ist heute hier eingetroffen.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. November. Bei dem mit dem heutigen Tage eintretenden großen Militär⸗Avancement sind u. A. zu Feldmarschall⸗Lieutenants ernannt wor⸗ den: die General⸗Majore Olivier Gr. Wallis Freih. auf Ca⸗ righmain, Kommandant der XI. Infanterie⸗Truppen⸗Division, Freih. v. Böck, Kommandant der XXIX. Infanterie⸗Truppen⸗ Division, Freih. v. Mondel, Kommandant der XXXVI. Inf.⸗ Truppen⸗Division, Graef v. Libloy, Kommandant des Sieben⸗ bürger 6. Landwehrdistriktes, Freih. v. Kleudgen, Kommandant der VI. Inf.⸗Truppen⸗Division — alle Vorbenannten auf ihren Dienstesposten, und Freih. v. Litzelhofen, Kommandant der XIII. Inf.⸗Truppen⸗Division unter gleichzeitiger Uebersetzung in gleicher Eigenschaft zur XIX. Inf.⸗Truppen⸗Division.
— Der Ministerpräsident Fürst Adolph Auersperg ist durch ein Fußleiden, das übrigens nicht bedeutend ist, gezwungen das Bett zu hüten.
Schweiz. Bern, 1⸗ November. (W. T. B.) Zwischen dem Fürsten Gortschakoff und dem Bundespräsidenten Ceresols sind die Ratifikationsurkunden des schweizerisch⸗russischen Niederlassungs⸗ und Handelsvertrages ausgetauscht worden.
— Der Bundesrath hat auf nähere Berichterstattung der Genfer Regierung die Eingabe einiger Maires und Adjunkten des Genfer Kantons, welche Mermillod gegen die Anschuldi⸗ gung der Aufhetzerei vertheidigt, verworfen.
Niederlande. Haag, 1. November. (W. T. B.) Regierung hat einen Gesetzesvorschlag eingebracht, nach welchem für die Niederlande die Goldwährung und für Niederländisch⸗Indien die Silberwährung eingeführt
werden soll.
Die
S.
hier der Seminar⸗Direktor Luben, einer
beschleunigen. Die
Francs aus.
Frankreich. Paris, 1. November. (W. T. B.) Der Mini⸗ sterrath, welcher heute zusammengetreten war, ist, wie die „Agence Havas“ vernimmt, darin übereingekommen, den Antrag auf Ver⸗ längerung der Gewalten des Marschall⸗Präsidenten zu unter⸗ stützen, sobald derselbe in der Nationalversammlung zur Abstim⸗ mung gelangt sein würde. Man gewann die Ueberzeugung, daß man die Abstimmung über die konstitutionellen Gesetze nicht abwarten dürfe, damit die Exekutivgewalt schneller organisirt werde. Gutem Vernehmen nach fand auch die erste Lesung des vom Herzog von Broglie verfaßten Entwurfes der Botschaft des Marschall⸗Präsidenten an die Nationalversammlung statt. Der Entwurf legt die Nothwendigkeit dar, die jetzigen proviso⸗ rischen Verhältnisse ungesäumt zu konsolidiren, der Nationalver⸗ sammlung allein aber die Initiative anheimzugeben. 1 8
— Die Linke macht große Anstrengungen, das linke Cen⸗ trum für die Wahl Grévys zum Präsidenten der Nationalvers amm⸗ lung zu gewinnen, um hierdurch die konservative Majorität so⸗ ort zu sprengen. “ 8 8 Ane n versichert, stüände in den nächsten Tagen die
Veröffentlichung eines Schreibens des Grafen von Paris bevor, in welchem er erklärt, bei der Unterwerfung unter das Haupt der Familie beharren zu wollen, sich aber uͤber die Ab⸗ weichung seiner Anschauungen ausspricht.
— 2. November. (W. T. B.) Gestern haben mehrere Vor⸗ besprechungen von Mitgliedern der Rechten und des rechten Centrums stattgefunden. Wie die „Agence Havas erfährt, scheint man unter den Mitgliedern der Rechten einer Lösung den Vorzug zu geben, wonach die Monarchie mit dem Prinzen von Joinville als General⸗Lieutenant des Königreichs proklamirt würde, bis ein Einverständniß zwischen „König und Nationalversammlung hergestellt sei. Ein bestimmter Beschluß ist nicht gefaßt. Die Neuner⸗Kommission ist beauftragt, einen solchen Beschluß zu beantragen und in den Sitzungen der Rechten und des rechten Centrums mitzutheilen. Indeß soll die Majorität, ehe sie sich in bestimmter Richtung ausspricht, die Meinung der Regierung und der Prinzen von Orleans einholen. 1
Auch die der konservativen Partei angehörigen Mit⸗ glieder der Nationalversammlung waren gestern in großer An⸗ zahl bei Changarnier zu einer Versammlung zusammen⸗ getreten. Aus der Mitte der Rechten und zwar von legiti⸗ mistischen Abgeordneten wurde der Vorschlag gemacht, die Monarchie mit dem Prinzen von Joinville als General⸗Lieutenant des Kö⸗ nigreichs zu proklamiren. Die Freunde der Prinzen von Orleans erklärten indeß in deren Namen positiv, daß dieselben auf eine derartige Kombination nicht eingehen könnten. Dieselben hätten nicht die Absicht, aus ihrer dem Grafen von Chambord gegen⸗ über vorgezeichneten Stellung herauszutreten, und wollten Alles, was auch nur im Entferntesten als eine Art Mitbewerberschaft um die Krone angesehen werden könnte, und selbst den Schein vermeiden, als ob sie ihr Wort dem Grafen Chambord gegenüber zurücknehmen wollten.
— Der Marschall⸗Präsident wird, wie die „Agence Havas“ erfährt, sich mit Verlängerung der ihm übertragenen Gewalten einverstanden erklären, sobald die Dauer derselben
eine genügend lange ist, um die Stützen der Regierung aus⸗ reichend zu befestigen, und wenn die zu gewährenden konstitutio⸗
naellen Bürgschaften ihm die erforderliche Macht verleihen und
seine Person der Diskurirung durch die Volksvertretung ent⸗ ziehen. Man nimmt an, daß eine Botschaft des Präsidenten in diesem Sinne der Nationalversammlung vorgelegt werden wird. Nach der einen Version würde ein sechsjähriger, nach einer an⸗ deren ein zehnjähriger Zeitraum für Verlängerung der Gewalten des Marschalls vorgeschlagen werden.
e e Der ‚Francais“ meldet, es sei zwischen den verschiedenen, die Majorität bildenden Gruppen ein vollständiges Einver⸗ darüber hergestellt, die Gewalten des Marschalls Mac 84 ahon auf einen längeren Zeitraum hinaus auszudehnen. Die N.Aerung sei auf diesen Gedanken vollständig eingegangen, die 8 ionalversammlung werde wahrscheinlich berufen sein, sich mit
ieser Frage vor jeder anderen Berathung zu beschäftigen.
In der heute stattgehabten Versammlung der Mit⸗ glieder der Rechten erklärte Chesnelong in einer mit großem Beifall aufgenommenen Rede, daß er aus Achtung für den König entschlossen sei, Schweigen zu bewahren. In Folge der Weigerung der Prinzen von Orleans, die Stellung als Ge⸗ neral⸗Lieutenant des Königreichs anzunehmen, zeigte sich die Versammlung geneigt, eine Verlängerung der Gewalten des Marschalls Maec Mahon zu genehmigen. Vorgeschlagen wurden die Verlängerung auf Lebenzeit des Marschalls auf 10. Jahre und auf 6 Jahre. Ein definitiver Beschluß hierüber ist jedoch nicht gefaßt worden, vielmehr will man in dieser Hinsicht nur in Uebereinstimmung mit der Regierung vorgehen. Morgen wer⸗ den die Mitglieder der Rechten zu einer neuen Sitzung zusammen⸗
treten. November. (W. T. B.) Der
— 3. Bericht des Finanz⸗ Ministers Magne über die Einführung 1 die Erhöhunsh mehrerer Steuern ist veröffentlicht worden. 8 S demselben wird erwähnt, daß die Anleihe, die Vorschüsse der Bank, sowie die anderweitigen Hülfsmittel dazu verwendet seien, um die durch den Krieg mit Deutschland verursachten Ausgaben zu decken Der Gesammtbetrag derselben beziffere sich auf 8739 Millionen Frcs. Der Bericht betont die Nothwendigkeit, den Notenumlauf der Bank von Frankreich in den gegenwärtig beschränkten Grenzen zu erhalten und zu diesem Behufe die Rückzahlung des Staates an die Bank zu igen Zahlungen seien in bagrem Gelde an die Bank zu leisten, wie überhaupt der Staat alle der Bankgegenüber eingegangenen Ver⸗ bindlichkeiten auf das Strengste erfüllen mü sse. Bisher seien der Bank bereits 110 Millionen Francs zurückgezahlt worden. Durch den der Bank noch geschuldeten Restbetrag von 211 Millionen, sowie durch die auf die Anleihe noch rückständigen Einzahlungen entstehe eine Mehrforderung an das Budget in der Höhe von 608 Millionen Francs. Das bereits der Nationalversammlung vorgelegte Budget wies für 1874 einen Ueberschuß der Ausgaben über die Einnahmen von 178 Millionen 1 3. Zur Beseitigung dieses Defizits habe der Finanz⸗Minister zunächst in den Budgets der verschiedenen Ministerien eine Verminderung der Ausgaben um 40 ½ Millionen erwirkt, sodann ei er nach reiflicher Erwägung zu dem Entschlusse ge⸗ gangt, unter den von dem Ober⸗Handelsrathe vorgeschlagenen Steuern diejenigen zu wählen, welche bereits am 1. Januar 1874 in Kraft treten könnten, und außerdem die bestehenden Steuern zu erhöhen. So sollen namentlich um ½ Decime erhöht werden die Steuern auf Zucker, Getränke, Salze, sowie die für die Registrirung und für die gewöhnlichen Frachtbriefe der Eisenbahnen. Die gesamm⸗ ten aufgeführten Steuererhöhungen würden einen Ertrag von 83 ½ Millio⸗
3 8 9 INo 8 2 p — nen ergeben. Der Bericht erwähnt alsdann noch Erhöhungen der Steuern
auf gerichtliche Urkunden, der Stempelgebühr für Handelseffekten und Anweisungen, sowie der Steuern, welche auf Einführung und Transport von Getränken ruhen; eine Steuer auf Kerzen, auf Soda⸗ salz und Mineralöle soll neu eingeführt werden. Der gesammte Er⸗ trag hiervon wird auf 66 Millionen geschätzt. Bringt man außer diesen neuen Einnahmen noch die oben erwähnte Reduktion der usgaben in Anschlag, so ergeben sich insgesammt 191
8
trennt aufgeführt, und balanzirt dasselbe pro 1874 er Bericht schließt, indem hervorgehoben wird, daß zwei Erwägungen seien, welche dem Patriotismus die Tragung der Steuern erleichtern würden und zwar handele es sich einmal darum, Alles aufzubieten, um eine Wiederherstellung des Budgets auf solider Grundlage zu erreichen; dann aber müsse man sich vergegenwärtigen, daß alle 88 Steuern 85 temporär seien. 1 ;18 „Der Betrag des rektifizirten Budgets für 1874 beläuft si insgesammt 2523 “ Francs. ““
Spanien. Madrid, 1. November. (W. T. B.) Nach aus Karthagena eingetroffenen Nachrichten herrscht daselbst große Aufregung, hervorgerufen durch den Versuch, die Junta zu ändern. Die Insurgenten haben den griechischen Vize⸗ Konsul und einen deutschen Unterthanen, Namens Girard, welcher der Spionage beschuldigt war, verhaftet. Derselbe hat die Intervention des deutschen Konsuls in Anspruch genommen. — Die Demoralisation und der Mangel der Disziplin sind auf ihrem Gipfel. Die Galeerensklaven überwachen sehr aufmerksam 8 der Bewegung, weil sie fürchten, von ihnen verlassen
erden.
mit 171 Mill. es namentlich
Italien. Rom, 2. November. (W. T. B.) Die kleri⸗ kalen Journale besprechen den Brief des Grafen von Cham
bord und ollen der Entschiedenheit und estigkeit des Gr vollen Beifal 8, Festig teit des Graͤfen
Millionen, das heißt ein Ueberschuß von etwa 16 Mil⸗ onen. Das Budget für Liquidation der Kriegsausgaben wird ge⸗
— Wie erst jetzt bekannt geworden, haben die Jesuiten schon vor 10 Jahren durch ein päpstliches Placet die Ermächti⸗ gung erhalten, ihre Besitzungen veräußern zu dürfen.
—— Nach wie vor wird versichert, daß Ritter Nigra nach Enthüllung des Denkmals Cavours auf seinen Posten bei der Regierung von Versailles zurückkehren werde. an
Türkei. Konstantinopel, 1. November. (W. T. B.) Die Delegirten der Suezkanal⸗Kommission versammelten sich heute zu einer nicht offiziellen Sitzung, bei der kein Proto⸗ koll geführt wurde. Es soll, wie versichert wird, zweifellos sein, daß die Mehrzahl der schen Eichungssystem
Delegirten dem jetzigen offiziellen engli⸗
st günstig gestimmt ist; dieselben wünschen aber vor der Abstimmung ein einstimmiges Votum herbeizufüͤh⸗ ren, indem sie die Mittel fe tstellen, allen legitimen Anforderun⸗ gen der Suezkanalgesellschaft gerecht zu werden. „Belgrad, 2. November. (W. T. B.) Mittelst Fürst⸗ lichen Erlasses ist die Skuptschina auf den 27. d. M. nach Kragujevac einberufen. 1&.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 1. November. Der Kaiser hat befohlen, daß anläßlich des Ablebens des Königs von Sachsen vom Kaiserlichen Hofe auf vierundzwanzig Tage vom 29. Oktober c. an Trauer angelegt und in den ge⸗ wöhnlichen Abstufungen getragen werde.
— Der „Nikolajewsche Bote“ berichtet, daß der Großfürst⸗ Thronfolger und Gemahlin am 23. Oktober mit der Yacht „Livadia“ eine Fahrt von Jalta nach Sebastopol und zurück unternommen haben.
— Die Großfürsten Wladimir und Alexei Alexan⸗ drowitsch sind am 29. aus Livadia nach St. Petersburg ab⸗ gereist.
— Ueber den Mangel an Offizieren in der russischen Armee berichtet die „R. S. P. 3.“, daß an dem etatmäßigen Bestande gegen 6000 Offiziere fehlen. In den letzten Jahren betrug der jährliche Abgang an Offizieren durchschnittlich 2800, der Zugang dagegen nur 2200. EEZEb11““
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Kopenhagen, 2. November. (W. T. B.) sozialistischen Partei, Pihl, ist wegen eines im „Sozialist“ veröffemlichten Aufrufs heute verhaftet worden. Als Grund war im Haftbefehle angegeben: Vergehen gegen den Paragraph des Strafgesetzbuchs, welcher von Drohun⸗
gen gegen den König handelt. 1-422.MegsSnIEr’ Aeree TSee.rgEce nemerameefhesenemee,
Amer ka. In Mexiko hat der Kongreß die folgenden Zusätze zu der Verfassung der Republik dekretirt:/
1) Kirche und Staat sind zu trennen. 2) Der Kongreß kann keine Gesetze geben, die irgend eine Religion verbieten oder gründen. 3) Die Ehe soll ein Civil⸗Kontrakt sein. 4) Religiöse Korporationen können kein Eigenthum besitzen.é 5) An Stelle des religiösen Eides soll ein bloßes Versprechen, die Wahrheit zu sprechen, mit Strafen im Falle der Verletzung treten. 6) Niemand ist verpflichtet, seine Dienste ohne gerechte Schadloshaltung herzugeben. 7) Kein Kontrakt soll ge⸗ stattet werden, der auf die Aufopferung der Freiheit des Menschen in Sachen der Aebeit, der Erziehung und religiösen Gelübde hinzielt. 8) Und keine Schließung eines Kontraktes wird gestattet werden, unter welchem Personen in ihre eigene Proskription oder Verbannung einwilligen.
Asien. Aus Kalcutta wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 31. Oktbr. telegraphirt: „Der Vizekönig ist, begleitet von Sir R. Temple und Herrn Chapman, heute Nachmittag hier eingetroffen. Se. Excellenz wird sofort mit dem Vize⸗Gouver⸗ neur betreffs der Maßnahmen, die ergriffen werden sollen, um gegen den Nothstand in den Bezirken, die mit H ungersnoth be⸗ droht sind, Vorsorge zu treffen, konferiren 8
Ein neueres Telegramm meldet: “
Kalkutta, 2. November. (W. T. B.) Die auf eine günstigere Gestaltung der Ernteaussichten in Bengalen haben sich nicht vermehrt, namentlich trägt man sich in Bezug auf die meisten Provinzen von Inner⸗Bengalen, wo eine voll⸗ ständige Mißernte gewesen ist, mit den lebhaftesten Besorgnissen. Man hofft, daß der Ernteausfall wenigstens zum Theil durch die Vorräthe aus den Vorjahren gedeckt werden könne, hat aber auch andere Hülfsmaßregeln getroffen, um einer Hungersnoth vorzubeugen. v“
Dänemark. Der Führer der hiesigen
Die neuesten Entscheidungen des Reichs⸗Ober⸗ Handelsgerichts in Leipzig betreffen: Gleichnamigkeit meh⸗ rerer Orte bei Wechseln. — Erhebung des Protestes an einem andern gleichnamigen Orte, als dem vom Wechselaussteller gemeinten. — Nichterforderniß näherer Bezeichnung des Zahlungsortes im Wechsel bei gleichnamigen Orten nach §. 4 Ziffer 8 der Deutschen Wechsel⸗
Ordnung. — Der Schadensersatzanspruch des Verkäufers aus Art. 354
(343) umfaßt das ganze Interesse desselben, somit bald mehr, bald
weniger als das unbezahlte Kaufgeld.
1 Nr. 21 des Marine⸗Verordnungs⸗Blattes“ hat folgenden Inhalt: Statistische Nachrichten. 1 Die versuchs⸗ weise Verwendung von präservirtem Hammelfleisch bei der Schiffs⸗ verpflegung. — Verkauf der Abzeichen für Ober⸗ und Steuermanns⸗ maate. — Betrifft die Korrespondenz mit der Semaphorstation auf dem Leuchtthurme von Wangerooge (efr. Marine⸗Verordnungsblatt Nr. 12). — Blockade der Goldküste. — Veränderter Termin zur Ein⸗ reichung der nach Schema 24 der Militär⸗Ersatz⸗Instruktion vom 26. März 1868 aufzustellenden Uebersichten der beim Marine⸗Ersatz⸗ Geschäft konkurrirenden Militärpflichtigen. — Formulare für Personal⸗
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und Qualifikations⸗Berichte. — Requisitionen um Unterbringung durch Berlin passirender kranker Mannschaften. — Betrifft Abänderung des Inhalts⸗Verzeichnisses der Schiffsbücherlisten. — Befreiung von Zah⸗ lung der klassifizirten Einkommensteuer der Offiziere, Aerzte und Be⸗ amten der Marine an Bord derjenigen Schiffe der Marine, welche außerhalb der heimischen Gewässer allein fahren. — Personal⸗Ver⸗ änderungen.
Statistische Nachrichten. Von den Mannschaften der Kaiserlichen Ma albjahr 1873 am Lande bei einer Kopfstärke von 3835 Mann 4289, von denen 3991 geheilt, 17 unbrauchba 1 ganzinvalide wurde, 15 starben, 26 fremden Lazarethen 165 wurden, 138 anderweitig in Abgang zu stellen sind und 101 im Be⸗ stande verblieben. Täglich waren im Durchschnitt 190, Mann ode 5 Prozent der durchschnittlichen Kopfstärke krank. Die Besatzungs stärke sämmtlicher Schiffe der heimathlichen Stationen betrug 393 Mann. Hiervon erkrankten 11699 Mann =— 29,7 Prozent, wurden un brauchbar 3 Mann = 0,m7 Prozent und starben 4 Mann = 0, Prozent. S. M. Dpf. Korv. „Nymphe“ besuchte während des Halbjahrs Hong kong, Bangkok, Singapore, Labuan, Rhede von Sulu, Bangao, San dakan auf Borneo, Maludubay und die Anamba⸗Inseln. Die Be satzungsstärke betrug 178 Mann. Hiervon erkrankten 146 Mann = 82,0 Prozent, hiervon starb 1 Mann =—= 0,6 Prozent. Es erkrankten also in Ostasien auf 100 Mann 52 Mann mehr als in der Heimath und starben auf 1000 Mann 5 mehr. Die Besatzungsstärke sämmt⸗ licher Schiffe in Westindien (S. M. Panz. Freg. Friedrich Carl, S. M. Dpf. Korv. Vineta, Elisabeth, S. M. Dpf. Kbt. Albatroß) betrug 1743 Mann. Davon erkrankten 1188 Mann =⸗ 68,2 Prozent oder auf 100 Mann 38 mehr als in der Heimath; es starben 3 Mann = 021 Prozent oder von 10,000 Mann 7 mehr als in der Heimath. ZI1I1I Dpf. Kbt. „Delphin“ hatte im Mittelmeer keine nennens⸗ werthen Erkrankungen. Auf den Schulschiffen (392 Mann) erkrankten
8 Mann = 19, Prozent, es starb Niemand.
. 8n Kunst und Wissenschaft. 8 Berlin. Das für dieses Jahr letzte der Orgelkon erte des Herrn Otto Dienel findet Mittwoch Nachmittags 3 Uhr der Mermn kirche statt, und werden eine Auswahl von Orgel⸗ und Gefangsnummern, so wie Violinvorträge zur Ausführung kommen.
,— Der Verein für das Museum schlesischer Alter⸗ thüͤ mer bietet in dem soeben zur Ausgabe Resf Berichte über seine Wirksamkeit wiederum werthvolle kunsthistorische Nach⸗ richten über die Kunstalterthümer der Städte Liegnitz und Brieg, so⸗ wie über die schon in einem früheren Berichte besprochene Kirche zu Mollwitz aus der Feder des Dr. Luchs. Die Sitzungsberichte am Schluß sind reich an Nachrichten über neue und ältere Funde vor⸗ geschichtlicher Alterthümer.
„— ,Fürsten⸗Welt.“ Die Weltgeschichte in Lied Wort und Sprus fürstlicher Persönlichkeiten von der ältesten Vorzeir dis auf die Gennn wart, herausgegeben von Richard von Meerheimb, Köni lich sächsischer Oberst v. d. A. (Dresden, Carl Höckner, 1873). 38 B. 88. Der Verfasser wollte in der vorliegenden Schrift die Weltgeschichte in ihren hervorragendsten Gestalten selbstredend personifiziren, und führt in derselben schriftliche und mündliche Aeußerungen jeder Art in Dich⸗ tung und Prosa, Briefe, Dekrete, Erlasse u. s. w. von 287 fürstlichen
Berlin. erkrankten im ersten
Pe rsonenan, beginnend mit Se miramis, Königin von Assyrien, Ramses II. dem Großen, König von Aegypten, David, König von Israel, und
schließend mit Amadeo, König von Spanien, und Rudolf, Kronprin von Westerretch. Keine Hauptphase der Weltgeschichte ist dane geblieben; eine jede derselben erscheint in ihrer geistigen Krystallisation mindestens angedeutet. Eine kurze biographische Notiz ist jedem einzelnen Abschnitt vorangeschickt, welche die hervorragenden Lebens⸗ momente des fürstlichen Verfassers skizzirt, bei anderen ist auf die vor⸗ handenen größeren Lebensbeschreibungen hingewiesen. Der Ertrag aus dem Verkauf des gut ausgestatteten Werks ist der Unterstützung vater⸗ ländischer Invpaliden gewidmet.
Die Nr. 87 der „Wissenschaftlichen Beilage der Leip⸗ ziger Zeitung“ vom 30. Oktober hat folgenden Inhalt: Ueber das Unterrichts⸗ und Erziehungswesen auf der Wiener Weltausstel⸗
kung IW. — Besprechungen und Rezensionen.
— Die Nr. 44 der Zeitschrift „Kunst und Gewerbe“, Wochen⸗ schrift zur Förderung Deutscher Kunst⸗Industrie (7. Jahrg.), gegeben von Dr. C. Stegmann, Direktor des bayerischen Gewerbe⸗ museums in Nürnberg, redigirt von Dr. O. v. Schorn (Verlag von Hermann Schultze in Leipzig), hat folgenden Inhalt: Die Kunst⸗ industrie auf der Ausstellung in Wien 1873. Holzindustrie. — Bres⸗ lau: Das schlesische Provinzial⸗Museum. — Wien: Kunstgewerbliche Preisausschreiben des niederösterreichischen Gewerbe⸗Vereins. — Wien: Die Einführung allgemeiner Zeichnenschulen. — Erklärung zur Bei⸗ lage (Füllung aus dem XVI. Jahrh.) — Aus dem Buchhandel.
Für die Werkstatt. — Notizen.
Landwirthschaft. Das Landwirthschaftliche Centralblatt für Deutsch⸗
land (Verlag von Wiegand, Hempel und Parey, Berlin) welches jetzt unter der Redaktion des Prof. Dr. Alexander Müller erscheint, enthält im Oktoberhefte einen Aufsatz: Beiträge zur Lehre der Landbaustatistik⸗ Das Königlich bayerische Staatsgut Weyhenstephan von Professor Dr. Braungart. Ferner Meteorologie: Der Leopoldshaller Kainit von Di rektor R. Kropp in Dessau. Der Kaligehalt der bekanntesten Gebirgs arten und Fossilien nach A. Stöckhardt. Versuche über den Einfluf der Saatzeit auf die Vegetation der Zuckerrübe, von Dr. Breitenlohner. Die Bewegungen der Chlorophyllkörner unter dem Einflusse des Lichtes. Ueber die Einwirkung verschiedener Düngemittel auf den Alkaloidgehalt der Chinabäume von Brougton. Die Bildung des Honigthaus von Dr. Kalender. Spargelkultur. Saure Kirschen. Noyer de la Saint- Jeân. Ueber die Gefahren des Genusses von tuberkulösem Fleisch von G. Colin und von Geh. Rath Gerlach. Milch als Trägerin von Krankheitsstoffen. Ueber die Natur und das Wesen der Contagien von Prof. Dr. Anacker. Ueber Desinfektion von Alex. Müller. Die Fäulniß und Ansteckung von H. Karsten. Zur Anatomie trächtiger Kühe von Goubaux. Die Nachtheile des Schiffstransports für Pferde. Der Sonnenstich bei Pferden von Sp. Hart. Rohe und gekochte Kartoffeln für Milchkühe von Prof. Heiden. Häufigkeit der Trich⸗ nose. Ein neues Mittel zur Vertilgung der Feldmäuse von Professor Neßler. Maränenzucht von Eckardt. Der Dampfpflug, Vergleich zwischen dem Ein⸗ und Zwer⸗ Maschinensystem von A. Hildebrand. Ueber das Vermahlen des Roggens von verschiedenen Reifegraden von
F. W. Bauer. Schuͤrers Butterpulver. Ueber Cementcisternen zum Lagern des “ von C. Krupski. Clayton und Shuttleworths Patent. Sicherheitsselbstspeisevorrichtung für Dampfdreschmaschinen von Prof. Reitlechner. Allgemeiner deutscher Arbeitgeberbund. Die Spi⸗ ritusfabrikanten und das Haftpflichtgesetz. Die neunzehnte Wander⸗ versammlung der deutsch⸗ österreichischen Bienenzüchter. Fleisch⸗ aussichten für 1873/74. Die Einfuhr des präservirten Fleisches aus Australien. Die vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung. Lun⸗ genseuche. Viehausfuhr Oesterreich⸗Ungarns. Die österreichische Hagelversicherungs⸗Gesellschaft in Wien. Rostock⸗Berliner Kanal. König⸗Wilhelms⸗Kanal. Das Viehversicherungswesen von Dr. jur. Varrentrapp. Unfallstatistik. Waldgenossenschaften. Neue Fabrik für kondensirte Milch. The Scandinavian Preserving Butter Company. Das Faktoreisystem. Benutzung der Lämmerschwänze. Die Milch⸗ Zeitung, von Benno Martiny. Internationale landwirthschaftliche Ausstellung zu Bremen. Literatur. 66“
Gewerbe und Handel.- 28 85* Berlin, 3. November. Vom Berliner Pfandbrief⸗In⸗ stitut sind bis Ende Oktober 1873 3,429,500 Thlr. 4 ½prozentige und 1,733,700 Thlr. öprozentige, zusammen 5,763,200 Thlr. Pfandbriefe ausgegeben. Es, sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 813,100