1874 / 5 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Jan 1874 18:00:01 GMT) scan diff

zur Reorganisation der Kanzlei des Königs vorlegen und schon mit dem nächsten Jahre an die sämmtlichen Beamten in der⸗ selben eine Theuerungszulage auszahlen, welche für diejenigen, deren jetzige Gehalte unter 5000 Rth. sind, 30 Prozent und für die mit höheren Gehalten 1500 Rth. betragen soll. Darnach würde also künftig jeder Departementschef mit Miethersatz 18,500, jeder Expeditions⸗Sekretär oder künftiger Bureauchef 5840, jeder Protokoll⸗Sekretär oder künftiger Kanzlei⸗Sekretär 4450, jeder Kanzlist 2340 und jeder Kopist 1300 Rth. er⸗ halten.

Asien. Ein Telegramm aus Penang vom 3. Januar berichtet, daß das niederländische Geschwader, welches von der Flotte vor Atchin nach Pedir entsendet worden war, um dieses Gebiet für die von seinem Radja dem Sultan von Atchin zu⸗ geführte Verstärkung zu züchtigen, seine Aufgabe erfüllt hat. Die Niederländer bemächtigten sich Mit einem raschen, kräftigen Angriffe der Verschanzungen von Pedir, und brannten die Dorf⸗ schaften, welche sie einnahmen, nieder; 400 Mann von der Marine fuhren in Booten mit . den Fluß hinauf; am 31. Dezember kehrten die Boote zu dem Geschwader zurück, und dieses trat am 1. Januar die Rückfahrt nach Atchin an. Der Verlust der Niederländer bei dieser Expedition belief sich auf 2 Todte

und 9 Verwundete, worunter ein Offizier. Pedir, südlich den

26 Monkims von Atchin an der Ostküste von Sumatra gelegen, war vor vier Jahrhunderten der mächtigste Staat in jenen Gegenden und herrschte selbst über Atchin. Dieses machte sich im Jahre 1521 unabhängig und unterwarf dann die Pediresen. Pedir wird als die Reiskammer Atchins betrachtet, so daß der schleunige und eindringliche Erfolg, mit welchem die Expedition nach jenem Platze ausgeführt worden, in den Niederlanden als sehr wichtig für den weiteren Gang des Krieges angesehen wird. Pedir hat einen sehr guten Hafen. 8

Penang, 6. Januar. (W. T. B.) Die nieder⸗ ländischen Truppen sind dem Kraton bis auf Schußweite nahegerückt und hat das Feuer auf denselben am 3. begonnen. Dasselbe wird fortgesetzt werden, bis der Sultan seine Unter⸗ werfung erklärt. Dem Vernehmen nach tritt die Cholera im niederländischen Lager in der heftigsten Weise auf, besonders unter den eingeborenen Truppen soll die Sterblichkeitsziffer eine sehr hohe sein.

Aus Japan meloet die „China Mail“ vom 27. No⸗ vember Folgendes: Die japanische Regierung ergreift Maßregeln

zur Entwickelung der Kohlengruben. Die Kaiserin wäre am 7. durch einen Wagenunfall beinahe getödtet worden, aber sie

entkam glücklicher Weise unversehrt. Die coreanische Frage dürfte, wie es heißt, wieder Verlegenheiten bereiten. In Vokohama wird ein Matrosen⸗Asyl gegründet.

Ueber die von der persischen Regierung dem Baron

Reuter ertheilte ESisenbahn⸗Konzession veröffentlicht die

amtliche Zeitung „Iran“ in Teheran in ihrer Nr. 194 vom 19. Ramazan 1290 (10. November 1873) folgende Mittheilung:

Den Lesern des „Iran“ ist es gewiß bekannt, daß zwischen der persischen Regierung und dem Baron Reuter ein Vertrag abgeschlossen worden ist über den Bau einer Eisenbahn von Rescht nach Buschera. Da nun aber schon seit einem Monat die für den Beginn der Arbeiten und für das Legen der Schienen festgesetzte Frist verstrichen und es offenbar geworden ist, daß Baron Reuter nicht im Stande ist, die Bedingungen zu erfüllen und seinen Verpflichtungen in der Hauptsache Bösezer, ee vres so hat die Regierung, nach Mittheilungen aus sicherer Quelle, beschlossen, die dem Baron Reuter ertheilte Konzession als null und nichtig anzusehen. Der Unternehmer ist amtlich durch den Tele⸗ graphen in Kenntniß gesetzt und sein Agent in Teheran schriftlich be⸗ nachrichtigt worden, daß die Konzession annullirt ist und jeden Werth verloren hat.

Aus dem Ministerium für Indien wird eine Serie offi⸗ zieller Schriftstücke veröffentlicht, die sich über die drohende IE“ in Bengalen verbreiten. In einer aus

ucknow, den 6. Dezember datirten Depesche bemerkt der Vice⸗ könig, daß er nach einer im Verein mit Sir Richard Temple vorgenommenen sorgfältigen Prüfung vorhergehender Hungers⸗

nöthe zu dem Schluß gelangte, daß die Verhältnisse des jetzigen

ziemlich gutem Erfolge

Jahres im Ganzen nicht schlimmer als jene in 1865 seien. Sir George Campbell, der Gouverneur der Provinz Bengalen, be⸗ merkt dagegen in einer Note an das India⸗Office, in den nörd⸗ lichen Distrikten von Bengalen sei der Mißwachs niemals so groß gewesen. Nach einem Vergleich der jetzigen Verhältnisse mit jenen von 1769 und 1865 den zwei vorhergehenden Hungersnothjahren findet er, daß 1873 nur den Vortheil früherer guter Ernten hat. Die Aussicht auf die Zukunft dürfte, wie er glaubt, durch gutes Wetter, Regen und durch Import gebessert werden.

Afrika. Mit Veazug auf die Unruhen in Marocco meldet das „Gibraltar Szronikle“ vom 29. Dezember, daß Rach⸗ richten aus Fey zufolge ein Sherif, Namens Mulei Kibir, der Urenkel des Sultans Mulei Sulaiman, der zu Anfang dieses Jahrhunderts regierte, mit 400 Mann Kavallerie in der Nach⸗ barschaft von Fez erschienen. Der Vicekönig sandte den Gou⸗ verneur des Distrikts Gregar ab, um die Rebellen anzugreifen, was die Gefangennahme des Mulai Kibir und 30 seiner Leute zur Folge hatte. Mulai Kibir wird in Fez gefangen gehalten, bis der Sultan Mulai Hassan über sein Schicksal eine Entschei⸗ dung getroffen haben wird.

Statistische Nachrichten.

München, 5. Januar. Von gestern bis heute Abend sind hier an der Cholera 17 Erkrankungen und 15 Todesfälle vorgekommen.

Die Statistik des Unterrichts im Königreiche Bayern für die Jahre 1869/70, 1870/71 und 1871/72, mit Rückblicken auf die Ergebnisse früherer Jahre, bearbeitet von Dr. Georg Mayr, Vorstand des Königlich statistischen Bureaus, (München 1873, Kom⸗ missionsverlag von E A. Fleischmanns Buchhandlung), erscheint als XXVII. Heft der Beiträge zur Statistik des Königsreichs Bayern. Der bereits vorliegende erste Theil umfaßt das höhere und mittlere Unterrichtswesen, sodann den Fortbildungs⸗Unterricht, und enthält fol⸗ gende Abschnitte: Universitäten. Klerikalseminare. Lyceen. Humsnistische Gymnasien und Lateinschulen. Polytechnische Schule. Realgymnasien. Industrieschulen. Gewerbschulen. Städtische Handelsschulen. Baugewerksschulen. Gewerbliche Fortbildungsschulen. Landwirthschaftliche Centralschale Weihen⸗ stephan. —. Central⸗Thierarzneischule. Central⸗Forstlehranstalt Aschaffenburg. Kreis⸗Landwirthschaftsschule Lichtenhof. Kreis⸗ Ackerbauschulen. Landwirthschaftliche Spezial⸗Lehrkurse. Land⸗ wirthschaftliche Fortbildungsschulen. Militärbildungsanstalten. Akademie der bildenden Künste. Kunst⸗Gewerbeschulen. Musik⸗ schulen in München und Würzburg. Hebammenschulen.

Kunst Wissenschaft und Literatur.

Am 1. Januar d. J. ist die Nr. 7 (III. Jahrg.) der illustrirten Modezeitung „Haus und Welt, Blatt für Deutschlands Frauen“ (redigirt und verlegt von Franz Ebhardt hierselbst) ausgegeben worden. Dieselbe erscheint monatlich zweimal oder jährlich in 24 Nummern nebst 24 Schnittmusterbogen, 24 belletristischen Beilagen und 52 kolorirten Modekupfern zum Abonnementspreise von viertel⸗ jährlich 2 Mark resp. mit den Kupfern 4 ½ Mark.

London, 3 Januar. In Milton, unweit Sittingbourne, wurde dieser Tage auf einem Felde, das früher ein römischer Gottesacker war, ein antiker (römischer) Sarg ausgegraben. Er enthielt einige Knochen, einen goldenen Ring aus schön geflochtenem Draht und einige hölzerne Nägel. Dies ist bereits der siebente oder achte Sarg, der in demselben Orte gefunden wurde.

Kopenhagen, 3. Jannar. Die „Berl. Tid.“ feierte gestern den 125. Jahrestag ihres Bestehens. 1“

Gewerbe und Handel.

8 Berlin, 7. Januar. Vom 1. bis 15. Dezember wurde hier an Brennmaterial eingeführt: zu Wasser: 24,322 Hekt. Steinkohlen ꝛc.

10,457 Kubikm. Torf, 33,173 Kubikm. Brennholz; zu Lande: 585,799 Hekt. Steinkohlen ꝛc., 3735 Kubikm. Brennholz, in Summa 610,121 Hekt. Steinkohlen ꝛc., 10,457 Kubikm. Torf, 36,908 Kubikm. Brennholz; ausgeführt: zu Wasser: 2480 Hekt. Steinkohlen ꝛc.; zu Lande: 113,714 Hekt. Steinkohlen zꝛc., in Summa 116,194 Hekt. Steinkohlen zꝛc.

Bis zum 30. Juni d. J. müssen die auf Grund des Gesetzes vom 22. Januar 1849 ausgegebenen Herzoglich sachsen⸗kobur⸗ gischen Kassen⸗Anweisungen gegen dergleichen neue (nach Maß⸗ gabe des Gesetzes vom 30. Juni 1870 hergestellte) umgetauscht sein, da genannte Scheine laut Ministerial⸗Bekanntmachung vom 20. März 1872 mit dem 1. Juli l. J. werthloz werden. Der Umtausch hat bei der Herzoglichen Staatskasse in Coburg zu erfolgen.

1“ Verkebrs⸗Anstalten. Brest, 6. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer „E 8 von der transatlantischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist heute hier angekommen. New⸗York, 6. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer des bal⸗ tischen Lloyd „Washington“ ist gestern von Stettin via Antwerpen

glücklich hier eingetroffen.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.

Kopenhagen, Mittwoch, 7. Januar. Auf die an die Krone gerichtete Adresse des Folkethings ist heute die Er⸗ widerung des Königs ergangen. In derselben spricht die Regierung ihr Bedauern aus, daß das Ergebniß der Arbeiten des Reichstages zu der Dauer der Session desselben in keinem Ver⸗ hältnisse stehe. Sie könne aber den gegenwärtigen Konflikt mit der Volksvertretung nicht als den wesentlichen Grund der vor⸗ handenen sozialen Gährung ansehen, auf welche die Regierung ihr Hauptaugenmenmerk richten müsse. Ihr Bestreben gehe da⸗ hin, dieselbe durch eine fortschreitende Entwickelung der Ver⸗ fassung und durch eine gerechte Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse und das Wohl aller Volksklassen zu beseitigen. Die Regierung könne sich deshalb nicht veranlaßt sehen, dem Wunsche der Volks⸗ vertretung, eine Neubildung des Kabinets vorzunehmen, zu will⸗ fahren. Die Regierung hoffe, daß die Rücksicht auf das Ge⸗ meinwohl und die Liebe zum Vaterlande alle persönlichen Motive beseitigen und die Einhelligkeit aller Parteien herbeiführen werde, welche nothwendig sei, um der Zukunft vertrauensvoll entgegen gehen zu können. 8

8 b. 2

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 8. Januar. Opernhaus. (7. Vorstellung.) Esmeralda. Großes Ballet in 3 Akten und 5 Bildern von J. Perrot. Musik von Pugni. Esmeralda: Frl. Adele Grantzow, vom Kaiserlichen Hoftheater in St. Petersburg, als Gast. Vor⸗ letztes Auftreten des Frl. Grantzow. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗

reise.

8 Schauspielhaus. (7. Vorstellung.) Der Elephant. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von G. von Moser. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Donnerstag, 8. Januar. Im Saal⸗Theater des König⸗ lichen Schauspielhauses. Fünfte Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesellschaft. Troisiéme représentation de: Les vieux Garçons. Comédie en cinq actes, en prose, par Mr. Vie- torien Sardou.

Freitag, 9. Januar. Opernhaus. (8. Vorstellung.) Robert der Teufel. Oper in 5 Abtheilungen nach Scribe und De⸗ lavigne, übertragen von Theodor Hell. Musik von Meyerbeer. Ballet von P. Taglioni. Isabella: Frl. Lehmann. Alice: Fr. von Voggenhuber. Robert: „Hr. Niemann. Bertram: Hr. Fricke. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Schauspielhaus. (8. Vorstellung.) Neu einstudirt: Was ihr wollt! Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare, mit Benutzung der Schlegel⸗Tieckschen Uebersetzung für die deutsche Bühne bearbeit von W. Oechelhäuser. In Scene gesetzt vom Direktor Hein. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Besetzung: Orsino, Hr. Ludwig. Sebastian, Hr. Goritz. Antonio, Hr. Wünzer. Schiffshauptmann, Hr. Schwing. Valentin, Hr. Krause. Tobias von Rülz, Hr. Hiltl. Christoph von Bleichen⸗ wang, Hr. v. Hoxar. Malvolio, Hr. Döring. Fabio, Hr. Dehnicke. Narr, Hr. Kale. Olivia, Frl. Keßler. Viola, Frl. Meyer. Maria, Frl. Taglioni. Ein Priester, Hr. Siegrist. Gerichtsdiener, Hr. Land⸗ wehr, Hr. Lichterfeld. Diener, Hr. Berthold.

Sonnabend, den 10. Januar. Im Saal⸗Theater des Kö⸗ niglichen Schauspielhauses. Sechste Vorstellung der französischen Schauspielergesellschaft. Première représentation de: Chez lavocat. Comédie en un acte en vers libres par Mr. Paul Ferrier. Première représentation de: Dianah. Comédie en deux actes en prose par Mr. Théodore Barrière. Premiere représentation de: Les Forfaits de Pipermans. Comédie-Vaude- ville en un acte par M. M. Chivot et Duru.

Ausstellung der neuen Gemälde⸗Erwerbungen im Königlichen Museum.

Im Oberlicht⸗Saal der Königlichen Gemälde⸗Galerie (altes

Museum) ist die Ausstellung jener Gemälde soeben eröffnet

worden, welche das Museum im Laufe der letzten 18 Monate

erworben hat. Wenn schon der erste Ueberblick des Erworbenen

das nähere Eingehen auf die einzelnen Kunstobjekte in mehr als einer Hinsicht die vollste Befriedigung, indem man einer reichhaltigen Auswahl aus allen Schulen und Zeiten begegnet und bei aller Reichhaltigkeit doch kein einziges Gemälde antrifft, das nicht für eine historisch an⸗ gelegte Sammlung, wie unsere Gemälde⸗Galerie ist, von beson⸗ derem Interesse wäre. Dies war auch der Gesichtspunkt, der

bei diesen Ankäufen maßgebend war, nämlich die Lücken der Sammlung, besonders was einzelne große Meister und ihre

Hauptwerke anbelangt, nach und nach auszufüllen.

Ein Meisterwerk erster Qualität ist das große Bild von Luca Signorelli, das die Mitte der Ausstellung einnimmt. Der Meister war zu Ende des 15. Jahrhunderts thätig und hat das Verdienst, zuerst unter den toskanischen Künstlern mensch⸗ liche Körper nach den Regeln der Anatomie gemalt zu haben. Das in Florenz erworbene Bild,

Erfinder der Musik zwischen Hirten und Nymphen vor: „Tags die weidenden Heerden, die lustige Jagd des Wildes, die strah⸗ lenden Gipfel der Berge, Abends die Musik der Pansflöte und der fröhliche Tanz und Gesang der Nymphen, die immer zur Umgebung des Pan gehören, welch schönes Gemälde!“ So schreibt Preller in seiner griechischen Mythologie, als ob er das Bild vor sich gehabt hätte. Die Röthe des Abends lagert auf der Landschaft, und kühle grünliche Schatten neben röthlichen Lichtern und durchsichtigen Halbschatten zeichnen die streng aus⸗ geführten Figuren aus. Ueber das ganze Bild ist Ruhe und onie ausgegossen. Ein zweites, gleichfalls mythologisches und der italienischen Schule angehörendes Bild ist das Urtheil des Midas von

Leonbruno, einem mantuanischen, außer seiner Vaterstadt

fast gänzlich unbekannten Künstler, der 1510 1537 meist für den Herzog von Gonzaga thätig war. Staffeleibilder von seiner Hand gehören zu den größten Seltenheiten. In den wahren Clair⸗Obscur⸗Tönen des Bildes ist der Ein⸗ fluß des Correggio unverkennbar. Das Bild ist gleich⸗ falls in Florenz erworben. Aus der italienischen Schule sind noch zwei landschaften von A. Schiavone († 1582, Schüler des Tizian) zu erwähnen, die mit großer Bravour ausgeführt und schon veScg⸗ die Galerie eine erwünschte Aquisition sind weil sie

z auf welches Crowe und Ca⸗ valcazelle zuerst aufmerksam gemacht haben, stellt den Pan als

große phantatisch komponirte Wald⸗

zu den frühesten italienischen Landschaften als solchen gehören

und eine solche von Tizians Hand sich in der Sammlung nicht befindet. Auch dieses Bild ist

ganzer Figur von Velasquez, eine Perle unter den Erwer⸗ bungen. Mit dem Umfang eines Fallstaff gesegnet, richtet sich der Dargestellte mit einer Superiorität und dem Gefühl eines

Machtbesitzers auf, als wollte er eine Welt in die Schranken Das Bild, eminent künstlerisch konzipirt und mit einer 1 es K war bisher in der Galerie nicht vertreten.

rufen. allen Effekt verleugnenden Einfachheit ausgeführt, würde selbst

in Madrid unter den 70 Bildern des Meisters seinen Rang behaupten.

Von der Hand des Nic. Poussin ist ein weltberühmtes Bild, das von allen Kunstfreunden und Besuchern Roms im Palazzo Sciarca bewundert wurde, erworben und der Galerie einverleibt worden, darstellend die Landschaft mit der aqua acetosa (Gegend bei Rom), das durch die Komposition ebenso wie durch die leuchtende Farbe seinen Ruf wohl verdient. Von einem anonymen französischen Künstler ist das Bildniß eines Anatomen erworben, das ca. 1700 entstanden sein mag. Auffassung des Charakters wie Ausführung bekunden eine tüchtige, geübte Hand. In Florenz erworben. 8

Lucas van Leyden, bis jetzt in der Galerie un⸗ vertreten, ist ein kleines, aber sehr werthvolles Bild acquirirt worden. Es stellt den h. Hieronymus in der Landschaft vor. Das bestens erhaltene Bild (Staffelei⸗Gemälde von dem Meister sind sehr selten) ist merkwürdig durch die leuchtende und klare Farbe, welche die sichere und gediegene Zeichnung zur Geltung kommen läßt.

Von großem Interesse ist der Flügelaltar von Hans Baldung Grün (1507), dessen Gegenstück sich in Wien be⸗ findet. Auf dem Mittelbilde ist die Anbetung der Könige vor⸗ gestellt, auf den Flügeln der h. Georg und Mauritius. Das Ganze leuchtet durch seine frische Farbe, als ob es auf Glas ausgeführt wäre und die Sonne hindurchschiene. In Halle erworben. Altdeutsch, dem Holbein verwandt, ist das Bildniß eines Architekten, welches als Holbein in Florenz angekauft wurde.

Rubens ist durch eine Skizze von seltener Größe und

Genialität vertreten, das Bild, die Eroberung von Tunis durch

Carl V. darstellend, ist von großem kunsthistorischem Interesse. Sehr vollendet dagegen im Figürlichen wie im Beiwerk ist das Porträt der Elisabeth Charlotte, G mahlin des Bruders Ludwigs

in Florenz angekauft. Erwähnt sei ferner noch die prächtige Skizze von G. B. Tie⸗ polo zu der Madonna del Rosario, welche die Decke der Kirche dei Gesuati in Venedig ziert. In dem Porträt eines jungen das Auge des Kunstfreundes überraschen muß, so gewährt auch Mannes von G. B. Moroni aus Bergamo (1510 geb.) ist mit wenig Mitteln ein verdienstliches Kunstwerk geschaffen. Werke des Künstlers sind selten. Wenn auch nicht von einem italie⸗ derlär 1 nischen Künstler, so doch in Italien entstanden ist das wahr⸗ ferner D. Teniers Sohn durch ein 1634 bezeichnetes Interieur scheinlich 1648 gemalte prachtvolle Porträt in Lebensgröße und

Berl

XIV. in ganzer Figur, von Jan Weenix (1640 1719). Von J. van Loo ist ein 1648 bezeichnetes Bild: „Ruhe der Diana“ als neue Acquisition ausgestellt, von Berghem ein weibliches Brustbild, svon Karel du Jardin das Porträt eines jungen Mannes mit einem Weinpokal, ein reizendes Bildchen in feinster Durchführung; von A. Bloemaers das Bildniß eines 76jährigen Alten, 1643 gemalt, von großer Bravour in der Behandlung, obwohl der Künstler selbst damals schon alt war. Von niederländischen Genremalern ist

vertreten, das, der frühesten Zeit des Künstlers angehörend, bereits die künstlerische Eigenart des Malers in Farbe und Komposition zeigt. In Wien gekauft.

Von Corn. Decker finden wir ein Gemälde in wärmstem Kolorit, Halt von Reitern vor einer Schmiede, 1643 bezeichnet, also der ersten Zeit des Künstlers angehörend. Der Künstler Das in Cassel erwor⸗ bene Bild von A. Cnyp, Abendlandschaft mit einer Jagd⸗ gesellschaft, sowie das Interieur von J. Kick sind gleichsfalls glückliche Erwerbungen; das erstere mit heller Abendbeleuch⸗ tung, etwas dekorativ, aber den geschätzten niederländischen

Künstler würdig repräsentirend.

Von Landschaften, in denen die Niederländer obenan stehen, finden wir eine kleine von J. Wynants, von A. van der Velde staffirt, und zwei merkwürdige Bilder von I Ruysdael. Die eine, Hütten mit Eichen darstellend, gehört der frühen Zeit des Meisters an, die zweite, eine Aussicht von den Dünen bei Overveen, aus der Zeit der vollen Meisterschaft, ein Kunststück der Perspektive auf einer monoton scheinenden Ebene, ein Mei⸗ sterstück der Beleuchtung zugleich. Diese letztere ist in Hamburg erworben, ebenso das Seestück von R. Zeeman, dessen Bilder in Galerien zu den Seltenheiten gehören. Endlich ist ein Still⸗ leben (Fische und Hummern) von Abr. van Beyeren (um 1650) ausgestellt, das in St. Petersburg angekauft wurde.

Es ist also eine stattliche Reihe von Meisterwerken in der Ausstellung vereint, die für sich allein eine Privatgalerie berühmt machen würden. E““

Berlin. Das C. Markgrafenstraße 43, macht bekannt, daß die 24. Orientreise am 22. Februar c. angetreten und am 15. Mai beendet wird. Für Kairo sind 10, für Jerusalem 6, für Damaskus 4, für Athen 2 und für Konstantinopel 8 Tage Aufenthalt angesetzt. Bis jetzt sind für die Reise 10 Personen angemeldet.

Redaktion und Rendantur: Schwieger. llag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner Zwei Beilagen

einschließlich der Börsen⸗Beilage.)

Stangensche Reisebureau hierselbst,

Kaufmann Paul Zorn

8“

n Deutschen Reich

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2 * 8.

eilage 8-Anzeiger und Königlich Preu

pischen

7. Jaunar

Inseraten⸗Expedition schen s-Anzeigers

des und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1 Steckbriefe und Uatersuchungs⸗Sachen. 2. Handels⸗Register. 2. Konkurse, Subhastationen,

Anfgebote, Vor⸗

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Arbeiter Franz Ernst Laschate ist die gerichtliche Haft wegen schweren Landfriedensbruchs in den Akten Z. 81/73. Komm. II. beschlossen worden. Seine Verhaftung hat bisher nicht ausgeführt werden können, und wird daher ersucht, den ꝛc. Laschate im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 2. Januar 1874. Königliches Stadgericht. Abtheilung für Unter⸗ suchungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen. Beschreibung. Alter: 28 Jahr, Geburts⸗ ort: Anspach, Größe: 5 Fuß 5 Zoll, Haare: blond, spitz, Mund: gewöhnlich, Gesichtsfarbe: ge⸗ und.

Die die Einziehung einer Stempelstrafe von dem Gutspächter Herrmann von Winterfeld an Dralin betreffende Bekanntmachung vom 25. Januar 1870 (öffentlicher Anzeiger Nr. 23) ist erledigt.

Namslau, den 22. Oktober 1873.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Ediktal⸗Citation. Auf die Anklage der König⸗ lichen Staatsanwaltschaft hierselbst vom 10. Ok⸗ tober cr. ist mittelst Beschlusses des unterzeichneten Gerichts vom 23. desselben Monats gegen 1) den Karl Traugott Mühl aus Merke, 2) den Tuch⸗ machergesellen Karl Julius Andre daselbst, wegen unerlaubter Auswanderung aus §. 140 des Reichs⸗ Strafgesetzbuchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 wegen unerlaubter Auswanderung, um sich der Militärpflicht zu entziehen, die Untersuchung eröffnet und zum mündlichen Verfahren ein Termin auf den 14. Februar 1874, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungszimmer des unterzeichneten Gerichts ange⸗ setzt worden. Die ihrem Aufenthalte nach nicht zu ermitteln gewesenen Angeklagten werden zu obigem Termin hierdurch edictaliter mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweis⸗ mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vor dem Termine an⸗ zuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens der An⸗ geklagten wird mit der Untersuchung und Entschei⸗ dung in contumaciam verfahren werden.

Sorau, den 23. Oktober 1873.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Der Arbeiter Friedrich Jenne aus Angermünde wird angeklagt, als beurlaubter Wehrmann der Landwehr ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360. Nr. 3 des Strafgesetzbuchs und ist deshalb gegen denselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 14. Oktober 1873 die Untersuchung eröffnet worden. Zur mündlichen Verhandlung hier⸗ über ist ein Termin auf den 9. Februar 1874, Vormittags 11 Uhr, im Terminszimmer Nr. 13 des unterzeichneten Gerichts anberaumt worden, in welchem der genannte Angeklagte zur festgesetzten Stunde persönlich zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen hat, daß sie noch dazu herbei⸗ geschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens des Angeklagten wird mit der Untersuchung und Ent⸗ scheidung in contumaciam gegen ihn verfahren werden

Cüstrin, den 14. Oktober 1873.

Königliches Kreisgericht. Kommissar für Uebertretungen.

[3347 1“ Oeffentliche Bekanntmachung. Der Militär⸗ pflichtige Schreiber Karl Heinrich Parlow, ge⸗ boren zu Tamsel, den 25. Oktober 1850 wird an⸗ eklagt, dem Eintritt in den Dienst des stehenden Herra oder der Flotte sich dadurch entzogen zu haben, daß er ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen hat oder nach erreichtem mmfcitarbf ehtigee Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufhält. Vergehen gegen §. 140 des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich vom 31. Mai 1870 und ist deshalb gegen denselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage die Untersuchung er⸗ öffnet worden. Zur mündlichen Verhandlung hier⸗ über ist ein Termin auf den 4. März 1874, Vor⸗ mittags 12 Uhr, im Sitzungssaale Nr. 1 des unterzeichneten Gerichts anberaumt, in welchem der obengenannte Angeklagte zur festgesetzten Stunde per⸗ sönlich zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen hat, daß sie noch dazu berbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens des An⸗ geklagten wird mit der Untersuchusg und Entschei⸗ dung in contumaciam gegen denselben verfahren werden. Cüstrin, den 7. November 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, BVorladungen u. derl.

Konkurs⸗Eröffnung.

I. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Alexau⸗ der Waldmann in Firma Waldmann [& Comp. hier, Graupenstraße 4/5/6, ist heute Nach⸗ mittags 12 ½ Uhr der kaufmännische Konkurs eröff⸗ net und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 10. Dezember 1873 festgesetzt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der hier, Friedri chstraße Nr. 16,

8

ladungen u. dergl. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

er Anzeiger.

nimmtan dis autorisirte Annoncen⸗Expedition von

Staats⸗

5. Verlvosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. 5.

olf Mosse in Berlin, Leipzig, Zamburg, Frank⸗

von öffentlichen Papieren. furt a. M., Breglau, Halle, Prag, Wien, München,

6. Industrielle Etablissemeuts, Fabriken u. Großhandel.

Nürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.

7. Verschiedene Bekanntmachungen. 85* 8. Literarische Anzeigen. 8 9. Familien⸗Nachrichten. 8

86

II. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 13. Januar 1874, Vormittags 11 Uhr, vor dem Kommissar Stadtrichter Dr. George, im Zimmer Nr. 21, im 1. Stack des Stadt⸗

Gerichts⸗Gebäudes anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vor⸗ schläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters, sowie darüber abzugeben, ob ein einstweiliger Ver⸗ waltungsrath zu bestellen, und welche Personen in denselben zu berufen seien.

III. Allen, welche von dem an Geld, Papieren oder anderen Sachen im Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihnen eiwas verschulden, wird aufgegeben, Nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände

bis zum 17. Februar 1874 einschließlich dem Gerichte oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Alles mit Vorbehalt ihrer etwanigen Rechte ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern.

hefandeafaber und andere mit denselben gleichbe⸗ rechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitze befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.

IV. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkurs⸗Gläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, die⸗ selben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrechte

bis zum 17. Februar 1874 einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nach zur Bestellung des definitiven Verwaltungs⸗ Personals auf den 10. März 1874, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kommissar Stadtrichter Br. George, im Zimmer Nr. 47, im 2. Stock des Stadt⸗

gerichts⸗Gebändes zu erscheinen.

Wer seine Anmeldung erfanc einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der An⸗ meldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen.

Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Justiz⸗Räthe Poser, Lent, Krug und Niederstetter zu Sachwaltern vorge⸗

agen. I

Breslan, den 6. Januar 1874. 8

Königliches Stadtgericht. Abtheilung I. [78] Ediktalladung. 1“

Ueber das Vermögen der Firma Joh. Mock zu Duderstadt ist auf Antrag des Mitinhabers derselben, Michael Mock unterm 26. November 1873 der Konkurs eröffnet. Alle Diejenigen, welche an die Konkursmasse behuf ihrer Befriedigung Ansprüche machen, werden aufgefordert, ihre Ansprüche mit dem dafür verlangten Vorzugsrecht unter Vorlegung der dieselben begründenden Urkunden in dem auf

Freitag, den 13. Februar 1874, Morgens 10 Uhr anberaumten Termine anzumelden, unter dem Rechts⸗ nachtheile, daß sie im Nichtanmeldungsfalle von der Konkursmasse ausgeschlossen werden und etwaiger Vorzugsrechte verlustig gehen. 1

Zum einstweiligen Kurator ist der Ober⸗Gerichts⸗ anwalt Schrader in Göttingen bestellt.

In jenem Termine werden die Erklärungen der Gläubiger über die Person des definitiven Kurators und die Verwaltung der Masse entgegengenommen, Vergleichsverhandlungen wegen Hemmung des Kon⸗ kurses zugelegt und die Mitglieder des Gläubiger⸗ ausschusses gewählt werden. 1“

Duderstadt, den 14. Dezember 1873.

Königliches Amtsgericht II. Graßhoff.

[831 Bekanntmachung.

„Der d. d. Krakau d. 15. Mai 1873 von Fanny Birnbaum auf Nathan Birnbaum in Krakau ge⸗ zogene, von diesem acceptirte, am 15. September 873 an eigne Ordre zahlbare, bei Ferdinand & Moritz Frankfurter in Breslau domizilirte Wechsel über 240 Thlr. Crt. ist angeblich in Berlin an die Breslauer Diskontobank Friedenthal et Comp. zur Post gegeben worden und demnächst verloren ge⸗ gangen. 8 Die unbekannten Inhaber dieses Wechsels werden aufgefordert, denselben sofort, spätestens aber in dem gam 9. April 1874, Vormittags 12 Uhr, im Zimmer Nr. 47, II. Stock des Stadtgerichts⸗ Sg vor dem Stadtgerichts⸗Rath Siegert an⸗ tehenden Termine vorzulegen, widrigenfalls dieser Wechsel für kraftlos erklärt werden wird. Breslau, den 30. Dezember 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung . Die von Johaunn Conrad Hofeditz, Christians Sohn, zu Sielen am 7. Januar 1826 zu Gunsten der Frau Pfarrer Weiß, geb. Hildebrandt, zu Hofgeismar über ein Darle n von 150 Thlr. unter Verpfändung mehrerer Grundstücke der Sieler Ge⸗ markung kerrichtete Schuld⸗ und Pfandverschreibun ist angeblich abhanden gekommen und werden au

Gemeinschuldner etwas

2

deshalbigen Antrag Diejenigen, welche an oder aus ener Urkunde ein Recht zu haben vermeinen, auf⸗ gefordert, solches binnen 4 Monaten dahier geltend zu machen, widrigenfalls die Urkunde für mortiftzirt erklärt wird.

Weitere Bekanntmachung erfolgt nur durch An⸗ schlag am Gerichtsbrelt. .

Cassel, am 31. Dezember 1873. Königliches Kreisgericht Erste Abtheilung.

Schultheis.

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[82]

Die von dem Metzgermeister Carl Siebert und dessen Ehefrau Martha Christine, geb. Bornemann, zu Carlshafen, unter dem 4. Mai 1850 zu Gunsten des Rechtsanwalts Gerson Alsberg dahier über ein Darlehn von 60 Thlr. unter Verpfändung meh⸗ rerer Grundstücke der Gemarkung Carlshafen 82 tete Obligation ist angeblich abhanden gekommen, und werden auf deshalbigen Antrag Diejenigen, welche an oder aus jener Urkunde ein Recht zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solches binnen vier Monaten dahier geltend zu machen, widrigenfalls die Urkunde nie mürüäscztr 827enn

Weitere Bekanntmachung erfolgt nur durch Anschla am Gerichtsbrett. 9 8

Cassel, am 31. Dezember 1873.

KFshnigliches Kreisgericht.

-EErste Abtheilung. Schultheis.

[73] dr Bekanuntmachung. 4 Der Eigenthümer Dähn zu Eickstedt und des⸗ sen Ehefrau Albertine Henriette, geb. Zahl, ha⸗ ben nach Verlegung ihres Wohnsitzes von Hohen⸗ Reinkendorff bei Gartz a. O. nach Eickstedt die un⸗ ter ihnen entstandene Gütergemeinschaft nach der Verhandlung vom 29. November cr. ausgeschlossen. Prenzlau, den 17. Dezember 1873. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

[66] Oeffentliche Ladung.

Gegen den Müllergesellen und Mehlhändler Fer⸗ dinand Benecke von hier ist wegen böslicher Ver⸗ lassung die Ehescheidungsklage erhoben worden. Zur Beantwortung derselben ist ein Termin auf den 18. April 1874, Vormittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Zimmer Nr. 46, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗Rath Beyrisch anberaumt worden.

Der Verklagte wird hierdurch aufgefordert, sich behufs Beantwortung dieser Klage bei dem unter⸗ zeichneten Gericht alsbald, und spätestens in dem vorbezeichneten Termin zu gestellen, widrigenfalls eine bösliche Verlassung der Ehefrau für erwiesen erachtet, und was Rechtens erkannt werden wird.

Brandenburg, den 29. Dezember 1873.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung IJ.

[74] Proclama.

In dem am 4. April 1873 publizirten Testamente des Malers Johaun Gottlieb Krause ist dessen Sohn 5 Johann August Krause zum Miterben ein⸗ gese . 8 1 Dies wird demselben hierdurch eröffnet Berlin, den 31. Dezember 1873.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Proclama. u“ In de 23. Juni 1872 publizirten Testa⸗ mente der Rentier Johann Philipp Wilhelm Röhl'’schen Eheleute ist die verehelichte Danker, Emilie, geb. Röhl, zur Miterbin und die drei Söhne des Tischlergesellen Daniel Landsberg, und zwar: Ermil, Rudolph und Hermann

zu Legataren ernannt.

Dies wird denselben hierdurch eröffnet.

Berlin, den 31. Dezember 1873.

Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Civilsachen.

Verkäufe, Verpachtungen Submissionen ꝛc. 2

Es soll den 22. Janunar im Kruge zu Dam⸗ mendorf nachstehendes Holz: I. Vom frischen Einschlage: 1) Im Begang Theerofen: 58 Rmtr. Kiefern Kloben, 98 Nmtr. Kiefern Astholz. 2) Im Begang Chawbsee 8 Rmtr. Eichen Kloben, 3 Rmtr. Eichen Astholz, 86 Nmtr. Kiefern Kloben, 66 Rmtr. Kiefern Astholz. 3) Im Be⸗ gang Plauheide: 97 Rmtr. Kiefern Kloben, 167 Rmtr. Kiefern Astholz. II. Vom vorjähri⸗ gen Einschlage: Im Begang Dammendorf: 270 Rmtr. Eichen Stockholz im Wege der Lizitation F an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung verkauft, wozu Kauflustige an dem ge⸗ dachten Tage auf Ort und Stelle Vormittags um 10 Uhr hiermit eingeladen werden.

Dammendorf, den 5. Januar 1874.

Der Oberförster. Beermann. [M. 251 Bekanntmachung.

Im Auftrage der Königlichen Regierung hierselbst wird das unterzeichnete Haupt⸗Amt in seinem Ge⸗ schäftslokale die auf der Berlin⸗Potsdamer Kunst⸗ bnhen, belegene Chausseegeld⸗Hebestelle zu

eg

am Montag, den 19. Jannar d. J,

Vormittags 10 Uhr, mit Vorbehalt des höheren Zuschlages zum 1. April d. J. in Pacht ausbieten. Nur als dispositionsfähig

8

sch auswejsede Perionen, n

ich ausweisende Personen, welche vorher

564 Thlr. baar oder in annehmbaren Staatspapieren bei uns zur Sicherung ihres Gebotes niedergelegt haben, werden zum Bieten zugelassen. Die Pacht⸗ bedingungen sind von heute ab während der Dienst⸗ stunden in unserer Registratur einzusehen.

Potsdam, den 5. Januar 1874.

Königliches Haupt⸗Steuer⸗Amt. (a. 277/1)

[M. 26] 1 Bekanntmachung. Im Auftrage der Königlichen Regierung hierselbst wird das unterzeichnete Haupt⸗Amt in seinem Ge⸗ 6 1.2.. Zexlin⸗Prenzlauer Kunst⸗ raße belegene Chausseegeld⸗ z ö geld⸗Hebestelle zu Schö⸗ am Mittwoch, den 21. Januar d. JI b Vormittags 10 Uhr, mit Vorbehalt des höheren Zuschlags zum 1. April in Pacht ausbieten. Nur als dispositions⸗ fähig sich ausweisende Personen, welche vorher min⸗ destens 290 Thlr. baar oder in annehmbaren Staats⸗ papieren bei uns zur Sicherung ihres Gebotes nie⸗ dergelegt haben, werden zum Bieten zugelassen. Die Pachtbedingungen sind von heute ab während der Dienststunden in unserer Registratur einzusehen. Potsdam, den 5. Januar 1874. Königliches Haupt⸗Steueramt. (a. 277/1)

16121 Bekauntmachung.

Es sollen die aus dem diesseitigen Betriebe pro 1874 hervorgehenden

Pptr. 600 Ctr. kohlenstoffarme Gußstahl⸗ 806 und 800 Ctr. kohlenstoffarme Gußst

Deeßjpethe Gußstahl im Wege der öffentlichen Submission verbunden mit Lizitation vergeben werden und ist zu diesem Zweck ein 8 1 am 19. Januar cr., Vormittags 11 ¾ u im Geschäftslokale der Srs, üene- hheen, beraumt worden. „Reflektanten wollen ihre Gebote bis zum Termine franko, versiegelt und mit dem Vermerk

1 „Gebote auf Bohr⸗ und Drehspähne“ auf der Adresse versehen, an die unterzeichnete Di⸗ rektion 8

Die speziellen Bedingungen sind zur Einsicht i diesseitigen Büreau während der Düuft Eunsicht im gelegt und können gegen Erstattung der Kopialien⸗ Gebühren abschriftlich bezogen werden.

S andau, den 3. Januar 1874.

önigliche Direktion der Gewehrfabrik.

[79]

27

Tilsit⸗Memeler Eisenbahn. Die Lieferung von 67 Stück optischen Tele⸗ graphen soll im Wege öffentlicher Submission ver⸗ geben werden. 1 1

Portofreie Offerten werden bis zum Termine

Mittwoch, den 8e O'nmar cr., Vormittags

r, vom Unterzeichneten entgegen genommen.

Die Submissions⸗Bedingungen liegen während de Dienststunden im diesseitigen Baubüreau zur Ein sicht aus und werden auf Verlangen auch abschriftlich gegen Erstattung der Kopialien üͤbersandt.

Tilsit, den 5. Januar 1874.

Der Königliche Baurath.

[M. 18] Bekanntmachung. 8

Für die Kaiserliche Werft sollen:

ca. 432 m. Holme und Zangen un 940 ma kieferne Bohlen 8 beschafft werden. „Lieferungslustige werden hierdurch aufgefordert, ihre Offerten, versiegelt mit der Aufschrift:

„Submission auf kieferne Bauhölzer“ versehen, bis zu dem am

Freitag, den 16. Januar er. 88 anstehenden Termine bei uns einzureichen.

Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Bu⸗ reau, Zimmer Nr. 7, zur Einsicht aus und können auf vportofreie Anträge gegen Erstattung der Kostem abschriftlich mitgetheilt werden. (2. 228/1.)

Wilhelmshaven, den 30. Dezember 1873.

Kaiserliche Werft.

16el Suhmissions⸗Eröffnung. Zur Neupflasterung der Münster⸗Wiedenbrücker Staatschaussee auf St. Mauritz bei Münster sollen die Pflasterarbeiten auf 4645 Qu.⸗Meter Kopfstein⸗ pflaster, sowie die Lieferung von ppr. 900 Kubik⸗ meter Kopfsteinen und 1200 Kubikmeter Pflaster⸗ sand in Submission vergeben werden, wozu die Be⸗ dingunzen auf der Geschäftsstube des Unterzeichneten zur Einsicht ausliegen. Die Offerten müssen unter Bezugnahme auf die Bedingungen und unter Beifügung eines Probesteins versiegelt, portofrei und mit der Aufschrift pflasterung der Münster⸗Wiedenbrücker Staats⸗ 1 —1α 8 ee een d. J., Mittags hr, an den eerzeichneten eingereicht werd Münster, den 5. Januar 1874. he se

Der Ksieberneeither.