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agungs⸗Kriterien dieser Steuer durch den Maßstab der
Schätzung des Einkommens unter Mitberücksichtigung besonderer,
die Leistungsfähigkeit beeinträchtigender wirthschaftlicher Ver⸗ hältnisse der einzelnen Steuerpflichtigen ersetzt werden, die Steuerpflicht selbst aber erst mit einem Jahres⸗Einkommen von 140 Thlr. beginnen sollte.
. Von der Verbindung der Aufhebung der Mahl⸗ und
Schlachtsteuer mit der vorbezeichneten Reform wurde im In⸗
teresse des Zustandekommens der Letzteren Abstand genommen, jene Maßregel aber nunmehr mittelst eines aus der Initiative des Abgeordnetenhauses hervorgegangenen besonderen Gefetz⸗ Entwurfs, welcher den früheren Vorschlag der Staatsregierung wegen der fakultativen Forterhebung der Schlachtsteuer als Ge⸗
meinde⸗Abgabe wieder aufnahm, von Neuem in Antrag gebracht.
Hinsichtlich der klassifizirten Einkommensteuer beschränkte sich der von der Staatsregierung vorgelegte Entwurf auf einige minder erhebliche Abänderungs⸗Vorschläge, welche hauptsächlich auf die Beseitigung der aus dem seitherigen Tarife folgenden Bevorzugung des höheren Einkommens gegenüber dem niederen gerichtet waren.
Bei den über beide Gesetz⸗Entwürfe in den Häufern des
Landtags geführten eingehenden Verhandlungen handelte es sich vornehmlich um die Beseitigung der Schwierigkeit, welche sich aus der Meinungs⸗Verschiedenheit über die voraussichtlichen Wirkungen der
9
Reform auf den Ertrag beider Personalsteuern ergab. Nachdem auch dieses Ziel durch die Fixirung der Soll⸗Einnahme aus der Klassensteuer auf die gegen den Ertrag für 1872 um circa 3 Millionen zurückbleibende Summe von 11. Millionen Thalern erreicht war, hat die wichtige Reform mittelst der beiden Gesetze vom 25. Mai 1873 wegen Abänderung des Gesetzes vom 1. Mai 1851, betreffend die Einführung einer Klassen⸗ und klassifizirten Einkommensteuer, und wegen Aufhebung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer (Ges.⸗S. S. 213 und S. 222) ihren Ab⸗ schluß erhalten. Danach wird vom Jahre 1874 ab die Klassen⸗ steuer in dem bezeichneten ermäßigten Gesammtbetrage, welcher sich mit der Aufhebung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer vom Jahre 1875 ab auf 14 Millionen Thaler erhöht, nach dem er⸗ wähnten neuen Veranlagungs⸗Maßstabe erhoben, die mit unver⸗ hältnißmäßigen Schwierigkeiten verbundene Besteuerung der untersten Bevölkerungsklassen ganz beseitigt, ein gerechteres Verhältniß in der Vertheilung der Personalsteuern auf die wohlhabenderen und weniger bemittelten Einwohner erreicht, und endlich vom Jahre 1875 ab auch die dem Verkehr hinder⸗ liche und aus vielen anderen Gründen schädliche Mahl⸗ und Schlachtsteuer als Staatssteuer völlig aufgehoben werden.
9 Landtags⸗Angelegenheiten.
Berlin, 10. Januar. Dem Hause der Abgeordneten ist folgender Entwurf eines Gesetzes, betreffend die An⸗ lage von Eisenbahnen zur verfassungsmäßigen Beschluß⸗ nahme übersendet worden:
§. 1. Eisenbahnen, welche zur Vermittelung des öffentlichen Personen⸗ oder Güterverkehrs mittelst Dampfkraft betrieben werden sollen, unterliegen den Bestimmungen dieses Gesetzes.
§. 2. (I. Der Landeseisenba hnrath.) Zur Begutachtung der in diesem Gesetze besonders bezeichneten Angelegenheiten wird eine von dem Handels⸗Minister ressortirende Behörde errichtet, welche den Na⸗ men „Landeseisenbahnrath“ führt und ihren Sitz in Berlin hat.
§. 3. Der Landeseisenbahnrath besteht aus 9. Mitgliedern. We⸗ nigstens 3 derselben müssen etatsmäßig angestellte Richter sein. Die Berathung der einzelnen Sachen erlolgt durch mindestens 5 Mitglieder, von welchen mindestens 2 zu den richterlichen Mitgliedern gehören. 8. 4. Die Mitglieder des Landeseisenbäahnraths werden vom Könige auf den Vorschlag des Staats⸗Ministeriums und zwar die bereits in einem Staatsamt angestellten für die Dauer ihres Haupt⸗ amtes, die anderen auf Lebenszeit ernannt.
Die Geschäftsordnung wird durch ein Regulativ geordnet, welches der Landeseisenbahnrath zu entwerfen und dem Staats⸗Ministerium zur Bestätigung einzureichen hat.
§. 5. Der Handels⸗Minister bedarf zur Abweichung von dem Gutachten des Landeseisenbahnraths der Genehmigung des Staats⸗ Ministeriums.
§. 6. (II. Anfertigung der Vorarbeiten für Eisenbahnanlagen.) Für die planmäßige Erweiterung des Landes⸗Eisenbahnnetzes werden vom Staats⸗Ministerium periodisch nach Anhörung des Landes⸗ Eisenbahnrathes diejenigen Linien festgestellt, für welche die An⸗ fertigung der Vorarbeiten im Landesinteresse wünschenswerth erscheint. (Landeseisenbahnplan.) .
§. 7. Die Vorarbeiten für die Anlage von Eisenbahnen sind nach den vom Handels⸗Minister zu erlassenden Normalvorschriften an⸗ zufertigen.
1u1 Normalvorschriften müssen die näheren Bestimmungen über die Aufstellung der Projekte und der Kostenanschläge enthalten, welche be Feststellung der allgemeinen Richtungslinie der Bahn und zur
eftsetzung des auf den Bau und die Ausrüstung derselben zu verwen⸗ denden Kapitals erforderlich sind.
§. 8. Die Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten wird vom Handels⸗Minister ertheilt.
Die Ablehnung der Anträge auf Ertheilung der Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten erfolgt nach Anhörung des Landes⸗Eisen⸗ bahnraths durch den Handels⸗Minister.
§. 9. Die Erlaubniß zur Anfertigung von Vorarbeiten für die⸗ enigen Linien, welche in den Landes⸗Eisenbahnplan aufgenommen sind, kann nur dann versagt werden, wenn die Anfertigung durch Privatunternehmer dem öffentlichen Interesse zuwiderläuft.
Für diejenigen Linien, welche nicht in den Landeseisenbahnplan aufgenommen sind, ist die Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten nur dann zu ertheilen, wenn der Ausbau derselben der Durchführung des Landeseisenbahnplanes nicht entgegensteht.
§. 10. Die Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten kann nur auf bestimmte Zeit und für die in dem Antrage zu bezeichnende Richtungslinie der Bahn ertheilt werden. Dieselbe kann gleichzeitig verschiedenen Unternehmern für dieselbe Richtungslinie der Bahn er⸗ theilt werden.
§. 11. Die Verfügung des Handels⸗Ministers, durch welche die Anfertigung der Vorarbeiten für cine Eisenbahnlinie angeordnet oder gestattet ist, wird durch das für die amtlichen Bekanntmachungen der Eisenbahnverwaltung bestimmte Blatt auf Kosten des Unternehmers der Vorarbeiten veröffentlicht. Die Bekanntmachung muß die Bezeich⸗ nung der Richtungslinie der Bahn, des Unternehmers, und der für die Beendigung der Arbeiten bestimmten Frist enthalten. Eine gleiche Bekanntmachung erfolgt vor Beginn der Vermessung durch die Amts⸗ blätter der betreffenden Bezirks⸗Polizeibehörden.
§. 12. Die Erlaubniß zur Aufnahme der Vorarbeiten kann sowohl in den Fällen des §. 9, als auch wegen Mißbrauchs nach An⸗ hörung des Landeseisenbahnraths vom Handels⸗Minister ohne Ent⸗ schädigung des Unternehmers zurückgezogen werden.
Die Zurücknahme wird durch die im §. 11 vorgeschriebenen Blät⸗ ter bekannt gemacht.
§. 13. Durch erlangt der Unternehmer keinerlei Anspruch zession für das Unternehmen, noch auf ein Konzefsionsbewerbern.
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die Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten
auf Ertheilung der Kon⸗
Vorzugsrecht vor späteren (Schluß folgt.)
Statistische Nachrichten. München, 8. Januar. Von gestern bis heute Abend sind hier an Cholera 22 Erkrankungs⸗ und 9 Todesfälle vorgekommen. .
Landwirthschaft.
Mittheilungen über den Stand der Rinderpest. 1) Deutschland. Preußen: Der am 12. Dezember v. J. in Wiednitz (Kreis Hoyerswerda, Regierungsbezirk Liegnitz) konstatirte Fall des Auftretens der Rinderpest ist vereinzelt geblieben. Die Seuche ist nach erfolgter Durchführung der vorgeschriebenen Tilgungsmaßre⸗ geln für erloschen erklärt. Deutschland ist somit zur Zeit voll⸗ ständig frei von der Seuche.
2) Oesterreich⸗Ungarn. In der letzten Woche des Monats Dezember v. J. herrschte die Seuche in Galizien (Bezirke: Rawa, Podhajce, Husiatyn), Nieder⸗Oesterreich (Bezirke: Sechshaus, Bruckg. L., Wien, Wiener⸗Neustadt, Baden), Ober⸗Oesterreich (Bezirke: Steyr und Kirchdorf), Steiermark (Bezirke: Pettau, Marburg, Cilli), Krain (Bezirk Rudolphswerth), Ungarn (Komitate: Veszprim und Oeden⸗ burg), Kroatien, Slavonien und der Militärgrenze.
3) Rußland. Nach den bis zum 1. Dezember v. J. lautenden Nachrichten waren vorzugsweise verseucht die Gouvernements Bessarabien, Volhynien, Wiätka, Grodno, Kasan, Kiew, Kurland, Kursk, Pensa, Petrokow, Plotzk, Poltawa, Pfkow, St. Petersburg, Simbirsk, Sied⸗ letz, Tambow, Tobolsk, Charkow. Außerdem herrschte die Seuche noch in den Gouvernements: Witebsk, Kaluga, Livland, Odessa. In einem ungefähr einen Monat umfassenden Zeitraume sind in den ge⸗ nannten Gouvernements gegen 16,000 Stück Rindvieh an der Seuche erkrankt und über 14,000 Stück gefallen, beziehungsweise als erkrankt getödtet worden. Nach neueren Nachrichten tritt die Seuche auch in den Gouvernements Warschau und Kowno auf.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. München, 10. Januar. (W. T. B.) Der Landschaftsmaler
Eduard Schleich ist gestern an der Cholerag gestorben.
Stuttgart, 9. Januar. Der Afrika⸗Reisende Mauch, welcher demnächst eine Reise um die Welt antreten wird, ist heute vom König empfangen worden.
— Aus Neapel wird der „A. Z.“ unterm 3. d. M. geschrieben: „Der Vesuvp, welcher seit langer Zeit das Phänomen eines fort⸗ während rauchenden Kegels darbot, wobei der Rauch mehr aus dem Grunde des Doppelkraters hervorkam und weniger aus den auf den Seiten und dem Rande desselben sich ab⸗ lagernden Rauchwölkchen bestand, deutet seit zwei Tagen euf eine gewissermaßen erhöhtere Thätigkeit hin, welche sich zum Theil in der größeren Menge Rauchs, welche ihm entsteigt, und zum Theil auch in der kräftigeren Weise, in welcher dieser ausgestoßen wird, offenbart. Der am meisten belebte Krater ist der nordwestliche, näm⸗ lich derjenige, welcher dem Observatorium zunächst liegt. Noch läßt sich im Innern der beiden Krater kein Feuer unterscheiden, aber die Rauchkugeln, welche aus den beiden neuen Oeffnungen hervorkommen, zeigen an, daß die flüssige Materie nicht sonderlich tief liegt.
Gewerbe und Handel.
München, 9. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Ge⸗ neralversammlung der bayerischen Wechslerbank, in wel⸗ cher 1575 Stimmen vertreten waren, wurde ein Antrag auf Liberirung verworfen, da für denselben die erforderliche Majorität von zwei Dritt⸗
theilen der Stimmen nicht erreicht wurde. Die Antragsteller, welche durch 760 Stimmen vertreten waren, konnten im Laufe der Verhand⸗ lungen nur noch 32 weitere Stimmen für die Liberirung gewinnen.
Graz, 8. Januar. Wegen der in Süd⸗Steiermark ausgebrochenen Rinderpest hat die Landesregierung von Salzburg die Durchfuhr aus den verseuchten Gebieten verboten. Die Einfuhr aus den übrigen steirischen Landestheilen bleibt, in Anbetracht der hier zu Lande ge⸗ troffenen strengen Maßregeln, gestattet.
Verkehrs⸗Anstalten. 8
Wien, 10. Januar. (W. T. B.) Die „Neue Freie Presse“ konstatirt den zunehmenden Frachtverkehr auf der Lemberg⸗Czerno⸗ witzer Bahn, der Albrechtsbahn, der Dniesterbahn und der Carl⸗ Ludwigsbahn. Letztere habe in der vergangenen Woche 200,000 Ctr. Getreide nach den Stationen der Nordbahn verfrachtet. 8 „Tvriest, 10. Jannar. (W. T. B.) Der Lioyddampfer „Austria“ ist heute früh 7 ¾ Uhr mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.
Versailles, Sonnabend, 10. Januar, Vormittags. Von der „Agence Havas“ wird mitgetheilt, daß das Ministerium bei seiner Demissionserklärung verbleibt. Der Marschall⸗Präsident habe sich indeß dahin ausgesprochen, dann annehmen könne, wenn ein nochmaliges Votum der Nationalversammlung vorliege, indem die Zahl der bei der Ab⸗ stimmung am Donnerstag betheiligten Deputirten nicht groß genug gewesen sei, um jeden Zweifel über die wahren Absichten der Majorität auszuschließen. Eine Besprechung zwischen dem Marschall⸗Präsidenten und irgend einem der Deputirten, betref⸗ fend die Ministerfrage, hat bis jetzt nicht stattgefunden und ist
zur Neubildung des Kabinets etwas Thatsächliches bis jetzt nicht
geschehen.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 11. Januar. Opernhaus. (10. Vorstellung.) Der Prophet. Oper in 5 Akten, nach dem Französischen des E. Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Ballet von Hoguet. Fides: Frl. Abely aus Wien, als Gast. Bertha: Frl. Grossi. Johann von Leyden: Hr. Nie⸗ mann. Graf Oberthal: Hr. Schmidt. Anfang halb 7 Uhr.
Mittel⸗Preise. Schauspielhaus. (10. Vorstellung.) Was ihr wollt! mit Benutzung der
Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare, Schlegel⸗Tieckschen Uebersetzung für die deutsche Bühne bearbeitet von W. Oechelhäuser. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Sonntag, 11. Januar. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. Siebente Vorstellung der französischen Schauspielergesellschaft. Deuxieème représentation de: Chez Pavocat. Comédie en un acte en vers libres par Mr. Paul Ferrier., Deuxième représentation de: Dianah. Comédie en deux actes en prose par Mr. Théodore Bärrière. Deuxième représentation de: Les Forfaits de Pipermans. Comédie-Vaude- ville en un acte par M. M. Chivot et Duru.
Montag, 12. Januar. Opernhaus. (I1. Vorstellung.) Mignon. Oper in 3 Akten, nach Goethe's Wilhelm Meisters Lehrjahre, von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von F. Gumbert. Musik von M. Thomas. Ballet von P. Taglioni. Philine: Frl. Lehmann. Mignon: Frl. v. Bretfeld. Withelm Meister: Hr. Woworsky. Laërtes: Hr. Salomon. Lothario: Hr. Betz. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (11. Vorstellung.) König Richard der Dritte. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare, mit Be⸗ nutzung der Schlegel⸗Tieckschen Uebersetzung für die deutsche Bühne bearbeitet von Oechelhäuser. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Dienstag, 13. Januar. (Opernhaus.) 12. Vorstellung. Letztes Auftreten des Frl. Adele Grantzow, vom Kaiserlichen Hoftheater in St. Petersburg. Miscellanea. 1) Morgano. Zweiter Akt. (Eloa: Frl. Grantzow.) 2) Die Weiberkur. Dritter und vierter Akt. (Mazourka: Frl. Grantzow.) 3) Die Willys. Zweiter Akt. (Gisela: Frl. Grantzow.) Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (12. Vorstellung.) Das Glas Wasser oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Abtheilungen von Scribe. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Dienstag, 13. Januar. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. Achte Vorstellung der französischen Schau⸗ spieler⸗Gesellschaft. Quatriéme représentation de: Les vieux Comédie en 5 actes, en prose, par Mr. Victorien ardou. 8
Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei der Hauspolizei⸗Inspektoren Schewe (Opernhaus) und Hoff⸗ meister (Schauspielhaus) in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in den angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.
Königliches Schauspielhaus.
Gestern, am 72. Geburtstage des Nestors der deutschen Schauspieler, Hrn. Döring, ging nach mehrjähriger Unterbrechung Shakespeare's ewig junges Meisterwerk „Was Ihr wollt’ wiederum in Scene und hatte sich eines so vollständigen Erfol⸗ ges zugerfreuen, daß dasselbe sich damit wieder den verdienten Platz auf dem Repertoire der Königlichen Bühne errungen hat. Allerdings hat das Werk in der Umarbeitung durch Oechel⸗ häuser ganz wesentlich an dramatischer Lebendigkeit gewonnen. Der störende häufige Scenenwechsel ist durch geschickte Zusam⸗ menlegung vermieden und das ganze Lustspiel auf vier Akte gekürzt worden. Die bekannteste, klassisch gewordene Uebertragung durch Schlegel und Tieck ist zu Grunde gelegt; aber dem Ver⸗ ständniß des weitern Publikums ist man in so fern, und mit Recht entgegengekommen, als man die immerhin für die mo⸗ mentane, schlagende Wirkung von der modernen Bühne zu schwer wiegenden Wortwitze neu übersetzt und zeit⸗ gemäß verändert hat, wie sie ja auch der Dichter nur gerade auf das Publikum seiner Zeit berechnet hatte. Eine ähnliche Bearbeitung des Lustspiels hatte übrigens zur hundert⸗ jährigen Geburtstagsfeier des Dichters schon G. zu Putlitz als Intendant in Schwerin versucht, wodurch dasselbe zwar in drei Akte zusammengedrängt, aber um so wirksamer wurde. Die gestrige Aufführung, freilich getragen von einer in jeder Beziehung gelungenen Darstellung, war gewiß der deutlichste Beweis für die Berechtigung derartiger Be⸗ arbeitungen, wobei einerseits der Sinn für die dramatischen Vorbilder Shakespeare's nur erweitert, andererseits aber die⸗ jenigen, welche sie unmittelbar im Original oder in Uebersetzun⸗ gen genießen können, nicht beeinträchtigt werden dürften.
Was die Geschichte des Stücks angeht, so ist seine Ent⸗
6
stehung nach den neuesten Forschungen in die Jahre 1600 bis 1602 zu setzen. Der Titel, der mit dem Juhalt gar nicht in Verbindung steht, soll in seiner ersten Hälfte: „Die zwölfte Nacht“, von der ersten Darstellung des Stücks am Tage des Festes der h. drei Könige (6. Januar) herrühren. Zu Grunde liegt ihm eine italienische Novelle, deren Stoff wohl bis auf die Menaechmi des Plautus zurückzuführen und von Shakespeare auch in den „Veronesern“ benutzt worden ist. Die Nebenum⸗ stände und einzelnen Figuren, besonders die des Malvolio, die dem Lustspiel seine Volksthümlichkeit verschafft hat, sind die eigensten Erfindungen des Dichters, wie es auch sein Verdienst ist, die anmuthige poetische Fabel, in denen Orsino, Sebastian, Olivia und Viola die Hauptpersonen sind, in die glücklichste Ver⸗ bindung zu den komischen Episoden gesetzt zu haben.
Den Mittelpunkt des Interesses bildete auch am gestrigen Abend die in dieser Auffassung historisch gewordene Figur des Malvolio, wie ihn Hr. Döring in seiner eitelen Auf⸗ geblasenheit, seiner puritanischen Intoleranz und seiner lächerlichen Beschränktheit gestaltete. Häufiger, verdienter Beifall wurde dem Künstler für diese Leistung zu Theil. Die Trink⸗ scene im zweiten Akt, dargestellt von den HH. Hiltl (Junker Tobias von Rülp), von Hoxar (Junker Christoph von Bleichenwang), Kahle (Narr), und vortrefflich arrangirt, rief besonders laute Heiterkeit hervor. Hr. Kahle hatte in dieser und der Scene am Hofe des Grafen Orsino Gelegenheit, seine gesangliche Befähi⸗ gung darzuthun, für die er gerechte Anerkennung erwarb. Hr. Hiltl zählt den Junker Tobias zu seinen heitersten Figuren. Auf der anderen Seite schuf Frl. Meyer aus der Viola eine so zarte poetische und doch schalkhaft kecke Gestalt, wie sie der Dichter im Sinne hatte, während Frl. Keßler die reizende Olivia in ihrer weiblichen Anmuth und Hr. Ludwig den
—
schwärmerischen Phantasten, Grafen Orsino vortrefflich zeichneten. Die Hauptdarsteller wurden durch Beifall und Hervorruf wieder⸗ holt belohnt, der aber allen Betheiligten für ihr lebendiges, frisches Zusammenspiel nicht minder zukam.
Dresden. Am Montag, den 5. Januar, hielt in der, unter dem Vorsitz Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg abgehaltenen Monatssitzung des Königlich sächsischen Alterthumsvereins der Geheime Rath Dr. von Weber nach Erledigung der geschäftliche Angelegenheiten den angekündigten Vortrag über „ein Weihnachtsspie im Erzgebirge“. Nach einer allgemeinen Einleitung über die im Volke hie und da erhaltenen alten Passions⸗ und Weihnachtsspiele berichtete der Vor tragende aus den Akten des Hauptstaats⸗Archives über eine am 6. De zember 1608 am St. Nikolaustage in Chemnitz durch einen Leinweber gesellen versuchte Darstelleung des heiligen Nikolaus, die aber in ein blutige Schlägerei ausartete, und ein zu Weihnachten 1804 in Thalheim bei Stollberg durch die Bergleute aufgeführtes Dreikönigsspiel, dessen Darstellung und Text, da es als Gaukelspiel und Verspottung religiöser Gegenstände eine gerichtliche Untersuchung nach sich zog, in den betref fenden Akten vollständig erhalten ist. Darauf trug Hr. E. am Ende die Geschichte des Großen Gartens vor, und berichtete ausführlich über dessen erste Anlage und seine vielfachen Veränderungen, über den Bau des Palais und der Pavillons, über die Glanzzeit des Gartens unter Johann Georg III. und König August II., über die Kriegs⸗ ereignisse, denen der Garten zum Schauplatz dienen mußte, und schloß 883 88 jetzt in Aussicht gestellten hoffnungsvollen Erweiterung dieser
nlage. .
Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage.)
11161““
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daß er die Demission nur
mtsgerichten, welche mit Führung der H
ach r chaumburg⸗Lippesche Regierung zu ud das Herzoglich Sächsische
gewiesen, die Eintragungen in
Das Großherzoglich die gewöhnlichen lich Qldenburgischen Amtsgerichte zu Handelsregister bestimmt. Auch das
1—
kanntmachung der Eintragungen in munikationen noch nicht zum Abschluß gelangt.
entral⸗Handels⸗
Die Bekanntmachungen sind nach den Namen der Städte und
Beilage zu Nr. 8 des Deutschen Reichs⸗
Artikel 13, 14, 176, 210 Handels⸗Gesetzbuchs betreffenden Bekanntmachungen.
Bückeburg unterm 2. Dezember v. J., da welches mit Führung des Handelsregisters für Fürstlich Schwarzburgische Ministerium zu Sond ershausen auch im „D. R. u. Pr. St. der Justiz, sgerichte angewiesen, we
Kreisgericht zu Coburg, Anzeiger zum Publikationsorgan für alle derartigen Eintragungen bestimmt. das Handelsregister vem Jahre 1875 ab Oldenburgische Staats⸗Ministerium, Departement der Senat zu Hamburg haben, im Wesentlichen übereinstimmend, die Handel 1 Lokalblätter nothwendig oder empfehlenswerth erscheine, sich dieserhalb des Deutschen Birkenfeld, Brake, Herzogliche Handelsgericht zu Braunschweig, welches mit dem beschränkteren Umfang des „D. R. u. K.
für
Nr. 4.
22—
Der mit dem „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ verbundene „Königlich Preußische Staats⸗Anzeiger“ andels⸗ und Genossenschaftsregister im Herzogthum Lauenburg beauftragt sind, Die Fürstlich Reuß⸗Plauischen Justizämter s Großherzoglich Sächsische Staats⸗Ministerium,
.-2. Das
Rohfelden und Oberstein haben
Pr. St. A.“.
Durch diese Centralisirung der erwähnten Bekanntmachungen wird dem Handels⸗ und
hältnisse der verschiedenen Firmen leichter
Um diesen Zweck noch weiter zu fördern, vorliegenden, wöchentlich zwei bis drei Mal zum Abdruck von sämmtlichen in das Handelsregi Verzeichniß zu veröffentlichen.
eitiger Anregung getroffenen Einrichtungen dem Handels⸗ und Gew d haben die betreffenden Wege eingeschlagen,
Beilagen, nach Maßgabe der Es liegt in der Absicht, periodisch erscheinendes, alphabetisch geordnetes Wir hoffen durch diese in Folge
besonderen
sämmtlicher deutschen 5 Der Insertionspreis beträgt 3 Sgr.
zu informiren, al
wiederholter und mehrf Sicherheit und Leichtigkeit des geschäftlichen Verkehrs zu gewähren un Staaten veröffentlichen zu können.
werden vom 1. Januar d.
für die Zeile.
und Königlich Preußischen
Berlin, Sonnabend, den 10. Januar 1874.
das Deutsche Reich.
Ortschaften, in welchen die betreffenden Handels⸗Gerichte ihren Sitz haben, alphabetisch geordunet.
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das Herzogthum Coburg beauftragt ist,
A.“ zu veröffentlichen. die Großherzoglich
Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen
dient seit einer Reihe von Jahren den Preußischen als Central⸗Organ für Veröffentlichung der fämmtlichen, das Handelsregister I. und II. zu Schleiz haben unterm 1. Dezember v. J., die Fürstlich Departement der Justiz, zu Weimar unterm — unterm 24. Dezember v. J. den Deutschen
Mecklenburgischen Staats⸗Ministerien zu Schwerin und Neustrelitz un nach Lage der Sache die Bekanntmachung des
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4. Dezember v. J
Gerichten sowie den Lauenburgischen
hat die Handelsgerichte des Fürstenthums an⸗
Eintrags noch durch ein anderes Blatt als Staats⸗Anzeigers zu bedienen. Die Großherzog⸗
sowie
in Folge dessen den Deutschen Reichsanzeiger zur Veröffentlichung aller Eintragungen aus dem
Führung des Handelsregisters für das Herzogthum
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In Betreff der Eintragungen aus den übrigen deutschen Bundesstaaten si
Gewerbestande, sowie dem betheiligten Publikum
gebracht.
Einzelne Nummern des Central⸗Handels⸗Registers für das Deutsche Reich werden zum Preise von 2
88
Braunschweig beauftragt ist, bedient sich zur Be
8
die Gelegenheit geboten, sich über die Rechtsver⸗
s dies durch Zusammensuchen der Bekanntmachungen aus einer großen Zahl von Lokalblättern geschehen kann. J. ab die Handelsregister⸗Bekanntmachungen nicht mehr mit den übrigen amtlichen Insertionen vermischt, sondern i
ster eingetragenen gerichtlichen Bekanntmachungen (Handelsfirmen, Aktien⸗Gesellschaften, Genossenschaften) demnächst ein
erbestande eine bisher vielfach vermißte Grundlage für die um in dieser Beilage baldmöglichst die Eintragungen aus den Handelsregister
Sgr. abgelassen.
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schwetz. Das unterzeichnete Gericht wird für das
(Jahr 1874 den in dem Artikel 13 des Handelsgesetzbuches bvom 24. Juni 1861
vorgeschriebenen Bekanntma⸗ chungen der Eintragungen in das Handelsregister durch den öö und die, Danziger Zeitung veröffentlichen. Die auf die Führung des Handelsregisters sich beziehenden Geschäfte werden von dem Herrn Kreierichter Rosenheim unter Mit⸗ wirkung des Herrn Sekretärs Matthies bearbeitet werden. Schwetz, am 5. Januar 1874. Königliches Kreisgericht.
suhl. Die Eintragungen in die hier geführten Handels⸗ und Genossenschaftsregister werden im Jahre 1874 durch den Deutschen Reichs⸗ und reußischen Staats⸗Anzeiger, die Berliner Börsen⸗ — die Berliner National⸗Zeitung, das Henne⸗ derger Kreisblatt und die Hennebergische Zeitung be⸗ kannt gemacht werden. Die Führung der auf diese Register sich beziehenden Geschäfte ist dem Herrn Kreisrichter Schneidewind und dem Herrn Kreis⸗ gerichts⸗Sekretär Neutsch übertragen worden. Suhl, den 3. Januar 1874. Königliches Kreisgericht.
Aachen. Unter Nr. 3281 des Firmenregisters wurde heute eingetragen die Firma J. Peters, welche ihre Niederlassung in Wegberg hat und deren In⸗ haber der daselbst wohnende Kaufmann Jacob Peters ist. 8 . Aachen, den 7. Januar 1874. 8“ Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
Aachen. Unter Nr. 1158 des Gesellschafts⸗ registers wurde heute eingetragen die Handelsgesell⸗ schaft unter der Firma Risse & Blumhoffer, welche in Aachen ihren Sitz, am 1. Januar 1874 begonnen hat, und von jedem ihrer beiden Theilhaber, Kauf⸗ leute Hermann Risse und Ferdinand Blumhoffer, zu Aachen wohnend, vertreten werden kann. Aachen, den 7. Januar 1874.
Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat. Aachen. Der Kaufmann Wilhelm van Rey in Aachen, welcher daselbst ein Handelsgeschäft unkter der Firma Wilh. van Rey betrieb, hat dasselbe eingestellt, weshalb gedachte Firma heute unter Nr. 2617 des Firmenregisters gelöscht worden 1“
Aachen, den 7. Januar 1874. 8
Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariaa.
Aachen. Unter Nr. 3232 des Firmenregisters wurde heute eingetragen die Firma Gustav Horst⸗ mann, welche ihre Niederlassung in Aachen hat und deren Inhaber der daselbst wohnende Kaufmann Gustav Horstmann ist. „ Aachen, den 7. Januar 1874. ““ Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat. 88
Aachen. Unter Nr. 3283 des Firmenregisters wurde heute eingetragen die Firma Heinrich Kreczy, welche ihre Niederlassung in Burtscheid hat, und deren Inhaber der daselbst wohnende Kaufmann Hein⸗ rich Kreczy ist.
Aachen, den 7. Januar 1874.
Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat. Altona. Verdseetminchnig. “ Zufolge Verfügung vom 6. d. Mts. ist hente in unser Firmenregister unter Nr. 1142 eingetragen: Herr Heinrich Friedrich Gustav Bollmann Ottensen. Ort der Niederlassung: Ottensen. Firma: Fr. Bollmann. 85 Altona, den 6. Januar 1874. . Königliches Kreisgericht. Abtheilung .
In unser Firmenregister sind folgende Vermerke:
bei Nr. 73: 1 T. Duhr ist erloschen.
Die Firma bei Nr. 189: 1 b Die Firma L. F. Luedtke ist erloschen, eingetragen zufolge Verfügung vom 5. am 6. Ja⸗ nuagr 1874. Belgard, den 6. Januar 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
“
Berlin. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 6. Januar 1874 sind
am 7. Januar 1874 folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr.
3425 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma:
Albertinen⸗Hütte, Aktiengesellschaft für Glasfabrikation, 11“
vermerkt steht, ist eingetragen: 1“ 8
Durch Beschluß des Aufsichtsrathes vom 19. Dezember 1873 ist das Grundkapital der Ge⸗ sellschaft um 60,000 Thlr., welche in 300 Aktien à 200 Thlr. auf den Inhaber lautend zerlegt werden, erhöht worden. 3 Die dem Adolvyh Meyer für diese Firma ertheilte Collektivprokurg ist dahin ausgedehnt, daß derselbe befugk ist, die Grundstücke der Gesellschaft zu be⸗ asten. Dies ist in unserm Prokurenregister bei Nr. 2509 vermerkt worden. In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 1799 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma:!. Marx & Goldstein vermerkt steht, ist eingetragen: Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueber⸗ einkunft aufgelöst. Der Banquier Moses Itzig Goldstein, genannt Moritz Goldstein, zu Berlin setzt das Handelsgeschäft unter der Firma Moritz Goldstein fort. Vergleiche Nr. 7826 des Fir⸗ menregisters. 3 Demnächst ist in unser 7826 die Firma: . Moritz Goldstein 1 und als deren Inhaber der Banquier Moses Itzig Goldstein, genannt Moritz Goldstein, hier eingetraͤ⸗ gen worden.
Firmenregister unter Nr.
Die hiesige Kommanditgesellschaft auf Aktien, in
Firma
Gewerbebank H. Schuster & Co. (Gesellschaftsregister Nr. 1439), hat dem Carl Skar⸗ bina zu Erfurt für die Hauptniederlassung zu Berlin und sämmtliche Zweigniederlassungen der Gesellschaft Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokuren⸗ register unter Nr. 2712 eingetragen worden.
Zufolge Verfügung vom 7. Januar 1874 sind am seldigen Tage folgende Eintragungen erfolgt:
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr 2983 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma:uM Berliner Aktien⸗Societäts⸗Brauere vermerkt steht, ist eingetragen:
Durch Beschluß der Generalversammlung vom 30. Dezember 1873 sind die §§. 22 und 25 des Statuts theilweise abgeändert. Die Gesellschafter der unter der Firma: Gebr. Weiler am 2. Januar 1872 begründeten Handelsgesellschaft mit ihrem Sitze zu Crefeld und einer am 1. Januar 1874 errichteten Zweigniederlassung in Berlin (hiesiges Geschäftslokal jetzt: Breitestraße 12) sind die Kaufleute: 1 1) Aaron Weiler zu Crefeld, 2) Ezechiel, genannt Eduard Weiler zu Berlin und seit 1. Januar 1874 3) der Daniel Weiler zu Crefeld. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4761 eingetragen worden.
In unser Firmenregister ist Nr. 7825 die Firma: Richard Neiff und als deren Inhaber der Kaufmann Richard Julius Reiff hier (jetziges Geschäftslokal: eingetragen worden.
Oranienstraße 55)
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3577 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Emil Zühlke & Co. vermerkt steht, ist eingetragen: . Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelöst. Der Kaufmann Ernst Theodor Emil Zühlke zu Berlin setzt das Handelsge⸗ schäft unter unveränderter Firma fort. Ver⸗ gleiche Nr. 7827 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 7827 die Firma: Emil Zühlke & Co. und als deren Inhaber der Kaufmann Ernst Theodor Emil Zühlke hier eingetragen worden. Die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: “ Meyer & Co. (Gesellschaftsregister Nr. 111) hat für ihr Handels⸗ eschäft dem Paul Retzlaff und Heinrich Jaensch, Beide zu Berlin, Kollektivprokura in der Art er⸗ theilt, daß ein jeder von ihnen in Gemeinschaft mit dem andern oder mit dem Kollektiv⸗Prokuristen Te⸗ lasko Rasmus die Firma zu zeichnen berechtigt ist.
Dies ist in unser Prokurenregister unter Nr.
2713 eingetragen, dagegen in demselben unter Nr.
1840 die dem Richard Reiff für diese Firma ertheilte Kollektivprokura gelöscht worden.
Gelöscht sind: Firmenregister Nr. 2798: die Firma: J. Wollheim Sohn. Prokurenregister Nr. 1204: Die Prokura der Frau Brinkmann, Johanna Sophie, geb. Kleinecke, für die Firma: Heinr. Brinkmann. t Berlin, den 7. Januar 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
Berlin. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 8. Januar 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4027 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Sommerfelder Tuchfabrik Aktien⸗Gesellschaft vermerkt steht, ist eingetragen: 1 eveeeevxses Der Dircktor Carl Martini ist durch den Tod aus dem Vorstand geschieden. Zu Vorstandsmitgliedern sind ernannt: 1) der Kanfmann Julius Sternfeld zu Berlin, 2) der Kaufmann Carl Fuckner zu Sommerfeld. Die dem Carl Fuckner für diese Firma ertheilte Prokura ist erloschen und ist deren Löschung in unserem Prekurenregister Nr. 2390 erfolgt. In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4322 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Charlottenhütte, Aktiengesellschaft für Glasfabrikation vermerkt steht, ist eingetragen: Zu Waitze im Kreise Birnbaum ist eine Zweig⸗ niederlassung errichtet.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4433 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Residenz⸗Bau⸗Bank vermerkt steht, ist eingetragen: 3 Durch Beschluß der Generalversammlung vom 31. Dezember 1873 ist der §. 3 des Statuts hinsichtlich des Grundkapitals dahin abgeändert, daß das letztere auf 600,000 Thlr. festgesetzt ist, zerlegt in 6000 Stück auf den Inhaber lauten⸗ der Aktien à 100 Thlr. In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 6661 die hiesige Handlung in Firma: K. Hirschberg vermerkt steht ist eingetragen: Der Kaufmann Gustav Hirschberg zu Berlin ist in das Handelsgeschäft des Kaufmanns Karl Hirschberg zu Berlin als Handelsgesellschafter eingetreten und die nunmehr unter der Firma: K. & G. Hirschberg bestehende Handelsgesell⸗ schaft unter Nr. 4762 des Gesellschaftsregisters eingetragen. Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: K. & G. Hirschberg am 1. Januar 1874 begründeten Handelsgesellschaft sind die Kaufleute 1) Karl Hirschberg, 2) Gustav Hirschberg, Beide hier. 8 Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4762 eingetragen worden.
Gelöscht ist: 9. Prokurenregister Nr. 17999 —— Die Prokura des Samuel Caro für die Firma
Die
Ignatz Hantke. 8 Berlin, den 8. Januar 1874. 8 Kbönigliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
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Beuthen 0/S. Handelsregister
des Königlichen Kreisgerichts Beuthen O./S. In unser Firmenregister sind 8 I. eingetragen: 1“ 8 2. Nr. 1180 die Firma: D. Knoche zu Brzezinka und als deren Inhaber der Kaufmann David
Knoche daselbst, 8 „Nr. 1181 die Firma: J. Guttmann zu Kat⸗ towitz und als deren Inhaber der Kaufmann
Julius Guttmann daselbst, Nr. 1182 die Firma: S. Ziegler zu Königs⸗ hütte und als deren Inhaber der Kaufmann Simon Ziegler daselbst, d. Nr. 1183 die Firma: H. Lachmann zu Anto⸗ nienhütte und als deren Inhaber die Henriette,
verehelichte Kaufmann Lachmann, geborene Ja⸗ kobowitz, daselbst,
e. Nr. 1185 die Firma: H. Roth zu Königshütte und als deren Inhaber der Kaufmann Herrmann Roth daselbst,
Nr. 1186 die Firma Israel Weichmann zu Kattowitz und als deren Inhaber der Kaufmann Israel Weichmann daselbst,
II. vermerkt: Nr. 166, daß der Ort der Handelsniederlassung in Firma: A. Münzer zu Klein⸗Zabrze von dort nach Kattowitz verlegt ist.
Beuthen O/S., den 3. Januar 1874. 185
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Beucthen 0/s. In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 1157 die Firma: Lonis Goldstein zu Beuthen O/S. und als deren Inhaber der Kauf⸗ mann Herrmann Ucko vermerkt steht, ist heut einge⸗ tragen worden: das Handelsgeschäft ist durch Kauf auf den Kaufmann Lazarus Perl zu Beuthen O/S. über⸗ gegangen, welcher daͤsselbe unter unveränderter Firma fortsetzt. Vergleiche Nr. 1184 des Fir⸗ menregisters. Demnächst ist Nr. 1184 die Firma Louis Goldstein zu Beuthen O/S. und als deren Inhaber der Kauf⸗ mann Lazarus Perl daselbst eingetragen worden. Beuthen O/S., den 3. Januar 1874. b Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Birnbazzm. Bei der Nr. 31 unseres Gesell⸗ schaftsregisters, woselbst die Firma „Charlotten⸗ hütte, Aktiengesellschaft für Glasfabrikation“ mit ihrer Zweigniederlassung zu Waitze eingetragen steht, ist am 30. Dezember 1873 vermerkt: „Adalbert Nitykowski ist als Vorstand — Di⸗ rektor — ausgeschieden und ist der Dr. Ludwig Hoffmann zu Direktor — der Gesellschaft.“ Königliches Kreisgericht. Erste Abthei zu Birnbaum.
Braunsberg. Bekanntmachung.
In unser Firmenregister ist laut Verfügung vom 22. Dezember 1873 an demselben Tage folgende Eintragung bewirkt:
Gol. 1. Nr. 217. . Col. 2. Herrmann Haß in Zinten. Col. 3. Zinten. Col. 4. H. Haß. Braunsberg, den 29. Dezember 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Braunschweig. Ins Handelsregister für den Amtsgerichtsbezirk Holzminden Fol. 41 ist heute ein getragen die Otto Haarmann & Co. Sägemühlenbetrieb und Holzhandel), als deren Inhaber: “ die Kaufleute Otto Haarmann und Emil Cyre⸗ nius, Beide zu Holzminden, als Ort der Niederlassung: Holzminden und als Rechtsverhältniß bei Handelsgesellschaften: Offene Handelsgesellschaft, begonnen am 1. d. M. und domizilirt zu Holzminden. Braunschweig, den 5. Januar 1874. Herzogliches andelsgericht. A. Moritz.
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Breslau. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist a. bei Nr. 3307, die
Firma: A. Gosohorsky's*) Buchhandlung L. F. Maske betreffend, Folgendes: Das Geschäft ist durch Kauf auf den Buch⸗ händler Adolf Kiepert zu Neisse, vom 1. Ja⸗
und die Firma in 8 A. Gosohorsky's*) Buchhandlung 8 Adolf Kiepert See. e verändert, und b — b. unter Nr. 3503 die Firma A. Gosohorsky’s*) Buchhandlung Adolf Kiepert ““ und als deren Inhaber der Buchhändler Adol Kiepert, früher zu Neisse, vom 1. Januar 1874 a zu Breslau, heute eingetragen worden. Breslau, den 30. Dezember 1873. Kbönigliches Stadtgericht. Abtheilung I.
*) Nicht A druckt ist
nuar 1874 zu Breslau wohnhaft, übergegangen
nd die eingeleiteten Com⸗
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erlin der zeitige Vorstand —
Firma:
89 8 89