Die Nr. 5 (II. Jahrgang) des Deutsche Reich“, Heymanns Verlag) vom 30. Januar, meine Verwaltungssachen: Mittheilung, . Verweisungen ven Ausländern aus dem Reichsgebiete. sicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. wesen: Errichtung einer Uebergangsstelle.
nisses derjenigen
Zeugnisse über d willigen Militärdienst berechtigt sind, vom 24.
Polizei⸗Reglement für niß des Bundesamtes kanntmachungen, betreffend: mandirte Sendungen nach Spanien;
berg. vorgekommenen Veränderungen Reichs⸗Telegraphenstationen. theilung.
„Central⸗Blatts für das Herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt (Berlin, Carl hat folaenden Inhalt: 1) Allge⸗ betreffend die Rebenkrankheit; igen ver dern en 2) Gewerbe⸗ wesen: Dispensation von ärztlicher Prüfung ꝛc. 3) Münzwesen: Ueber⸗
ustizwesen: Deutscher Reichs⸗Anzeiger, Publikationsorgan für Hendeedeniter Bekametmachun⸗ gen. 6) Militärwesen: Bekanntmachung einee vollständigen Verzeich⸗ höheren Lehranstalten, welche zur Ausstellung gültiger die wissenschaftliche Qualifikation zum eivjährig frei⸗ . är 8 sir Januar 1874. 7) Ma⸗ rine und Schiffahrt: Zusatz⸗Bestimmungen zu dem Schiffahrts⸗ und die untere Donau. 8) Heimathwesen: Erkennt⸗ für das Heimathwesen. 9) Postwesen: Be⸗ Beschränkung der Garantie für rekom⸗ ; p. Postverbindung mit Australien; Eröffnung der Eisenbahn zwischen Camenz in Sachsen und Senften⸗ 10) Telegraphenwesen: Nachweisung der im IV. Quartal 1873 im Bestande der Kaiserlich deutsche 11) Konsulatwesen: Exequatur⸗Er⸗
der Adresse, zum Theil sich zwischen die oberen Gruppen hinneigend. Auf den beiden folgt dann der Haupttheil der Adresse.
die Blätter mit den 450 Unterschriften an.
Gewerbe und Handel.
—5 Dem [Jahresbericht der Herren Gustav Ebell & C über Kolonialwolle für das Jahr 1. Der Konsum von Wolle hat im Allgemeinen, Jletzten beiden Jahren trotz des hohen Preisstandes derselben, Mehrproduktion vollauf Schritt gehalten, wie dies welche die Bewegung auf erhellt:
1873.
Ballen.
1872. 11“ Ballen. Vorrath vo stralischen, Cap
La Plata⸗Wollen in erster Hand
Av I1I1́n *“*“ Iufuhten vom 1. Januar bis 31. Dezem⸗ n “ 8 1 1“
53,268 32,754 969,587 897,502
. *
Partien der beiden Seiten des nächften Blattes lgt 1 3 Die Schrift ist eine prächtige mittelalterliche Farbenschrift. Den Blättern der Adresse schließen sich
1873 entnehmen wir Folgendes: und sogar in den mit deren aus folgenden Ziffern, allen enropäischen Märkten in sich begreifen,
1871. Ballen. 137 687 920,670
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau. „München, Sonnabend, 31. Januar, Morgens. Der Kaiser von Oesterreich ist gestern Abend 10 ¾ Uhr nach Wien zurückgereist.
Bern, Sonnabend, 31. Januar, Morgens. Der National⸗ rath beschloß in seiner gestrigen Abendfitzung mit 79 gegen 44 Stimmen, daß über die Revision der Bundesverfassung die Abstimmung in globo stattfinden soll.
O.
Königliche Schauspiele. Sonntag, 1. Februar. Opernhaus. (31. Vorstellung.) Der Troubadour. Oper-in 4 Akten. Musik-von Verdi. Ballet von P. Taglioni. Leonore: Frl. Marion, vom Großherzoglichen Hoftheater in Darmstadt, als Gast. Azucena: Frl. Lammert. Manrico: Hr. Theodor Wachtel, als Gast. Luna: Hr. Schmidt. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. Schauspielhaus. (31. Vorstellung.) Ein Lustspiel. Lust⸗
Ablieferungen vom 1. Januar bis
Reichstags⸗Angelegenheiten.
Bei den Reichstags⸗Nachwahlen sind gewählt worden:
Im 2. Wahlkreise (Ostpriegnitz) des Nee Pots⸗ St. Der Gegen⸗
dam: Rechtsanwalt Rasche in Wittstock mit 5080 kandidat Ober Tribunals⸗Rath Dr. v. Grävenitz erhielt 4184 St.
Im 1. Wahlkreis des Reg.⸗Bez. Frankfurt a. O. (Arnswalde Friedeberg): Gewählt Rentier Alexander Dann in Sälnl mit 5413
St.;
Stadtrichter Willmans erhielt 4316 St.
Dr. Braun in Berlin erhielt 4729 Stimmen. Im 1. Wahlkreis der Stadt Hamburg: mit 10,481 Stimmen; Hartmann erhielt 6262 Stimmen.
Im 2. Wahlkreise der Stadt Hamburg: Gewählt Hermann Schmidt mit 10,276 Stimmen; Hartmann erhielt 8247 88
(S. die weiteren Wahlergebnisse in der Beilage.)
Im Fürstenthum Reuß j. L. (Wahlkreis Gera): Gewählt Rechts⸗ 8 anwalt Albert Träger in Cölleda mit 6006 Stimmen, Justiz⸗Rath 3
Gewählt Möring
Statistische Nachrichten⸗
Regierunesbezirk Düsseldorf hat sich die Bevölkerun in den Jahren 1817 — 1871 von 596,633 auf 1,328,324 öö also um 123 %% vermehrt. Hierbei ist aber die Zahl der Katholiken um 3 + gefallen und diejenige der Evangelischen um 3 . gestiegen. Es bildeten nämlich die 368,874 Katholiken im Jahre 1817 62 % der Bevölkerung, im Jahre 1871 dagegen 787,666 Katholiken nur 59 %, 221,895 Evangelische waren 1817 37, 525,161 im Jahre 1871 40 % der Bevölkerung. DieZahl der Mennoniten hat sich von 1817 — 1871 von 0, 14 auf 0,, die der Juden von 0, auf 8— der Einwohnerschaft vermehrt. Der Zuwac's 1817 — 1871 stellt sich ei den Evangelischen auf 137 %, der Katholiken auf 113 %, den Mennoniten auf 328 , den Juden auf. 127 %, im Ganzen, wie bemerkt, auf 123 %.
München, 29. Januar. Von gestern bis heute Abend sind an Cholera 14 Erkrankungen und 17 Todesfälle vorgekommen.
88 Kunst, Wissenschaft und Literatur. Der Vorstand des Pestalozzivereins jür die Provinz Posen hat zwei bereits vor acht Jahren veröffentlicht⸗ Vorträge: Rousseau und Pestalozzi, der Idealismus auf deutschem und auf französischem Boden, von Karl Schneider, in zweiter Ruf⸗ lage (Bromberg 1873, Mittlersche Buchhandlung, H. Heyfelder) her⸗ ausgegeben, die bei dem nicht veraltenden Stoff auch jetzt wieder in weiteren Kreisen mit Interesse gelesen werden dürften. Sie schildern den Entwickelungsgang, den Rousseau und Pestalezzi genommen haben, und stellen schließlich die Aehnlichkeit und die Verschiedenheit Beider msammen. Der Ertrag der Schrift ist zum Besten des Pestalozzi⸗ vereins der Provinz Posen bestimmt.
— Der ordentliche Lehrer am Gymnasium zu Prenzlau, Dr. K. E. Herm. Müller, hat eine kleine Schrift . ean A. Mieck in Prenzlau) veröffentlicht, welche in gedrängten Zügen die Politik Karls des Kühnen von Burgund verfolgt, wie sie konsequent bestrebt gewesen ist, Einfluß in Deutschland zu gewinnen und auf Unkosten des Deutschen Reichs das eigene Gebiet zu vergrößern, und wie hierdurch diejenige Politik inaugurirt worden ist, welche für die Könige Frankreichs die leitende geworden ist und deren Folgen ast in unseren Tagen durch den glorreichen Krieg 1870 — 1871 und die da⸗ durch herbeigeführte Neubegründung des Deutschen Reichs beseitigt worden sind.
Goslar, 26. Januar. In der Kirche zum Frankenberge haben sich bei Gelegenheit der Restaurationsarbeiten nicht nur vor und in dem Nonnenchor, sondern auch unter den Deckengewölben des Hauptschiffes unter dem Kalk Malereien gefunden, welche über⸗ raschend gut erhalten und allem Anscheine nach, gleich denen der Neu⸗ werker Kirche, überaus werthvoll sind.
„Karlsruhe, 29. Januar. Der Professor Dr. B. Erdmanns⸗ dörfer in Breslau ist unter dem 25. d. M. zum ordentlichen Professor für neuere Geschichte an der Univerfität Heidelberg ernannt worden.
— Das im Erscheinen begriffene II. Heft von Petermanns geographischen Mittheilungen enthält folgende Aufsätze: N. M. Prshewalski's Reise durch Kuku⸗noor und das nördliche Tibet bis zum Oberlauf des Jang⸗tse⸗kiang, September 1872 bis Juni 1873. — Geegraphische Nekrologie des Jahres 1873. — Persien mit den Grenzgebieten von Afghanistan und Belutschistan, mit Karte. — K. v. Seebachs neue Methode der Untersuchung von Erdbeben.
St. Petersburg, 29. Januar. Ueber die künstlerische Aus⸗ stattung der Adresse, welche Sr. Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit dem Kronprinzen von Angehörigen des Deutschen Reichs am 27. d. M. hierselbst überreicht wurde, entnehmen wir der
St. Pet. Ztg.“ Folgendes: Das Format der Adresse ist Groß⸗ Bristol, der Einband Schweinsleder mit rothem Schnitt. Auf der oberen Fläche befindet sich in oxydirtem Silber ausgeführt, das deutsche Reichswappen, fußend auf dem hohenzollernschen Familien⸗
31. Dezember.
1 8 —. 977,071 876,988 1,025,60 Vorrath am 31. Dezember. 1
— —v5S5,784 53,268 32,75
1873 zeigen einen bedeutenden Abfall gegen das Vorjahr.
betragen, theils mit direkten Schiffen, in England resp. Belgien:
88 1872 8 1871
ca. Ballen gegen ca. B. gegen ca. B.
von Australien . . . .. 3,600 4 33,000 86
Cap der guten Hoffnung 32,200 47,000 26,000
1,022,855 930,256 1,058,357
Deutschands direkte Importationen von Kolonialwollen im Jahre Dieselben meistens jedoch mit Umladung
spiel in 4 Aufzügen von R. Benedix. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗
Preise. 3 Sonntag, 1. Februar. Im Saal⸗Theater des Köoͤnigli 1 Schauspielhauses. Neunzehnte Vorstellung der französise
Schauspieler⸗Gesellschaft. Deuxieme représentation de: Cendrillon. Comédie en cinq actes, en prose, par Mr. Théodore Barriòère. Anfang halb 7 Uhr.
Montag, 2. Februar. Opernhaus. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. Elisabeth: Fr. v. Voggenhuber. Venus: Frl. Grossi. Landgraf: Hr. Fricke.
(32. Vorstellung.) Wartburg. Große
La Plata Staaten ꝗ1,200 6,000 600
also zusammen 37,000 56,000 27,600 Der Grund für diese Abnahme Spekulation besonders ungünstigen Verhältnissen zu suchen. Von obigen Importen entfallen fast Plata Wollen, sowie ca. 8409 Ballen Capwolle auf Rechnung
1873 1872 Bremens also ca. 13,000 Ballen gegen ca. 25,00 Ballen. amburgs „ „ 8,000 „ “
Berlins 1““ ö“
u 37,000 Ballen gegen ca. 56,000 Ballen. Für die nach Bremen importirten auftralischen Kammwollen schienen die Kämmer indeffen leider lieber in London kompetiren zu wollen, und fast das ganze Quantum wurde dorthin konsignirt. Die La Plata Wollen finden in der Bremer Wäscherei eine sehr gute Behandlung. Hamburg sowohl wie Bremen vertrieben ihre sämmtlichen Importe freihändig. Besonders von letzterem Platze werden dieselben Wollen gleichzeitig durch eine Anzahl von Kommissienshäusern in den Fabrik⸗ Distrikten ausgeboten; das auf diese Weise illusorisch vervielfältigte disponible Wollquantum, welches der Fabrikant nicht in der Lage ist. auf seine Einheit zurückzuführen, macht natürlich denfelben zurück⸗
haltend. haben sich als Hauptabsatzmittel die öffentlichen Auktio⸗
In Berlin! nen fest eingebürgert, und wenn im vergangenen Jahre mit langem Zwischenraum nur 2 Serien stattfanden, so hatte dies zumeist seinen Grund in, durch unverhältnißmäßig hohe Preise am Eap während des größten Theils des Jahres bedingten, unregelmäßigen Zufuhren. — Seit nun unsere größeren Importeure eigene ständige Bertretungen am Cap errichtet haben, sind für die Folge regelmäßigere Importe von dort für unseren Platz zu erwarten, und sind demnach vorläufig Anfang Februar, Anfang. Mai und Oktober als die Zeitpunkte für die nächsten 3 Auktionen in Aussicht genommen. Was Capwollen speziell betrifft, so begannen wir das Jahr mit verhältnißmäßig kleinen Vorräthen, worin der Grund zu suchen ist, daß ein stärkerer Abschlag erst im Angesicht der größeren Zufuhren im Monat März hervortrat. Die Kataloge unserer ersten Auktion o m 18. und 19. März umfassend: 5671 Ballen Cap snow white, 107 Ballen westliche Cap snow white, fleece, 420 Ballen östliche Cap Ballen fabrikgewaschene Capwolle, 232 Ballen fabrikgewaschene Buenos Ayres, zusammen 6722 Ballen, konnten demnach nur mit einem ansehnlichen Abschlag gegen Anfang des Jahres placirt werden; das verhältnißmäßig, große Quantum von fehlerhaften kleinen Scoureds beeinflußte Preise für diese Gattung
am empfindlichsten. 3 reise stellten sich wie folgt: für Eap snow white, extra 28 bis gute 21 ½ — 24, mittel und
28 ½ Sgr. pr. Pfd., superior 24 ½ — 26 ½, Cap Vließe, östl. extra und gute fehlten, mittel
und Natal fleece, 105
fehlerhafte. 17 — 21, und schlecht besch. 14 — 15 ¼, westliche 18 ½ — 22 Sgr. pr. Pfd.
Nach dieser Auktion fanden für einen kurzen Zeitraum zu solchen reduzirten Preisen lebhafte Umsätze statt. Vom April ab verftaute sich das Geschäft indessen wieder allmählich, bis der schließlich un⸗ erwartet günstige Verlauf der deutschen Wollmärkte die verhältniß⸗ mäßige Billigkeit der Capwolle klar hervortreten ließ und sich in Folge dessen bis in den August hinein flottes Geschäft zu steigenden Preisen entwickelte. Schon gegen Mitte August ließ die Frage nach und erlahmte das Geschäft bei allmählich fallenden Preisen, bis die zweite Auktion am 29., 30. und 31. Oktober mit Katalogen von 4022 Ballen östliche, 68 Ballen westliche Cap snow white, 1432 Ballen östliche Cap fleece, 625 Ballen gewaschene deutsche Wollen, 49 Ballen diverse Wollen, zusammen 6196 Ballen, wider Erwarten unter reger Theilnahme und lebhafter Kompetition von Statten ging. Preise stellten sich nicht billiger wie in unserer März⸗ Auktion, die damals besonders vernachlässigten Scoureds sogar höher; wir notiren: für Cap fnow white, extra sup. 25 — 26 ¾ Sgr. pr. Pfd., für Cap snow white, gute 23 — 24 ½ Sgr. pr. Pfd., für Cap snow white, mittel und fehlerhafte 20 ¼ — 22 ½ Sgr. pr. Pfd., für Cay snow white, westliche 22¾ — 23 ¾ Sgr. pr. Pfd., für Cap Vließe, östl. extra 18 bis 18 ¼ Sgr. pr. Pfd., für Eap Vließe, östl. superior 16—17 ½ Sgr.
ist lediglich in den vorjährigen, der t sämmtliche anstralische La
187 Ballen westliche Cap
Telegraphische Witterungsberiekste.
Tannhäuser: Hr. Niemann. Wolfram: Hr. Betz. Anfan alb 7 Uhr. Hohe Preise. 8 8 8 8 ½ Schauspielhaus. (32. Vorstellung.) Gegenüber. Lustspiel in 3 Akten von Benedix. Vorher: Ein Afrikareisender. Plau⸗ derei in 1 Akt von Emile Najac, deutsch von Winter. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. 1 Dienstag, 3. Februar. Opernhaus. (33. Vorstellung). Margarethe. Oper in 5 Akten nach Göthe’s Faust. Mufik von Gounod. Ballet von Taglioni. Margarethe: Frl. Marion, vom Großherzoglichen Hoftheater in Darmstadt, als Gast. Siebel: Frl. Lammert. Faust: Hr. Diener. Mephistopheles: Hr. Salomon. Valentin: Hr. Schmidt. Anfang halb 7 Uhr Mittel⸗Preise. Schauspielhaus. (33. Vorstellung). Neu einstudirt: Der Spieler. Schauspiel in 5 Abtheilungen von A. W. Zffland. In Scene gesetzt vom Direktor Hein. Anfang halb 7 Uhr.
Mittel⸗Preise.
Besetzung. General Graf Bildau, Kriegs⸗Minister, Berndal. Geheimerath von Wallenfeld, Hr. Oberländer. Baron von Wallenfeld, Neffe des Geheimeraths, Hr. Liedtcke. Baronin von Wallenfeld, gr. Erhartt. Karl, ihr Sohn, Anna Eptlé. Hof⸗ rath von Fernau, des Geheimeraths anderer Neffe, Hr. Dehnicke. Lieutenant Stern, Vater der Baronin von Wallenfeld, Hr. Wünzer. von Posert, vormals Hauptmann in Genuesischen Diensten, Hr. Dö⸗ ring. Gabrecht, Hausseketär des Geheimeraths, Hr. Hiltl. Adjutant des Generals, Hr. Schwing. Berger, Rektor des Lyceums, Hr. Krause. Kammerdiener des Generals, Hr. Landwehr. Jakob, Be⸗ diente des Barons ven Wallenfeld. Hr. Pohl. Ein Diener, Hr.
Berthold.
Dienstag, 3. Februar. Im Saal⸗Theater des König⸗ lichen Schauspielhauses. Zwanzigste Vorstellung der fran⸗ zösischen Schauspieler⸗Gesellschaft. (Quatrième représentation de: Mercadet. Comédie en trois actes, et en prose, par Mr. H. de Balzac. Troisième représentation de: L'homme à la mode . de Caen. Comédie-Vaudeville en un acte par Mr. Jules
Moinaux. Anfang halb 7 Uhr.
Hr.
—— —— — —
Algemeine Himmels- ansicht.
Bar. Abw Temp. Abv winz
Ort. P. L. v. M. R. . M.
30. Januar.
0,88 — SW., schw. 2,2 — W., mäss. SW., mäss. N., schw.
7 Königsberg 335,1 6 Memel 334,9 8 Petersburg. 332.8 8 St. Mathieun 342,9
bed., Regen. bedeckt. bedeckt. bedeckt.
Sio.
922 28
00 —‧8
SW., schw. NW., mässig. W., schw.
SW., schw. NW., schw. WNW., schw. NW., schw. Nz. NW., mãss. SW., stark. NW., mäss. NW., lebh. NO., schwach.
330,0 329,0 327,2 332,4 337,9
8 Haparanda. 8 Hernösand. 8 Helsingfors 8 Petersburg. 8 Stockholm.
SIengNIoe
—
heiter. bed., Nebel. ¹) halb heiter. halb heiter.
Eee
E' bedeckt. trübe. bezogen. trübe. heiter. bewölkt. trübe. 6 bewölkt.*) trübe. 1 trübe.
80 S po do go!
b
LE“
8 Frederichsh 8 Helsingör. — 8 Moskau 228,5 — 6 Memel. 332,2 — 4,7 7 Flensburg. 337,6 — 7 Königsberg 332,8 — 4,3 6 Danzig 334,0 — 3,2 6 Putbus 335,3 + 0,6 7 Kieler Haf. 339,1 — 7 Cöslin 335,3 — 0,8 6 Wes. Lchtt. 338,2 m—
7 Wilhelmsh. 337,6
Sbo SS=9H,ꝓ g9olS ☚—
—
V
N
- —9 Se o GoEde
¹ 12 1 —₰
N., schwach. NW., mäss. IW., stark. NW., schw. NW., schw.
— EI
—+ —
pr. Pfd., für Cap Vließe, östl. mittel bis gut 14 ½ — 15 ¾ Sgr. pr. Pfd., für Cap Vließe, östb. schwer und fehlerhafte 13 ½ — 14 ½ Sgr. pr.
wappen zur Linken und auf dem britischen zur Rechten und heschirmt von oben herab durch die deutsche Kaiserkrone. Die Ausführung ist eine meisterhafte Probe getriebener Arbeit. Die vier Ecken des Deckels zieren rechtwinckelig begrenzte Arabesken aus demselben Me⸗ fall. Die untere Fläche des Einbandes ruht auf vier großen Knöpfen. Die inneren Flächen sind mit lila Moiré antique überzogen. Das erste Blatt der Adresse selbst zeigt in der unteren Hälfte eine vortreffliche sinnbildliche Aquarellzeichnung, grau in grau. In der Mitte des linken Randes wallt die deutsche Reichsfahne herab. Rechts vor derselben, in leichter Biegung von oben nach unten geglie⸗ dert, stellt eine Gruppe Hüte schwenkender, ihr Hurrah rufender Deut⸗ scher die Huldigung dar, welche die hiesigen Reichsangehörigen ihrem Kronprinzen darbringen. Das Pendant auf der rechten Seite läßt unter der von einem russischen Soldaten hochgehaltenen russischen Fahne die Vertreter des Volkes, dessen Gastlichkeit die deutsche Kolonie ge⸗ nießt, eingedenk der reundschaft, welche die beiden Nachbar⸗ reiche verbindet, in den Jubel einstimmen, wie er gemeinsam von beiden Seiten Sr. Majestät dem Kaiser Alexander und seinem Hohen Gaste anch am 8. d. M. ertönte, als dieselben vom Warschauer Bahn⸗ ofe die Fahrt nach dem Winterpalais antraten. Zwischen den beiden ruppen dehnt sich zu ihren Füßen ein Perspektivbild des Isaaks⸗ und Admiralitätsplatzes aus. Unter demselben verbindet die beiden nationalen Gruppen ein leichtgeschwungenes breites Band mit der In⸗ schrift „St. Petersburg“ und der Zeitangabe des gegenwärtegen Auf⸗ enthaltes des Kronprinzen in der russischen Hauptstadt. Das eng⸗ lische Wappen bildet das Piedestal der rechten Gruppe, wie das durch das Band mit demselben verbundene preußische das der linken. Auf der oberen Hälfte des Blattes steht der Anfang des Wortlauts
8“ 8
Pfd. Unmittelbar nach Schluß der Auktion kam in Folge der finan⸗ ziellen und industriellen Krise das Geschäft fast gänzlich ins Stocken, wozu der scharfe unerwartete Abschlag in der Londoner Auktion das Seinige beitrug. Preife Ende des Jahres waren fast nominell, doch glauben wir als annähernd richtig konstatiren zu können, daß solche um circa 12 Prozent niedriger stehen, als vor 12 Monaten.
Der Bestand von Capwollen in erster Hand beläuft sich Ende des Jahres in London auf ca. 6,000 Ballen gegen 7,000 Ballen Ende 1872. Antwerpen „ „ 400 800 Bremen 1 Hamburg * „ 2,200 Berlin 11“ 19000 8 8 also zusammen ca. 9,000 Ballen gegen 14,000 Ballen Ende 1872. Verkehrs⸗Anstalten. 8
Die Nr. 8 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bahn⸗Verwaltungen“⸗ hat folgenden Inhalt: Volkswirthschaft⸗ liche Reminiscenzen der Weltausstellung: V. Entwurf eines Gesetzes über das Eisenbahnwesen (§§. 9 — 19). Vereinsgebiet: Verein deut⸗ scher Eisenbahnverwaltungen. Berliner Briefe. Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn⸗Gesellschaft. Preußische Ostbahn. Breslau⸗Schweidnitz⸗ Freiburger Eisenbahn. Barmen⸗Elberfelder Pferde⸗Eisenbahn. Oester⸗ reichisch⸗Ungarische Korrespondenz. Oesterreichische Nordwestbahn. — Literatur: Neue Pfade der Volkswirthschaft, von v. Weber. Eisen⸗ bahn Kalender. Offizielle und Privatanzeigen. — Dieser Nummer liegt Nr. 3 des Anzeigers überzähliger Güter bei.
New⸗York, 29. Januar. (W. T. B.) Der Hamburger Post⸗
9 7
„ 3,000
l l 0!
heiter. bewölkt. bedeckt.
+
NW., mässig. W., schw. WNW., mäss. Wz NW. mäss. W., mäss. NW., stark SW., schw. W., mässig NW., mäss. WNW., schw. NW., mäss. NW., schw. N., mäss.
S., mässig. NNO., mäss.
0., schwach. 7 (Carlsruhe 337,4 SW., schw. 8 St Mathien 344,4 — 0NO., bew. ¹) Nachts Schnee und Schneetreiben. ²) Gestern Nachm. WNW. stark. ³) Strom N. Gest. Nachm. WNW. lebhaft, Strom N.
¹) Nachts Sehnee. ⁶) Gestern Regen. ⁶) Gestern etwas feine Regen. ¹) Regen.
dSSSUgSg ++—7*
8 Gröningen 340,6 6 Bremen 340,] 8 Heldurx. 341.5 6 Berlin 336,8 + 0,8 6 Posen 331,9 — 3,5 6 Münster 336,4 + 1
6 Torgau 335,5 ₰ 1
6 Breslau 331,2— 8 Brüssel 342,3 339,9 6 Wiesbaden .337,2 6 Ratibor 327,8 6 Trier 8Cherbourg. 343,1 344,5
00,—
6 Stettin... .336,4 — 09
heiter. heiter. zieml. heiter. bedeckt. wolkig. ³) bewölkt. trübe. bewölkt.²) halb heiter. bew., trübe. wolkig. trübe. heiter, Reif. heiter. ¹)
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Redaktion und Rendantur: Schwieger.
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Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen
dampfer „Westphalia“ ist heute Nachmittag 4 Uhr hier eingetroffen.
(einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage).
“
s⸗Anzeiger und Königlich Prel
Beilage
111
Sonnabend, den 31. Januar
2 Neichstagsangelegenheiten.
In engeren Wahlen sind gewählt worden: 11““
Im 1. Königsberger Wahlkreis (Memel, Heydekrug) General⸗ Feldmarschall Graf von Moltke mit 3870 Stimmen. Sein Gegner Kaufmann Anker erhielt 3674 Stimmen. 1 8
II1 Danziger Wahlkreis (Danzig) Landschaftsdirektor Albrecht in Sutzemin mit 6913 Stimmen. Sein Gegner Pfarrer Muehl in Oxhoeft erhielt 4136 Stimmen. *
— Im 6. Berliner Wahlkreis Kreisrichter a. D. Schulze (Delitzsch) zu Potsdam mit 9318 Stimmen. Hafenclever hat 6019 Stimmen erhalten. . 3
— Im 10. Potsdamer Wahlkreis (Teltow, Beeskow⸗Storkow) Rittergutsbesitzer Kiepert in Marienfelde mit 8299 Stimmen. Sein Gegner Ritterschaftsrath Steinhausen erhielt 4507 Stimmen.
— Im 9. Wahlkreise des Regierungsbezirks Frankfurt a. O. Dr. Schacht⸗Sieskau mit 6216 Stimmen, Dr. Köster⸗Schliechow erhielt 5382 Stimmen. 88 3 — 1 .
— Im 2. Cösliner Wahlkreise (Bütow⸗Rummelsburg⸗Schlawe) Gutsbesitzer von Puttkammer auf Neu⸗Colziglow mit 7137 Stim⸗ men. Geh. Regierungs⸗Rath und Ober⸗Bürgermeister a. D. Kieschke zu Berlin erhielt 5511 Stimmen.
Im 1. Breslauer Wahlkreis (Guhrau, Steinau, Wohlau) Kreisrichter Schulze in Guhrau mit 6106 Stimmen. Sein Gegner Rittergutsbesitzer von Ravenstein in Gurkau erhielt 5234 Stimmen.
— EImn . Breslauer Wahlkreis (Ohlau, Nimptsch, Strehlen) Landrath a. D. Dr. Friedenthal mit 11,707 Stimmen. Sein Gegner Graf von Hoverden auf Hühnern erhielt 2847 Stimmen.
11u6“ annoverschen Wahlkreis (Osnabrück ꝛc.) Ober⸗ Osnabrück mit 12,460 Stimmen. von Mallinckrodt erhielt 11,904
Gerichtsanwalt tr uckmann zu Sein Gegner Regierungs⸗Rath a. D. Stimmen. 11“ 2 8 Stimm Im 5. Wahlkreis des Königreichs Sachsen (Stadt Dresden links der Elbe) Stadtraih Advokat Dr. Minckwitz mit 7847 Stimmen; Dr. Johann Jacoby erhielt 6469 Stimmen.
Landtags⸗Angelegenheiten. Berlin, 31. Januar. In der vorgestrigen Sitzung des
auses der Abgeordneten nahm in der Diskussion über die u einem Bedürfnißzuschuß für einen altkatholischen Bischof aus⸗ geworfenen 16,000 Thlr. der Minister der geistlichen ꝛc. An⸗ gelegenheiten Dr. Falk nach dem Abg. Dr. Petri das Wort: Meine Herren! Die bei der Beschlußfassung über die vorliegende Position betheiligten Parteien haben sich eben in langen Ausführungen gegen einander vernehmen lassen; ich glaube auch, es mögen die Ge⸗ sichtspunkte in diesen Ausführungen erschöpfend berührt worden sein, welche für die 8Ee des Hohen Hauses maßgebend sein kön⸗ nen. Nichtsdestoweniger ist es doch wohl meine Pflicht, Ihnen in aller Kürze die Erwägungen zu kennzeichnen, welche die Staatsregie⸗ rung bestimmt haben, bei Ihnen die Bewilligung dieser Positien zu beantragen Diese Erwägungen sind außerordentlich einfach. Sie haben es ja wiederholt gehört, daß die Staatsregierung die sogenannten Altkatholiken als Mitglieder der katholischen Kirche anerkennt, ebenso gut, wie diejenigen, die das Vatikanum acceptirt oder sich demselben unterworfen haben. In dieser Beziehung noch weitere Erörterungen herbeizuführen, scheint mir wirklich vom Uebel; wir haben diese Frage hier zu zehn Malen besprochen, Neues ist nicht dafür beizubringen, Neues nicht dagegen, es bleibt jeder auf seinem Standpunkt. Die Staatsregierung hat ihren Standpunkt praktisch zur Geltung gebracht, indem sie die sogenannten Altkatholiken, denen die im Besitz der Macht befindlichen Bischöfe ihre Rechte der Kirche verkümmerten, so weit es ihr möglich war, schützte. Sie hat es früher gethan in Bezug auf die einzelnen Individuen, — die hier gepflogenen Verhandlungen geben davon aus⸗ reichend Zeugniß — sie war aber nicht in der Lage, ihnen insoweit Schutz zu gewähren, daß es ihnen möglich wurde, in geordneter Weise ihren religiösen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. — Denn es ist ein Grundsatz der katholischen Kirche, daß ein kirchliches Gemein⸗ wesen nicht existiren kann ohne einen Bischof. So Jange für die Staatsregierung nicht vorlag, daß dieser Fall — der des Vorhanden⸗ seins eines Bischofs — eingetreten war, fehlte ihr jene Möglichkeit, die ich eben andeutete. Im Laufe des vergangenen Jahres hat die Sache sich anders entwickelt, in der unter den gegebenen Ver⸗ hältnissen einzig möglichen, selbst an die Uebung weit zurück⸗ liegender Jahrhunderte anschließenden Weise. In der Weise allein, wie es geschehen i
st, war es möglich, daß die soge⸗ nannten Altkatholiken zu einem Bischof kamen. Sie haben ihn gewählt unter Betheiligung ihrer Laien, sie haben
an ihn gewählt unter Bethei⸗ ligung ihrer be von einem Bischof der katholischen Kirche hat derselbe die eihe erhalten. Die Staatsregierung war
der b
eugung, daß mehr als diese beiden Momente unter den gegebenen nndungh ga⸗ nicht gefordert werden könnten, um anzunehmen, daß kirchlicherseits Alles gethan sei, um einen Bischof der Staatsregierung gegenüber zu stellen. Aus diesem Grunde ist es auch geschehen, daß am Eingang der Allerhöchsten Anerkennungsurkunde auf die
in dem Sinne, wie sie jetzt
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können oder sollen. Es handelt sich zunächst darum, dem Bedürfnisse zu genügen, und dem Bedürfnisse ist zuvö derst wirklich mit derjenigen Summe genügt, die im Etat ausgeworsen ist. Der Herr Abg. Reichens⸗ perger hat freilich gemeint, in der Fassung dieser Position drücke die Staatsregierung bereits aus, daß sie glaubt, es handele sich um etwas Vorübergehendes; er bezieht sich nämlich auf das Wort „einmalige.“ Ich glaube, daß er denn doch zu viel aus dieser Bemerkung heraus⸗ gelesen hat. Das Wort „einmalige“ ist mit „Unterstützungen“ ver⸗ bunden, es soll heißen: es sollen aus diesem Fonds nicht laufende Unterstützungen an gewisse Personen gewährt werden, sondern nur ein⸗ malige; aber die Aufnahme der Pesition in das Ordinarium des ““ zeegt, daß wir alljährlich mit diesem Antrage dem Hohen
der Altkatholiken
Hause gegenübertreten wollen. * Es ist demnächst auf die geringe Zahl 8 hingewiesen und namentlich das wunderlich gefunden wor⸗ den, daß man sogar dazu geschritien sei⸗ telegraphisch, soweit möglich, sich eine gewisse Auskunft darüber. zu verschaffen. Ja, meine Herren, die Königliche Staatsregierung hielt es von vorn⸗ herein für ihre Pflicht, in dieser Beziehung sich selbst die nöthige Klarheit zu verschaffen, und als es sich darum handelte, den gegen⸗ wärtigen Etat, der bekanntlich vor langen Monaten schon aufgestellt ist, aufzustellen, da war es ihre Pflicht, die thatsächlichen Verhält⸗ nisse möglichst zu erkunden. Sie hat Erkundigungen damals einge⸗ zogen an den Stellen, die einigermaße Auskunft geben konnten. Die Auskunft ist eine ziemlich dürftige gewesen, weil eine Organisation si besteht unter den Altkatholiken, noch Staatsregierung den
gar nicht existirte. Aus diesem Grunde hat die
Gesichtspunkt festgehalten, sobald diese Organisation fixirt sei, weitere
ßischen Staats⸗An
Ermittelungen eintreten zu lassen, und sie hat dies auch bereits den betreffenden Stellen zu erken‚ien gegeben, es war aber die Frist noch nicht abgelaufen, in der sie ein wirklich übersichtliches Resultat zu er⸗ langen hoffen konnte, und ein solches, welches einigermaßen als er⸗ schöpfend bezeichnet werden konnte. Die Zeit, die in dieser Beziehung in Aussicht genommen war, war das nächste Frühjahr, wenn ich kurz sein soll, der 1. April. Nun trat in der Budget⸗Kommission, die sich mit der Sache beschäftigte, der Wunsch hervor, über die jetzige Lage möglichste Gewißheit zu erlangen. Ja, meine Herren, wenn man sonst der Budget⸗Kommission entgegenkommt und das thut, was sie
diesen Herren (nach dem Centrum wei⸗
wünscht, so wird es auch von 2 we send) begrüßt, und heute wird es dazu benutzt, um den Herrn Regie⸗ s Ich glaube, Logik und Gleich⸗
rungs⸗Kommissar lächerlich zu machen. aub g d Glei mößfgkeit in Behandlung der Dinge liegt bei einem derartigen Ver⸗ ahren nicht vor. . 8 fah Es ist dann die Frage entstanden, ob es sich rechtfertige, dies Mittel zu bewilligen. Ich meine, daß allerdings eine gewisse hohe Billigkeit, wenn ich nicht gerade sagen soll, Gerechtigkeit dahin treibt. Wenn denjenigen Katholiken, die dem Vatikan hold sind, die Mittel dafür gewährt werden, ihren Gottesdienst so zu pflegen, wie sie ihre Kirche vorschreibt, so ist es um so mehr gerechtfertigt, dasselbe in Beziehung auf Diejenigen bei Ihnen zu beantragen, die die Stel⸗ lung der Atlkatholiken haben; denn, meine Herren, es waltet der große Unterschied ob, daß diese Altkatholiken zu der Zahl Katholiken ge⸗ hören, die entgegen den von den Bischöfen geleiteten Katholiken das Staatsgesetz als bindend für sich anerkennen und ihm gehorchen wollen. Und, meine Herren, es ist auch wahr, es ist in der altkatholischen Bewegung — ich wei ja nicht, wie sie sich weiter entwickeln wird — ein Moment enthalten, welches mit den Intentionen der Staatsregie⸗ rung übereinstimmt: das ist allerdings der Kampf gegen Rom, und wenn von diesem Gesichtspunkte aus Die lagen, die Staatsregierung habe sich mit diesem Antrage eine Waffe schaffen wollen in Ihrem Kampfe — nun, in der Weise kann ich den Satz acceptiren.
Ich komme nun auf eine beiläufige Bemerkung, die der Herr Abg. Reichensperger hier hineingezogen hat, den viel erörterten Fall ementz. — “ 88 Meine Herren! Ich bin fern davon, den Fall hier zu detailiren, ich erinnere Sie aber daran: der Bischof hatte zwei Männer mit der großen Exkommunikation belegt, welchen Akt die Staatsregie⸗ rung wider das Gesetz hielt. Die Staatsregierung forderte den Bischof auf, eine Uebereinstimmung einen Handlungen und dem
zwischen - und Staatsgesetz herzustellen. Er lehnte das ab, nicht blos, indem daß die eine
indem
behauptete, Auffassung der Staatsregierung gh 8 sondern, 1 er ohne alle Noth und ohne allen Grund an die Spitze seiner Ausführungen den Satz stellte: wenn zwischen dem Gebot des kanonischen Rechts und dem Staatsgesetz ein Zwiespalt existirt, so müsse der Bischof, so lange vis zwischen Papst und Regierung der Zwiespalt ausgetragen sei, das kanonische Recht aufrecht erhalten und gegen das Strafgesetz handeln! Meine Herren! Die Staatsregierung hat damals bereits die — ich will sagen 2 Empfindung gehabt, daß das der erste Anklang an die Basis sei, auf der der Kampf gegen den Staat geführt werden solle; deswegen hat die Staatsregierung dies damals nicht zur Sache gehörige Wort so außerordentlich ernst genommen, und ich denke, die Entwickelung der Dinge beweist, daß die Staatsregierung in dieser Vorempfindung ganz gewaltig Recht gehabt hat. Nun, meine Herren, alle Erörterungen führten zu keinem Resultate; man will ja sogar
Wahl 3 ie Konsekration des Bischofs Bezug genommen wird. Die “ konnte dem in Rede stehenden Theile der katholischen Angehörigen des Staats zur Religionsübung nicht anders verhelfen, als durch Anerkennung des Bischofs, es war also in der That für die Regierung, wenn sie ihre Aufgabe lösen wollte, diese Anerkennung nothwendig. - 1 Es ist heute gesagt worden, die Bulle de salute animarum stehe dieser Anerkennung im Wege. Rechtliches Leben hat diese Bulle in Preußen nur erhalten durch den Allerhöchsten Erlaß, mittels dessen
er Staatsregierun den Vorwurf übergroßer Langmüthig⸗ den in senen Sache machen. Da hat denn die Staats⸗ regierung endlich gemeint, es sei doch in Bezug auf Jemand, der bei dem Satze bleibt, das Staatsgesetz nicht für verbindlich erachten zu können, nicht möglich, daß ihm von der Staatsregierung noch Mittel gegeben werden, um in diesem Widerstande direkt oder indirekt sich zu befestigen, und aus diesem Grunde hielt die Staats⸗ Regierung, zumal Angesichts ö bevorstehenden Fasammermens
z, fich nicht für berechtigt, die Dotation des f. ZKrementz des Landtages, sich nicht für erech gt, ö“ 8
sie verkündet w den ist. Ich kann es dahin gestellt sein lassen, in⸗ wieweit dieser Alllerhöchsie Frlaß ein Gesetz ist, inwieweit er eine Ver⸗ waltungsnorm enthält, die im Wege der Verwaltung wiederum geän⸗ dert oder beschränkt werden kann, um so mehr, als die in dieser Be⸗ ziehung anzuregenden Gesichtspunkte eine beiläufige Erwähnung auch
auf ihre Verantwortung weiter zahlen zu 1 88
dem Hause der Abgeordneten eine ganz eingehende Vorlage über die Sache gemacht. Das Abgeordnetenhaus hat aber aus zwei Gründen dem in dieser Vorlage liegenden Appell, sich über die Sache auszusprechen, nicht Folge gegeben. Der Herr Re⸗ ferent der Budget⸗Kommission, der jetzt auch neben dem Präsidenten
in dem Vortrage des Hrn. Abg. Dr. Petri gehabt haben. Ich muß aber daran festhalten, daß es sich hier bei ganz neuen Verhältnissen um ganz neue Rechtsbildungen handelt, die neben der Bulle de salute animarum hergehen, und von diesem. Standpunkte aus konnte die Staatsregierung allein schon keinen Zweifel. haben, daß sie vollkommen berechtigt war, die Anerkennung des Bischofs Reinkens auezusprechen. Am allerwenigsten aber vermag es die Staatsregierung zu fafjen wie diejenigen gerade, die es verschuldet haben, daß dieser heil der Katholiken zu einer geordneten Religionsübung nicht kommen kann, Protest dagegen zu erheben, daß Letzteren der Staat, so weit er dazu thun ann, itsamme ülfe reicht. Dies ist die Grundanschauung für die An⸗ erkennung des Bischofs Reinkens; ich sage, die Grundanschauungen, welche die Staatsregierung bei der Anerkennung des Bischofs geleitet haben, sind in dem Vorgetragenen skizzirt worden.
Ganz etwas 1 mit Recht hervorgehoben worden — die Frage, ob in 1 Schrittes der Königlichen Staatsregierung dieses Haus gen thigt sei, die ausgebrachte Budgetposition zu bewilligen. Ich glaube, die Form, in der sie im Etat vorgetragen ist, spricht bereits den Standpunkt der Regierung aus. Es handelt sich hier um die fr Zustimmung der Landesvertretung, es handelt sich nicht um Ausbringung einer Dotation, auf Grund rechtlicher Verpflichtung, sondern um einen Beduͤrfnißzuschuß. Und Weil die Staatsregierung überhaupt glaubt, da gestaltungen neu zu schaffende Dotationen sehr eingehend erst erwogen werden müssen, wenn
Anderes ist dann, — das ist von anderen Seiten olge des
freie
warum dieser Wunsch? daß für kirchliche Neu⸗
sie überhaupt in Vorschlag gebracht werden
sitzt, hob damals — wenn ich nicht ö hauptsächlich 2 Gesichts⸗ punkte hervor, den einen, daß die Kirchengesetze die Staatsregierung in eine Lage setzen würden, auf diesen Spezialfall kein Gewicht mehr legen zu müssen, und zweitens, daß der Bischof beabsichtige, den Rechtsweg zu beschreiten. Nun, meine Herren, das letztere ist geschehen, und der höchste Gerichtshof hat diesen Rechtsweg nicht für statthaft erachtet, nicht, wie der Abg. Reichensperger vorhin hervorhob, auf Grund einer Vertheidigung der Staatsregierung, denn der würde aller⸗ dings daran gelegen sein, formell festzustellen, ob man wirklich ver⸗ pflichtet sei, einem Bischof Geld zu geben, wenn seine Position so ist, wie sie der Bischof Krementz eingenommen hat, und wenn es nach der Entscheidung nöthig gewesen wäre, würde die Staatsregierung Sorge getragen haben, in gesetzlichem Wege die Sache anders zu regeln. Nein, der Gerichtshof hat aus formalem Grunde die Sache a limine zurückgewiesen, Wund es mag wohl die Gewöhnung an das rheinische Prozeßrecht gewesen fein, die den Herrn Abgeordneten dahin führte, an eine Vertheidigung Seitens des Verklagten zu denken.
Bei uns werden die Klagen ex officio ge⸗ prüft, ohne daß der Verklagte gehört 58 und wenn der “ hof meint, daß es nicht statthaft sei, die llage einzuleiten, wei — Rechtsanspruch fehle, so fragt sie den Verklagten nicht erst, seder sie weist die Klage zurück. Das ist auch in diesem Falle geschchen.
Was den zweiten Gesichtspunkt betrifft, so hat die Königliche Staatsregierung diesen Gesichtspunkt bei sich völlig acceptirt. 1 war bereits im Begriff, dem Bischofe Krementz seine Temporalien,
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wiederum anzuweisen, als die Erklärung von Fulda kam, und nun denke ich, meine Herren, ich habe Ihre Zustimmung, daß nach sol⸗ chem Schritte es absolut unthunlich war, diese Absicht zu realisiren.
— Bei Kapitel 121 (Provinzial⸗Schulkollegien) brachte der Abg. Klöppel zur Begründung seines neulichen Vorwurfes gegen den Leiter des Provinzial⸗Schulwesens in der Rhein⸗ provinz eine Reihe von Einzelheiten und Personalien vor, wor⸗ aus sich ergebe, daß bei der Besetzung der Lehrerstellen zum Nachtheil des ganzen Schulwesens die mannigfachsten persönli en Rücksichten geltend gemacht würden. Der Staats⸗Minister Dr.
Falk entgegnete: 8 1u1“ Der ge Abgeordnete hat am Eingange seiner Rede darüber sich selbst einen Vorwurf gemacht, daß er seine neulichen Vorwürfe den betreffenden Beamten gegenüber nicht begründet habe; ob er sich nech der heutigen Begründung später nicht auch einen Vorwurf wegen die⸗ ser Begründung machen wird, das kann ich doch als mindestens zwei⸗ felhaft bezeichnen. Ich glaube es. Denn, meine Herren, wenn ich mir alles Dasjenige vergegenwärtige, was er uns vorgetragen hat, so vermisse ich alles Fundament für seine Behauptung, daß der betref⸗ fende Mann seine Pflicht nicht erfüllt habe; denn Sie würden mir zugeben, daß jeder der einzelnen vorgetragenen Fälle in der That sehr wohl mit der vollständigen Pflichterfüllung des Beamten vereinbar ist, und daß man dies nur nicht zu beurtheilen vermag, weil man sie nicht genauer kennt, als in solchen allgemeinen Umrissen. Eine Behauptung ist dann noch hingestellt worden, für die ich nichts von thatsächlichen Unterlagen sehe, und die doch in ihrer 8 Art schwer ins Gewicht fällt; das ist die, daß der betreffende Mann dafür bekannt sei, diejenigen Personen, denen er einmal Unrecht ge⸗ than, von da an (doch um seines eigenen Unrechts willen) zu hassen. Meine Herren! Der Herr Abgeordnete braucht mich nicht zu schützen durch Hinweis auf die Kürze meiner Dienstzeit 1 und die Ueberhaufung mit anderen Geschäften. Ich kann ihm versichern, daß die Zustände, welche in dieser Beziehung in der 8 Rheinprovinz herrschen sollen, seit lange her meine ganz spezielle Auf⸗ meksamkeit auf sich gezegen haben, und daß die eingehendsten Er⸗ mittelungen in dieser Richtung erfolgt sind — allerdings haben sich diese Ermittelungen auf Thatsachen basirt. 3 muß ich zunächst erkennen in der wiederholten, von dem Herrn Vorredne allerdings richtig charakterisirten Beschwerde, die der Königlichen Prüfungs⸗ kommission zugekommen. Andere Thatsachen sind mir auch entgegengetragen 3 worden. Aber ich muß sagen, ich bin nach diesen Ermittlungen nicht in die Lage gekommen, gegen diesen betreffenden Beamten ein Diszi plinarverfahren herbeizuführen, ja auch nur eine spezielle Rüge aus zusprechen vom disziplinarischen Standpunkte aus. Die Frage mag allerdings eine andere sein, ob der Beamte dort auf seinem Platze ist. Aber wenn das Alles nun hier vor⸗ getragen wird, damit ich es höre und Maßnahmen treffe gegen de Beamten behufs seiner Entfernung, so ist doch die Frage eine was soll ich denn mit de. Beamten machen? soll ich ihn entsetzen? Wege
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Das kann doch unur im des Disziplinarverfahrens geschehen, und dazu fehlt jeder Anhalt. Soll ich ihn versetzen? Nun, meine Herren, der Mann hat, glaube ich, eben das siebenzigste Lebensjahr vollendet, und ich kann mir nicht denken, daß er in einer anderen Schulraths⸗ stelle — und um die Versetzung in eine solche würde es. sich ja doch nur handeln — eben noch würde Dienste leisten können mit Rücksicht auf die ich es verantworten könnte zu sagen, seine Versetzung erfolgt im Interesse des Dienstes. Cs bleibt also schließlich, wenn man der⸗ artigen Erwägungen gegenübersteht, nichts weiter übrig, als sich die Frage vorzulegen, ob man nicht gesetzliche Mittel anderer Art, neue gesetzliche Mittel, suchen müsse. Das ist aber eine Frage, die gegen⸗ wärtig nicht zur Erörterung steht und selbstredend nicht stehen kann
In engerer Beziehung gerade mit der Budgetposition steht die Person dieses Beamten nicht. Die Arbeitslast für die Mitglieder des Provinzial⸗Schulkollegiums ist eine außerordentlich große, und ich würde durchaus der vollen Ueberzeugung sein, daß eine Verstärkung der Kräfte dort eintreten müßte, wenn auch nicht gerade dieser Beamte dort wäre. Ich mag auf den einen Punkt dabei hinweisen, daß die
“ eine von denjenigen Pyovinzen ist, in welcher die Ausnahme von der neuerdings bestimmten. Regel existirt, gewisse höhere Lehranstalten, die noch unter dem Ressort der
Regierung stehen, zum Ressort des Pro⸗ vinzialschulkollegiums zu ziehen, die um der einheit⸗
eine Einrichtung, die u lichen Behandlung willen und überhaupt um der gehörigen Forderung des höheren Schulwesens willen geradezu eine gebotene Nothwendig⸗
- 8 — . „ 2„„ 9 Ia kann nur die dringende Bitte aussprechen, daß Sie die Güte haben, diese Position zu bewilligen. Ich werde allerdings dafür sor⸗ gen, daß derjenige Mann, den ich nach Coblenz demnächst berufen würde, in der That mein volles Vertrauen hätte.
— In der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten nahm der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Falk in Betreff des Antrags der Budgetkommission: „bei der Universität Marburg eine ordentliche Professur für
National⸗ Oekonomie mit einem Besoldungsbetrage von 1400 Thlr. in die Kolonne der künftig
wegfallenden Ausgaben zu übernehmen“ das Wort: 1 Ich habe bei dem Hohen Hause
auf einen Vorschlag der Budget⸗Kommission zum werden vielleicht etwas erstaunen, wenn ich Sie
einen Antrag zu stellen, der sich Etat bezieht. ie beste. t n. r jonalökonomischen Professuren in Marburg in die dolonne „künf⸗ nt wezisNende 1 Nnhe der Antrag mir vor einigen . ten vorgelegen, so würde ich nach meiner damaligen Kenntniß der 8 hältnisse dem Antrage unbedingt zugestimmt haben. Mir ist ja 8 so gut wie einem großen Theile der Mitglieder dieses Ho hen Hauses bekannt, daß beide Inhaber der nationalökonomischen Pro⸗ fessuren in Marburg jahrelang in diesem Hohen Hause Platz gehabt haben, und daß in Folge dessen nationalökonomische Vorlesangen in Marburg nicht gehalten worden sind. Ich glaube aus “ 8 stande folgern zu⸗ dürfen, daß für Marburg eigentlich ein obj ektives sedae saß für die Studirenden, solche Vorlesungen zu haben, nicht vorläge, und bei dieser Auffassung würde ich allerdings auch Zzu der Konklusion kommen: wenn gar kein Bedürfniß ist, so sind zwei Stellen sicher zu viel und eine unter allen Umständen ausreichend. Aber, meine Herren, ich bin doch eines andern belehrt worden Es hat das Studium 1 ur Zeit in Marburg einen ganz entschiedenen A men und vor nicht langer Zeit hat mir das Kuratorium vorgetragen, daß es dringendes Bedürfniß sei, für die tionalökonomische Vorlesungen, gehalten zu sehen, die sitzen, diese Studirenden anzuziehen. 1 Es weist auf den Umstand hin, daß die n so lägen, um dies zu bewirken — und weil sie nicht so lägen, so ist die Folge davon die, daß die nationalökonomischen Vorlesungen entw an anderen Universitälen gehört werden oder zum Schaden des S diums an sich von den Studirenden gar nicht gehört werden. Sie klagen mir nun, daß der eine der Herren, der gegenwärtig in Marburg sich befindet, ein eigentliches, wenigstens pri⸗ vates Kollegium nicht zu Stande gebracht habe, und bitten deshalb. dringend, in der Hoffnung, damit vielleicht
auszureichen — ich weiß nicht, ob sich dieselbe realisiren wird — den andern Herrn,
Aufschwung genom⸗
der in Marburg gar keine Vorlesung angezei gt hat und auch nicht dort war, deoch dazu zu bewegen, nunmehr wieder zu lesen. Es sind von meiner Seite die nöthigen Schritte geschehen, u
“
Eine solche Thatsache
die Verhältnisse dort nicht
Um
der Jurisprudenz und anderer Disziplinen in
der Universittt Studenten na- die Qualität be⸗-
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