sonstigen Gütern.
deen Gesetzentwurf, betreffend die Vollendung der Eisenbahnen von Hanau nach Offenbach ꝛc., der Abg. Berger (Witten) den Wunsch aus, daß der Staat zu seinen Bestellungen vorzugs⸗ weeise die ungünstigeren Konjunkturen benutzen müsse. Der Handels⸗Minister Dr. Achenbach erwiderte hierauf: 1 Ich bin dem Herrn Vorredner sehr dankbar, daß er mich auf diesen Gegenstand aufmerksam gemacht hat, und ich werde gewiß mei⸗ nerseits in Folge dieser Anregung die Frage aufs Neue in Erwägung ziehen und die Eisenbahnverwaltungen der Provinzen ebenfalls hören. Aehnliche Wünsche sind auch aus den Kreisen der Gewerb⸗ treibenden, namentlich der Eisenindustriellen, an mich gelangt. Ich auch konstatiren, daß die gegenwärtige Verwaltung nicht, wie es vielfach angenommen worden ist und vermuthet wird, mit ihren Bestellungen zurückhält. Da wo irgendwie von dem Betriebsmaterial ein Gebr uch gemacht werden konnte, ist man mit den Bestellungen so schleunig wie möglich vor⸗ gegangen. Ich bedaure, daß mir augenblicklich die Tabelle nicht vor⸗ liegt, welche der Budgetkommission mitgetheilt worden ist, woraus hervorgeht, in wie großem Umfange man mit Bestellungen von Loko⸗ motiven und Waggons vorgegangen ist. Sodann kommt weiter in Betracht, daß, wenn der Herr Vorredner darauf aufmerksam machte, wie namentlich die Königliche Staatsregierung berufen sei, ungünstige Konjunkturen zu ihren Bestellungen zu benutzen, voch das Schwanken der Konjunkturen, insbesondere ihre Zeitdauer sich im Voraus keineswegs mit Sicherheit berechnen läßt. Es giebt perjoder⸗ wo die günstige Konjunktur sehr lange dauert, andere wo ie sehr kurz ist, und wo auf kurze Bluͤthe ein fäher Fall folgt. Es ist also jede Berechnung in dieser Beziehung ausgeschlossen. 1
Der Herr Vorredner wird auch mit mir dariu einverstanden sein, daß speziell die gegenwärtige Vorlage nicht Veranlassung bieten konnte, diese Bemerkungen anzuknüpfen, weil, wie im Ein⸗
gang der Motive angegeben ist, es sich um Anlagen han⸗ delt, die auf Gesetzen beruhen, welche im Jahre 1871 und 1872, also zu Zeiten günstiger Konjunktur erlassen sind. Wenn man mit Bestellungen vorgehen wollte, so fielen dieselben in eine Zeit, in welcher die günstige Konjunktur vorlag. Wenn der Herr Vorredner darauf hinweist, daß bei Benutzung ungünstiger Konfunkturen, die Regierung in der Lage sei, erhebliche Ersparungen zu machen, so bin ich doch verpflichtet, darauf hinzuweisen, daß, wenn Bestellungen von Material vorgenommen werden, welches erst in 4 bis 5 Jahren wirklich verwandt werden kann, beispielsweise beim Eisenbahnbau, das gesammte Kapital, welches doch sofort be⸗ zahlt werden muß, während dieser ganzen Zeit zinslos daliegt, wogegen andererseits der Staat in der Lage wäre, dieses Kapital zinsbar anzu⸗ legen, und für andere Zwecke dienstbar zu machen. Es tritt also diese Ersparniß wohl sicher nicht in demjenigen Umfange ein, welchen der Herr Vorredner voraussetzt. Es kann sich endlich seine Bemerkung wohl nur auf solche Fälle beziehen, wo, wie bei großen Bauten, der
Staatsregierung ein weitgehender Kredit auf längere Zeit gewährt ist. Die Ordinarien und Extraordinarien des laufenden Etats sind, was die Bestellungen anbetrifft, nicht in der Weise auszunützen, wie es der Herr Vorredner bezeichnet; sie können erst benutzt werden, wenn die Bewilligung eingetreten ist, und sind der Natur der Sache nach eben⸗ falls an eine kurze Zeit gebunden, so daß die Regierung nicht abwarten kann, ob günstige oder ungünstige Konjunkturen vorliegen.
Ich . vollkommen den Wunsch, den der Herr Vorredner an die Regierung gerichtet hat: er ist aus der ungünstigen Lage her⸗ vorgegangen, in welcher sich augenblicklich die Eisenindustrie befindet. Man ruft die Regierung an, um gewissermaßen eine Staatshülfe für die leidende Industrie herbeizuführen. Das ist verschiedentlich von industrieller Seite geschehen. Die Regierung muß die verschiedenen
Interessen erwägen und nach Maßgabe des allgemeinen Interesses die Entscheidung in solchen Fragen herbeiführen.
Der Abg. Berger verwahrte sich dagegen, daß er im Namen der Eisenindustrie gesprochen habe. Der Handels⸗ Minister entgegnete:
Meine Herren! Ich bin von dem gründlichen Urtheile und den eingehenden Erfahrungen des Herrn Vorredners gerade auf dem vor⸗ liegenden Gebiete so sehr überzengt, daß ich es weit von mir abweise, als könnte ich annehmen, das, was er ausgesprochen hat, sei als der Ausdruck einer Einwirkung von irgend einer Seite anzusehen. Ich weiß, daß das, was er vor uns ausgesprochen hat, auf seinen Ueber⸗ zeugungen beruht.
— Am 8. d. ist zu Nizza Herr v. Schönborn, Majoratsherr
auf Ostrometzko, seit 1859 Mitglied des Herrenhauses auf Grund Präsentation des alten und befestigten Grundbesitzes im Landschafts⸗ Bezirk Kulm⸗Marienburg, gestorben.
muß andererseits aber
8 Statistische Nachrichten.
In den Hafen von Stralsund sind im Jahre 1873 12 Dampfschiffe von 1659 Last und 300 Segelschiffe von 17,311 Last seewärts eingelaufen, welche sich ihrer Flagge nach folgendermaßen
vertheilen: deutsche 252 Sch. von 13,483 L. (darunter 10 Dampfer von 1122 L.), englische 14 Sch. von 1929 L. (darunter 2 Dampfer von 537 L.), schwedische 12 Sch. von 1031 L., dänische 10 Sch. von 707 2, norwegische 9 Sch. von 678 L., niederländische 7 Sch. von 396 L, französische 4 Sch. von 297 L., russische 3 Sch. von 257 L., amerikanische 1 von 192 L. Unter den eingelaufenen Segelschiffen be⸗ fanden sich 208 beladene von 13,711 L., während die übrigen 92 von 3600 in Ballast oder leer eingingen. Mit den ersteren wurden u. a. folgende Waaren eingeführt: Steinkohlen und Koks 291,758 Ctr., Guano 7100 Ctr., Anker und Ketten 1560 Ctr., Eisenbahnschienen 4102 Ctr., Eisenwaaren 1182 Ctr., Getreide 116,342 Scheff., Lein⸗ amen 8700 Scheff., Hanf 7080 Ctr., Lein⸗ und Rüböl 10,885 Ctr., etroleum 5333 Fässer, Bauholz 94,897 Kubikfuß, Sandsteine 48,000 Ctr., Schiefer 3340 Ctr., englische glasirte Thonröhren 1000 Stück, eringe 1322 To., Theer und Pech 1440 Ctr., Stückgüter 5830 Ctr. Der Verkehr in der Binnenfahrt umfaßte außerdem 3428 Schiffe von 59,529 L. (davon 300 Seeschiffe von 17,311 L., 1701 Binnenfahrer von 27,899 L., 300 Boote von 600 L., 1127 Kornschuten von 13,719 L.), deren Ladungen haupsächlich in Torf, Getreide, Kartoffeln, Zucker⸗ rüben, Bau⸗ und Brennholz, Salz, Mauersteinen, Artillerie⸗Effekten und Pulver, Stückgütern ꝛc. bestanden. 88
Ausgelaufen sind von Stralsund seewärts 12 Dampfschiffe von 1659 Last und 287 Segelschiffe von 17,997 Last; unter letzteren waren 149 von 6383 Last beladen, die übrigen 138 von 11,614 Last in Ballast oder leer. Ausgeführt wurden hauptsächlich: 42,575 Scheffel
afer, 8420 Sch. Gerste, 233,520 Sch. Weizen, 4030 Ctr. Malz, 1775 Sch. Kartoffeln, 1320 Ctr. Erbsen, 2433 Ctr. Oel, 4254 Ctr. Oelkuchen, 7160 Kubikf. Bauholz, 5300 Ctr. Mehl, 48,000 Ctr. Sandsteine u. s. w. In der Binnenfahrt liefen 3408 Schiffe von 59,969 Lasten aus, welche hauptsächlich mit Steinkohlen, Getreide,
Oel, Bauholz, Mehl, Artillerie⸗Effekten und Pulver, Mauer⸗ und Dachsteine, Stückgütern ꝛc. beladen waren. Die gesammte Einfuhr Stralsunds im Jahre 1873 beziffert sich auf ca. 1,655,000 Ctr., die gesammte Ausfuhr auf ca. 575,000 Ctr.
— Aus dem Hafen zu Ruhrort fuhren im Jahre 1873 (im Vergleich mit 1872) 9135 ( 935) Schiffe mit 22,890,398 (— 148,992) Ctr. Steinkohlen, 153,258 (— 217,981) Ctr. Eisen und 93,850 (+ 292) Ctr. sonstigen Gütern, zusammen 23,137,506 (— 366,681) Ctr. aus.
Auf den Ruhrorter Hafeneisenbahnen sind 28,503,275 cb 1,528,843) Ctr. befördert worden, und zwar 21,892,000 Ctr. Steinkohlen, 61,700 Ctr. Koks und 6,549,575 Ctr. sonstige Güter. Zu Ruhrort kamen im Jahre 1872 an: 755 Schiffe mit 2,683,551 Ctr. Eisen, 607 Schiffe nit 2,709,830 Ctr. Eisenstein und 918 Schiffe mit 1,692,693 Ctr. Der Versandt von Steinkohlen von Ruhrort und Duisburg erreichte im Jahre 1873 32,309,973 Ctr., 488,566 Ctr. weniger als im Jahre 1872. — Nach einer von der „Bayerischen Handelszeitung“ veröffent⸗ lichten Uebersicht sind in Bayern im Jahre 1871 1006, 1872 1438, 73 1535 Publikationen aus den Handelsregistern ver⸗
31 1ö“ E1“
zffentlicht worden. Davon betrafen in den genannten 3 Jahren: Einzelfirmen 448, 669, 719; Prokuren 149, 183, 209; offene Han⸗ delsgesellschaften 311, 443, 412; Kommanditgesellschaften 5, 17, 21; Aktiengesellschaften 45, 62, 84; Genossenschaften 48, 64, 90. Von den Eintragungen, Aktiengesellschaften betreffend, bezegen sich 22 auf neu gebildete Gesellschaften mit einem Kapitale von 10,146,250 Gul⸗ den, 2 auf aufgelöste Aktiengesellschaften. Die Zahl der Konkurse ist im J. 1873 erheblich gestiegen, sie stellte sich auf 113, gegen 72 in 1872 und 96 in 1871. Die Konkurse im J. 1873 trafen meist den kleinen Kaufmannsstand, nur 30 Prozent die Industrie und Gewerbe.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Berlin. Die Verhandlungen des dritten Deutschen Anwalttages, abgehalten zu Eisenach am 25. und 26. Auguft 1873, nach stenographischen Aufzeichnungen, sind in einem Separat⸗ abdruck aus der „Jucistischen Wochenschrift“ im Verlage der Weid⸗ mannschen Buchhandlung hierselbst erschienen.
— Vor Kurzem erschien der 3. Band der von Hans Prutz ver⸗ faßten Geschichte Kaiser Friedrichs I. (Danzig, Verlag von A. W. Kafemann.) Das Werlk sollte nach den Absichten des Verfassers nicht eine bloße Biographie sein, sondern von der ganzen Zeit des großen Herrschers ein vollständiges Bild dar⸗ bieten. Graf Heinrich von Bünau, der im Jahre 1722 „Leben und
Thaten Friedrichs I., römischen Kaisers“ veröffentlichte, war der Erste,
der dieses Ziel in solchem Umfange anstrebte, dann folgte Friedrich von Raumer mit seiner Geschichte der Hohenstaufen. Namentlich durch das letztere Werk wurde das Intexresse für die poetische, umrankte Gestalt des Kaisers wieder lebendiger, und die emsige For⸗ schung sammelte allmählich ein reiches Material von Chroniken, Annalen u. s. w. zur größeren Vervollkommnung des Bildes dieser heroischen Erscheinung. Die vorliegende Bearbeitung geht zum ersten Male den Spuren der staufischen Politik in ihrer Bedeutung für die gesammte historische Entwickelung aufmerksam nach und giebt, den eigenthümlichen Charakter des ganzen Zeitalters skizzirend, eine er⸗ schöpfende Geschichte des Kaiserthums und des Reichs unter Friedrich I. Gerade dieser Theil der staufischen Periode war bisher nur fragmen⸗ tarisch einer genaueren Bearbeitung unterzogen worden, so daß selbst die allgemeinsten Grundprinzipien für „Auffassung und Beurtheilung der Politik Friedrichs I. noch zum größten Lheile streitig sind und damit auch der Platz noch schwankend geblieben ist, den man dem populärsten von den mittelalterlichen Herr⸗ schern Deutschlands in dem Entwickelungsgange der deutschen Geschichte anzuweisen hat. Von diesen Gesichtspunkten aus hat der Verfasser die Bearbeitung der Geschichte Friedrichs I. unter⸗ nommen. Gestützt auf ein reiches Quellenmaterial und mit Benutzung der mancherlei Studien und Vorarbeiten, welche in den letzten Jahren veröffentlicht sind, hat er die Geschichte des ersten großen Staufens in ihren Grundzügen festgestellt, die Ueberlieferung gesichtet, den viel⸗ fach noch verdunkelten historischen Thatbestand der Wahrheit so nahe wie möglich wieder herzustellen und die Bedeutung der Zeit ihrem hespis ate nach dem Verständniß der Gegenwart näher zu rücken esucht. “ Für das Cornelius⸗Denkmal in Düssel dorf sind zwanzig Entwürfe eingereicht worden. Den Preis trug der Bildhauer A. Dondorf in Dresden davon; er hat den Auftrag zur Ausführung des Denkmals bereits angenommen. Das Werk wird aus Bronze her⸗ gestellt, der Platz dazu, in der Nähe des neuen Theaters, ist bereits bestimmt.
München, 6. Februar. Dem Germanischen Museum hat neuerdings zu seinem Baufonds der König von Württemberg 1000 Fl., dessen Gemahlin 500 Fl., der Herzog von Braunschweig 200 Fl., die Großherzoge von Baden und von Sachsen⸗Weimar, sowie Herzog Ernst von Sachsen⸗Altenburg je 100 Thlr., der Fürst Johann Adolph von Saeü 200 Fl., Fürst Hans Heinrich von Pleß 100 Fl. ge⸗
endet. 8 — Der Bildhauer Arnold Hermann Lossow, ein Schüler Schwanthalers, ist am 3. d. M. hier plötzlich verstorben. Seine Hauptwerke finden sich in der Glyptothek, der Walhalla und der Befreiungshalle.
Mainz, 7. Februar. Die gelinde Witterung dieses Jahres, welche nur durch wenige kalte Tage unterbrochen war, kam der För⸗ derung der Arbeiten am Dombau sehr zu statten, so daß bis jetzt keine Unterbrechung eingetreten ist. Die Entlastungsbogen über dem Chorbogen, sowie über dem Schildbogen gegen Norden sind, wie das „M. J.“ mittheilt, sammt den anschließenden Pendantifs, welche von unten an neu angelegt wurden, nunmehr vollendet, und es bleibt nur noch das Pendantif gegen das Kalte⸗Loch hin zu erneuern; der Ent⸗ lastungsbogen über der südlichen Längenmauer ist bereits zur Hälfte fertig. Die Aufmauerung über dem Bogen der Apsis wird eben be⸗ gonnen. Gerade hier und an der Innenseite des davor auf⸗ steigenden Chorgiebels läßt sich abermals ein höchst lehr⸗ reicher Einblick in die Beschaffenheit des Mauerwerks an den romanischen Theilen des Ostchors gewinnen. Es zeigt sich auch hier wieder, wie wenig Sicherheit selbst die schwersten Mauer⸗ massen aus jener Zeit bieten, indem weder das verwendete Material noch die Ausführung zu den Massen und den ihnen zukommenden
unktionen im Verhältniß stehen. So ist auch an der bezeichneten
telle der Mörtel von sehr schlechter Beschaffenheit und das übrige Material wenig mehr als Geröll und Abfälle. Ueberdies sind die kleinen Steine schichtenweise im trockenen Zustande fischgrätenartig eingesetzt (gestückt, nach heutigem Handwerksausdruck) und mit Mör⸗ tel übergossen. Nur die Oberkante der Schicht wurde jedoch durch den Mörtel verbunden; die Lücke zwischen den schräggestellten Steinen aber blieb offen. Nach außen und innen wurden Hausteine vorgesetzt, und Niemand vermuthet wohl einen so ungenügend verbundenen Kern. Dieser mangelhafte Zustand des Mauerwerks gab Ver⸗ anlassung, auch bei dem Bogen der Apsis so tief herabzubrechen, daß der Anschluß der neuen Bautheile vollkommen ge⸗ sichert 58 In wenigen Tagen wird auf der Nordseite die Gleichung erreicht sein, von wo der Bau des Achtecks der Kuppel seinen Anfang nimmt. Inzwischen hat der theilweise Abbruch des Pfeilers bereits begonnen, und die schweren Quadern desselben werden in der gleichen Höhe als⸗ bald zur Aufmauerung der Vierung so benützt, wie sie dem Pfeiler entnommen werden. Das Material des Pfeilers dient somit in sehr bequemer und ausgiebiger Weise bei dem Neubau. In dem südlichen Oratorium ist die große Fensterarchitektur nunmehr erneuert, und in der letzten Woche die erste der freistehenden Säulen, — ein Monolith — nebst dem Kapitäl und Kämpfer versetzt worden. Die Rüstung für den Thurmbau wird eben vorbereitet und in 4 bis 6 Wochen aufge⸗ schlagen werden.
— Das 2. Heft von „Petermanns geographischen Mit⸗ theilungen“ (Gotha, Justus Perthes) enthält eine Beschrei⸗ bung der Nordpolarfahrt des Grafen Wiltschek im Jahre 1872, nach den Aufzeichnungen des Contre⸗Admirals Max Freiherrn Daublebsky v. Sterneck und Ehrenstein, mit einer Jorschung der Polar⸗Regionen, Nr. 87.)
— Im Jahre 1873 wurden 11 neue Planeten entdeckt. Die⸗ selben führen die Ordnungsnummern 119, 121, 125, 126, 127, 128, 129, 130, 131, 132 und 133. Von diesen erhielt der am 5. Februar von Peters in Clinton entdeckte (129) den Namen Antigone, die von am 17. Februar und 17. Mai entdeckten (130 und 131) die Namen Elektra und Vala und endlich der von Luther am 27. Sep⸗ Die Uebrigen sind ohne
(W. T. B.) Das
tember entdeckte den Namen Euphrosine.
Namen. Kiel, 10. Februar, Nachmittags 3 Uhr.
Wasser ist sehr rasch wieder gefallen. Sein höchster Stand har
7 ½ Fuß über der Normalhöhe und demnach nur 3 ½ Fuß niedriger, bei der Sturmfluth vom 13. November 1872.
Gewerbe und Handel.
Wien, 10. Februar. (W. T. B.) Der bekannte Börsenagent
Johann halee. ist heute wegen Betruges und Veruntreuung zu 6jährigem schweren Kerker verurtheilt worden.
Karte (Geographie Er⸗
London, 9. Februar. Amtlichen Ausweisen zufolge erreichte der Werth der während des Jahres 1873 aus dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland exportirten Kohlen von 13,205,618 Lstr. ““
Verkehrs⸗Anstalten. Nr. 11 der Zeitung des Vereins 1 bahn⸗Verwaltungen hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Königgrätz⸗Lichtenau⸗Grulich von der öster⸗ reichischen Nordwestbahn eröffnet. Ueber das Eigengewicht der Trans⸗ portwagen. Gesetzentwurf, betreffend die Anlage von Eisenbahnen im Königreich Preußen, (II. Motive). Die zum Bau vorbereiteten Bahn⸗ linien der bayerischen Staatsbahnen. Jubel⸗Denkschrift des österreichi⸗ schen Ingenieur⸗ und Architektenvereins zu Wien. — Vereinsgebiet: Feaug ge Ostbahn (Tilsit⸗Memel). Elsaß⸗Lothringen (Reding⸗Remilly). Bayerische Ostbahnen, Gesetzentwurf betreffend: deren Erwerbung durch den Staat. — Ausland: Jütisch⸗Fühnensche Eisenbahnen (Geschäfts⸗ bericht pro 1872/73). — Technisches: Eisenbahnfahrzeuge auf der Weltausstellung. — Courszettel. — Marktbericht. — Eisenbahn⸗Kalender. — Offizielle und Privat⸗Anzeigen. New⸗York, 10. Februar. (W. T. B.) Der norddeutsche Lloyd⸗ dampfer „Berlin“ ist in Baltimore eingetroffen.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.
Kiel, Mittwoch, 11. Februar, Mittags. Die gestrige Sturmfluth hat die ganze Ostküste von Schleswig⸗Holstein heim⸗ gesucht. Die Strandwälle wurden vielfach von den Wasser⸗ fluthen überstiegen und größere Landstrecken vom Wasser über⸗ schwemmt. Die angerichteten Beschädigungen sind nicht un⸗
erheblich.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 12. Februar. Opernhaus. (42. Vorstellung.) Der Troubadour. Oper in 4 Akten. Musik von Verdi. Ballet von P. Taglioni. Leonore: Fr. Mallinger. Azucena: Frl. Lammert. Manrico: Hr. Diener. Luna: Hr. Schmidt. An⸗ fang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Herr Wachtel ist unpäßlich.
Schauspielhaus. (42. Vorstellung.) In Charlottenburg. Historisches Schauspiel in 4 Akten von Max Ring. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Donnerstag, 12. Februar. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. Fünfundzwanzigste Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesellschaft. Troisiéme représentation de: Les Méli-Mélo de la rue Meslay. Troisiéme représentation de: La tasse cassée. Troisième représentation de: Toto chez Tata. Troisiéme représentation de: Les souliers de bal.
Freitag, 13. Februar. Opernhaus. (43. Vorstellung.) Auf Begehren: Sardanapal. Großes Ballet in 4 Akten und 7 Bildern von P. Taglioni. Musik von Hertel. Frl. Lamy aus Paris: Myrrha, als letzte Gastrolle. Anfang 7 Uhr.
Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (43. Vorstellung). Zum ersten Male: Des Meeres und der Liebe Wellen. Trauerspiel in 5 Aufzü⸗ gen von Grillparzer. In Scene gesetzt vom Direktor Hein.
Besetzung. Hero, Frl. Meyer. Der Oberpriester, ihr Oheim, Hr. Berndal. Leander, Hr. Ludwig. Naukleros, Hr. Goritz. Janthe, Frl. Golmick. Der Hüter des Tempels, Hr. Krause. Heros Vater, Hr. Oberländer. Heros Mutter, Fr. Frieb⸗Blumauer. Diener. Fisch Volk. Priester. Priesterinnen. “ “
Anfang halb 7 Uhr.
Zu dem bevorstehenden „Subskriptions⸗Ball“ am 17. Fe⸗ bruar d. J. werden nur schriftliche, an die General⸗Inten⸗ dantur der Königlichen Schauspiele zu richtende Meldungen an⸗ genommen und kann über die eventuelle Berücksichtigung der⸗ selben erst nach dem 9. d. M. entschieden werden. Eine Be⸗ nachrichtigung über die erfolgte Ablehnung der Gesuche findet nicht statt, dagegen werden die bewilligten Billets den Betheilig⸗ ten rechtzeitig zugesendet.
Auf eine Korrespondenz in Ball⸗Angelegenheiten kann die Verwaltung sich unter keinen Umständen einlassen.
Die Meldungen um Billets zum Zuschauerraum des dritten Ranges für den bevorstehenden Subskriptions⸗Ball sind bereits so zahlreich eingegangen, daß nur ein Theil derselben berücksich⸗ tigt werden kann. Die nach dem 8. d. M. eingelaufenen und etwa noch eingehenden Gesuche, finden unter keinen Umständen eine Beruͤcksichtigung.
General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele.
Telegrapaaische Witterengsbericeiate.
Bar. Abw Temp⸗ Abw 28 Ort. P. I. v. M. E. Wind. V
Allgemeine Himmels- ansicht.
28
11. Februar. 8 Helsingör. 332,88 — — 1,9 — W., schw. trübe. b 8 Petersburg. 333,2 — — 7,0 SW., mäss. sehr bewölkt. 340,0 — — 0,3 WNW., mäss wenig bewölkt. Moskau 330,6 — — 18,6 SW., stark. bedeckt. Memel. 336,8 + 0,3 — 0,2 NW., mässig. bedeckt. ¹) Flensburg. 342,6 — W., schw. bedeckt. Königsberg 337,4 + 1,0 NW., schw. Danzig 338,9 + 2,0 — Putbus 339,8 + 4,7 NW., stark Kieler Haf. 342,0 — WSW., mäss. Cöslin 340,2 +₰ 4,3 W., mäss. Wes. Lchtt. 342,6 — WSW., lebh. Wilhelmsh. 342,9 — NW., schw. Stettin 342,0 + 5,2 WNW., mäss. Gröningen 344,8 — W., stille. Bremen 344,7 — W., schw. Helder 344,7 — SW., schw. ka8E Berlin 343,1 † SW., mäss. bedeckt. 338,2 + WSW., mäss. heiter. ) Münster 340,3 + SW., schw. heiter. Torgau.. 334,1 N., mässig. heiter. W., mäss. wolkig. ¹) 0., schw. schön.
5
31
,0 Breslau w337,8 + 8 Brüssel.. 345,2 —
5 + 7,8 SS80., schw. heiter. N., schw. heiter. 5 3
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bewölkt. heiter.
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Cöln 343,3 + 7,
Wiesbaden. 340,7 —- — 12,0 SW., mässig. wolkig. 0., mäss. heiter, Rei
Ratibor... 333,9 +4, — 10,5
Trier 339,6 + 7,3 — 11,4
Cherbourg. 340,5 — 4,0 080., lebh. sbedeckt. S0., s. stark. trübe. NO., schw. hheiter.
Havre 342,7 — 0,2 SO., 21. stark. swenig bew.
—
Carlsruhe 340,0 — — 11,6 St Mathieu 338,9 — 1,6
1II
0 90 USSSoUSSSSSoSoᷣAIISSIISSANBISN
stürmisch aus NW. ⁴) Gestern Schnee.
die Höhe
Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). 1— Zwei Beilagen ein schließlich Börsen⸗Beilage.
Druck: W. Elsner.
—
Deutscher Eisen⸗
¹) Nachts Schneeé. ²) Gestern Schnee. ³) Gestern Vormittag
Potsdam, den 3.
Reichs⸗Anzeiger und Königlich
Berlin, Mittwoch,
1
eufisch
den 11. Februakx
Arzeiger. nzeiger. “
8
85
Inseraten⸗Er edition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
reußischen Staats-Anzeigers:
. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. . Handels⸗Register.
.Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den Kaufmann Karl Eduard Janz ist die gerichtliche Haft wegen Betruges in den Akten J. 19/74. Comm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Janz im Betretungsfalle festzu⸗ nehmen und mit allen bei ihm 48 vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadt⸗
voigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den
6. Februar 1874. Königliches Stadtgericht. Abthei⸗ lung für Untersuchungs⸗Sachen. Kommmnission II. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 26 Jahre, 7. Juni 1847 geboren. Geburtsort: Memel. Größe: 5 Fuß 3 Zoll. Haare: dunkelblond. Augen⸗ brauen: dunkelblond. Gesichtsfarbe: blaß. Gestalt: schwächlich. Sprache: deutsch.
Steckbrief. Gegen den Kaufmann Johann Hein⸗ rich Schubert ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter Urkundenfälschung in den Akten S. 153 de 1874 be⸗ schlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausge⸗ führt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Schu⸗ bert im Betretungsfalle öee und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ dern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hier⸗ selbst abzuliefern. Berlin, den 7. Februar 1874. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter⸗ suchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchun⸗ gen. Beschreibung. Alter: am 18. Juniz1821 geboren; Geburtsort: Arnsberg; Gestalt: groß.
Steckbriefs⸗Erneuerung. Die unterm 23. August 1872 erlassene L.9e Strafvollstreckungs⸗Requisition egen nachstehende Personen: 1) Carl Friedrich
ehrendt, geb. am 8. Januar 1844 in Plessow; 2) Christian Feiedrich Wilhelm Martin, geb. 24. April 1844 in Werder; 3) Franz Johann Schugardt, geb. 23. August 1846 in Petzow; 4) Herrmann Wilhelm Emanuel Fischer, geb. 2. Juni 1836 in Bergholz; 5) Johann Friedrich Trempler, geb. 31. August 1840 in Bergholz; 6) Julius Albert Graeben, geb. 29. April 1850 in Beelitz; wird hiermit erneuert.
Februar 1874. 1.“ Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.
Kriminalgerichtliche Bekanntmachung. Am
27. Januar cr. ist in der Havel, am Ufer zwischen dem Maschinenhause Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl deh Hemhsn zu Klein⸗Glienicke und der Sacrower Fähre, etwa 30 Schritte von der Hubertus⸗Brücke, ein unbekannter männlicher Leich⸗ nam gefunden. Unter Mittheilung der Personal⸗ beschreibung und des Kleiderverzeichnisses ersuchen wir einen Jeden, welcher über die Person des Unbe⸗ kannten, der nach der Kleidung zu urtheilen, mög⸗ licherweise ein Schiffer gewesen, Auskunft zu geben vermag, uns direkt oder durch Vermittelung der nächsten Polizeibehörde Nachricht zugehen lassen oder im Termin am 3. März 1874, Vormittags 9 Uhr, vor dem Untersuchungsrichter, Herrn Kreis⸗ gerichts⸗Rath Wentzel, im Verhörzimmer des unter⸗ Kreisgerichts, im Gefangenhause, seine Lissenschaft zu Protokoll zu erklären. Kosten werden dadurch nicht verursacht. Ein Stück der unter sub 4 verzeichneten Unterjacke des Verstorbenen wird zur etwaigen Besichtigung in unserem Kriminal⸗Bureau asservirt. Potsdam, den 3. Februar 1874. König⸗ liches Kreisgericht. Abtheilung I. — Personal⸗ beschreibung. Größe: 1,76 Meter, Alter: anschei⸗ nend hoch in den 50. oder 60. Jahren, Haare: grau und weiß melirt, und nur noch spärlich am Hinter⸗ kopfe vorhanden, sonst das Schädeldach ganz kahl, Augen: blaugrau, Augenbrauen: weißlich, Nase: dick und breit, Lippen: wulstig, Zähne: vollständig. Bekleidung. 1) Graue Kommishosen, gehalten durch einen ledernen Riemen mit Stahlschnalle. 2) Schmutzig weißes Shirtinghemd ohne Zeichen und völlig zer⸗ rissen. 3) Braune Buckskin⸗Weste. 4) Lilawollene Unterjacke mit Hornknöpfen. 5) Dunkelbraune kurze Fachjace 6) Langschäftige Stiefeln mit Doppel⸗ ohlen.
Steckbriefserneuerung. Die unterm 4. Januar 1873 erlassene Strafvollstreckung gegen nachstehende Personen: 1) den Johann Carl Aschenheimer, geboren am 16. April 1848 in Potsdam, evangel.; 2) den Ferdinand August Wilhelm Bergemann, geb. 24. Sep⸗ tember 1848 in Potsdam, evangel.; 3) den Heinrich Herrmann Dietrich, auch Neuß, geb. am 8. September 1848 in Potsdam, katholisch; 4) den Johann Hein⸗ rich Erding, geb. am 25. Januar 1848 in Potsdam, evangel.; 5) den Bernhard Ferdinand Fortner, geb. am 2. Dezember 1848 in Potsdam, evangel.; 6) den Max Wilhelm Otto Hochgräfe, geb. am 4. Sep⸗ tember 1848 in Potsdam, evangel.; 7) den Theodor Waldemar Kunkel, geb. am 16. Juni 1848 in Pol⸗ tava in Rußland, ortsangehörig in Potsdam, evangel.; 8) den Joseph Felix Levin, geb. am 11. Juli 1848 in Berlin, in Potsdam ortsangehörig, jüdisch; 9) den Emil Oskar Julius Pohl, geb. in Berlin am 26. September 1848 in Potsdam ortsangehörig, evangel.; 10) den Alfred Joseph Robert Richter, geboren am 15. Februar 1848 in Potsdam, evangel.; 11) den Carl Friedrich Ferdinand Rose, geb. am 20. Januar 1848 in Potsdam, evangel.; 12) den Carl Herrmann Oskar Müller, geb. am 25. November 1849 in Pots⸗ dam, evangel.; 13) den Paul Carl Albert Schubert, geb. am 23. März 1849 in Potsdam, katholisch; 14) den Friedrich August Albert Thiel, geb. 15. August 1849 in Potsdam, evangel.; 15) den Wilhelm Robert Emil Altenburg, Schiffskoch, geb. am 12. März 1849 in Potsdam, evangel.; 16) den Franz Robert Walkenhorst, geb. am 27. April 1849 in Potsdam,
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ladungen u. dergl. . Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
DOeffentlicher Anzeiger.
5. Verloosung, Amsrtisation, Zinszahlung u. s. w. . 88 efenaligen Papieren. heeiache 3 Indus rie e Etabliffements, Fabriken u. Großhandel. 7. Verschiedene Bekanntmachungen. 8
furt g. M., Nüruberg, Straßburg, Zürich und Stuttgark
Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen⸗Expedition von
olf e in Berlin, Leipzig, urg, Frank- reslau, Halle, Prag, Wien, München,
8. Literarische Anzeigen. 9. Familien⸗Nachrichten.
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evangel.; 17) den Friedrich Wilhelm Herrmann Zwenzner, geb. am 18. Januar 1849 in Potsdam, evangel.; 18) den Albert Theodor Georg Goͤrns, geb. am 21. Februar 1850 in Potsdam, evangel.; 19) den Hugo Conrad Bernhard Richard Fritsche, geb. am 14. August 1850 in Potsdam, evangel.; 20) den Johann Ernst Emil Volck, geb. am 18. April 1850 in Potsdam, evangel.; 21) Martin Ferdinand Carl Jördens, Maler, geb. am 23. März 1850 in Pots⸗ dam, evangel., wird hierdurch erneuert. Potsdam, den 3. Februar 1874. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Steckbrief. Der Schlosser und Mechanikus Jacob Ebinger von Osthofen (Großherzogthum Hessen) zuletzt wohnhaft in Worms ist zum Zweck der Verbüßung einer wegen Diebstahls gegen ihn erkannten zweijährigen Zuchthausstrafe zu verhaften. Signalement. Alter: 34 Jahre, Größe: 168 Cen⸗ timeter, Statur: schlank, Gesichtsbildung: lang, Ge⸗ sichtsfarbe: blaß, Haare: braun, Stirn hoch, Augenbrauen: braun, Augen: braun, Nase: gewöhn⸗ lich, Mund: groß, Zähne: vollständig, Kinn: stumpf, Bart: stark, besondere Zeichen: am Hals an der linken Seite eine Narbe.
Frankfurt a. M., den 6. Februar 1874.
Die Königliche Staatsanwaltschaft.
Nachstehende Landwehrmänner: 1) der Ober⸗ gefreite, Stellmacher Carl Friedrich Jaeckel, geboren am 8. Mai 1836 zu Prittag, Kreis Grünberg, 2) der Wehrmann, Eisenbahnarbeiter Johann Carl Horlitz, geboren am 28. Januar 1834 zu Deutsch⸗ Kessel, Kreis Grünberg, 3) der Bombardier, Sattler Theodor Carl Hermann Lehmann, geboren am 25. Dezember 1835 zu Altwasser, Kreis Sorau, und ortsangehörig in Drehnow, Kreis Grünberg, 4) der Gefreite, Arbeiter Julius Woinke, geboren am 10. Oktober 1837 zu Polnisch⸗Nettkow, Kreis Grünberz, 5) der Seesoldat, Bäcker Heinrich Wilhelm Jaeckel, geboren am 3. Dezember 1832 zu Grünberg, 6) der Unteroffizier, Privat⸗Sekretär Johann Bernhard Richter, geboren am 1. März 1837 in Grünberg, 7) der Wehrmann, Arbeiter August Witzlau, geboren am 3. April 1835 zu Polnisch⸗Nettkow, Kreis Grün⸗ berg, 8) der Wehrmann, Kutschnersohn Carl Hein⸗ rich Schulz, geboren am 24. Mai 1835 in Grün⸗ berg, heimathsberechtigt in Schweinitz II. desselben Kreises, sind wegen unerlaubten Auswanderns durch Erkenntniß des hiesigen Gerichts vom 19. Dezember 1873 rechtskräftig zu je (10) zehn Thalern Geld⸗ strafe, im Unvermögensfalle zu (6) sechs Tagen Haft verurtheilt worden. Da ihr gegenwärtiger Aufent⸗ haltsort unbekannt ist, so werden alle öffentlichen Sicherheitsbehörden hiermit ersucht, auf bie oben Bezeichneten zu vigiliren und im Betretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde davon Anzeige zu machen, welche um Strafvollstreckung und Mittheilung hier⸗ von von uns gebeten wird. Sehsbert⸗ den 26. Ja⸗ nuar 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Polizei⸗Richter.
Nachstehende Landwehrmänner: 1) der Flei⸗ scher Johann Carl Gustav Arnold, geboren am 27. Juni 1833 zu Deutsch⸗Wartenberg, Kreis Grünberg, 2) der Arbeiter Johann Gottlieb Krause, geboren am 24. November 1831 zu Thiergarten, Kreis Frei⸗ stadt, 3) der Maurer Johann Carl Stadach, gebo⸗ ren den 5. Januar 1833 zu Wald⸗Vorwerk, Kreis Grünberg, 4) der Ziergärtner und Oekonom Fried⸗ rich Bartsch, geboren den 8. März 1836 in Kolzig, Kreis Grünberg, 5) der Arbeiter Johann Gottfried Gabler, geboren den 15. August 1835 zu Dickstrauch, Kreis Grünberg, 6) der Arbeiter Johann Carl Gott⸗ lieb Stephan, geboren den 31. März 1837 zu Boya⸗ del, Kreis Grünberg, 7) der Handelsmann Carl August Konnetzke, geboren den 2. Oktober 1834 zu Dammerau, Kreis Grünberg, 8) der Arbeiter Jo⸗ hann Gottlieb Hoffmann, geboren den 21. März 1837 zu Boyadel, Kreis Grünberg, sind angeklagt, ohne Erlaubniß die Königlichen Lande resp. das Gebiet des Deutschen Reiches verlassen zu haben. Es ist deshalb gegen sie auf Grund des §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs die geeenen eröff⸗ net und Termin 8 mündlichen Verhandlung auf den 15. Mai 1874, Vormittags 11 ¾ Uhr, im hiesigen Gerichtszimmer Nr. 32 anberaumt worden, wozu dieselben mit der Aufforderung vorgeladen werden, 1 festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unter⸗ zeichneten Gerichte dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contuma- ciam verfahren werden. Grünberg, den 3. Fe⸗ bruar 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Polizeirichter.
Die nachstehend aufgeführten Personen haben sich der Vollstreckung der gegen sie rechtskräftig erkannten Strafen durch ihre Entfernung entzogen. Ihr Auf⸗ enthaltsort hat nicht ermittelt werden können. Alle Königliche Behörden, Polizeiverwaltungen und Be⸗ amte werden ersucht, auf diese Personen zu achten, sie im Betretungsfalle anzuhalten und der nächsten inländischen Gerichtsbehörde’ zuzuführen, welche ich um Vo stzecurng der Strafe und Benachrichtigung event. um Ablieferung ergebenst ersuche. 1) 172/67. Wilh. Heck, Bergmann von Birlenbach, wegen Kör⸗ perverletzung, lt. Erk. v. 27./4. 67, 9 Monate Kor⸗ rektionshausstrafe. 2) Peter Anfang, Müller von
Pfaffenwiesbach, wegen Diebstahl, lt. Erk. v. 13./8.
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67, 4. Monate Korrektionshausftrafe. 3) 594/67. Christian Strack, Maurer von Wasenbach, wegen Körperverletzung, lt. Erk. v. 23./1. 68, 9 Monate Gefängniß. 4) 683/68. Ludwig Biehl, Wirth von Hambach, wegen Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt, lt. Erk. v. 1.,7. 68, 2 Jahre
Monate Gefängnißstrafe. 5) 999/68. John , Juwelier von London, wegen Diebstahl, lt.
rk. v. 25/11. 68, 2 Jahre Gefgn.⸗Str. 6) 1276/68. Friedrich Wilhelm Leyendecker, Barbier von Elber⸗ feld, wegen schweren Diehstahls im Rückfall, lt. Erk. v. 23./4. 68, 10 Jahre Zuchthaus. Limburg, den 5. Februar 1874. Der Staats⸗Anwalt.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
[540] Vekanntmachung.
In dem Konkurse über das Vermögen der Han⸗ delsgesellschaft 2. W. & G. Schweitzer, zu welchem die Eisersdorfer Kunstwellenfabrik und Wollgarn⸗ spinnerei L. W. Schweitzer gehört, sowie über das Privatvermögen jedes der drei Gesellschafter Louis Wilhelm Schweitzer, Gustav Schweitzer und Felix Feibelsohn hier ist zum endgültigen Verwalter der Massen der Kaufmann Gustav Friederici hier, Schweidnitzerstraße Nr. 28, bestellt und zur Anmel⸗ dung der Forderungen der Konkursgläubiger noch eine vne Frist .
s zum 21. März 1874 einschließli festgesetzt worden. Die blzcbiger schlteßtich An⸗ sprüche noch nicht angemeldet haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben, sie mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zu dem gedachten Tage bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden.
Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 2. Januar 1874 bis zum 21. März 1874 angemeldeten Forderungen ist auf den 13. April 1874, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kommissar Stadtgerichts⸗Rath Fürst im Termins⸗Zimmer Nr. 47 im II. Stock des
Stadtgerichts⸗Gebäudes anberaumt, Zum Erscheinen in diesem Termine wer⸗ den die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert, welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen ange⸗ 8 dung sch
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen lchtn hate
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amts⸗ bezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen.
Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden der Justiz⸗Rath Plathner und die Rechts⸗ anwälte Oehr, Lubowski und Loewe zu Sachwaltern vorgeschlagen.
Breslau, den 4. Februar 1874. 1
Königliches Stadtgericht. Abtheilung JI.
[3605]
Der für den Rentner Hugo Primavesi zu Gra⸗ venhorst als Besitzer des Kuxes Nr. 870 von der Eisenstein⸗, Blei⸗ und Zinkerz⸗Zeche Perm zu Ibben⸗ büren nach deren Gewerkenbuch ausgefertigte Kux⸗ schein Nr. 870 ist abhanden gekommen.
Da dessen Amortisation beantragt worden, haben alle Diejenigen, welche als Eigenthümer, Cessiona⸗ rien, Pfand⸗ oder sonstige Briefinhaber Ansprüche an den vorgenannten Kuxschein haben, solche späte⸗ stens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den
117. März 1874, Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine schriftlich oder mündlich zu Protokoll anzuzeigen, widrigenfalls der Kurschein der früheren Gewerkschaft amortisirt wird.
Ibbenbüreu, den 2. Dezember 1873.
Königliche Kreisgerichts⸗Kommission II.
[3690]
Oeffentliche Vorladung. In der Eheschei⸗ dungsprozeßsache der verehelichten Winkler, Ida, geborenen Frickart, zu Nieder⸗Leppersdorf wider ihren Ehemann, den vormaligen Kanzleigehülfen Gotthardt Winkler von hier, Nr. 50 1872, ist ein Termin zur mündlichen Verhandlung auf den 9. Juli 1874, Vormittags 11 Uhr, im Sitzungszimmer unsers Gerichtslokals anberaumt worden. Der Verklagte Gotthardt Winkler wird dazu vorgeladen, mit der Warnung, daß bei seinem Ausbleiben angenommen werden wird, daß er diejenigen Thatsachen und resp. diejenigen Urkunden, welche zum Beweise des Grun⸗ des der Ehescheidungsklage dienen, anerkennt und es wird, was nach den Rechten daraus folgt, im Erkennt⸗ nisse ausgesprochen werden.
Landeshut in Schlesien, den 19 November 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. —
Holzverkauf. Mittwoch, den 25. Februar d. J., von Vormittags 10 Uhr ab, sollen im Gasthofe zum Kronprinzen in Zehdenick nachfolgende Nutz⸗ und Brennhölzer aus hiesiger Oberförsterei gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden: 1) aus der Cappe'schen Kiehnhaide, Jagen 15, 5 Stück Eichen Nutzenden, 10 Rmtr. Nutzholz, 54 Rmtr. Kloben, 363 Stück Kiefern Bauholz, 18 Rmtr. Nutzholz, 90 Rmtr. Kloben; aus der Totalität: 10 Stück Kiefern Bauholz; dem Schutzbezirk Wesendorf, Jagen 92: 17 Stück Birken Nutzenden, 64 Stück Kiefern Bauholz; 3) aus dem Schugpeirr Deutschboden, Jagen 103; circa 50 Stück Kiefern Bauholz; 4) aus dem Schutzbezirk Zehdenick; 1
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5
Stück Kiefern ees. 5) aus dem Schutzbezirk
Hammelspring, Jagen 268: 5 Stück Kiefern Bau⸗
holz; 6) aus dem Schutzbezirk Burgwall: 95 Stück
Kiefern Fenchoh. Fersihans ehdenick, den 9. er
Februar 1874. berförster Lange.
Anhaltische Eisenbahn.
Die auf den einzelnen Stationen der Berlin⸗An⸗ halter Bahn lagernden alten Schienen, zusammen ca. 13,930 Ctr. verschiedener Profile, sollen im Wege öffentlicher Submiffion verkauft werden und ist hierzu ein Termin auf den
20. Februar cr., Vormittags 11 Uhr, anberaumt.
Die Submiffions⸗Bedingungen können in meinem Büreau, Askanischer Platz Nr. 7, eingesehen oder ev. gegen Zahlung von 5 Sgr. Kopialien dort in Empfang genommen werden.
Die Offerten, welche äußerlich entsprechend zu be⸗ zeichnen, sind an den Unterzeichneten zu richten und werden im vorbezeichneten Termin in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet.
Berlin, den 5. Februar 1874.
Der Ober⸗Ingenieur dder Berlin⸗Anhalter Eisenbahn. Wiedenfeld.
[48912 Submission.
Die für den Neubau des Lehrgebäudes des medizinisch⸗chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms⸗ Instituts, Friedrichstraße 140, erforderlichen Glaser⸗ Arbeiten. resp. die Kachel⸗ und Töpfer⸗Mate⸗ rialien, sowie der Abbruch einiger Baulichkei⸗ ten auf dem gedachten Grundstück sollen im Wege der Submission an den Mindestfordernden öffentlich verdungen werden, und ist hierzu ein Termin auf Montag, den 16. Februar er. anberaumt worden. Die diesen Verdingungen zum Grunde gelegten Be⸗ dingungen und Anschlags⸗Extrakte, resp. die Abbruchs⸗ kosten⸗Berechnung sind in dem Kassenlokale Friedrich⸗ straße 140, zur Einsicht ausgelegt. Die Submissio⸗ nen sind versiegelt und mit den betreffenden Auf schriften:
„Submission auf Glaser⸗Arbeiten“,
„Submission auf Kachel⸗ und Töpfer⸗Mate
rialien“,
„Abbruchsofferte“, versehen, an die Direktion des Friedrich⸗Wilhelms⸗ Instituts, Friedrichstraße 140, einzureichen, und wird die Eröffnung 1
a. der Submissionen auf Glaser⸗Arbeiten
Vormittags um 11 Uhr, b. der Submissionen auf Kachel⸗ und Töpf Materialien um 11 ¼ Uhr,
c. der Abbruchsofferten um 11 ½ Uhr
am 16. Februar c. erfolgen. h““
[5188 Bekanntmachugg. „Die für die hiesigen Garnison⸗Anstalten erforder⸗ lichen hölzernen Utensilien sollen im Wege der Sub⸗ mission an den Mindestfordernden vergeben werden.
Versiegelte, mit der Aufschrist: „Submission auf disfes ss von Utensilien“ versehene Offerten sind bis zum
e den 17. dieses Monats, — ormittag 9 Uhr, 8 im Bureau der unterzeichneten Verwaltung — Stresow⸗Kaserne Nr. 2 — abzugeben, vorher aber die daselbst ausliegenden Bedingungen und Beschrei⸗ bungen einzusehen und zu unterschreiben.
Die Offerten derjenigen Submittenten, welche die Bedingungen nicht eingesehen haben, bleiben unberück⸗ sichtigt, auch werden Nachgebote nicht angenommen.
Spandau, den 9. Februar 1874.
Königliche Garnison⸗Verwaltung.
[526] Königlich Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.
Die Ausführung der Erd⸗, resp. Fels⸗, Maurer⸗ Steinmetz⸗ und Steinsetzer⸗Arbeiten zum Bau eines Lokomotivschuppens für 14 Stände auf Bahn⸗ hof Dittersbach nebst Lieferung der Materialien, exkl. der Bruchsteine, soll in öffentlicher Submission ver⸗ dungen werden.
Zur Eröffnung der Offerten ist Termin auf:
Rent. den 23. Februar 1874, ormittags 11 Uhr, im Bureau der 5. Betriebs⸗Inspektion hier anbe⸗ raumt, wo auch Zeichnungen und Bedingungen ein⸗ gesehen und Offerten⸗Formulare gegen Erstattung 85 Sgr. Schreibgebühren bezogen werden önnen. Hirschberg, den 4. Februar 1874.
Der kom. Ben
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or.
IM. 179] Bekanntmachuung.
Bei der Kaiserlichen Marine⸗Ha enbau⸗Kommission zu Wilhelmshaven sollen die zur Herstellung eines Pfahtrostes für das auf der hiesigen Kaiserlichen Werft zu erbauende Verwaltungsgebäude erforde lichen Arbeiten und Lieferungen ia dem am
18. Februar 1874, Mittags 12 Uhr,
Uanstehenden Termine öffentlich verdungen werden.
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