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Die Hohen
dem Bahnhofe waren ferner der Stadtkommandant und
hohe Offiziere erschienen. . 8 85 den bereitstehenden Galawagen nach dem Großher⸗
zoglichen Schlosse.
für die Ministerien
nehmen.
* *
im Auge
und höhere Schulwesen
8 je 200,000 Thlr. beziffern, haben 21 Abgeordnete den . die Regierung zu ersuchen, bei der nächsten
8 Etatsaufstellung
land in Coburg erwartet. g„ sein neues Palais auf dem Theaterplatze daselbst beziehen. Zum
8 vollzählig erschienenen Kirchenfürsten überreichten eine Zuschrift
7
dem Bahnhofe vom Groß⸗ Auf
andere Die Fürstlichen Herrschaften fuhren
Gäste wurden auf herzoge und dem Herzog Johann Albrecht empfangen.
1 1 . März. achsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 13 Der 8 8 855b wird, nachdem die Berathung des General⸗Etats des Innern, des ve - g8 und der Finanzen im Landtage beendet sind, den ’ 8 „Ministeriums erst nach der Verabschiedung der das Volks⸗ 114“*“ ““ 1 un ee ge. die Finanzverhältnisse sich der Art gestaltet haben, daß die 8 — Zum 2 Millionen Thaler übersteigen und auch in der laufenden Etatsperiode die Jahresüberschüsse
die Ueberschüsse in Einnahme zu stellen. Die neue Gemeinde⸗Ordnung kommt erst in der Herbstsession zur Berathung, da die gegenwärtige Session noch vor Ostern ge⸗ schlossen wird. — Demnächst werden die Verhandlungen der Synode beginnen. . Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Wie man der „Leipz. Ztg. schreibt, 88 im Monat beüs⸗ 2 S. — 8 erze 88 2 F ⸗ 8 i lin und dann der Kaiser ß⸗ 11““ Der Herzog von Edinburgh wird
b rden i denz⸗ Empfang der russischen Höchsten Herrschaften werden im Resi . bugfe bereits geeignete Veranstaltungen getroffen. amburg, 17. März. Am 15. d. M. ist der Kaiserlich ruffice Minister Reftdent bei den Hansestädten, Freiherr von Vegesoack, hierselbst an einem Schlagfluß plötzlich verstorben.
Wien, 17. März. (W. T. B.)
Oesterreich⸗Ungarn. Herrenhauses fast
in der heutigen Sitzung des
1 Inhalts, daß sie an der im Jahre 1868 über den Rechts⸗ 1 — 1 ausgesprochenen Ueberzeugung festhalten und nur so lange an den Verhandlungen des Herrenhauses theilnehmen würden, als dasselbe nicht in die Spezialberathung der neuen Konfessionsgesetze eintreten werde. Das Herrenhaus nahm Kenntniß von dieser Zuschrift. — In dem zur Vorbe⸗ rathung der konfessionellen Gesetzesvorlage gewählten Ausschusse haben die Mitglieder der verfassungstreuen Partei die Majorität. — Im Abgeordnetenhause wurde heute die Dis⸗ kussion über die zweite konfessionelle Vorlage, betreffend die Regelung der Beiträge des Pfründen⸗ vermögens zum Religionsfond, fortgesetzt. Der Kultus⸗Minister v. Stremayr gab die Erklärung ab, es sei nicht die Aufgabe der Regierung, sich in einen theoretischen Kampf einzulassen, sondern nur die praktischen Konsequenzen bestimmter Grundsätze zu behalten. Das Prinzip und der Zweck der Regie⸗ rungsvorlage sei, eine Abgabe auf die Pfründen und das Ein⸗ kommen der Klöster, nicht aber eine Auflage auf das Vermögen der letzteren einzuführen. Der Ertrag solle zu ausschließlich kirchlichen Zwecken, namentlich zur Verbesserung der Lage des niederen Klerus verwandt werden. Zur Regelung der letzteren Angelegenheit habe das Episkopat seit Langem Anlaß und Gelegenheit gehabt; allein, abgesehen von einem vom Kardinal Rauscher zu diesem mhfce gessondeten B. itpag nan 80 000 Sr., sa* eenne Lurh 18 willig Beisteuern nich 3 Kennenswerthes geschehen. Die Regierung habe deshalb endlich selbst zur Regelung derselben schreiten müs⸗ sen. Nach dem Kultus⸗Minister ergriff alsbald der Minister des Innern das Wort. Derselbe wandte sich gegen die gestrigen Ausführungen des Grafen Hohenwart und hob hervor, daß die gegenwärtige Regierung das von Hohenwart gewünschte Mittel, die Völker Oesterreichs dadurch zum Frieden zu bringen, daß die Rechte des gesammten Reichs den Ansprüchen der einzelnen Länder geopfert würden, — nie acceptiren werde. Hohenwarts Idee, eine Art allgemeinen „Verfassungskonkordats“ zu Stande zu bringen, sei ein politisches Ideal, dem ein reeller Politiker nie anhängen werde. Nach Schluß der Generaldebatte beschloß das Haus mit allen gegen 38 Stimmen, in die Spezialdebatte einzutreten, und wurde alsdann §. 1 unverändert, §. 2 mit einem vom Kultus⸗ Minister amendirten Antrage Brestls angenommen, daß Kunst⸗ uund wissenschaftliche Sammlungen von der Besteuerung ausge⸗ sscchlossen sind. Die Spezialdebatte wird in morgiger Sitzung ortgesetzt. 18 Die „Presse“ dementirt die Nachricht, daß Graf An⸗ drassy anläßlich der Anwesenheit des Kaisers von Oesterreich in Petersburg ein Cirkularschreiben an die auswärtigen Mächte gerichtet habe und theilt mit, daß anch von einer angeblichen ähnlichen Cirkularnote des Fürsten Gortschakoff in den hiesigen diplomatischen Kreisen nichts bekannt sei.
e 16. März. „Pesther Lloyd“ schreibt: Das Zu⸗ netecen des Koalitions⸗Ministeriums stößt auf Schwierigkeiten, die dasselbe nicht mehr als gesichert, ja als kaum wahrscheinlich erscheinen lassen. Tisza verlangt die Ermächtigung, ehe er ins Ministerium trete, seinen Parteigenossen erklären zu dürfen, daß es ihm gestattet sein werde, zur Zeit, wo es sich um die Erneuerung der nur auf zehnjährige Dauer stipulirten Be⸗ stimmungen des Ausgleiches handeln wird, der Krone darüber Vorschläge zu erstatten, wie der Ausgleich auch in jenem Theile, welcher sich auf die Behandlung der gemeinsamen Angelegen⸗ heiten bezieht, in zweckmäßiger Weise abgeändert werden könnte, selbstverständlich nur unter der Zustimmung aller drei dazu be⸗ rechtigten Faktoren, nämlich beider Vertretungen und der Krone. Von gouvernementaler Seite wird dagegen verlangt, daß nicht nur darüber, was „seinerzeit“ bezüglich des Ausgleiches zu ge⸗ schehen habe, in diesem Augenblicke nicht gesprochen, sondern daß auch noch von Seite Tisza's in einer Form, welche seinem Ansehen durchaus nicht nahe tritt, die Erklärung abgegeben werde, daß er, so lange er Minister sei, auf jeden Versuch, seine divergirenden Anschauungen bezüglich der staatsrechtlichen Frage geltend zu machen, verzichten wolle. - 1
Graf Lonyay soll derselben Quelle zufolge Freitag ein Schreiben an Grafen Andrassy gerichtet haben, worin es heißt, er habe zuerst die Absicht gehabt, eine mündliche Besprechung mit ihm zu halten, sei aber später davon abgekommen und habe den schriftlichen Weg gewählt, um seine Gedanken vollständig praͤ⸗ zisfiren zu können. Er erinnert daran, daß nebst Deak und An⸗ drassy er jener Dritte im Bunde gewesen sei, welcher den Aus⸗ gleich zu Stande brachte, und daß ihm aus diesem Grunde jedenfalls das Recht zustehe, in diesem kritischen Momente seine Stimme zu erheben. In eindringlichen Worten mahnt Lonyay,
11““
“
1 e in denselben gelegt werde; er — Graf Lonyay — für ene Theil — tegterbe persönliche Ambition und verlange für sich keine leitende Rolle; er offerire seine Dienste als „ge⸗ meiner Soldat“ in den Reihen der Deak⸗Partei, unter der ein⸗ zigen Bedingung, daß die bisherige Basis der Partei, unbe⸗ dingtes Festhalten am Ausgleiche, nicht aufgegeben gn Wie Fntnge neb. 12 X“X“ vom Grafen
i 1 eantwortet worden. Anbrassg Fieen ne heeg⸗ T. B.) Die Verhandlungen mit Tisza wegen seines Eintritts in das Kabinet sind abgebrochen worden, weil die von Tisza geführte Fraktion des Abgeordnetenhauses darauf bestand, die Revision der Oesterreich und Ungarn samen Angelegenheiten im Prinzip auszusprechen, und der Ministerpräsident Szlavy hierauf nicht einging.
Schweiz. Bern, 17. März. (W. T. B.) Der große Rath 8 Fanions Appenzell Außer⸗Rhoden, welcher bis⸗ her gegen die Revision der Bundesverfassung gestimmt hatte, hat sich jetzt einstimmig für die Annahme derselben er⸗ klärt.
britannien und Irland. London, 16. März. Die Srr vi verließ am Sonnabend in Begleitung der zessin Beatrice die Hauptstadt und kehrte nach Windsor . 3 Vor ihrer Abreise empfing sie die Fürstin Winsemsky und den Fürsten Bariatinsky, die sich von ihr verabschiedeten, um gegen Ende nächster Woche nach Rußland zurückzukehren. b Der Herzog und die Herzogin von Edin urgh bleiben diese Woche in London, um die Sehenswürdigkeiten der
1 genschein zu nehmen. 5 Stadi rih des 8 8. erwarteten Besuches des Kaisers von Rußland werden im Windsorschlosse in Kurzem . fassende Vorkehrungen für seinen Empfang getroffen 88 Während des Kaiserlichen Besuches sollen großartige Fest 9 keiten, darunter eine Truppenrevue im Windsorpark, stattfinden. — Am Sonnabend wurden einige weitere Mitglieder der neuen Regierung, die sich ihrer Ernennung wegen einer Neuwahl zu unterziehen hatten, ohne Opposition 6ö6 nämlich der Generalfiskal, für Mid Surrey, Sclater Boo h, Präsident der Lokalregierungsbehörde, für North Hampshire; der Lord Advocate von Schottland für die Universitäten Glasgow und Aberdeen; Rowland Winn, einer der Schatzamtslords, für Nord⸗Lincolnshire; Sir James Elphinstone, ebenfalls ein Schatzamtslord, für Portsmouth, und der Kriegs⸗Minister
rne Hardy für die Universität Oxford. “ 15 Mearf Der Herzog und die Herzogin von Edinburgh werden heute der Kaiserin Eugenie in Chislehurst einen Besuch abstatten. 8 b 8 5 ißi 2 8⸗ Frankreich. Paris, 12. März. Der Dreißiger⸗Au 3 schuß hat gestern seinen Wahlgesetzentwurf zum Abschluß ge⸗ bracht. Derselbe enthält in vier Füain und vierundzwanzig Ar⸗ im Wesentlichen folgende Bestimmungen: . ite 1 s 0 56 2, fage hlern. Die Mitglieder der Deputirten⸗ kammer werden arrondissementsweise gewählt. Jedes e von mehr als 100,000 Einwohnern wählt auf je 100,000 Lbö einen Wähler mehr. Wähler ist jeder Franzose, welcher G zwanzig Jahre zurückgelegt hat und seine bürgerlichen und staa 8 8. gerlichen Rechte genießt. Dieses aktive Wahlrecht wird 1 * tragung in ein von jeder Gemeinde anzulegendes Wahlregister fes 8 stellt, welches alljährlich von einer Kommission durchgesehen 1“ geprüft wird. iese Kommission besteht in der e aus dem Maire, zwei Gemeinperfihen und “ Feree⸗ zungsbeamten zu estymmmehes ehüchlfrg in Paris ans Zeeee ee drei von dem Seinepräfekten zu bestimmenden Wählern. In dieses Register sind einzutragen: 1) die in der Gemeinde gebornen Wähler, welche sich in derselben seit sechs Monaten aufhalten; 2) die nicht in der Gemeinde gebornen Wähler, wenn sie in derselben seit drei Jahren ihren Wohnsitz haben; 3) die Beamten in und außer Dien⸗ sten und die Geistlichen. Von Amtswegen sind ferner in das Register einzutragen diejenigen Wähler, welche, je nachdem sie in der Gemeinde geboren sind oder nicht, seit einem oder seit drei Jahren eine Personalsteuer leisten. Doch können auch andere Wähler ihre Eintragungen in das Register verlangen und zwar in den kleinen Ge⸗ meinden auf Grund eines Zeugnisses und in den größeren auf Grund eines Miethvertrages, einer Erklaͤrung der nächsten Verwandten ber des Brodherrn oder endlich auf Grund eines von dem Maire aus⸗ gestellten Nationalitätszeugnisses. Fälschungen bei L oder schriftlichen Zeugnissen werden mit entsprechender Geld⸗ voder Ge⸗ ängnißstrafe geahndet. Des aktiven Wahlrechts verlustig sind Die⸗ W“ welche zu Zuchthaus oder sonstigen entehrenden Strafen (wo⸗ bei der Gesetzgeber so weit geht, auch eine Strafe wegen Uebertretung der Mäßigkeitsgesetze einzubeziehen) verurtheilt sind, die Bankerottier, die kassirten Beamten, die unter Polizeiaufsicht gestellten Individuen u. s. w. Geringere Verurtheilungen, für Wucher, Ehebruch, leichte Vergehen gegen die Sittlichkeit, Aufreizung gegen die Regierung und dergl. mehr ziehen einen fünfjährigen Verlust des Wahlrechts nach sich. Die Mitglieder der Land⸗ und Seearmee nehmen, so lange sie in aktivem Dienste sind, an keiner Abgeordnetenwahl Theil, in Nicht⸗ aktivität oder mit regelmäßigem Urlaub versehen, können sie in der Gemeinde mitstimmen, in deren Wahlregister sie eingetragen sind. Titel 2 Aügst eingehende Vorschriften für die Bildung und evisi es Wallregisters. 1 “ 1 8 „üten 889 Von Wählbaren. Wählbar ist jeder Wähler, welcher das dreißigste Lebensjahr zurückgelest hat. Er ist es jedoch nur in dem Departenent, wo er seinen Wohnsitz hat, oder wo seine Eltern wohnten, wo er geboren wurde oder wo er durch fünf Jahre eine Personalsteuer gezahlt hat, oder wo er endlich schon einmal für eine Kammer oder ein sonstigesöffentliches Amt gewähltworden ist. Die aktiven Militärs sind nicht wählbar, die nicht aktiven nur dann, wenn sie schon vor Beginn der Wahlperiode aus dem Dienste getreten sind. Jeder Abgeord⸗ nete, welcher währemw der Dauer seines Mandats eine Verurtheilung erfahren hat, die der Verlust des Wahlrechts nach sich zieht, ist von Rechtswegen auch seires Mandats verlustig. Ein imperatives Mandat darf nicht angenommen werden; jede auf Grund einer solchen Annahme erfolgte Wahl ist nul und nichtig. Die Ausübung eines mit Gehalt verbundenen öffentlichn Amtes ist mit dem Abgeordnetenmandat un⸗ vereinbar, und ebenso können die Abgeordneten weder während der Dauer ihres Mandatz noch sechs Monate nach ihrer Demission zu einem solchen Amte berufen werden. Ausgenommen sind folgende Aemter: Minister, Uuerstaatssekretär, Botschafter, Gesandte, Polizei⸗ präfekt, Seinepräfekt, Nrokurator beim obersten Gerichtshofe, beim Pariser Appellationsgericht, be der Rechnungskammer, endlich Professoren, die auf Vorschlag ernannt, und Personen, die mit einer zeitweiligen Mission betraut sind. Eine Rihe von anderen Beamtenkategorien, dann die Erzbischöfe, Bischöfe ind Generalvikare und die kommandirenden Ge⸗ nerale dürfen nicht n ihrem Amtsbezirk als Kandidaten auftreten. Während der Dauer der Session darf kein Abgeordneter wegen eines Verbrechens oder Verghens, welches Gefängniß nach sich zieht, ver⸗ folgt werden; in den Kammerferien ist dies nur vorbehaltlich der so⸗ gleich nach dem Wiedrzusammentritt einzuholenden Zustimmung der Kammer gestattet. Vefolgung und Verhaftung sind unter demselben Vorbehalt zulässig, wen der Abgeordnete in flagranti ergriffen wird. Wer in dem Augenblite, da er eine Strafe abbüßt, gewählt wird, kann erst nach Abbüßug dieser Strafe sein Abgeordnetenmandat an⸗
trete 4. Von der Wahl. Die Abgeordnetenwahl findet je
unter allen Umständen an diesem Ausgleich unverbrüchlich fest⸗ zuhalten und nicht zu gestatten, daß auch nur die allerkleinste
in dem Hauptorte der Commune statt, doch kann diese nach Bedürfniß von dem Präfekten in veschiedene Cent den zerlegt werden. Im ersten
wählt ist nur drjenige, welcher mehr als die Hälfte ö und mindestengein Wierten der eingetragenen —— erzielt hat; in der vierzehn Toe darauf vonnnehmenen Lichwa b genügt die relative Majorität. Jrt. 44 enthält schließlich fo gende Uebergangsbestimmung: Während der ersten fünf Jahre nach 25 mulgirung dieses Gesetzes sind diernigen Franzosen der Departements von Elsaß Lotbringen, welche ihren Wohnsitz in Frankreich genommen haben, in die der Geminden einzutragen, in denen sie sich sei naten aufhalten. 88 se Morelrg, 17. März. (W T. B.) In der National⸗ versammlung wurde heute nach Frledigung mehrerer unerheb⸗ licher Amendements zum neuen Steuergesetze eine Steuer von 4 Centimes auf von auswärts ängeführtes Pökelfleisch be⸗ schlossen und darauf ein weiteres Anendement angenommen, wonach die Auflage auf den Eisenbahtransport gewöhnlicher Frachtgüter von Waaren im Transitverkeir nicht erhoben werden soll. Ein Antrag, die Diäten der Deputrten und die Gehalte der Beamten einer Besteuerung zu unternerfen und zu diesem Zwecke eine Quote derselben abzüglich innezibehalten, wurde mit großer Majorität abgelehnt. Auf die Anfrage eines Deputirten, welche Steuern von der Regierung (nach Abehnung der Salz⸗ steuer) noch würden in Vorschlag gebracht nerden, erbat. der Unter⸗Staatssekretär der Finanzen Namens des Finanz⸗Ministers eine Frist, um über diesen Gegenstand weiter zu beschließen.
Italien. Rom, 12. März. Der Abgeordnete Massari unterbreitete gestern der Kammer einen Vorschlag, worin er sie ersucht, eine Kommission zu ernennen, welche den König am 23. März im Namen der Volksvertretung zu seinem 25 jäh⸗ rigen Regierungsjubiläum beglückwünschen soll. Er habe, erklärte er, einen Kollegen von der Linken ersucht, seinen Vor⸗ schlag mit zu unterzeichnen, damit Jedermann zur Ueberzeugung komme, daß, wenn es sich um die Person Sr. Mafestät des Königs handele, zwischen der Linken und Rechten keine Meinungs⸗ verschiedenheit herrscht. In dem Namen Viktor Emanuel spreche sich die ganze neueste Geschichte Italiens aus von Novara bis Rom, er sei das Sinnbild der Unabhängigkeit, Freiheit und Ein⸗ heit des Vaterlands. Stürmischer Beifall begleitete die Worte des Redners. Der Deputirte Cesaro bestätigte, daß in der Liebe zum König und zum Hause Savoyen die Linke der Rechten keineswegs nachsteht, und er empfahl, den Antrag einstimmig anzunehmen, was auch geschah. Es wurde dem Präsidenten überlassen, die Glückwunschadresse abzufassen und die Mit⸗ glieder der Kommission zu ernennen. — Als dieser hierauf die Versammlung befragte, wann sie in die Verhandlung der vom Finanz⸗Minister vorgelegten Besehentwürfe einzu⸗ treten wünsche, wurde beschlossen, daß es nach Ostern ge⸗ schehen solle; und nachdem die Kammer sich dafür entschieden hatte, vom 20. März bis 14. April Ferien zu machen, wur⸗ den die Verhandlungen über den die Landesvertheidigung be⸗ treffenden Gesetzentwurf wieder aufgenommen und nach kurzer Debatte zu Ende geführt, indem die Kammer die noch zu be⸗ rathenden Artikel sämmtlich genehmigte. Ohne weitere Ver⸗ handlungen nahm sie hernach auch den Gesetzentwurf an, wo⸗ durch der Kriegs⸗Minister ermächtigt wird, neun Millionen Lire zur Vervollständigung der Bekleidung des Heeres auszugeben und sie auf das Extraordinarium der Budgets von 1874 — 1878 zu vertheilen. — Heute beginnen die Verhandlungen über die Reorganisation der Geschwornengerichte.
— Die dem Kriegs⸗Minister von der Deputirtenkammer für die Landesvertheidigung bewilligten 79,900,000 Fr. vertheilen sich folgendermaßen: Für die Befestigung der Landes⸗
Fr., für Vertheidigungswerke innerhalb der vüöbicnf 218eee.! fuüͤr die eee 23,600,000
Fr., für Erbauung und Einrichtung von Magazinen und ande⸗ ren militärischen Gebäuden 10,000,000 Fr., für Armirung der Festungsbauten 10,000,000 Fr. Von der Befestigung der ita⸗ lienischen Inseln hat man vorläufig abgesehen.
Türkei. Konstantinopel, 17. März. (W. T. B.) Der türkische Botschafter in Berlin, Aristarchi Bey, hat sich heute über Odessa von hier auf seinen Posten zurückbegeben.
Rußland und Polen. (Monats ⸗Uebersicht für Februar.) Nachdem wir schon in unserer vorigen Monats⸗Uebersicht Alles auf die Vermählung der Groß⸗ fürstin Maria Alexandrowna, jetzt Herzogin von Edin⸗ burgh, Bezügliche erwähnt, bleibt nur noch nachzutra⸗ gen, daß der Kaiser durch Befehl vom 9./21. Januar Allen, die vor dem 1. Januar 1871 wegen politischer Vergehen ver⸗ urtheilt wurden, in höherem oder geringerem Maße seine Gnade hat zukommen lassen. Nach Maßgabe der Grade der Verurthei⸗ lung, die diese Vergehen erfahren, stuft sich auch die Kaiserliche Gnade ab. Die schwereren politischen Verbrecher erhalten für sich und ihre nach der Verurtheilung geborenen Kinder die ver⸗ wirkten Standesrechte zurück, Andere dürfen aus Sibirien nach Europa übersiedeln, Andere nach ihrer Heimath zurückkehren, Andere werden von polizeilicher Aufsicht befreit, Andere endlich erhalten das verwirkte und bei uns doch so wichtige Recht, in den Staatsdienst zu treten. 8 8 1
Als wichtigstes Hofereigniß von politischer Bedeutsamkeit gestaltete sich im Februar demnach der Besuch des Kaisers von Oesterreich, Königs von Ungarn. Nachdem Kaiser Franz Joseph am 11. Februar von Wien abgereist war, langte er, nach einem kurzen Aufenthalt in Warschau, in St. Petersburg am 13. Februar (1. Februar alten Styls) an. Da der Kaiser von Rußland schon längere Zeit unwohl war, hatte der Kaiser von Oesterreich telegraphisch darum gebeten, daß Kaiser Alexander sich nicht weiterer Erkältung exponiren und seinen Besuch im Winterpalais erwarten möchte. Zwei bis drei Stunden vor Ankunft des Hohen Gastes war gleichwohl der Kaiser von Rußland dem Kaiser von Oesterreich bis Gatschina entgegen gereist.
Die Feierlichkeiten, die dem Kaiser von Oesterreich zu Ehren abgehalten wurden, folgten so auf einander: am 14. Februar — Besuch der Peter⸗Pauls⸗Festung (wobei der Kaiser von Oester⸗ reich einen Lorbeerkranz auf Nikolaus J. Sarg niederlegte) und Abends Gala⸗Vorstellung im Großen Theater; am 15.: Diner im Winterpalais im Concertsaale — wobei der Kaiser Alexander seinen vielbesprochenen Toast ausbrachte; am 16.: Besuch im Ingenieur⸗Schloß, Empfang des diplomatischen Corps (am Nach⸗ mittage), Familientafel beim Großfürsten Konstantin Nikolaje⸗ witsch und Abends Ball beim Großfürsten⸗Thronfolger; am 17.: Besuch im Berg⸗Institut; am 18.: Jagd in Klein⸗Wischera, un⸗ weit der Nikolaibahn, und Abends Ball in der Petersburger Adels⸗ gesellschaft; am 19.: große Parade; am 20.: Ball beim Unterrichts⸗ Minister Grafen Tolstoi; am 22.: Ball bei der Großfürstin Maria Nikolajewna, der Schwester des Kaisers von Rußland — mit welcher Festlichkeit die Saison vor den Fasten überhaupt ein Ende hatte, so daß in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar der Kaiser von Oesterreich seine Reise nach Moskau antrat. In Moskau blieb der Hohe Gast bis zum 24. Februar Abends und kehrte
auf der Moskau⸗Brester Bahn alsdann in seine Staaten zurück.
Am 27. Februar reisten der Prinz und die Prinzessin von Wales von St. Petersburg ab, am 28. der Herzog und die Herzogin der eine Reise nach England gehen, um dort der Ver⸗ der Großfürstin Vera Konstantinowna Eugen von Württemberg, beizuwohnen.
von Edinburgh. Im April wird dem Vernehmen nach Kaiser von Rußland über Berlin machen und hierauf nach Stuttgart mählung seiner Nichte, mit dem Herzog Wilhelm Der Herzog Wilhelm Eugen traf am 20. Februar in St. Peters
burg ein, um der Kaiserlichen Familie als Verlobter der Großfürstin
Vera (Schwester der Königin der Hellenen) sich vorzustellen. Zu Anfang des Monats
Vertrag publizirt, Verbrechern. muß, betreffen 16 Gattungen von Verbrechen,
die Specifikation mitunter ziemlich eingehend ist.
procedendi. In Bezug auf die allgemeine Wehrpflicht wird bereits
neuen Gesetzes schon in diesem Jahre möglich zu machen. „Regierungs⸗Anzeiger“ veröffentlicht die Liste
angewiesen, dafür zu sorgen, daß ohne den Provinzen von statten gehen kann.
erörtert werden, welche nach derem die Versorgung invalid
einzugehen, die Frage, ob Kronstipendiaten, eingetreten wären, auf ihren Wunsch im Militärdienst auch dauernd bleiben könnten, anstatt ihre Studien fortzusetzen? Auch die Fragen, inwieweit die Künstler aktiven Dienst im Frieden dispensirt werden könnten, und welche Aemter Befreiung vom Dienste in der Landwehr ermöglichen sollten, erwarten eine demnächstige Entscheidung. Bemerkens⸗ werth ist, daß um der Scheu der Juden in Rußland vor dem Militärdienste vorzubeugen, die Führung der jüdischen Geburts⸗ register nicht mehr ihren Rabbinern und Aeltesten, sondern den Civilbehörden überlassen werden soll. Näheres über alle diese Fragen, wie auch über die Einberufungs⸗Bezirke veröffentlichte der „Regierungs⸗Anzeiger“ vom 8. (20.) Februar (Nr. 33) an. Im Dezember 1873 hatte der Kaiser den General⸗Adjutanten Jafimowitsch nach dem Gouvernement Samara geschickt, um über den Zustand dieser schwer heimgesuchten Provinz nach sorgfältiger Prüfung der Sachlage zu berichten. Die energische Hülfe, welche von allen Seiten zugekommen ist, hat nach diesem offiziellen Bericht in der That der Noth wirksam gesteuert und größere Uebel verhütet. Epidemien sind nicht zu fürchten; wenn die Noth auch sehr arg war, ist wenigstens doch von keinem Falle wirklichen Hungertodes zu berichten. Es fehlt aber noch an Getreide zur Aussaat, und nach dem Bericht wird es als höchst nothwendig bezeichnet, daß das Korn zur Aussaat den Bauern gegen Mitte des März (russischer Zeitrechnung) zugestellt werde. Die Rekrutirung in der Provinz Samara (nach altem System) ist nicht ungünstig ausgefallen, die Loskaufssummen der⸗ jenigen, die in Geld —. wie das bisher möglich war, aber für das neue System abgeschafft ist — ihrer Verpflichtung nach⸗ kamen, beliefen sich auf 200,000 Rubel, wozu von Leuten aus dem Bauerstande beigetragen ward in den Kreisen Busuluk 1900 Rubel; Nikolajewsk 40,800 Rubel; Buguruslan 24,000 Rubel; Samara 18,400 Rubel; Bugulma 7200 Rubel; Nowo⸗ Usensk 60,800 Rubel; Stawropol 23,200 Rubel. Als sehr befriedigend wird der Zustand der deutschen Kolonien auch in dieser Provinz geschildert.
Nach der „Moskauischen Zeitung“ wird der Friedenspräsenz⸗
and der russischen Armee (nach Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht) etwa 750,000 Mann betragen, eine Ziffer, die mit der der letzten Jahre (732,000 Mann) harmonirt und von den jährlich zur Stellung kommenden jungen Leuten eine beträcht⸗ liche Ausloosung zur Zurückstellung in den „Vorrath“ (Sapass) gestattet.
Der offizielle „Regierungs⸗Anzeiger“ bringt einen genauen Bericht über die Thätigkeit der Provinzialstände (Semstwos), welche der Kaiser Alexander seit dem 1. Januar 1864 an 33 Gouvernements verliehen hat, nämlich: Wladiriir, Woronesh, Wjatka, Jekaterinoslaw, Kasan, Kaluga, Kostroma, Kursk, Moskau, Nishny⸗Nowgorod, Nomwgorod, Olonetz, Orel, Pensa, Poltawa, Pskow, Rjäsan, St. Petersburg, Saratow, Simbirsk, Smolensk, Taurien, Tambow, Twer, Tula, Charkow, Cherson, Jaroslaw, Samara, Tschernigow, Wologda, Perm, Bessarabien. Der „Regierungs⸗Anzeiger“ spricht allerdings nur von 28 Gou⸗ vernements (Bessarabien, Samara, Tschernigow, Perm und Wologda hatten theils ihre Provinzialstände erst nach 1870 bekommen, theils noch nicht ihre Rechnungen vorgelegt) und zwar über die Budget⸗Periode 1869 — 1871. Dennoch giebt der Bericht ein anschauliches Bild über die Art und die günstigen Resultate der vom Kaiser den Provinzen verliehenen Selbstver⸗ waltung. Die bezüglichen 28 Gouvernements hatten im Jahre 1869 verausgabt 16,324,810 Rubel, im Jahre 1870: 17,315,243 Rubel, im Jahre 1871: 18,149,759 Rubel; das macht für das ganze Triennium 51,789,812 Rubel.
Während dieses Trienniums haben die Semstwos oder Provinzial⸗ und Kreisstände ausgegeben: für die örtliche Civil⸗ verwaltung 1,871,128 Rubel; für die Provinzialstände selbst und deren Kanzleien ꝛc. 6,891,874 Rubel; für die Friedens⸗ richter⸗Institutionen 10,562,320 Rubel; für die sogenannten „Friedensvermittler“ in Sachen des bäuerlichen Grundbesitzes 5,363,900 Rubel, für Interessen der Volksbildung 3,475,599 Rubel 1 für die allgemeine Gesundheitspflege 4,827,888 Rubel ; für all⸗ gemeine Fürsorge, (Armenanstalten ꝛc.) 1,373,835 Rubel; Ein⸗ quartierung des Militärs 500,000 Rubel; Straßenbau 5,266,650 Rubel; Stellung von Gespannen für Regierungs⸗ und öffent⸗ liche Zwecke 7,591,837 Rubel; für Verschiedenes und Unvorher⸗ gesehenes 4,064,401 Rubel. Diese Summen ergeben für das Triennium 1869/1871 in der That den obigen Totalbetrag von 51,789,812 Rubel. Besonders steigerten sich in diesem Triennium die Ausgaben für die Volksbildung, die Gesundheitspflege, die allgemeine Fürsorge und den Ctesheaba⸗
Der größte Theil dieser Ausgaben wurde durch die Grund⸗ steuer gedeckt, die während des Trienniums in den 28 Gouver⸗ nements 36 Millionen ergab, wovon 21 Millionen auf bäuer⸗ liche, 15 Millionen auf Kron⸗ und gutsherrliche Ländereien kamen. Die Steuern von andern Immobilien, namentlich Häusern, ergaben 6 Millionen, ebenso viel auch die Steuern vom Betriebe des Handels.
wurde der am 5./17. November 1873 in Bern zwischen Rußland und der Schweiz abgeschlossene betreffend die gegenseitige Auslieferung von Die Fälle, in denen die Auslieferung stattfinden innerhalb welcher 1— Wichtig ist da⸗ bei auch die genaue und sorgfältige Feststellung des modus
eifri gearbeitet, um die praktische Anwendung und Durchführung. des Der der Einberufungs⸗ bezirke für die verschiedenen Gouvernements, und die Gouverneure sind Verzögerung Alles in Gleichzeitig sollen auch von den kompetenten Ministerien diejenigen Fragen noch genauer Einführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht im Einzelnen sich aufdrängen: folches betrifft unter An⸗ gewordener Mannschaften, die Refraktärs, das Recht der Militärs im Dienst, Verbindlichkeiten die als Freiwillige
der Kaiserlichen Theater vom
Schaden wird auf 44,416,315 Rubel geschätzt. der Brände
Kowno, Tschernigow, Perm, Orel, Mohilew, Twer, Grodno,
der Schaden auf 1 bis 1 ½ Millionen Rubel sich belief.
Adressen mußte die Post im Jahre 1873 als unbestellba
162,780 einfache Briefe.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 14. Mär Um den König und die Königin bei Besuch in Gothenburg am Ende
von 11 Personen eingesetzt, zu den Anstalten, die zu diesem Zwecke — Der Staatsausschuß hat die Ausgaben unter dem 4. und 5. Haupttitel (Landverthei
zu machen sind.
gelegt worden. Dänemark. Kopenhagen, 17. März.
monatlichen Strafarbeit verurtheilt, richtshofe bestätigt worden.
Amerika. New⸗York, 17. März. eingetroffenen Nachrichten zufolge, Ruhestörungen gekommen. Menge tödtete einen
(W. T. B.)
worden.
küste von Süd⸗Amerika sind per Dampfer gende Nachrichten eingetroffen:
Chili. paraiso ein Bankett gegeben, bei welchem er erklärte, rung wie das Land die Trennung von Kirche und Staat wünschten. Ostseite des Berges geöffnet, irdisches Geräusch wurde vernommen. Fluß ergossen. Ein starker Erdstoß wurde in Copiapo verspürt, der, obwohl viel Unruhe, keinen Schaden verursachte. Peru. Der Bericht der peruanischen Kommission, die ernannt wurde, um die Guanoläger im Süden von Jquique zu prüfen, ist veröffentlicht worden. Nachstehendes sind die Resultate der auf sorg⸗ fältige Vermessungen begründeten Berechnungen: In Pabellon de Pioa wurden uͤber 6,000,000 Tonnen purer, ein großes Verhältniß Ammoniak enthaltender Guano gefunden; in der Punta de Lobes 2,000,000 Tonnen; in Huanilolos 900,000 Tonnen; in Chinabeya 150,000 Tonnen, sämmtlich von ausgezeichneter Qualität, und in Patache 125,000 Tonnen, und Patillos 15,000 Tonnen ordinärer Guano. Diese Nachricht hat in Lima viel Befriedigung erzeugt und den Kredit der gegenwärtigen peruanischen Regierung erhöht. Honduras. Kolumbische Zeitungen enthalten einige Einzelheiten bezüglich der Einnahme von Komayagna, der Hauptstadt von Hon⸗ duras. Sennor Arias, der provisorische Präsident, der von den ver⸗ einigten Streitkräften von Salvador und Guatemala belagert wurde, kapitulirte am 13. Januar durch Wassermangel und Don Ponciano Lerva nahm von der Regierung Besitz. In Nicaragug hieß es, daß viel Blutvergießen vor der Uebergabe der Stadt stattfand, und man hielt es für zweifelhaft, ob dieser Erfolg der Alliirten der Republik 5 Site sichern würde. Die Kapitulationsbedingungen sind nicht bekannt. Columbia. In Panama fand am 19. Februar eine große Feuersbrunst statt, die einen Eigenthumsverlust von 800,000 bis 1,000,000 Dollars verursacht haben soll. Das „Grand Hotel“, das schönste Hotelgebäude an der Pacifickütte füdlich von San Francisco, wurde gänzlich zerstört. Der städtische „Salooa“ und über 20 Ge⸗ schäftshäuser sowie mehrere Privathäuser brannten ebenfalls nieder. Die Versicherungsgesellschaften verlieren ca. 700,000 Dollars. Die Re⸗ gierung von Columbia erwägt den Plan, 800 (engl.) Meilen Eisen⸗ bahn zu bauen. Der columbische Historiker Felipe Lawazabal soll sich an Bord der „Ville du Havre“ befunden haben, als sie unterging. Cuba. Der Dampfer „Margaret“, der am 15. Februar in Key West von Havanna ankam, meldete, daß in letztgenannter Stadt der Belagerungszustand erklärt sei, und datz die Freiwilligen, 7000 Mann stark, von Havanna Besitz genommen und den General⸗Kapitän ge⸗ zwungen hartten, eine Zuflucht an Bord des spanischen Kriegsdempfers „Arapiles“ zu suchen. Es wurde Niemandem gestattet, die Stadt zu verlassen. 8 Aus Venezuela wird berichtet, daß in Laguavra am 6 Februar ein Erdbeben stattgefunden hat. Es war das bedeutendste seit 1812. Viele Personen trugen Verletzungen davon, auch wurde viel Eigen⸗ thum zerstört.
Asien. Bezüglich der bengalischen Hungersnoth wird der „Times“ aus Calcutta vom 15. d. M. gemeldet: „Sir R. Temple findet die Lage der Dinge im westlichen Dina⸗ gepore sehr schlecht. Regierungsreis wird nun zu einem Schilling für 12 Pfund verkauft. Der Transport ist fördersam. In Banda und Ihansi herrscht Nothstand. Die Provinzialregierungen sind ange⸗ nss worden, Mittel zur Hebung der Armenschulen in Vorschlag zu ringen.“
Afrika. Depeschen von der Goldküste melden, daß Sir Garnet Wolseley am 19. Februar unter einem von den briti⸗ schen Kaufleuten und Eingeborenen errichteten Triumphbogen in Cape Coast Castle einzog. Am 7. d. sollte er sich an Bord des Dampfers „Mamitoban“ nach England einschiffen. König Koffi's Premier⸗Minister und der Generalkapitän seiner Armee wurden als Gefangene nach Cape Coast Castle gebracht. Ka⸗ pitän Glover hat sich nach der Volta begeben, um einen Friedens⸗ vertrag mit den Stämmen im Osten abzuschließen. Die Schiffahrt der Volta soll für frei erklärt und Jellah Koffi, Quitta und anderen Häfen zwischen Addah und Quitta sollen besetzt werden, falls es die Regierung für räthlich erachten sollte. Der von dem König unterzeichnete Vertrag wurde täglich erwartet. Am 27. Februar hatten sämmtliche Truppen Cape Coast Castle verlassen, mit Ausnahme des 1. westindischen Regiments, das mit einem Ge⸗ schütz und einer Raketen⸗Batterie etwa einen Monat am Prah bleiben soll. Die zwei temporär gebildeten Eingeborenen⸗Regi⸗ menter wurden aufgelöst. Das Hospitalschiff „Victor Emanuel“ wird die Kranken und Schwerverwundeten nach Gibraltar führen.
Die Nr. 22 des „Amts⸗Blatts der Deutschen Reichs⸗ Postverwaltung“ hat folgenden Inbhalt: General⸗Verfügungen vom 12. März 1874: Anmahnung zur Vorsicht bei Annahme von
Der „Regierungs⸗Anzeiger“ macht auch die Zahl der Brände, welche im Jahre 1873 statthatten, bekannt: es gab⸗ ihrer in ganz Rußland 22,476. Der ganze durch die Brände verursachte 1“ * “ 1 8
*
Unterbeamten; vom 11. März: Ünzulaͤssigkeit der Beförderung von Flüssigkeiten als Waarenproben mit der Briefpost; vom 12. März:
Die größte Zahl fand statt in folgenden Gouvernements: Moskau (Schaden 2,700,000 Rubel), Charkow (2,280,000 Rubel), Jaros⸗ law (1,841,700 Rubel), Tambow (1,750,000 Rubel), Rjäsan, Nishny⸗Nowgorod, Kiew, Kursk, Wladimir, Pensa — in welchen
⸗ Das Postdepartement mahnt, die Absender der Briefe möchten für genauere Adressirung Sorge tragen; wegen mangelhafter
registriren 13,170 Werthsendungen, 19,543 rekommandirte und
dem beabsichtigten des nächsten Monats würdig empfangen zu können, haben die Stadtbevollmächtigten ein Komite welches Vorschläge zu machen hat
seine Begutachtungen über
digung und Marine) für 1875 an den Reichstag abgegeben, und die erstere ist gestern schon zum ersten Mal auf den Tisch
(. 2. B.) Das Erkenntniß des Obergerichts vom 24. Januar d. J, welches den Sozialistenführer Pihl wegen von ihm Zwecks Er⸗ zwingung einer Audienz beim Könige veranlaßter gesetzwidriger Zusammenrottungen vor dem Königlichen Schlosse zu einer acht⸗ ist heute vom höchsten Ge⸗
Hier ist es in Mexiko zu einigen Die durch die Priester aufgereizte amerikanischen Geistlichen und plünderte dessen Besitzthum; mehrere Priester sind in Folge dessen verhaftet
— (A. A. C.) Aus Central⸗Amerika und der West⸗ „Moselle“ fol⸗
Dem chilenischen Minister des Innern wurde in Val⸗ daß die Regie⸗
— Der chilenische Vulkan ist wieder thätig. Der Krater hat sich an der und ein Ecdbeben verheißendes unter⸗ Ein Lavastrom hat sich in den
getrennter Auszahlungs⸗Verzeichnisse
standes und die Form der Ehe nebst Gebührentarif,
erschienen.
über den Postanweisungs⸗Verkehr;
vom 14. März: Notirung des Gewichts der eisenbahnzahlungspflichti⸗ gen Postsendungen in den Abgangszetteln u. s. w.
— Das Gesetz über die Beurkundung des Personen⸗
schließung, vom 9. März 1874,
ist so eben in einem korrekten Abdruck im Ver⸗ lage der Königlichen Geheimen Ober⸗Hof⸗Buchdruckerei (R. v. Decker)
„ 8.
ausgegebene Zeitungs⸗Preiscou nachwies, zeigt der
Katalog 5910 Zeitungen zum Abo deutschen Zeitungen, welche die Post
Ursprung finden von den 3895 *F3137 im übrigen Deutschland, 248
28 spanische, nj 5 wegische, 47 dänische, 58 polnische
29 rumänische, 3 ruthenische, 2 lürkische, 1 vlämische, 1. 145 italienische Zeitungen.
Reichstagswahlen in Berlin. Wahlberechtigte vorhanden, davon
15,701: 4948 21,357: 7472 (34,28 %) lam 2. Feb 29,647: 10,604 (35,76 %); V. von 1 28,250: 8209 (29,5 %) sam 27. J 24. Februar 13,643 = 48,22 % J. Die Stimmenzahl, welche auf
Dr. Banks 22 .%.
d. J., betreffend die Aufhebung Wildpretsteuer, und die
rathung überwiesen und zugleich den
als Geme ndesteuer nicht forterhoben daß die städtische Haussteuner vom 1. jahres erhoben werde. gistrat: bäudestener an die Stadt Berlin hebung der Beamten⸗Exemtionen zu sammlung behufs Reorganisation der
machen.
hat in den letzten zehn Jahren einen nommen.
sind, erkennen lassen.
Lothringen) produzirt: Werth.
1862: 37,710,087 Thlr.
1863: 41,649,841
1864: 44,704,562
1865: 47,065,754
1866: 48,698,442 „ 3
Die Zunahme der Produktion
schreitende gewesen;
ist allein im Kriegsjahr 1870 hervorget
1862 — 1871 hat im Ganzen 76 Proze
Es wurden im
keit für die weitere Verarbeitung das
duktion an Roheisen in Gänzen und Gußwaaren aus Erzen, summarisch Hervorhebung des auf Preußen entfalle
näher ersehen: 3 Deutsches Reich: Menge. Werth.
Ctr. Thlr.
13,664,195 20,514,361 1863 15,911,107 23,492,384 1864 17,553,161 24,994,966 1865 19,217,586 27,527,616 1866 20,009,851 27,795,701 1867 20,685,992 26,829,692 1868 23,178,784 29,364,814 1869 25,779,808 32,668,176 1870 25,233,657 33,055,303 1871 28,416,605 39,643,929
1862
3 croatische, 9 griechische, 4 hebräische,
— Das Kommunalblatt veröffentlicht eine
7015 (5,15 %) Katholiken, 7417 (5,4 /%) Juden. zum Reichstage am 10. Januar d. J. haben sich 43,532 . tigte (31,99 %) betheiligt, und zwar in den einzelnen Wahlkreisen I. von
(31,1 %); II. von 23,280: 7448 (31,99 %); III. von
fallen ist, beträgt von der Anzahl der 5 Herren Hagen 22, Klotz 23, Herz 29, Dr. Eberty 20,6, Duncker 18,4,
tion seinerseits Kommissarien zuzuordnen. 3 9. d. M. zu einer Sitzung zusammengetreten und hat beschlossen, der Versammlung nachstehenden Beschluß zu empfehlen: Die Ver sammlung erklärt sich damit einverstanden, daß für Berlin vom 1 Januar 1875 ab sowohl die Schlacht⸗ als auch die Wildpretsteue
— 1—
Berlin. Während der vom Kaiserlichen Post⸗Zeitungs⸗Comtoir her⸗
rant bisher alljährlich regelmäßig
z. eine oft nicht unbedeutende Vermehrung der periodischen Literatur üc Preiscourant für das Jahr 1874 einen kleinen Rückgang, da er nur 5873 Nummern aufzählt, während der vorjährige
nnement stellte. Die Zahl der im laufenden Jahre debitirt, be⸗
trägt 3895; davon erscheinen 46 mehr als 7 Mal wöchentlich, 80 7 Mal, 470 6 Mal und 3299 weniger als 6 Mal wöchentlich. Ihren deutschen Zeitungen 261 in Berlin,
in Oesterreich, 214 im weiteren
Ausland, zumeist in der Schweiz, und 36 in Amerika. — Von fremd⸗ ländischen Zeitungen sind zu beziehen: 779 französische, 79 niederländische, 57 russische,
586 englische, 65 schwedische, 18 nor⸗ „ 2 armenische, 15 böhmische, 2 litthauische, 1 portugiesische,
5 serbische, 1 slovakische, 2 flovenische, walachische, 6 wendische, 30 ungarische,
Statistik der letzten Nach derselben waren 136,052 121,109 (89,01 %) Evangelische, Bei den Wahlen Wahlberech⸗
ruar 7849 = 36,75 %]; IV. von 7,817: 4851 (27,2 %); VI. von anuar 15,508 54,80 ; am
die gewählten Abgeordneten ge- Stimmberechtigten bei den
— Die Stadtverordneten⸗Versammlung von Berlin hat durch B schluß vom 5. d. M. die Vorlage des Magistrats vom 24. Februa
der Mahl⸗, Schlacht⸗ und
Deockung des hierdurch für die Kom⸗ mune entstehenden Einnahme⸗Ausfalls, einer Deputation zur Vorbe
Magistrat ersucht, dieser Deputa Diese Deputation ist am
wird. Dagegen lehnt sie es ab Januar 1875 ab anstatt, wi
bisher, mit 2 % Prozent mit 3 ½ Prozent des Miethsertrages des Vor-⸗
Zugleich ersucht die Versammlung den Ma⸗ 1) bei den Königlichen Behörden um Ueberweisung der Ge⸗ als Gemeindesteuer und um Auf⸗
petitioniren, sowie 2) der Ver⸗ Steuerverwaltung durch Dezen
tralisation der Steuerveranlagung und Einziehung eine Vorlage zu
— Die Produktion der Hüttenwerke Deutschlands
sehr erheblichen Aufschwung ge⸗
Die Bedeutung dieser Industrie wird sich einigermaßen aus den nachfolgenden Angaben, welche den vom Kaiserlichen statistischen
Amte veröffentlichten Tabellen über den Gesammtwerth der von den Hüttenwerken in den Jahren 1862 — 1871 erzeugten Produkte entnommen
Deutschen Reiche (ohne Elsaß⸗
Werth. 49,549,281 Thlr. 53,105,622 „ 57,372,047 56,419,304 „ 66,312,367 „
1867: 1868: 1869: 1870: 1871:
ist hiernach eine regelmäßig fort⸗ ein, jedoch nur unerheblicher Rückgang derselben
reten. Die Werthszunahme von ut betragen. Unter den Hütten⸗
werksprodukten nimmt nach der Menge, dem Werthe und der Wichtig⸗
Roheisen die erste Stelle ein.
Die nachfolgende Tabelle läßt die Menge und den Werth der Pro⸗
Masseln, an Rohstahleisen und für das Deutsche Reich, unter nden Antheils, für 1862 — 1871
9 Preußen:
Werth. Thlr. 16,758,008 20,000,604 21,494432 24,141,378 24,553,665 23,677,811 25,984,796 29,274,123 29,690,439 35,829,345
Menge. Ctr. 11,770,929 14,164,144 15,771,786 17,33 1,648 18,222,366 18,853,359 21,065,199 23,608,632 23,109,293 25,958,805
Zur vorstehenden Uebersicht ist vorweg zu bemerken, daß in den
bei Preußen für 1862 — 1866 angegebenen Zahlen die Roheisenproduk⸗
tion der im Jahre 1866 neuerworbene
Im Uebrigen ergiebt sich, wenn man die von 1862 gegenüberstellt, daß die Menge des produzirten
im Deutschen Reiche um 108 Prozent, der Werth der Produktion dagegen um ist.
Silber und Gold einen Gesammtwert
Jahre 1862 und von 23,591,172 Thlr.
Die übrigen Hüttenwerksprodukte, welche liefert, haben allerdings nicht die hohe Bedeutung immerhin repräsentirt aber die Produktion von Zink,
Provinzen mit enthalten ist. Ziffern von 1871 denjenigen Roheisens in Preußen um 125 Prozent, 93 bez. 114 Prozent gestiegen das Deutsche Reich des Roheisens, Blei, Kupfer, hh von 16,123,195 Thlr. im in 1871. An Zink (in
Blöcken) wurden produzirt 1862: 1,195,347 Ctr. für 6,354,199 Thir.
(davon in Preußen 1,195,292 Ctr. für 6
353,901 Thlr.), 1871 dagegen
1,165,943 Ctr. für 7,043,594 Thlr. (davon in Preußen 1,162,061 Ctr.
für 7,020,302 Thlr.). Die Produktion
von Blei (in Blöcken) nebst
Kaufglätte belief sich 1862 auf 697,354 Ctr. für 4,164,114 Thlr.
(davon in Preußen 604,169 Ctr. für 3,621,346 Thlr.),
auf 1,159,224 Ctr. für 7,056,218 Thlr. Ctr. für 6,468,703 Thlr.). An Kupfer
b ), 1871 dagegen (davon in Preußen 1,060,947 lieferten die deutschen Hütten⸗
werke 1862: 58,561 Ctr. für 1,801,251 Thlr. (davon Preußen 56,659 Ctr. für 1,739,517 Thlr.), im Jahre 1871 dagegen 104,133 Ctr. für
3,363,147 Thlr. (davon Preußen 102,61 Die Produktion von Silber betrug 3,794,772 Thlr. (davon in Preußen 74,2
1871: 196,201 Pfd. für 6,053,702 Thlr.
Pfd. für 4,150,155 Thlr.),
Protesterhebung im Postmandatsverfahren; vom 13. März: Anlegung
20,793 Thlr.) hergestellt worden sind.
j 4,150 während von Gold 1862 kin Preußen für 2474 Thlr.), 1871 für 74,511 Thlr. (in Preußen für
5 Ctr. für 3,329,737 Thlr.).
1862: 127,971 Pfund für 79 Pfd. für 2,201,563 Thlr.), (davon in Preußen 132,259 für 8859 Thlr.