b. — 12 11““ 88 8 egen den Menschen und sein Eigenthum. „Der Kampf gegen die Flemente“ ist ein Werk ersten Ranges. Max Fürsts: „Zur Kata⸗ kombe“ war bereits früher ausgestellt im —— Kunstverein. Christen bringen zur Nachtzeit eine Leiche aus dem Kreise der Ihrigen in eine Katakombe. Letzteres Gemälde ist in jeder Beziehung trefflich, nament⸗ lich auch in der Stimmung. Was Komposition, Zeichnung, Ausdruck und Kolorit anlangt, ist es meisterhaft. Auch die „Plündernden Van⸗ dalen“ sind zu loben, sie sind ein Werk eines Schülers des Akademie⸗ professors von Ramberg. Riedmillers „Am Sarge der Braut’ ist sehr it in der Wirkung, doch läßt es hin und wieder in der Zeichnung, ssonders in der Wiedergabe des Ausdruckes der Gesichter, zu wünschen übrig. Heinrich Faust hat das alte deutsche Mährchen vom „Schnee⸗ wittchen“ in drei Darstellungen bearbeitet, Namentlich ist ihm „Schneewittchens Bestattung“ recht 8 Dresden, 14. Mai. Der Geheime Hofrath Professor Dr. Reichenbach, Direktor des naturhistorischen Museums und des bo⸗ v Gartens zu Dresden, Professor an der hiesigen Thierarznei⸗ schule ist unter Belassung seines Titels und Ranges und mit der ge⸗ setzlichen Pension vom 1. April 1874 ab in den Ruhestand getreten. Es ist demselben aber bis auf Weiteres die Fortführung der Direktion des botanischen Gartens übertragen worden. “
— Nr. 39 der Wissenschaftlichen Beilage der Leipziger Zeitung hat folgenden Inhalt: Die Quellen und Anlässe einiger dramatischen Dichtungen Goethe’s. — Konsistorial⸗Rath, Prof. ac.
Dr. Luthardt, die Eigenthümlichkeit der vier Evangelien. — Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschasten. — Leipzig: Das Museum für Völkerkunde.
London, 16. Mai. Die goldenen Medaillen, welche die Geographische Gesellschaft in London für die Förderung geographischer Wissenschaft und Entdeckung zu vergeben hat, sind in diesem Jahre Hrn. Dr. Schweinfurth für seine Forschungen in Central⸗Afrika, und dem Obersten P. E. Warburton für seine merkwürdige Reise durch das westliche Innere von Australien zuer⸗ kannt worden. Ersterer hat die Gränders⸗Medaille, letzterer die Victoria⸗ oder Patrons⸗Medaille erhalten. Die Jahresversammlung der Gesellschaft, in welcher diese Medaillen überreicht werden, findet am 22. Juni statt. 8 b — Die Universität Bologna hat bei der Wiederkehr des JZahrestages der Copernicusfeier durch ihren Rektor den Grafen Albi⸗ ecini, ein werthvolles Geschenk an den Copernicus⸗Verein zu
Thorn gelangen lassen — eine Reihe von wissenschaftlichen Werken,
weelche von Professoren der Universität Bologna in den letzten Jahren
dem Drucke übergeben sind. Diese Sendung ist eine Gegengabe für die s. Z. erfolgte Ueberreichung eines Exemplars der Säcularausgabe
des Werkes De revolutionibus orbium coelestium.
8 Landwirthschaft. 8 Wien, 18. Mai. (W. T. B.) Der offizielle Bericht über den Stand der Saaten konstatirt, daß in der ersten Hälfte des Mai in dem westlichen Theile des Reichs wiederholte F öste vorgekommen sind, daß in dem östlichen Theile des Reichs dagegen nur in den wenigsten Gegenden Frost eingetreten ist. Der Saaten⸗ tand ist demnach im Allgemeinen seit dem 1. d. in dem westlichen heile der Monarchie schlechter und im östlichen besser geworden. Prag, 13. Mai. (Prag. Z) Im Hopfengeschäfte ist es momentan fast ganz stille und größere Umsätze gehören zu den Sel⸗ tenheiten. Schönere Sorten sind auch bei den Produzenten nicht mehr zu finden, und Sekundaqualitäten finden nur bei Se., .n S,8 konzessionen Nehmer. Die Preise variiren gegenwärtig für Stadt⸗ und Bezirkshopfen zwischen 85 — 105, für Kreishopfen zwischen 80 bis 92 per Ctr. Ueber den Stand der jungen Pflanze lauten die Nachrichten sowohl aus dem Saazer als aus dem Auschauer Bezirke befriedigend. Die bisherige kühle Witterung war dem Gedeihen der Hopfenranken in keinerlei Weise nachtheilig; im Gegentheile hat sie das Ueberhandnehmen schädlicher Insekten verhindert. Auch das ge⸗ genwärtige regnerische Wetter kommt den Hopfenpflanzungen nur zu
Statten, da der Boden durch lange Trockenheit ausgedörrt war und bereits dringend der Feuchtigkeit bedurfte. 2
Warschau, 14. Mai. In der letzten Hälfte des September d. J. wird hier eine allgemeine landwirthschaftliche Aus⸗ stellung stattfinden. Die Betheiligung daran ist — den Aus⸗ stellern aus dem Königreich Polen und dem Kaiserreich Rußland auch Ausländern gestattet, doch haben letztere keinen Anspruch auf Prämien und andere Auszeichnungen. Die Ausstellung wird folgende 6 Abthei⸗ lungen umfassen: 1) landwirthschaftliche, Garten⸗ und Forstwirth⸗ schaftliche Produkte; 2) Hau thiere, wie Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Hunde und Federvieh; 3) Erzeugnisse der land⸗ und forst⸗ wirthschaftlichen Industrie; 4) landwirthschaftliche Maschinen, Ge⸗ räthe und andere Hülfsmittel, sowie Muster ländlicher Arbeiten; 5) Pläne und Modelle von ländlichen Arbeiterwohnungen; 6) Muster⸗ wirthschaften und landwirthschaftliches Rechnungswesen. Anmel⸗ dungen sind spätestens bis zum 15. Juli d. J. beim Ausstellungs⸗ Comits hierselbst zu machen. Die Ausstellung wird am 20. Sep⸗
tember eröffnet.
Gewerbe und Handel. Berlin, 19. Mai. In der gestern stattgehabten Generalversamm⸗ lung der Berliner Lombardbank waren 39 Aktionäre mit 549 Stimmen anwesend, welche ein Aktienkapital von 275,700 Thlrn. reprä⸗ setirtan Beschlossen wurde nach stattgefundener Verlesung des Ge⸗ chaͤftsberichts, dem Vorstande für das abgelaufene Geschäftsjahr De⸗ charge zu ertheilen, in den Aufsichtsrath an Stelle der ausgeschiede⸗ nen Mitglieder Hrrn. Direktor A. Zimmermann, Rechtsanwalt Rie⸗ mann und Bankier Max Meyer: die Hrrn. Direktor A. Zimmer⸗ mann, Direktor Dr. Wolff (mitteldeutsche Kredit⸗Anstalt, Filiale Ber⸗ lin) und Direktor Vetter zu wählen. Endlich wurde beschlossen, den gegenwärtigen Aufsichtsrath anzuweisen, innerhalb der nächstfolgenden 2 Monate eine außerordentliche Generalversammlung einzuberufen, in welcher über die derzeitige Lage des Geschäfts der Bank Bericht er⸗
2 2
stattet und über eine event. Fusionirung des Instituts mit einer größern Bank, resp. die Liquidation der Gesellschaft Beschluß gefaßt werden soll. Die Bilanz pro 31. Dezember 1873 wird im Inseratentheil veröffent⸗ licht werden. 8 Heinrichshall, 16. März. In der heutigen dritten ordent⸗ lichen Generalversammlung der Chemischen Fabrik zu Hein⸗ richshall Aktien⸗Gesellschaft waren 13 Aktionäre mit 905 Aktien oder 181 Stimmen zugegen. Von Verlesung des bereits früher ausgegebenen Geschäftsberichtes und der Bilanz wurde Ab⸗ stand genommen und nach Vorlegung des Berichtes der Revisoren dem Aufsichtsrath und der Direktion einstimmig Decharge ertheilt, sowie die Vertheilung von am 1. Juni cr. zahlbaren 10 Procent Dividende, Thlr. 600. — Gratifikation an Beamte Thlr. 500. — Für die Unfall⸗Versicherungskasse Thlr. 1186 26 Sgr. 4 Pf. Ueber⸗ weisung an den Spezialreservefond einstimmig genehmigt. Die Noth⸗ wendigkeit der auf die Tagesordnung gesetzten Erhöhung des Aktien⸗ kapitals wurde auf Interpellation von Seiten der Direktion und des Aufsichtsrathes eingehend begründet, die Erhöhung konnte indeß nicht beschlossen werden, da die nach §. 33 des Statuts nothwendige Hälfte sämmtlicher Aktien nicht vertreten war; es soll in Folge dessen hierzu in nächster Zeit eine außerordentliche Generalversamm⸗ lung einberufen werden. — Schließlich wurde das durchs Loos aus⸗ geschiedene Aufsichtsrathsmitglied Hr. Fabrikbesitzer J. K. Geith,
Coburg, wiedergewählt, ebenso die 3 Herren Revisoren des Vorjahres.
Wien, 19. Mai. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Aktionäre der Anglo⸗Austria⸗Bank hat den Rech⸗ nungsabschluß pro 1873 und die Anträge des Generalrathes be⸗ treffs des in 1,302,092 Fl. bestehenden Reingewinnes genehmigt. Von letzterem sollen nach Abrechnung der bereits bezahlten fünfprozentigen Zinsen 102,092 Fl. für das nächste Jahr gutgeschrieben werden. Der Reservefond beträgt gegenwärtig 3,331,487 Fl. Auf Befragen wurde Seitens des Generalraths die Erklärung abgegeben, daß weder bei dem Bau der ungarischen Nordostbahn, noch bei demjenigen der Ru⸗ dolfsbahn ein weiterer Verlust zu erwarten stehe.
11u““
London, 16. Mai. Der Strike in den Kohlendistrikten von Durham hat seinen Abschluß durch die Nachgiebigkeit der Grubenarbeiter gefunden. Sie haben die von den Grubenbesitzern vor⸗ geschlagene ee von 10 Prozent angenommen und sind wieder zur Arbeit zurückgekehrt. Die Nachgiebigkeit der Arbeiter ist, wie man glaubt, einer Drohung auf Seiten der Meister zuzuschreiben, daß fortgesetztem Widerstande eine weitere Reduktion von 10 zent folgen würde. Gleichzeitig ist auch der „Lock-out- der Feld⸗ e in, ine⸗ 23 worden. die, nrbe ten babc ich mit den Pächtern dahin geeinigt, daß in Zukunft ein Streik nie eher eintreten 8 bis die Feneen der ersteren ihren Arbeitgebern unterbreitet und von der Exekutive des Arbeiterverbandes genehmigt worden sind. 1““
“ ““; b Wien, 18. Mai. (W. T. B.) Die heutige Generalver⸗ sammlung der österreichischen Staats⸗Eisenbahngesell⸗ schaft hat den Rechnungsabschluß für 1873, sowie die Ver⸗ theilung einer Gesammtdividende von 50 Frs. genehmigt. Der nächste Julicoupon wird mit 30 Frs., worunter 5 Frs. als Abschlagszahlung für 1874, eingelöst werden. Die Generalversammlung hat ferner dem Ankauf der Eisenbahn von Tot Megyer nach Surany ihre Ge⸗
nehmigung ertheilt. Plymouth, 18. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer der Ham⸗
bsPSehne 05 Gesellschaft „Thuringia“ ist mit 659,000 Doll. in
ontanten hier eingetroffen. — 1 New⸗York, 18. Mai. (W. T. B) Der norddeutsche Lloyd⸗
dampfer „Weser“ ist hier eingetroffen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 20. Mai. Opernhaus. (123. Vorstellung.) Militaria. Ballet in 4 Bildern und scenischem Epilog von Paul Taglioni. Musik von Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗
Preise. (135. Vorstellung.) Die Journalisten.
Schauspielhaus. Lustspiel in 4 Akten von G. Freitag. Anfang halb 7 Uhr. Opernhaus. (124. Vorstellung.)
Mittel⸗Preise.
Donnerstag, 21. Mai.
Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L. van Beethoven. Marzelline: Frl. Schmidt, vom Großherzoglichen Theater in Weimar, als Gast. Leonore: Fr. v. Voggenhuber. Pizarro: Hr. Salomon. Florestan: Hr. Schott. Rocco: Hr. Fricke. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. Zum Besten der Unterstützungskasse des Vereins „Berliner Presse“. Prolog. Zum ersten Male: In v. Sendung. Lustspiel in 1 Aufzug von Paul
indau.
Besetzung: Generalin von Rügen, Fr. Breithach. Lili, ihre Tochter, FrI. Wienrich. Spangenbach, cand. theol., Hr. v. Hoxrar. Hortense de Brouillac, Frl. Keßler. Doktor Iller, Hr. Liedicke. Diener, Hr. Pohl.
Hierauf: Der Schauspieldirektor. Komische Operette in 1 Akt von Schneider. Musik von Mozart. Dargestellt von Mitgliedern des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters. Zum Schluße Ein Stündchen auf dem Comptoir. Posse mit Gesang in 1 Akt von Haber. Musik von Rosenberger und Bial. Dar⸗ gestellt von Mitgliedern des Wallner⸗Theaters, unter Mitwirkung des Hrn. August Neumann vom Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater. Anfang 7 Uhr. Hohe Preise.
Sämmtliche freien Entrées sind ungültig, dagegen werden den Besitzern von Dienst⸗ und Freiplätzen die betreffenden Billets gegen Zahlung bis Vormittags 12 Uhr reservirt; auch haben
die permanent reservirten Billets für diese Vorstellung Gültigkeit.
Die Suermondtsche Gemäldesammlung.
Ueber die Suermondtsche Gemäldesammlung, über deren Ankauf durch den Staat dem Landtage ein Gesetzentwurf vorliegt, äußern sich die Motive des letzteren wie folgt:
Die Suermondtsche Gemäldesammlung hat seit ihrem Be⸗ stehen das Interesse der Künstler und Kunsthistoriker in wachsendem Grade erregt. In München bei der Ausstellung von 1869, in Dres⸗ den bei der Holbeinausstellung 1871, in Brüssel im vergangenen und in diesem Jahre haben theils die sämmtlichen theils einzelne aus⸗ gewählte Bilder derfelben ein großes Aufsehen auch in weiteren Kreisen emacht und den Ruf der Sammlung als der ersten derartigen Privat⸗ Deutschlands begründet. Eine Reihe der ersten Bilder⸗ kenner hat sich mit ihrem Studium beschäftigt, seit Waasen im Jahre 1859 den ersten Katalog der Sammlung peröffentlichte; 88 sind einstimmig darin, ihr eine außerordentliche Bedeutung bei⸗ zulegen. s 1
Unter solchen Umständen mußte die kürzlich eröffnete Aussicht, diese Sammlung für den Staat zu erwerben, der sorgfältigsten Er⸗ wägung werth erscheinen. Eine genaue Prüfung, Begutachtung und Abschätzung der Sammlung hat bei der Staatsregierung die Ueber⸗ zeugung erweckt, daß der Erwerb derselben unter den mit dem Besitzer nach längeren Verhandlungen vorläufig vereinbarten Bedingungen in hohem Grade wünschenswerth sei. Da der Besitzer den sofortigen Verkauf zur Bedingung macht, hat die Staatsregierung es für ihre Pflicht halten müssen, trotz des vorgerückten Stadiums der Landtags⸗ session die Schritte zur Beschaffung der nöthigen Mittel einzuleiten.
Die zum Verkauf gebrachte Sammlung umfaßt 219 Gemälde, darunter eine mäßige Anzahl aus den deutschen, panischen, italieni⸗ schen und französischen, und eine weit größere Zahl aus den nieder⸗ ländischen Schulen. Unter den Bildern der deutschen Schule ragt eines von Dürer und drei vorzügliche Portraits von Holbein, unter den spanischen Bildern ein Murillo und Velasquez hervor. Am reichsten sind die niederländischen Meister vertreten. Ein berühmtes Portrait von J. van Eyck, eine Reihe vorzüglicher Werke von Ru⸗ bens und Rembrandt und den ersten Meistern der Genre⸗, Land⸗ schafts⸗,Thier⸗und Blumenmalerei in glücklicher Auswahl und großentheils vorzüglicher Erhaltung bilden den Haupttheil der Galerie. Der vom Besitzer geforderte Preis von 340,000 Thlrn. entspricht einer mäßigen Schätzung der Bilder nach einem mittleren Marktpreis, während dagegen die fhnosten Erfahrungen gezeigt haben, daß gerade Bilder der Art und
ie Schulen, welche hier am glänzendsten vertreten sind, bei Versteigerungen oft Preise erreichen, welche ihren Ankauf für öffentliche Sammlungen so gut wie unmöglich machen. Nicht einbegriffjen in den Ankauf sind 16 kleinere Bilder, welche in Brüssel mit der Sammlung ausgestellt waren, aber nicht dem Rentier Suermondt gehören. Auf dem Wege der Verhandlungen wurden zwei Bilder von Hobbema und Rubens ausgeschlossen, deren jedes der Besitzer zu einem so hohen Preise an⸗ — daß ihr Werth für die Staatssammlungen auch nicht annä⸗
ernd dieser Schätzung entsprach.
Unter den Handzeichnungen sind alle Schulen, und zwar eine Reihe der ersten Meister durch sehr hervorragende Blätter veitreten, — 19 selten und dann zu außerordentlich hohen Preisen zu fin⸗
en sind.
Es kann nicht fehlen, daß, wenn eine solche Samm ung für die Königlichen Museen erworben wird, nicht alle Bilder zur Aufnahme in dieselben geeignet erscheinen. Es hat sogar zur Erwägung kommen müssen, ob es sich nicht empfehle, nur den Ankauf einer Anzahl von Bildern aus der Sammlung einzuleiten. Die deshalb gepflogenen Verhandlungen haben jedoch ergeben, daß die Forderungen für eine Auswahl unverhältnißmaßig hoch waren, während die Galerie über⸗ haupt sehr wenige Stücke enthält, die nicht einen wünschenswerthen Besitz für öffentliche Sammlungen bildeten. Es ist deshalb räthlicher erschienen, den Ankauf der ganzen Galerie ins Auge zu fassen, unter der Veraussetzung, daß eine Anzahl von Bildern in der Folge unter Vorbehalt des staatlichen Eigenthumsrechtes an Provinzialgalerie abzugeben seien. “ 1 “
Zur Eisenbahn⸗Tariffrage.
Der Reichskanzler hat in einer Benachrichtigung an den Bun⸗ desrath seine bisher gegen die allgemeine Tariferhöhung der Eisenbahnen im eeaae Interesse gehegten Bedenken, mit Rücksicht auf eine im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt entworfene aus⸗ führliche Denkschrift über das Ergebniß der Betriebseinnahmen der Eisenbahnen im abgelaufenen Jahre und die prekäre Lage des Privat⸗Eisenbahnbaues, nicht weiter festgehalten, vielmehr dem Bun⸗ desrath anheimgestellt, dahin Beschluß zu fassen, daß vom Stand⸗ punkt des Reichs aus gegen eine mäßige, im Durchschnitt den Betrag von 20 % jedenfalls nicht überschreitende Erhöhung der Eisenbahn⸗ Frachttarife unter der Voraussetzung nichts zu erinnern sei, daß gleich⸗ zeitig oder doch sobald als die erforderlichen Vorarbeiten es gestatten, das in der Denkschrift empfohlene Tarifsystem in seinen Grundzügen zur Einführung gelange. 1
In der Denkschrift ist die finanzielle Lage von 35 deutschen Eisenbahnen in den Jahren 1867—1873 übersichtlich dargestellt. Die⸗ selben hatten im Jahre 1867 eine Betriebslänge von 11,374,80 Kilom. mit 2,384,373,071 Mark verwendetem Anlagekapital, mithin pro Kilom. 209,615 M. Im Jahre 1873 dagegen betrug die Betriebs⸗ länge 15,830, wv Kilom., das Anlagekapital 3,762,685,160 M. oder 237,683 M. pro Kilom. Di⸗ Betriebslänge ist in dieser Periode daher um 39, das Anlagekapital um 58, pro Kilom. um 13 % ge⸗ stiegen. Zählt man bei dieser Berechnung 10 Bahnen hinzu, welche erst nach dem Jahre 1867 dem Betriebe übergeben sind, so stellen sich die Zahlen für 1873 auf 18,479,1 Kilom., 4,418,499,512 M. = 239,097 M pro Kilom. oder im Vergleich zu 1867 auf † 16 resp. 85 und 13 Prozent. Diese Mehrausgaben haben ihren Grund in der vermehrten Anlage der Doppelgeleise, in Erweiterungsbauten, Ver⸗ mehrung und g. sttellung besserer, den Ansprüchen der modernen Tech⸗ nik und den erhüöhten Anforderungen des Publikums und der Aufsichts⸗ behörden genügender Betriebsmittel und Aufschließung von Gegenden, deren schwierige Terrainverhältnisse eine erhebliche Steigerung der Bau⸗ kosten zur Folge hatten. 1
Die Betriebseinnahmen haben für jene 35 Bahnen im Jahre 1867 326,018,947 M., im Jahre 1873 561,189,677 M. (pro Kilom. 29,318 resp. 35,927 M.), die Ausgaben 157,008,410 resp. 333,901,760 M. (pro Kilom. 14,119 resp. 21,376 M), in Prozenten der Bruttoeinnahme 48,1 resp. 59,5 betragen. Der Ueberschuß (169,010,537: 227,287,917 M.) ist daher pro Kilometer von 15,199 auf 14,551 M. gesunken, von 51,9 % der Bruttoeinnahme auf 40/5, von 107,8 % der Betriebsausgaben auf 68,1, von 7,1 % des Anlage⸗ kapitals auf 6. Unter Hinzuziehung der übrigen 10 Bahnen stellt
sich die Vermehrung der Betriebseinnahmen auf 610,020,639 M. =.
33,483 M. pro Kilom., der Ausgaben auf 372,609,521 M. = 20,452 M. pro Kilom., oder 61,1 ¾ der Bruttoeinnahme. Der Ueber⸗ schuß (237,411,318 M.) ist dann pro Kilometer auf 13,031 M. ge⸗ 8S. in Prozenten der Bruttoeinnahme auf 38,, in Prozenten der triebsausgabe auf 63,7, in Prozenten des Anlagekapikals auf 5,1. Hierzu kommt noch, daß vorstehend nur die reinen Betriebsausgaben berechnet sind; werden auch die Ausgaben für Erneuerungszwecke mit⸗ berücksichtigt, so ermäßigt sich bei jenen 35 Bahnen der Ueberschuß (172,207,986 M.) auf 11,024 M. pro Kilom., 30,7 % der Bruttoein⸗ nahme, 44,3 % der Betriebsausgaben, 4,8 % des Anlagekapitals; bei Hinzu⸗ ihung der übrigen Bahnen auf (180,892,584 M.) 9929 M. pro Kilom., 9,7 % der Bruttoeinnahmen, 42,1 % der Bruttoausgaben, 41 % des Anlagekapitals. Die Einnahmen haben von 1867— 1873 um 92 resp. 87 x%, pro Kilom. um 23 resp. 8 zugenommen, der Ueberschuß ist dagegen pro Kilom. um 13 resp. 26 % gesunken; die Betriebsausgaben haben sich um 25 % erhöht. Dies ist dadurch veranlaßt, daß seit 7 Jahren die Gehälter der Eisenbahnbeamten um ca. 25 %, die Löhne der Arbeiter um ca. 50 %, Materialien aber theilweis um mehr als 100 % gestiegen sind. In der Denkschrift wird dann weiter berechnet, daß die Steigerung der Gütertarife um 20 x% die Erhöhung der Durch⸗ schnittsrente der Eisenbahnen von 4, 1 auf 5,5 % noch keineswegs sichern würde. Die Denkschrift motivirt dann eingehend diese Tariferhöhung mit der Maßgabe, daß sie auf ein moöglichst geringes Maß beschränkt
und nicht auf die eigentlichen Lebensmittel ausgedehnt werde, ferner
daß sie dazu benutzt werde, um zu einer wesentlich gleichmäßigen Tarifirung zu gelangen und endlich, daß die Haftpflicht der Eisen⸗ bahnen verstärkt werde. “ Literatur. 88 Sdeitdem die Schriften von Joh. Georg Hamann (g in den Jahren 1821 —25 in einer Gefammtausgabe bei Georg Reimer in Berlin erschienen, sind drei Dezennien verfloffen, bevor dieselben Gegenstand literarischer Bearbeitung und Besprechung wurden. Im Jahre 1855 gab C. Carracki „Biographische Erinnerungen“ heraus, 1857 Dr. Gildemeister „Hamanns Leben und Schriften“ in 5 Bän⸗ den, 1869 Rocholl und 1870 Dr. Bröm ein literarisches Charakter⸗ bild desselben. In dieser wiedererwachten Theilnahme für die dunklen und räthselvollen Schriften des „Magus im Norden“ fand M Petri zu Dungelbeck bei Hannover die Veranlassung, die bedeu⸗ tenderen seiner Schriften und zahlreichen Briefe in einer neuen Ausgabe wieder zugänglicher zu machen und sie mit den nöthigen Er⸗ hheee zu begleiten, da ein Hauptgrund der Unbekanntschaft darin liegt, daß die inhaltsreichsten seiner hinterlassenen Schriften ohne nä⸗ here Erklärung vielfach unverständlich blerben.
„Diese im Jahre 1872 begonnene neue Ausgabe liegt jetzt voll⸗ ständig in 4 Bänden (Hannover, bei Carl Meyer) vor. Die theil⸗ nahmsvolle Aufnahme, welche der erste Band gefunden, war für den Herausgeber ein erneuter Antrieb, der Erforschung und Darstellung der Bedeutung Hamanns in seinem ganzen Sein und Schaffen seine volle Kraft zu widmen. Dieser Aufgabe entsprechend, hat der Ver⸗ fasser in 12 Abschnitten das Leben Hamanns und seine Schriften in ihrem historischen und innern Zusammenhange dargestellt. Es wird die Situation, aus der jede der einzelnen Schriften erwachsen, klar erkennbar und der Ideengang im Großen und Ganzen nachge⸗ wiesen. Die „Sokratischen Denkwürdigkeiten“ und die dazu gehöri⸗ gen „Wolken“ sind unter dem Texte mit fortlaufenden bezü lichen Erläuterungen versehen, während andern Aufsätzen, wie den nreuz. zügen Pblalssen. eine den Inhalt erörternde Einleitung vor⸗ angestellt ist. G
Der reiche Briefwechsel mit Kant, Herder, Jacobi und andern hervorragenden Zeitgenossen ist nach der Zeitfolge an den betreffenden Stellen aufgenommen und in die Biographie verwebt, so daß sich aus demselben in Verbindung mit den ebenfalls nach der Zeitfolge abgedruckten Schriften ein vollständiger Ueberblick über den Lebens⸗ und Gedankengang Hamanns ergiebt. 81
Schließlich heben wir noch hervor, daß sich in dem 4. Theil die authentische mit den aufgenommenen Aktenstücken belegte Relation über die Wiederherstellung des Grabmals Hamanns befindet. Wie be⸗ kannt, bewilligte König Friedrich Wilhelm IV. mittelst Kabinets⸗ Ordre vom 14. Februar 1 die hierzu erforderlichen Mittel.
11
— Als besonders geeignet zur Aufnahme in Volks⸗ und Jugend⸗ bibliotheken und zur Verwendung als Schulprämien sind in dem kürzlich in diesem Blatte angeführten ministeriellen Erlaß die vater⸗ ländischen Schriften genannt worden, welche Ferdinand Schmidt herausgegeben hat. In Anknüpfung daran heben wir die folgenden von demselben Derfasser erschienenen hervor, nämlich: aus dem Verlage von A. Haack in Berlin: „Die 2 „Der dreißig⸗ bührige Krieg“, aus dem Verlage von Albert Goldschmidt in Berlin: „Geschichte des Alterthums“, „Geschichte des Mit⸗ telalters“ und „Geschichte der neueren Zeit“, endlich aus dem Verlage von Hugo Kastner in Berlin: „Iliade“, „Odyssee“, „Nibelungen“, „Gudrun“, „Herder“, „Fichte“, „Schiller“, „Gellert“, „Arndt“, „Pestalozzi“.
Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag des Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. 84 Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage Nr. 78)
Die Arbeiter haben
zum Deutsche
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Königreich Preußen.
Privilegium wegen eventueller Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis⸗Obligationen des Schlochauer Kreises bis zum Betrage ven 80,000 Thlru. oder 240,000 Reichsmark.
Vom 20. April 1874.
Wir Wilhelm von Gottes Gnaden König von Preußen zc. Nachdem von den Kreisständen des Schlochauer Kreises auf dem „ Krreistage vom 25. Oktober 1873 beschlossen worden, die zur Einlö⸗ sung der nach Unserm Privilegium vom 10. Oktoher 1859 — Gesetz⸗ r g S. 556 — emittirten und noch im Umlaufe besindlichen Kreis⸗Obligationen sowie zur Erfüllung der vom Kreise behufs Aus⸗ baues von Kreis⸗Chausseen übernommenen Verpflichtungen sowie * einige andere Zwecke der Kreis⸗Kommunalverwaltung erforderlichen Geldmittel im Wege einer Anleihe in Höhe von 80,000 Thlrn. oder
Sammlung
240,000 Reichsmark aus dem Reichs⸗Invalidenfonds
zu diesem Zwecke
oder 240,000 Reichsmark ausstellen zu dürfen,
da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der
Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, —
in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Aus⸗ stellung von Obligationen his zum Betrage von höchstens 80,000 Thlrn., in Buchstaben: Achtzigtausend Thalern oder Zweihun Reichsmark, welche in Abschnitten von 3000, 1500, 600 Mark Reichswährung nach der Bestimmung des Darleihers resp. dessen Rechtsnachfolgers über die Zahl der Schuldscheine jeder dieser Gattungen nach dem anliegenden Schema auszufertigen, mit Hülfe einer Kreissteuer mit vier und einhalb Prozent jährlich zu verzinsen und nach der durch das Loos zu bestimmenden Folgeordnung jährlich vom Jahre der Ausgabe der Obligationen ab mit wenigstens sährlich Einem und höchstens jährlich fünf Prozent des ursprünglichen nomi⸗ nellen Schuldkapitals unter Zuwachs der Zinsen von den amorti⸗ sirten Schuldverschreibungen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Pri⸗ landesherrliche Genehmigung mit der rech
vilegium Unsere Wirkung ertheilen, *½ ein daraus hervorgehenden
nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ist.
Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir unter Zurücknahme des von Uns dem Kreise Schlochau unter dem 3. Juni 1871 — Ges. Sammlung S. 277 — gewährten Privilegiums wegen Ausgabe von Thalern, vorbehaltlich der
Kreis⸗Obligationen im Betrage von 50, Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung
Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über⸗ 1
nommen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei⸗
gedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Berlin, den 20. April 1874. Wilhelm.
(L. S.) Camphausen. Graf zu Eulenburg. Dr.
rovinz Preußen. 89 Obligation des Schlochauer Kreises 2. Emission. . Nr. ůüber Reichsmark.
Auf Grund der unterm 20. April 1874 genehmigten reistags⸗ beschlüsse vom 25. Oktober 1873 und des Allerhöchsten Privilegiums vom 20. April 1874 wegen Aufnahme einer Schuld von 240,000 Reichsmark bekennt sich der Kreisausschuß des Schlochauer Kreises
Namens des Kreises durch diese, für jeden Inhaber
Seitens des Gläubigers als auch Seitens des Schuldners unkündbare
Verschreibung, zu einer Darlehnsschuld von Buchstaben
Tilgungsfonds
auf 300 beziehungsweise
durch das Loos bestimmt.
zahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht.
machung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Fälligkeitstermine in dem Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗ 88 e ses Ae. . b dem 682 n atte der Königlichen Regierung zu Marienwerder oder dem an dessen Der Kreisausschuß des Schlochauer Kreises. Stelle tretenden Organe und in dem Schlochauer Kreisblatte. schuß cloch 1— Sollte eins dieser letzteren Blätter eingehen, so wird von dem Kreisausschusse mit Genehmigung der Königlichen Regierung ein an⸗
Anzeiger oder dem an
deres Blatt substituirt, und die Veränderungen in
Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger bekannt
gemacht.
Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital, und zwar zum Nominalwerthe zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen am 2. Januar und 1. Juli jeden Jahres, von heute an e mit viereinhalb Prozent jährlich in Reichsmünze verzinset. Der Zin⸗ senlauf der ausgeloosten Schuldverschreibungen endigt an dem für die
Einlösung bestimmten Tage.
“ 8 7 8 5
ollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisstände:
. auf Verlangen der Verwaltung des Reichs⸗ Invalidenfonds respektive dessen Rechtsnachfolgers auf jeden Inhaber lautende, mit Zinscoupons versehene, sowohl Seitens der Gläubiger als auch Seitens des Kreises unkündbare Schuldverschreibungen zu einem Gesammt⸗Nominalbetrage, welcher dem noch nicht getilgten
Betrage der Schuld gleichkommt, also von höchstens 80,000 Thalern
dertvierzigtausend 2300
jeder Inhaber dieser Obligationen die eecchte, ohne die Uebertragung des Eigenthums
Regierungsbezirk Marien
— Reichsmark, welche an den Kreis baar gezahlt Perden und mit vier und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen ist.
ie Rückzahlung der ganzen Schuld von 240,000 Reichsmark geschieht vom Jahre 1874 ab aus einem zu diesem Behufe gebildeten Tilgungs⸗ 8 8 fonds von wenigstens Einem Prozent jährlich, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen, nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplanes. Der Kreis behält sich jedoch das Recht vor, die jährlichen Tilgungsraten bis auf höchstens fünf Prozent des ursprünglichen nominellen Schuldkapitals zu verstärken. Die durch die verstärkte Amortisation ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem “ Ta zu. Die jährlichen Amortisationsraten werden .“ auf 200 Mark Die Folgeordnung der Einlösung der Schuldverschreibungen wird Die Ausloosung erfolgt vom Jahre .. ab in dem Monate Juni jeden Jahres. Die ausgeloosten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rück⸗
Erste
den Zeit. 2
der Betrag vom
zu beschaffen, so
gericht zu Schlochau.
werden.
und 200 ausgegeben.
schehen ist.
der Kreis mit seinem ögen.
tlichen Untersckrift ertheilt.
Schlochau, den .. ten
Anmerkung.
der Inhaber der Provinz Preußen.
zu der Kreis⸗Obligatio
über. 88 Achenbach.
am . ten bis Kasse
stellen.
Schlochau, den .. ten...
gültige, sowohl
Reichsmark in
Provinz Preußen.
abgerundet. 16““
Buchstaben, Nr. über
Diese Bekannt⸗
hoben ist. Schlochau, den .. te
dem Deutschen versehen werden.
rminen, zudrucken:
Berlin, Dienstag, den 19. Mi
„Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der ausgegebenen Zinscoupons, beziehungsweise dieser Schuld⸗ verschreibung bei der Kreis⸗Kommunalkasse in Schlochau und den in den vorgedachten Blättern bekannt gemachten Einlösungsstecken, und zwar auch in der nach dem Eintritte des Fälligkeitstermins folgen⸗
Mit der zur Empfangnahme des [Kapitals präsentirten Schuld⸗ verschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinscoupons wird . vom Kapitale abgezogen.
Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die inner⸗ halb vier Jahren, vom Ablaufe des Kalenderjahres der Fälligkeit an gerechnet, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises.
Das Aufgebot und die Amortisation verlorener und vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Gerichts⸗ Ordnung Theil I. Titel 51 §. 120 sequ. bei dem Königlichen Kreis⸗
Zinscoupons können weder aufgeboten noch amortisirt werden.
Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinscoupons vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung an⸗ meldet und den stattgehabten Besitz der Zinscoupons durch Vorzeigung stein der Schuldverschreibung oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinscoupons gegen Quittung ausgezahlt
Mitit dieser Schuldverschreibung sind Zinscoupons bis zum Schlusse des Jahres Für die weitere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden
„Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons⸗Serie erfolgt bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse zu Schlochau gegen Ablieferung des der älteren Zinscoupons⸗Serie beigedruckten Talons. erfolgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons⸗Serie an den In⸗ haber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig ge⸗
Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet Dessen zu Urkunden haben wir diese Ausfertigung unter unserer
„(Siegel des Landraths.) 8⸗ Der Kreisausschuß des Schlochauer Kreises.
Die Unterschriften sind eigenhändig zu unterzeichnen.
Regierungsbezirk Marienwerder. Erster (bis) Zinscoupon “ n des Schlochauer Kreisees Emission. 3*
Reichsmark zu vier und ein halb Prozent Zinsen Reichsmark.. BL1““
Der Inhaber dieses empfängt gegen dessen Rückgabe is 8 Zinsen der vorbenannten Kreis⸗Obligation für das
Pfennige bei der Kreis⸗Kommunal⸗ zu Schlochau und den 88 und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, in dem Amtsblatte der Königlichen Regie⸗ rung zu Marieuwerder oder dem au dessen Stelle tretenden Organe und in dem Schlochauer Kreisblatte bekannt gemachten Einlösungs⸗
187.
Der Kreisausschuß des Schlochauer Kreises. Anmerkung. Die Namens⸗ Unterschriften der Kommissions⸗Mit⸗ glieder können mit Leitern oder Faecsimile⸗Stempeln gedruckt werden, doch muß jeder eigenhändigen Namens⸗Unterschrift beamten versehen werden.
Ddieser Zinscoupon ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schlusse des betreffen⸗ den Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.
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zur
Kreis⸗Obligation des Schlochauer Kreises. 2. Emission.
Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu
der Obligation des Schlochauer Kreises 2. Emission Littr.... ¹ 2 ü 8 Reichsmark à 4 ½ . Serie Zinscoupons für die fünf Jahre 18 bis 18 . bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Schlochau, sofern dagegen Seitens des als solcher legitimirten Inhabers der Obligation kein Widerspruch er⸗
Anmerkung. 1) Die Namens⸗Unterschriften der Kommissions⸗Mitglie⸗ .“ der können mit Lettern oder Facsimile⸗Stempeln gedruckt werden, doch muß 1
händigen Namens⸗Unterschrift eines Kontrol⸗Beamten
2) Der Talon ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinscoupons mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art ab⸗
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Zusammenstellung
der im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger zur Besetzung angezeigten gegenwärtig vakanten Stellen.
Bezeichnung vakanten Stellen.
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halbjährliche ausgegeben.
Beim Verluste des Talons Kreis⸗Thierarzt
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und späterhin die Halbjahr vom (mit Buchstaben) .. ..
in dem Deutschen Reichs⸗ Lehrer an der
zu Cassel
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Neustadt W
jeder Talon mit der eigen⸗
9. Zinscoupon.
10. Zinscoupon.
lon.
Physikus des Kreises Lauenburg i. P. 2 ven des Stadtkreises
Physikus des Kreises Biedenkopf.. Kreis⸗Wundarzt des Kreises Pr. Star⸗
Kreis⸗Wundarzt des Kreises Ragnit. Kreis⸗Wundarzt des Kreises Birn⸗
Kreis⸗Wundarzt des Kreises Kroeben. 1“ Kreis⸗Wundarzt des Kreises Franken -
vee des Osthavelländischen
eises Kreis⸗Thierarzt des Kreises Naugard Kreis⸗Thierarzt des Kreises Chod-
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Krotoschin
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Mogilno Kreis⸗Thierarzt des Bezirks Brilon⸗
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Iserlohn Kreis⸗Thierarzt des Bezirks Olpe⸗
“ Lehrer an der evangelischen Nebenschule zu Schwiebus
5. Lehrer an der evang. Elementarschule zu Herrnstadt
Lehrer für Maschinenkunde an der höheren Gewerbeschule zu Cassel. —
Erzieher in den Kadettenhäusern der westlichen Provinzen Baumeister oder Bau⸗Techniker für
Baumeister für die Leitung der Kanal⸗ und Schleusenbauten des Oberlän⸗ dischen Kanals bei Osterode in Ostpr.
dem Ober⸗Bergamt
Burgermeister zu Neisse Bürgermeister zu Creuznach
Besoldeter Beigeordneter zu Duisburg Rendant der städtischen Sparkasse zu
Städtischer Oberförster zu Wernigerode Kommunal⸗Förster der Stadt Drin⸗
Sekretär für r Kreisausschuß zu
116““ Kreis⸗Kommunal⸗Sekretär zu Stuhm Sekretär für den Kreisausschuß zu
Eisenbahn⸗Bausekretär zu Halle a. d. S. Bureau⸗Assistent an der Land⸗Irren⸗ anstalt zu Neustadt E./ W
Poenae, Teehhe zu Münster. olizei⸗Sekretär zu Bremen Polizeidiener zu Hattlingen
1
300 Thlr. 300 Thlr.
19./5. 74 98
20 /5. 74 71 23./6. 74
17./6. 74 26./6. 74
23./6. 74 22./6.
4./6.
200 Thlr. 200 Thlr.
Kreis⸗Wundarzt des Kreises Hagen.. 20./5. Kreis⸗Wundarzt des Kreises Iserlohn Kreis⸗Wundarzt des Kreises Lippftadt Kreis⸗Wundarzt des Kreises Meschede Kreis⸗Thierarzt des Kreises Carthaus 7./6.
20./5. 20./5. 20./5.
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Fischhaufen Ir. 1./7. Kreis⸗Thierarzt des Kreises Loebau. ,
. 21./5. des Kreises Ragnit. 6./6.
1./6. 23./6.
22./5.
250 Thlr. und 25 Thlr. Miethsentsch.
höheren Bürgerschule I1 1000 bis 1200]
ETnuhlr. höheren Töchterschule 1600 Thlr.
der Hafenbauten in
1800 Thlr. u. freie Wohn. 120 Thlr. Nebeneinnah. 1500 Thlr.
600 Thlr. 700 Thlr.
220 Thlr. und Emol.
1000 Thlr. 19./5. 74 600 Thlr. 26./7. 74
700 Thlr. und 24/5.74 freie Wohn.
18./5. 74 115./6. 74
Ins edition
des Heutschen —
und NC lich er
ilhelm⸗Straße Nr. 32. —
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Buchhalter Julius Gallen ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten G. 204, 74 Komm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung sart nicht ausgeführt werden können. Es wird er⸗ ucht, den ꝛc. Galley im Betretungsfalle festzu⸗ nehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelft Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzu⸗
reußischen Ktaats-Auzeigers:
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 12. Verkünse, Veracltwngen, Submissionen ꝛc. 4. Berloosung, Amortisation, Zinszahlung n. s w. 8 von öffentlichen Papieren.
Deffenelicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablifsements, Fabriken u. Großhandel. 6. Verschiedene wöFeee
7. Literarische Anzeigen.
8. Familien⸗Rachrichten.
rt 1 8 .en en 2n ens und Stuttgart.
Lee. — an vis encristgt. Annoncen⸗Expedition von 0 e in Leipzig, Frank- Frag, —
—
9. Central⸗Handels⸗Register. — in . rater Beilage. 8 hee waers
liefern. Berlin, den 15. Mai 1874. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschrei⸗ bung. Alter: 31 Fahr⸗ Geburtsort: Danzig, Größe: 5 Fuß 4 Zoll, Haare: schwarz, Augen: dunkel, Augenbrauen: dunkel, Kinn: gewöhnlich, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhnlich, Gesichts⸗ bildung: voll, Gesichtsfarbe: gesund, frisch, Zähne: fehlerhaft, Gestalt: untersetzt, Sprache: deutsch mit österreichischem Dialekt. 8
Der Gärtner Eduard Möckel aus Berlin, im Jahre 1873 in Brusendorf, Kreis Teltow, in Kon⸗ dition, 26 Jahre alt, evangelisch, ist durch unser Erkenntniß vom 9. Januar 1874 wegen Sachbeschä⸗ digung zu fünf Thalern Geldstrafe, event. zu zwei Tagen Gefängniß verurtheilt. Da sein jetziger Aufenthalt unbekannt ist, so wird ersucht, obige Strafe an dem ꝛc. Möckel zu vollstrecken und davon zu unsern Akten Nr. 5 de 1874 Mittheilung zu
machen. Mittenwalde, den 13. Mai 1874.
Königliche Kreisgerichts-D
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Offene Reguisition, Gegen den Schlossergesellen Lonis Zeidler aus Hainau ist wegen einer von 8 ihm hierselbst unter Anwendung eines Messers ver⸗ übten * 1911 Mißhandlung eines Andern (§. 223 St. G. B.) die Untersuchung erö und — die Haft beschlossen worden. wird ergeben ersucht, denselben festzunehmen und von dem Ge⸗ schehenen hierher Mittheilung zu machen.
Sprottau, den 8. Mai 1874.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
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