Beilage zu Nr. 134 des Deutschen Neichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers. Nr. 95. — † Das Ceutral-Handels-Register kann durch alle Post-Anstalten des
8 8 3 In⸗ und Auslandes, sowie durch Carl Heymanns Verlag, Berlin, Berlin, Mittwoch, den 10. Juni 1874.
Das Ceutral-Handels-Kegister erscheint in der Regel täglich. Das Abonnement beträgt 15 Sgr. sür das NVierteljahr. elne Nummern kosten 2 Hgr.
Einz S. W., Anhalt 1 Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 3 Sgr. „ Auhaltstraße 12, und alle Zuchhandlungen, für Herlin auch
durch die Expedition: S. W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
ragg, bagsen, Kemp, Andrews,
[2232] Die Herren Mitglieder de “ “ Vereins der Schlesischen Malteser⸗Ritter
ins⸗S iebenen, auf jerdurch eingeladen, sich zu der im §. 10 des Vereins⸗Statuts vorgeschrie „auf een „Mittwoch, den 17. Juni c., Vormittag 10 Uhr,
Schaffgotsch zu A“ rasen Hans Ulrich, eicher Piabigraben Nr. 22, von mir anberaumten
oorrdentlichen Generalversammlung
Die La. zgrdnung. welche den Herren Mitsliedern noch besonders zugehen wird, enthält außer
8 .vr. ittheil und Anträgen: 8 . gäech⸗ zeschäftlichan Matthen Tborstandes über seine Geschäftsführung im v veeB Jahre; 2) die Rechnungslegung des Schatzmeisters behufs Ertheilung der Decharge; Fürsten Hermann 3) Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Fürf G
Hatzfeld. Schloß Falkenberg O./Schl., den 1. Juni Malteser⸗Ritter. des Vereins der Schlesischen Malte er Vorsitzende 8.Lersz Ehaf Praf bhʒa
witzer Actien-GCesellschaft für Koblen- und Fisen- Prod eilanz-Conto per 31. December 1873. .““
Credit.
Per Actien-Capital-Conto . „ Anleihen-Capital-Conto: a. Pfandbriefsschuld: - auf das Rittergut Ornontowitz . ab suecessive amortisirt.. .
8
2lbehvhaH g rFerere Eale Ter eene oen KRach Amerikat ’. . 2 ; 8 em 1 8 11u““ 2 — . Eledigtes Bür ermeister⸗Amt. V v unf 1 esn 8 E11“X“ “ Das biesige Bürgermeister⸗Amt ist erledigt und Die Bedingungen können auf der g ift 8 6n 8 ʒVon Stettin nach dew⸗Yor — soll valdigst wieder besetzt * üies des höbe 8 gistratur eingesehen, auch in Abschrift mitgethei . 8 ge . vin Hull-Liverpool 2 u h r . selben wird die Qualifikation des ren werden. 8 “ v“ 1 Sühng⸗ Benaltungsdienstes gefordert. Das Prenzlau, den 29. Mai 1874. 8 “ iete. iffe: 8 vüct Latägt 1300 Thlr. pro anno. SDie Stadtverordneten. ö1u“ vermittelst der prach tvollen Dampfschiffe⸗ neen⸗, Kapitän B Geeigneie Bewerber wollen ihre Meldungsgesuche D˖tto“, Kavpitän Johnson, „Spain⸗, Kapitän 8.25. „Thaan⸗⸗ ö1 1 v . 8 gan, „En land’, Biseit, Helveiia⸗ 1 — — uüͤbernimmt das — bis . dah. von 799,050 The. † e Uber 1. 2 5 lern auf — e Cchißse un⸗ vietet dadurch die beste Garantie für die sicherste Beförderung der Paffagiere und Passagierpreise: Kajüten: Thlr. 140, 120, 100. 1I Zwischendeck: Ees. 16““ einschließlich vollftändiger Penüstteen. Kinder unter 10 Jahren die Hälfte. 1“ Säuglinge E’“ bikmeter. 11 SbeA* 35 Schillina und 10 Prozent Pannage per Kubi Frachten ht. lb. Bötesselszuf üne Plahe der Vereinigten Staaten.
einfinden zu wollen.
Na Auskunft wird ertheilt in den Comtoiren von
C. Messing, Berlin: Franzöfischestraße 28. Stettin: Grüne Schanze 1a.
“ ien-Einzahlungsraten Rückstände h ht ausgeschriebene Actien Einzahlungsra 8 98 früͤber -2eg Actien und Quittungsbogen. .
* Fange,O9anir. ng:gem Mindener Prioritäts-Actien à 998
oI11111144“*“]
1,000 4 ½ % Berlin-Stettiner Prioritäts-Actien à 101 ½ 1,015 —
— I3övöF8 16437 22 6
20,200 3 ½ %& Schlesische Pfandbriefe à 81t0. . 3
30 „ 5 Berg.-Märkische Prioritäts-Actien à 102 ⅞ 26 7247115 8 1“ 3 3 b VII. Serie . . . . u* eechAeng evs 1 8 b. Hypothekenschuld . “
116“ 1“ “
15,441 26 V auf das Rittergut Dubensko b successive amortisirt
Reserve-Fonds-Conto . . Gewinn- und Verlust-Conto.
Verwaltungsrath-Tantième-Conto . Dividenden-Conto- “
1 üitg 2309 2 2
as-Apevsen-Coutzazoz Bge 39
“ ens w4⸗ Zinsen bis 31. Dezember: 3 12,518 —— .
15,500 Thlr. 4 ½ % Cöln-Mindener Prior.-Actien 174. 11.
22. 15. — Eö 353. 15. —
Conto der 8 „ Conto der Grubenantheile . „ Conto der landwirthsch aftlichen Güter Conto der BSüene- vhae 8“ Conto der eiter-Colonie 1111““ Conto des Betriebes des Rittergutes Ornontowitz Conto „ 8 8 8 Dubensko Conto des Ertrages der Forsten ““ Hypotheken-Conto . . —“ Haupt-Kassa-Conto
Berlin-Stettiner „ Schlesische Pfandbriefe
60,192 35,035 6,191 . 397,659 “ ““ 156,858 e “ 7,395 16 61,097 412,992 14 6,553 2 14,155,11
1150,431 4
„
„
„
“ 3 “ 179,714 1 ““ 11161“*“ 216
b ihen-Spesen-Conto. . . 25 — Fonds-Conto . “ An .ve ees Bteinkoblengraben 1“ 2 4 Fonds-Spesen-Conto . . . . . . . . Gonto der landwirthschaftlichen Güter 8 1 Congts der Grubenantheile “ .“ Conto der Forsten: 12 b W“ Conto des Betriebes der landwirthschaftlichen Güter:
1 12 Abschreibung auf Gebände des Rittergutes Ornontowitz 10,211 74221 1 8 .
Conto der Iveeuneee mnafoxik . 1 3 Abschreibung a ude . 2¹1 1 1 889 3 Conto des Betriebes der Forsten.
Conto des Chausseebau-Prqjectes b — 500 —
821. 11. 9. 7,470. 13. 7. 1 ⁄
Conto der Verwaltungsraths-Kosten . . . . . . . Conto der Syndikats-Kosten .. 1“ 8 Conto der Directions-Kosten:
in Rerln “
in Ornontowitz. 6
3,410 18 647
Conto des Ertrages der Arbeiter-Colonie Haupt-Cassa-Conto . . . . . . 5 Reserve-Fonds-Conto:
Uebertrag vom 1. Januar.
10 % des Gewinnes pro 1873
8
78010 12,518 — — 2,309 2 2
204,039 17 3
altu th-Tantième-Conto: 1 „ Verxaltungsr.,007 Thlr. 12 Sgr. 2 Pf. Gewinn „ Dividenden-Conto: 2 % von 625,900 Thlr.. . Bilanz-Conto: Restgewinn pro 1873 . .
„
3 “ Berlin, den 31. December 1873.
Der Verwaltungsrath. esewenars
gerichtliche Bücher-Revisor. C. F. W. Adolphi.
Diese Bahnen haben 15 Milliarden Thlr. gekostet und transportiren in einem Jahre über 8000 Mill.
28,252 26 6 138,370 26 2
ädlichen Eisenbahnen, Obligationen. Königs r E uldverschreibungen 8 hessisches Staats⸗Lotterie „Anlehen de 18 Lauenburger, Löbauer, Schrimmer, 8 mer Kreis⸗Obligationen. Lütti er Prämien leihe de 1868. Oesterreichisches 8 mien⸗Anlehen de 1839. Oest erreichise Staats⸗Prämien⸗Anlehen de 1864. Olden!
ische 3 % Prämien⸗Anleihe de 1871 Rücgs Posener 3 ½ % Pfaadbriefe. Süd deutsche 2 kredit⸗Pfandbriefe. Triester Prämien⸗An 18 1855. Türkische Anleihen de 8g 1 1865. Wermland 4 % Güter⸗Hypot
de 1851.
ste, am 6. Juni c. erschienene Nr. (23) d.Sigkigemeinen Verloosungs⸗Ta belle enthält die Ziehungslisten folgender Papiere: Aktien⸗Bau⸗Gesellschaft Alexandra⸗ Stiftung,
ie Zi Aktien. Barletta 50 Lire⸗Loose de 1870. Ber⸗ “ 889 2 1.S. eesnsg ünsf ö . d’e a Firnn mmunal⸗, Ei 2 „ und In⸗ Brüsseler Prä . 188. nvee, dee. eee⸗ “ nitzer, Cölner, Karlsruher Stadt⸗Obliga⸗
ängli cheint wöchent⸗ tionen. Cobur „Gothaische Kredit esellschaft, “ g. Be heszgafe der vvothekenbank. Cöln⸗Mindener
15 Sgr veteh dgrüsh burch Nheeeetfgalten. so⸗ 3 ½ % Prämien⸗ utheilscheine. “ Pen. 1 8 rch Fhe Heymanns Verlag, Berlin, 8. W., kreditbank Gotha, Prämien⸗Pfandbri beFüc⸗ e ve, Ta eeaörtehe vgtezes 1e Be geäce hecihe Maheheer⸗ 8 Zesge 1.-E. K. Ee. 8* “ 1863 8 1865. Keabmiss⸗ Gesellschaft der
lichung durch den Deutschen Reichs⸗ und Kö⸗ niglich Preußischen Staats⸗Anzeiger erfolgt.
Die Allgemeine Verloosungs⸗Tabelle des Dem⸗ schen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staate⸗
Verloosungs⸗Tabelle d
es Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers.
ammenzestellt in Folse amtlicher Veranlassunt d.ebencer Hanr Ps zu Berlin, welche Be. isichts derjenigen von ihr in Verwahrung * erwaltung genommenen Papiere die Ziehungs⸗ F22 Verloosungslisten nachsehen läßt, deren Veröff
Der wirthschaftliche Aufschwung 1857 bis 1872.
II.
Einen schlagenden Beweis von dem Aufschwung Großbritanniens liefert die Thatsache, daß der Ueber⸗ schuß der Staatsrechnung von 1873 auf sicher 5, von Einigen sogar auf 6 Millionen Pfund Sterling an⸗ genommen wird. 1
Ausfuhr Frankreichs, welche trotz eines Krieges, der 100,000 Menschen und mehr als 10 Milliarden Franks verschlang, zeigt nach dem Sehelchln sofort “ wie aus folgender Tabelle zu ersehen ist: “
Ei 6 Ausfuhr:
2 ,846,495,000
Der Eisenbahnbau hat in dieser Periode dies⸗
. seits und jenseits des Atlantischen Oceans einen nie
geahnten Aufschwung genommen. Im Jahre 1865 wurde die Gesammtlaͤnge der europäischen Eisen⸗ bahnen auf 42,000 englische Meilen, die der nord⸗ amerikanischen auf 33,860 Meilen berechnet. Im Jahre 1873 nahm man die Länge der Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten bereits auf 60,000 englische Meilen an. In ähnlichem, wenn auch nicht so starkem Maßstabe haben sich auch die Linien in Europa vermehrt. Ihre Länge wurde für Ende 1871 auf 70,000 englische oder 14,000 deutsche Mei⸗ len berechnet, wovon auf Großbritannien 3255, Deutschland 2669, Frankreich 2307, Rußland 1516, Oesterreich⸗Ungarn 1372 Meilen entfallen. Asien besaß 1869 971 Meilen, Afrika 175 Meilen, Nord⸗ amerika 12,000 Meilen, Südamerika 160 Meilen, Australien 181 Meilen. Auf der ganzen Erde waren 1871: 28,300 Meilen vorhanden, eine Länge, mit der man die Erde am Aequator fünfmal umgürten kann.
Ctr. Waaren, abgesehen von Personen und dem eige⸗
nen Gewicht der Züge. Wie Weber im Jahre 1866
berechnete, reicht der von diesen Bahnen zuruckgelegte
* weit über die Grenze des Sonnensystems inaus.
Nachdem in den Vereinigten Staaten die Central⸗ Pacific⸗Bahn, welche den Atlantischen Ocean und das stille Meer von New⸗York bis St. Francisko über das Felsengebirge verbindet, in unglaublich kur⸗ zer Zeit hergestellt worden, werden jetzt schon zwei andere Pacific⸗Linien im Norden und Süden quer durch den breitesten Theil des nordamerikanischen Kontinents gebaut. Bereits ist der Plan, einer ganz Asien in das europäische Eisenbahnnetz durch Be⸗ nutzung des russischen und des englischen Netzes in Ostindien hineinziehenden central⸗asiatischen Bahn aufgetaucht. An dieses weitschichtige Perst schließt sich der Plan einer Vermehrung der russischen Eisen⸗ bahnen durch 14 Linien in einer Gesammtlänge von 1000 Werst. Nichts wird mehr für unmöglich ge⸗ halten! Das beweisen die Pläne für Verbindung Englands mit dem Kontinent durch den Kanal und Schwedens mit Dänemark durch den Oeresund mit⸗ telst eines Tunnels. 1
Neben den gewöhnlichen Eisenbahnen machen einer⸗ eits die kleinen Bahnen mit schmaler Spurweite, sowie die Gebirgsbahnen mit Seilbetrieb oder mit Zahnrad, sowie nach dem 8 Wetli Fortschritte, und in Amerika geht man sogar mit der Idee um, durch Herstellung doppelter Spurweiten die Schnellig⸗ keit der Eisenbahnen bis auf 20 deutsche Meilen in der Stunde zu vermehren.
Andererseits geht auch die Locomotion auf den Straßen mittels Anlegung von Pferdebahnen, sowohl als durch Verbreitung der Straßenlokomotiven großen Verbesserungen entgegen. In ist neuerdings sogar ein Gesetz bezüglich der Ordnung des Ge⸗ brauchs der Letzteren auf Landstraßen und öffentlichen Plätzen erlassen worden.
In dieselbe Periode fällt die lange angezweifelte lückliche Vollendung des Suezkanals, welche den eg nach Ostindien um mehrere Monate abkürzt und wann einmal die nöthige Anzahl geeigneter Dampfschiffe gebaut sein wird, das Mittelmeer wie⸗ der zu einem Brennpunkte des Welthandels in höherem Maße zu machen verspricht, als er in der blühenden Zeit des Mittelalters gewesen war.
Neben dieser großen Vermehrung der Verkehrsmittel zu Lande ging die I“ der Handelsmarine einher, welche in jedem Jahre eine Vermehrung auf⸗ zuweisen hatte. Nach dem Internationalen Register für Schiffsklassifikation hatten von 1872 zu 1873 sich die Segelschiffe der Zahl nach um 446 (von 56,727 auf 56,281) und dem Tonnengehalt nach um 368,032 (von 14,453,868 auf 14,185,836) vermindert, die Dampfschiffe der Zahl nach um 813 (von 4335 auf 5148) und dem Tonnengehalt nach um 647,523 (3,680,670 auf 4,328,193) vermehrt. Für Segel⸗ und Dampfschiffe zusammen ergiebt dies eine Ver⸗ mehrung der Zahl nach um 367 (von 61,062 auf 61,429) und dem Tonnengehalt nach um 279,491 von 18,234,538 auf 18,514,029). Im Jahre 1872
ildeten die Dampfschiffe unter der Gesammtheit der Segelschiffe der Zahl nach 7 pCt., dem Tonnen⸗ gehalt nach 20 pCt., im Jahre 1873 der Zahl nach 8 ½ pCt., dem Tonnengehalt nach 23 ½ pCt.
Auch das Postwesen fand eine der Entwickelung der Eisenstraßen und der Dampfschifffahrt entsprechende großartige Reform, namentlich in Mitteleuropa, wo endlich die in England schon vor der Krisis von 1857 eingeführte Pennypost von Deutschland, Oester⸗ reich, Italien und der Schweiz auch angenommen und unter anderen wesentlichen weiteren Erleichterun⸗ gen namentlich die wohlthätige Einrichtung getroffen wurde, daß um das doppelte Porto Briefe bis zum Gewicht von ½ Pfund befördert werden. Die Tarife für alle Arten des Postverkehrs wurden über die ganze Erde hin sehr stark ermäßigt; und bereits ist ein Weltpostkongreß auf Anregung des neuen deut⸗ schen Reichspostmeisters einberufen, um neue Erleich⸗ terungen zu berathen. So reichen sich Post und Telegraph, welcher Letztere mit der internationalen
Organisation schon seit Jahren vorangegangen ist, “ “ 1
die Hand, um den Völkern den Segen der Solida⸗ rität, der Kultur und der Verbrüderung zu veran⸗ schaulichen und zur Nacheiferung anzuregen.
Alle jene Fortschritte treten verhältnißmäßig in den Hintergrund vor der zaubergleichen Entwickelung des Telegr “ dieses märchenhaftesten aller Ver⸗ kehrsmittel. ir entnehmen einem Vortrage von W. Huber vor der geographischen Gesellschaft in Heris nach dem Wiener Fremdenblatt, folgende
istorische Schilderung des allmäligen Wachsthums des Telegraphennetzes des Erdballes — im Laufe von kaum einem Vierteljahrhundert.
In Frankreich wurde erst am 1. März 1851 der Telegraph dem öffentlichen Gebrauche übergeben, nachdem er einige Zeit vorher bereits im Dienste der Regierung und des diplomatischen Verkehrs den schwerfälligen und unsicheren optischen Telegraph ver⸗ drängt hatte; heutzutage beträgt das . “ allein 44,000 Kilom. (5930 d. M.)
inien mit 123,000 Kilom. (16,577 d. M.) Draht; das Europas 270,000 Kilom. (36,388 d. M.) Linien mit 700,000 Kilom. (94,340 d. M.) Draht, welch letztere Länge also nabes der doppelten Entfernung des Mondes von der Erde gleichkommt. Für den ganzen Erdball kann die Länge sämmtlicher Tele⸗ graphendrähte auf 2 Millionen Kilom. (270,000 d. M.) angeschlagen werden und angeschlagen werden und vermöchten dieselben hiernach den Aequator fünfzigmal zu umspannen.
Im Jahre 1871 passirten 33,000 Depeschen die europäisch⸗indischen Linien. Die Zahl von 45 Tagen als Durchschnittszeit angenommen, welche ein Brief gebraucht, um von Europa nach Indien, Australien oder China zu gelangen, während eine Depesche in längstens zwei Tagen an ihrem Bestimmungsorte ankommt, ergiebt für jede Depesche einen Gewinn von 43 Tagen, für die 33,000 Depeschen eines Jahres sohin einen Zeitraum von 40 Jahrhunderten. Die nämliche Berechnung auf die 240,000 Depeschen angewendet, welche jährlich die transatlantischen Kabel durchlausen, ergiebt eine Ersparniß von 65 Jahrhunderten. Demnach wird durch den trans⸗ oceanischen Telegraphen, seinem gegenwärtigen Be⸗ stande nach in jedem Jahre die Zeit von mehr als 10,000 Jahren gewonnen. Diese Berechnung ist keine bloße Spielerei; denn denkt man an den Spruch „Zeit ist Geld“, so läßt sich leicht berechnen, daß dieser ersparte Zeitverlust, abgesehen von den sonstigen Vortheilen, welche rasche Nachrichten sür die Prodgktion bieten (z. B. die Gelegenheit des günstigen Ankaufs von Rohbaumwolle in Indien durch europäische Fabrikanten), gleich einer ent⸗ sprechenden Vermehrung der Produktion zu rechnen ist.
Seit der Krisis von 1857 hatte auch die indu⸗ strielle Entwickelung verschiedene Impulse erhalten. Seitdem ist die Nähmaschine und das Petroleum aus den Vereinigten Staaten in Europa eingeführt, die landwirthschaftlichen Maschinen Englands eingebür⸗ gert, der Werkzeugmaschinenbau in Deutschland be⸗ gründet, die Anlegung von städtischen Gas⸗ und Wasserwerken vermehrt, die Stahlproduktion durch neue Erfindungen auf eine nie geahnte Höhe gehoben und der Eisenbahnbau enorm ausgedehnt worden.
Hier ist auch das Umlaufswesen zu nennen. In Europa und Amerika cirkulirten nach Annahme von Delmar 3654 Millionen Thaler an baarer Münze. Der Notenumlauf der bedeutendsten Banken belief sich auf 4233 Millionen Thaler im Jahre 1871. Die Umsätze des Clearinghouse in London betrugen im Jahre 1870: 3904 Millionen Pfund Sterling, im Jahre 1871: 4787 Millionen Pfund Sterling, im Jahre 1872: fast 6,000,000,000 Pfund Sterling. Diese letzteren Daten zeugen von der höheren Reife des englischen Kreditlebens. Die Minderabnützung der Geldstücke bei so riesigen Umsätzen werden auf über 200 Ctr. Gold in einem Jahre berechnet.
Eine Vorstellung von der bedeutenden industriellen Thätigkeit unserer Zeit vermögen auch folgende Daten zu geben: Schon 1860 beschäftigten die englischen Metall⸗Bergwerke und Schmelzöfen so viele Dampf⸗ maschinen, daß sie zusammen 450,000 Pferdekräfte repräsentirten; die Dampfmaschinen der Manufak⸗ turen hatten zusammen 1,350,000 Pferdekraft, die Dampfschisse 850,000, die Lokomotiven 1 Million, insgesammt 3,650,000 Pferdekräfte, eine Leistung, wozu 77 Millionen Männer, d. i. der mannskräftige Theil einer Bevölkerung von 250 Millionen nöthig wäre! Heute schätzt man diese Pferdekräfte schon 8 als das Doppelte.
Die Vermehrung der Produktion läßt sich auch an einem Beispiele, das uns nahe liegt, veranschaulichen. Die Bierbrauereien Oesterreichs (einschließlich Un⸗ garns), welches gegenwärtig das beste Bier der Erde produzirt, haben sich innerhalb zehn Jahren neben der zweitstärksten Weinproduktion Europa's (nach Frankreich) mehr als verdoppelt. Im Jahre 1872 erzeugten 21 Brauereien über 5,400,000 Eimer Bier; 1862 nur 2,220,863, 1867 nur 2,978,464 Eimer.
Die Produktion der hier verzeichneten einund⸗ zwanzig Etablissements stieg also von 2,2 Millionen Eimer auf 5,4 Millionen oder um 145 Prozent.
Erwähnen wir, daß neben diesem ungeheuren Auf⸗ schwung Wissenschaft und Technik fortwährend neue Entdeckungen machen, — daß die schöpferische Kraft der gebildeten Arbeiter die Produktion stets mit neuen Erfindungen bereichert, — und erinnern wir an die Thatsachen, daß Krisen überhaupt nur in hochentwickelten Industrieländern vorzukommen pfle⸗ gen, so kann es nicht mehr Wunder nehmen, daß die Befreiung von dem Alp des französi⸗ schen Krieges, welcher seit Jahren über der soli⸗ darisch zusammenhängenden Geschäftswelt Mittel⸗ europa's wie ein Damoklesschwert geschwebt hatte, den Unternehmungsgeist in einer Weise aufstachelte, daß er hohe Wellen und Schaumkronen trieb und endlich bis zur akuten Krankheit der Krisis aus⸗ artete — mit allen ihren Auswüchsen und Ver⸗ brechen im Gefolge.
Der Jahresbericht der Handelskammer zu Mülhausen für die Kreise Mülhausen, Heiligenstadt und Worbis pro. 1873 spricht
sich über die Lage des Geschäfts im Allgemeinen wie folgt aus.
In dem vergangenen Jahre 1873 gelangte die schon längere Zeit in Aussicht stehende allgemeine Börsen⸗Krisis zum Ausbruch und beschädigte fast alle Besitzenden mehr oder wer. 2 durch die groß⸗ artige Entwerthung der meisten börsengängigen Pa⸗ piere, während ihr Verlauf auch den Gang des Waaren⸗Handels und der Gewerbe ernstlich beunruhigte. — In unserem Handelskammerbezirke blieb die Lage der Industrie und des Handels erfreulicher Wesse von den Wirkungen dieser Krisis fast gänzlich ver⸗ schont und es befanden sich sogar mehrere Haupt⸗ branchen der Gewerbthätigkeit in einer günstigen Situation, die bis zum Jahresschlusse andauerte. Wir nennen in dieser Beziehung die Webereien halb⸗ wollener, wollener und baumwollener Gewebe, Bier⸗ brauereien, Saffianfabriken, Eisenwaarenfabriken ꝛc., denen es niemals an Absatz, wohl aber öfters an Arbeitskräften fehlte.
Die Wollgarnspinnereien unseres Bezirkes hatten dagegen unter dem Drucke der von Belgien und Elsaß⸗Lothringen einströmenden Ueberproduktion an wollenen Garnen zu leiden und konnten im Allge⸗ een keine vollständig auskömmlichen Garnpreise
elen.“
Aus dem Berichte über die Thatsachen heben wir
olgendes hervor: Von den 216,800 Ctr., welche an
tein⸗ und Braunkohlen konsumirt werden, kamen 40 % aus Westfalen (1870: 75 %), 27 % dem König⸗ reich Sachsen (Zwickau, 1870: 12 ½ %), Provinz Sachsen 18 % (1870: 12 ), Böhmen 13 %, Schle⸗ sien und Bayern 2 %. ie Eisengießerei zu Mül⸗ hausen verarbeitete 2800 Ctr. Roheisen zu diversen Maschinentheilen. Für die Leim⸗ und Seifenfsbri⸗ kation war das Jahr ein gutes. Die Produktion und die Ausfuhr von Bier und Fleischwaaren hat 5 zugenommen. Die Wollenweberei hat sich besonders im Eichsfelde gehoben. In Dingel⸗ städt resp. Umgegend sind in den letzten Jahren neue Etablissements entstanden, so daß jetzt 7 Spin⸗ nereien in Thätigkeit sind (1 Dampfanlage und zu einer Wasserkraft 1 Reservemaschine). Ferner be⸗ finden sich am Orte 7 Walkereien (Appretur⸗Anstal⸗ ten), von denen 3 größtentheils für fremde Rechnung beschäftigt sind. Außerdem sind 6 Färbereien am Platze, darunter 3 Lohnfärbereien, welche mit den den Preis ungemein drückenden Mühlhäuser Färbe⸗
reien zu leeerrinen haben. Die Fabrikate sind wollene und halbwollene Flanelle, gemustert und einfarbig, Krepp, halbwollene Kleiderzeuge, Kasinette, Baumwollgewebe und Bettzeuge.
In Küllstedt werden wollene und halbwollene glatte und geköperte, gemusterte und einfarbige Fla⸗ nelle und Teppiche fabrizirt, welche theils auf den Messen in Frankfurt a. M., Braunschweig und Leipzig, theils durch bedeutenden Hausirhandel ver⸗ trieben werden. Ein großer Theil Wollwebgarne wird von auswärts bezogen. Es mögen für Küllstedter Rechnung in Küllstedt und Umgegend 500 Webstühle beschäftigt sein, welche Zahl sich in den Wintermona⸗ ten noch bedeutend erhöht. Von wollenen Strumpf⸗ waaren wurden nur Strümpfe lebhafter gefragt; außer ahlreichen andstrickerinnen waren 50 Strickmaschinen
iermit vollauf beschäftigt. In Leinen arbeiteten ca. 1500 Handstühle, größtentheils im Kreise Worbis, welche ca. 80,000 Schock Leinwand lieferten. Die Kunstwollspinnerei zu Mülhausen war unaus esetzt in lebhaftem Betriebe. Für die Cigarren⸗, 8n2 für die Saffian⸗ und Schaflederfabrikation war das Jahr ein ungünstiges, dagegen erfreuten sich die Leder⸗ gerbereien wie die Papierfabriken eines regelmäßigen Geschäfts. Die nach Heiligenstadt verlegte Eega⸗ nadelfabrik, sewie die Maschinenfabrik zu Mülhausen haben sich weiter gut entwickelt. Die Pferdestriegel⸗ Fabrik hat so wenig prosperirt, daß sie die Herstel⸗ lung gerollter Thür⸗ und Fensterfitschen begonnen hat. Als neuer Industriezweig hat sich die Näh⸗ maschinenfabrikation seit 1869 eingeführt; die be⸗ treffende Fabrik „(Claer und Flentje) lieferte im Jahre 1873 bereits über 1000 Maschinen, zum gro⸗ en Theil für das Ausland. Die Uhrgehäusefabri⸗ ation wurde lebhaft betrieben. Kurzwaaren sind in gewohnter Weise hauptsächlich für die Messe fabri⸗ zirt worden. Auch die Kunsttischlerei und Holz⸗ schnitzerei lieferte gute Resultate und hat bereits Verbindungen mit dem Auslande angeknüpft.
Bei dem Kreisgericht zu Mülhausen sind 157, bei dem Königlichen Kreisgericht zu Worbis 67, bei dem Königlichen Kreisgericht zu Heiligenstadt 76 Firmen in den Handelsregistern eingetragen.
Die Hand⸗ls kammer besteht aus 15 Mitgliedern. Den Vorsitz führt der Stadtrath a. D. Werner, Feee in Mülhausen, Stellvertreter desselben der Fabrikant E. Kurtze daselbst.
Alfeld. Im hiesigen Handelsregister ist auf Fol. 32 bemerkt, daß die — in Folge Aend 85 s enderung der Firma erloschen ist. Alfeld, den 8. Juni 1874. “ Königliches Preußisches Amtsgericht.
Alfeld. Bekanntmachung. Im hiesigen Handelsregister ist auf Fol. 145 heute eingetragen die Firma: „A. Traupe & Co.“, als deren Inhaber der Cigarrenfabrikant Carl Friedrich August Traupe und Kaufmann Theodor Haasemann in Kl. Freden, welche eine offene Handelsgesellschaft bilden, und als Ort der Niederlassung Kl. Freden. Alfeld, den 8. Juni 1874. Königliches Preußisches Amtsgericht.
Berlin. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist heute unter Nr. 150 zufolge Verfügung vom 21. d. Mts. die Firma lbert Meyher zu Teltow, und als Inhaber der⸗ 2. der Kolonialwaarenhändler Albert Meyer ein⸗ getragen. Berlin, den 22. Mai 1874.
Königliches Kreisgericht. I. (Civil⸗) Abtheilung.
1 8 —
Berlin. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4077 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Bau⸗Gesellschaft Cottage vermerkt steht, ist zufolge Verfügung vom 8. Juni 1874 am 9. Juni 1874 eingetragen: Der Direktor Dr. Theodor Eulenstein ist aus dem Vorstand ausgeschieden. -8 Durch Beschluß der Generalversammlung vom 22. Mai 1874 ist der §. 3 des Statuts dahin abgeändert, daß Bekanntmachungen von Seiten der Gesellschaftsorgane für gehörig publizirt gelten, wenn sie einmal in: 1] die Berliner Börsen⸗Zeitung, 2) die National⸗Zeitung, . 3) die Vossische Zeitung, eingerückt werden. erner hat das Statut den Sesaß erhalten, daß die Direktion und der Aufsichtsrath er⸗ mächtigt worden, beim Verkauf von Parzellen der Gesellschaft zum Zweck der Reduktion des Grundkapitals Aktien der Gesellschaft al pari an Zahlungsstatt anzunehmen, so jedoch, daß von dem Kaufpreise mindestens der fünfte Theil baar bezahlt wird.
Zufolge Verfügung vom 9. Juni 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt:
In unser Firmenregister ist Nr. 8114 die Firma
B. Lehmann
und als deren Inhaber der Kaufmann Bernhard Lehmann hier
(setziges Geschäftslokal: Alte Jakobsstraße 108) eingetragen worden. G
Die hiesige Handelsgesellschaft in Firma:
1 N. Oppenheim Söhne (Gesellschaftsregister Nr. 3143) hat für ihr Handels⸗ geschäft dem Kaufmann Siegmund Flatow hier Pro⸗ kura ertheilt, und ist dieselbe in unser Prokuüren⸗ register unter Nr. 2816 eingetragen worden.
„In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 691 die hiesige Handlung in Firma: Johannes Jeserich vermerkt steht, ist eingetragen: Zu Dortmund ist bc assn errichtet. Berlin, den 9. Juni 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
Cammin. Bekanntmachung. 1 In unser Firmenregister ist unter Nr. 140 als Firmeninhaber: “ der Kaufmann Louis Hensel, als Ort der Niederlassung; Wollin, als Firma: Louis Hensel, zufolge Verfügung vom 4. Juni am 5. Juni 1874 eingetragen. Cammin, den 5. Juni 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Cöthen. Handelsrichterliche Bekanntmachung. Der verehelichten Regina Meyer, geb. Nathanson, hier, ist vo dem alleinigen Inhaber der, Fol. 61 des Handelsregisters eingetragenen Firma der offenen Handelsgesellschaft „J. 2 Meyer, in Cöthen, Kaufmann Emil Meyer hierselbst, für letztere von
heute ab Prokura ertheilt worden. 8
Cöthen, den 9. Juni 1874 1
Herzoglich Anhaltisches Kreisgericht.
Der Handelsrichter. 8 Kettler.
Duisburg. Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Duisburg. In unser Firmenregister ist unter Nr. 557 die
Firma „G. Fackelmann“ und als deren Inhaber
der Bierhändler Gallus Fackelmann zu Duisburg
am 4. Juni 1874 eingetragen.
Elberfeld. Bekanntmachung.
In das Handelsregister bei dem Königlichen Han⸗ delsgericht hierselbst ist heute bei Nr. 1297 des Gesell⸗ schaftsregisters auf Anmeldung eingetragen worden, daß die Liguidation der Actien⸗Gesellschaft unter der Firma: Stückfärberei und Alizarinfabrik in Elberfeld beendet und die benannte Firma nun⸗ mehr gänzlich erloschen ist.
Elberfeld, den 20. Mai 1874. 8
Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Mink. .
Elze. In das hiesige Handelsregister ist heute auf Fol. 92 eingetragen: Firma: Freiherrlich v. Steinberg'sche Mühle zu Brüggen, Firmen⸗Inhaber: Geheime Rath von Steinberg zu Brüggen, Ort der Niederlassung:
8 rüggen. Elze, den 27. Mai 1874. Königliches Amtsgericht. II.
Gardelegen. Bekanntmachung.
1 Gesellschaftsregister.
Zufolge Verfügung vom heutigen Tage ist unter Nr. 18 des Gesellschaftsregisters eingetragen: 1 Firma der Gesellschaft: F. Schrader et Comp.
Sitz der Gesellschaft: Oebisfelde. 8
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: 8
Die Gesellschaft besteht seit dem 1. Mai 1874 als Bankgeschäft.
5 v“ 1b
a. der Kaufmann Franz Johann Andreas
in Oebisfelde, e Wehe in
b. der Partikulier August Ferdinand Oebisfelde,
c. der Kossath Johann Heinrich Christian Draffehn in Breitenrode,
d. der Ackermann Andreas Heinrich Carl Winter
in Mevyenroth,