1874 / 153 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Jul 1874 18:00:01 GMT) scan diff

HManburg, 30, Junl. (W. T. B.) Weizen loco ruhig, auf Termine matt. Roggen loco fest, auf Ter- mine behauptet.

Weizen 126 pfd. pr. Juni- Juli 1000 Kilo netto 245 ½ Br., 244 ½ Gd., pr. Juli-August 1000 Kilo netto 244 ½ Br., 243 ½ Gd., pr. August-Sep- tember 1000 Kilo netto 241 Br., 240 Gd., pr. September-Oktober 1000 Kilo nette 236 Br., 235 Gd. Roggen pr. Juni-Juli 1000 Kilo netto 182 Br., 181 Gd., pr. Juli-August 1000 Kilo netto 177 Br., 176 Gd., pr. August-September 1000 Kilo nette 173 Br. 172 Gd., pr. September-Oktober 1000 Kilo netto 171 ½ Br., 170 ½ G4. Hafer fester. Gerste still. Rüböl flau, loco und pr. Oktober pr. 200 Pfd. 61. Spiritus fest, pr. Juli und pr. Juli-August 52 ½, pr. August Sep- tember 54 ½, pr. September-Oktober pr. 100 Liter 100 28 55. Kaffee ruhig; Umsatz 2000 Sack. Petroleum still, Standard white loco 11,10 Br., 10,80 Gd., pr Juni 10,80 Gd., pr. August-De- zember 11,60 Gd. Wetter: Regnerisch.

Amsterdam, 30. Juni, Nachm. (W. T. B.)

Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen pr. November

338. Roggen pr. Juli 213, pr. Oktober 209 ½. Wetter: Warm.

Antwerpen, 30. Juni, Nachm. 4 Uhr 30 Min. (W. T. B.)

Getreidemarkt.

Domra 5 ½, good fair Oomra 5 ⅞, fair Madras 5 ½, fair Pernam 8 ¼, fair Smyrna 7, fair Egyptian 8.

Upland nicht unter good ordinary Juni-Lieferung 8 ½, Orleans nicht unter good ordinary Juni-Lieferung 8 ¼ d.

Glasgow, 30. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Roh- eisen. Mired numbers warrants 77 sah. 6 d.

MHull. 30. Juni. (W. T. B.)

Getreidemarkt. Englischer Weizen rar, Preise behauptet, fremder ohne Nachfrage.

Mauchester, 30. Juni, Nachmittags. (W. T. B.)

12r Water Armitage 8 ⅜, 12r Water Taylor 10 x, 20r Water Micholls 12. 30r Water Gidlow 12 ¼, 30r Water Clayton 13 ¾, 401r Mule Mayell 12 ½, 40r Medio Wilkinson 14, 36r Warpcops Qualität Rowland 13 ¼, 40r Double Weston 14, 60r Double Weston 16 ½, Printers 1⁄16 ³ ⁄⅛00 8 ½pfd. 120. Markt ruhig.

Paris, 30. Juni, Nachm. (W. T. B.)

Produktenmarkt. Weizen fest, pr. Juni 38,50, pr. Juli- August 34,00. Mehl fest, pr. Juni 84,75, pr. Juli-August 79,50, pr. September-Dezember 68,25. Rüböl bebauptet, pr. Juni 83,00, pr. Juli-August 83,25, pr. September-Dezember 85,25. Spi-

Einz. von 5 Thlr. ist bis z. 31. Juli cr. bei den Herren Hentschel & Schulz in Zwickau zu leisten.

Braunschwelgische Aktien-Gesellschaft für Jute- & Flaohs- Spinnerel. Die letzte Einz. von 33 ½ % ist am 1. Juli cr. bei der Deutschen Union-Bank in Berlin zu leisten; s. Ins. in Nr. 151.

Auszakblhaesgen.

Vaagthalbahn. Die am 1. Juli cr. fälligen Coupons der Ak- tien und Prioritäten werden von da ab bei Herrn S. Bleichröder in Berlin eingelöst.

Berliner Bergbrauerel Akt.-Ges. Die am 1. Juli cr. fälligen Zinscoupons der Prioritäts-Obligatienen werden von da ab bei Her- ren Marcuse & Fraenkel in Berlin eingelöst.

Französisch-Itallenische Bank. Der Coupon Nr. 3 wird vom 1. Juli cr. ab mit 5 Frcs. 85 C. bei dem Berliner Bank-Institut Joseph Goldschmidt & Co. in Berlin eingelöst.

1 Seneral-VWVersashamlungen.

6. Juli. Pommersche Chamottewaaren-Fabrik Aktien-Ge- sellschaft. Ausserordentl. Gen.-Vers. zu Stettin. Chemnitz-Kometaner Eisenbahn-Gesellschaft. Aus- serordentl. Gen.-Vers. zu Dresden.

Getreidemarkt (Schlussbericht).

Ruhig. Liverpool, 30. Juni. (W. T. B.) Weizen 1—2 d. niedriger. Mehl ruhig, Mais 3 d. niedriger. ELliverpool, 30. Mai, Vormittags. (Knfangsbericht.) Mathmasslicher Umsatz

LiverPen4, 30. Juni, Nachzmitrags. Baumwolle. Spekulation und Export 2000 B. Matt. Middl. Orleans 8 ⅜,

Weizen unveränderlich, Roggen ruhig, Odessa 21. Hafer fest, Riga 24 ½. Gersto stetig. Petroleum-Markt (Schlussbericht.) Raffinirtes. Type weiss, loco 27 bez. u. Br., pr. Juni bz., per Juli 26 ¾ bez. u. Br., per September 28 ½ bez., 29 Br., per September-Dezember 30 bez. u. Br.

Getreidemarkt. Preise unverändert,

88 8000 B. import 17,000 B., davon 14,000 B. amerikanische,

B (Schlussbericht.) Umsatz 10,000 B., davon für

middling amerikanische 8 ¾6, fair Dholle- rah 5 H, middling fair Dhollerah 5, good middling Dhollerah 4 ½, middl. Dhollerah 4 ½, fair Bengal 4 ½, fair Broach 5 ⅜, new fair

Producktenmarkt. zen loco 13, 75. 5, 25, per Juni

Baasswells Tages-

ritus ruhig, pr. Juni 65,50. Wetter: Veränderlich. Petersburg, 30. Juni, Nachm. 5 Uhr. Talg loco 48, per August 46 ½¼. Roggen loco 8, 25, per Aupust 7, 75. . Hanf loco 35, 75. pr. August 13, 25. Wetter: Heiss. New⸗ Nork, 30. Juni, Abends 6 Uhr. (W. T. B.) Waarenbericht. Baumwolle in New-Yerk 17 ⅝, do. in New- Orleans 16 ½. Petroleum in New-Terk 13, do. 13. Mehl 6 D. 20 C. Rother Prähjahrsweizen 1 D. 44 C. Kaffee 20 ¾. Zucker (Fair refining Muscovades) 7 ⅞.

(W. T. B.)

Wei- Hafer loco Leinsaat (9 Pud) loco 13, 50,

in Philadelphia HEinlösung am Nr. 151.

Getreidefracht 10.

Cottbus-Grossenhainer Einz. von 30 %

Eivzahlungen. Eisenbahn-Gesellschaft. Die zweite auf die Aktien der neuen Emission, abzüglich 5 .% Zinsen, ist bis zum 15. August cr. bei der Direktion der Disconto- Gesellschaft in Berlin zu leisten; s. Ins. in Nr. 151. Braunkohlen-Akt.-Ges. Union zu Fonselwltz.

Die vierte

Kündigungen und Verloosungen. heinische Eisenbahn. Das Verzeichniss ausgelooster 3 ½- und 4 % Obligationen. deren Einlösung n. In in 151. Preussisch-Stargarder Kreis-Obllgi. am 10. April zur Einlösung bis spätestens den 31. August gekündig- ten Oblig.; s. Ins. in Nr. 151. Wkan-Carolather Delochverband. Das Verzeichniss der zur

vom 1. Juli ab erfolgt;

Das Verzeichniss der

1. Oktober gekündigten Deich-Oblig.; s. Ins. in

Ausweise von Banken und Iadusezie-

Gesellschaften. 2

Allgemeine dentsoche Handelsgesellschaft. Die Bilanz am 31. Dezember 1873; s. Belgische Gesellschaft der Vereinigten Rentner zu Brüssel. Die Bilanz vom 31. Dezember 1873; s. Ins. in Nr. 151. Royale Belge zu Brüssel. Die Bilanz vom 31. Dezember 1873; s. Ins. in Nr. 151.

Ins. in Nr. 151.

Vorladungen u. dergl.

11829] Oeffentliche Vorladung.

Die Handelsgesellschaft 11““ in Berlin, Mohrenstr. 21, hat gegen den Kaufmann Sieg. Wellisch in Pesth, Palatingasse, in den Akten P. 334 de 1874 Prozeß⸗Deputation V. eine Klage auf Zah⸗ lung von 801 Thlr. 24 Sgr. nebst Sechs Prozent Zinsen seit dem 9. Dezember 1873 und Erstattung, respektive Zahlung der Gerichtskosten, erhoben.

Die Klage ist eingeleitet, und wird der Verklagte hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klage⸗ beantwortung und weitern mündlichen Verhandlung der Sache auf den 8. September 1874, Vormittags 12 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadt⸗ gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, I. Treppe, Zim⸗ mer Nr. 56, anstehenden Termin pünktlich zu erschei⸗ nen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer⸗ den kann.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt er⸗ achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniz gegen den Beklagten ausgesprochen werden.

Berlin, den 1. Mai 1874.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. Prozeß⸗Deputation V.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote,

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

[261121 Bekanntmachung.

Die Lieferung des Bedarfs an böhmischen Braun⸗ kohlen und an Steinkohlen für die hiesige Königliche Strafanstalt für das Jahr 1874/75, und zwar:

circa 3000 Hektol. böhm. Braunkohlen, ö“ Steinkohlen, soll im Wege der Submission dem Mindestfordern⸗ den vergeben werden.

Lieferungslustige wollen unter Einsendung von Proben ihre Anerbieten schriftlich und portofrei mit der Bezeichnung: „Submission auf Braun⸗ und Steinkohlen⸗Lieferung“ bis zum 15. Juli er., Vormittags 10 Uhr, zu welcher Zeit dieselben ge⸗ öffnet werden sollen, einreichen.

Die Bedingungen sind von heute ab in der Straf⸗ anstalt einzusehen.

Nachgebote werden nicht angenommen.

Brandenburg, den 23. Juni 1874.

Königliche Direktion der Strafanstalt. Gollert.

8 Bekanntmachung. Hannoversche Staatsbahn.

Die zur Herstellung einer Wagenreparatur⸗Werk⸗ statt auf dem neuen Werkstätten⸗Bahnhofe bei Han⸗ nover nöthigen

[2592]

„Erd⸗, Maurer⸗, Steinhauer⸗ und Asphal⸗ 1 1 tirungs⸗Arbeiten“ sollen im Wege öffentlicher Submission vergeben werden und ist zu diesem Zwecke ein Submissions⸗ termin auf

Mon. g. den 6. Juli d. J.,

12 Uhr Mittags, im Bureau des Eisenbahn⸗Baumeisters A. Claudius (Neues Bahnhofsgebäude, Zimmer Nr. 37) angesetzt worden.

Bei demselben sind die Offerten portofrei und ver⸗ siegelt mit der Aufschrift:

„Submission auf Ausführung der Wagen⸗ rreparatur⸗Werkstatt bei Hannover“ bis zum genannten Termine einzureichen, wo diesel⸗ ben in Gegenwart der etwa erschienenen Submit⸗ tenten eröffnet werden

In vorerwähntem Burean liegen auch die Zeich⸗ nungen und Bedingungen zur Einsicht Betheiligter aus und können auch gegen Erstattung der Kosten von dort bezogen werden. ““

Hannover, im Juni 1874.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion

12717] Hannoversche Staatsbahn.

Die zu dem Bau der Luhe⸗Brücke bei Winsen sowie zu 6 Brücken der Strecke Bardowiek⸗Winsen⸗ Stelle erforderlichen Sandsteinqnader von im Ganzen etwa 15 ¼¾ Klm. sollen im Wege der öffent⸗ lichen Submission vergeben werden.

Die Submissionsbedingungen, Steinverzeichnisse

und liegen im Büreau des Unterzeich⸗ neten während der Büreaustunden von 8—1 Uhr Vormittags und 4—7 Uhr Nachmittags zur Ansicht aus und können erstere daselbst gegen Er⸗ stattung der Kopialien bezogen werden. Portofreie Offerten mit entsprechender Aufschrift sind bis zum Submissions⸗Termine am 15. Juli cr., Morgens 11 8 an den Eisenbahn⸗Baumeister Bohrmann hierselbst einzusenden.

Harburg, den 27. Juni 1874.

Der Betriebs⸗Inspektor. Ziehen.

„Verlvosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

[2239] Bekanntmachun

Unter Bezugnahme auf das ““ der unter⸗ fertigten Gemeindebehörden der Stadt Kaiserslautern vom 12. August 1871 wird hiermit wiederholt zur Kenntniß gebracht, daß die Darlehuskassenscheine der Stadt Kaiserslautern vom 31. Juli 1870 à 1 Fl., 2 bi und 5 Fl.

is zum 20. August 1874

bei der Stadtkasse daselbst eingelöst werden, und mit diesem Tage die Verbindlichkeit der Stadt zur Ein⸗ lösung der bezeichneten Scheine aufhört. Kaiserslautern, den 1. Juni 1874. Der Einnehmer der Stadt. Das Bürgermeisteramt F. Juncker. ohle 8

Hibernia & Shamrock

[2725]

Bergwerks⸗Gesellschaft.

Unter Bezugnahme auf unsere Annonce vom 28. Mai a. c., fordern wir die Besitzer folgender

Certifikate Nr. 7036. 7037.

9279. 9451. 9549

Nr. 2157. 2158. 2159. 3126. 3566. 5502. 5503. 5504. 5506. 5969

7360. 8289. 8673. 8692.

8705. 8799. 9037. 9120. 9163. 9278. à Thaler 1000,

à Thaler 200,

auf welche die am 1. April a. c. fälligen 25 % noch nicht eingezahlt worden sind, auf Grund des §. 7 unseres Statutes hierdurch zum zweiten Male auf, die fälligen Beträge mit Zinsen 8. 5 %

Konventionalstrafe von 10 % Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr

innerhalb vier Wochen von heute, also vor dem 28. Juli a. c. in den

bei der Kassa der Gesellschaft in Düsseldorf, Steinstraße 13 b, 3 8

oder bei Herrn S. Bleichroeder in Berlin, oder bei der Berliner Handels eh in . . Certifikc enden Stellen mit Quittung versehen werden. it Bezug auf die seit dem 1. Oktober a. p. noch fälligen 25 8 se vsss

EE die Certifikate an den betre

8E11“

* auf die Nummern 7036 und

7037 à Thaler 1000, fordern wir hiermit die Besitzer derselben zum dritten und letzten Male auf,

innerhalb vier Wochen von hente, also vor

dem 28. Juli a. c., die fälligen Ratenzahlungen nebst

Zinsen von 5 % und 10 % Konventionalstrafe bei einer der obigen Stellen einzuzahlen, widrigenfalls die betreffenden Certifikate nach §. 7, Alinea 6 werden für nichtig und die bis dahin bezahlten Raten fan ver⸗

fallen erklärt werden. Düsseldorf, 29. Juni 1874.

Hibernia

(H. 61878.)

Der Vorstand:

& Shamrock, Bergwerks⸗Gesellschaft.

Gallus.

Verschiedene Bekanntmachungen.

van Mecklenburgische Hypotheken⸗ und Wechsel⸗Bank Schwerin.

Statuas ultimo Juni 1874. Aktiva.

Cassenbestaand .R.⸗M. 109,873. Wechfekhiic 235,095. Guthaben bei Bankhäusern 519,831. Effekten vA1“ 297,349. Hypotheken 11 11,754,709. Lombard⸗Darlehne . .. 220,241. Immobilien und Utensilien 84,417.

Debitoren. 666,166.

Conto Corrent und sonstige Diverse Aktiva (Unkoften 2c.) 8 42,309.

R.⸗M. 13,899,993. Passiva. Aktienkapital ... 9,000,000.

sonstige

Circulirende Pfandbriefe. 8 4,074,000. Depositengelder . 135,666. Conto⸗Corrent und Creditoren ... 80,456. Amortisationsfonds . . . 24,327. Reservefonds R. M. 19,120. 55 Davon belegt 18,445.— 675. Reserve für dubiöse Forde⸗ ““ 134,257. Diverse Passiva (vereinnahmte Zinsen, Provisionen ꝛc.). CCCCCC616“ R.⸗M. 13,899,993. Festacceptirte Hypo⸗ theken R.⸗M. 12,724,004. 43 Darauf nach Obi⸗ gem bezahlt 2„ 11,754,709. 69 Also noch zu zahlen R.⸗M. 969,294. 74 Die Direktion. [2715] Monats-Uebersicht der städtischen Bank pro Juni 1874. Gemäss §. 23 des Bank-Statuts vom 18. Mai 1863. 1 Activa. Thlr. Sgr. Pf. 1) Geprägtes Geld. . . 342,714. 14. 9. 2) Königliche Banknoten, Kassen-Anweisungen und Darlehns-Scheine 52,731. 3) Wechsel-Bestände. 4) Lombard-Bestände. 5) Effekten nach dem Cours- werthe

2,047,059. 1,089, 170.

95,306. Thlr. 996,780.

Passiva. 1) Bankmoten im Umlauf 2) Depositen-Kapitalien. 891,070. 3) Stamm-Kapital. . 1,000,000 welches die Stadt-Gemeinde der Bank in heit der §§. 4 und 10 des Bank-Statuts über- wiesen hat.

Breslau, den 30. Juni 1874. Die städtische Bank. 8

Vom 15. d. Mts. ab ist zum Tarif für den Ungarisch⸗ Rheinischen Verband⸗Güter⸗ Verkehr vom 20. August 1873 . ein zweiter Nachtrag in Kraft getreten, welcher direkte Fracht⸗ sätze für Bau⸗, Nutz⸗, Werk⸗, Daub⸗, Reif⸗ ꝛc. Holz in Quantitäten von je 200 Ctr. oder bei Zahlung der Fracht für 200 Ctr. pro Ladung zwischen unga⸗ rischen Stationen und Stationen deutscher Eisenbah⸗ nen via Ruttek⸗Odderberg⸗Breslau⸗Berlin⸗Stendal⸗ Lehrte enthält. Druckexemplare dieses Nachtrages sind bei unseren Güter⸗Expeditionen in Breslau und Berlin unentgeltlich zu haben.

Berlin, den 25. Juni 1874.

Königliche Direktion— der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

1

Rheinisch⸗Bagyerisch⸗ Oesterreichischer Güter⸗Verkehr.

Am 1. Juli cr. kommt der X. Nachtrag zum Ta⸗ rife vom 1. November 1872 zur Einführung. Der⸗ selbe enthält Frachtsätze für Zuckertransporte in Wagenladungen unter Aufhebung der

8

tarif und den Nachträtzen enthaltenen entsprechenden Frachtsätze des Ausnahme⸗Tarifs IIb. Exemplare

des Nachtrages sind in unserem Geschäftslokale und

bei unseren Güter⸗Expeditionen zum Preise von 2 Sgr. käuflich zu haben.

Cöln, den 29. Juni 1874. Die Direktion der Rheinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Eremer Bank. Uebersicht Ende Juni 1874.

8 Activa: Wechset MNuark 39,197 093. 39. Darlehen gegen Unterpfand. 9,267,268. 97. v4“ 1,051,473. 77. 2,e“

en 191,374. 42. Immobilien & Mobilien. 315,000. —. Kassen⸗Bestand.... 7,079,556. 27.

Passiva: Aktien⸗Kapital

e⸗K. 16,607,000. —. Verzinsliche Depositen 23,174,359. 27. Unverzinsliche Depositen 152,4 17. 20. Banknoten in Umlauf 16,132,700. —. Creditoren 1 8,977. 62. Reservefonds 11u6“ 578,929. 89. Unerhobene Dividenden pro

“” 20,749. 50.

Verzinsung der Einlagen auf Conto⸗

bücher im Juni 2 ½ %. Der Direktor: Ad. Renken.

[2705

Vom 25. Juni cr. ab tritt

im Bremen⸗ resp. Hamburg⸗

Preußischen Verband via

Berlin⸗Stendal⸗Uelzen⸗Lang⸗

wedel ein direkter Frachtsatz

für die Beförderung von

Eisen on der Station Schulitz nach

Station Oldenburg in Kraft. Der Frachtsatz be⸗

trägt für die Strecke Schulitz⸗Oldenburg 60 Thlr. 24 Sgr. pro 200 Centner.

Bromberg, den 24. Juni 1874. Königliche Direktion der Ostbahn.

1 Gtseeit er en Rechtsgrundsäße I Oberster Deutscher Gerichtshöfe

n in Streitsachen

Oeffentlichen Nechts und der Verwaltung,

bearbeitet und herausgegeben von

Dr. Hermann Stolp.

I. Band (1. und 2. Heft). (Vier Hefte bilden je einen Band.) Inhalt des 1. und 2. Heftes. Entscheidungen und Rechtsgrundsätze:

I. des Bundesamts füc das Heimathwesen

Nr. 1 bis 108,

II. des Königlich Preußischen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz⸗Konflikte Nr. 1 bis 21,

II. A. des Königlich Preußischen Obertribunals Nr. 1 und 12,

III. des Obersten Gerichtshofes des Königreichs Bayern Nr. 1 bis 9,

IV. des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern als Administrativ⸗Justiz⸗Kollegium Nr. 1 bis 5.

Das vorstehende, sämmtliche das öffentliche Recht und die Verwaltung betreffenden Ent⸗ scheidungen und Rechtsgrundsätze der vorge⸗ nannten und anderer Gerichtshöfe enthaltende Werk ist in Heften von 10 Bogen zum Preise von Sgr. durch die Expedition der Deutschen Gemeinde⸗Zeitung, Berlin, 8. Moritzstraße 10, sowie durch sämmtliche Buchhandlunven des In⸗ und Auslandes zu beziehen und erfolgt auf direkte Bestellungen bei der ersteren vermittelst Postanweisung so⸗ fortige freie Zusendung desselben. Bis jetzt sind das 1. und 2. Heft erschienen; das 3. cb

im Haupt⸗

erscheint im Laufe des Monats Juli.

Das Abonnement beträgt 1 Thlr. 15 Sgr. für das Vierteljahr.

Insertionspreis fürden Raum einer ruckzeile 3 ügr.

Bestellung an; für Berlin außer den Postanstalten

NR

anch die Expedition: Wilhelmstr. Nr. 32.

Bekanntmachung.

„Wiederholte Anfragen aus allen Theilen des Deutschen

Reiches veranlassen die unterzeichnete Kommission den Betheiligten hierdurch bekannt zu machen, daß die von der internationalen Jury zu Wien zuerkannten Medaillen voraussichtlich erst in einigen Monaten zur Vertheilung gelangen werden. Berlin, den 1. Juli 1874. Central⸗Kommission für die Wiener Ausstellung von 1873.

Elsaß⸗Lothringen.

Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Deutschen Reichs die Kaiserlichen Enregistrements⸗Inspektoren Cuny zu Straßburg und Hollerith zu Mülhausen zu Kaiser⸗ lichen Regierungs⸗Räthen in der Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern in Elsaß⸗Lothringen zu ernennen geruht.

den 2. Juli, Abends.

1874.

Die Bewerber haben sich, vom heutigen Datum an, inner⸗ halb drei Monate zu melden und genügende Zeugnisse über ihre bisherigen Studien beizubringen.

Berlin, den 1. Juli 1874. b

Rektor und Senat hiesiger Königlichen Friedrich⸗Wilhelms⸗ 111“ Universität. 6“ 1“ Weierstraß.

Akademie der Künste. Bekanntmachung. Wegen der bevorstehenden großen akademischen Ausstellung und der dazu nöthigen Vorbereitungen wird die Wagenersche und National⸗Galerie vom 8. Juli ab geschlossen sein; die Wieder⸗ eröffnung wird nach erfolgter Aufstellung in dem oberen Interims⸗ lokal angezeigt werden. Berlin, am 1. Juli 1874. Das Direktorium 8 der Königlichen Akademie der Künste. Im Auftrag: Ed. Daege. O. F. Gruppe.

L

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Direktor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, Professor Dr. Bonitz, den Charakter „Geheimer Regie⸗ rungs⸗Rath“ zu verleihen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Den Oberlehrern Dr. Simon und Dr. Dumas am Ber⸗

linischen Gymnasium zum Grauen Kloster ist das Prädikat „Pro⸗ fessor“ beigelegt worden. 5

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Professoren Dr. Hartmann, Dr. Curth und Dr. Bollmann am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse, sowie dem Schul⸗ diener Otto an derselben Anstalt das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Feses. betreffend die Verwendung der von dem Kommerzien⸗Rath Sabey zu Münster für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Wesel nach Bocholt bestellten, dem Staate verfallenen Kaution.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. verordnen unter Zustimmung beider Häuser des Landtages der Mon⸗

archie, was folgt: Einziger Paragraph: 8 Der Handels⸗Minister wird ermächtigt, der Cöln⸗Mindener Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft zum Zwecke der Herstellung einer Eisenbahn von Wesel nach Bocholt die dem Staate verfallene, von dem Kommerzien⸗ Rath Sabey zu Münster für die Ausführung dieser ihm konzessio⸗ nirten Eisenbahn in Werthpapieren zum Nominalbetrage von 28,600 Thalern bestellte Kaution zu überweisen. 1 Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Bad Ems, den 15. Juni 1874. (L. S.) Wilhelm. 8 Camphausen. Graf zu Eulenburg. Dr. Leonhardt. Dr. Falk. von Kameke. 1 Zugleich für das Ministerium für die landwirthschaftlichen Ange⸗ legenheiten: Dr. Achenbach.

Finanz⸗Ministerium.

Bekanntmachung.

Nachdem für die bis incl. 20. Juni d. J. bei uns ein⸗ gelieferten Goldmünzen der Metallwerth Seitens der Königlichen Münzverwaltung festgestellt ist, können die bezüglichen Beträge von den resp. Einlieferern gegen Rückgabe der mit Empfangs⸗ bescheinigung zu versehenden Verzeichnisse (bis incl. 854) bei der unterzeichneten Kasse abgehoben werden.

Berlin, den 1. Juli 1874.

Königliche General⸗Staats⸗Kasse.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Zu Michaelis dieses Jahres kommt ein Beuth⸗Stipendium in dem Betrage von 400 Thlrn. auf fünf Jahre bei der hiesigen Königlichen Universität zur Vergebung.

Die Bewerber, würdige Studirende, vucshr einer der vier Fakultäten oder der hiesigen Bauakademie angehören. Bei der Verleihung ist durch das Testament der Stifterin den Nachkom⸗ men mehrerer in demselben bezeichneten Familien unbedingtes Vorzugsrecht gegeben, und in zweiter Linie soll den Eingeborenen der Vaterstadt der Erblasserin, Cleve, ein Vorzugsrecht zu⸗

ehen. . Der Inhaber des Stipendiums ist verpflichtet, mindestens ein Jahr auf der hiesigen Universität zu studiren, die übrige Zeit kann er sich den Studien auf einer anderen deutschen Univer⸗

tät widmen und das Stipendium auch nach beendigten Studien in der Zeit 1 die er zu seiner weiteren Ausbildung verwendet, bevor er in eine selbständige, mit einem Einkommen verbundene Berufsthätigkeit eintritt.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Kanzler des Deut⸗ schen Reichs und Präsident des Königlich Preußischen Staats⸗ Ministeriums, Fürst von Bismarck, aus Varzin.

Abgereist: Der General⸗Direktor der direkten Steuern Schuhmann nach Carlsbad.

Bekanntmachung. Die Ferien des Kammergerichts, des hiesigen Stadtgerichts, der Kreisgerichte des die Seitigen Departements und der zu denselben ge⸗ hörigen Deputationen und Kommissionen beginnen in Gemäßheit der

allgemeinen Justiz⸗Ministerial⸗Verfügung vom 16. April 1850 mit

dem 21. Juli und dauern bis zum 31. August d. J.

Dies wird dem Publikum mit dem Eröffnen bekannt gemacht, daß während der Ferien der Betrieb aller nicht schleunigen Sachen ruht, weshalb die Parteien und Rechtsanwalte sich während der Ferienzeit in dergleichen Sachen aller Anträge und Gesuche zu ent⸗ alten haben. 1

Schleunige Gesuche müssen als solche begründet und als „Ferien⸗ sache“ bezeichnet werden. Gehen andere Gesuche ein, so ist deren Erledigung während der Ferien nicht zu erwarten.

Berlin, den 26. Juni 1874.

Königliches Kammergericht.

Summarische Uebersicht über die Zahl der Studiren⸗ den auf der Königlichen Universität zu Greifswald im Sommer⸗Semester 1874. Im Winter⸗Semester 1873—74 sind immatri⸗ kulirt gewesen laut Personal⸗Verzeichniß 528, nach Aufstellung dieses Ver⸗ zeichnisses wurden noch immatrikulirt 2, zusammen 530, davon sind abgegangen 133, es sind demnach geblieben 397, dazu sind in diesem Semester gekommen 134, die Gesammtzahl der immatrikulirten Stu⸗ direnden beträgt daher 531; die theologische Fakultät zählt Preußen 26, Nichtpreußen —, zusammen 26; die juristische Fakultät zählt Preußen 77, Nichtpreußen 4, zusammen 81; die medizinische Fakultät zählt Preußen 264, Nichtpreußen 17, zusammen 281; die philoso⸗ phische Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 78, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife, nach §. 36 des Prüfungs⸗Regle⸗ ments vom 4. Juni 1834 38, c. Nichtpreußen 10, d. Akademiker an der landwirthschaftlichen Akademie zu Eldena: Preußen mit dem Zeugniß der Reife —, Preußen ohne Zeugniß der Reife 10, Nichtpreußen 7, zusammen 17, Summa ad a— d 143. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität als nur zum Hören der

Vorlesungen berechtigt mit des z. Rektors 9. 8 8 1“

nehmen mithin an den Vorlesungen Theil 540.

Nichtamtliches. Deutsches RNeich.

Preußen. Berlin, 2. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König begaben Sich gestern zur Tauffeierlichkeit nach Neuwied und kehrten spät Nachmittags nach Ems zurück.

Ueber die Reise Sr. Majestät von Coblenz nach Gastein sind jetzt die Bestimmungen dahin getroffen, daß Allerhöchstdieselben am 9. d. M. Vormittags von Ems über Carlsruhe und Con⸗ stanz nach der Mainau Sich begeben, dort Abends 18 Uhr ein⸗ treffen und zwei Tage verbleiben werden. Am 12. d. M. werden Se. Majestät über München, wo das Diner eingenommen wird, nach Salzburg reisen und am 14. d. M. von dort nach Ischl zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth von Oester⸗ reich, von wo die Rückkehr nach Salzburg am 16. d. M. Vor⸗ mittags erfolgen wird.

Am 16. d. M. gedenken Se. Majestät der Kaiser und König Sich von Salzburg aus per Post zum Kuraufenthalt nach Gastein zu begeben.

Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs wurde das funfzigjährige Jubiläumsfest der von König Friedrich Wilhelm III. unter dem Datum des 5. Juli 1824 gestifteten „Schulabtheilung für die Armee“ in Potsdam gestern feierlich begangen. Zur Erhöhung der Festfeier hatten die Zöglinge der Anstalt die Rückseite des Gebäudes mit dem kolossalen Namenszug Sr. Majestät des Kaisers und Königs mit der Krone darüber und mit den Wappen und Fahnen des Deutschen Reiches, Preußens und der übrigen deutschen Länder geschmückt; hohe grüne Masten mit bunten Fahnen⸗

gegen König und Vaterland.“

büscheln waren aufgepflanzt, zwei große Zelte zur Bewirthung des Offiziercorps und der Mannschaften, und am Eingangezu dem weiten Kasernenhofe standen zwei mächtige Tafeln aufgerichtet mit den Namen derjenigen Zöglinge, welche in den Feldzügen der letzten 10 Jahre durch Muth und Tapferkeit sich hervorgethan, Aus⸗ zeichnungen erworben oder den Tod für König und Vaterland gestorben waren. Der Einladung an die einstigen Zöglinge der Unteroffizierschule zur Theilnahme an dem Feste waren deren an hundertundfunfzig gefolgt, Männer, die auf allen Gebieten des staatlichen und privaten Lebens thätig, in Uniform oder festlichem Civilkleide. Ehrwürdig durch Alter, hervorragend durch Stellung, ausgezeichnet durch Eifer und Pflichttreue, zu Wohlstand und Ehren gelangt, blickten sie mit Stolz und Rührung auf die Stätte, die sie durch strenge Zucht für ihre Erfolge im Leben vorbereitet hatte. Das Fest sollte mit einer gottesdienst⸗ lichen Feier eingeleitet werden. Der Hinterfront des Gebäudes gegenüber war auf dem Kasernenhofe ein Altar errichtet, rechts desselben war der Sängerchor aufgestellt, links die Musik. Zu beiden Seiten standen die Mannschaften der Schule im Parade⸗ anzug zu je zwei Compagnien, die Offiziere vor der Front, das Quarrée wurde durch die Reihen der früheren Zöglinge der Unteroffizierschule geschlossen. Als direkter Vorgesetzter war der Inspecteur Oberst von Klöden anwesend; außerdem der Com⸗ mandeur der zweiten Garde⸗Kavallerie⸗Brigade von Drigalski, General⸗Major von Randow, Direktor des großen Militärwaisen⸗ hauses zu Potsdam, gewesener Commandeur der Unteroffizier⸗ schule, Oberst von Böhn, Commandeur des ersten Garde⸗ Regimentes und andere Stabsoffiziere. Nach dem Ruf zum Ge⸗ bete begann der Gottesdienst mit einer Schriftverlesung und einer an die Textworte Samuelis II. 15 Vers 21 sich anlehnen⸗ den Rede des Hof⸗ und Garnisonpredigers Rogge, die in ihrem patriotischen Inhalte ihre ergreifende Wirkung auf die Hörer nicht verfehlte. Nach beendigtem Gottesdienste trat der Commandeur der Unteroffizierschule Graf zu Rantzau in die Mitte des Quarrés und verlas eine Königliche Kabinets⸗Ordre, nach welcher dem Regimente eine Fahne verliehen wurde, über deren Ueber⸗ reichung Sich Se. Majestät der Kaiser und König noch weitere Be⸗ stimmungen vorbehalten. Im Anschlusse daran richtete der Com⸗ mandeur an die Anwesenden folgende Worte:

Se. Majestät der Kaiser und König haben durch Erlaß dieser allerhöchsten Kabinets⸗Ordre der Unteroffizierschule einen erneuten Be⸗ weis seiner huldvollsten Gnade zukommen lassen einer Gnade, deren wir und alle späteren Jahrgänge uns nur dadurch würdig er⸗ weisen können, daß wir uns nur und ausschließlich dem Wohle, dem Ruhme des Vaterlandes weihen. Des Allmächtigen Segen hat auf dieser Anstalt, welche vor nunmehr 50 Jahren, von weiland Sr. Majestät dem König Friedrich Wilhelm III. in weiser Voraussscht errichtet worden, reichlich geruht. 6000 junge hoffnungsreiche Männer sind von hier an die Armee abgegeben. Nur eine verschwindende Anzahl hat den Erwartungen ihrer erlauchten Kriegsherrn nicht ent⸗ sprochen. 29 sind Offiziere in der Armee geworden, 1000 haben das Offizier⸗Portepee getragen und viele Hunderte haben nach ihrem Aus⸗ scheiden aus der Armee ehrenvolle und einflußreiche Stellungen im Staatsdienst erreicht. Von etwa 2000 Füsilieren, welche in den letzten drei glorreichen Feldzügen mitgefochten, haben 100 ihre Treue mit dem Tode besiegelt. 700 sind mit Dekorationen ausgezeichnet. Und wenn die Unteroffizierschule auch ohne Fahne schon so befriedi⸗ gende Resultate zu verzeichnen hat, so ist Euch, denen nunmehr des wahrnehmbare Zeichen der Treue, des Gehorsams, der Pflichterfüllung, der militärischen Ehre voranschweben wird, Euch ist hierdurch die erneute und verstärkte Verpflichtung auferlegt, auch fernerhin alle Kräfte einzusetzen für den Dienst, den Ehrendienst, dem Ihr Euch widmet, alle Kräfte aufzubieten, um auch in Zukunft die Allerhöchste Zufriedenheit unseres geliebten Kriegsherrn zu erlangen, den guten Ruf der Unteroffizierschule weiter hineinzutragen in die Armee, und ihn aufrecht zu erhalten für alle Zeiten, so daß nach ferneren 50 Jahren von Euch gesagt werden kann, was wir heut mit Stolz von den früheren Jahrgängen sagen können, „Sie haben ihre Pflicht gethan Das dieses nun Euer fester unwandel⸗ barer Entschluß ist, das läßt uns bekräftigen mit dem Rufe, der für Jeden, der des Königs Rock trägt, der schönste ist: „Se. Majestät ber Kaiser, unser vielgeliebter Kriegsherr, der Kaiser Wilhelm lebe hoch!“

Unter den üblichen Honneurs schwang sich ein dreimal donnerndes Hoch in die Lüfte empor. Die vier Compagnien, in einer Stärke von 570 Mann, formirten sich in Hufeisenform in Paradefront, welche die beiden Generale und der Inspecteur hinabgingen, worauf der Parademarsch in Compagniefront er⸗ folgte. Die Mannschaften setzten darauf die Gewehre ab und verfügten sich an die Tische, die rings um den Kasernenhof auf⸗ gestellt, gedeckt und mit Speisen und Getränken besetzt waren. Die Offiziere nahmen mit ihren Gästen ihr Frühstück in einem der Zelte ein. Ein Festdiner vereinigte im kleinen Saale des Kasino um 3 Uhr das gesammte Offizier⸗Corps der Unteroffizierschule, sowie geladene Gäste, bei welchem der Commandeur den ersten Toast auf Se. Maje⸗ stät den Kaiser und König ausbrachte. Die früheren Zöglinge der Unteroffizierschule hatten sich in einem anderen Lokale zum festlichen Mittagessen versammelt, und die durch die Bedeutung des Tages gehobene patriotische Stimmung würde noch erhöht, als Graf zu Rantzau ihnen für ihr Erscheinen sei⸗ nen Dank aussprach und zugleich seine Genugthuung, daß eine Anstalt, wie die Unteroffizierschule, solche Männer erzogen habe, die ihr zur Ehre, den Mannschaften zum Vorbild dienen könnten. Zuletzt brachte er ein Hoch auf dieselben aus, welches durch einen Toast auf den Commandeur von dem Sekretär des Johanniter⸗Ordens, Hofrath Herrlich ebenfalls ein