weiten Hälfte des Septembers zusammenzuberufen. Eine frühere usammenberufung empfahl sich, dem genannten Blatte zufolge, nicht, einerseits mit Rücksicht auf diejenigen Mitglieder des erst vor kurzem geschlossenen Landtags von 4 Monaten, welche auch in der Synode thätig sein müssen, theils mit Rücksicht auf die akademischen Mitglieder der Synode, die nach dem Schlusse ihrer Kollegien erst noch einer Erholung bedürfen.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 11. Juli. Eine im heutigen Regierungsblatte erschienene Ministerial⸗Bekannt⸗ machung gestattet den Umtausch der älteren Herzoglich Sachsen⸗ Coburgischen Kassenanweisungen vom Jahre 1849 gegen dergleichen neue vom Jahre 1870 bei der Herzoglichen Staats⸗ kasse zu Coburg weiter noch bis zum 30. September d. J. mit dem Hinzufügen, daß von diesem Zeitpunkte ab alle bis dahin nicht umgetauschten Kassenanweisungen vom Jahre 1849 als gänzlich werthlos zu betrachten sind und gegen deren Entwerthung auch eine Berufung auf die Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht stattfindet.
Anhalt. Dessau, 13. Juli. Die heute ausgegebene r. 354 der Gesetz⸗Sammlung enthält die Verordnung, be⸗ treffend die Einführung der Reichsmark⸗Rechnung im Herzogthum Anhalt, vom 9. Juli 1874. Danach wird vom I. Januar 1875 ab die Reichsmark⸗Rechnung im Herzogthum, sowohl für den Verkehr bei den öffentlichen Kassen, als für den allgemeinen Verkehr eingeführt. Mit dem gedachten Zeitpunkt treten die Vorschriften in Artikel 14 und 15 des Reichsmünz⸗ gesetzes über die Umrechnung und Annahme anderer Landes⸗ münzen bei Zahlungen in Kraft. — Der Staats⸗Minister Dr. v. Larisch wird, dem „Anh. t.⸗A.“ zufolge, gegen Ende dieser Woche von seiner Reise zu⸗ ückerwartet.
88
“
3 Oesterreich⸗Ungarn. Ischl, 13. Juli. (W. T. B.) Der Kronprinz Rudolf ist heute hier eingetroffen. Die Ankunft des Prinzen Leopold und der Prinzessin Gisela von Bayern wird in einigen Tagen ebenfalls erwartet. — Zu Ehren des Deutschen Kaisers wird morgen ein Galadiner stattfinden.
— Der Kaiser von Oesterreich wird dem Deutschen Kaiser
bis zur Station Strobl entgegenfahren.
Graz, 13. Juli. (W. T. B.) Acht hiesige Arbeiter⸗ Vereine sind wegen Betheiligung an dem geheimen sozial⸗ demokratischen Landes⸗Comité durch Verfügung der Statthalterei
aufgelöst worden.
. Schweiz. Bern, 10. Juli. Der Bundesrath hat heute zwei Kreisschreiben an die Kantonsregierungen er⸗ lassen. Das eine betrifft die Ausführung des Art. 54 der Blundesverfassung, Gleichstellung vor dem Gesetz, das andere den Auslieferungsvertrag mit dem Deutschen Reiche. Im erste⸗ ren werden folgende Weisungen zur strengsten Nachachtung er⸗
theilt:
werden. Beiträge für Schul⸗ und Armenfonds zu fordern
solche Ansprüche beeinträchtigt werd ie Einhei ü 8 Art sind überhaupt abgeschafft “ 8; vge egeaes neuen Bundesverfassung 18 1u.“ m zweiten Kreisschreiben wird den Kant egi ⸗ H Kenntniß gebracht, daß mit dem am 6- d. zu Permn lachera E bee Ftarctitnachsh ⸗Urkunden, betreffend den rag mit Deutschland, dieser nun in K . . b 188 1 shehefericn g. h 85 Sg u ung mehr haben. Sämmtlich tskräf⸗ tige Strafurtheile, welche über Ang ehöri dherchenas tig. 2 1 des Deutschen Rei gefällt werden, müssen nun in “ W — — „müsse n5 auf diplomatisch “ Sr. utharegierung zugestellt werden, 6 1eaeen g. eben gierungen sie dem Bundesrathe sofort einzusenden — Vorgestern ist das Obersimment b al irn “ süe erschw 1ihs g b r den, e seit Menschengedenken nicht statt 1 soll. Der angerichtete Schad “ mebes sin lehe 88 sech en soll, wie das Pfarramt in Lenk 6 olothurn, 13. Juli. (W. T. B.) Die Wi — 8 v v ra⸗ vnd Nir crhehachteier 8n Searezauenan die Fonhchähhanne 1— eamtenbesoldungen betreffenden G ⸗ vorlagen sind bei der gestern im hiesi g 8 1 sigen Kanton . menen Volksabstimmung sämmtlich diegeno ne mten 8.
Niederlande. Haag, 13. Juli . Verschanzungen der Atchinesen sind nach Cr öö 9o Depeschen aus Buitenzorg nach lebhaftem Kampfe von Pnecnehe deee G genommen worden. Die Poßt der Niederländer und ihre Verbindun it eeöe sind dadurch wesentlich gesichert Heteene vi. —
erländer hatten 4, die Atchinesen 19 Todte.
Großbritannien und Irla Großb. nnie nd. London, 11. i. vis 8 wird in Begleitung der Prinzessin We. da I“ verlassen, um sich nach Os⸗
— wo der Hof bis zum 14. oder 15. A verweilen wird. Späte jestä Senee neemneenen, Später wird Ihre Majestät nach Balmoral
— Das jüngste Kind des Herzogs und
Ddas der H 1
von Teck (ein Sohn) wurde vorgecen in Gegenwart ders hin⸗ zessin . 8 bee. ältesten Kinder getauft 8
— In Folge der zunehmenden legalen und inistrativ Geschäfte im Ministerium für die Fors ee äcg ktwar Iee⸗ befunden worden, einen neuen Hülfs⸗Unter⸗ EE“ anzustellen, und Hr. Malcolm bisher 891% es Eisenbahn⸗Departements im Handelsamt, ist für diesen geeg. ausersehen worden. Zum Nachfolger des Hrn. Mal⸗ b ist Hr. Henry Calcraft, der bisherige Privat⸗Sekretär
aar Se ZI“ ernannt worden.
— esandte der Vereinigten Staaten am Hofe 88 Eb“ 8 .g den g1 n stein
1 „ Thurme er ristkirche in Ken⸗
ningtonroad, dessen Errichtung von einer Anzahl in Febon
aner als ein Denkmal der Sympathie, welche Reverend Newmann Hall mit der nordameri⸗ Bestrebungen für die Abschaffung rde. Den Namen „Lincoln“ den ehemaligen Präsidenten der sich um die Emanzipation der
ansäßiger Amerik die Gemeinde des kanischen Nation während der der Sklaverei bekundet, projektirt wu rägt der Thurm in Erinne der Vereinigten Staaten, Sklaven verdient gemacht hat. — Das in Aldershot für die zweite Ser gezogene, etwa 12,000 M Chobham unter den Befehlen des Prinzen und des Generals Smyth ein Königin in Begleitung der Prin⸗ d der Prinzessin Christian von stein und des Herzogs von Cambridge beiwohnte. de von prächtigem Wetter begünstigt. morgen Contre⸗Admiral Ran⸗ des fliegenden Geschwaders, vor ein t werden. Im vorigen Mai traf in
us“, Flaggenschiff
ie der Sommer⸗
Manöver zusammen ann starke Armee⸗
Corps führte gestern in Eduard von Sachsen⸗Weimar Scheingefecht aus, welchem die zessin Louise, des Prinzen Schleswig⸗Hol Das Manöver wur — In Devonport soll dolph, der Befehlshaber Kriegsgeri England die N des Geschwaders, Zaffarand gestrandet seien, daß Kapitän Adeane, der Kom dem Steuermann von einem K Posten verurtheilt worden. Die A daß dem Admiral Randolph, Kommando aufs Spiel setzte, — Die neue Panzerk in Chatham gebaut wird, soll auf Befeh Namen „Garnet“ erhalten.
— Im Schützenlager in das Wettschießen zwischen den Lords und den Häusern des Parlaments, statt. Earl Waldegrane,
cht gestell achricht ein, daß der „Nareisf und der „Endymion“ auf der Höhe von und bald darauf wurde gemeldet, modore des „Narcissus“, sammt riegsgerichte zum Verlust ihrer dmiralität hat nun anbefohlen, l er die Schiffe unter seinem der Prozeß gemacht werden solle. orvette, die auf der Staatswerft l der Admiralität den
Wimbledon fand vorgestern Commons, Erstere waren
Earl Ducie, die Herren Plun⸗
d. h. den bei n Marquis von Lorne, Grey und Lord Gifford, letztere durch Malcolm, Vinian und Baß revpräsentirt. ch als die besseren Schützen, indem sie während die Pairs nur bis 261 kamen. hatte zahlreiche Mitglieder der sowie Graf Münster, den deutschen
kett, Fordyee, Gemeinen erwiesen si Points erzielten, Das interessante Wettschießen Aristokratie mit ihren Damen, Botschafter, nach Wimbledon geführt
— In Brighton tritt am 6. des Bischofs von Chichester der jä in welchem u. A. die ur Erörterung gelangen wird. (W. T. B.) Disraeli ilung, daß der Schluß des Parla⸗ gust in Aussicht genommen sei. Der daß die Regierung beabsichtige, die am ber den Gesetzentwurf, betreffend die tlichen Gottesdienstes, am Mittwoch wieder das Gesetz dann die zweite Lesung werde er auf Freitag die Spezialberathung an⸗ Diskussion der gegen die Vorlage von inI Resolutionen der Annahme dieser Resolutionen durch⸗ dieselben darauf abzielten, die religiöse welche seit mehr als 200 Jahren in
Oktober unter dem Vorsitz hrliche Kirchen⸗Kongreß
zusammen, Altkatholiken⸗Bewegung auf
dem Kontinent z 13. Duli. Unterhause die Mitthe ments für den 5. Au Minister erklärte ferner,
Freitag vertagte De Regulirung des öffen aufzunehmen. passiren sollte, beraumen,
Die Angehörigen anderer Kantone und solcher Staaten, mit Gladstone
welchen die Eidgenossenschaft in Vertragsverhältnissen steht, wodurch ihnen Gleichstellung mit den eigenen Landesangehörigen gesichert ist, sind auch in Bezug auf die Eheschließung auf dem gleichen Fuße zu behandeln, wie die Kantonsbürger. Die Forderung eines besonderen Ausweises, daß der Betreffende der Gesetzgebung seines Landes Genüge ge⸗ leistet habe, ist unzulässig gegenüber Angebörigen solcher auswärtigen Staaten, mit welchen kein Vertrag, betreffend die Gleichstellung mit den Einheimischen, besteht. Die Kantone können nur für die genaue —Iböbn Vöorrr wrrorn. Stempel⸗ und Ausfertigungs⸗
angekündigte herbeizuführen.
Regierung werde sich aus widersetzen, da Gesinnung zu zerstören,
England geherrf 8 89 en Morgenblät⸗
tat gegen 86 ᷓ9 keude dd
gefahr entgangen. Ansicht, daß, falls die ontane Partei rbitterung des selbst viele Mitglie⸗ skonservativen Par⸗ nes machen müsse, die betreffs ahin der Opposition angehört
(W. T. B.) Die heutig Merhgee digung unö 7 drohenden Lebens 8
ter besprechen sämmtlich das oie „ütuugh vure Ire Befrie 8 18 589; der ihm gedachten Blätter sind einstimmig der est ehef⸗ 88 That irgendwie auf zurückzuführen sein sollte, dies jedenfalls die E Volkes gegen diese Partei noch stei 8. der der ultramontanen und “ tei und solche Liberale ander der neuen Kirchengesetze bis d
ebühren sind allerdings zuläs e zulässig, sollen aber, wie anch die Gebü⸗ sür Enthebung von mehrmaliger Verkündigung, auf
ist unzu⸗
lässig. Das Recht der Ehe ist gewährleistet und darf durch keine die ultram
der protestantisch
Frankreich. Paris, 12. Juli. welches die Aufstell dem neuen Gesetz bi
„Journal officiel“ ung der Gemeinde⸗ s zum 27. September
bringt ein Dekret, Wahllisten nach
— Die Verordnung, welche
unterdrückt, lautet: 8 “ Der Divisions⸗General, Gouve dant des ersten Militärdistrikts; in E wägung, daß d 12. Juli 1874 (der
„Figaro“ auf 14 Tage
rneur von Paris ⸗ . 88ö 1“ Komman das Journal „Figa o“ „Figaro“ datirt voraus welchem sich zugleich eine Beleidigund ans) und ein Angriff auf de ihm der Bel öffentlichung des Journals Juli verboten. dieser Verordnung beauftragt. Paris, 11. Juli 1874.
Der General,
Auch der „ Erlaubniß seinen Ei Dieser „Nouvelliste“
- der Minister; in seiner Nummer vom einen Artikel enthäͤlt, in die Nationalversammlung
ren Rechte befindet; kraft der Gewalten, die
agerungszustand vverleiht, verordn „Figaro“ ist auf 14 Tage vom 1
Polizeipräfekt ist mit der Ausführung
Gouverneur von Paris, Ober⸗ Militärbezirks: 8 2
Nouvelliste“ admirault.
wurde unterdrückt, weil e M 2 1 r genthümer und seinen Geranten gewech
ist die frühere royalistische „Assemblé
ster de Cis ee⸗Cadres fen worden ist. uß gelangte gestern nach egierungsanträge zu folgenden daß der Dreimänner⸗Entwurf Ventavon über die bisherigen chusses Montag auf den Tisch Subkommission von drei Mit⸗ ahlgesetz im Sinne der Regie⸗ ondissements) zu on drei Mitgliedern hat von betreffend die Gewal⸗ nnung des Senats, zu
(W. T. B.)
— Der Kriegs⸗Mini entwurf über die Arm der Armee⸗Kommission verwor „— Der Dreißiger⸗A einer langen Berathung über di Beschlüssen: 1) es bleibt dabei
und der Bericht des Herrn von konstitutionellen Arbeiten de — gelegt werden;
gliedern wird ernannt, um 1—8s rungsanträge (Wahlen nach Arr 3) eine andere Subkommission v demselben Standpunkte die Gese ten des Präsi
sey bereitet einen Gesetz⸗ da der Entwurf
des Hauses
revidiren;
tzentwürfe, denten und die Art der —
Versailles, 13. Juli. versammlung trat heute in eingebrachten Antrages von J einer Salzsteuer, ein.
g in Betracht zu denselben auf 1 rag auf Ein abgelehnt. Die Bud giger Verständi Stimmen für di
Die National⸗ die Berathung des am Eas ffend die Erhebung den Antrag vor⸗ 1 ve Abstimmung über Ein weiter vorliegender An⸗ uf Leuchtgas wurde darauf
hat sich bereits nach vorgän⸗ z⸗Minister mit 14 gegi 7
Es wurde beschlossen iehen und die definitive v zu vertagen.
führung einer Abgabe a
getkommission gung mit dem Fin e Salzsteuer entschied
Spanien. Madrid, 13. Juli. (W. T. B.) Cabrera
hat dem Vernehmen nach es abermals abgelehnt, der carlistischen Sache irgendwie seine Unterstützung zu leihen.
— 13. Juli. (W. T. B.) Dem „Diario Espanol“ zu⸗
olge hat der Finanz⸗Minister Comacho die Entschließung efaßt, auf die von der Hypothekenbank erhobene Entschädi⸗ gungsforderung von 24 Millionen Realen keinerlei Zahlung zu leisten und zugleich dem Staatsrathe den mit der Bank von Paris abgeschlossenen Vertrag mitgetheilt. Der Finanz⸗Minister beab⸗ sichtigt ferner, demnächst in der amtlichen „Gaceta“ einen amt⸗ lichen Ausweis über alle bis jetzt kontrahirten spanischen An⸗ leihen und deren Zinsfuß zu veröffentlichen.
— Die nordamerikanische Union besteht auf der
Erledigung der Entschädigungsforderung für die erschossenen Mannschaften des „Virginius“ und wird sich der Minister des Auswärtigen, Ulloa, demnächst mit dieser Frage weiter be⸗
schäftigen.
— Der Carlistenchef Valdespina ist dem Vernehmen
nach von dem carlistischen Ober⸗Befehlshaber angewiesen, sofort mit allen seinen Mannschaften nach Navarra abzurücken.
Italien. Rom, 8. Juli. (It. N.) Der deutsche Ge⸗
sandte v. Keudell ist vorgestern Morgen in Florenz ange⸗ kommen, und hat der Minister⸗Präsident ihn in seinem Hotel be⸗ sucht, worauf der Gesandte die Reise fortsetzte.
— Der französische Dampfer „Utile“ ist im Hafen von
Civitavecchia eingelaufen und hat dem „Orenoque“ Ersatz⸗ mannschaften und Lebensmittel gebracht.
— Der Marquis de Noailles ist vorgestern nach Frank⸗
reich abgereist und gedenkt erst im Oktober auf seinen Gesandt⸗ schaftsposten zurückzukehren.
— Wie die „Italia“ meldet, werden in einigen Tagen die
Borschriften für die Mobilmachung des Heeres ver⸗ öffentlicht werden.
Rumänien. Bukarest, 14. Juli. (W. T. B.) Fürst
Carl begiebt sich demnächst in Begleitung seiner Gemahlin und seines Bruders, des Prinzen Leopold von Hohen⸗ zollern, zu einer längeren Reise ins Ausland, auf der er das strengste Inkognito bewahren wird.
— Die hiesigen Kommunalwahlen sind in den drei
ersten Wahlkollegien zu Gunsten der Regierung ausgefallen.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 10. Juli.
Der Kaiser kam am 18. d. M. Vormittags in Warschau an, woselbst zwei Stunden vorher der Erzherzog Albrecht von Oesterreich zur Begrüßung Sr. Majestät eingetroffen war. Bei dem schönsten Wetter fand eine allgemeine Truppenrevue statt. Am 9. wurden Schießübungen der Infantecie und ein Exercitium der Kavallerie in Gegenwart Sr. Majestät ausgeführt.
(Am 12. Abends ist, wie gestern telegraphisch gemeldet, der
Kaiser mit dem Erzherzog Albrecht in Zarskoje⸗Selo eingetroffen.)
— Der Großfürst Wladimir Alexandrowitsch ist
am 7. Juli Abends aus dem Auslande in Krassnejo⸗Sselo an⸗ gekommen.
— Ueber die Truppenübungen, die in der ersten Hälfte
des Juli⸗Monats im Lager zu Krassnoje⸗Sselo statt⸗ finden sollen, wird der „Russ. Welt“ folgendes Programm mit⸗ getheilt:
1. Juli: Häusliche Vorbereitung der Truppen für die Revue vor
Se. Majestät dem Kaiser. — 2. Juli Abends wird Se. Majestät der ers arrnben das aanze Lager abzureiten, woran sich ein Zapfen⸗
.
loereoehnene
Parade der in den Lagern v drassnoj elc Pe I on ( e ⸗ s Ishora stehenden eig ö“ ““ Cretts “ 5. Juli: Kavallerie⸗ . — 6. Juli Morgens: Zweites Abtheilungs⸗ över; “ Exercitien mit scharfen Patronen. — 7. dät n sahöhe; 8 Fecachne e he in Ge enwart . Majesta aisers. . Juli Morgens: Drittes Abthei lungsmanöver. — 9. Juli Morgens: sehe ’ fanterie⸗Kompagnien der Nikolas n Thee chits,n der Scgeese dr. Eigenen Convois und der 2 Garde roakrü schuss Si. Meleae genen C der 2. Garde⸗Kavallerie⸗Division. Abends: eee a Division. Abends: 16 1c. 82 der Schützenabtheilungen und der Militärschulen. —
gens: Exercitien der ges 1 Corpsmandyper K. Eeemertet Kasnt ie.. 19. Nal torgene.
vor Sr. Majestät dem Kaiser. —
Morgens: Viertes Abtheilungsmanöver. — 12. Juli Mor⸗
— Diejenigen Angehörigen der griechisch⸗ortho⸗
doxen Konfession, welche eine dritte C W wurden bisher fast überall 11“ Cr⸗ aubniß der Eparchial⸗Obrigkeit einzuholen. Diese Förmlichkeit war beengend und ist durch keine bürgerlichen oder kanonischen Gesetze vorgeschrieben. Es ist daher jetzt, wie die „R. W.“ in “ bringt, eine Verordnung des Synods erlassen wor⸗ Sehn na welcher die Geistlichen ihre Beichtkinder, welche eine Vüeigieih za vhgehfen ng dch 89 an die Eparchial⸗ brigke b — es sei denn, daß besonde dacht⸗ gründe vorliegen — sondern ihnen selbst n. dece segat. bene Kirchenbuße aufzuerlegen haben. 8
— Die Gesandten des Chans von Kokand haben 1
wie der „Kronst. Bote“ meldet, am 7. Juli Krons⸗
Sc Gegen 12 Uhr Mittags kamen sie X“ 88 87 erwaltenden des Marine⸗Ministeriums cht
„Newa“ an. Zur Begrüßung war ihnen
Hafen⸗Commandeurs entgegengeschickt worden.
gehörigen Dampfyacht ein Kutter “
Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. Juli.
Prinz Alexander der Ni
gegen 9 Uhr hier an, 1“ ö“ 1 v“ dem niederländischen Minister und Ankunft des Zuges fuhr hle hin 1“ dem Grand Hotel.
f dem Bahnhofe vom Hof⸗
Prinz in einer Hofequipage nach
Christiania, 7. Juli. Gestern wurde hier das 50 jährige
Jubiläum der Königin⸗Wi üglich i ersten Be ch EE“ Josephine bezüglich ihres Se e b. B“ Hehe mit Glückwünschen, dich 8( sondern auch aus anderen dee er enh aus verschiedenen Landdistrikten. Ein denegchen eeis 8. 4 8500 Sburch, feäbe - entstandenen Legat⸗ „der ihren Namen führen soll, 1 — Majestät verschiedene Glühren. 8 Senah vüücns böe. ige 1 größtentheils kostbare Damenarbeiten. Stadt prangte im Flaggenschmuck, und Ab die Bevölkerung im Ganzen der Fönigin⸗Wünde drr- b Srachte “ Fackelzug dar, verbunden mit Reden u S 2 Uhr gab Ihre Majestät im Schloßpark ein Fest mit wozu 600 Personen geladen. Die Königin hat in 8 nlassung des Tages verschiedenen wohlthätigen Vereinen und Stiftungen im Ganzen 1200 Species übermacht.
Dänemark. Kopenha 1 rk. V1 hagen, 14. Juli. (W. T. B. 6 Ministerium ist, wie mehrere der heutigen 1n2
festlich begangen. Vormittags
Festung Akershuus salutirt, die ganze
Huldigung nd Gesang.
8 sfultate des ganzen Unternehmens zu erwarten.
genblätter wissen wollen, endlich zu Stande gebracht. Nach den betreffenden Meldungen übernimmt der seitherige Mi⸗ nister des Innern Fonnesbech den Vorsitz im Minister⸗ konseil und das Finanz⸗Ministerium, der seitherige Ge⸗ neral⸗Direktor im Departement für öffentliche Arbeiten, Tobiesen, wird Minister des Innern, der als Archäolog bekannte Etatsrath Worsaac übernimmt das Kultus⸗Ministerium. Die Minister des Aeußeren, der Justiz, des Kriegs und der Marine behalten ihre Portefeuilles; der Marine⸗Minister wird interimistisch auch das Kriegs⸗Ministerium übernehmen, falls der Kriegs⸗ Minister Thomsen sein Portefeuille niederlegen sollte. .888
Afrika. Aus den Presidios an der afrikanischen Nordküste wird durch „W. T. B.“ über Madrid, 13. Juli gemeldet, daß die aufständische Bewegung der Kabylen in der Umgegend von Tanger fortdauernd im Zunehmen ist.
8 Vereinswesen.
Nachdem fast alle Gewinnste der deutschen Lotterie zur Gründung eines Pensionats für den Kurort Marienbad abgeholt sind, deren Auslieferung der Vorstand, in Berücksichtigung der großen, dem Unternehmen gewidmeten Theilnahme des Publikums, weit hinaus
über die wiederholt gesetzten Termine zu verabfolgen gestattete, so
naht die Angelegenheit jetzt einem völligen Abschluß immer mehr.
Die geringe Zahl der Gegenstände, zu denen sich keine Loose⸗ Eigenthümer gemeldet, sind folgende: ein Flüg⸗l von Bechstein zu 450 Thlr., der in den Ladenräumen der Gebrüder H. Bechstein, Jo⸗ hannisstraße 5, zu besichtigen ist. — Eine japanische Rüstung, die man bei Hrn. Martinitz, Friedrichsstraße 18, sehen kann, zu 100 Thlr. — Ein Aquarell⸗Gemälde, von dem Aquarell⸗Maler Eduard Hildebrandt, zu 100 Thlr. Ein Alt⸗Niederländisches Gemälde zu gleichem Preise, und verschiedene Aquarelle.
Selbstredend sind alle diese Gegenstände zu sehr essgstes Prei⸗ sen zu erhalten, und hat man sich wegen des festen Abschlusses an Hrn. Ober⸗Regierungs⸗Rath Solger, Hohenzollernstraße 4, zu wenden.
Der Gewinner des Hauptgewinnstes des Tischaufsatzes mit den Emblemen des Kaiserthums, Hr. Heinrich Richels zu Walzwerk Ober⸗ hausen in Rhein⸗Preußen (Adresse der Briefe: Sterkrade), hat sich gleichfalls bereit erklärt, dies werthvolle Kunstwerk zu 2000 Thlr. ab⸗ zutreten, welches bei den HH. Sy & Wagner, Kronenstraße 38, zur Ansicht steht.
Nächstens ist eine Bekanntmachung des Vorstandes über die Re⸗
8
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Berlin. Seit einigen Tagen ist Unter den Linden 27 hierselbst die Ausstellung der Kunstwerke eröffnet worden, die von dem Verein Berliner Künstler zu einer Verloosung bestimmt sind, deren Ertrag (8000 Loose à 20 Mark) dem Bau des lange bereits geplanten Künstlerhauses zugute kommen soll. Die Ausstellung umfaßt 178 Nummern, unter welchen die Maler A. v. Werner, Reinhold Begas, A. v. Heyden, Ludwig, Gustav Spangenberg, Amberg und Andere vertreten sind.
1“
1⸗ Versammlung des Schlesischen Forstvereins findet vom 17.—19. Juli in Görlitz statt.
Dürkheim, 5. Juli. (K. Z.) Heute fand hier eine stark besuchte Versammlung des Vereins der pfälzer Weinproduzenten statt, in welcher zunächst der Vorstand des Vereins, Gutsbesitzer Sar⸗ torius von Mußbach, über die seitherige Vereinsthätigkeit berichtete. Hiernach hat der Verein seit seinem viermonatlichen Beskehen die Zahl von über 1700 Mitgliedern erreicht, dieselben vertheilen sich auf 26 Weinorte. Die Mitglieder jedes dieser Orte haben sich zu besonderen Lokalvereinen konstituirt, die wieder besondere Vorstände sich wählten. Die Aufgabe dieser Vorstände besteht besonders darin, darüber zu wachen, daß die Vereinsmitglieder des Ortes der statutenmäßig eingegangenen Verpflichtung, nur rein⸗ Naturweine in den Handel zu bringen, nachkommen. Bei der genauen Ortskenntniß dieser Lokalvorstände ergiebt sich eine solche Kontrole ganz von selbst; alle eingehenden Klagen werden von der Vorstandschaft mit Hülfe der Lokalvorstände genau untersucht und je nach dem Be⸗ fund der Betreffende aus dem Verein ausgewiesen. Diese ganze Ein⸗ richtung beginnt sich bereits das allgemeine Vertrauen zu erwerben, und werden demnächst, um vielfachen Anfragen zu genügen, die Namen der Orte, wo sich Vereine gebildet, unter Angabe der Vorstandsmit⸗ glieder in der Te.e e bcs veröffentlicht. Die Einführung eines Apparates, mit dessen Hülfe mit Leichtigkeit das spezifische Ge⸗ wicht des Weines, sowie dasjenige seines Gehaltes an Säure, Extrak⸗ tivstoff und Alkohol bestimmt werden kann, ist im Werke. In jedem Vereinsorte soll von einer vertrauten Persönlichkeit ein solcher Apparat geführt und damit dem Käufer die Gelegenheit verschafft werden, im Verdachtsfalle sich binnen wenigen Minuten bestimmte Anhaltspunkte verschaffen zu können. Außer⸗ dem ist eine Eingabe an den Bundesrath in Vorbereitung, welche denselben ersuchen wird, bei der bevorstehenden Revision des Strafgesetzbuches dahin zu wirken, daß die Bestimmung Aufnahme findet, daß alle sogenannten Fagonweine, die gallifirten, chaptalisirten ꝛc. Weine nur unter der die Darstellungsweise bezeichnensen Benennung, also als Glycerinweine, gallisirte Weine ꝛc in den Handel und in die Hände des Publikums gebracht werden dürfen, widrigenfalls der Betreffende wegen Betrugs zu belangen sei. Ein gleiches Ersuchen wurde an die Landtagsabgeordneten der Weindistrikte gerichtet mit der Bitte um Vermittelung an die bayerische Staatsregierung. Um eine Hebung des Weinbaues und der Weinbehandlung anzubah⸗ nen, hat der Ausschuß zunächst populäre Vorträge auf diesen Gebie⸗ ten Seitens namhafter Gelehrten ins Auge gefaßt. Eine der ersten Autoritäten, Professor Dr. Neubauer zu Wiesbaden, hat einen Cyclus solcher Vorträge zugefagt. Ferner subventionirt der Verein die Versuchsstation Neustadt und giebt seinen Mitgliedern durch eine zeitweise erscheinende Korrespondenz von den Vereinsange⸗ legenheiten sowie allen auf dem Gebiste der Weinkultur wichtigen Vorkommnissen Kenntniß. Schließlich leitete der Verein Schritte ein zur Bildung einer den deutschen Weinbau gemeinsam umfassenden In⸗ teressenvertretung, wie sie bereits auf anderen Ge ieten des wirth⸗ schaftlichen und wissenschaftlichen Lebens besteht. Auf dem demnächst in Trier stattfindenden Oenologenkongresse wird dieses Projekt seine Erledigung finden. An diesen Geschäftsbericht schloß sich der erste Vortrag des Hrn. Professors Dr. Neubauer über das Leben des Wein⸗ stocks. Die nächste Vereinsversammlung findet im Laufe des kom⸗ menden Monats statt.
Bamberg, 10. Juli. (Bamb. Tgbl.) Der Kornschnitt, der in der hiesigen Gegend vereinzelt bereits begonnen hat, wird in der nächsten Woche allgemein seinen Anfang nehmen. Die Frucht steht zwar etwas dünn, wird aber eine gute Körnerernte von vortreff⸗ licher Qualität liefern. Der Weizen steht prachtvoll und verheißt in Quantität und Qualität einen reichen Ertrag, ebenso die Gerste. Klee und Heu giebt es in Fülle, und bei der günstigen Witterung ist
Archäologische Gesellschaft.
Berlin. Sitzung vom 7. Juli. Hr. Curtius legte vor die Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band XVIII, Heft 3 u. 4, Müller und Molher Kunst des germanischen Alterthums, 3 Hefte des indicateur de l'archéologue, Genthes Schrift über den etruskischen Tauschhandel, Aug. Schultz, über das Theseion, Hulse⸗ boos, die Ewigkeit auf römischen Kaisermünzen, Starks Recension der Schliemannschen Publikation. Dann besprach er ein in photogra⸗ phischer Nachbildung vorliegendes Pompejaner Mosaik, das einen Todten⸗ kopf über einem Schmetterling und einem Rade vorstellt, ein Lot dient als Dach: wahrscheinlich ein memento mori unter Erinnerung an den Beruf des Besitzers. — Hr. Matz besprach den Jahrgang 1873 der annali und monumenti des Instituts. Der Bezug auf den von Flasch publi⸗ zirten Kopf der s. g. Hygieia des Belvedere bemerkte er, daß das Ori⸗ ginal der Hera Farnese weit ähnlicher gewesen sein muß, als Flasch annimmt. Die Deutung auf den Athena Hygieia des Pyrrhos muß als sehr problematisch bezeichnet werden. — Hr. Adler legte die Zeich⸗ nungen einiger merkwürdiger und bisher unedirter Bauwerkevor, welche bei Abtragung der byzantinischen Ringmauer und der dadurch geglückten Wieder⸗ auffindung der Attalosstoa zu Tage gekommen sind, nämlich 1) die Säulen⸗ trommeln und Gebälkstücke zweier aus Poros erbauten dorischen Gebäude späteren Stils, die in der Nähe des Kerameikos gestanden haben müssen und durch die wohlerhaltene, aber krasse Färbung ihrer Ge⸗ simse ausgezeichnet sind; 2) die bei Aufräumung einer der nördlichsten Zellen der Stog in einer Tiefe von 6,40 Metern unter dem Fußbode
gefundene Quelle mit alterthümlicher Fassung, für die Topographie
des ältesten Athen von großer Wichtigkeit. Zeichnungen und Vortrag werden in der archäologischen Zeitung veröffentlicht werden. 8
ine Karte der heidnischen Alterthümer in Deutschland.
Die deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Ur⸗ geschichte hat die Herstellung einer ganz Deutschland umfassenden Karte beschlossen, in welcher die vorgeschichtlichen (heidnischen) Alter⸗ thümer, soweit solche theils noch an Ort und Stelle als vorhanden gewesen nachgewiesen werden können (wozu auch die in öffentlichen und privaten Sammlungen befindlichen Fundstücke gehören), in thunlichster Vollständigkeit verzeichnet werden sollen. Als Grenze ist der Eintritt der vollen geschichtlichen Zeit, also etwa das 12. und 13. Jahrhundert, anzusehen.
Bei der Vertheilung der verschiedenen deutschen Gebiete unter die Zweigvereine ist der Berliner anthropologischen Gesellschaft die Gegend zwischen Elbe und Weichsel bezüglich der Sammlung und Zusammen ⸗ stellung des literarischen Materials zugewiesen worden.
Die Fülle und der Umfang des bereits aus diesen Gegenden durch Sammler entnommenen, sowie des noch an vielen Oertlichkeiten vorhandenen Materials ist eine so beträchtliche, daß dasselbe nur unter der thätigen Mitwirkung aller Gebildeten, denen die Wichtigkeit des angestrebten Ziels für die Wissenschaft und die nationale Bedeutung einer vorgeschichtlichen Karte unseres Vaterlandes auch ohne weitere Erläuterung sicherlich einleuchtet, einigermaßen erschöpfend und befrie⸗ digend bewältigt werden kann. - . “
In diesem Sinne hat die Berliner Anthropologische Gesellschaft ein Eirkular versendet, in welchem gufgefordert wird, die Funde, und zwar mit Rücksicht auf den in diesem Jahre beabsichtigten Abschluß des Werkes recht schleunig, nach Anleitung des folgenden Schemas und unter kurzer Angabe der Oertlichkeiten, namhaft zu machen. Diese Angabe muß, um verwendbar zu werden, so genau sein, daß sie auf der Reimannschen Spezialkarte (Maßstab 1: 200,000), mindestens auf be. Generalstabskarte (Maßstab 1: 100,000) festgestellt wer⸗ den kann.
Handzeichnungen einzelner Lokalitäten, Grundrisse, Querprofile bei Ausgrabungen oder Terraindurchschnitten, Abbildungen von Gegen⸗ ständen, namentlich von den auf Urnen, wenn auch nur auf Scherben von solchen, befindlichen Verzierungen (selbst wo letztere der rohesten Art erscheinen), sind der Gesellschaft besonders willkommen.
Zusendungen sind unter der Adresse des Schriftführers der Ge⸗ segschaft, Hrn. Dr. M. Kuhn, Berlin, NW., Louisenstraße Nr. 67,
I. Reste aus vorgeschichtlicher (heidnischer) Zeit.
a. Vorgeschichtliche Wohnstätten. Mit Angabe, ob solche über oder unter der Erde, im gewachsenen Boden oder in künstlichen Auf⸗ schüttungen angelegt. Gegrabene oder natürliche Höhlen, Stein⸗ setzungen ohne Mörtel, Brandstätten. Herdanlagen, Werkstätten für die Fabrikation steinerner oder thönerner, so wie für den Guß me⸗ tallener Gegenstände. — Pfahlbauten über und unter dem Wasser, aus welchem Holz und wie die Pfähle (durch Brennen oder durch schneidende Werkzeuge, Stein oder Metall) zugerichtet sind. — Rast⸗ stätten der Jäger, Trockenstätten der Fischer mit ihren Rasten. — Es ist anzugeben, ob die Lokalitäten auf Felsen, Bergen, Hügeln, in Thä⸗ lern, auf natürlichen oder künstlichen Inseln, Erdaufwürfen, in Moo⸗ ren, Seen, Flüssen, an Ufern oder Abhängen u. s. w. angelegt sind.
b. Vorgeschichtliche Wirthschaftsabfälle. Anhäufungen von Küchen⸗ abgängen, Urnenscherben, Kohlenmassen (von welcher Holzart ?), pflanz⸗ liche Reste (Getreide⸗Arten, Eicheln, Nüsse, Obst, Tannenzapfen ꝛc.), thierische Reste (Haare, Hörner, Geweihe, Schuppen und Gräten von Fischen, Muschelschalen, Schneckengehäuse, Knochen (bei Röhrenknochen, ob sie gespalten oder die E den abgeschlagen). — Wenn feststellbar, ist die Art des Thieres anzugeben.
c. Vorgeschichtliche Gerä hschaften. Geräthschaften und Gegen⸗ stände aller Art für den perfönlichen Gebrauch, für Haus⸗ und Feld⸗ wirthschaft, Jagd, Fischfang, Krieg, aus Holz, Horn, Knochen, Stein, Glas, Thon, Metallen, Leder, Flechtwerk (Haar, Wolle, Bast, Flachs, Hanf). — Reste von Kleidungsstücken, Matten, Fischernetzen ꝛc. — Farbe⸗ stoffe, Kitt, Harz, Bernstein, Schmelz. — Kähne und Boote, ob in Mooren oder Gewässern gefunden, aus welchem Holz, ob aus Einem Stück (Einbäume) oder zusammengesetzt, ob durch Brennen oder wie sonst ausgehöhlt. — Etwaniger Inhalt derselben, Ruder, Fischergeräth, Leinen, Anker, Netzbeschwerer, Netzschwimmer, Senksteine u. dgl. — Wagen und Wagentheile, Pferdegeschirre ꝛc. — Mühlsteine, Schleif⸗ pfannen u. dgl⸗ “
Auch die Angabe einzelner Stücke (z. B. einzelner Steinbeile, Knochenpfeile, Bronzemesser) mit Fundort ist erwünscht.
d. Vorgeschichtliche Befestigungen. Befestigungen und Umfrie⸗ digungen aller Art, Erd und Steinwälle, Schlackenwälle, Pfahlreihen, Burgwälle, Ringwälle, sogen. Schwedenschanzen, Brücken⸗ und Damm⸗ oder Deichanlagen, Machügel, trockene und nasse Gräben, künstliche Wasserbehälter, Brunnen, Cisternen, Muͤhl⸗ und Stauwerke. — Stollen, Schachte, Minen und sonstige bergmännische Anlagen. — Wald⸗ verhaue (Baumschanzen, Gebücke), aus welchen Baumarten und wie angelegt.
e. Vorgeschichtliche Opferplätze. Opferplätze und Kultus⸗ sowie Ding⸗ und Gerichtsstätten. Vorgeschichtliche Monumente. Opfer⸗ steine, Steinkreise, sogenannte Irrgänge, Malsteine, Steine mit einge⸗ hauenen Zeichen (Runen, Roßtrappen, öchern ꝛc.). Geweihte Quel⸗ len, Vrunnen und Weiher (Taufelseen, Heilige Seen). Einzelne sehr alte Bäume (Lind, Eiche, Buche, Taxus, Stechpalme u. s. f.), die mit dergleichen geweihten oder heitigen Oertern in Verbindung ge⸗ bracht werden. 3 8
Vorgrschichtliche Grabstätten. Einzelgräber, Massengräber, Reihengräber — Hünengräber, Heidengräber, Riesenbetten, Bulzen⸗ betten, Schlachtfelder. Ov die Gräber unter oder über der Erde. Ob ans kleinen Steinen, aus großen Blöcken oder Piatten, rehen oder behauenen. — Ob förmliche Grabkammern, ob mit besonderen be deckten Eingängen vorhanden sind und nach welcher Himmelsrichtung der Eingang liegt. — Ob die Gräver hohle Raume bilden und frei liegen oder innen und außen mit Erde oder Geröll zugeschüttet sind. — Ob mit Holz ausgesetzt. — Höl:erne Säcze, ob aus mehreren Stücken oder aus Einem Stamm (Todtenbäume), mir Angabe der Holz rt. — Bei sogen. Hünengräbern Zusammensetzung der Erde, An⸗ gabe, ob letztere vom gewachsenen Boden verschieden. Ob Bäume (Rothdorn, Schwarzdorn, Eichen, Linden ꝛc.) seit urvordenklicher Zeit darauf wachsen. 1
Inhalt der Gräber. — Leichenbrand, theilweise Verbrennung, einfache Beerdigung des unverbrannten Leichnams. — Beerdigung ein⸗ zelner Theile (z. B. des Kopfes) — Anzugeben, wie die Leichname gelegen, der Kopf nach welcher Himmelsgegend, ob der Todte ausge⸗ streckt, auf welcher Seite oder ob er auf dem Rücken oder auf dem Bauch lag. — Ob in aufrechter oder hockender Stellung. — Ob Verletzungen an den Skeletten nachweislich. — Sonstige Beschaffen⸗ heit und Inhalt des Grabes. — Aufzählung und Beschreibung der
unmittelbaren Beigaben des Todten. — Besonderer Beachrung werden
„gu gebr Der Stand der Kartoffeln läßt nichts zu wünschen übrig. Nur der Hopfen sieht übel aus. Indeß ist bei der frühen Zeit noch nichts verloren; warme Nächte können ihm in kurzer Zeit noch aufhelfen.
Gewerbe und Handel.
Die Papier⸗Industrie hat, Buchh.“ mittheilt, in den letzten
Alles gut eingebracht worden.
„B.⸗Bl. f. 3 1 ahren außerordentlich an Umfang Während nämlich vor dem Jahre 1868 die Anzahl der apiermaschinen versehenen Papierfabriken innerhalb des Deutschen 242 betrug und die Jahresproduktion derselben sich auf 1,600,000 Centner belief, beträͤgt die Anzahl dieser Fabriken gegen⸗ wärtig 423, und es beläuft sich die Jahresproduktion nunmehr auf F „In den einzelnen Ländern beziffert sich die Anzahl der mit Maschinen versehenen Papierfabriken und das Total⸗ gewicht der produzirten Waare folgendermaßen. Es haben: Belgien: produziren, Dänemark: 5 Fabriken mit 72,000 Ctr., Deutschland: 423 Fabriken mit 3,600,000 Ctr., Oesterreich: 130 Fabriken mit 1,440,000 Ctr., Frankreich: 404 Fabriken mit 2,960,000 Ctr, Großbritannien: 274 Fabriken mit 3,600,000 Ctr., Niederlande: 10 Fabriken mit 144,000 Ctr., Norwegen und Schweden: abriken mit 270,000 Ctr., Portugal: 16 Fabriken mit 120,000 Ctr., 5 3: 30 Fabriken mit 20,000 Ctr., Rußland: 66 Fabriken mit 670,000 Ctr., Spanien: 17 Fabriken mit 260,000 Ctr., Afrika: 1 Fabrik mit 5000 Ctr., Brasilien: 1 Fabrik mit 8000 Ctr., Canada: 2 Fabriken mit 10,000 Ctr., Vereinigte Staaten: 467 Fabriken mit 3,230,000 Ctr. Summa: 1952 Fabriken produzirten 17,819,000 Ctr. „Die meisten Fabriken besitzen mithin die Vereinigten Staaten, während Deutschland und England die stäriste Produktion nach⸗ weisen. Durchschnittlich trifft auf die Fabrik eine Produktion von 9000 Ctr., England dagegen weist eine solche von 15,000 Ctr. für die Fabrik auf. Dudley, 13. Juli. Monstre⸗Meeting
zugenommen.
3,600,000 Ctr. Waare.
19 Papierfabriken, welche 450,000 Ctr
67 Fabriken 960,000 Ctr.,
(W. T. B.) In einem heute hier stett⸗ . - . Kohlengrubenarbeiter die Vergleichsvorschläge, welche die Grubenbesitzer in
ihrer zu Birmingham abgehaltenen Versammlung gemacht haben, ab⸗
Verkehrs⸗Anstalten.
Juli. (W. T. B.) Der Postdampfe vom norddeutschen Lloyd ist am Sonntag 1 Uhr Morgens hier ein⸗
New⸗York, 13. r „Main“
Aus dem Volff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Ischl, Dienstag, 14. Juli, Mittags. Deutschen Kaisers wird erst gegen 3 Uhr Nachmittags erfolgen. Der Kaiser Franz Joseph ist ihm soeben in preußischer Uniform bis Strobl entgegengefahren.
London, Dienstag, 14. Juli. im Distrikt Bristol haben eine Lohnherabsetzung von 10 Prozent angenommen, und ist in Folge dessen der Strike beendet.
Lissabon, Montag, 13. Juli. den definitiven Resultat der Wahlen zur Deputirtenkammer sind V 58 der ministeriellen Partei und 14 der Opposition
gewählt.
Die Ankunft des
Die Kohlengrubenarbeiter
Nach dem jetzt vorliegen⸗
die mitunter in Torfmooren, oft vorzüglich, selbst in ihren Weich⸗ theiten erhaltenen Leichname (sogen. Moorleichen) empfohlen. Bestattung in Urnen. — Einzelne Urnen oder Urnenfelder (sogen. Wendenfriedhöfe). — Beisetzung der Urnen, an welcher Lokalität, ferner ob einfach in die Erde gebettet oder mit Steinen umstellt und Genauer Inhalt der Urnen (ob Schmucksachen, Thier⸗ knochen, Bronze, Glasperlen dabei). Funde einzelner Geripoe mit genauer Beschreibung der Lokalität und der dabei bemerkten Gegenstände (Gefäße ꝛc.) Thierische und pflanzliche Reste.
überschüttet.
Funde von Skeletten oder ilen der ausgestorbenen, verdrängten oder noch Nashorn, Moschusochs, Lem⸗ ch, Reh, Ur, Wisent, Bär.
einzelnen kenntlichen The vorhandenen Thiere (z. B. Mammuth, ming, Hahn, Renthier, Elch, Hirs Hund, Katze, Luchs, Biber, Schwein, Schwan, Schildkröte, Stör, Lachs, Karpfen, Schnecken, Muscheln). — Welche Thiere hierunter waren nachweislich von Menschen getödtet oder ver⸗
Schleudersteine, Reusen, Angelhaken, Netze ꝛc.)? — Futterreste, ballen u. s. f. s
Baumstämme, wie sie sich n maliger Gewässer (in Torfmooren u. dgl.) vorfinden. menschlichen Spuren hierbei festgestellt wurden.
II. Sammler, Sammlungen, Literatur.
Durchaus erwünscht ist die Angabe der in dem Bezirk vorhan⸗ denen Sammler und der öffentlichen oder privaten Sammlungen unter Mittheilung der Kataloge oder Aufzählung wenigstens der haupt⸗ sächlichsten Fundstücke.
Urkunden, Chroniken, Auszüge aus älteren Werken oder solchen modernen, der, weil hauptsächlich andere Gegenstände behandelnd, chüren, Bücher,
Huhn, Auerhahn,
menschliche 1 Wurfpfeile, Speerspitzen,
Mageninhalt, Koth⸗
Zweige, Blätter, Früchte, Nüsse, Moose, Flechten ꝛc., amen lich auf dem Grunde noch vorhandener oder ehe⸗ Angabe, welche
(Schlingen,
ind zu beachten.
handschriftliche oder gedruckte Notizen oder welche schwer zu⸗ gänglich sind o leicht übersehen werden, ebenso Zeitungsausschnitte, Bros Abbildungen ꝛc., welche sich auf die zu I. gedachten auch nur leihweise mitgetheilt, will⸗ Mindestens wird eine Angabe darüber erbeten.
Der besonderen Aufmerksamkeit wir noch schließlich folgende für die wichtige Punkte:
a. Es ist genau anzugeben, ob Einsnder beschreibt: und Eisen⸗Sachen, oder 3) Stein⸗, 4) Bronze⸗ und Eisen nur Bronze⸗Sachen, u 1 bis 4, welche chiedenen Stoffen ge
b. Bei Steingeräth,
Karten, Pläns, Gegenstände beziehen, sind, wenn
und Beantwortung Würdigung der Alterthumsreste
in der Fundstelle, welche der Sachen, oder 2) Stein⸗ d Eisen⸗Sachen, oder 5) nur Stein⸗Sachen, oder 6) achen nachgewiesen sind, und Umstände dafür sprechen, daß die aus den ver⸗ fertigten Sachen gleichalterig seien.
ob die Aexte, Keile, Pfeilspitzen ꝛc. ge⸗ olirt oder nur roh zugeschlagen sind.
Gegenstände aus Edelstein, Zinn, Blei, Zink, feinen Legierungen, rs hervorzuheben.
alle mit schriftartigen Zeichen, Runen,
1) Stein⸗ und Bronze⸗ Bronze⸗ un Sachen, oder der 7) nur Eisen⸗S
Gold, reinem Kupfer, Glasflüssen, Schmelz, Mosaik
Buchstaben,
von denen griechische, römische, Brakteaten) und
sind besonde d. Desgleichen Kreuzen ꝛc. versehenen Gegenstände. Nicht minder alle Münzen, arabische, mittelalterliche Hohlmünzen ( Nachaͤhmungen (Wendenpfennige ꝛc.)
aus welchem Material sie gefertigt ‚ob Steinbischen darunter ge⸗ nd oder auf der Drehscheibe arbe, Bemalung; ob Glasur — Rand, Boden, Henkel oberen Raund des Gefäßes ob auf dem Deckel, esichtsurnen, Thierbildungen, Pflanzen⸗ Verzierungen, eingedrückt, eingeschnitten artige Charaktere.
ist die Mittheilung solcher Verzierung aufweisen, von Interesse. 8 maligen Gewässern (Mooren) oder Grä- Schildbuckeln, Helmen ꝛc. ist anzugeben, cheinlich absichtlich zusammenger ffallend beschädigt sind.
byzantinische, barbarische teresse haben. f. Bei Urnen ist zu beachten, sind (ob aus grobem oder feinem Thon mengt und die Gefäße aus freier Ha (Töpferrad) gefertigt oder nicht vorhanden. und Griffe und ob hervorragen oder nicht. Hals, Bauch und Boden; G bilder, erhaben oder eingeritzt. g. Auch von bloßen S Stücke, welche irgend welche h. Bei den öfters in ehe bern gefundenen S ob dieselben augens hauen oder sonst au
sind. Ferner die F
Größe und F die letzteren über den Art der Verzierungen,
e oder vertiefte T — Runen, schrift cherbenhaufen
ollt, verbogen, zer⸗