111““ 88 1
Zweiter Tag: II. Sonntag, den 26. Juli, Abends 7 Uhr, im großen Saale des neuen Schützenhauses: Liszt, Faust⸗Symphonie; Dietrich, Violin⸗Konzert; Gesangsolo; Raff, Pianoforte⸗Konzert;
Brahms Rinaldo, Kantate für Tenorsolo, Männerchor und Orchester.
Dritter Tag: III. Montag, den 27. Juli, Vormittags halb
1 Uhr in dem eben genannten Saale: Konzert für Kammermusik. — IV. Nachmittags 5 Uhr geistliches Konzert im Dome zu Merse⸗ burg: Werke von C. Müller⸗Hartung, Eccard, Engel, Piutti, Winter⸗ erger, Liszt ꝛc. Unter Mitwirkung der Korporationen: Leipziger Gewandhaus⸗ Orchester, Haßlerscher Verein in Halle, Universitätsgesangverein Paulus und Riedelscher Verein aus Leipzig, Singakademie in Halle, sowie .A. folgender Solisten: Frl. Marie Breidenstein, Konzertsängerin us Erfurt; Frl. Anna Drechsel, Konzertsängerin aus Düsseldorf; Fr. Pauline Erdmannsdörfer, Kaiserlich Königlichliche Kammervirtuosin und Hofpianistin aus Sondershausen; Hr. Friedrich Grützmacher, Kammervirtuos aus Dresden; Hr. Leopold Grützmacher, Kammer⸗ musiker aus Meiningen; Hr. Organist Adolf Wald aus Wiesbaden; r. Adolf Hankel, Kammervirtuos aus Dessau; Fr. Harditz, Herzog⸗ liche Hofopernsängerin aus Dessau; Hr. Carl Heß, Pianist aus Dres⸗ den; Hr. Konzertmeister Lauterbach aus Dresden; Hr. O. Reubke, Orgelvirtuos in Halle; Fr. Anna Werder, Konzertsängerin aus Leipzig; Hr. Prof. Alexander Winterberger, Orgelvirtuos aus Weimar, ꝛc.
Dirigenten: Hr. Hofkapellmeister Alb. Dietrich aus Oldenburg; Hr. Musik⸗Direktor Haßler aus Halle, Hr. Dr. H. Langer, Universi⸗ tärs⸗Musik Direktor aus Leipzig; Hr. Königlicher Musik⸗Direktor Gustav Rebling aus Magdeburg; Hr. Professor C. Riedel aus Leip⸗ zig; Hr. “ Max Seifriz aus Stuttgart; Hr. Musik⸗ Direktor Voretzsch aus Halle.
Anmeldungen zur Mitwirkung werden vom Direktorium noch entgegengenommen und sind Wohnungsgesuche an den Vorsitzenden der betreffenden Kommission, Hrn. L. Bethcke (Firma Banquier H. F. Lehmann) in Halle, zu richten.
— Im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle erschien vor ciniger Zeit eine Untersuchung über die Ent⸗ wickelung der Kudrundichtung von W. Wilmans, Lehrer am Grauen Kloster in Berlin. Der Vecfasser sucht auf dem Boden der von Ettmüller, Lachmann, Müllenhof, Bartsch u. A. vertretenen An⸗ sichten zu neuen Resultaten zu gelangen. Er setzt als feststehend vor⸗ aus, was Ettmüller richtig erkannt und Müllenhof überzeugend be⸗ wiefen hat, daß die Kudrun ein stark überarbeitetes Gedicht ist, und daß Caesur⸗Reime und Nibelungenstrophen einer jüngeren Entwicke⸗ lungsepoche der Dichtung angehören. Die Resultate faßt W. in fol⸗ genden 4 Punkten zusammen: 1) An vielen Stellen sind die Strophen nicht so geordnet, wie es ihr Dichter beabsichtigte. Es gab einen Bearbeiter der Kudrun, welcher zahlreiche Zusätze verfaßte, aber ohne genügend zu bezeich⸗ nen, wohin sie gehören, und ohne selbst die Abschrift des erweiterten Werkes zu revidiren. 2) Es muß wenigstens zwei Bearbeitungen der Kudrun in echten Kudrunstrophen gegeben haben. Viele Schwierig⸗ keiten unserer Dichtung erklären sich nur durch die Annahme einer Contamination. 3) Der Inhalt der ursprünglichen Dichtung beruht auf einer Contamination dreier Sagen, der von Hilde, Herwig und Kudrun. Wenn der Dichter selbst die Contamination vorgenommen hat, so muß er nothwendig von vornherein den ganzen Plan ent⸗ worfen und auszuführen beabsichtigt haben. 4) An eine Wiederher⸗ stellung der ursprünglichen Dichtung ist gar nicht zu denken, was man bisher als echte Lieder ausgegeben hat, ergiebt sich an vielen Stellen als eine Compilation von Bestandtheilen sehr verschiedenen Ursprungs.
86 Landwirthschaft.
Am 13. Juli fand in Kyritz, von dem dortigen Landwirth⸗ schaftlichen Verein angeregt, ein Konkurrenzmähen von 14 Mähmaschinen verschiedener Konstruktion statt. Die meisten Ma⸗ schinen bestanden ihre Aufgabe sehr gut. Zur engeren Konkurrenz wurden zugelassen: die Woodsche von Gülich u. Koeppel, Berlin, Gülichs Neue Amerikanische Maschine von Gebrüder Gülich, Bres⸗ lau, die Williams Maschine von Adolf Breitenfeldt, Berlin, die Buckeye von M. Seelig jun., Berlin, die Champion von Paul Tormann, Berlin, die Samuelsonsche Royal von Samuelson u. Co., Banbury (England). Von obigen Maschinen wurden prämiirt: die Woodsche von Gülich u. Koeppel in Berlin mit dem ersten Preise und 50 Thlr., Gülichs Neue Amerikanische Ma⸗ lchine von Gebrüder Gülich in Breslau mit dem zweiten Preise und 30 Thlr., Williams Maschine (mit 2 Triebrädern) von Adolf Breiten⸗ feldt in Berlin mit dem dritten Preise und 20 Thlr. (resp. ersten Preis als kombinirte Feeschtae Die Maschinen von Samuelson, Buckeye, Champion, Hornsby, Howard und Medolag bekamen ehren⸗ volle Anerkennungen. Gras⸗Mähmaschinen betheiligten sich: die von
Kearsley, Samuelson, Williams und Champion, welche letztere den
alleinigen Preis von 30 Thalern erhielt (resp. vierten Preis). 1 Gewerbe und Handel. Berlin. 14. Juli d. J. eine Verordnung, betreffend die Ausführung der Kanalisation. Dieselbe enthält u. A.:
r.1. In denjenigen Stadttheilen und Straßen, welche bei der Beneg Kanalisirung der Stadt mit unterirdischer Entwässe⸗ rungsanlage versehen werden, ist jedes bebaute Grundstück durch ein in dasselbe einzuführendes Rohr (Hausableitungsrohr) an das Straßen⸗ rohr, resp. den Straßenkanal anzuschließen. Durch das Hausablei⸗ tungsrohr ist das Regenwasser, Haus⸗ und Wirthschaftswasser in das
Das Königliche Polizei Präsidium erläßt unter dem
1“
“ resp. den Kanal abzuführen. Feste Stoffe, wie Küchen⸗ abfälle, Müll, Kehricht, Schutt, Sand, Asche und dergleichen dürfen in das Hausableitungsrohr nicht abgeführt werden. Aus allen Wasserklosets müffen auch die menschlichen Exkremente durch das Hausableitungsrohr in das Straßenrohr resp. den Kanal abgeführt werden. §. 2. Auf den Grundstüͤcken derjenigen Straßenstrecken, welche durch öffentliche Bekanntmachung des Polizei⸗Präsidiums als solche bezeichnet werden, in denen die Kanalisation zur Ausführung gelangt, ist die Anlegung neuer Abtrittsgruben nicht gestattet. Die auf solchen Grundstücken vorhandenen Abtrittsgruben dürfen in keiner Weise mit der Haus⸗ entwässerung in Verbindung stehen oder gesetzt werden. Jede Ver⸗ bindung einer Abtrittsgrube mit einer Entwässerungsanlage ist inner ⸗ halb vier Wochen nach geschehener Aufforderung zu beseitigen. §. 3. Innerhalb sechs Wochen nach erfolgter öffentlicher Bekanntmachung (§. 2) haben die Besitzer resp. Verwalter der in den betreffen⸗ den Straßenstrecken belegenen, bebauten Grundstücke dem Poli⸗
ei⸗Präsidium eine vollständige Zeichnung des Entwässerungs⸗
Hessches mit eingeschriebenen Maßen — entsprechend dem §. der Bau⸗Polizeiordnung vom 21. April 1853 — in duplo mittelst schriftlichen Antrages auf Konsensertheilung vorzulegen. Erst nach Ertheilung des Konsenses ist die Entwässerungsanlage nach den Bedingungen desselben, und zwar innerhalb sechs Wochen nach Be⸗ händigung des Fecsens auszuführen. §. 4. Nach Fertiaft nhngs der Entwässerungsanlage ist davon dem Polizei⸗Präsidium schriftliche Anzeige behufs der Revision derselben zu machen. Die Anlage darf nicht früher in Betrieb gesetzt werden, als bis das Polizei⸗Präsidium sie für genügend und den polizeilichen Vorschriften entsprechend an⸗ erkannt und demgemäß die Erlaubniß zu ihrer Benutzung gegeben hat. §. 5. Bei der Ausführung der unterirdischen Entwässerung werden alle vorhandenen Arten offener Entwässerung der Straßen und der dadurch bedingten Bauten, wie der Rinnsteine, der Rinnsteinbrücken, Uebergänge ꝛc. beseitigt. — Die übrigen vier Paragraphen betreffen die rein technischen Vorschriften.
London, 18. Juli. (W. T. B.) Die Besitzer der Kohlen⸗ bergwerke in den schottischen Grafschaften, Fife und Clackmannan, beabsichtigen in 14 Tagen den Lohn ihrer Arbeiter um 15 % herabzusetzen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Nr. 56 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Erhebung der oberschlesischen Eisenbuhn⸗Personen⸗Haltestelle Driebitz zur Station; Eröffnung der Kaiser Franz⸗Josef⸗Bahnstrecke Budweis⸗Wessely; Wiedereröffnung der
ferdebahn Tyrnau⸗Keresztur⸗Szeret. Eine vereinfachte Personen⸗
rpedition bei Eisenbahnen, von Reitler. Vereinsgebiet: Im I. Se⸗ mester 1874 eröffnete Bahnstrecken. Berliner Briefe: Buchführun der Eisenbahnen und stabile Conten; Eisenbahn⸗Akademie; Ankauf von Material für die Staatsbahnen; Eisenbahnkommissariate; Bahnen im Rhein⸗Kohlenreviere und Elsaß⸗Lothringen; Berlin⸗Wetzlar; Han⸗ nover⸗Altenbeken; Halle⸗Cassel; Braunschweigische Bahnen; Altona⸗ Kiel. Württemberg. Buschtéhrader Eisenbahn Ausland: Spanien, Geschäftsberichte der Eisenbahnen von Ciudad⸗Real nach Badajoz ꝛc und der von Madrid nach Saragossa und Alicante pro 1873. Litera⸗ tur: Koderle's automatische Sicherheitsvorrichtungen für die Fahrzeuge der Eisenbahnen. Personal⸗Nachrichten. Eisenbahn⸗Kalender. Offizielle und Privat⸗Anzeigen. G Stettin, 9. Juli. Das Postdampfschiff des Baltischen Lloyd „Humboldt“, Kapitän O. Blanck, ist heute mit Passagieren und Ladung via Kopenhagen und Antwerpen nach New⸗York in See ge⸗
gangen.
Wien, 18. Juli. (W. T. B.) In der heutigen General⸗ versammlung der Nordwestbahn waren 29,100 Aktten durch 56 Aktionäre vertreten. Der Verwaltungsrath beantragte die Erwer⸗ bung der Süd⸗Norddeutschen Verbindungsbahn, der Mährischen Grenz⸗ bahn und der Lundenburg⸗Grußbach⸗Zellerndorfer Bahn. Seitens des General⸗Direktors wurde ausgeführt, die Personen⸗Tarifsätze der Nord⸗ westbahn seien um 15 % niedriger, als diejenigen der meisten öster⸗ reichischen Bahnen, eine Erhöhung derselben sei nur im Wege der Gesetzgebung möglich. Die Regierung habe sich bereit erklärt, die gesetzliche Erhöhung des Tarifs zu ermög⸗ lichen, wenn die Lundenburger Bahn durch die Nordwestbahn, deren Ertrag dadurch bedeutend erhöht werden könne, erworben werde. Die Lundenburger Bahn sei 500,000 Fl. pr. Meile werth und biete zur Verbindung mit dem Nordwesten Ungarns die Hand, wo sie auch der Nordwestbahn den fehlenden Lokalverkehr zuführen könne. Der Ab⸗ stimmung wurden die Anträge des Verwaltungsraths mit dem Zusatz, daß die neu zu emittirenden Prioritäts⸗Obligationen 4. Emission im Gesammtbetrage von 6,350,000 Fl. Silber nur auf der Lundenburg⸗ Grußbacher Bahn vorzumerken seien, en bloc mit starker Majorität angenommen.
Triest, 18. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Apollo“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost heute Abend 8 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.
Aus dem WVolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Königsberg i. Pr., Montag, 20. Juli. Nach neuer⸗ lichen Ermittelungen sollen — wie die „Ostpreußische Zeitung“ meldet — vor dem Tumulte in Quednau unter der dortigen
1“
Landbevölkerung ein in Chemnitz gedruckter „Mahnruf an die
landwirthschaftliche Bevölkerung“, gerichtet an die „Feldarbeiter“ und „Joh. Most“ unterzeichnet, ebenso Exemplare der in Zürich
gedruckten „Sozialdemokratischen Arbeiterlieder“ verbreitet wor⸗
den sein.
Telegraphische Wieterungsberichte.
Bar. AbvTemp. Abw P. L. v. M. R. v. M.
19. Juli. 11,8 — 12,7 — 11,3 — 13,327 —
Allgemerse Himmels- ansicht.
Ort. Wind
2128
Hernösand 338,5 — Helsingfors. 337,8 — Petersburg. 336,9 — Stockholm 338,7 — Skudesnäs. 339,8 — 14,7 — ersm I 13,1 — Helsingör.. — — Windstille. Moskau. 12,2 — NW.,, schwach. heiter. Memel.... 11,8 — 0,8 NW., schw. trübe. Flendsburg. 14,00° — Windstille. heiter. Königsberg. 13,2 — 3,4 N., schw. wolkig. Danzig. ... 12,3 — 0,8 — heiter. Putbus.... 14,2 +0,8 NW., schw. heiter. Kieler Haf. 16,56 — Windstille. schön. Cöslin... 11,4 — 2,2 N., schw. heiter. Weserleuch. 17,2 — ONo., schw. heiter. Wilhelmsh. 14,4 — 080, frisch. heiter. Gröningen. 14,88 — No., stille. schön. Bremen ... 13,2 — O, schw. heiter. Helder.... 15,5 — ONO., s. schw. Berlin. 13,6 †+ 0,8 0. schw. heiter. Poseon.. 13,2 + 0,4 NW.,, s. schw. heiter. Münster... 12,6 + 0,5 NW., schw. heiter. Torgaa 12,3 — 0,9 0., schw. heiter. Bresiau.. 10,9 — 1,8 NW., schw. heiter. Brüssel, 18,/4 — No., stille. schön. s 16,7 + 3,1 S, schw. heiter. Wiesbaden. 14,4 — No., still. heiter. 8 12,9 +¼ 0,3 NO., mäss. heiter. Cherbourg. 339,0 — 13,8 — No., schw. bedeckt. Havre 339.1 — 16,4 Karlsruhe. 334,5 — 15,8 — No0., mäss. heiter.
338,8 — 19,2 — NO., s. schw. wwen. bewölkt. ²) St. Mathieu 339,1 — 15,8 — 80., schwach. wen. bewölkt. Constantin 336,0 — 17,38 — N., mäss. bedeckt. ⁴)
WNW., schw. bedeckt. Windstille. wenig bew. NW., schw. sehr bewölkt. ¹) 8S0.,, schw. wen. bewW. 080, schw. heiter.
NNW., schw. heiter.
S2SIISISIISIͤIöIöIöIIöIE
92
vögöööSSUSCCS
¹) Regen. 2²) Gestern Nachm. N. mässig. Strom S., Strom S. ³) Trübe. ⁴) Morgens Regen.
SAllgemerhe Himmels- ansicht.
bedeckt. wenig bewölkt. bedeckt. bewölkt.
7 Haparanda. 339,1] 7 Christiansd. 337,5 7 Hernösand. 339,2 7 Helsingfors 336,6 7 Petersburg. 335,2 7 Stockholm 338,4
7 Skudespäs. 337,4
N., mässig. 0., schw. 0., schw. N., schw. NW., schw. bedeckt. ¹) 0NO., schw. wenig bewölkt. NNW., mäss, heiter.
No., mäss. bedeckt. 8 W., schw. heiter. 8 heiter.
heiter.
heiter,
heiter.
heiter.
schön.
heiter.
—,— —
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— L =SSS
7 Flensburg. 337, 7 Königsberg 336, 6 Danzig.. 6 Putbus.
— —— AS 900 S 00
— 8* S
— Windstille.
— 0,5 N. s. schw. — ONoO., schw. — 080., schw. O., stille.
Wilhelmsh. Gröningen. — Bremen ... I1 — 80., schw. Heldor — O0., s. schw. Berlin.. + 2,4 S., schwach. Posen. + 0,1 W., s. schw. Münster 334,7 0.780., schw. Torgau... 0, — 1,5 S0., schw. Breslau .. 332,4 — 1,1 W., schw. Brüssel 336,1 — O0., stille. schön. 8 Cöln 335,4 + 2,3 SW., mässig. zieml. heiter. Wiesbaden. 333,3 — No., s. schw. völlig heiter Trier .. 11 — 0,5 NO., mäss. heiter. Cherbourg 337,5 — Windstille. strübe. Carlsruhe 333,0 — No., schwach. heiter. I1 PgH. .397,2 7 — NNW., stille. sehr bewölkt. St. Mathieu 338,9 13,8 — NNW., schw. b
völlig heiter.
böSSSISSSSSSISSISE
Berlin. In der Sitzung der Deutschen geologischen Ge⸗ sellschaft am 1. Juli berichtete Hr. v. Richthofen über den zweiten Theil von Stoliczka's Reise nach Yarkand nach einer neueren Mittheilung des letzteren. Darnach hat er im westlichen Kuen⸗lun einen Hornblende⸗ gneiß gefunden, der auch für den östlichen Kuen⸗lun bezeichnend ist, was fuͤr die Fortsetzung dieses Gebirges nach Westen ein Kriterium abgiebt. Am nördlichen Abgange des Kuen⸗lun fanden sich steil auf⸗ gerichtete karbonische Kalke und weiterhbin jüngere Schichten, besonders Kreide und Löß, in großer Mächtigkeit. Die Entstehung des letzteren erklärt Stoliczka gerade so, wie v. Richthofen. Das Vor⸗ kommen von Kreide ist merkwürdig, da in China diese Formation fehlt. Ferner berichtet Stoliczka über den Stein Bü, der in Europa Jade oder Nephrit genannt wird. Er fand sich am südlichen Abhang des Kuen⸗lun am Flusse Karakasch in einem Hornblende⸗Gneiß in 10—40 Fuß mächtigen Gängen, die ein un⸗ bestimmtes Gestein enthalten, das seinerseits den Nephrit einschließt. Außerdem fand sich der Nephrit in Bachgeröllen. Die Chinesen be⸗ ziehen aber jetzt die Hauptmasse ihres Jü aus Ober⸗Birma, wo er sich ebenfalls in Geröllen findet. Hr. Lossen sprach über die Ent⸗ wickelung des Diluviums auf der Nordseite von Berlin und über die Niveauschwankungen der einzelnen Schichten, wie sie sich in verschiedenen Bohrlöchern daselbst darstellen. Die Aufbiegungen der Schichten, die diese Niveauunterschiede erzeugen, wurden durch einseitige Drücke hervor⸗ gebracht und zwar mußten die Aufpiegungen vor Ablagerung des oberen Mergels geschehen sein, was eine Theilung des Diluviums zwischen den oberen und unteren Mergel rechtfertigen würde, wie das Berendt schon früher andeutete. Hr. Weiß sprach über verkieselte Hölzer aus dem Rothliegenden des Mansfeldischen und legte ein Stück vor. Die meisten verkieselten Hölzer zeigen nur den versteinerten Holzkörper, das vorgelegte Stück zeigt aber eine sehr gut erhaltene Oberflächenskulptur, die aus zwei⸗ spitzigen Polstern mit Schlitzen bestehen, die im Quincunx gestellt sind. Es stammt aus einem Steinbruch bei Emseloh und es war dort zu sehen, daß die Rinde auch vorhanden war, daß sie sich aber beim Herausschlagen des Stückes ablöste, so daß obige Polster der Oberfläche unter der Rinde angehören. Das Stück gehört zu Ty⸗ lodendron und ist eine neue Spezies, T. saxonicum Weiss. Hr. Kos⸗ mann legte ein Stück Geschiebegranit mit sehr vielen Granaten von Reetz an der brandenburgisch⸗pommerschen Grenze vor, dem der Glimmer ganz fehlt.
Berlin. Von dem hiesigen Galvanoplastiker Hrn. Walter ist in diesen Tagen eine in jeder Beziehung beachtenswerthe Arbeit voll⸗ 111“ 8 “
4 “ 1
endet und in seiner Werkstatt (Großer Jüdenhof Nr. 9) auf kurze 89. für Kunstfreunde ausgestellt worden. Es ist eine galvanoplastische opie des berühmten siebenarmigen Leuchters aus der Stiftskirche in Essen, die im Auftrage des Londoner Kensington⸗ Museums ausgeführt wurde, und das alterthümliche, dem 10. Jahr⸗ hundert entstammende und für die Kenntniß der romanischen Klein⸗ kunst wichtige Geräth mit gewissenhafter Treue und in meisterlicher Arbeit in seinem gegenwärtigen Zustande ziemlich guter Erhaltung dem Beschauer vorführt. Der Leuchter, den laut der auf einem Ringe am Schaft befindlichen lateinischen Inschrift eine Aebtissin Mathilde herstellen ließ und dem gekreuzigten Christus weihte, ist eine jener in der romanischen Kunstperiode beliebten Nachbildungen des sieben⸗ armigen Leuchters aus dem salomonischen Tempel in Jerusalem. Der Stamm sowohl wie die Aeste sind mit sorgfältig ornamentirten Knäufen in durchbrochener Arbeit geschmückt; auf den Ecken der vier⸗ seitigen Basis sind die Himmelsgegenden in vier kleinen Figuren dar⸗ gestellt, von denen jedoch nur eine fast vollständig erhalten ist. Das Geräth nimmt seiner künstlerisch vortrefflichen Arbeit wegen sowohl wie wegen seiner bedeutenden, unter gleichzeitigen Arbeiten seltenen Größe von etwa 8 Fuß einen bedeutsamen Platz in der Kunstgeschichte ein und erzielt durch seine würdige, stilvolle Erscheinung eine künst⸗ lerische Wirkung, die ehemals noch durch eingesetzte Edelsteine und durch reiche Vergoldung erheblich gesteigert wurde. 2
8
Bäder⸗Statistik.
Aachen bis 14. Juli . . .
Augustusbad bis 9. Juli
Aussee bis 7. Juli. .
Bgaden bit 11. Jali... Baden⸗Baden bis 14. Juli Badenweiler bis 3. Juli
Bertreic bis ält Blantenhain (Thüringen) bis 17. Juli Burtscheib bie 14. Iuki Charlottenbrunn bis 15. Juli 1 Elster bis 11. Juli . . .2
Ems bis 14. Juli . ..
Flinsberg bis 14. Juli .
Franzensbad bis 13. Juli. Goczalkowitz bis 15. Juli.
Personen 12,317 227 793 5,054 14,204 1,272 393 115 1,091 877 2,490 8,446 645 4,475 384
Görbersdorf bis 16. Juli Harzburg bis 10. Iuli .. ... Seö bis 16. Juli
omburg bis 12. Juli. “ 81 “
arlsbad bis 13. Juli .. Königsbrunn bis 10. Juli . Kissingen bis 12. Juli . .. Königsdorff⸗Jastrzemb bis 7. Juli. Königstein a. Taunus . . . .. Krapina⸗Töplitz bis 7. Juli. Landeck bis 14. Juli .. . .. Langenau bis 13. Juli Marienbad bis 12. Juli. Marienborn bis 16. Juli Neuenahr bis 11. Juli . Niederbron bis 11. Juli. Norderney bis 13. Juli. Oeynhausen bis 10. Juli. Rehburg bis 8. Juli Reinerz bis 15. Juli. . . Rippoldsau bis 6. Juli. Rothenfelde bis 8. Juli . . . Schandau bis 15. Juli . . . Schweizermühle bis 16. Juli. Trencin⸗Teplitz bis 13. Juli. Teplitz⸗Schönau bis 15. Juli Warasdin⸗Töplitz bis 2. Juli . . . . . Warmbad (bei Wolkenstein) bis 16. Juli Warmbrunn biek“ Wierbsßes E— Wiesenbad (bei Annaberg) bis 18. Juli Wilbungen be 16 JI 11668 Wittekind bis 7. Iumhb 66 Zoppyot bis 8. Iut ——
Redattion und Rendantur: Schwieger.
Sese bers bis 10. Juli.
1,138
Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen
(einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage Nr. 128.
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— NO., f. stille. trübe
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“ ageee utschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Montag, den 20. Juli
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111914“*
Staats⸗Anzeiger.
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* Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Pr. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die ͤnseraren⸗Expeditton des Deutschen Reichs⸗-Anzetgers And Köntglich
Preußischen Hiauts-Anzeigers: Berlin, S. W. Wiltelm⸗Straße Nr. 32.
——— e
1. Steëbrieke und Untersuchungs⸗Sachen
2. Subhastatisnen Aufgebore, vorladungen u dergl 3. Sezkaufe Nerzachtungen. Submissisnen ꝛc.
* Zerlonsung, kimorttsation, Zinszahlung u. f. v.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Der Schmied Carl Rädisch, 39 Jahre alt, evangelisch, in Klitschdorf, Kreis Bunzlau, geboren und daselbst ortsangehörig, zuletzt hier in Arbeit, soll wegen Diebstahls verhaftet werden. Es wied ersucht, ihn im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzuliefern. Königliches Kreisgericht, I. Ab⸗ theilung, zu Jauer, den 13. Juli 1874.
Oeffentliche Laduug. Auf Grund der Anklagen der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft vom 20. No⸗ vember 1873, 20. und 26. Juni cr. ist gegen 1) den Johann Albert Bolduan aus Stolp, am 6. Nevem⸗ ber 1840 daselbst geboren; 2) August Julius Van⸗ derke aus Schönwalde, am 7. April 1840 zu Raths⸗ Damnitz ge oren; 3) Franz August Steinhardt, ge⸗ boren am 12. Dezember 1842 zu Gaffert und sonst ohne Domizil; 4) Adolph Hermann Eduard Hetzke, geboren am 11. Juni 1842 zu Vietkow und sonst ohne Domizil; 5) Johann Friedrich Pirr (Pirsch) aus Sorchow, am 11. Februar 1850 daselbst ge⸗ boren; 6) August Friedrich Barnow aus Schmatz am 23. Juni 1850 deselbst geboren; 7) Otto Wil⸗ helm Rudolph Raschke aus Klein⸗Strellin, geboren am 6. April 1848 in Muddel; 8) Johann Hermann Friedrich Kirk aus Groß⸗Garde, gevoren am 24. Juni 1848 in Rowe; 9) Heinrich Albert Ludwig Puttkammer aus Klein⸗Garde, geb. am 5. Januar 1848 in Klein⸗Garde; 10) Heinrich Ernst Christoph Krauß aus Wobesde, geb. am 25. Februgr 1849 in Klein⸗Machmin; 11) Johann Albert Naske aus Stolp, geb. am 9. Mai 1849 in Stolp; 12) Julius Heinrich August Zoschke aus Wintershagen a., geb. am 22. Juli 1850 in Marsow; 13) Carl August Krüger aus Stolp, geb. am 15. September 1850 in Stolp; 14) Hermann Terwedow aus Bornzin, geb. am 4 Mai 1851 in Krakow A.; 15) August. Johaun Wilhem Slottag aus Rexin, geb. am 20. August 1851 in 16) Wilhelm Friedrich Dordel, alias Albrecht, aus Rexin, geb. am 26. Mat 1851 in Dt. Carstnitz; 17) Wilhelm Friedrich Zischke aus Lupow, geb. am 29. September 1851 in Lupow; 18) Albert Friedrich
Eggert aus Liepen, geb. am 12. Juli 1851 in Ban⸗ sekow; 19) Otto Emil Wilhelm Lange aus Neu⸗ geb. am 17. April 1851 in Schurow;
Damerow, m — 20) Karl August Soik ans Grumbkow, geb. am 23. Januar 1951 in Grumbkow; 21) Ferdinand
Kadatzke aus Darsin, geb. am 10. November 1852 August Ernst Kammin aus Rexin, geb. am 12. Oktober 1852 in Groß⸗Podel; 23) Werner Wilhelm Ernst Kunde aus Srojenthin,
in Dombrowe; 22)
geb. am 14. August 1852 in Stojenthin; 24) Karl Ernst Franz Lemke aus Stolp, geb. am 12. März
1852 in Jassen; 25) Carl Ludwig Wilhelm Glienke aus Stofenthin, geb. am 16. Dezember 1852 in
Stojenthin; 26 Carl Ernst Behnke aus Vangerske, geb. am 19. Juni 1852 zu Vangerske; 27) Julius Mosler aus Stolp, geb. am 14. Januar 1852 zu Stolp; 28) Carl August Swantusch aus Schurow, geb. am 29. August 1852 in Gr. Podel; 29) Jo hann Heinrich Karweick aus Giesebitz, geb. 26. April 1852 in Giesebitz; 30) Carl
1850 ebendaselbst; aus Dombrowe, geb. am 26. Oktover 1850 eben⸗ daselbst; durch Beschluß vom 23. d. Mts. gemäß §. 140 Reichs⸗Stratgesetzbuchs wegen unerlaubten Verlassens des Deutschen Bundesgebiets im militär⸗ pflichtisen Alter die Untersuchung eröffnet. Dieselben werden zu dem zur mündlichen Verhandlung vor der Deputation für Untersuchun ssachen auf den 16. Ok⸗
tober, 10 Uhr, im Sitzungszimmer hier angesetzten
8 ; ; N235 † — - NMor. 8 g 9 2 : Termine mit der Weisung veladen, die zu ihrer Ver⸗ Kaufgegenstände Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche,
theidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden können. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Cntscheicung in con-
tumaciam verfahren werden. Stolp, den 30. Juni 1874.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Oeffentliche Vorladung Nachbenannte Per⸗
sonen: 1) Wehrmann Heinrich Gustav Bussian aus
Wundichow, geboren am 16. März 1839; 2) Reser⸗
vist August Rudolph Farbelow aus Stolp, geboren am 24. Februar 1874 in Velsow; 3) Reservift Wil⸗ helm Friedrich Grunau aus Kl. Strellin, gevoren
am 26. Januar 1846 in Gr. Podel; 4) Wehrmann! Wilhelm Friedrich Karweick aus Zedlin, geboren am 9. Dezember 1843 in Klenzin; 5) Seedienstpflich⸗
tiger Martin David Rahn aus Stolpmünde, gebo⸗
ren am 18. Mai 1836 daselbst; 6) Landwehr⸗Unter⸗ offizier Gustav Carl Heinrsch Schicht aus Wollin,
geboren am 12. August 1839 daselbst; 7 Landwehr⸗ Unteroffizier Gustav Heinrich Wilhelm Schröder aus Gaffert, geboren am 13. Dezember 1842 daselbst,
sind auf Grund des §. 360 ad 3 des Strafgesetz⸗
buchs angeklagt, als beurlaubte Reservisten, Land⸗ und resp. Seewehrmänner ohne Erlaubniß ausge⸗ wandert zu sein. Zur Verhandlung und Entscheidung der Sache ist ein Termin auf den 23. November 1874, Vormittags 12 Uhr, in unserm Gerichts⸗ gebäude vor dem unterzeichneten Richter im Termins⸗
zimmer Nr. 1 anberaumt, zu welchem die obenge⸗
nannten Personen mit der Aafforderung vorgeladen werden, in diesem Termine zur bestimmten Stunde entweder selbst zu erscheinen oder sich durch einen ge⸗ hörig legitimirten Bevollmächtigten vertreten zu lassen, auch die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß dieselben noch vor diesem herbeigeschafft werden können. Als
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Rexin;
von öͤffentlichen Papiereu.
gu.
8 5. Industrielle Etablisements, Fabriken u. Großhandel. 6. Verschiedene Bekannrmachungen 7. Literarische Anzeigen 8 Familien⸗Nachrichten. .Central⸗Haadels-Megister (einschl. Konkurse). —
N Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M, Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich nnd deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annasucen⸗Bureaus.
Erscheint in separater Beilage.
Belastungsb weis ist die von der Königlichen Regie⸗
vom 10. März 1856 abgegebene Erklärung beige⸗
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Polizeirichter.
Ediktal⸗Vorladung. ner 1) der boren am 23. Dezember 1836 zu Boyadel, Kreis Grünberg, 2) der Wehrmann, Knecht Johann
ohne Erlaubniß die Königlichen Lande resp. das Ge⸗ biet des Deutschen Reichs verlassen zu haben. Es
des Strafgesetzbuchs die Untersuchung eröffnet und Termin zur mündlichen Verhandlung auf den 4 September cr., Vormittags 11 ¼ Uhr, im hiesigen Gerichtszimmer Nr. 32 anberaumt worden, wozu dieselben mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeich⸗ neten Gerichte dergestalt zeitig vor dem Termine an⸗
werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Grünberg, den 9. Mai 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Polizeirichter.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. G
18035] Nothwendiger Verkauf. Das in dem Kreise Schroda belegene, dem Rittergutsbesitzer Heinrich Emil Jauernik gehörige
[3020] b Der Halbhöfner Nic. Strachau, eb. am Heinrich Schmidtke aus Hebron Damnitz, geb. am 21. April 31) Ferdinand Friedrich Radde
adelige Gut Nagradowice,
dessen Besitztitel auf den Namen des Genannten be⸗ richtigt steht, und welches mit einem Flächeninhalte von 436 Hektaren 98 Aren 70 Quadratstab der Grundsteuer unterliegt mit einem Grundsteuer⸗Rein⸗ Hertrage von 2409,z1 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 318 Thlr. veran⸗ lagt ist, soll im Wege der nothwendigen Sub⸗
haftation den 23. September 1874, Vormittags um 10 Uhr, im Sitzungssaale des unterzeichneten Königlichen Kreisgerichts versteigert werden. Schroda, den 16. Juli 1874. Königliches Kreisgericht. ee. Subhastations⸗Richter.
Ediktalladung.
der Abbauer Nic. Jac Burmester, der Dienstknecht Nic. Wolter,
der Köthner Heinrich Kubelcke,
der Vollhöfner Heinr. Junge und
der Hufner Joh. Röhr, 1
sämmtlich in Barförde, haben von dem Vollhufner Heinrich Schütt in Barförde die sämmtlichen zu
dessen Vollhofe Nr. 9 in Barfoͤrde gehoͤrigen Grund⸗ stücke, namentlich auch die Gebaude gekauft und zu ihrer Sicherung gegen etwaige dingliche Rechte und Realansprüche Dritter eine Ediktalladung derselben
beantragt.
Demgemäß werden Alle, welche an die bezeichneten
fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche
Rechte, insbesondere auch Servituten und Real⸗
berechtigungen zu haben vermeinen, hierdurch aufge⸗ fordert, sich damit im Termine am 18 September d. F.,
Morgens 10 Uhr,
auf hiesiger Gerichtsstube so gewiß zu melden, als sonst für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zu den obgedachten neuen Erwerbern der betreffenden Grundstücke das Recht verloren geht.
Der demnächstige Ausschlußbesch id soll nur durch Affixion an hiesiger Gerichtsstelle veröffentlicht werden.
Lüneburg, den 9. Julius 1874. 271
Königl. Amtsgericht, Abthl. III. 18027. Edictalladung.
Nachdem über das Vermögen des Hutfabrikanten Gustav Vogt dahier der formelle Konkurs erkannt ist, so werden sämmtliche Gläubiger desselben auf⸗ gefordert, ihre Forderungen im Termin den 11. September 1874, Vormittags 10 Uhr
Cout. Zeit beim Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Be⸗ friedigung aus der Masse bei dem unterzeichneten Gericht unter Vorlage etwaiger Rechnungen und Be⸗ weisurkunden anzumelden und dem Kontradiktor gegen⸗
über zu begründen. Cassel, den 29. Juni 1874. (a. Ct. 652/7)
Königliches Amtsgericht . Abtheilung 4.
8 8 Reimerdes. 6 Proelama. . Auf den vesg⸗ des Kupferschmiedemeisters Christoph Kruemmel zu Lissa wird Zwecks Todes⸗ erklärung das Aufgebot des am 16. September 1836
“X“
[2272]
ist deshalb gegen sie auf Grund des §. 360 Nr. 3
rung zu Cöslin auf Grund des §. 10 des Gesetzes
bracht. Im Falle des Ausbleibens der Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in con- tamaciam verfahren werden. Stolp, den 2. Juli 1874.
ladꝛ Nachstehende Landwehrmän⸗ ionier Schiffer Wilhelm Gillert, ge⸗
Heinrich Ernst Eituer, geboren am 9 September 1837 zu Mesche, Kreis Grünberg, sind angeklagt,
zuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft
geborenen Johann Gustav Adolph Kruemmel, eines
Bruders des Antragstellers, eingeleitet, Provocent soll im März 1854 die Königlichen Lande verlassen haben, nach Amerika gegangen sein und soll seit dem Jahre 1861 nichts mehr von sich haben hören assen.
Derselbe resp. dessen unbekannte Erben und Erb⸗ nehmer werden deshalb hiermit aufgefordert, sich spätestens in dem
am 12. Mai 1875, Vormittags 12 Uhr, anberaumten Termine hei dem unterzeichneten Ge⸗ richte schriftlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls der Verschollene für todt erklärt werden wird. Schubin, den 20. Mai 1874. FKFhoönigliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Mittwoch, den 22. d. M., Vormittags 11 Uhr, sollen die bei Instandsetzung der Gertraudten⸗Brücke übrig gebliebenen alten eichenen Bohlen ꝛc. unter der Bedingung der sofortigen Wegschaffung und gegen baare Zahlung an Ort und Stelle versteigert werden. Der Königliche Baurath. J. V.: Fröhling, Bau⸗ meister.
Pferde⸗Auktion. Sonnabend, den 8. August d. J., Vormittags von 11 Uhr ab, sollen zu Breslau — Tauenzienstraße Nr. 9 — circa 14 Stuͤck zum Landgestüt⸗Dienst nicht mehr verwendbare Hengste, darunter mehrere Vollblut⸗, sowie gefah⸗ rene Pferde öffentlich meistbietend unter den im Ter⸗ mine bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden und können dieselben vom 7. August c. ab, Nachmittags von 3 Uhr ab, in Galisch Hotel be⸗ sichtigt werden. Leubus, den 15. Juli 1874.
Der Direktor des Schlesischen Landgestüts.
Graf Stillfried. 8 1
8
6 52 8 13041]1 Vorwerks⸗Verpachtung.
Das in den Gemarkungen Klein⸗Schwalbach, Esch⸗ born und Nieder⸗Höchstadt, resp. in den Aemtern Königstein und Höchst, und dem Obertaunus und Landkreis Wiesbaden liegende 8
Domänenvorwerk Klein⸗Schwalbach bei Soden, 1,8 Meilen von Frankfurt a. M. belegen, bestehend aus 2,0177 Hektar Hofstelle und Gärten, 136,6922 Hektar Acker und 16,2014 Hektar Wiesen, zu welchen vom 1. Januar 1876 ab noch 3,2818 Hektar Wiesen in der Gemarkung Klein⸗Schwalbach zugelegt werden sollen, soll vom 22. Februar 1875 ab bis Johanni 1893 öffentlich meistbietend verpachtet werden.
Hierzu steht Termin auf
den 7. Augnst c., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sitzungszimmer vor dem Kom⸗ missarius, Königlichen Regierungs⸗Rath von Foller,
n. Das Pachtminimum ist auf 3600 Thlr. festgesetzt und wird vom Pachtgelde des ersten Jahres in Rück⸗ sicht der dem Vorwerk erst am 1. Januar 1876 hin⸗ zutretenden Wiesen der Betrag von 177 Thlrn. ab⸗ esetzt.
8 Die Pachtlustigen haben sich über ihre Qualifika⸗ tion als Landwirthe und den Besitz eines disponibe⸗ len Vermögens von 25,000 Thlrn. — spätestens im Termin auszuweisen. .
Die sonstigen allgemeinen und speziellen Bedingun⸗ gen, Karten, Register und die Lizitationsregeln sind 8 den Dienststunden in unserer Registratur einzu⸗ ehen.
Abschriften werden gegen Erstattung der Kopialien resp. Druckkosten ertheilt. 1
Wiesbaden, den 16. Juli 1874.
Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domainen auanmnd Fersten. 1“
18047. Submission.
Zum Neubau eines Direktorhauses für die
hiesige geburtshülfliche Klinik soll die Lieferung von 200 Mille guter Mittelbrand⸗ und 50 Mille guter Hartbrandsteine
im Submissionswege vergeben werden.
Zur Eröffnung der eingegangenen Offerten steht ein Termin auf den 30. d. M., Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Baubureau an, woselbst auch die näheren Bedingungen einzusehen sind.
Greifswald, den 18. Juli 1874. 8
Der Königl. akad. Baumeister.
a.
G. Müller.
[30333 Bekanntmachunng. Behufs Verdingung der während der diesjährigen Herbstübungen der 4. Division erforderlichen Natu⸗ ralien und Bivonaks⸗Bedürfnisse steht am 27. d. Mts., Vormittags 10 8 im Lokale der hiesigen Reserve⸗Magazin⸗Rendantur, Wilhelmstraße 73, ein Submissionstermin an. Erforderlich sind ungefähr:
In Schneidemühl in der Zeit vom 4. bis 24. August:
4000 Stück Roggenbrode à 3 Kilogramm,Y g8. Centner Hafer,
In Wongrowitz in der Zeit vom 23. bis 28. August: 4165 Srück Roggenbrode à 3 Kilogramm, 4**⁸ Centner Hafer,
In Wongrowitz resp. Janowitz und Zuin in der Zeit vom 29. August bis 10. September: 23,635 Stück Roggenbrode à 3 Kilogramm,
218 Centner Rindfleisch,
131 ammelfleisch,
47 peck,
66 Reis, “
Kartoffeln,
Graupe,
Erbsen, Saäalz,
24 „ Kaffee,
606 Raummeter Bivouak⸗ Holz (fichten Kloben⸗ holz)
2974 Centner Lagerstroh,
2274 2 afer,
758 2 eu,
885 „ Stroh. Unternehmer werden mit dem Bemerken eingeladen, daß in dem Termin eine Kaution in Höhe von einem Zehntel des Lieferungswerthes zu bestellen ist.
Uns unbekannte Submittenten haben sich durch Atteste ihrer Ortsbehörde bezüglich ihrer Qualifika⸗ tion als Lieferanten auszuweisen.
Die Lieferungsbedingungen sind vorher in unserem Bureau Kujawerstraße Nr. 2, einzusehen.
Die in dem Termin abzugebenden versiegelten Offerten müssen mit der Aufschrift:
Submission auf Lieferung von Naturalien (beziehungsweise Bivouaks⸗Bedürfnisse) für die
Herbstübung der 4. Division versehen sein.
Der Submission wird sich event. eine Licitation anschließen.
Bremberg, den 18. Juli 1874. . Königliche Intendantur der 4. Division. 88980 SKölniiglichit
2⁷ — 22* *2 Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.
Die Ausführung der Tischler⸗, Schlosser⸗, Glaser⸗, Anstreicher⸗ und Ofensetzer⸗Arbeiten, incl. Material⸗Lieferung, für den Bau der beiden Wohngebäude auf den Bahnhöfen Reibnitz und Jannowitz soll verdungen werden und zwar jede Arbeit für sich. 8
Zur Eröffnung der Offerten ist Termin auf:
Freitag, den 7. August 1874, Vormittags 11 Uhr, im Bureau der 5. Betriebs⸗Inspektion hier anbe⸗ raumt, wo auch Bedingungen resp. Zeichnungen zur Einsicht ausliegen und Offerten⸗Formulare gegen Erstattung der Schreibgebühren bis zum 5. August bezogen werden können. 1
Hirschberg, den 17. Juli 1874. 8 Der Elen gsehm He8. n Betriebs⸗Inspektor.
tto.
event. incl. Anfuhr von der Ausgabe⸗ stelle zu den Bi⸗ vouaksplätzen.
[3008]
Der Bedarf au Brod und Fourage für die in der Zeit vom 9. bis 21. August c. bei Steinau a. O. und Liegnitz stattfindenden Uebungen der 17. und 18. Infanterie⸗Brigade (Regiments⸗ und Bri⸗ gade-Uebungen) soll im Wege der Submission event. Lizitation sicher gestellt werden.
Zu diesem Behufe ist ein Termin auf den 24. d. Mts., Vormittags 10 Uhr im Bureau der unterzeichneten Intendantur anberaumt, woselbst vom 2¹. d. Mts. ab die Bedingungen zur Einsicht aus⸗ liegen werden. 8
Glogau, den 16. Juli 1874.
Königliche Intendantur der 9. Division.
[3039] Bekanntmach
.
36,000 Stück Laschen (eiserne),
72,000 Schraubenbolzen,
240,000 Hacknägel,
20,000 Unterlagsplatten und
30,000 „ WinPkel⸗Laschen II für die Strecke Welver⸗Dortmund der Westfälische Eisenbahn soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. 1 8 M
Die Lieferungs⸗Bedingungen liegen in unserem
Central⸗Bureau hier zur Einsicht aus, werden auch von unserem Bureau⸗Vorsteher, Rechnungsrath
mitgetheilt. 9 Gu“ Offerten auf diese Lieferungen sind verschlossen mit. der Aufschrift „Submission auf Lieferung von Klein⸗ Eisenzeug für die Strecke Welver⸗Dort⸗ mund“ bis zu dem am 31. August ecr. in unserem Cen⸗ bral Baren anstehenden Termine, in welchem die⸗ selben in Gegenwart der etwa erschienenen Submit⸗ tenten eröffnet werden sollen, portofrei an uns ein⸗ zusenden. “ Münster, den 17. Juli 1874. Königliche Direktion 1
vdeer Westsalischen Eisenbahn.
Meyer, gegen Erstattung der Kopialien in Abschriisf