1874 / 173 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Jul 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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1874 vorgekommenen Veränderungen im Bestande deutschen Reichs⸗Telegraphen⸗Stationen. Marine und Schiffahrt: Quarantaine⸗Vorschriften.

ber 455,320,188. Die Gesammteinn 41 8 aus dem Passagierverkehr. wurden

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Eisenbahnstrecke von Lunderskoy nach Esbjerg ist jetzt fast beendet und findet deren Eröffnung wahr⸗ scheinlich schon im September d. J. statt.

Amerika. Washington, 24. Juli. (W. T. 5 Die Unionsregierung hat die gemeinschaftliche Submissions⸗ offerte der Bankhäuser Rothschild und Seligmann auf den noch verbliebenen Rest der konsolidirten 5 prozentigen Anleihe angenommen.

Die Nr. 30 des „Central⸗Blatts für das Deutsche

Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt (Berlin, Carl Hey⸗ manns Verlag), hat folgenden Inhalt:

Allgemeine Verwaltungs⸗ Sachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Zoll⸗ und Steuerwesen: Kompetenz ꝛc. einer Steuereinnehmerei. Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Justizwesen: Ernennung von Mitgliedern Kaiserlicher Disziplinar⸗ kammern. Telegrarhenwesen: Nachweisung der im II. Quartal der Kaiserlich

Statistische Nachrichten.

In den evangelischen Diözesen der Provinz Posen betrug im Jahre 1873 (im Vergleich mit 1872) die Zahl der Kom⸗ munikanten 333,451 (— 3878), der Geburten 21,748, darunter 1539 (+ 158) uneheliche, der Konfirmanden 12,036, der Trauungen 4899

(darunter 395 in gemischter Ehe), der Sühneversuche 353 (— 5)

(darunter 148 gelungene, 156 vergebliche), 16,217 Gestorbene,

48 Selbstmörder, 3 getaufte Juden, 839 (— 123) von der katholischen,

31 von anderen christlichen Sekten zur evangelischen Kirche Ueber⸗

getretene, 42 zur katholischen Kirche Konverdirte.

Im vereinigten Königreich von Großbritannien und

Irland waren einem parlamentarischen Ausweise zufolge am Ende vorigen Jahres 16,820 (engl.) Meilen Eisenbahn dem Verkehr er⸗

äffher Das Totalkapital sämmtlic er Eisenbahngesellschaften belief auf 676,686,586 Lstr., von dem 588,320,308 Lstr. eingezahlt sind. Die Zahl der Passagiere betrug enehees der Saisonkarten⸗Inha⸗ ahmen aus allen Quellen beliefen

% aus dem Güterverkehr und

us dem 53 % der Brutto⸗Einnahmen für Betriebsausgaben verbraucht, so daß eine Netto⸗Einnahme

on 26,939,152 Lstr., d. i. 4,59 % des eingezahlten Kapitals, verbleibt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin. Nach dem Monatsbericht der Königlich 8-Srsalehse Akademie der Wissenschaften lasen im Mai

sich auf 57,742,000 Lstr., davon 55

.J. folgende Herren: Droysen über die Attischen Strategen, Momm⸗ en über die Thronfolge im römischen Principat, Peters über die Taschenmäuse, Nager mit äußeren taschenförmigen Backentaschen, und eine neue Art derselben, Heteromys adspersus, aus Panama; Ehren⸗

berg über Versuche des Meeresleuchtens auf tiefem Meeresgrunde,

Reichert über die vergleichende Anatomie des Schädels bei normaler und anormaler Hörnerbildung.

Der Direktor des Plattdeutschen Theaters in Hamburg Carl

Sckultze, dessen Gesellschaft zur Zeit am hiesigen Woltersdorff⸗Theater

Gastspielegiebt, erläßt einen Aufruf zur Errichtung eines Denkmals für Fritz Reuter. Derselbe wird in der letzten Woche dieses Monats eine Theatervorstellung des Schauspiels „Hanne Nüte“ zur Grün⸗ dung eines Fonds veranstalten und hofft, daß auch andere deutsche Theater zu dem Werke ihre Unterstützung nicht versagen werden. Endlich erklärt sich derselbe bereit, Beiträge Einzelner für das be⸗ treffende Denkmal in Empfang zu nehmen und an das demnächst sich zu konstituirende Denkmal⸗Comité abzuliefern, unter seiner Adresse: St. Pauli⸗Kreditbank, Hamburg. Zwölf größtentheils neue Blätter von Kaulbach sind soeben nach den im Besitze des Königs Ludwig II. befindlichen Origi⸗ nalkartons in Alberts Verlag in München photographirt er⸗ schienen. Mehr als die Hälfte dieser Blätter entnimmt ihre Motive den Dichtungen Schillers, nämlich Tell, Don Carlos, Maria Stuart, allenstein, Braut von Messina und Jungfrau von Orleans. Das neunte Blatt ist aus Shakespeare's Romeo und Julia. Die folgen⸗ den liefern Illustrationen zu Richard Wagners Opern: Tannhäuser bei der Leiche Elisabeths, Lohengrins Abschied von Elsa und Isolde an Tristans Leiche. Die Blätter erscheinen in drei Größen und schließen sich so an die „Richard Wagner⸗Gallerie“ von Th. Pixis in Ausstattung, Format und Preis an.

Die soeben erschienene Nummer (25. Juli 1874) der „Illu⸗ strirten Zeitung“ enthält u. A. folgende Illustrationen: Der Mord⸗ versuch auf den Fürsten Bismarck in Kissingen am 13. Juli. Nach der Zeichnung eines Augenzeugen, des Königlich preußischen Hofmalers Karl Arnold. Porträt des Fürsten Bismarck mit der Unterschrift: Der Schlag, der gegen mich gerichtet war, galt nicht meiner ee. sondern der Sache, der ich mein Leben geweiht habe der Einheit, Unabhängigkeit und Freiheit Deutschlands. Vor der Wohnung des

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Fürsten Bismarck in Kissingen nach dem Attentat. Mit Benutzung

einer Photographie von W. Cronenberg in Kissingen gezeichnet von K. B.

Das Programm des heute beginnenden neunten Deut⸗ schen Journalistentages zu Baden ist Folgendes: Sonnabend, den 25. Juli, Nachmittags: Ausschußsitzung im Rathhaussaale. Abends 8 Uhr: Gesellige Vereinigung der Mitglieder im Restaurations⸗ saale und Reunionball im großen Saale des Konversationshauses. Sonntag, den 26, Juli, Vormittags 9 Uhr: Erste Hauptversammlung im Rathhaussaale. Tagesordnung: 1) Jahresbericht des Ausschusses. 2) Kommissionsbericht, betreffend Errichtung eines Zeitungs⸗Telegraphen⸗ Bureaus. 3) Kommissionsbericht, betreffend das Zeitungswesen und die Annoncen⸗Bureaus. 4) Etwaige Anträge von Mit⸗ gliedern. Mittags 3 Uhr: Festdiner im Restaurationssaale, gegeben von der Stadt Baden. Abends: Illumination des Konversations⸗ hauses. Oeffnung und Erleuchtung sämmtlicher Säle. Militär⸗Konzert im Freien. Montag, den 26. Juli, Vormittags 9 Uhr: Zweite Hauptversammlung im Rathhaussaale. Tagesordnung: 1) Bericht des ständigen Ausschusses, betreffend Abänderung der Statuten. 2) An⸗ trag, betreffend Gründung eines deutschen Journalisten⸗ und Schrift⸗ steller⸗Vereins.é 3) Wie stellt sich der Journalistentag zur Angelegen⸗ heit der Anstellung besonderer Redacteure für den Inseratentheil der Zeitungen? Referent: Dr. Stein (Breslauer Zeitung). Nachmittags 2 Uhr: Gemeinsamer A sflug nach dem alten SScicg. und Be⸗ wirthung innerhalb der Ruine. Abends: Großes Fest⸗Konzert, ge⸗ geben vom Kur⸗Comité, unter Mitwirkung berühmter auswärtiger Künstler. Dienstag, den 28. Juli, Vormittags: Ausflug nach Straßburg mit Eisenbahn⸗Extrazug.

Die französische Kommission zur Beobachtung des Venusdurchganges auf der Insel St. Paul ist am 19. Juli aufgebrochen. Dieselbe besteht aus vier Personen, den Herren Mou⸗ cher, Cazin, Turquet und Delisle. Man hat den Astronomen die minutiosesten Anweisungen behufs der Verwahrung ihrer Beobachtun⸗ gen mitgegeben. Jeder Stationschef ist beauftragt, d ei authentische Kopien über die von demselben erzielten Beobachtungsresultate anzu⸗ fertigen. Die erste Kopie muß dem ersten nächst der Beobachtungs⸗ station befindlichen Konsul oder sonst einer sicheren Behörde anver⸗ traut werden. Die zweite Kopie ist einem auf dem Weg nach Frank⸗ reich befindlichen französischen Schiffe der Marine oder Post zu über⸗ geben. Die dritte Kopie ist von dem Stationschef selbst mit dem nächsten nach Frankreich segelnden Schiffe mitzubringen. Für die Stationen St. Paul und Campbell ist eine vierte Kopie nöthig, die an einem leicht zugänglichen und wiederzuerkennenden Orte ver⸗ graben oder zwischen Steine versteckt werden soll.

Der erste russische archäologische Kongreß fand in Moskau statt im Jahre 1868; der zweite zu Ende des Jahres 1871 tagte zu St. Petersburg. Der dritte soll im August dieses Jahres in Kiew zusammentreten. Die größte Anzahl von Fragen, welche auf diesen Kongressen zur Verhandlung kommen, betrifft die ältere Geschichte Rußlands.

Die amerikanische Forschungs⸗Expedition nach Island hat an Bord des Dampfers „Diana“ von Aberdeen ihre Reise angetreten. Die Theilnehmer derselben sind die Amerikaner W. Cyrus Field, Bayard Taylor, Dr. Hayes und ein jüngerer Sohn des Hrn. Gladstone. Die Reise wird über zwei Monate in Anspruch nehmen. Der Dampfer steht unter dem Befehle von Kapitän Lowling, der beträchtliche Erfahrung in der Beschiffung der nördlichen Ge⸗

wässer besitzt. Gewerbe und Handel. Der deutsche Bäcker-Kongreß ist jetzt definitiv für die letzten Tage des Monats September oder Anfangs Oktober und als Ort der Zusammenkunft Berlin in Aussicht genommen worden.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Nr. 58 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Leitung des bisher über die Strecke Weihybka⸗Kladno der Nucitzer Erzbahn gegangenen Verkehrs über die Strecke Weihybka⸗Neu⸗Kladno⸗Duby. Uebergang des Betriebes der Lundenburg⸗Nikolsburg⸗Grußbacher Bahn auf die Oesterreichische Nordwestbahn. Zur Reform des Eisenbahnbetriebes: X. Generelle Zusdienst⸗Tabellen; Normalfahrpläne. Vereinsgebiet: Betriebs⸗Regle⸗ ment. Neue Bahneröffnungen. Berliner Briefe (Die Kaufmanns⸗ ältesten über die Tariffrage; Etat der Preußischen Eisenbahnverwal⸗ tung; Ihrhove⸗Neuschanz; Preußisch⸗Russische Bahnen; Schlesische Gebirgsbahn; Kiel⸗Flensburg; Stettin⸗Hannover; Dortmund⸗Enschede; Münster⸗Enschede; Berliner Stadteisenbahn; Berliner Verbindungs⸗ bahn). Frankfurter Korrespondenz. Leipziger Pferdeeisenbahn, Frequenz im 1. Halbjahr 1874. Saarbruͤcker Eisenbahn, Geschäftsbericht pro 1873. Oesterreichische Staatsbahn, außerordentliche Generalversamm⸗ lung. Oesterreichische Nordwest⸗ und Galizische Carl⸗Ludwig⸗Bahn, Geschäftsberichte pro 1873. Ungarische Staatseisenbahnen, Eröffnung der Strecke Rosenau⸗Dobschau resp. Stand der Bauarbeiten auf der Strecke Feled⸗Theißholz. Ausland: Schweizerische Nordostbahn, Ge⸗ schäftsbericht pro 1873. Frankreich, Generalversammlung der Aktionäre der Bahn von Orleans nach Chalons; Neue Sahufrosekte Belgien, Eeclov⸗Brügge und Ostende⸗Armentières. Technisches: . brücken über den Mississippi. Literatur: Eine vereinfachte Personen⸗ expedition bei Eisenbahnen von Reitler. Miscellen über die Oester⸗ reichisch⸗Ungarischen Eisenbahnen. Eisenbahn⸗Kalender. Offtzielle und Privat⸗Anzeigen.

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Nach dem Jahresbericht über die Betriebsverwaltung der Main⸗Weser⸗Bahn pro 1873 betrugen bei einer Geleislänge von zusammen 477,994 Metern die Kosten der Bahn⸗Unterhaltung 550,649 Thlr. Die Zahl der Lokomotiven belief sich auf 96 mit 89 Tendern bei einem Wagenpark von 1118 Wagen mit einer Achsenzahl von 2375. Die 790 etatsmäßigen Beamten, deren 484 Hülfsarbeiter, und 1902 durchschnittlich beschäftigte Tagelohnarbeiter erhielten zusam⸗ men an Gehalt und Lohn 506,115 Thlr., so daß sich die gesammten Betriebꝛkausgaben auf 1,067,894 Thlr. stellen. Befördert wurden im Ganzen 13,664 Züge auf 1,876,028 Kilometer gegen 12,859 Züge auf 1,767,930 Kilometer im Vorjahre. Die Einnahme hieraus betrug im Personenverkehr 929,075 Thlr., gegen 882,302 Thkr. im Jahre 1872, im Güterverkehr 1,802,374 Thlr., gegen 1,654,142 Thlr. in 1872; im Ganzen also 195,005 Thlr. oder 7,69 % pro 1873 mehr. Ueber⸗ haupt wurden befördert: Personen 1,385,104 und Güter 21,522,188 Ctr.; für das Jahr 1851, in welchem die Bahn zuerst vollständig dem Betrieb übergeben gewesen, stellen sich die entsprechenden Zahlen auf 704,175 und 840,016. Die Gefammteinnahme war gegen 1851 von 393,748 auf 2,547,702 Thlr. gestiegen. Der wirkliche Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben beträgt 436,214 Thlr.; hiervon erhalten nach Maßgabe des verwendeten Baukapitals (2,65 *) Preußen 296,029 und das Großherzogthum Peflsn 140,486 Thlr.

Wien, 25. Juli. (W. T. B.) Der Verwattungsrath der Nord⸗ westbahn beabsichtigt, wie die „Neue freie Presse“ erfährt, die Fusionirung der Nordwestbahngesellschaft mit der Reichenberg⸗Pardubitzer Bahn auf einer anderen, als der bisherigen Grundlage durchzuführen, und zwar sollen die Aktien der Reichenberg⸗Pardubitzer Bahn gegen neu zu emittirende 5 prozentige

Prioritäten der Nordwestbahn umgetauscht werden.

Dem Jahresberichte der Gesellschaften der Westschwei⸗ zerischen Eisenbahnen (Suisse Occidentale) pro 1873 ent⸗ nehmen wir, daß im verflossenen Jahre 2,839,432 Personen und

16,171,777 Centner Güter befördert wurden; die entsprechenden Zahlen

stellen sich für 1872 auf 2,652,137 und 14,821,755. Die Einnahme betrug im Personenverkehr 5,085,167, im Güterverkehr 6,177,456 Frcs., die Gesammteinnahme 12,037,765 Frcs. gegen 11,220,739 Fres. im Jahre 1872. Baltimore, 24. Juni. (W. T. B.) Der norddeutsche Lloyd⸗ dampfer „Leipzig“ ist gestern Morgen 7 Uhr hier angekommen.

Telegraphische Witserusssgsteeg-een.

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Allgerns:. limbe8- vnsicht

Ort Bar. Abw Temp. Abw P. L. v. M. N. [v. N.

3 Wind.

24. Juli. 7 Christians. 334.2 WNW., lebh. bedeckt. 710r15e 334,3 511 FSW. mäss. wenig bewölkt. EAII. 18 7 Haparanda. 335,1 8 7 Christiansd. 336,9 7 [Hernösand. 332,7 Helsingfors 335, 1 Petersburg. 335,0 7 Stockholm 335,1 Skudespäs. 336,0 Fredericksh Helsingör Moskau 329,6 Memel... . Flensburg.. 335,2 Königsberg 334,4 Danzig 334,3 Putbus 333,4 Kieler Haf. 336,3 Cöslin 334, Wes. Lchtt. 334,3 Wilhelmsh. 334,0 Gröningen .336,0 Bremen 335,2 Helder 336,5 ‚Berlin 333,9 Posen 328,3 Münster 333,8 Torgau. 332,1 Breslau 329,0 Brüssel 335,4 Cöln 334,4 Wiesbaden. 331,3 6 Trier.. .330,4 7 Havre. .336,9 7 Carlsruhe. 331, 2 7 Paris. 8336,5 7St. Mathien 338,6 7 Constantin. 336,3

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wen. bew. bewölkt. heiter.

N., mässig

N., mäss.

N., mäss.

Windstille. bed., gest. Reg.

W., schw. bew., Regen.

WSW., schw. heiter.

NW., lebhaft. bedeckt.

W., schw. ¹)

0., schw. ²)

W., mäss. heiter.

N., schw. trübe.

NO., schw. heiter.

SO., s. schw. bedeckt, Regen. bed., Regen. ³)

N., schw. Regen.

Windstille. neblig.

NoO., stille. trübe.

N., schwach. zieml. heiter.

SSW. s. schw. heiter.

NN0., stille. bewölkt. 8

NW., mäss. heiter. 8

NNW.,s. schw.

NW., schw. ganz bed.)

N., s. schw. bedeckt. ⁵)

NO., s. schw. dichter Nebel. ³)

NW., schw. bed, Nebel.:)

W., schw. bedeckt. s)

NO., schwach bedeckt. *)

N., mäss. etw. neblig. ¹⁰)

NW., schw. heiter.

NW., schw. starker Nebel.

NO, mässig. bedeckt. 1

S., mässig. sehr bewölkt.

N., mäss. bew., Regen.

NW., schw. bedeckt.

—., mäss. sehr bewölkt.

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¹) Gestern Nachm. W. schwach ²) Strom N. Gestern Nachm. Windstille. Strom N. ³) Nachts Regen. ¹⁴) Nachts Regen. ³) Seit gestern Abend schwacher Landregen. ) Gest. Nachm. Gewitter. ¹) Gest. Gewitter. ³⁶) Nachts Gewitter. ⁹) Regen in Intervallen. ¹0) Gestern Abend 7 Uhr Gewitter mit starkem Regen.

Zur Reise⸗ und Bade⸗Saison.

Berlin, 22. Juli. Vor uns liegt eine alte vergilbte Bäder⸗ liste aus dem letzten Jahrzent des vorigen Jahrhunderts. Nach ihr betrug 1791 die Zahl der Kurgäste in Wiesbaden 8260, in Ems 600, Schwalbach 900, Brückenau 311, Aachen 900, Hofgeismar 500, Karlsbad 700, Kissingen 196, Meinberg 800, Henndorf 400, Spaa 1000, Pyrmont 1000. Wiesbaden war also, ganz wie heut, das erste und besuchteste Bad, während Ems, Karlsbad, Aachen, Pyrmont da⸗ mals ein gut Theil ihres uralten Rufes wieder eingebüßt hatten. Das jetzt so besuchte Kissingen erfreut sich erst seit neuerer Zeit dieser Beliebtheit. Die anfänglich ziemlich allgemein gehegte Be⸗ fürchtung, daß die diesjährige Saison hinter der des Vorjahres zurück⸗ stehen würde, bewahrheitet sich nicht. Seit der günstige Umschlag der Witterung eingetreten, nimmt in allen Bädern die Zahl der Kurgäste erheblich zu und überragt bereits fast durchgängig den Besuch von 1873. Bemerkenswerth ist, daß unter den diesjährigen Badereisenden wirklich Leidende mehr vertreten sind, als sonst. Es scheint auch, als wenn die größere Einschränkung, deren sich so manche Kreise in Folge der Börsen⸗ krisis befleißigen, auch Unbemittelteren den Besuch der Bäder in höherem Grade ermöglicht hätte.

Jugenheim, 20. Juli. Wohl kein Kurort hatte und hat einen so zahlreichen hohen Besuch aufzuweisen, wie der unsrige. Als Gäste beehrten unser Bad auf längere Zeit und residirten auf Schloß Heiligenberg: Se. Majestät der Kaiser von Rußland, Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland, Ihre Majestät die Königin von Württem⸗ berg, Se. Königliche Hoheit der Herzog von Edinburgh, Ihre Kaiser⸗ liche Hoheit die Großfürstin Marie, Herzogin von Edinburgh, Se. Großherzogliche Hötzet Prinz Ludwig von Hessen, Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Ludwig von Hessen, Se. Erlaucht Graf Erbach⸗ Schönberg, Ihre Durchlaucht Frau Gräfin Erbach⸗Schönberg. Zu kürzerem Besuch trafen hier ein: Se. Majestät der Deutsche Kaiser, Ihre Majestät die Deutsche Kaiserin, Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen, Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, Ihre Königliche Hoheit die Frau Groß⸗ herzogin⸗Mutter von Mecklenburg⸗Schwerin, Ihre Hoheit die Herzogin Marie von Mecklenburg, Se. Kaiserliche Hoheit Großfürst Wladimir von Rußland, Se. Königliche Hoheit Herzog Eugen von Württem⸗ berg, Ihre Kaiserliche Hoheit Großfürstin Vera, Herzogin von Württemberz, Se. Königliche Hoheit Prinz Gustav Wasa, Se. Hoheit Prinz Ludwig von Battenberg.

Warmbrunn, 19. Juli. Das wahrhaft prachtvolle Wetter ladet jetzt zur lohnendsten Bereisung des schlesischen Hochgebirges ein. Wäh⸗

menden Mineralbrunnen habe i

rend sonst die ungemeine Klarheit seiner Kuppen und Kämme und die scheinbar in die nächste Nähe gerückten Konturen als das sicherste Zeichen eines baldigen Witterungswechsels bei den hiesigen Wetterkun⸗ digen gelten, scheint diese Witterungsregel jetzt ungiltig geworden zu sein. Auf der Koppe bietet der Anblick des Sonnen⸗Auf⸗ und Unter⸗ ganges ein Naturschauspiel von wunderbarem Effekte. Seit Beginn der vergangenen Woche beginnt sich der Zuzug von Fremden und Bade⸗ gästen wieder in stärkerem Grade zu mehren. Die letzte Badeliste weist 1041 Familien mit 1564 Personen an Kurgästen, 1725 Fami⸗ lien mit 2873 Personen an sonstigen Fremden und Touristen, im Ganzen eine Fremdenfrequenz von 4437 Personen nach. Nach der vor⸗ jährigen Liste waren bis zu derselben Zeit 4074 Fremde in Warmbrun.

Colberg, 20. Juli. Der Badeverkehr ist im Juli recht leb⸗ haft geworden. Bis zum 17. waren bereits 2031 Fremde eingetroffen. Zu Tausenden tummeln sich die Gäste im Verein mit den Einwoh⸗ nern Colbergs am Strande, um bei der herrschenden Hitze die erfri⸗ schende Seeluft zu genießen. Für Unterhaltung und Zerstreuung ist durch Concerte, Theater, Wasserfahrten und Feuerwerke hinlänglich gesorgt.

Oschersleben, 9. Juli. Am 24. Juni wurden die wieder er⸗ öffneten altberühmten Heisquellen in Hornhausen feierlich eingeweiht. Professor Dr. Sonnenschein in Berlin hat folgendes Gutachten über die Gesundbrunnen abzegeben: „Das Wasser von acht dort vorkom⸗ der genauen chemischen Untersuchung unterworfen und in 10,000 Theilen derselben im minimo 10,850 Theile und im maximo 53,4000 Gewichtstheile fixer Körper gefunden, während die meisten Quellen über 25,0 Theile enthalten. Diese fixen Bestandtheile sind gebildet aus: Kalium, Natrium, Magnesium, Stractium, Calcium, Aluminium, Eisen, Mangan, Kohlen⸗, Schwefel⸗, Phosphor⸗, Kieselsäure, Chlor, Fluor. Hiernach gehören diese Quellen zu den erdigen oder kalkhaltigen Mineralwässern. In Bezug auf die Natur oder Bestandtheile stimmen die untersuchten Wässer mit verschiedenen berühmten Quellen überein, übertreffen die⸗ selben jedoch meistens durch ihren Gehalt an wirksamen Stoffen. Zum Vergleich mögen folgende Angaben dienen: Leuk (Schweiz) ent⸗ hält an fixen Stoffen 18,6, Weißenburg (Schweiz) 26,37, Bath (Eng⸗ land) 20,10, Ussat (Pyrenäen) 12,70, Lippspringe (Westfalen) 19,32. Aus den mit den jetzigen Hülfsmitteln der Wissenschaft erlangten Re⸗ sultaten geht hervor, daß die Quellen von Hornhausen, wie die alten Urkunden auch besagen, von großer segensreicher Wirkung für die kranke Menschheit sein können, da die Wirkung der oben angeführten Bäder bei Haut⸗ und Knochenkrankheiten, Verdauungsstörungen, Skrophulose, Tuberkulose u. s. w. gerühmt wird. Demnach ist die Wiederaufnahme

und weitere Pflege der in Vergessenheit gerathenen Quellen als ein für die Unternehmer und die ganze Ortschaft ebenso nützliches als für die Allgemeinheit wohlthätiges Werk zu betrachten.“ Doberan, 17. Juli. Wer die seit einem Jahre zu Heilige⸗ Damm vorgenommenen Bauten und Anlagen mit den früheren Ein⸗ richtungen vergleicht, wird wesentliche Veränderungen wahrnehmen. Dieser Bruchtheil der in Aussicht genommenen allgemeinen Erwei⸗ terung giebt schon jetzt ein Bild der zukünftigen Großartigkeit und Pracht unseres Seebades. Die Frequenz ist in Folge der anfänglich ungewöhnlich kalten Witterung dieses Sommers hier, wie in allen Seebädern, bis jetzt eine verhältnißmäßig geringe gewesen. Doch hat in jüngster eit sich der Badeverkehr ungemein gehoben. Gegenwärtig weilt hier auch Se. Hoheit der Herzog Wil⸗ helm von Mecklenburg. Seit dem 5. d. Mts. concertirt zu Heilige⸗Damm eine eigene Badekapelle, das Musikcops des Gre⸗ nadier⸗Regiments Nr. 89; vom 20. d. M. an wird mit der Eröffnung des hiesigen Hoftheaters gleichfalls ein besonderes Musikcorps auf dem hiesigen sogenannten Camp concertiren. Obernigk, 19. Juli. Dank seinen heilkräftigen Kiefernadel⸗ bädern, seiner anerkannt gesunden Luft und Lage gelangt dieser Kurort zu immer erfreulicherem Aufschwung. Vorzugsweise werden in dieser Saison die Kiefernadelbäder mit besonderem Erfolg gebraucht. Ab⸗ gesehen von den Sonntagen, wo zahlreiche und oft zu „geräuschvolle“ Extrazügler aus Breslau alle Etablissements überschwemmen, bietet Obernigk den Kurgästen willkommene Ruhe und Stille, die gerade dem größeren Theile der Gäste besonders angenehm ist. Die Frequenz ist bis heut auf 458 Personen gestiegen, und dürfte wohl noch eine Steigerung um etwa 400 Personen zu erwarten sein. Eilsen, 20. Juli. ier hat die Zahl der Besucher in so un⸗ erwarteter Weise zugenommen, daß dadurch geradezu Wohnungsnoth eingetreten ist. Familien von 3—4 Personen mußten schließlich mit kleinen Dachstuben verlieb nehmen. 50 bis 30 Kurgäste haben in den naheliegenden Ortschaften Bückeburg, Steinbergen und Klein⸗Eilsen Wohnung genommen; mancher Fremde ist auch, da er durchaus kein Unterkommen finden konnte, wieder nach einem andecen Bade abgereist

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage Nr. 133)

Beilage

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 25. Juli

AA&.ꝙιριρνατενεε

NR Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs-Anzeitzers uns Königlich

Preußischen Stnats-Anzeigers:

Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Stecübriefe und Untersuchungs⸗Sachen

2. Subhastatirnen, Aufgebore, Vorladungen u. dergl.

2. Verkaufe, Vervachtungen, Submisstonen ꝛc.

4 Verlossung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief⸗Erledigung. Der wider den Gärtner⸗ gehülfen August von Keitz, auch genannt Rei⸗ mann, aus Merseburg, unterm 4. Mai d. I. er⸗ lassene, im Deutschen Reichs⸗Anzeiger veröffentlichte Steckbrief wird, da der Genannte zur Haft gebracht, zurückgenommen. Hameln, den 22. Juli 1874.

Königliche Kronanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗

ladungen u. dergl.

127821 Oeffentliche Vorladung.

Die Handlung L. Rumler zu Breslau, Schuh⸗ brücke 36, vertreten durch den Justizrath Friedens⸗ burg zu Breslau, hat gegen den Königlichen Premier⸗ Lieutenant im 1. Oberschlesischen Infanterie⸗Regiment Nr. 22 Witt, zuletzt in Berlin Mittelstraße 5 bei Frau Herbst wohnhaft, eine Klage wegen 129 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. beim uacterzeichneten Gerichte an⸗

estellt. b n⸗ Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Aufenthalt des Verklagten unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur T“ weitern mündlichen Verhand⸗ lung der Sache au

deg 18. September 1874, Vormittags 11 ½ Uhr, vor der unterzeichneten Gerichts⸗Deputation im Stadt⸗ gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 56, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original einzureichen, in⸗ dem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen werden.

Berlin, den 23. Juni 1874.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. Prozeß Deputation V.

Subhastations⸗Patent. Nothwendiger Verkauf. Das dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Schwan⸗

häuser junior gehörige, in der Sradt Cottbus be⸗

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legene und Band I. Nr. 26 des Grundbuchs ver⸗

zeichnete Grundstück mit einem der Grundsteuer unterliegenden Flächeninhalte von 63 Aren nach einem Reinertrage von 11⁄00 Thlr. zur Grundsteuer und nach einem Nutzungswerthe von 483 Thlr. zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt, soll am 28. September 1874, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 9, im Wege der nothwendigen Subhastation versteigert werden. Der Auszug aus der Steuerrolle, beglanbigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblattes, etwaige Abschäͤtzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisun⸗ gen, ingleichen besondere Kaufbedingungen können in unserm Bureau Ic. eingesehen werden. 3 Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs⸗Termine anzumelden. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages soll am 29. September 1874, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden. Cottbus, den 18. Juli 1874. Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

2606 Proclama.

Die nachstehend verzeichneten beiden Hypotheken⸗

Instrumente sind angeblich verloren gegangen: 1) Eine Ausfertigung des Kaufvertrags vom 18.

Februar 1851 über Wohnungsrecht und Auszug, so⸗-

wie 1000 Thlr. rückständige Kaufgelder für Johann Andreas Vehse und dessen Ehefrau Johanne Louise, geb. Wendt, zu Oesteritz zu gleichen Theilen, im Grundbuche von Oesteritz Nr. 2 geschl. Band I. Seite 17 Abtheilung II. Nr. 6 und resp. Abtheilung III. Nr. 6 auf dem, dem zu Oesteritz am 23. No⸗ vember 1870 verstorbenen Hüfner Johann Christoph Wendt gehörigen Hüfnergute, zufolge Verfügung vom 20. Februar 1851 eingetragen nebst Hypothekenschein vom 20. Februar 1851.

2) Eine Ausfertigung des Kaufvertrages vom 25.

Juli 1849 über Wohnungs⸗ und Auszugsrecht, so wie 600 Thlr. rückständige Kaufgelder nebst vier Prozent Zinsen und Kosten für den Schuhmacher⸗ meister Christian Friedrich Görschel und dessen Ehe⸗ frau, Christiane Henriette, geb. Klein, bei Pabich wig auf den Weinbergen, im Grundbuche von Patzsch⸗ wig Nr. 2 komb. Band I. Blatt 17 Abtheilung II. Litt. b. und resp. Abtheilung III. Nr. 1 auf den dem Gastwirth Eulenberg in Patzschwig gehörigen Grundstücken, zufolge Verfügung vom 28. Juli 1849 eingetragen Sg Hypothekenschein vom 28. Juli 1849.

Alle Diejenigen, welche an die vorgedachten zu lö⸗ schenden Posten und die darüber ausgestellten Doku⸗ mente als Eigenthümer, Cessionarien oder aus irgend einem anderen Rechtsgrunde Ansprüche zu haben glauben, werden hierdurch aufgefordert, dieselben bei dem unterzeichneten Gericht binnen drei Monaten vom ersten Erscheinen dieser Bekanntmachung ab, spätestens aber in dem auf

”“

von öffentlichen Papieren.

Oeffentliche

r Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabciken u. Br⸗ andel. 6. Verschiedene . 8

1. Literarische Anzeigen.

8. Familien⸗Nachrichten.

9. Central⸗Haadels⸗Regifter (einschl. Konkurse)

8

Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M, Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich nnd deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Aunoncen⸗Bureaus.

Erscheint in separater Beilage. 8

den 3. Oktober 1874, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle angesetzten Termine anzu⸗ melden, widrigenfalls sie damit ausgeschlossen, ihnen ein ewiges Stillschweigen auferlegt und die betreffen⸗ ö““ eE

miedeberg, Regierungsbezir erseburg, den 16, e Königliche Kreisgerichts⸗Kommission. 8

[3156] Nothwendiger Verkauf.

Das im Großherzogthum Posen im Mreschener Kreise belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 6

Blatt 8 auf den Namen des Gutsbesitzers Paul

Herrmann Nehring eingetragene Gut Sokolnik, welches mit einem Flächeninhalte von 461 Hektaren 63 Aren 70 Quadratmeter der Grundsteuer unter⸗ liegt und mit einem Grundsteuer⸗Reinertrage von 1127,4 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 499 Thlr. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation 1“ am 29. Oktober d. J.,

Vormittags um 10 Uhr, 8 im des unterzeichneten Gerichts versteigert werden.

wird in dem auf den 30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr,

beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Wreschen, 14. Juli 1874. Königliches Kreisgericht. I. Der Subhastationsrichter.

„Subhastations⸗Patent als Vorladung. 181571 Nothwendiger Verkauf.

Das in der Ortschaft Sokolnik unter Nr. 48

belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 15 ]†%

52 883 ff. auf den Namen des Gutsbesitzers Paul Nehring eingetragene bäuerliche Grundstück,

95 Aren 90 Quadratmeter der Grundsteuer unter⸗ liegt und mit einem Grundsteuer⸗Reinertrage von 431,8s8 Thlr. und zur Gebäubdesteuer mit einem Nutzungswerthe von 49 Thlr. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation am 29. Oktober d. J., Vormittags um 10 Uhr,

im des unterzeichneten Gerichts versteigert werden.

Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den

30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr,

im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden.

Wreschen, den 14. Juli 1874.

Königliches Kreisgericht I. Subhastationsri 8 Der Subhastationsrichte 8 Subhastations⸗Patent als Vorladung.

[131281 Nothwendiger Verkauf.

Das in der Ortschaft Sokolnik unter Nr. 26 und 27 belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 15, Blatt 321 auf den Namen des Gutsbesitzers Paul

Herrmann Nehring eingetragene Gut Wyhbra⸗

nictwo genannt, welches mit einem Flächeninhalte

von 103 Hektaren 25 Aren 30 Quadratmeter der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer⸗ Reinertrage von 334,70 Thlrn., zur Gebäudesteuer aber nicht veranlagt ist, soll im Wege der nothwen⸗ digen Subhastation

am 29. Oktober d. J., Vormittags um 10 Uhr, im Lokale des unterzeichneten Gerichts versteigert

werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags

wird in dem auf den 30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden. V Wrescheu, den 14. Juli 1874. Königliches Kreisgericht. I. Der Subhastations⸗Richter.

Verkaufsanzeige und Edictalladung.

Der im Konkurse der Gläubiger des Papierfabri⸗ kanten Wilh. Meyer in Grasbeck zum Kurator be⸗ stellte Bürgermeister Volkmann in Walsrode hat Subhastation der unten beschriebenen, zur Konkurs⸗ masse gehörigen Immobilien des Papierfabrikwesens in Grasbeck und des Bürgerwesens Nr. 72 in Wals⸗ rode nebst zugehörigen Ländereien beantragt.

Zum öffentlich meistbietenden Verkauf derselben steht Termin auf

Freitag, den 11. September d. J., 11 UuUhr Morgens, an hiesiger Gerichtsstelle an.

Verkaufsbedingungen und eingehendere Bezeichnun⸗ gen der nach den Extrakten aus der Grundsteuer⸗ mutterrolle aufgeführten Grundstücke liegen 14 Tage vorher auf hiesiger Gerichtsschreiberei aus.

[3132]

8

welches mit einem Flächeninhalte von 140 Hektaren

Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags 1

im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ 8

reibung:

Besch I. Fabrikwesen in Grasbeck, Ortschaft Vor⸗ walsrode, (fruͤhere Köthnerstelle Nr. 2, Erbenzins⸗

mühle und Stampfmühle).

Dazu gehören:

A. Hausgrundstücke mit ziegelbedeckten, steinfach⸗ werkigen Gebäuden, als:

a. Wohnhaus 80 Fuß lang, 50 Fuß breit (6 Zim⸗ mer, 1 Saal, 11 Kammern, Küche, 3 Keller, Diele, Rauch⸗ und Speisekammer ꝛc.)

b. Viehhaus 8 Pferde⸗, 5 Schweineställe, Raum für 12 Kühe und sonstige Oekonomieräume),

Scheune (Stallungen, Wagenremise),

„Keller mit Feuerungshaus,

Backhaus (Ofen, Backstube, Kammer und Feuerungsraum),

Fabrikgebäude (120 Fuß lang, 30 Fuß breit, theils massiv, 2 Zimmer, 5 Kammern, Küche, ausgedehnte Boden⸗ und zum Betriebe der Handpapierfabrik dienliche Räume und An⸗ lagen, Wassermauer, Wasserrad ꝛc.

g. Stampfmühle und Häuslingshaus (2 Zimmer,

.“ Stallung, 2 Heerde und Mühlen⸗ anlage),

h. Bleicherhütte beim Hanse.

B. siese Grundstücke der Feldmark Vorwals⸗ rode:

1) 50 Qu.⸗R. Garten beim Wohnhause mit ca. 200 Obstbäumen,

2) 2 Mühlenteiche über den Fabrikgebäuden, etwa 8 G groß. Wasserkraft etwa 4 Pferde⸗ raft.

Aecker, Wiesen, Weide:

3., 112 Qu.⸗R. westlich beim Hofe am Bache,

4) 3 Morgen 78 Qu.⸗R. nördlich vom Sn 5) 2 Morgen 21 Qu.⸗R. zwischen den Koppel⸗ wegen an der Neuenbrückgrenze, ) 12 Morgen 99 Qu.⸗R. vor den kurzen Bloͤcken „und der Mühlenwiese, Wiesen: 7) 78 Qu.⸗R. am Berge nördlich vom Hofe, 8) 2 Morgen 60 Qu.⸗R. Fischteichwiese, 89 vor den Blöcken, obere Teichwiese 8 untere „S der Feldmark Vorbrück:

11) 2 102 C. Grundstücke Garten: 12) 23 Qu.⸗R. in den Moorgärten, 13) 23 14) 27 15) 2 Morgen 63 Qu.⸗R. der Thierhofsort, IOOS158 auf dem Hanrah, 17) 5 18) 2 86

19) 20) 109 64

21)

22) 107 23) 34 24) 113 25) 26) 27)

auf den kurzen Bloͤcken,

S111—=a

[%½

7 82 2

hinter den Moorgarten, die Papiermacherwiese, 35) ca. 9 Morgen im Vehmsmoor, Gemeinde Fulde, beim Moortheil des Gasthalters Bodo Grütter hier. D. Rechte der Wohnstelle: 8 11 Kirchenstände der Kirche Meinerdingen. Zur Papiermühle gehörig ein nöthigenfalls mit verkäuflicher an⸗ geblicher 8eeöö wegen Auf⸗ hebung angeblichen deeh Rechts, in bestimmten Bezirken Lumpen sammeln zu lassen. In Fabrik und Mühlen Handpapiermaschinen (Formen, Pressen, Filze, Glätt⸗, Schneidemaschi⸗ nen, Kessel, Bütten, Bottiche) und Mühlen⸗ inventar (2 Holländer ꝛc.). nn. Bürgerwesen Nr. 72 in Walsrode be⸗ eht in: A. Hausgrundstücken mit ziegelbedeckten, steinfach⸗ werkigen Gebäuden a. Wohnhaus Nr. 72 an der langen Straße in Walsrode (70 Fuß lang, 60 Fuß breit, zwei⸗ sttböckig, 11 heizbare Zimmer, 1 Saal, 14 Kammern, 2 Küchen, Keller, große Diele ꝛc.), b. Nebengebäude (70“ lang, 40 breit, 2 Kam⸗ mern, Stallung für Hornvieh und 12 Pferde, Boden zc.), 1ng-

.Scheune, frühere Färberei (60“ lang, 50 breit, 3 Zimmer, Stallung für 8 Pferde, Diele, Boden),

B. Hof zwischen den Häusern 50 Qu.⸗R. mit 2

Auffahrten.

C. 24 Qu.⸗R. Garten beim Hause, 2.“ in der Feldmark Walsrode: ecker: 1) Morgen 72 Qu.⸗R. im Rehr, A“”“

ZEEE1 hinter den Eckern

worth, 9 1u16 8 5) 1 3 92 bei Homanns Im⸗ menzaun, 6) 3 51

auf dem Sunder⸗ berge, Wiese in der Rade⸗ wiese, Weide in der Horst⸗ heide, Acker auf dem hohen Felde, E. 12 15 Morgen Moor im grundlosen Moor. F. Zum Wohnhause 2 Kirchenstände der Kirche 8

Walsrode.

Ediktalladung. Zugleich werden Alle, welche an beschriebenen Im⸗ mobilien, Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fidei⸗ kommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Realberechtisungen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche im selben Ter⸗ mine zu melden, widrigenfalls sie solcher im Ver⸗ hältniß zum neuen Erwerber nur durch Aushang an der Gerichtstafel verlustig erklärt werden. 8 Nochmaliger Anmeldung der am 17. Juli ange⸗ meldeten Hypotheken und Realrechte bedarf es nicht. Gläubiger, deren Hypotheken erloschen sind, wer⸗ den wiederholt aufgefordert, ihre Originalurkunden einzuliefern, widrigenfalls solche auf Kosten der Säumigen bezüglich der Hypotheken für werthlos erklärt werden. 1

Walsrode, den 17. Juli 1874. Königliches Amtsgericht II. Münchmeyer. Buhrose.

[1644] Ediktal⸗Citation. 8 Alle Diejenigen, welche an nachfolgende im Depo⸗

fitorium des Königlichen Kreisgerichts zu Namslau

befindliche Nachlaß⸗Massen: .

a. des am 13. März 1873 zu Minkowski ver⸗ torbenen Wilhelm Pietruski, eines unehe⸗ ichen Sohnes der am 5. März 1873 daselbst

Einlieger⸗Wittwe Wagwrzinek, geb. Pietruski, im Betrage von 305 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf.;

b. der am 7. Dezember 1871 zu Buchelsdorf ver⸗ storbenen Ortsarmen Maria Binienda, im Betrage von 3 Thlr. 3 Sgr. 8 Pf.

c. der am 23. März 1863 zu Dörnberg verstor⸗

benen Wiltwe Maria Musa, im Betrage von 1 Thlr. 3 Sgr. 10 Pf., als unbekannte Erben und Erbnehmer Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, sich vor oder in dem am 9. März 1875, Mittags 12 Uhr, vor dem Kreisrichter Herrn Beier an Gerichtsstelle anberaumten Termin zu melden, und ihre Ansprüche nachzuweisen, widrigenfalls dieselben präkludirt und die Erbmassen dem Königlichen Fiskus als herren⸗ loses Gut werden zugesprochen werden.

Namslanu, den 14. April 1874.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung [2094] Bekanntmachung.

Die außereheliche Tochter der am 24. November 1872 verstorbenen Wittwe Windolph, hernach ver⸗ ehelichte Teichmann, Dorothee, geborne Zweipaar, Namens Panuline Germine S aar. ist hier⸗ selbst am 28. August 1873, 10 Jahre alt, ebenfalls mit Tode abgegangen unter Hinterlassung eines Ver⸗ mögens von 38 Thlr. 10 Sgr.

Auf Antrag des dem Nachlaß bestellten Kurators werden daher alle, welche als Erben oder deren Nach⸗ folger einen Anspruch an die Erbschaft zu haben glauben, hiermit aufgefordert, solchen bis spätestena in dem auf den 26. Februar 1875, Vormittags 10 ½ Uhr, an unserer Gerichtsstelle anberaum⸗ ten Termine geltend zu machen, widrigenfalls sie da⸗ mit ausgeschlossen, und der Nachlaß gemäß §. 481 I. 9. Allg. Landrechts dem Fiskus zugesprochen wer⸗ den wird. 1 11““

Gerbstedt, den 12 Mai 1874. 81—

Königliche Kreisgerichts⸗Kommission.

Todeserklärung

v eines Abwesenden betreffend.

August Günther Frand Burkhardt, geboren den 1. Oktober 1815 zu Sondershausen, ist im Jahre 1852 nach Amerika ausgewandert, ohne daß seitdem über ihn irgend welche Kunde in seine Hei⸗ math gelangt ist.

nn Antrag zweier Verwandten des genannten Burkhardt werden sowohl dieser selbst, als auch Alle, welche auf dessen Vermögen aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben glauben, hiermit

geladen, den 21. November d. J., Vormittags 10 Uhr, vor uns in Person oder durch gehoͤrig kerechtfertigte Bevollmächtigte zu erscheinen, um ihre Ansprüche anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls der Abwesende für todt erklärt und sein Vermögen an Diejenigen, welche sich als seine Erben angemeldet und ausgewiesen haben werden, ohne Sicherheits⸗ leigc werden wird. ugleich wir 3 der 2. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr,“ als Termin zur Eröffnung eines Ausschließungs⸗ bescheides hiermit anberaumt, welcher letztere auch rücksichtlich der im Eröffnungstermine Nichterschei⸗ 85 Mittags 12 Uhr für eröffnet geachtet werden wird. Sondershausen, den 20. Juli 1874. 8 Fürstl. Chrvargb., Seidahs Kreisgericht. eyser.

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