1874 / 205 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Sep 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Die Anmeldung zum Eintritt in den Kursus ist an Unterzeichneten zu richten. Altona, den 30. August 1874. . 1 Der Königliche Navigationsschul⸗Direktor. 3 Oehme.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. September. Se. M Kaiser und König wohnten am Sonntage dem Gottesdienste in der Garnisonkirche zu Potsdam, sowie der mit demselben verbundenen Einweihung einer der Unteroffizierschule zu Pots⸗ dam verliehenen Fahne bei. Nach Schluß des Gottesdienstes rfolgte im Lustgarten die Uebergabe derselben an die genannte Schule, über welche Se. Majestät alsdann die Parade abnahmen. Demnächst empfingen Se. Majestät im Lustgarten den Di⸗ isionspfarrer Hofprediger Rogge und den lutherischen Prediger

essen aus Columbia in Wiscounsin. .“ 8 Gestern Vormittag nahmen Se. Majestät die Vorträge des Civilkabinets, sowie des Gesandten von Radowitz entgegen und empfingen den Minister des Königlichen Hauses, Freiherrn von Gestern besuchte Ihre Majestät die Kaiserin⸗ önigin mit Sr. Hoheit dem Prinzen Eduard von Sachsen⸗ Weimar die Kronprinzliche Familie und Se. Königliche Hoheit en Prinzen von Wales im Neuen Palais, und empfing Abends m Königlichen Stadtschlosse zu Potsdam den zur Einsegnungs⸗ eier hier eingetroffenen Großherzog von Sachsen. Der Kö⸗ nigliche Kammerherr Graf Fürstenstein übernimmt den Dienst bei Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Königin.

8 Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz wird Sich am 2. September Abends zur Inspi⸗ zirung der 26. Division (1. Königlich Württembergischen), der Königlich 4. Bayerischen Division und des Königlich Preußischen XI. Armee⸗Corps einschließlich der Großherzoglich Hessischen (25.) Division zunächst nach Heilbronn begeben. Im Gefolge Sr. Kaiserlichen Hoheit werden sich befinden: General⸗Major von Gottberg, Chef des Stabes der 4. Armee⸗Inspektion, Major von Unruhe und Hauptmann von Heydwolff, vom Stabe der 4. Armee⸗Inspektion, Oberst von Scheliha, Commandeur des 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments, Oberst⸗Lieutenant Frhr. von MWillisen, Commandeur des 1. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragsner⸗Regiments Nr. 17 und der persönliche Adjutant Sr. Kaiserlichen Hoheit Oberst Mischke. 1““

111““

Ueber die im amtlichen Theil gemeldete Einseg g Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wil⸗ helm von Preußen gehen uns noch folgende Mittheilungen zu:

Das Gotteshaus trug ein der hohen Bedeutung der kirchlichen Feier entsprechendes festliches Aussehen; die Königlichen Gärten

hatten ihren schönsten Schmuck geliefert, und vor der Apsis erhob

sich auf zwei Stufen ein Altar, ausgestattet mit den heiligen

Abendmahlsgefäßen. Im Halbkreise um den Altar standen die

Armstühle für die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaf⸗

ten. Gegen 11 Uhr versammelten sich im Schiffe der Kirche

und deren Seitenräumen diejenigen Personen, welche zu der Feierlichkeit Einladungen erhalten hatten. Unter den Klängen des Psalmes „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ traten dem⸗ nächst die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in die Hallen des Gotteshauses. Se. Majestät der Kaiser und König führten Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin, Ihre Ma⸗ jestät die Kaiserin⸗Königin wurde von Sr. Kaiserlichen und Kö⸗ niglichen Hoheit dem Kronprinzen und Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen von Wales geführt. Der Hohe Konfirmand trug die Uniform des 1. Garde⸗Regiments z. F. mit dem großen Bande des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.

Ihre Majestäteu der Kaiser und König und die Kaiserin⸗Königin, Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales und Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen, Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten

der Kronprinz und die Kronprinzessin, Ihre Königlichen

Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Carl, die Prinzessin Friedrich Carl mit dem Prinzen Leopold, die Herzogin Wilhelm von Mecklenburg, die Prinzen August und Wilhelm von Würt⸗ temberg, die Prinzessin Charlotte, der Prinz Heinrich, die Prin⸗ zessin Victoria, der Prinz Waldemar, der Prinz Eduard von Sachsen⸗ Weimar, der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen und der Prinz Friedrich von Hohenzollern stellten sich um die Stühle vor dem Altar.

Nachdem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften Platz ge⸗ nommen hatten, führte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz den Prinzen Friedrich Wilhelm, Höchstwelcher vom General von Gottberg und Seinem Lehrer Dr. Hinzpeter begleitet war, aus der Sakristei nach Seinem Platz auf der ersten Altarstufe links vom Eingange in die Kirche.

Nach dem Gesange des Eintrittspsalms stimmte die Ge⸗ meinde den Choral: „Eine feste Burg ist unser Gott“ an. Der die kirchliche Handlung leitende Geistliche Hofprediger Heym richtete an den Hohen Konfirmanden eine auf die Bedeutung des weihevollen Aktes sich beziehende Ansprache, worauf der Prinz, der alten Sitte des Königlichen Hauses gemäß, das von Ihm Selbst verfaßte Glaubensbekenntniß laut und ver⸗ nehmlich vor der Versammlung verlas. Im Anschluß an dasselbe begann der Geistliche eine Unterredung über ein zelne Glaubens⸗ lehren, in welcher der Hohe Konfirmand durch seine klaren, be⸗ stimmten, mit fester Stimme geäußerten Antworten die Tiefe Seines christlichen Glaubens und Seiner evangelischen Ueberzeugung darlegte.

Mit dem Gesange des Domchors „Komm heilger Geist“ wurde die Konfirmationsrede des Hof⸗Predigers Heym ein⸗ geleitet, welcher die Worte 2. Petri Kap. 1, Vers 57: „So wen⸗ det nun allen euren Fleiß an und wahrt in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Bescheidenheit und in der Bescheidenheit Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Gottseligkeit und in der Gottselig⸗ keit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe allgemeine Liebe“ zu Grunde gelegt waren. Nach Beendigung derselben legte der Hohe Konfirmand Sein Gelübde als evangelischer Christ ab. Der Chor stimmte den Gesang „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“ an, und unter dem tief ergreifenden Eindrucke dieses gnaden⸗ und verheißungsvollen Wortes kniete der Prinz vor dem Altar nieder und empfing durch Handauf⸗

legen des verordneten Dieners des göttlichen Wortes den Segen

Schiffahrts⸗Interessenten

gedachte Kommission, der Rheinuferstaaten

Wasserstande, beginnen.

Summen belaufen

Pegel an allen im Thalweg c.

Gestern traten die sammen, um die Plän Rhein zu prüfen resp. zu folgenden Tagen in bei Alt⸗Breisach, In demz ersten! B.

221

1 Dem neuesten

Marine 1874 bei, aus welchem mittheilen werden.

in Schlesien begeben.

Fürst YVpsilanti,

mouth angekommen.

Landsberger Platz

1) Gesang der Na Musikcorps. 2) Gesang Herrn“ ꝛc.

des Kastens, der Versammlung „Die

dem Liede:

Worten auf: Mitbürger! tember ist veröffentlicht. Fest⸗Comité konstituirt, Vereine beschränken, feier erweitern möchten. Mitbürger und Bürgerin übrigen Festlichkeiten zah

m nächsten Jahre

Ausdruck zu geben,

zu einem großen,

Ihren Dank.

und dem Verein für

der Kirche. Der Choral „Nun danket alle Gott“ gab der inner lich gehobenen Stimmung der Versammelten Ausdruck.

wünsche. Hohenlohe.“

. Nach dem Einsegnungsakte ver n die Kirche, nur die Königliche Familie und deren nächste Um⸗ gebung blieb zurück, um dem A . mit Seinen Hohen Eltern empfing, beizuwohnen.

Die Centralkommission für die Rheinschiffahrt, welche in Mannheim tagte, hat beschlo überreichte Denks selben in Bezug auf die Verbesserung des Fahrwassers und der Häfen, namentlich auch auf Vermehrung der ausgesprochenen Wünsche d Prüfung und gutachtlichen welche aus

Bei der Wichtitgkeit, welche bindung stehenden Einrichtungen, steinen, Angabe der Höhenlage Hauptpege

statistische Sanitätsbericht über di für den Zeitraum

Der Kaiserlich deutsche Ge mann hat Berlin verlassen und si

Cöln, 31. August. feier fordert zur Bege

Das Program

Vereins hat die Initiative ergriffen

Flaggenschmme⸗ ihrer Häufer

Kultur zu beleben und sich für die . Entwicklung gesetzlicher Freiheit und des Gemeinwohls zu begeistern! Alsdann wird hoffentlich die Stad würdigen Nationa

und Kampfgenossen⸗

des Monats September von Basel abwärts, je nach Die im vorigen Jahre für Strombauten von den Regierungen der verschiedenen Uferstaaten verausgabten sich nahe an sechs Millionen Franken. Kosten für das Gesammt⸗Nivellement des Rheins von Rotter⸗ dam bis Basel, mit dessen Aufstellun Strombau⸗Direktor und Geheime Reg Coblenz betrau ist, belaufen sich auf mehr denn 5000 Thlr. diese Arbeit und die mit ihr in Ver⸗ die Herstellung von Myriameter⸗ der Nullpunkte über Amsterdam In, der höchsten und niedrigsten Tiefen für die Schiffahrt haben, Kosten nicht zu bedeutend. Bevollmächtigten in Germersheim zu⸗ die feste Brücke daselbst über den dasselbe wird in den darauf

e für d genehmigen;

Bezug auf die projektirten festen Neuenburg und Hüningen geschehen. . 193 d. R. u. St. A.) ist

ericht (Nr.

vom 1. wir

Der Kaiserlich deutsche Gesandte in Rom v. Keudell ist nach Varzin abgereist. Der Königlich hellenische Gesandte am hiesigen Hofe, ist aus Baden⸗Baden hier eingetroffen und im Hotel Royal abgestiegen.

Der Kaiserlich deutsche Militärbevollmächtigte zu London Oberst⸗Lieutenant v. Schrötter ist hier eingetroffen.

Der Geheime Legations⸗Rath v. Bülow II. ist von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt.

Der Wirkliche Legations⸗Rath Freiherr von Budden⸗ brock ist mit Urlaub nach London abgereist.

Der Kaiserlich deutsche General⸗Konsul in Christiania, Redlich, ist über Hamburg auf seinen Posten zurückgekehrt.

Der Oberst und Decernent in der Admiralität, Galster, hat sich in dienstlichen Angelegenheiten nach Danzig begeben.

Der Oberst⸗Lieutenant von Schroetter, aggregirt dem Generalstabe der Armee und Militär⸗Bevollmächtigter in London, ist zur Einsegnungsfeierlichkeit Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen hier eingetroffen.

S. M. Brigg „Undine“ ist am 22. August c. in Lissabon, S. M. Brigg „Rover“ am 28. dess. Mts. in Ply⸗

Die „Provinzial⸗Correspondenz“ wird in dieser Woche mit Rücksicht auf die nationale Feier des 2. September erst am Donnerstag ausgegeben.

Das Programm für die morgen stattfindende Feier der Grundsteinlegung des Kriegerdenkmals auf dem lautet wie folgt: b tionalhymne mit Begleitung eines Militär⸗ des ersten Verses von dem Liede. „Lobe den 3) Einleitende Ansprache eines Geistlichen. 4) Festrede. 5) Ansprache eines Vertreters des Heeres. den Kaiser. 6) Verlesung der Urkunde, Verl Hammerschläge. (Während dieses Vorganges wird von Wacht am Rhein’ gesungen, 5 des Musikcorps.) 7) Ansprache eines Vertreters der Bürgerschaft. 8) Schlußwort eines Geistlichen. 9) Gesang des ersten

„Nun danket alle Gott“ u. s. w. Ihih 2.

Das Fest⸗Comité für die National⸗ hhung des 2. September in folgenden

Das

da wir das

und fortan

tember als ein Nationalfest im ganzen D gefeiert, um der Freude über das wieder das Nationalgefühl

die Sr. Majestä

ließen sämmtliche Eingeladenen

bendmahl, das der Konfirmand

er Strombefahrungs⸗Kommission zur Aeußerung zu übergeben. Die letzt⸗ den ersten Wasserbautechnikern besteht, wird ihre Untersuchung zu Anfang

g der Königliche preußische ierungs⸗Rath Nobiling in

Zeile 14 von oben statt gkonventionirenden⸗ zu lesen:

tionellen“ Gewässern

„Marine⸗Verordnungsblatt“ liegt der e Kaiserlich Deutsche Juli 1873 bis 31. März demnächst die allgemeinen Daten

sandte zu Stockholm v. Eich ch auf seine Besitzung Wallwitz⸗

me für die Nationalfeier am 2. Sep⸗ Comité des hiesigen Volksbildungs⸗ und sich für gedachten Zweck als Fest nicht auf die mitwirkenden sondern zu einer allgemeinen bürgerlichen National⸗ Wir bitten deshalb unsere reichsfreundlichen nen, an der Feier im Gürzenich und den lreich Theil zu nehmen und namentlich durch der Stadt ein festliches Gewand zu geben. wird dann hoffentlich der 2.

im edelsten Sinne deutscher Befestigung der Einheit und die

tbehärde die Mittel und Leitung lfest bereitwillig gewähren! Das Fest⸗Comité der Sedanfeier.

(Folgen die Unterschriften.)

Bayern. München, 30. August. 1— Namensfeste Sr. Majestät des Königs hatte auch der Krieger⸗ Sund Veteranen⸗Verein hierselbst einer Depesche nach Paris gesandt und folgende telegraphische Antwort erhalten: „Se. Majestät, erfreut Telegramm kundgegebenen Gesinnungen der Treue gebung, sagt dem Krieger⸗ Hohenlohe.“ manenten Comités des bayerischen Veteranen⸗, Vereins traf sofort folgende Antwort ein: „Im Auftrag Sr. Majestät des Königs danke ich Ihnen

und Veteranen⸗Verein Auf eine gleiche Depesche des per⸗

en, die ihr von den rift und die in der⸗

Sicherheitshäfen,

dem

Die

erscheinen diese

Brücken

„konven⸗

och auf Se. Majestät thung und Versenkung

unter Begleitung Verses von

EIIu

Sep⸗ eutschen Reiche einmüthig erstandene Deutsche Reich

Am Geburts⸗ und seine Glückwünsche in durch die in Ihrem und Hin⸗

Allerhöchst

Krieger⸗

von der 3. Klasse an beginn Dispensation vom Griechischen ertheilt werden.

Prinz Luitpold ist heute aus dem Algäu hierher zurückgekehrt und wird sich am 3. Sept. nach Donauwörth be⸗ geben, um den Detachementsübungen der 2. Division bei Neu⸗ burg und Harburg in seiner Eigenschaft als General⸗Inspecteur der Armee anzuwohnen. Die Königin⸗Wittwe Marie von Sachsen be⸗ suchte am 28. d. M. Mittags in Begleitung ihrer Hofdame Gräfin Seinsheim und des Ober⸗Hofmeisters Grafen v. Vitzthum das Ordenskrankenhaus des St. Georgi⸗Ritter⸗Ordens in Nymphenburg. Ihre Majestät begab sich sodann zu Ihrer Kö⸗ niglichen Hoheit der Prinzessin Adalbert auf Besuch und hierauf nach Possenhofen zu jeinem 14tägigen Aufenthalte. 8 Ueber die isolirten Lateinschulen enthält die neue Schulordnung für die Studienanstalten folgende Be⸗ stimmungen: 1“ Dieselben haben den Zweck, für den Unterricht in den unteren Klassen der vollständigen Studienanstalten Ersatz zu bieten. Sie sollen in der Regel 5 Klassen umfassen (vollständige isolirte Latein⸗ schulen), können sich aber auch nach Maßgabe der verfügbaren Mittel auf die unteren Klassen der Lateinschule beschränken (unvollständige isolirte Lateinschulen). Die Organisation des Unterrichts an solchen Lateinschulen ist im Allgemeinen die gleiche, wie an den vollständigen Studienanstalten. Der Unterricht in der fran⸗ zösischen Sprache kann, wenn ein Bedürfniß dazu vorhanden ist, schon beginnen und den daran theilnehmenden Schülern en. Der Einführung eines fakultativen Unterrichts in der Naturgeschichte und in der Physik steht kein Hinderniß im Wege. Schüler, welche von einer 5 klassigen isolirten Lateinschule mit wenigstens 4 ordentlichen Lehrern an eine vollständige Studienanstalt übertreten wollen, werden nur auf Probe in diejenige Klasse aufgenommen, für welche sie das Zeugniß der Reife mitbringen. Schüler von isolirten Lateinschulen mit wenige als 4 Lehrern haben bei ihrem Uebertritt an eine vollständige Studien⸗ anstalt eine Aufnahmsprüfung zu bestehen. Die ordentlichen Lehrer an isolirten Lateinschulen müssen die vorgeschriebene Lehramtsprüfung bestanden haben und stehen nach Titel und Rang den Studienlehrern gleich. Die Leitung der Anstalt führt einer der angestellten ordent lichen Lehrer mit dem Titel eines Subrektors. Die Zahl der Studien⸗ lehrer richtet sich theils nach der Schülerzahl, theils nach den verfüg⸗ baren Mitteln und wird für jede isolirte Lateinschule vom Staats⸗ Ministerium des Innern für Kirchen⸗ und Schulangelegenheiten festge⸗ stellt. Es ist statthaft, daß ein Studienlehrer das Ordinariat an 2 Klassen führe, wenn dieselben nur schwach esucht sind. Die Zahl der von einem Studienlehrer zu übernehmenden Lehrstunden kann unab⸗ hängig von den Bestimmungen an ordentlichen Lateinschulen, an denen sie zu 22 verpflichtet sind, an isolirten Lateinschulen von geringerer Schülerzahl verhältnißmäßig erhöht werden. 31. August. (W. T. B.) Während der Truppen manbver in der Pfalz wird der kommandirende General des II. Armee⸗Corps, General⸗Lieutenant v. Maillinger, im Hauptquartier Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen in Homburg anwesend sein. Zur Dienstleistung ist dem Kron⸗ prinzen der Major im Generalstabe von Pylander zugetheilt worden. 1. September. Frhr. v. Werthern, hier wieder eingetroffen.

Dresden, 31. August. gestern Vormittag von Pillnitz hier eingetroffen und hat i Palais am Taschenberge für einige Tage Wohnung genommen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl von Preußen ist gestern Mittag von Potsdam, Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗Altenburg gestern Nach⸗ mittag 5 Uhr 45 Minuten von Altenburg hier angekommen und im Königlichen Palais am Taschenberge abgetreten. Das „Dr. J.“ meldet weiter Folgendes: „Se. Königl. Hoheit der General⸗ Feldmarschall und Ge⸗ neral⸗Inspecteur der dritten Armee⸗Inspektion des deutschen Reichsheeres, Prinz Friedrich Carl von Preußen, ist gestern Mittag 12 Uhr, begleitet von den Adjutanten Major v. Geißler, Rittmeister v. Normann und Premier⸗Lieutenant v. Witzleben, von Potsdam hier angekommen. Se. Majestät der König be⸗ grüßten Ihren Hohen Gast und den gleichzeitig mit Sr. König⸗ lichen Hoheit ebenfalls auf Allerhöchste Einladung eingetroffenen Königlich preußischen General⸗Inspecteur der Artillerie, General der Kavallerie v. Podbielski bei der Ankunft im Leipziger Bahn⸗ hofe, woselbst der kommandirende General des XII. (Königlich sächsischen) Armee⸗Corps Prinz Georg Königliche Hoheit, Se. Hoheit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗Schwerin, der Königlich preußische Gesandte Graf Solms⸗ Sonne⸗ walde, sowie der Kriegs⸗Minister General der Kavallerie v. Fabrice zum Empfange anwesend waren, und auch der interimistische Stadt⸗Kommandant General⸗Major v. Abend⸗ roth mit dem Offizier⸗Corps, der Stellvertreter des Königlichen Polizei⸗Direktors Regierungs⸗Rath Berndt und der Direktor der Leipzig⸗Dresdener Eisenbahn Ritter ꝛc. Pöge auf dem Perron der Ankunft des Zuges harrten. Vor dem Bahnhofe war vom zweiten Grenadier⸗Regiment Nr. 101. „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ eine Ehren⸗Compagnie (kommandirt von Haupt⸗ mann v. Schwanewede) mit Fahne und Musik aufgestellt. Prinz Friedrich Carl schritt in Begleitung Sr. Majestät des Königs, während die Regimentsmusik (unter Musik⸗Direktor Trenkler) den Parademarsch spielte, die Front der Compagnie ab und ließ sodann die Truppen defiliren. Als Se. Majestät mit Ihrem Hohen Gaste den Wagen bestiegen, um Höchstdenselben nach dem Königlichen Palais zu geleiten, begrüßte das zahlreich versammelte Publikum den General⸗Feldmarschall Prinzen Friedrich Karl, Höchstwelcher (rothe) Husarenuniform trug, mit lebhaften Hochrufen. Auch Se. Excellenz der General v. Podbielski, welcher von dem Oberst Bvchelberg und dem Major v. Knesebeck begleitet ist, wohnt im Koniglichen Palais. 1 Nachmittags 6 Uhr begaben Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg Sich wiederum zum Leip⸗ ziger Bahnhofe, um Se. Hoheit den Herzog von Sachsen⸗Altenburg zu begrüßen, Höchstwelcher 16 Uhr, über Leipzig kommend, in Be⸗ gleitung des Majors Frhrn. v. Esebeck und des Premier⸗Lieu⸗ tenants Frhrn. v. Egloffstein daselbst eintraf. Auf dem Perron waren ebenfalls wieder der interimistische Stadtkommandant und das Offiziercorps ꝛc. anwesend, und vor dem Bahnhofe stand eine Ehrencompagnie vom Leib⸗ Grenadier⸗Regiment Nr. 100 (Hauptmann v. Römer) mit der Fahne und Regimentsmufik (letztere unter Musikdirektor Ehrlich). Nachdem Se. Hoheit der Herzog mit Sr. Majestät die Front der Ehrencompagnie ab⸗ geschritten und die Truppen beset hatten, geleiteten der König und der Prinz Georg Se. Hoheit in offenem Hofwagen nach dem Königlichen Palais, woselbst um 6 Uhr bei Sr. Majestät eemeinschaftliche Tafel stattfand, zu welcher außer dem Gefolge ber Hohen Gäste auch der Königlich preußische Gesandte, der Kriegs⸗Minister und der Chef des Generalstabes, Oberst von olleben, sowie einige zur Zeit hier anwesende Königlich preu⸗ 5 che Offiziere Einladungen erhalten hatten. Zur Dienst⸗ leistung sind bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich

(W. T. B.) Der preußische Gesandte, ist aus seinem Urlaube gestern Abend

ausgesprochenen Glüͤc⸗

Carl der Oberst⸗Lieutenant Schweingel (vom Generalstabe) und

gen ist folgendes

rzoge von inisterium)

1“

der Rittmeister p. Poten II., bei Sr. Hoheit dem Sachsen⸗Altenburg der Major Larras (vom Kriegs⸗ kommandirt.

Im Laufe des Nachmittags hatte Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl in Pillnitz Ihrer Majestät der Königin Mutter und den zur Zeit hier anwesenden Mitgliedern des Kö⸗ niglichen Hauses seinen Besuch abgestattet.

Heute (Montag) früh nach 7 Uhr find Se. Majestät der König mit Sr. Königlichen Hoheit dem General⸗Feldmarschall Prinzen Friedrich Carl, Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen⸗ Altenburg und Sr. Excellenz dem General von Podbielski, be⸗ gleitet von einer zahlreichen Suite, mittelst Extrazuges nach Großenhain gefahren, um den Manövern der Kavallerie⸗Division beizuwohnen. Nach Beendigung des heutigen Manövers bege⸗ ben Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl Sich (ohne Gefolge) nach Moritzburg, um daselbst zu jagen, und kehren dann von dort nach Dresden zurück, woselbst Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗ Altenburg und der General von Podbielski mit der Suite bereits Nachmittags gegen 2 Uhr wieder eingetroffen sind.

„Niachmittags 6 Uhr findet im Palais am Taschenberge Königliche Tafel statt, an der auch Ihre Majestät die Königin Theil nehmen werden, Allerhöchstwelche heute früh Rehefeld ver⸗ lassen und Sich in das Hoflager nach Pillnitz begeben haben. Einladungen zur Tafel haben auch erhalten der Königlich preu⸗ ßische Gesandte Graf Solms⸗Sonnewalde, die hier anwesenden Staats⸗Minister, General der Kavallerie v. Fabrice, v. Nostitz⸗ Wallwitz und Dr. v. Gerber, der heute von seinem Urlaube wie⸗ der eingetroffene Stadt⸗Kommandant, General⸗Lieutenant Frhr. v. Hausen, der Divisions⸗Commandeur General⸗Lieutenant Nehr. hof v. Holderberg und die General⸗Majore v. Abendroth und v. Funcke.“

1. September. (W. T. B.) Der König hat sich heute Morgen mit seinen Hohen Gästen wieder zu den Kavalle⸗ rie⸗Manövern nach Großenhain begeben und wird von dort mit dem Herzog von Sachsen⸗Altenburg heute Nach⸗ mittag hierher zurückkehren. Der Prinz Friedrich Carl wird von Großenhain direkt nach Berlin zurückreisen.

Leipzig, 30. August. Auch in Leipzig wird die Sedan⸗ feier in festlicher Weise begangen werden. Von Seiten der Fe Behörden ist eine Summe von Tausend Thalern zu

em Zwecke verwilligt worden, der Schuljugend nach statt⸗ gehabtem Schulactus Lustbarkeiten bereiten zu können; ein allgemeiner Festzug der Schulkinder, wie im vorigen Jahre, findet nicht statt. Der Festgottesdienst wird in sämmt⸗ lichen Kirchen abgehalten; in den Vormittagsstunden fin⸗ det vom Balkon des Rathhauses aus eine Musikauffüh⸗ rung, am Abend aber Illumination des Marktes und der übri⸗ gen Plätze, des Rathhauses und der sämmtlichen öffentlichen Gebäude statt; auch die Privatgebäude werden zu einem großen Theile der Illumination sich anschließen. Jedenfalls wird auch diesmal wieder in der Mittagsstunde von den Kirchthürmen ge⸗ läutet werden. Das Vorgehen eines Theils der Kaufmannschaft, am Tage von Sedan die Gewölbe zu schließen, hat überall gün⸗ stige Aufnahme gefunden.

Hessen. Darmstadt, 30. August. Der Großherzo hat am 28. die in den Provinzen Starkenburg und hereg wohnenden größeren Industriellen, welche seiner Zeit die Wiener Weltausstellung beschickten und in Folge davon von Sr. Kö⸗ niglichen Hoheit dekorirt worden sind, in Mainz zur Tafel ge⸗ zogen. An demselben Tage besuchte der Großherzog die Brand⸗ stätte in Hechtsheim. Gestern besichtigte derselbe die Schlösser Kranichstein und Kraunshardt, dinirte in dem letzteren und traf Abends wieder in Mainz ein.

Der Gemeinderath der Stadt Mainz hat der „Darmst. Ztg.“ zufolge in geheimer Sitzung 500 Fl. für die Sedan⸗ feier bewilligt und ein Comité gewählt, welches sich mit den Vorbereitungen befassen soll.

(Fr. J.) Ueber den Antrag der Abgeordneten Greim und Edinger, die Kammer wolle die Regierung ersuchen, daß bei Aufstellung des Budgets für 1876/78 auch für die Städte Offenbach und Worms ein Zuschuß zu den Kosten ihrer Polizei⸗Verwaltung in Aussicht genommen werde, liegt jetzt der Bericht des Finanz⸗Ausschusses 2. zweiten Kam⸗ mer vor. Die Regierung hatte erklärt, daß sie die Frage über die Gewährung eines solchen Beitrags in Erwägung ziehen werde, und der Ausschuß erachtet den Antrag hier⸗ durch um so mehr für erledigt, als es sich um einen Posten nicht der dermaligen, sondern der nächsten Land⸗ tags⸗Periode handelt. Er bemerkt insbesondere, daß nach Art. 57 der Städte⸗Ordnung die Regierung auch da, wo der Bürgermeister die Lokalpolizei ausübe, die Anstellung von dem⸗ selben untergeordneten Polizei⸗Kommissären verlangen könne, deren Gehalte jedoch die Stadtgemeinde zu tragen habe, wenn nicht aus besonderen Gründen ein Theil derselben auf die Staats⸗ kasse übernommen werde. Da nun die Regierung die Frage, ob solche besondere Gründe bezüglich der Städte Offenbach und Worms vorhanden seien, in Erwägung ziehen und bejahenden Falls eine entsprechende Anforderung machen wolle, so liege kein Grund vor, einen sonstigen Beschluß zu fassen.

Mecklenburg. Schwerin, 31. August. Gestern Mor⸗ Telegramm hier eingegangen: „St. Petersburg, 29. August, 9 Uhr 20 Min. Herrn Bürgermeister Hofrath Pohle, Schwerin. Dem Magistrat und der Einwohnerschaft der Residenzstadt chwerin sage ich meinen aufrichtigsten Dank für den mir am gestri⸗ gen Tage ausgesprochenen Glückwunsch, der mich als ein Gruß aus der lieben Heimath innig erfreut hat. 1 Mariã Paulowna.“

Neustrelitz, 28. August. Der Magistrat hiesiger Stadt macht das Programm für die Sedanfeier am 2. September bekannt. Dieselbe soll in nachstehender Folge verlaufen: Reveille, Choräle vom Rathhausthurm, Schulfeier, Festgottesdienst, Fest⸗ zug vom Markt nach dem Schützenhause, Ansprache des Bürger⸗ meisters Rath Fischer, Unterhaltungsmusik und Gesang, Preis⸗ Uützen, Preisturnen, Abbrennen eines Holzstoßes, Feuerwerk,

nz.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 25. August. Eine durch das Herzogliche Ministerium des Innern veröffentlichte Zusam⸗ menstellung der Schuldverhältnisse der städtischen Kommunen des Herzogthums weist nach, daß die 10 Kom⸗ munen ult. Dezember 1874 mit einer Schuldenlast von 620,568 Thlr. belastet gewesen sind. Die Residenzstadt Altenburg hatte zu diesem Zeitpunkt einen Schuldbestand von 245,203 Thlr., worunter sich 64,425 Thlr. Se. des besonderen Brauhaus⸗ und 32,800 Thlr. Schulden des besonderen Packhof⸗Etablisse⸗ ments befanden. Während des Jahres 1873 wurden von der Stadt Altenburg die Schulden um 14,135 Thlr. gemindert.

11“

Schmölln, Eisenberg und Kahla ein bei Meuselwitz infolge eines Defektes von 18,375 Thlr., für welche die Kommune der Sparkasse wegen Unterschlagung eines Beamten aufzukommen hatte, bei den drei anderen Städten infolge von Schulbauten, lukrativer Grundstückserwerbungen und Einzahlung auf Saal⸗ bahn⸗Aktien.

Anhalt. Dessau, 30. August. Am 23. August fand in Eilenburg der 5. Feuerwehrtag des sächsisch⸗ anhaltinischen Feuerwehr⸗Verbandes statt. Sämmtliche dem Verbande angehörige Feuerwehren, jetzt 15 an der Zahl, waren zum Theil durch sehr ansehnliche Corps vertreten. Außer⸗ dem waren auch zahlreiche Feuerwehren aus Cotibus, Dessau, Leipzig und dessen Umgegend und von andern Orten erschienen. Die Zahl der anwesenden Feuerwehrleute mochte über 700 be⸗ tragen. Die Verhandlungen betrafen u. A. die allgemeinen Unterstützungskassen und den Antrag der freien Vereinigung, die Direktionen der Privateisenbahnen zu ersuchen, sich dem vom Königlichen Handels⸗Ministerium für die Staatseisenbahnen ge⸗ troffenen Bestimmungen über Beförderung von zu Hülfe ge⸗ rufenen Feuerwehren und deren Geräthen anzuschließen. Zum Vorort für das nächste Jahr wurde Zerbst gewählt. In Zerbst werden am 12. und 13. September die anhaltischen Feuerwehren ein gemeinsames Fest feiern.

Lübeck, 29. August. (Lüb. Ztg.) Nachdem die diesjährige Uebungsreise des Großen Generalstabs unter Leitung seines obersten Chefs in den letzten Tagen bei Preetz ihr Ende gefunden, traf heute Graf von Moltke auf der Eutiner Bahn um 11 Uhr 20 Minuten hier ein und setzte die Reise sofort um 11 Uhr 30 Mi⸗ nuten nach Ratzeburg fort.

Der Entwurf der demnächst zur Verhandlung kommen⸗ den revidirten Verfassungsurkunde bestimmt, daß der Bürgerausschuß im August Ferien habe. Diese Bestimmung verdankt ihren Ursprung der Thatsache, daß der Bürgerausschuß im August selten complet wird, und die Erfahrung dieses Jahres hat hierzu einen neuen Beleg gegeben.

Bremen, 31. August. Das Programm für das IIs am 2. September ist nunmehr wie folgt fest⸗ gesetzt:

Am Vorabend großer Fackelzug von Mitgliedern mehrerer Ver⸗ eine. Am Festtage selbst nach feierlicher Einläutung des Festes und nach stattgehabtem Gottesdienste in allen Kirchen: Zwischen 12 und 1 Uhr Konzertvorträge der Funckschen Kapelle auf dem Walle beim Stadttheater. Um 2 Uhr Festessen auf dem Schützenhofe unter Theil⸗ nahme von Damen. Von 4 bis 11 Uhr allgemeines Volksfest auf dem Schützenhofe mit freiem Zutritt für Jeden und unentgeltlicher Benutzung der nach demselben führenden Brücke über den Neustadts⸗ graben, und zwar: Von 4 bis 5 Uhr Konzertvorträge im Freien. Um 5 Uhr allgemeiner Gesang: „Die Wacht am Rhein“. Festrede des Hrn. Pastor Thikötter. Nach Schluß derselben allgemeiner Gesang: „Deutschland, Deutschland über Alles“. Um 6 Uhr Vor⸗ träge patriotischer Lieder von den beiden viesigen Liedertafeln. Um 7 Uhr Fortsetzung der Instrumentalkonzert⸗Vorträge. Bei eintretender Dunkelheit Illumination des Schützenhofs und um 9 Uhr Feuerwerk.

Elsaß⸗Lothringen. Metz, 31. August. (W. T. B.)

Der Kreistag des Landkreises Metz, welcher sich bisher noch nicht konstituirt hatte, ist heute zusammengetreten, nachdem 8 von 9 Mitgliedern den Eid auf den Kaiser und die Reichs⸗ verfassung geleistet hatten.

Oesterreich⸗Ungarn. In Prag rüstet man zum wür⸗ digen Empfange des Kaisers. Bereits sind 211 Vereine, darunter 18 Banderien, angemeldet. Unter Vorsitz des Vize⸗ Präsidenten der Prager Handels⸗ und Gewerbekammer fand eine Berathung statt, in welcher würdigen Weise der Prager Handels⸗ und Fabriksstand an den Empfangsfeierlichkeiten sich betheiligen soll. Die zahlreich besuchte Versammlung entschied sich für die Errichtung eines Triumphbogens. Auch die Bierbrauer⸗ genossenschaft hat beschlossen, eine Triumphpforte zu bauen, welche in großen Dimensionen und entsprechend dekorirt in der Ferdinandstraße nächst dem Hause der Hypothekenbank aufgestellt werden soll. Beim Einzuge Sr. Majestät werden 200 bis 300 Braugesellen dort Aufstellung haben. Am 8. September, um 4 Uhr Nachmittags, wird auf der Schützeninsel vom Prager Scharfschützencorps ein Kaiserschießen eröffnet. Den Ehrenpreis, einen werthvollen silbernen Pokal, hat der Bürgermeister Hulesch gespendet. Die Insel wird auf das Festlichste dekorirt.

üʒrzEenaneameeeeee— Meeeehmmeralmes Schweiz. Bern, 29. August. Das eidgenössische Fi⸗ nanz⸗Departement hat dem Bundesrathe in seiner letzten Sitzung eine Statistik der Einnahmen und Ausgaben vorgelegt, welche der Bund in Folge der Bestimmungen der neuen Bundes⸗ verfassung von den Kantonen zu übernehmen hat. Wie sich aus derselben ergiebt, erleidet nur der Kanton Baselstadt eine jähr⸗ liche Einbuße von 164,000 Frcs., während die übrigen zusammen sogar einen jährlichen Gewinn von 1,766,000 Fres. haben. Zu⸗ gleich hat der Bundesrathauf den Bericht seines Finanz⸗Departe⸗ ments sofort beschlossen, der Bundesversammlung eine von 1875 an den erstgenannten Kanton vier Jahre hintereinander zu ge⸗ währende Entschädigung von 41,000 Frcs. zu beantragen. Des Ferneren genehmigte der Bundesrath in der gleichen Sitzung ein Gesuch der Simplon⸗Bahngesellschaft um Verlängerung der für Einrichtung der vorschriftsmäßigen technischen und finanziellen sowie der Statuten gewährten Frist bis zum 1. Juni 1875. Im Jahre 1875 wird die Schweiz auf Rechnung der 17 Millionen Silberscheidemünzen, welche sie vertrags⸗ gemäß zu prägen hat, 1 Million Ein⸗ und 1 Million Zwei⸗ frankenstücke emittiren, warauf sie dann noch 10 Millionen zu prägen hat. Eine weitere Prägung von Nickelmünzen, von denen in den Jahren 1871, 1872 und 1873 2,242,000 Zehn⸗ und 2,822,000 Fünfrappenstücke angefertigt worden sind, ist laut Bericht des eidgenössischen Finanzdepartements vorläufig nicht nothwendig.

Großbritannien und Irland. London, 29. August. Der Herzog und die Herzogin von Edinburgh haben sich nach Balmoral zu einem Besuche der Königin begeben. Vom Königlichen Hoflager in Balmoral wird geschrie⸗ ben: Am Mittwoch, den 26. d. M., war der Jahrestag der Ge⸗ burt des Prinzen Albert, und auf die Einladung Ihrer Majestät versammelten sich die Pächter und das Dienstpersonal der König⸗ lichen Güter zu einem festlichen Mahl. Ihre Majestät be⸗ suchte in Begleitung der Prinzessin Beatrice die älteren Pächter und Dienstboten, denen sie Geschenke überreichte; auch die Kin⸗ der wurden nicht vergessen und mit Spielzeug beschenkt.

Der Earl von Derby kam am 25. ds. mit seiner Gemahlin in Abergeldie Castle an. Er wird daselbst einige

Eine Schuldenvermehrung trat nur bei den Städten Meuselwitz,

Don Alphonso, der Prinz von Asturlen, stattete gestern wieder dem Standlager in Aldershot einen Besuch ab

und wohnte einer Inspektion der dortigen Kavallerie⸗Brigade, aus dem 14., 20. und 21. Husaren⸗Regiment bestehend, bei.

Die Totalsumme der im Mansion⸗House bis zum 28. August für die Linderung der indischen Hungers⸗ noth einging, beläuft sich auf 128,000 Lstr., von denen 120,000 Lstr. bereits dem Central⸗Hülfs⸗Comité in Calcutta übermittelt wurden. Nach Abzug aller Unkosten verbleibt ein disponibler Saldo . circa 3000 Lstr.

General⸗Major Wardlaw wird englischerseits den Herbstmanövern der österreichischen Armee

Frankreich. Paris, 1. September. (W. T. B.) Der Kapitän Bidoget, Ordonnanzoffizier im Kriegs⸗Ministerium, ist heute von hier abgereist, um den Herbstmanövern in Deutsch⸗ land beizuwohnen.

Gutem Vernehmen zufolge wird der spanische Ge⸗ sandte, Marquis de la Vega de Armijo am 1 dem Marschall Mac Mahon seine Kreditive überreichen.

Spanien. Ein Telegramm aus Perpignan vom 31.

August meldet: Die Carlisten, die des 29. d. M. ihre Stellungen von Puycerda scheinbar geräumt hatten, sind in der Nacht vom 29. zum 30. dahin zurückgekehrt und haben nochmals zwei lebhafte Sturmangriffe auf die Stadt gemacht. Beide Sturmversuche wurden abgeschlagen. „Weitere aus Puycerda über Madrid von demselben Tage eingegangene Nachrichten bestätigen, daß die Carlisten, nachdem die von ihnen nochmals unternommenen zwei Sturmangriffe siegreich abgeschlagen worden waren, unter Zurücklassung einer großen Menge von Waffen und Kriegsmaterial den Rückzug an⸗ getreten haben.

Portugal. Lissabon, 28. August. Der frühere portu⸗ giesische Legations⸗Sekretär zu Rom, Graf Thomar, ist an Stelle d'Autas', der als Gesandter nach Madrid versetzt ist, zum Gesandten in Brüssel ernannt worden.

Italien. Rom, 25. August. Der Florentiner „Gazzetta d'Italia“ schreibt man von hier: Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung gegen die verhafteten Republikaner und Internationalen bestätigen vollkommen, daß ein Theil der ersteren eine Schilderhebung in Gemeinschaft mit den Inter⸗ nationalen beabsichtigt habe. Die Verhaftungen dauern fort, da die Behörden erst in Folge der früheren Verhaftungen und Haussuchungen in Besitz von Dokumenten gekommen sind, durch welche diese Maßregeln veranlaßt worden sind. Weiter wird dem Blatte mitgetheilt, daß es nicht, wie fälschlicherweise berichtet wird, die französische Regierung war, welche die italienische auf eine beabsichtigte Schilderhebung der Republikaner und Inter⸗ nationalen aufmerksam machte, sondern gerade umgekehrt die italienische der französischen von dem, was He Kenntniß gab, und daß in Folge davon die neuesten zahlreichen Verhaf⸗ tungen in Marseille und anderwärts in Frankreich vorgenommen worden sind.

Unter dem 27. wird demselben Blatte geschrieben: In Calabrien hat die Regierung mehrere Haussuchungen und Verhaftungen vornehmen lassen und bei dieser Gelegenheit Do⸗ kumente aufgefunden, welche das Einverständniß der Republikaner und Internationalen beim letzten Aufstandsversuche über allen Zweifel erheben. In Massa, Carrara und Florenz finden noch immer Haussuchungen und Verhaftungen statt, und Carabinieri und Truppenabtheilungen patrouilliren Nachts in und außerhalb der Städte. Zwei Compagnien Bersaglieri suchten neulich die Berge von Massa und Carrara ab und brachten auf ihrer Rück⸗ kehr mehrere Gefangene mit.

In der Provinz Pisa sind durch Dekret des Präfekten

mehrere politische Vereine aufgelöst und auch einige Ver⸗ haftungen vorgenommen worden. 31. August. (W. T. B.) Wie die „Italie“ mittheilt, ist zwischen den Regierungen von Italien und Oesterreich eine Konvention abgeschlossen worden, durch welche die den See⸗ leuten der beiden Länder bisher auferlegte Verpflichtung, Pässe zu führen, aufgehoben wird. Diese Konvention, welche schon mit Frankreich bestand, ist auch in gleicher Weise auf die Nieder⸗ lande, Belgien, Dänemark und England ausgedehnt worden.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. August. Ueber die Vermählungsfeier des Großfürsten Wladi⸗ mir Alexandrowitsch mit der Herzogin Marie von a15868J theilt die „Russ. Welt“ Folgen⸗ es mit: 8 „Freitag, den 16. August, 8 Uhr Morgens, verkündigten Kanonen⸗ schüsse von der Festung her den Bewohnern der Hauptstadt, daß ein jeltener Festtag angebrochen war. An diesem Tage sollte Groß⸗ fürst Wladimir Alexandrowitsch von Rußland mit der Her⸗ zogin Marie, Tochter des regierenden Großherzogs von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, feierlichst vermählt werden. Gegen 11 Uhr Morgens füllten sich die Prunksäle des Winterpalais. Auch die Gallerien waren frühzeitig durch Damen besetzt. Gegen 1 Uhr waren alle Personen bei⸗ derlei Geschlechts, die an der Ceremonie Theil zu nehmen hatten, versammelt, und nac. etwa fünfzehn Minuten verkündete plötzliche Stille den Beginn des feierlichen Umzugs, der aus den inneren Gemächern mit ganz geringen Abweichungen vom vor⸗ her publizirten Ceremonial seinen Anfang nahm. Hof⸗Fouriere und Kammer⸗Fouriere, zu Zweien gehend, eröffneten den Zug. Dann folg⸗ ten die Ceremonienmeister Graf Bobrinsky und Fürst Trubezkof und der Ober⸗Ceremonienmeister Fürst Lieven. Darauf gingen, wieder zu Zweien, die Kammerjunker und Kammerherren, deren Gesammtzahl sich wohl auf Hundert belief. Sodann folgten die zweiten Hof⸗ chargen: die dienstthuenden Hofmarschälle Fürst J. Golizyn, W. W. Sinowjew, Ober⸗Kammerherr Graf Chreptowitsch und der stellvertretende Ober⸗Hofmarschall Geheimrath von Grote. Unmittelbar hinter dem letztgenannten Würdenträger schritten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin. Se. Majestät trug die große Generalsuniform mit dem Andreas⸗Stern und Ihre Majestät trug ein weißes, mit Gold gesticktes Atlaskleid. Als zweites Paar folgte der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin mit der Großfürstin Thronfolger am Arm. Dann folgte der Großfürst Thronfolger mit der Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin. Gleich darauf kamen die Hohen Verlobten. Großfürst Wladimir Alexan⸗ drowitsch ging neben seiner Erlauchten Braut. Die Hr⸗ zogin Marie strahlte in vollem Glanze ihrer Schönheit und Jugend, und das Großartige der festlichen Umgebung konnte die⸗ sen glänzenden Eindruck nur er 1 Die Herzogin trug ein präch⸗ tiges weißes Glagé⸗Kleid, mit Mustern in Silberstickerei. Auf dem Haupte trug Ihre Hoheit eine Krone aus Brillanten. Der Ueber⸗ wurf war aus himbeerfarbenem Sammet mit Hermelin⸗Pelzwerk efüttert; die Schleppe trugen die Kammerherren Ordin, Rembelinsky,

örder und Kulomsin, und das Ende der Schleppe trug der dienst⸗ thuende Hofmeister des Hofes des Großfürsten Wladimir Alexandro⸗ witsch, General⸗Adjutant Kontre⸗Admiral Bock. Die übrigen Mit⸗ glieder des Kaiserlichen Hauses hatten ihre Plätze dem Ceremonial entsprechend eingenommen. Genau um 1 Uahr 20 Minuten betrat die Kaiserliche Familie, geleitet von allen an der Ceremonie Betheiligten,

Wochen als dienstthuender Minister am Königlichen Hoflager in Balmoral residiren.

die Palaiskirche und wurde dort von einer zahlreichen Geistlichkeit empfangen, an deren Spitze sich der Metropolit von St. Peters⸗