1874 / 206 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Sep 1874 18:00:01 GMT) scan diff

essen. Darmstadt, 1. September. Prinz Ludwig hat sich am 31. August mit der Eisenbahn nach Gießen begeben, um daselbst den Uebungen und zwar vorerst der 49. Infanterie⸗ Brigade beizuwohnen. 3 Die heutige „Darmst. Ztg.“ bringt folgende n. „Nachdem das Reichskanzleramt sich bereit erklärt hat, der Groß⸗ herzoglichen Regierung vorschußweise einen Betrag an Reichs⸗ münzen, bezw. an Münzen der Thalerwährung, zur Verfügung zu stellen, welcher genügend erscheint, um den größten Theil der im Umlauf befindlichen Münzen süddeutscher Währung noch vor dem 1. Januar 1875 in Münzen der Reichs⸗ bezw. Thalerwäh⸗ rung umzuwechseln, so haben Se. Königliche Hoheit der Groß⸗ herzog zu genehmigen geruht, daß die Reichsmarkrechnung mit dem 1. Januar 1875 im Großherzogthum eingeführt werde. Eine hierauf bezügliche Verordnung wird nächstens im Regie⸗ rungsblatt erscheinen.“ 1 Mainz, 30. August. Während die hessischen Truppen der Besatzung schon seit Anfang der letzten Woche wegen der bevor⸗ stehenden Manöver Kantonnements⸗Quartiere in Darmstadt und Umgegend bezogen haben, ist gestern bis auf die unumgänglich nöthigen Wachmannschaften auch der preußische Theil der Ggr⸗ nison, die Infanterie⸗Regimenter Nr. 87 und 88, das Feld⸗ Artillerie⸗Regiment Nr. 27 (früher Nr. 11 Divisions⸗Artillerie), sowie die aus dem 5. rheinischen Dragoner⸗ und dem 13. Hu⸗ saren⸗Regiment bestehende Kavallerie⸗Brigade, nachdem sie ihre Uebungen hier beendet, zu den Divisions⸗Manövern in die Gegend des mittleren Taunus abgerückt. Die Truppen beziehen Quartiere auf der Linie vom Main herunter (Frankfurt und anau) über Wiesbaden und Umgegend, Idstein, Limburg, ietz bis gegen⸗Wetzlar. Das Operationsterrain dehnt sich östlich bis in die Wetterau aus.

Mecklenburg. Schwerin, 2. September. Einer hier eingegangenen telegraphischen Nachricht zufolge hat der Groß⸗ herzog sich gestern mit dem Kaiser von Rußland von Zarskoe⸗ Selo nach Moskau begeben. Heute wird die Großherzogin mit der Kaiserin von Rußland eben dorthin abreisen. Die Rückreise von Moskau gedenken Ihre Königlichen Hoheiten am 5. d. Mts. anzutreten.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 1. September. Der Erbgroßherzog reiste gestern Mittag in Begleitung seines Adjutanten, Lieutenant von Münchhausen, nach Cassel, um an den Herbstübungen des XI. Armee⸗Corps, in dessen Stabe, Theil zu nehmen.

Der Staats⸗Minister Dr. Thon ist heute nach Friedrich⸗ roda abgereist.

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Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. September. Am Sonn⸗ abend fand das große Manöver in der Umgebung von Totis statt. Es nahmen an demselben drei Kavallerie⸗Regi⸗ menter und drei Batterien unter Kommando des Grafen Sza⸗ pary, dann ein Husaren⸗Regiment und eine Batterie unter Kommando des Grafen Wallis Theil. Das Manöver zog sich auf der Almas⸗Tovaroser Straße hin und sollte die Er⸗ zwingung eines Durchmarsches durch das Totiser Defilé darstellen. Die Kavallerie⸗Attaquen waren glänzend, und der Kaiser sprach auch seine volle Zufriedenheit über dieselben aus. Sonnabend Nachmittags war eine Parforcejagd auf Hasen. Am Sonntag rasteten die Truppen. Vormittags besuchte der Kaiser das Militärspital, Nachmittags wurde ein improvifirtes Offiziers⸗ Wettrennen abgehalten.

Schweiz. Genf, 1. September. (W. T. B.) Die Mit⸗ glieder des im Herbste vorigen Jahres zu Gent gegründeten internationalen Instituts für Völkerrecht, welche hier zu einer Versammlung zusammengetreten sind, haben den bisherigen Präsidenten Commandeur Mancini und die Vize⸗Präsidenten Bluntschli und de Parieu als solche bestätigt.

Die „Aarg. Nachr.“ melden, daß Hr. Nationalraths⸗ Präsident Feer⸗Herzog in Ragaz gefährlich er krankt sei.

Großbritannien und Irland. London, 3. Septem⸗ ber. (W. T. B.) Der neuernannte französische Botschaf⸗ ter, Graf von Jarnac, ist gestern Abend hier eingetroffen.

Spanien. Einer aus carlistischer Quelle stammenden Nachricht über Paris, 1. September, zufolge, hätte Alvarez den General Zabala geschlagen, als dieser den Versuch ge⸗ macht hätte, Vittoria zu verproviantiren.

Aus Perpignan wird unter dem 1. September ge⸗ meldet: Bei den Truppen des Carlistenführers Saballs kom⸗ men täglich zahlreiche Desertionen vor. Wegen erneuter Verletzung der Grenze durch die Carlisten ist eine französische Truppenabtheilung unter das Gewehr getreten. Gegen Puycerda unternahmen die Carlisten in der letzten Nacht einen neuen heftigen Sturm, der siegreich abgeschlagen wurde. In der Vorstadt stehen mehrere Gebäude in Flammen.

Ein Telegramm vom 2. September, Mittags, aus Per⸗ pignan bringt nachstehende weitere Mittheilungen: Die Carlisten haben gestern Abend 9 Uhr einen neuen Angriff auf Puycerda begonnen und die Beschießung bis heute früh fortgesetzt. Die Stadt wurde mit Brandgeschossen beworfen, die Speicher und Scheunen in der Nähe des sogenannten Spanischen Thores sind niedergebrannt. Indeß wurden alle Angriffe zurückgeschla⸗ 8* und haben die Carlisten abermals beträchtliche Verluste er⸗ itten.

Santander, 2. September, (W. T. B.) Die deutschen Kriegsschiffe „Albatros“ und „Nautilus“ befinden sich augenblicklich an der Mündung des Nervion. Der deutsche Gesandte Graf Hatzfeld und der deutsche Konsul in Bayonne werden hier erwartet, und soll anläßlich der Anwesen⸗ heit derselben hier ein Banket stattfinden.

Italien. Rom, 2. September. (W. T. B.) Zwischen dem Minister⸗Präsidenten Minghetti und Hrn. Sella hat in längerer Zusammenkunft ein Meinungsaustausch statt⸗ gefunden, in Folge dessen Hr. Sella dem Minister⸗Präsidenten seine entschiedene Unterstützung zugesagt hat.

Catania, 2. September. (W. T. B.) Der Ausbruch des Aetna bauert fort. In der Nähe der drei zwischen Linguaglossa und Randazzo befindlichen Krater wurden heftige Erschütterungen verspürt, die jedoch keinen Schaden an⸗ richteten. Obgleich keine unmittelbare Gefahr vorhanden ist, werden die umliegenden Ortschaften dennoch von den Einwoh⸗ nern geräumt. In der Nähe von Catania fielen große Mengen Sandes zur Erde.

Trürkei. Ein Telegramm der „Wiener Abendpost“ vom 1. Septe’'nber aus Belgrad bezeichnet die Nachricht, daß die

serbische Regierung behufs Aufnahme einer Eisenbahnanleihe Unter andlungen eingeleitet habe, als unbegründet.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 31. August. Die heutige „St. Pet. Ztg.“ veröffentlicht folgendes Reskript an den Präsidenten des Comités für die Verwundeten, den Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch:

Eure Kaiserliche Hoheit! In dem an dem Schicksal der verwundeten und invaliden Krieger einen neuen Ausdruck zu geben, berief ich Sie vor zehn Jahren zur Uebernahme der des Praͤsidenten des Comités füt die Verwundeten. In diesem Zeitraum sind viele sehr wichtige Maßregeln er⸗ griffen worden, um die Anrechte der Verwundeten und ihrer Familien auf die Fürsorge des Comités zu erweitern und die Mittel zu ihrer Versorgung zu verstärken. Die Zahl der vom Comits versorgten Personen hat mit jedem Jahr zugenommen, die Summen der Unter⸗

stützungen sind beständig gewachsen, und dennoch haben sich die Geld⸗

mittel des Comités nicht vermindert, sondern fast verdoppelt.

Indem Ich diese erfreulichen Resultate der unablässigen Für⸗ sorge Eurer Kaiserlichen Hoheit für die Meinem Herzen nahestebende Sache der Versorgung der Verwundeten und der eifrigen Unterstützung. Eurer Hoheit Seitens aller Mitglieder des Comités zuschreibe, sehe Ich eine angenehme Pflicht, Ihnen und dem gesammten Comité von Neuem Meine herzliche Erkenntlichkeit für die fruchtbringende Thätig⸗ keit zum Besten der ruhmreichen Krieger und ihrer verwaisten Familien auszudrücken.

Ich verbleibe Ihnen immerdar unwandelbar wohlgewogen.

Das Original ist von Sr. Kaiserlichen Majestät Höchsteigen⸗ händig unterzeichnet:

„Ihr Sie aufrichtig liebender und dankbarer 1 . . Alexander.“

St. am 18. August 1874. 8

Die „R. W.“ hat in Erfahrung gebracht, daß die zeit⸗ weilige neue Verordnung über das in den Gouvernements 2. Militär in der vorigen Woche dem Militärconseil vor⸗ gelegen hat und in kurzer Frist zu Allerhöchster Bestätigung vor⸗ gestellt werden wird. Die neue Verordnung soll bereits am 1. Oktober eingeführt werden und bis zu diesem Termin muß das Militär im europäischen Rußland bereits in Militärbezirke umformirt und die Verwaltungen der Bezirkschefs müssen er⸗ öffnet sein, damit auf diese Weise die erste Rekruten⸗Aushebung auf Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht, welche bestimmt am 1. November beginnen soll, schon unter Aufsicht der Bezirks⸗ Militärchefs vor sich gehen kann. In Sibirien, Turkestan und auf dem Kaukasus soll das Militär in der jetzigen Ordnung bleiben, und werden keine Bezirkschefs eingeführt Gleichzeitig soll eine Verordnung über die bisherigen Reserve⸗Festungs⸗ und zeitweilig beurlaubten Truppen bestätigt werden.

Alle europäischen Gouvernements Rußlands, Finnland aus⸗ genommen, werden nach der Bevölkerungsmasse und Bedeutung in strategischer Beziehung in 4 Klassen geiheilt Zur ersten Klasse sollen 11 Gouvernements gehören: St. Petersburg, War⸗ schau, Kiew, Charkow, Poltawa, Kursk, Woronesh, Moskau, Kambow, Nishnij⸗Nowgorod und Kasan. Zur zweiten Klasse gehören 25 Gouvernements: Pensa, Ssaratow, Witebsk, Minsk, Mohilew, Ljublin, Sjedletz, Wolhynien, Kamenez⸗Podolsk, Tula, Chersson, Taurien, Jekaterinosslaw, Tschernigow, Orel, Twer, Rjasan, Ssmolensk, Kaluga, Wladimir, Jarosslaw, Kostroma, Wjatka, Perm, Ssimbirsk. Zur dritten Klasse 11 Gouverne⸗ ments: Nowgorod, Pleskau, Estland, Wilna, Livland, Kurland, Kowno, Bessarabien, Wologda, Orenburg, Ufa. Zur vierten Klasse 10 Gouvernements: Olonez, Archangel, Ssuwalki, Lomsha, Plozk, Kalisch, Plotskow, Kjelze, Radom und Astrachan.

Auch die einzelnen Kreise jedes Gouvernements werden wie⸗ derum in 4 Klassen eingetheilt werden. Dieser Eintheilung sollen dann die Bezirksverwaltungen der Militärchefs ent⸗

sprechen.

Ferner erfährt die „R. W.“, daß die Armee bald in Corps umgetheilt werden wird. In Friedenszeiten soll den Corps ein besonderer Corpsstab in sehr beschränktem Bestande zugetheilt werden, in Kriegszeiten sollen diese Stäbe dann be⸗ deutend erweitert werden. In Friedenszeiten sollen die Stäbe dem Höchstkommandirenden und den Commandeuren der Militär⸗ Bezirke unterstellt sein. In kurzer Frist wird die Verordnung über die Formation des Stabes des Garde⸗Corps erfolgen. In demselben sollen alle Theile der Garde⸗Infanterie, Kavallerie und Artillerie und ebenfalls die Garde⸗Flotten⸗Equipage vertreten sein, welche letztere indeß nur beim Dienst auf dem Lande und auf Paraden zum Garde⸗Corps gerechnet wird.

Der Gardestab wird in St. Petersburg seinen Sitz haben. Die Theile der Garde, welche nicht in St. Petersburg stehen, z. B. die in Warschau stehende dritte Garde⸗Infanterie⸗Division, die daselbst stationirte Garde⸗Kavallerie⸗Brigade und das finn⸗ ländische Garde⸗Schützen⸗Bataillon werden als zeitweilig vom Garde⸗Corps abkommandirt gerechnet werden.

Amerika. New⸗York, 1. September. (W. T. B.) Die Staatsschuld der Vereinigten Staaten hat im vergangenen Monate um 1,626,000 Dollars abgenommen. In den Staatskassen befanden sich am Schlusse des Monats 71,083,000 Dollars in Gold und 16,619,000 Dollars in Papier.

Bei einem Zusammenstoße zwischen Weißen und Negern in Louisiana sind 6 Führer der letzteren von der Bevölkerung gelyncht worden.

Nachrichten aus Havanna zufolge sind die Insur⸗ genten wieder sehr rührig; in dem Innern des Landes war es zwischen den Insurgenten und den Regierungstruppen zu mehr⸗ fachen Gefechten gekommen, der Ausgang derselben war aber unentschieden geblieben.

Statistische Nachrichten.

„Laut der von dem Königlich sächsischen statistischen Bureau ver⸗ öffentlichten Uebersicht betrugen in den 155 Sparkassen des König⸗ reichs Sachsen im Monat Juli d. J. die Einzahlungen 2788,783 Thlr., die Rückzahlungen 1,689,601 Thlr. In den ersten 7 Monaten d. J. beliefen sich die Einzahlungen zusammen auf 16,853,182 Thlr., die Rückzahlungen auf 10,391,471 Thlr.

Die Kriminalstatistiken des Königreichs Groß⸗ britannien pro 1873 weisen trotz des stetigen Wachsthums der Bevölkerung eine wesentliche Abnahme der Verbrechen nach. Die Zahl der onen, die in 1859 in England und Wales wegen Ver⸗ brechen und Vergehen vor die Assisen verwiesen wurden, belief sich auf 16,674, darunter 12,782 männliche und 3892 weibliche Per⸗ sonen. Von dieser Zahl wurden 12,470 verurtheilt und 4175 frei⸗ gesprochen. In 1873 wurden nur 14,893 Personen 11,490 männliche und 3403 weibliche vor die Assisen verwiesen, 11,089 verurtheilt und 3757 -e d. i. eine Abnahme von 1781 Personen in der Zahl der Angeklagten und 1381 in der der Verurtheilten. Ver⸗ hältnißmäßig eben so günstige Resultate ergeben die schottischen Sta⸗ tistiken; ijn Irland aber ist das Resultat weniger zufriedenstellend.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die 6. Jahresversammlung des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung wird am Sonntag und Mon⸗ tag, den 20. und 21. September l. J., in Ravensburg stattfinden. Nach der Tagesordnung kommen am 20. September, Abends 7 Uhr, neben Vereinsangelegenheiten zur Verhandlun ömischen Straßen⸗

zunsche, Meinem Antheil

züge, Befestigungen, Niederlassungen am Bodensee, Ref. Vereinsprä⸗ sident Dr. Moll; Umfang, Alter, Orte und Namen des Argengaues, Ref. Vize⸗Präsident und Sekretär Reinwald. Für die öffentliche Vereinssitzung am 21. 52 Beginn Vormittags 11 Uhr, zu welcher auch Damen und Nichtmitglieder Zutritt haben und willkom⸗ men sind, sind an Vorträgen vorgesehen: 1) Eröffnungsrede und ge⸗ schichtliche Erinnerungen an Ravensburg von Vereinspräsident Dr. Moll. 2) Rückblick und Ausschau von der Veitsbung bei Ravensburg von Prof. Dr. Steudel. 3) Ueber das Dominikanerkloster in Konstanz von Graf Eberhard von Zeppelin auf Ebersberg. 4) Ueber mittel⸗ alterliche Geschichtsschreibung vom Bodensee von Prof. Dr. Meyer von Knonau in Zürich. 5) Ueber das Tiefseeleben im Bodensee von Prof. Dr. Fraas in Stuttgart. Ferner sind in den Zwischenzeiten mehrere Ausflüge und Besichtigungen in Aussicht genommen. Das dritcfe Supplementheft derselben Zeitschrift enthält: I. Auf⸗ sätze. Beitrag zur Lärchenkrankheit. Vom Kommunal⸗Oberförster Middeldorpf in Manderscheid bei Trier († am 22. September 1873), mit mykologischem Gutachten des ord. Prof, der Botanik an der Universität in Straßburg Dr. de Bary. Auszug aus dem Reise⸗ bericht des Regierungs⸗Raths Beck in Trier über Besuch der Wiener Weltausstellung in den Monaten September und Oktober 1873. Vom Königl. preuß. Regierungs⸗ und Departements⸗Rath für Landeskultur Beck in Trier. Zur Waldschutzfrage in Preußen. Ueber die Einführung von Wirthschafts⸗ oder Betriebs⸗Charten. über die 6. Exkursion in die fürstliche Seidenrauperei in

ich (Großheraogthum und einen Theil der fürstlichen Wal⸗ dungen in der Nähe desselben Ortes. Vorgelegt von Prof. Dr. Heß. Seltene Pelzthiere. Von F. Wildhagen. Ueber Ausübung der Grasnutzung in Mittelwaldbeständen. Aus dem Berichte eines im Mittelwalde wirthschaftenden Oberförsters an seine vorgesetzte Be⸗ hörde. II. Bücherbesprechungen.

Am 5. September wird in Brüssel eine große Aus⸗ stellung von Produkten der Kunstindustrie beginnen, womit zugleich das neue Gebäude der Centralhallen eröffnet werden soll. Der Köni 8 wird der feierlichen Eröffnung der Ausstellung beiwohnen. Die Ausstellung ist ganz ein Privatunternehmen mehrerer Industriellen, welche die Mittel dazu zusammengebracht haben. Nur solche Gegen⸗ stände sind zugelassen, welche einen artistischen Charakter haben und von der Kommission für würdig erkannt worden sind. Es werden im Wesentlichen alle Baugewerke und Industrien vertreten sein, wie Eisenguß und Schlosserarbeit, Metallarbeiten, ornamentale Skulptur und Malerei, Marmorarbeit u. s. w.; dann Mobilien und Dekora⸗ tionen, Bronzen, Kunstschreinerarbeiten, ferner Töpferwaaren, Porzellan, Fayencen, Krystall, Glas, Tapeten, Lederwaaren, Teppiche, sowie Lein⸗ wand und Spitzen aus Flandern und Luxuswaffen aus Lüttich ꝛc.

Wie das „Athenäum“ aus Madrid erfährt, ist Don Vicente

Barrantes von der Regierung instruirt worden, Ausgrabungen un⸗ ter den Ruinen der alten Stadt Mérida zu beginnen, zu dem Zwecke, künstlerische und archäologische Kuriositäten für das Nationalmuseum von La Corte zu sammeln. Die Vendöme⸗Säule in Paris ist am 27. August fer⸗ tiggestellt worden. Einstweilen findet keine Feierlichkeit statt, und auf die Spitze wird vor der Hand nicht die Statue Napoleons, son⸗ dern eine Fahne kommen. W“

Landwirthschaft. Freiburg, 2. September. (W. T. B.) Heu g hier die dritte Versammlung deutscher Forstmänner er⸗ öffnet. Dieselbe ist zahlreich besucht. Unter den Theilnehmern be⸗ finden sich viele Schweizer.

Gewerbe und Handel.

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende August 1874 4,903,000 Thlr. 4 ½prozentige und 1,980,500 Thlr. 5pro⸗ zentige, zusammen 6,883,500 Thlr. Pfandbriefe ausgegeben Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 1,898,400 Thlr., in der Fest⸗ stellung begriffen 12 Darlehnsgesuche auf Grundstücke, zum Feuer⸗ versicherungswerthe von 246,150 Thlr., im Laufe des Monats August 1874 angemeldet 14 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 475,075 Thlr.

London, 3. September. (W. T. B.) In Dumferline (Graf⸗ schaft Fife) hat gestern ein Meeting der Kohlengrubenarbei⸗ ter stattgefunden, in welchem die von den Grubenbesitzern beabsichtigte Herabsetzung der Arbeitslöhne um 15 pCt. abgelehnt wurde. Die Grubenbesitzer sind entschlossen, Reduktion fese zuhalten. 8 1.““ Verkehrs⸗Anstalten.

Auf der Indo⸗Europäischen Telegraphen⸗Linie wurden im Monat August 1874 an gebührenpflichtigen Depeschen beför⸗ dert: a. aus London, dem übrigen England und Amerika nach Persien und Indien 1133 Stück; b. aus Persien und Indien nach London, dem übrigen England und Amerika 1005 Stück; c. vom europäischen Kontinent exklusive Rußland nach Persien und Indien 116 Stück; d. aus Persien und Indien nach dem europäischen Kontinent exklusive Rußland 103 Stück. Summa 2357 Stück.

New⸗York, 2. September. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Hammonia’ ist heute früh 2 Uhr hier eingetroffen.

Königliche Schauspiele.

Frreitag, den 4. September. Opernhaus. (159. Vorstellung.)

Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantische Oper in 3 Akten von Rich. Wagner. Elisabeth: Fr. v. Voggenhuber. Venus: Frl. Horina. Landgraf: Hr. Fricke. Tannhäuser: Hr. Niemann. Wolfram: Hr. Betz. An⸗ fang halb 7 Uhr. Hohe Preise.

Schauspielhaus. (163. Vorstellung.) Die Eine weint, die Andere lacht. Schauspiel in 4 Akten von Dumanoir und Keranion. Frl. Sigur, vom Stadttheater in Wien: Jeanne Vanneau, als Gast. Hierauf: Die Dienstboten. Lebensbild in 1 Akt von Roderich Benedix. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Sonnabend, den 5. September. Opernhaus. (160. Vorstel⸗ lung.) Martha, oder: der Markt zu Richmond. Romantisch⸗ komische Oper in 4 Akten. Musik von F. von Flotow. Lady Harriet: Frl. Grossi. Nancy: Frl. Lammert. Lyonel: Hr. Link. Plumket: Hr. Krolop. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Schauspielhaus. (164. Vorstellung.) König Richard der Dritte. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Es wird ersucht, die Meldekarten (sowohl zu den Opern⸗ aus⸗, wie zu den Schauspielhaus⸗Vorstellungen) in den Brief⸗

in des Opernhauses, welcher sich am Anbau desselben, gegen⸗ über der Katholischen Kirche, befindet, zu legen.

Dieser Briefkasten ist täglich für die Vorstellungen des fol⸗ genden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.

Meldungen um Theater⸗Billets im Bureau der General⸗ Intendantur oder an anderen Orten werden als nicht eingegan⸗ gen angesehen und finden keine Beantwortung.

be

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen und andelsregister⸗Beil⸗ e Nr. 160)

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

wen, geb. den 27. März 1843, 7) der Johann Fer⸗

1 schen

1“

ei

Preußischen Stauts-Anzeigers: Berlin, 859 Wülrhetn, Lihaße Nr. 32.

8 * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition des Deuntschen Reichs-Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sacher

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

4. Verloofung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w.

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Mützenschirmfabrikanten Otto Bernhard Louis Haucke ist die gerichtliche Haft wegen betrüglichen Bankerutts und wiederholter Urkundenfälschung in den Akten H. 468/74 Komm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Haucke im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gelde mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direition hierselbst abzu⸗ liefern. Berlin, den 20. August 1874. Könialiches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungszachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschrei⸗ bung. Alter: 29 Jahr, geb. 6. Novbr. 1844. Ge⸗ burtsort: Berlin. Größe: 5 Fuß 3 Zoll. Haare: blond. Augen: blau. Augenbrauen: blond. Kinn: schmal. Nase: etwas spitz. Mund: gewöhnlich. Gesichtsbildung: länglich. Gesichtsfarbe: gesund. Zähne: gesund. Gestalt: schlank. Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: Ist sehr kurzsichtig und trägt meist eine Brille.

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Kaufmann Michael Lissauer ist die gerichtliche Haft wegen betrüglichen Bankerutts in den Akten L. 301. 74. Komm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird er⸗ sucht, den ꝛc. Lissauer im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen⸗ ständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzu⸗ liefern. Berlin, den 28. August 1874. Könialiches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs achen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschrei⸗ bung. Alter: 39 Jahre, Geburtsort: Berend. Größe: 5 Fus 4 Zoll, Haare: schwarz, Stirn frei, Augen: dunket, Augenorauen: schwarz, Kinn: oval, Nase: proportionirt, Mund: desgleichen, Gesichts⸗ bildung: oval, Gesichtsfarbe: brünett, Zähne: gut, Gestalt: schlank, Sprache: deutsch.

Die nachhenannten Militärpflichtigen: 1) der Friedrich Sadowski aus Pfaffendorf, geboren den 16. März 1840, 2) der Friedrich Sammorey aus Giesewen, geb. den 3. Oktober 1840, 3) der Fried⸗ rich Karpinski aus Neu⸗Kudowken, geb. den 19. April 1841, 4) der Friedrich Samotta aus Schaeferey, geb. den 20. November 1842, 5) der Michael An⸗ dreas Habich aus Sensburg, geb. den 23. Septem⸗ ber 1842, 6) der Adam Labusch aus Klein⸗Bagno⸗

dinand Funk aus Sensvurg, geb. den 22. Mai 1843, 8) der Johann Schuetz aus Langanken, geb. den 6. Juni 1844, 9) der Michael Marquaß aus Dorf Seehester, geb. den 2. März 1841, 10) der Carl Kruska aus Groß⸗Schwignainen, geb. den 24. Fe⸗ bruar 1845, 11) der Friedrich Oelert aus Steinhoff, geb. den 3. Juni 1845, 12) der Friedrich Thomczik aus Nikolaiken, geb. den 18. Oktober 1846, 13) der Johann Koß aus Gut Budzisken, geb. den 20. August 1847, 14) der Leopold Korinth aus Pfaffendorf, geo. den 8. Mai 1847, 15) der Friedrich Lumpa aus Surmowen, geb. den 18. Oktober 1847, 16) der Friedrich Held in Heinrichshofen, geb. den 7. Juli 1848, 17) der Oskar Emil Mueller aus Ganthen, geb. den 19. Oktober 1849, 18) der Jakob Grunert aus Kerstinowen, geb. den 18. Juli 1849, 19) der Joseph Schiemann aus Warpuhnen, geb. den 20. Februar 1849, 20) der Carl Koß aus Babienten, geb. den 28. April 1850, 21) der Ludwig Dannappel aus Neu⸗Bagnowen, geb. den 16. Oktober 1850, 22) der August Herrmann Homm aus Ballau, geb. den 22. April 1850, 23) den Friedrich Windelboth aus Ballau, geb. den 2. April 1850, 24) der Ludwig Marchewka aus Gut Barranowen, geb. den 19. Juli 1850, 25) der Wil⸗ helm Teska aus Gut Barranowen, geb. den 31. De⸗ ember 1850, 26) der Michael Masannek aus Dorf

arranowen, geb. den 27 September 1850, 27) der Carl Sartorius aus Dorf Barranowen, geb. den 15. Mai 1850, 28) der Johann ö1“ Dorf Barranowen, geb. den 11. Mai 1850, 29) der Jo⸗ hann Erdtmann aus Bosemb, geb. den 4. Dezember 1850, 30) der Friedrich Nitschkowski aus Bosemb, geb. den 6. Juni 1850, 31) der Michael Klescz aus Chosczewen⸗Bothau, geb. den 2. März 1850, 32) der Carl Durchgraf aus Dorf Eichmedien, geb. den 28. August 1850, 33) der Sydor Riszakow aus Eckerts⸗ dorf, geb. den 20. Mai 1850, 34) der Henigson Mi⸗ taschewski aus Fedorwalde, geb. den 2. Februar 1850, 35) der Fritz Makrutzki aus Fedorwalde, geb. den 11. Januar 1850, 36) der Johann Bojahr aus Gollingen, geb. den 8. November 1850, 37) der Gottliev Sczepanski aus Kl. Grabnik, geb. den 16. Mai 1850, 38) der Wilhelm Mucha aus Gruenheide, geb. den 24. September 1850, 39) der Michael Liedtke aus Dorf Grunau, seb. den 20. September 1850, 40) der Michael Gerosch in Inulzen, geb. den 31. Januar 1850, 41) der Johann Uklan aus Is⸗ nothen, geb. den 18. Januar 1850, 42) der Carl Bollin aus Langanken, geb. den 20. August 1850, 43) der Michael Bieß aus Langanken, geb. den 6. September 1850, 44) der Carl Kostrzewa qus Lin⸗ dendorf, geb. den 17. Januar 1850, 45) der Christoph Skala aus Lindendorf, geb. den 5. Februar 1850, 46) der Friedrich Brozio in Gut Luknainen, geb. den 21. Juli 1850, 47) der Ferdinand Joswich in Machar⸗ ren, geb. den 5. Oktober 1850, 48) der Gottfried Domnik in Neu⸗Munstowen, geb. den 28. November 1850, 49) der Carl Loyda in Nikolaiken, geb. den 16. Mai 1850, 50) der Johann Lukau in Nikolai⸗ ken, geb. den 10. Mai 1850, 51) der Friedrich Bo⸗

gunski in Peitschendorf, geb. den 25. Februar 1850,

8

von öffentlichen Papieren.

und Königlich Preußisc

Berlin, Donnerstag, den 3. September

Oeffentlicher Anzeiger.

en

3. Industrielle Etablissements Fabriken u. Großhandel. 82

6. Verschiedene Bekanntmachangen. 3 5 1. Literarische Anzeigen. 3. Familien⸗Nachrichten.

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Inserate nehmen an: die autorisirte Annonten⸗Expedition

von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., H 5 amburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, Krem alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

alle a. S.,

A.

9. Tentral⸗Handels⸗Register (einschl. Konkurse) . Erscheint in separater Beilage.

52) der Friedrich Rohmann in Peitschendorf, geb. den 11. Mai 1850, 53) der Wilhelm Grajewski in Rudwangen, geb. den 31. Dezember 1850, 54) der Michael Meding in Rudwangen, geb. den 5. August 1850, 55) der Christoph Sadowski in Salpkeim, geb. den 17. Januar 1850, 56) der Carl Kesch in Schaden, geb. den 10. Juli 1850, 57) der Franz Eduard Hugo Kraska in Schimonken, geb. den 25. Marz 1850, 58) der Czerocha Krasfowski in Schoenfeld, geb. den 22. April 1850, 59) der Sydor Spak in Schön⸗ feld, geb. den 10. Februar 1850, 60) der Johann Dzwormow in Kl. Schwianainen, geb. den 12. April 1850, 61) der Johann Kaminski in Kl. Schwig⸗ nainen, geb. den 19. Oktober 1850, 62) der Ludwig Nicewitz in Kl. Schwignainen, geb. den 11. Juni 1850, 63) der Friedrich Kuczek in Sensburg, geb. den 5. Auaust 1850, 64) der Bernhard August Ma⸗ roska in Sensburg, geb. den 20. August 1850, 65) der Moritz Nenmark in Sensburg, geb. den 3. Aug. 1850, 66) der August Klempat in Alt⸗Ukta, geb. den 11. September 1850, 67) der Gustav Lorenz in Alt⸗Ukta, geb. den 20. Februar 1850, 68) der Wil⸗ helm Utag in Alt⸗Ukta, geb. den 1. Dezember 1850, 69) der Johann Koschorrek in Warpuhnen, geb. den 9. Juni 1850, 70) der Johann Schalt in Neu⸗Bagnowen, geb. den 11. August 1851, 71) der Friedrich Wronna, Neu⸗Bagnowen, geb. den 25. Februar 1851, 72) der Friedrich Winowski, Gut Barranowen, geb. den 13. Mai 1851, 73) der Johann Kuhr, Dorf Barranowen, geb. den 26. Ok⸗ tober 1851, 74) der Ferdinand Kowallik, Dorf Barranowen, geb. den 4. Derember 1851, 75) der Otto Menge, Dorf Barranowen, geb. den 13. April 1851, 76) der Michael Dominski in Burschewen, geb. den 17. April 1851, 77) der Carl Otto Balzer in

Eckertsdorf, geb. den 19., August 1851, 78) der

Trifan Lebiedzow in Eckertsdorf, geb. den 1. Mai 1851, 79) der Anton Nowikow in Eckertsdorf, geb. den 3. April 1851, 80) Safron Sadlowski in Eckerts⸗ dorf, geb. 16. März 1851, 81) der Jakob Jeromin in Fedorwalde, geb. den 20. Februar 1851, 82) der Johann Anton Wisniewski in Ganthen, geb. 10. Mai 1851, 83) der Ludwig Erdtmann in Dorf Grunau 98. den 16. September 1851, 84) der Friedrich essollek in Dorf Grunau, geb. den 17. De⸗ zember 1851, 85) der Gottlieb Neumann in Julien⸗ thal, geb. den 4. Februar 1851, 86) der Gottlieb Kalinowski in Kadz dlowen, geb. den 27. November 1851, 87) der Johann Boczek in Kerstinowen, geb. den 15. Januar 1851, 88) der Friedrich Jorczik in Kossewen, geb. den 5. Juni 1851, 89) der Samuel Migga in Kossewen, geb. den 2 ½—, Januar 1851, 90) der Auaust Neumann in Kotzargen, geb. den 7. August 1851, 91) der Carl Hermann Mosenthin in Kulinowen, geb. den 25. Oktober 1851, 92) der Carl Podlesch in Kutzen, geb. den 23. Januar 1851, 93) der Carl Zboszny in Langanken, geb. den 18. März 1851, 94) der Ferdinand Rudolph Doerks in Langenbrück, geb. den 17. März 1851, 95) der Johann Piechottka in Langenbrück, geb. den 25. Juni 1851, 96) der Kollmann Krohnhemi in Langendorf, geb. den 28. April 1851, 97) der Wilhelm Kloß in Lindendorf, geb. den 23. Januar 1851, 98) der August Merchel

in Lindendorf, geb. den 11. Oktober 1851, 99) der

Carl Tchors in Lindendorf, geb. den 4. März 1851, 100) der Michael Dmoch in Maradtken, geb. den 5. November 1851, 101) der Karl Bialluch in Mer⸗ tinsdorf, geb. den 28. Februar 1851, 102) der Gott⸗ lieb Hinz in Neu⸗Muntowen, geb. den 22. Novem⸗ ber 1851, 103) der Friedrich Emil Dusek in Niko⸗ laiken, geb. den 31. März 1851, 104) der Johann Gotorski in Nikolaiken, geb. den 8. Juni 1851, 105) der Johann Großmann in Nikolaiken, geb. den 26. Juli 1851, 106) der Otto Hermann Hinz in Nikolaiken, geb. den 25. Mai 1851, 107) der Carl Louis Lehmann in Nikolaiken, geb. den 12. August 1851, 108) der Karl Podswinski in Nikolaiken, geb. den 22. Oktober 1851, 109) der Andreas Philipp in Olschewen, geb. den 31. Januar 1851, 110) der Jakob Bonder in Peterhain, geb. den 29. Mai 1851, 111) der Johann Bohlin in Pfaffendorf, geb. den 15. Dezember 1851, 112) der Friedrich Koschorek in Pfaffendorf, geb. den 8. Januar 1851, 113) der Friedrich Rzepucha in Pfaffendorf, geb. den 24. Mai 1851, 114) der Johann Fuux in Pienkowen, geb. den 4. Februar 1851, 115) der Carl Wachowski in Pien⸗ kowen, geb. den 23. März 1851, 116) der Franz Konradt in Försterei Polko, geb. den 2. Juli 1851, 117) der Gottfried Daniel Laurenz in Reuschendorf, geb. den 29. August 1851, 118) der Michael Woydellek in Reuschendorf, geb. den 25. September 1851, 119) der Ludwig Lapmnann in Rudwangen, geb. den 3. Sep⸗ tember 1851, —0) der Jochim Kalleschnik in Schoen⸗ feldt, geb. den 27. September 1851, 121) der IJwan Sokolowski in Schoenfeldt, geb. den 3. November 1851, 122) der Karz Nowikow in Schoenfeldt, geb. den 31. Oktober 1851, 123) der Fritz Czwikla in Schloeß⸗ chen, geb. den 29. Juli 1851, 124) der August Le⸗ witzki in Schloeßchen, geb. den 10. November 1851, 125) der Jakob Schlisgi in Kl. Schwignainen, geb. den 14. September 1851, 126) der Christian Wilk in Scziersbowen, geb. den 31. Oktober 1851, 127) der Simon Katz in Sensburg, geb. den 27. Mai 1851, 128) der Julius Massannek in Sensburg, geb. den 31. Juli 1851, 129) der Carl Samotta in Sens⸗ burg, geb. den 10. Oktober 1851, 130) der Gottlieb Wascht in Sensburg, geb. den 2. November 1851, 131) der Johann Zielinski in Talten, geb. den 25. Februar 1851, 132) der Michael Kullik in Weißen⸗ burg, geb. den 24. September 1851, 133) der Fried⸗ rich Bertsch in Wiersbau, geb. den 28. November 1851, 134) der Wilhelm Rohde in Wiers⸗ bau, geb. den 18. Oktober 1851, 135) der Johann Szefranski in Dorf Kotzargen, geb. den 20, Dezem⸗

ber 1851, 136) der Johann Leymann in Sonntag, geb. den 27. Dezember 1851, 137) der Michael Jorezik in Neu⸗Bagnowen, geb. den 24. Dezember 1851, 138) der Gottlieb Dobrowolski in Wosnitzen, geb. den 18. April 1840, 139) der Wilhelm Rohde in Czierspienten, geb. den 4. August 1849, sind des unerlaubten Verlassens des Reichsgebiets, sowie der Entziehung des Militärdienstes angeklagt, und ist auf Grund des §. 140 des Reichs⸗Straf⸗Gesetz⸗Buches und des Gesetzes vom 10. März 1856 gemäß der Anklage der Königlichen Staatsanwaltschast zu Jo⸗ hannisburg vom 3. Juli 1874 die Untersuchung gegen sie eröffnet. Dieselben werden deshalb hierdurch zu dem auf den 7. Jannar 1875 h. 9 anberaumten Termine zur mündlichen Verhandlung im Sitzungs⸗ saale der Kriminal⸗Deputation des unterzeichneten Kreisgerichts im hiesigen Gefängnißgebäude unter der Aufforderung vorgeladen, zur festaesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertyeidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, unter der Verwarnung, daß im Falle ihres Ausbleibens mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden wird. Gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß das Vermögen der Ange⸗ klagten mit Beschlag belegt ist. Es wird daher allen Denjenigen, welche von den Angeklagten Etwas an Geld, Papieren oder andere Sachen im Gewahrsam haben, oder welche ihnen Etwas verschulden, aufge⸗ geben, Nichts an die Angeklagten zu verabfolgen, oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitze der Gegen⸗ stände dem Gerichte Anzeige zu machen und dieselben abzuliefern resp. die Zahlung zur gerichtlichen Depo⸗ sition zu leisten. Sensburg, den 15. Juli 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, V ladungen u. dergl.

88866! Oeffentliche Vorladung.

Die Wittwe Wendt, Anna Auguste Adolphine, Hoffmann, hier, Kottbuser Ufer 27, hat age

wider

den Kaufmann Max Otto Blumenreich wegen 10,000 Thlr. aus der Kaufpunktarion vom 25. Fe⸗ bruar 1873 und 2000 Thlr. Konventionalstrafe nebst 5 % Zinsen seit der Klagebehändigung erhoben.

Die Klage ist eingeleitet und zur Beantwortung derselben ein Termin auf den 4. Januar 1875, Vormittags 11 Uhr, im Stadtgerichtsgebäude, Portal II., 1 Treppe hoch Zimmer Nr. 56, vor dem Stadtgerichts⸗ Rath Schaeffer anberaumt worden. 8

Verklagter wird hierdurch öffentlich aufgefordert, in diesem Termin zu erscheinen, die Klage vollständig zu beantworten, etwaige Einwendungen und die zur Begründung derselben dienenden anzu⸗ führen und die Beweismiltel für die Behauptungen bestimmt anzugeben. Urkunden, auf welche Ver⸗ klagter sich berufen will, hat derselbe im Original oder in Abschrift zu überreichen oder die zur Be⸗ schaffung derselben erforderlichen Gesuche anzubringen. Später darf auf neue Einreden, welche auf That⸗ sachen beruhen, im Laufe der Instanz keine Rücksicht mehr genommen werden.

Es steht dem Verklagte frei, statt in dem Termin zu erscheinen, schon vor oder in demselben eine schrift⸗ liche Klagebeantwortung einzureichen. Diese muß je⸗ doch von einem Rechtsanwalt unterzeichnet sein, wi⸗ drigenfalls sie für nicht angebracht erachtet wird.

Wenn bis zum Termin eine solche schriftliche Klagebeantwor-ung nicht eingeht, auch Verklagter in dem Termin sich nicht pünktlich zur bestimmten Stunde einfindet und beim Auseuf der Sache nicht anwesend ist, oder wem derselbe sich über die Klage nicht vollständig erklärt, so werden die von der Klä⸗ gerin angeführten Thatsachen und die von demselben beigebrachten Urkunden, woräber keine Erklärung von ihm abgegeben worden ist, für zugestanden und an⸗ erkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß ausgesprochen werden.

Verklagter kann sich auch durch einen bei dem unterzeichneten Gericht zur Praxis befugten Rechts⸗ anwalt oder durch einen anderen gesetzlich zulässigen Bevollmächtigten vertreten lassen. Der Stellverteeter muß aber den von ihm erhaltenen Auftrag spätestens im Termin durch Vollmacht oder Schreiben nach⸗ weisen, widrigenfalls angenommen wird, daß Nie⸗ mand für ihn erschienen itä.

Eine Verlegung des Termins findet ohne Zustim⸗ mung der Klägerm nur einmal und auch in diesem Fall nur dann statt, wenn entweder Gründe dazu in der Sache selbst liegen, oder die angeführten Hinde⸗ rungs⸗Ursachen bescheinigt sind.

Berlin, den 25. August 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Prozeß⸗Deputation V.

[38651 Subhastations⸗Patent. Das der Imperial⸗Grund⸗Erwerb und Bau⸗ Vereinsbank Aktien⸗Gesellschaft zu Berlin gehörige, in Alt⸗Schöneberg an der Berlin⸗Potsdam⸗Magde⸗ burger Eisenbahn belegene, im Grundbuche von diesem Orte Band 4 Blatt Nr. 436 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 30. November 1874, Vormittags 11 8 an unserer Gerichtsstelle Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, zand demnächst das Urtheil üher die Ertheilung des

Zuschlags

swird in dem auf den

den 2. Dezember 1874, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗

lächenmaß von 9 Hektaren 59 Aren, mit einem

inertrag von 66,32 Thlr. veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück be-⸗ treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingun⸗ gen sind in unserm Bureau V. einzusehen. 8

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präksusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 15. Juli 1874. 8

Königliches Kreisgericht. Der Subyastations⸗Richter.

Subhastations⸗Patent als Vorladung.

13110] Nothwendiger Verkauf.

Das in der Ortschaft Gozdowo 8 im Grundbuche von Gozdowo, Band 10, Blatt 796 auf den Namen des Gutsbesitzers Paul Nehring eingetragene Vorwerk, welches mit einem Flächen⸗ inhalte von 302 Hektaren 22 Aren Quadratmeter der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grund⸗ steuer⸗Reincetrage von 1223,2 Thlr. Sgr. Pf., und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 132 Thlr. Sgr. Pf. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation 8

am 31. Oktober cr., Vormittags um 10 Uhr, im dee. des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags 2. November er., 8 Vormittags um 9 Uhr, 1 im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werde

Wreschen, den 13. Juli 1874.

Königliches Kreisgericht. .

Der Subhastations⸗Richter. Verkäufe, Verpachtungen

Submissionen c. Bekanntmachung. Domänen⸗Verpachtung. Die im Oderbruche im Kreise Lebus belegene Königliche 8 Domäne Friedrichsaue enthaltend an: 8 Aecker. .. 8686690 , Hektar, 11u1“] 3,27 Wiesen. . 8 8 s. 1 Holzungen .. Waßf Eö“ Hof⸗ und Baustellen Unland.

[3646]

Summa 621,537 Hektar, soll auf die 18 Jahre von Johannis 1875 bis dahin 1893 im Wege des öffentlichen Meistgebots ander⸗ weit verpachtet werden. Hierzu ist Termin auf Mittwoch, den 14. 11 d. J., Vormittags Sr, im Sitzungszimmer des Regierungsgebäudes Wil⸗- helmsplatz Nr. 19 hierselbst vor dem Regierungs⸗ Assessor Metz anberaumt. Das Mimmum des jährlichen Pachtzinses ist auf 16,400 Thlr. festgesetzt und zur Uebernahme der Pachtung ein dispoaibles Vermögen von 80,000 Thlr. erforderlich, über dessen Besitz sich die Pachtbewerber vor dem Termine auszuweisen haben. Die Ver⸗ pachtungsbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopialien Abschrift ertheilen, können in unserer Domänen⸗Registratur und bei dem jetzigen Pächter Preuß zu Friedrichsaue eingesehen werden. . Die Besichtigung der Domäne nach vorheriger Anmeldung bei dem Pächter wird gestattetetrt. Frankfurt a. O., den 14. August 1874 Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steriern, Domänen und Forsten.

[3645] Domänen⸗Verpachtung.

Das Domänenvorwerk Coverden, imm

Kreise Rinteln im Weserthale an der Eisenbahn Hameln⸗Rinteln⸗Löhne belegen, mit einem Areal von ca. 315,360 Hektaren, fällt den 1. Mai 1875 aus der Pacht und soll von da ab auf 18 Jahre bis Johannis 1893 anderweit verpachtet werden. Hierzu wird öffentlicher Lizitationstermin auf Montag, den 19. Oktober er, früh 10 Uhr, in unserem Sitzungszimmer vor dem Regierungs⸗Nath von Esch⸗ wege anberaumt. Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 5000 Thlr. bestimmt. Zur Pachtübernahm wird ein disponibles Vermögen von 38,000 Thlrun erfordert, über dessen Besitz neben persönlicher Quali⸗ fikation sich die Pachtbewerber durch 1

eugnisse spätestens im Termine auszuweisen haben Die Pachtbedingungen liegen in unserem Domänen Sekretariate offen und können daselbst eingesehen

werden. Cassel, den 18. Angust 4874. „Königliche Regierung, Abtheilung für direrte Steuern, Domänen und Forsten.

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