Nr. 33 des Justiz⸗Ministerial⸗Blatts für die preu⸗ bische Gesetzgebung und Rechtspflege, herausgegeben im ureau des Justiz⸗Ministeriums, publizirt u. A. folgendes Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenze’ 13. Juni 1874: Gegenüber einer wegebaupolizei⸗
“ “
Schwerin, 4. September. Der Groß⸗ herzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und der Herzog Paul Friedrich von Mecklenburg⸗Schwe⸗
Mecklenburg.
niß der Todten und sprochen wurde.
viele Handwerksverbindungen und Fabrik⸗Etabli it i ““ und Fahnen betheiligten —. E platze, begeistertes Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, öffent⸗
1 — 8 zu befestigen, ors⸗ Nach einer Red mits
rfurt, Wittenberg; aus Hannover: Hildesheim, Einbeck, Göttin⸗ 1 884 Lüneburg, Uslar, Goslar, Bodenwerder, Celle, Harsefeld,
zur Feier des nationalen Gedenktages ge⸗ Sade, Verden, Osnabrück, Timmel, Leer, Elze, Melle, Hameln;
und Nachwelt, da erhalt großen Siege gebrachit haben⸗⸗ 8
“
liches Konzert und Feuerwerk. Die Straßen
Flaggen reich geschmückt. Durch die allgemeine Theilnahme un
durch die in der gesammten Bevölkerung hervortretende gehobene herr⸗
Setimmung wurde die Merseburger Sedanfei lichsten Wetter begünstigt burger Sedanfeier, von dem „zu einem schönen natio In Frankfurt a. M. fand nalen Feste.
festlich geschmückten Halle im Zoologischen Garten ein Banket
statt, an welchem sich 291 Pers G 3 onen aus verschiedenen Ständ Von Seiten des Magistrats nahm der zweite Bür⸗
Der erste Toast wurde von General v. Loos auf den Deutschen Kaiser, der zweite von Lan
betheiligten. germeister Dr. Berg Theil.
germeister Dr. Berg auf das deutsche Vaterland ausgebracht. Bayern schreibt die
9 Gedenktages an die Schlacht von einer Weise gefeiert worden, wie dies bisher n
i r n, och nicht
8 den Lärm und das Grollen ehe gssen
der Jubel des sich des großen 8 - freuenden Volkes, das neben der Freude ü⸗ i
großen nationalen Errungenschaften auch Tostaermch
iun vergaß, die mit ihrem Herzblut den Boden geröthet, auf welchem
triumphirend vor einigen Jahren die Zeichen deutscher Vater⸗
a0 kandsliebe. dentscher Ehre und Tapferkeit aufgepflanzt wurden.
—licher,
streuten. General⸗Lieutenant Frhr. v. La Roche, trat sodann vor den
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11wurde die Feier mif Glockengeläute, Kanonensalven ꝛc.
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2 Priedhof ein zahlreiches
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bat Schließle legte der Vorstand des Veteranenvereins einen Lorbeer⸗ kranz auf die Stufen des Denkmals; auch Damen spendeten
entworfen, vom Bildhauer Oehlmann modellirt und von Christian
64ꝗ%m₰In Bayreuth hewegte sich
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9 2 — 9 —, 8 mach der Höhe, des Siegesthurmes, an welchen die Gedenktafel
. In München hat am Ta 5 1 8 ge von Sedan au 8 “ des Denkmals 1 en im Kriege gegen Frankreich llenen, dort beerdigten deutschen Krie Wi —
. gern gewidmet hat. Sämmtli zur Zeit dort anwesende Abtheilun W 1 . gen der Garnison 2 sich. Veteranen und Kriegervereine der Sden 1.ec hnse 8 Fahnen und Mustkcorps waren in einem Viereck auf⸗ gest⸗ 7 ein Zug, Schulmädchen mit Blu⸗ nzen voran, die Gemeindekollegien, der A ⸗ 11“ und sämmtliche deeweebsegh. b aten. erschienen ferner der General⸗Adju⸗
tant Sr. Majestät des Köni 8 8 önigs, General⸗L. i⸗ 1.— 8 b. Kriegs⸗ Meimst. Bengens⸗
8 b enbach mit allen anwesenden . d San und Ober⸗Offizieren, die Gesandten ö“ “ 1 “ v. Fäustle und die Staats⸗ . 2 rger, v. Fi er und v. Schubert mit vi Peahch begeren Ein vhüfihbe piette den on Beethoven, und dann trugen die Sänger⸗ vereine den Chor „Heil den Gefallenen“ 8 ürgesmesster Zor „ 1 vor. Bür
Eifagesgrdt 88 sodann die Enthüllungsrede, ö“ tete bie Cö Ies sas len die gefallenen Helden pries d mi n Füsflorderung schloß, an diesem Denkmal 85 aterlande von Neuem Treue zu schwören. Auf gegebenes
waren überall durch
zur Feier des Tages in der
„Allg. Ztg.“ unter dem 2. Sep⸗ Wie zu erwarten war, ist die Feier des S.eeve Sedan überall im Land in
Ueber das Vorfest
. Der Flaggenschmuck am Sedantage
d als auch die Vorstädte bis
lokale an
die ögli t wenigstens “
weni in den Ha a Berücksichtigung erfahren. wogten unabsehbare Menschenmassen,
zu der
frühen
schließen, innern Morgen
von Andächtigen in zahlrei Wei gingen die in smneagthencher über. Vormittags 11. Uhr erscholl auf dem
besucht, und
im Vorjahre, eine Gesangsaufführun ebn von den an vachlbühen Orien nhehenssech. ist zu erwähnen, daß in den — ttags n von tli i he Fütaba eindetnn sämmtlichen Schulen aus die unter Vorantritt von Musik zogen, um hier dem Tage auch die frohe Seite Seite ab 5 Abend aber waren das Rathhaus und der Marktplaß. L vPn Plätze und Gebäude und auch ver⸗ datgebäude illuminirt. Einen Glanzpunkt der Fei aber bildete die zum Besten der Krankenstati E — te u 1 enstation des Zweig⸗ ea “ 88 S s 1enan.chn “ altete Festlichkeit, zu welcher die umf dsten Vor⸗ kehrungen getroffen worden waren D neeas ö“ tritte in die prächtig beleuchteten und nne. 8ee “ tritt küchtig rreich dekorirten Rä in denen die Büsten des Kaisers und d öni Iee⸗ Königin von Sachsen pran “ b 8 gten — war ein überwälti B Kunstgenüsse welche die Veranstalter des Festes en den ihnen gespendeten Beifall. Die vorzüglichsten fte von hier und auswärts hatten sich vereint, um das Pro⸗
gramm des 1 IaSees. rung zu nen in der befriedigendsten Weise zur Ausfüh⸗
In Stuttgart verlief die Feier, über d t eren 1 Fanscen bee; 8 1s dem Programm 9 „ebenso au ie Geschäste. V ü Morgen an erdröhnten von den die S 8 Norger . 1 tadt umgebend 5 die Böllerschüsse, die während des 8 Leaag an r haftigkeit nichts verloren und en 1 1 m Nachmitt . funanten, a 2 raenache die Unetns 88 ae. von den Kirchenthürmen der Ch ral: danket alle Gott“ Nach 8 Uhr wurde e htan . 2 es 9 lebendig, von wo aus nach 9 Uhr 8 .“ sämmtlicher Glocken der Zug zur Stiftskirche sich in Be⸗
stattfand.
in Leipzig berichtet wor⸗ e t Jahres 1870 kaum nach, und 2 bir “ Se. 1 1 in die entlegensten Vi 1 in dem Bestreben, auch zußerlich 88 —1 esttages herzustellen, und auch die Aufforderung, die Geschäfts⸗ hatte Stadt meist im Feiert 8 1 Fei 8 durch die Straßen, und auch die Gotteshäuser E ebenso feierli en Schulen veranstalteten Fesal ö 2 „ 2 7 M Festmusik, während fast gleichzeitig auf dem da eae glase 8s Ab⸗ stattgehab⸗ 1 2 2 1 und geschmückt mit Schärpen, Kränzen 8 nach den verschiedenen Festplätzen
Meier wurde die Feier mit ei dargebrachten Dank und “ Vaterlandsliedern beschlo . Sang und Rede allgemeinen Festcommers fortgesetzt in frö/ besofen “ er 2. September ist in Dessau (wiehme auf das des Herzogthums Anhalt) unter 842, durch Aktus Festlichste gefeiert worden. Tags vorher eages von allen 8 sämmtlichen Schulen und Einläuten „ottesdienst, Rede * Früh Choral vom Hauptthurntlich geschmückten 8 Gesang auf dem Markte der sn, Aufzüge, Con⸗ adt. Nachmittags und Abends Festen Vereinen wie in ens und Aufführungen in den vers in zahlreichen Vergnügungslokalen.n zu solchem Zweck
Die Feier in Lübeck war nuß an die vom Senate zusammengetretenen Festcomité — und verlief unter eeersne⸗ kirchliche Feier angemrung dem Programm ge⸗ allgemeinster Betheiligung der war durch die große Zahl maß. Der Fackelzug am Vo; einer der interessantesten M. Theilnehmer wahrhaft imzug der Kampfgenossen am omente der Feier war darienkirche, um die dort ange⸗ 8 Mittags vom Markt in üͤllenen zu bekränzen, wobei die brachte Gedenktafel für dil3 — 1815 voranschritten. Am Ab “ der Kriege vzereinigungen, ebenfalls vom Fest⸗ comits benn gesel Schützenhofe und im Tivoli Har. 6XA“ in gehobener S zahlreiche patrio ueden die Theilnehmer in geh h ihme der Bevölkerung ist der Sedan⸗
Unter großer Th 8 ünf⸗ 8 en worden. Ein Fackelzug von fünf Tag in Bremen Echülern eröffnete die Feier am 1. Abends,
—
hundert Turnern 1 8 ewohnern der Neustadt schloß sie am 2. ab. Pedesche w Büetens von 7—8 Uhr und Mittags 1 — 2 in gfandläute statt, ferner Gottesdienst in allen Kirchen, ein Festin 79 em Schützenhof, wo Senator Alb. Gröning Se. Maj 87 § Kaiser, Heinr. Claussen den Reichskanzler, Dr. D jeüt das Volk in Waffen hoch leben ließen, und Pastor hae eine Festrede hielt, die die „Weserzeitung“ im Wortlaut kigt. Die edanfeier in Hamburg nahm am Vorabend mit der Korsofa⸗ auf der Alster, an welcher sich über 40 schön er⸗
Ruderböte betheiligten, sowie mit einem
üund verzierte 1 keuchthauf der Binnenalster ihren Anfang. Die Kreisfahrt der
Böte ber Glanz der Leuchtkugeln und bengalischen Flammen, der chall der Musik, das unendliche Gewoge von Fußgängern unh Equipagen am Alsterufer, — dies Alles machte bei dem herlichen Sommerabend einen zauberhaften Eindruck. Der Akt
dem Großherzo soch unter allgemein; en. Die Sedanfeieg.) bei der Friedenseiche Stimmung.
Zeichen siel nun die Hülle von dem schõ 8 nun önen Monu 8 G See. 85 Fahnen neheen heent T rt, die Musik spielte — es war ein feier⸗ liches Moment. Der Bürgermeister legte hicrauf bieh Loör 8— anz auf das Denkmal nieder, und das Gleiche ge⸗ schah von dem Vorstande der Singvereine, während die Schüle⸗ rinnen Blumen und Bouquets auf die Stufen des Monuments Der General⸗Kapitän der Leibgurve ver Partschiere,
Bürgermeister und erklärte, daß er als der älteste der anwesen⸗ den Generale von diesen; beauftragt fei den Gemeindekollegien und der Fanzen Stadt München den innigsten Dank auszu⸗ sprechen für die große Ehre, welche sie durch Errichtung dieses Denkmals den gefallenen Kriegern erwiesen. Mit dem von den Sängervereinen vorgetragenen Chor von Beethoven „Ehre Gottes“ schloß die ernste Feier. Während derselben hatten die Gkocken der Sö Kirche geläutet — das Geläute der katholischen irchen war versagt worden.
Das 24 Fuß hohe Monument ist vom Stadtbaurath Zenetti
Horner in Bronzeguß hergestellt. Die edle, einfache Darstellung, eine Victoria, Siegesemblemen spendend, Sockel und Unterbau mit entsprechenden Waffentrophäen garnirt, gewährt in ihrem künstlerischen Ensemble einen wohlthuenden Eindruck. Der Sockel enthält an der Vorderseite folgende Inschrift: „Den im Kriege gegen Frankreich in den Jahren 1870/71 gefallenen, hier begra⸗ benen deutschen Kriegern“, an der Rückseite: „Errichtet von der Stadtgemeinde München im Jahre 1874.“ Am Unterbau (Vor⸗ derseite): Vionville, Mars la Tour, Gravelotte, Thionville“, (Rückseite): „Artenay, Beaugency, Sedan, Paris, Orleans.“ Benes. „Passauer Tagblatt“, das Organ des Bischofs Heinrich, Ein Natiönalfest ist lediglich ein vaterländisches Volksfest, un afs sölches ist es ber jeden parteilichen Hader nef st⸗ 8 Tages von Sedan micht freut, der ist kein Freund des Vaterlandes. Die große Errungenschaft im letzten Krieg ist von weltgeschichtlicher - 18 wer kann es daher dem deutschen Bolke verargen, wenn es die Exinnerungstage der denkwürdigsten Epoche festlich begeht? An solchen Tagen tritt das deutsche Volksbewußtsein offen zu Tage, und jubelnd, Wie die Lerche in den Frühlingstagen, efen. sich am 2. September das Deutsche Herz, um Gott zu danken für das außer⸗ ordentliche Waffenglück, dem allein die großen Siege des letzten Krieges b— verdanken sind. Darum Deutsches Volk, feiere heute deinen höchsten chrentag, begehe Cihn würdig und verbanne doch an diesem einen Tage jedes Haß⸗ und Rachgefühl, welches der Menschenbrust so un⸗ würdig. Noch. weisen die Helden des Tages von Sedan unter uns. Latt ung durch eim, würdige Begehung dieses Festtages den Kriegs⸗ en 8 beweisen, daß wir ihre Verdienste zu schätzen dless, erthschätzung laßt uns öffentlich zum Ausdruck
82
wissen, und
bringen.“ 8 In Nürn
erg, Bayreuth und anderen Städten
1 88 Ka eingelei⸗ tet und mit Ahhaltung von Gottesdienst, Festzügen ꝛc. begangen. üjr . Nachmittags ein großer Festzug von Gesangvereinen, dem Kriegervereine, den Turnern u. s. w
mit den Namen der im heiligen Kriege Gefallenen feierlich an⸗ gehef et wurde. Ehtenjungfrauen versahen hierbei den Dienst. Abends fand eine ereinigung aller Vereine im Ankkersaale statt. 8* hüene Igs. Auch in Augs⸗ urg, wo die Stvyaßen und Häuser der Stadt mit Flaggen 59 und festlich⸗ eschmückt waren, wurde der große 2— 288 dig gefeiett. Nachmittags hatte sich auf dem protestantischen ahlrei ublikum eingefunden; Pfarrer Kraußold ielt die Gedächtmißrede, und die Zöglinge des protestantischen Laisenhauses fangen einige Lieder zu Ehren der Gefallenen.
solche. Abends fand eine Feier in den Sälen der „Goldenen Traube“ statt, wo manches gute erhebende Wort zum Gedächt⸗
legung für das auf dem Marktplatze zu errichtende Krieger⸗
schichtliche Uebersicht über die Entstehung der Gedenksäule gebend und auf die doppelte Bedeutung der Feier hinweisend. Während
der Bürgermeister den Großherzog, die übli drei ⸗ schläͤge auszuführen. eperos “
und die dadurch herbeigeführte Einigkeit des, eine Erinnerung an die Helden, welche für die große Errungen⸗
wegung setzte: voran schritt das Stadtreiter⸗Cor bezenenshee 8 vor den der Kirche ebit⸗ „diese Spaliere, um die Offiziere des Landwehr Reserve⸗ vhatainone, 85 8 1 und Landtags⸗Abgeordneten, die bürger⸗ Turners haft 28 8 “ die Schützengilde und die 1 0 u. s. w. in die Kirche ein 1 Felgredigt gict dr. peälat v. Kazf. Ber eueeghüe ZZ“ klassische Kirchenmusik mit Orgelbegleitung führung. In allen Klüas. Mendelssohn zur Auf⸗ katholischen Kirche und in de. =gage fand um dieselbe Zeit Festgottesdienst statt. Um 11 Uhr wurde öffentliche Schulfeier in mehreren hiesigen Lehranstalten durch Redeakt und Vertheilung von patriotischen Liedern gehalten. Nachmittags betheiligten sich die Turner der Anstalt an dem auf dem Exercirplatz veran⸗ stalteten Turnspiele; der Abend vereinigte die Ober⸗Realschüler und ihre Lehrer in dem Kolbschen Saale, wo Reden, Gesang und Deklamationen der Festesfreude noch weiteren Ausdruck verliehen. In ähnlicher Weise feierten die übrigen Schulanstalten den Tag. Um 5 Uhr Abends fand im Garten der Liederhalle festliche Ver⸗ einigung statt. Im Königlichen Hoftheater kamen mehrere pa⸗ triotische Stücke zur Aufführung. Um 8 Uhr wurde das Ban⸗ kett im Liederhallesaal, zu dem sich außer vielen Mitgliedern des Festcomites mehrere Reichstags⸗ und Landtags⸗Abgeord⸗ nete, eine zahlreiche Vertretung des Offizier⸗Corps der Land⸗ wehr und der Reserve und zahlreiche Damen eingefunden hatten, mit Musik eröffnet. Sodann begann der Abg. Hölder die Reihe der zahlreichen Toaste mit einem Hoch auf den Deutschen Kaiser, dem unmittelbar Dr. Oskar Wächter ein be⸗ geistertes Hoch auf den König Karl anreihte. Weitere Toaste wurden ausgebracht auf die deutschen Krieger, auf die deutsche Jugend, auf den Fürsten von Bismarck, auf die deutschen Frauen und Jungfrauen, auf das Festcomité, auf das deutsche Bürger⸗ thum u. s. w. Der ganze Abend verlief in der heitersten und würdigsten Weise, und das musikalische Programm dehnte sich bis um Mitternacht aus.
Den Festlichkeiten in Karlsruhe blieb, wie von dort gemeldet wird, ein sonniger Himmel bis zum Schlusse getreu. Eine außerordentliche Menschenmenge bewegte sich Nachmittags bei Musik in den schattigen Gängen des Sallenwäldchens und Thiergartens und später zu der glänzenden Beleuchtung des Rathhauses. Ein Bankett im Saale der „Eintracht“ schloß unter Mitwirkung der Gesangvereine die würdige Feier, die sich, nach der allgemeinen Betheiligung zu schließen, nun für alle Zeit befestigt haben wird. Die Wertstätten der Maschinenbau⸗ gesellschaft und der Bahnverwaltung, sowie viele größere Ge⸗ schäfte und Bureaus hatten den ganzen Tag geschlossen. — In Buchen hatte das Festcomité die Begehung des nationalen Festes auf den 3. September verschoben, um es mit Huldigungen für den Sieger von Belfort, den General von Werder, der dort zu den Truppenübungen eintraf, zu verbinden.
In Eutin fand am Sedantage die feierliche Grundstein⸗
denkmal statt. Nachdem die vom Comité zu dieser Feier einge⸗ ladenen Behörden, Korporationen und Schulen Aufstellung ge⸗ nommen, erschien um 11 Uhr Se. Königliche Hoheit der Groß⸗ herzog von Oldenburg, empfangen mit dem von der ganzen Versammlung gesungenen oldenburgischen Volksliede. Darauf bestieg der Bürgermeister Völckers die Rednertribüne, eine ge⸗
die Liedertafel einen passenden Weihegesang anstimmte, ersuchte
1— aus; Der Großherzog sprach bei Vornahme ieser feierlichen Handlung etwa folgende See. „Möge hae Gedenksäule sein ein Andenken an den erfochtenen großen Sieg des deutschen Vaterlan⸗
schaft ihr Leben dahingegeben, und eine Mahnung für die Mit⸗
cnerte von 9½ Uhr bis gegen Mitternacht. Die am 2. Sep⸗ Morgens 6 Uhr ausgeführte Reveille durch die Hauptstraßen der Stadt erfüllte alle vom Zuge berührten Straßen dicht mit Menschen. Bei dem am Vormittage abge⸗ haltenen Festgottesdienst waren die Kirchen vesonders zahl⸗ reich besucht. Um 1 Uhr fand in der großen Allee in St. Georg die Aufstellung des Festzuges statt. Die Krieger⸗ vereine, an deren Spitze die Veteranen aus den Befreiungs⸗
1 nüus! d 14, sowie eine Anzahl von Suwatioer üus s, und s ——
Equipagen, die Gewerke mit Fech- ge ne festlich welchon sich besonders die Bierbrauer, ferner die Eisenbahnarbeiter der Ber⸗ liner Bahn, die Müller, die Gerber, die Maschinenbauer, die Lederarbeiter, die Holzarbeiter, die Gärtner, Grünwaaren⸗ und Delikatessenhändler u. A. auszeichneten, ferner die vielen Ge⸗ saugvereine mit ihren zum Theil kostbaren Bannern, ordneten sich hier zu einem stattlichen Festzuge und nahmen alsdann unter den Klängen der Musik ihren angekündigten Marsch durch die Hauptstraßen der Stadt und der Vorstadt St. Pauli nach dem Heiligengeistfelde, wo der Zug um halb 4 Uhr anlangte. Die Straßen der Stadt, durch welche der Zug sich bewegte, hatten ein festliches Gewand angelegt. Namentlich zeichnete sich, ebenso wie beim festlichen Einzuge der rückkehrenden Truppen 1871, die Steinstraße aus, deren Bewohner neben der von den Einzelnen vorgenommenen Ausschmückung der Häuser 1000 Mk. zur gemeinschaftlichen Verzierung der Straße durch Flaggen⸗ masten und fortlaufende Laubgewinde, Inschriften u. dgl. unter sich aufgebracht hatten. Dort war auch das Menschengewoge am dichtesten. Das Heiligengeistfeld war ebenfalls von vielen Tausenden von Festgenossen und Zuschauern bedeckt. Nachdem der Festzug in dem durch Fahnenstangen abgegrenzten und durch Drahtwerk eingefriedigten Festplatz Aufstellung genommen hatte,
begann der eigentliche Festakt, wobei zuerst nach der Melodie
„Nun danket Alle Gott“ von der ganzen Versammlung einige
von C. F. Falck gedichtete Verse gesungen wurden. Sodann
wurde vom Sängerzuge „Holder Friede, süße Eintracht“ nach der Komposition von H. Schäffer angestimmt, worauf Herr Pastor Schoost die Festrede hielt. Es folgte sodaun noch ein Gesangvortrag der vereinigten Liedertafeln, das Freiligrathsche „Hurrah Germania“ (komponirt von Stubbe) und zum S luß der Volksgesang „Deutschland, Deutschland über Alles“. Der um 5 ½ Uhr angetretene Rückmarsch erfolgte durch das Holster⸗ thor, wo der Zug sich auflöste. Der für den Abend im Sage⸗ bielschen Lokale veranstaltete Festball für die Mitglieder der Kriegervereine und die eingeladenen Ehrengäste war sehr zahl⸗ reich besucht und verlief in schönster Weise. Die Wandsbecker Kampfgenossen hatten sich dem Festzuge angeschlossen, während die Altonaer einen eigenen Festzug arrangirt hatten. Das außer⸗ ordentlich schöne Wetter trug viel zu dem schönen Gelingen der Festlichkeiten bei, die das Interesse des Publikums in diesen Tagen vorwiegend in Anspruch genommen hatten.
Auch in Luzern wurde der Tag von Deutschen in allen größeren Hotels festlich begangen, ebenso in allen bedeutenderen “ S 86ng; am eevatg erses Freuden⸗
er leuchteten auf dem Rigi, und Musikkapell Di Bahht aus Rhein gi, sikkapellen spielten „Die
Ferner liegen noch Festberichte vor aus Potsdam, Charlotten⸗ burg, Cüstrin und zahlreichen Orten der Mark; ferner aus Cranz Mehlsack, Pr. Holland, Gumbinnen, Cydtkuhnen, Tilsit, Memel; aus Stettin, Alt⸗Damm, Pencun, Stargard, Stralsund, Greifs⸗ wald, Pasewalk, Cöslin und Treptow; aus Posen, Fraustadt, Grätz, Ostrowo, Storchnest, Wreschen, Bromberg, Schneidemühl, Trzemesno; Posen, Buk, Dußnik, Janowiec, Kobylin, Rogasen, Woll⸗ stein, Lobsens, Trzemeszno; aus Hirschberg, Warmbrunn, Waldenburg, Löwenberg, Striegau, Landeshut, Trebnitz, Habelschwerdt, Lattern, Ohlau, Oppeln, Kattowitz, Neisse; aus Magdeburg, Buckau, Schönebeck, Burg, eaeeen 1. d. A., Jerichow, Aschersleben, Halle, Klötze, in der Elbaue bei Belgern,
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dacht sind, und insbesondere den Versammlungen stets solche Verhandlungen zu folgen, den Inhalt derselben verlässig festzu⸗
G Entschiedenheit vorzugehen, wenn die Auflösung einer Versamm⸗
übber die Vereine und Versammlungen soll sofort Strafeinschrei⸗
dem nördlichen Friedhofe ruhenden 300 deutschen Krieger verweigert
gehends kleinere Wohnungen enthalten sollen, so kommt das
us Cassel, Fulda, Marburg; aus Elberfeld, Trier, Wiesbaden, r.
* Soden, Biebrich, Hallgarten, Oberlahnstein, Niederlahnstein, Horf, Homburg v. d. H., Ratzeburg; ferner aus Bamberg, Ans⸗ bat Schweinfurt; aus Freiberg, Chemnitz, Meißen, Zwickau, Pirna, Zitt aus Biberach, Calw, Heilbronn, Ludwigsburg, Ulm; aus Pforzim, Heidelberg, Mannheim, Constanz, Freiburg, Kehl und Saßburg; aus Groß⸗Gerau, Reinheim, Hamm, Heppen⸗ heim à B., Wöllstein, Bessungen, Bickenbach, Worms; aus Weimar spolda, Eisenberg, Liebenstein; Schwerin, Ludwigslust, Bremerhaͤn, Vegesack ꝛc.
*
— DasStaats⸗Ministerium trat gestern Mittag um 1 Uhr zu ein Sitzung zusammen.
— In d. Woche vom 16. bis 22. August 1874 sind geprägt mden an Goldmünzen: 1,750,700 Mark 20⸗Markstücke; 8), 220 Mark 10⸗Markstücke; an Silber⸗ münzen: 491,24 Mark 1⸗Markstücke, 43,060 Mark — Pf. 20⸗Pfennigstücke; a. Nickelmünzen: 93,546 Mark 70 Pf. 10⸗Pfennigstücke, 2 527 Mark 10 Pf. 5⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzer 43,713 Mark 59 Pf. 2⸗Pfennig⸗ stücke; 25,628 Mark 9 Pf. 1⸗Pfennigstücke. Vorher waren geprägt: an Goldmürgn: 856,576,340 Mark 20⸗Mark⸗ stücke, 203,856,520 Mart 10⸗Markstücke; an Silbermünzen: 23,065,120 Mark 1⸗Marksicke, 7,135,304 Mark 20 Pf. 20⸗ Pfennigstücke; an Nickelmuͤzen: 3,316,967 Mark — Pf. 10⸗ Pfennigstücke, 481,495 Mark 0 Pf. 5⸗Pfennigstücke; an Kupfer⸗ münzen: 682,942 Mark 86 Pf. 2⸗Pfennigstücke, 291,107 Mark 23 Pf. 1⸗Pfennigstücke. Mithin sind im Ganzen geprägt: an Goldmünzen: 858,327,040 Mar 20⸗Markstücke, 204,656,740 Mark 10⸗Markstücke; an Silbemünzen: 23,556,360 Mark 1⸗Markstücke, 7,178,364 Mark 2 .20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 3,410,513 Mark 0 Pf. 10⸗Pfennigstücke, 501,022 Mark 50 Pf. 5⸗Pfennigsmicke; an Kupfermünzen: 726,656 Mark 45 Pf. 2⸗Pfennigstücke, 316,736 Mark 12 Pf. 1⸗Pfennigstücke. Gesammtausprägung an Goldmünzen: 1,062,983,780 Mark; an Silbermünzen 30,734,724 Mark 20 Pf.; an Nickelmünzen: 3,911,536 Mar 120 Pf.; an Kupfer⸗ münzen 1,043,392 Mark 57 Pf.
— Der General⸗Major und Kommandan von Berlin von hat sich mit Urlaub nach der Povinz Pommern egeben.
Posen, 4. September. (W. T. B.) Der Regierungs⸗ Assessor Se hat heute in Vertretung des abnesenden Po⸗ lizei⸗Direktors der Vorsteherin des hiesigen Karmeliterirnenklosters röffnet, daß alle Karmeliterinnen, welche Ausländerinnen sind, binnen drei Tagen das Land zu verlassen hätten. Auf den Einwand der Vorsteherin, daß sie Rekurs an den Minister
rgreifen werde, wurde ein Aufschub bewilligt.
Bayern. München, 3. September. Der König hat, wie die „Allg. Ztg.“ vernimmt, den Staatsräthen und Regie⸗ rungs⸗Präsidenten von Zwehl und v. Braun die Allerhöchste Anerkennung ihrer opferwilligen Leistungen während der jüngsten Choleraepidemie in sehr huldvollen Handschreiben aus⸗ gesprochen, ferner dem Ober⸗Regierungs⸗Rath und Polizei⸗Di⸗ rektor Frhrn. v. Feilitzsch, dem Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. Klinger, dem IJ. rechtskundigen Bürgermeister Dr. Erhardt, dem Polizei⸗
ath Schuster, dem Bezirksarzt Dr. Frank das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienst⸗Ordens vom heiligen Michael verliehen, nd endlichzangeordnet, daß einer größeren Anzahl von Personen, ie in jener Zeit durch aufopfernde Thätigkeit sich ebenfalls Ver⸗ dienste erworben, die besondere Allerhöchste Anerkennung durch das Ministerium kundgegeben werde. G — Prinz Luitpold hat sich heute Mittag über Ingol⸗ tadt nach Neuburg begeben, um als General⸗Inspektor der Armee den Detachementsübungen und den Divisionsmanövern er 2. Division anzuwohnen.
— Das Königliche Kriegs⸗Ministerium hat zu den Manö⸗ vern des X. Armee⸗Corps bei Hannover den General⸗Major Freiherrn v. Treuberg, den Major Dürig und Hauptmann Graf Thürheim abgeordnet.
— Vom Ministerium des Innern ist an die Kreisregie⸗ rungen die Weisung ergangen, dafür Sorge zu tragen, daß die Polizeibehörden bei der erhöhten Thätigkeit der politischen Ver⸗ eine auf umsichtigen, genauen und energischen Vollzug des Gesetzes über die Versammlungen und Vereine be⸗
olizeibeamte anwohnen, welche geeignet sind, dem Laufe der ellen und nöthigenfalls mit Takt und Umsicht, aber auch mit
lung geboten erscheint. Wenn Vereine, die nach ihren Statuten nicht politische sind, in Wirklichkeit politische Zwecke verfolgen der in den Bereich ihrer Verhandlungen ziehen, so sollen sofort e für die politischen Vereine geltenden Gesetzesbestimmungen
uf sie angewendet werden. Bei Verfehlungen gegen das Gesetz
tung veranlaßt und gegebenen Falls der betreffende Verein ge⸗ chlossen werden. — Der „Deutsche Kriegerbund München“ hat gestern olgende Resolution gefaßt: „Der anläßlich der Sedanfeier am 2. September 1874 zum General⸗Appell angetretene „Deutsche Kriegerbund München“ spricht n der Erwägung, daß die katholischen Pfarrämter von München das eläute der Kirchenglocken zur Enthüllung des Denkmals für die auf
haben, während sie das kirchliche Geläute bei anderen Anlässen, wie beispielsweise der Eröffnung von Jahrmärkten, gegen Bezahlung an⸗ standslos gestatten — Namens der todten Kameraden dieser Priester⸗ schaft seine tiefste Entrüstung aus und erklärt sie unwürdig der Opfer an Blut und Leben, welche die deutschen Krieger auch für sie gebracht
aben.“
— In heutiger Sitzung des Gemeindekollegiums ist die Ausführung eines großartigen Bauprojekts definitiv geneh⸗ migt worden. Dasselbe besteht in der Erbauung von über 100 Wohnhäusern in der Vorstadt Giesing. Da dieselben durch⸗
rojekt vorzugsweise den Arbeiterfamilien zu Gute. — 5. September. (W. T. B.) Die Königliche Ver⸗ ordnung über die Ehrengerichte der Offiziere des bayerischen Heeres ist gestern amtlich publizirt worden und
soll sofort in Kraft treten. 8 — Ein der Staatsregierung unterbreitetes Gutachten der
bayerischen Hypothek⸗ und Wechselbank über den Entwurf des
St. Petersburg nach tember ebenfalls mit Selo nach Moskau abzugehen und n Von Moskau gedachte die Großherzogliche Familie am 5. tember abzureisen.”
die Herzogin mit Familie und Gefolge sind vorgestern von Krauchenweis nach der Weinburg bei Rheineck weitergereist und werden auf dieser romantisch gelegenen Villa einige Zeit ver⸗
weilen.
Prinzess 1 von Brüssel in einem belgischen Salonwagen hier an und fuhr nach kurzem Aufenthalt nach Basel weiter.
bisher Gesandter Portugals an den Höfen im Haag und in Brüssel, ist zum Gesandten seiner Regierung bei der Exekutiv⸗ gewalt des Marschalls Serrano ernannt worden. wird sich dem Vernehmen nach in Kurzem zum Antritte seines neuen Amtes nach Madrid begeben.
in sind am 31. August mit dem Kaiserlich russischen Hofe von Zarskoje⸗Selo zurückgekehrt, um am 1. Sep⸗ dem Kaiserlich russischen Hofe von Zarskoje⸗ dort am 2. einzutreffen.
Konflikte vom uni 1 Geger 2 8 lichen Anordnung findet eine Klage auf Wiederherstellung des früheren
Zustandes nicht stactt.
1 8
Sep⸗
Anhalt. Dessau, 3. September. Der Herzog und
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 3. September. Die in Margarethe von Savoyen kam heute Morgen
2. 2 ——.
Haag, 2. September. Ritter d'Antas,
Niederlande.
Derselbe
Frankreich. Paris, 3. September. Fürst Milan von Serbien hat heute dem Marschall Mac Mahon einen Abschiedsbesuch gemacht.
— Der französische Gesandte am italienischen Hofe, Mar⸗ quis von Noailles, befindet sich in diesem Augenblick auf Urlaub in Paris.
— Der Herzog von Larochefoucauld⸗Bisaccia hatte während der Zeit, da er Botschafter in London war, von dem Prinzen von Wales das Versprechen eines Besuchs erhal⸗ ten. In Erfüllung dieses Versprechens wird der Prinz von Wales in den nächsten Tagen, von Berlin zurückkehrend, auf dem Schlosse Eclimont (Eure⸗et⸗Loire) eintreffen und dort meh⸗ rere Tage als Gast des Herzogs verweilen. Der Herzog trifft, wie es heißt, großartige Vorbereitungen für den Empfang des Hohen Gastes.
— Wie man aus Marseille meldet, sind dort vier von den politischen Verhafteten, unter ihnen der ehemalige Maire⸗ Adjunkt Julien, in Folge eines Ablaßbeschlusses, auf freien Fuß gesetzt worden. Vorgestern sind wieder vier Personen im Zu⸗ sammenhang mit diesem Prozesse arretirt worden.
— Der Prozeß gegen die Mitschuldigen Bazaine’s, also in erster Reihe gegen den Obersten Villette und den Hauptmann Doineau, wird zwischen dem 10. und 15. d. M., wahrscheinlich am 14, vor dem Zuchtpolizeigericht von Grasse eröffnet werden. Lachaud wird die Vertheidigung führen und die Verhandlung wird eine öffentliche sein. Die Anklage gegen die beinzichtigten Gefangenwärter lautet nicht auf Mitschuld, sondern nur auf Pflichtversäumniß.
Spanien. Santander, 4. September. (W. T. B.) Die deutschen Kriegsschiffe „Albatros“ und „Nautilus“ haben die Rhede von Bilbao wieder verlassen. — Die Carlisten errichten Verschanzungen in der Nähe von Bilbao. Die Arbeiten in den Bergwerken wurden eingestellt und die Arbeiter entlassen.
Italien. Rom, 31. August. (It. N.) Die Maßregeln, welche der Minister des Innern und der Kriegs⸗Minister zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit in Sieilien zu ergreifen gedenken, bestehen laut der „Liberta“ vor allem darin, die Beziehungen zwischen den Civil⸗ und Militär⸗ behörden so zu ordnen, daß in Folge energischen Ineinander⸗ greifens der beiden Autoritäten die Unterdrückung des Brigan⸗ tenthums gelingen muß. „Esercito“ hört: Der General Pala⸗ vicino, der sich schon durch seine frühere Unterdrückung des Brigantenwesens in Sicilien und im Neapoletanischen einen Na⸗ men gemacht hat, werde von Neuem mit der Führung der Ope⸗ rationen gegen die Briganten betraut werden.
Dänemarr. Kopenhagen, 2. September. Die Pan⸗ zerfregatte „Dänemark’ ist für 200,000 Lstr. an die Firma Baring Brothers u. Co. in London verkauft worden. Sie soll in Singapore abgeliefert werden. — Die feierliche Eröffnung der Esbjergbahn wird — der vorläufig getroffenen Bestimmung am 1. Oktober statt⸗
nden. — Die beiden dänischen Bevollmächtigten der Brüsseler Konferenz, Geh. Etatsrath Vedel und Oberst der Artillerie Brun, sind hier gestern wieder eingetroffen.
Amerika. New⸗York, 4. September. (W. T. B.) Anläßlich der in Conshatta in Louisiana vorgekommenen Ruhestörungen hat der Gouverneur von Louisiana eine Pro⸗ klamation erlassen und eine Belohnung für die Ermittelung der Urheber der Unruhen ausgesetzt. Derselbe hat dabei darauf hingewiesen, daß dieselben einem Geheimbunde von Weißen an⸗ gehörten, der sich zur gewaltsamen Beseitigung der Beamten des Staates verschworen habe. Der General⸗Staatsanwalt der Ver⸗ einigten Staaten hat die Anwendung von Waffengewalt zur Unterdrückung der Unruhen angeordnet, falls solche für noth⸗ wendig erachtet werden sollte. Von verschiedenen Seiten werden die Beamten beschuldigt, die Neger zur Erregung von Unruhen veranlaßt zu haben.
Nr. 36 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt (Berlin, Carl Heymanns Verlag), hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete; Porto⸗Rubrum im Verkehr mit elsaß⸗lothringischen Behörden. — Münz⸗Wesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. — Marine und Schiffahrt: Bestim⸗ mungen über die Anerkennung der in italienischen Schiffspapieren ent⸗ haltenen Vermessungsangaben in deutschen Häfen: Beginn der See⸗ steuermanns⸗Prüfungen in Rostock. — Konsulat⸗Wesen: Ausscheiden zweier Konsuln aus dem Konsulardienst; Abgrenzung von Konsular⸗
bezirken. — Nr. 14 des „Deutschen Postarchivs“, Beiheft zum
Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Postverwaltung, hat folgenden In⸗ halt: I. Aktenstücke und ee Carl Christian Schramms ge⸗ schichtliche Notizen über das Postwesen aus dem Jahre 1726. — Statistik des Oesterreichischen 1 für das Jahr 1872. — Das Riesengebirge und seine Erwerbs⸗ und Verkehrsverhältnisse. — II. Kleine Mittheilungen: Der Stadt⸗ König Karl⸗Stiftung für die Angehörigen — Bestrafung eines Post⸗
Die Bevölkerung der Erde. postverkehr in Berlin. — der Württembergischen Postverwaltung.
chulen. — gewerbliche Publikation. — Stuttgart: Verein 9 und Markenschutz. — Für die Werkstatt: Ueber die Ursachen werdens der Oelfarbenanstriche mit Bleiweiß. Amerikanische Kano⸗ nenmaschine zum Einrammen von Ausstellung der Kunstschule zu Nürnber 2 Max II. in München. Die Akademie der Künste in München. Lehr⸗ und Lernmittel⸗Ausstellung in Berlin. Industrie⸗Ausstellung in Mainz. d Die reichste Mosaik. — Erklärung zur Beilage: zusammgefaltenen Taschentuches (17. Jahrhundert), Or⸗
Hotel. gießereien zierung eines nament eines Glaskruges (17. Jahrhundert),
chweigische Onyxgefäß. (Schluß.) — Berlin: (Schluß.) — Paris: Die In⸗ Die Weltausstellung. — Für cher in Gasbe- Graf
„Augsb. Allg.
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diebes. — Die Erbauung schmalspuriger Eisenbahnen. III. Literatur
neuen Bankgesetzes spricht sich mit Entschiedenheit gegen diesen Gesetzentwurf aus. 3
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des Verkehrswesens. IV. Zeitschriften⸗Ueberschau.
gesammte
theilt, in Charlottenburg Dr. Edu 2 g arbeiter und Fortsetzer der Beckerschen Weltgeschichte, Verfasser der Geschichte der französischen Revolution, langjähriger Mitarbeiter der befreundet mit Guizot, Heinrich v. Arnim und dem Grafen Dyhrn, im 75. Lebensjahre. — Die Nr. 34 der Zeitschrift „Kunst und Gewerbe“, Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunst⸗Industrie (8. Ja herausgegeben vom bayerischen Gewerbemuseum zu von Dr. Otto von Schorn, Verlag der Buchhandlung in Nürnberg, haben schweigische Onyxgefäß. München: Schmiedeisernes Gitter.
U
Jahrhundert). Nr. 35: Das brauns Die gewerblichen Fortbildungsschulen. dustrie⸗Ausstellung. — Philadelphia: . 6 die Werkstatt: Verzinkung. Zur Dichtung kleiner Lö hältern. Heizmesser. Raczinski †. m industrie in Steins schule in Ryde. gesetz. — Erklärung zur Beilage: G . Jahrhundert), Schloßblech mit Klopfer (1670). — Dem ordentlichen Professor der Poliklinik und Heilmittellehre an der Universität Freiburg, Dr. eshese n ist die nachgesuchte Entlassung aus dem badischen Staatsdienste
Chr. Bäumler an der Universität Erlangen zum ordent⸗ en Professor der Poliklinik und Heilmittellehre an der Univer⸗ sität Freiburg ernannt worden. — Nach weiteren telegraphischen Meldungen, welche von den rreichischen Nordpol⸗Expedition, Weyprecht Vardoe vom 3. September in Wien eingegangen im Herbste 1872 im Packeise
Führern der öste und Payer, aus Var — sind, war das Schiff „Tegetthoff“ . eingeschlossen und wurde sodann nordwärts getrieben. Im Jahre 185 Gebirgsland 200 Meilen nördlich von Nowaja⸗ wurde im Oktober daselbst festgetrieben
en unter 79 Grad 51
wurde ein ausgedehntes Gebi⸗e Zemlja entdeckt. Das Schiff 1 und die Expedition überwinterte auf demselben r Minuten nördlicher Breite und 59 Grad östlicher Länge. wurde das Land bis über den 82. Grad hinaus erforscht und er⸗ hhnung desselben sich nach Norden und 1874 wurde das nicht weiter haltbare Nach einer Reise von 96 Tagen auf Schlitten⸗ Expedition von dem russischen Schooner „Grense⸗
mittelt, daß die Hauptausde Westen erstreckt. Schiff verlassen. booten wurde die land“ aus Nowafa⸗Zemlija angetroffen und aufgenommen. Expeditionstheilnehmer Krisch ist übrigen Theilnehmer sind gesund
als die Thürme Plätze, d. i. 414 mehr, Plafond ruht auf 8 Treppenhauses, einer 1 aus weißem Marmor von Serravezza und mit . . Onyx geschmückt, deren Säulchen auf Sockeln von schwedi Marmor ruhen.
gend bezeichnet werden.
ausfallen, da die anhalten hinderlich gewesen. Diese Angaben gelten bne durch die Sturmfluthen im Februar heimgesuchten Ernte zum Theil eine sehr geringe ist.
Die Zeitschrift für Gewerbe, 1 wirthschaft, Organ des Oberschlesischen berg⸗ und hüttenmännischen Vereins“, redigirt von Dr. Adolf Frantz zu Beuthen O./S., enthält Nr. 34 vom 29. August cr.: Amtliches. — Gutachtliche Aeuße⸗ rungen über den Antrag auf Erhöhung der Tarife der Oberschlesischen Zweigbahn. — Zur Eisenbahn⸗Tarif⸗Reform. — Die sch Eisenbahnen im Jahre 1873 mit einem Blicke auf die Tarif⸗ reform. — Produktion, Handel, Verkehr. ch Englische und deutsche Eisenindustrie. — Eisenbahn⸗Tarif⸗Erhöhung inisterial⸗Genehmigung. — Oesterreichisch⸗ungarische Montan⸗- Industrie. — Deutsch⸗österreichischer Handelsvertrag. — Aus Groß⸗ britannien. — Kupferverkehr Chiles und Boliviens.) — Zum volks⸗ wirthschaftlichen Kongreß II. — Parlamentarische Enquete über den Stand der Steinkohlenindustrie in Frankreich. — Anzeigen.
— Die ohnehin schon sehr verwickelte Angelegenheit der Rock⸗ ford⸗, Rock⸗Jsland⸗ und St. Louis⸗Eisenbahn droht nach den neuesten Nachrichten aus New⸗York noch verwirrter, zugleich aber auch für einen Theil der Bonds⸗Besitzer noch hoffnungsloser zu werden. Der Direktor der First⸗National Bank in
Behauptung auf, b — t andrecht auf den größten Theil der Bahn, sowie h.
2
Ztg.“,
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Berlin. Vorgestern Nachmittag starb, wie die „Post“ mit⸗ ard Arndt, bekannt als Mit⸗
Nürnberg, redi Kornsch folgenden
Berlin:
Tafelaufsatz. Kun
und drei Initialen (
— Kleine Nachrichten: Auszeichnung.
hrgang), redigirt
en
nhalt: Das braun⸗ Die gewerblichen Fortbildungs⸗
für Muster⸗, Patent⸗ en des Gelb⸗
Pfählen. — Kleine Nachrichten: berg. Das Monument für König
Das neue Berliner Aktien⸗
Der Verein deutscher Eisen⸗ Eckver⸗
16.
Sammlung von Alterthümern. Zeichenschule für Glas⸗
Zur Städte⸗Erweiterungsfrage.
Hie Im Mai
an Tuberkulose gestorben, und wohl. Es ist um die
chönau. — Archäologischer Kongreß. Kunstgewerbe⸗ Türkisches Patent⸗ Gitterwerk aus Schmiedeisen (16.
e bewilligt und der Pro⸗
873
rbeĩ
Der alle Ge⸗
s tdeckte Land „Franz⸗Josephs⸗Laud“
nehmigung nachgesucht, das neu en nennen zu dürfen.
— Die Einrichtungsarbeiten an der neuen großen Oper in Paris werden sehr eifrig betrieben, den 1. Januar 1875 als Eröffnungstermin im Auge hat. Beleuchtung des Saales hat man sich Kronleuchters entschieden; das Innere und d von nicht weniger als 8400 Gasflammen erhellt sein. unterirdische Oefen werden für die Heizung. fein. vom Kellerboden bis zum Dache 70
Aeußere des Gebäudes
von Notre⸗Dame. als jener der Rue Lepeletier.
steinernen Säulen. Die große Stiege der gelungensten Theile des ganzen Baues einer Ballustrade
An dem Foyer, an welches si
Landwirthschaft.
Ebenso ergab die Heuernte gerade nich
nicht auf
eldmarken,
Gewerbe und Handel.
etriebsinventar hätten, während die Bonds von
Das Theater eer hoch, also 4 Meter
Der Saal enthält
schlesis (Aus Oberschlesien.
da man noch immer 1. Für die für das alte System eines
wird
Der des
ist
von schen
sich eine Gallerie für Raucher anschließen wird und das mit seinen auf Cariatyden ruhenden Kaminen im großartigsten monumentalen Style angelegt ist, sowie an den oberen Theilen des Stockes, den Deckengemälden u. s. w., wird noch gearbeitet. In dem großen Vestibule werden die sitzend tuen von Lulli, Rameau, Gluck und Haendel Platz finden.
—
Sta⸗
Die Ernteergebnisse im Regierungsbezirk Stralsund dürfen, soweit sie bis jetzt übersehen werden können, im Ganzen als befriedi⸗ Es gilt dies zunächst geradezu vom Raps, weniger gut ist der Roggen ausgefallen, der durch die späten Früh⸗ jahrsfröste erheblich gelitten hatte; Erbsen und Gerste befriedigen eben⸗ falls im Allgemeinen, nur der Hafer ist der großen Trockenheit wegen auf vielen Feldern nicht zur vollen Entwickelung gelangt. 1 Weizenernte in Qualität und Quantität vorzüglich; es fällt dies um so mehr ins Gewicht, als der Anbau dieser Kornart hier einen be⸗ deutenden Umfang hat. ie
ünstige Resultate, besonders ist die Qualität des eingebrachten Klee⸗ heues eine gute. Der zweite Wiesenschnitt freilich wird mangelhaft altende Dürre dem Nachwuchse der Gräser sehr
Dagegen ist die
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die deren
Handel und Volks⸗
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Chicago stellt nämlich die daß nur die von 1—5000 incl. numerirten Bonds
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