1874 / 208 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Sep 1874 18:00:01 GMT) scan diff

9000, für welche die Hypothek 4 Monate später ausgestellt worden sei, nur ein Anrecht auf denjenigen Theil der Bahn besäßen, der in dem zur Sicherstellung für die ersten 5000 Bonds ausgefertigten Hypotheken⸗Instrument nicht namhaft gemacht worden sei. Falls sich diese Ansicht als korrekt herausstellen sollte, so sind natürlich die von 1 5000 numerirten Bonds thatsächlich werthvoller, als die Nummern

5001 9000. Verkehrs⸗Anstalten.

Die Nr. 70 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen, Preisvertheilung. Rechtsfall, be⸗ treffend die Frage, ob einer Lebensversicherungs⸗Gesellschaft neben dem eigentlich Beschädigten ein besonderer Entschädigungsanspruch zusteht. Aus Sachsen (Kohlenverkehr auf den sächsischen Staatseisenbahnen in 1873; Muldenthalbahn; Verlegung der Thüringischen Eisenbahn

berechnungstabellen von Beyer. Gaskell, über die englischen Eisen⸗ bahnen, deren gegenwärtige Lage und künftigen finanziellen Aussichten. Personalnachrichten. Eisenbahn⸗Kalender. Offizielle Mittheilungen über Eisenbahneinnahmen im Juli 1874. Offizielle und Privat⸗ anzeigen.

Dieser Tage sind drei Civil⸗Ingenieure von Turin nach Mo⸗ dena abgegangen, um mit französischen Civil⸗Ingenieuren den nörd⸗ lichen Theil des Mont⸗Cenis⸗Tunnels zu untersuchen. Dort scheint nämlich, den „It. N.“ zufolge, die Bekleidung an mehreren Stellen nachzugeben, und französische Fachmänner behaupten, daß es Folgen der fehlerhaften Konstruktion sind, welche die Solidität der Gallerie mit der Zeit in Frage stellen könne.

Triest, 5. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Achilles“ ist mit der ostindischchinesischen Ueberlandpost heute früh um 4 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

Schauspielhaus. (164. Vorstellung.) Prinz. Schwank in 3 Abtheilungen von J. v. Plötz. Vorser⸗ Am Clavier. Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Französschen bearbeitet von M. A. Grandjean. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Friß.

Montag, den 7. September. Opernhaus. (162. Vontel lung. Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L.n Beethoven. Leonore: Fr. v. Voggenhuber. Marzelline⸗Irl. Lehmann. Pizarro: Hr. Betz. Florestan: Hr. Schott. vcco: Hr. Fricke. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Schauspielhaus. (165. Vorstellung.) Minna von Lustspiel in 5 Abtheilungen von Lessing. Anfan⸗

Mittelpreise. Opernhaus. 163. Vor⸗

nhelm. Uhr.

Der verwunscene

zum Deutschen Reichs⸗

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das

Postblatt nimmt an: die Juseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers and Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

8 8 Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 5. September

5. Industrielle Etablissements Fabriken u⸗ 6. Verschiedene Bekanntmachungen 7. Literarische Anzeigen.

ök1““ b 8

F. K Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., ;. Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗

urg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,

Berlin, S. W. Wilhelnt⸗Straße Nr. 32. . Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen zc. 8. Familien⸗Kackrichten

zwischen Gohlis und Leipzig). Berliner Briefe (Reflexionen). Aus Frankfurt. Münster⸗Enscheder Eisenbahn. Oberschlesische Eisenbahn (Königliche Eisenbahn⸗Kommission zu Breslau). Ausland: Uebersicht der Einnahmen der russischen Eisenbahnen im Monat April 1874; die Kronschuld der russischen Eisenbahnen. Rigaer⸗Bolderaa⸗Bahn (Geschäftsbericht pro 1873). Projektirte Verbindung zwischen Frank⸗ reich und England. Oregon⸗ und California⸗Eisenbahn (Bericht über deren Verhältnisse von Dr. Paul Reinganum). Literatur: Fracht⸗

Königliche Schauspiele.

Sonntag, den 6. September. Opernhaus. (161. Vorstellung.) Der Freischütz. Oper in 3 Abtheilungen. Musik von C. M. v. Weber. Agathe: Frl. Lehmann. Aennchen: Frl. Horina. Max: Hr. Lips, vom Stadttheater in Bern, als Gast. Caspar: Hr. Fricke. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Dienstag, den 8. September. stellung.) Aladin, oder: Die Wunderlampe. Göes Zauber⸗ Ballet in 3. Akten von Hoguet. Musik von Gig. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. Grille. Länd Schauspielhaus. (166. Vorstellung.) D Grille. Länd⸗ liches Charakterbild in 5 1.e en Charl⸗e Birch⸗Pfeiffer. Madelon: Frl. Fahnert, vom Strampfer⸗Tfiter in Wien, als Gast. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise

Die Sre““

(Vergl. Nr. 203 d. Bl.)

Von der Hand Rembrandts finden wir, da eine Jugend⸗ arheit desselben, ein „heiliger Hieronymus in einer Grotte“, noch nicht ausgestellt ist, gegenwärtig vier Bilder vor, unter ihnen auch zwei Landschaften, die von hohem Interesse sind, die eine, aus ziemlich früher Zeit des Malers, die eine flache, niederlän⸗ dische Gegend mit weit in das Bild hinein sich vertiefender Fernsicht und einem darüber in einförmigem, kühlem Grau sich breitenden Himmel darstellt, wegen der schlichten Hingabe an die in ihrer charakteristischen Eigenart treu beobachtete Natur und wegen der überaus fein und zart getönten Malerei, die andere, eine 1641 gemalte, von den Strahlen der untergehenden Sonne durchglühte Abendlandschaft von bräunlich goldigem Ton, in der die Gestalten des Boas und der ährenlesenden Ruth als Staffage des Vordergrundes erscheinen, wegen der Tiefe der Empfindung, die sich in ihrer wunderbar harmonischen Stimmung ausspricht.

Dazu kommen noch zwei andere Meisterwerke des Künst⸗ lers, die etwa 1635 entstandene „Ruhe der heiligen Familie auf der Flucht“ und das mit der Jahreszahl 1645 bezeichnete lebensgroße Porträt eines jüdischen Rabbiners. Das zuerst ge⸗ nannte Gemälde zeigt in einer Landschaft mit romantischer Fern⸗ sicht auf zerklüftete Felsenpartien die von der Beschwerde des Weges ausruhenden Gestalten des Joseph und der Maria mit dem auf ihrem Schooße friedlich schlummernden Kinde. Wäh⸗ rend die anmuthigen jugendlichen Züge der aufrecht dasitzenden Mutter Vertrauen und Zuversicht ausdrücken, ist der Blick des weiter zurück unter den dunkelbelaubten Zweigen eines Baumes hingestreckten, den linken Arm auf einen Rasenhügel lehnenden bärtigen Mannes voll ernster Bekümmerniß. Von ergreifender Innigkeit ist die schlichte Auffassung dieser in einfachen aus dem Volke herausgegriffenen Gestalten zur Anschauung gebrachten Scene, von ebenso feiner wie tiefer Empfindung geleitet die Be⸗ leuchtung des Bildes, das die Gestalt der Maria in vollem, warmem Licht, die des sorgenden Joseph in einem nicht blos malerisch wirksamen, sondern zugleich für die innere Stimmung Kontraste von Licht und Halbdunkel heraustreten äßt.

Zu den hervorragendsten Schöpfungen des Meisters zählt endlich das Portrüt des bärtigen, in einen schwarzen Mantel mit Pelzbesatz gekleideten, mit einer goldenen Kette geschmückten jüdischen Rabbi, der, in ruhig würdiger Haltung auf seinem Sessel dasitzend, die von reichem inneren Leben beseelten und vergeistigten, das Auge immer wieder mit geheimer Gewalt auf sich lenkenden Züge des in seinem oberen Theile, über Stirn und Augen, durch ein breites schwarzes Sammetbarett leicht beschatteten ausdrucksvollen Gesichts dem Beschauer en face zu⸗ wendet. Lebendige und tiefe Auffassung der dargestellten Persönlichkeit, in Modellirung, ruhige Breite des Vortrags, die höchste Kraft malerischer Empfindung und eine wunderbare Wirkung des Halbdunkels, all diese Vorzüge vereinigen sich in dieser einen, wie von goldigem Licht umwogt erscheinenden Figur, um sie zu einem Meisterwerk zu stempeln, wie es selbst einem Rembrandt nur in seiner besten Blüthezeit gelingen konnte.

Am imponirendsten tritt unter den Porträtmalern dieser Periode neben den beiden zuletzt genannten Meistern, Frans Hals und Rembrandt, Thomas de Keyzer auf. Zwei große Ta⸗ feln von seiner Hand zeigen in ganzen Figuren die lebensgroßen Gestalten des Cornelis de Graef, Bürgermeisters von Amsterdam, und der Katharina Hooft, der Gemahlin desselben. Aufrecht stehend, in würdig repräsentirender schlichter Haltung, das Antlitz dem Beschauer zuwendend, sind Beide dargestellt, der Mann in schwarzer Kleidung mit Hut und kurzem Mantel, die Frau in schwarzer Robe mit Unterkleid und Aermeln von weißem Atlas, in der rechten Hand einen Federfächer haltend. Sowohl in Be⸗ zug auf die einfache und dem repräsentirenden Stil der beiden Porträts entsprechende Charakteristik, wie besonders in Bezug auf malerische Behandlung, auf eine, mit breitem, sicherem Vor⸗ trag verbundene feine Detailausführung, gebührt beiden Porträts ein hervorragender Platz. Doch werden sie noch überboten durch die beiden 1628 gemalten Flügel eines Altargemäldes, die in je zwei Figuren die Familie des Stifters, auf der einen Seite den Vater knieend und hinter ihm stehend den Sohn, auf der anderen Seite die Tochter knieend und hinter ihr stehend die Mutter vor⸗ führen und nicht allein viel inniger in das Wesen der Darge⸗ stellten eindringen und mit der andächtigen Stimmung derselben die unmittelbarste naive Wahrheit der Auffassung verbinden, sondern sich zugleich durch die schönste Kraft und Tiefe des Tons und durch ein leuchtendes Email der Färbung auszeichnen, kurz in jeder Beziehung als Arbeiten ersten Ranges gelten dürfen.

Aus der langen Reihe der sonst noch in der Ausstellung vorhandenen Porträts niederländischer Meister heben wir ein weibliches Porträt von Barth. van der Helst hervor, das Brustbild einer reichgekleideten jungen Dame mit frei an den Schläfen herabfallendem Haar, das durch liebenswürdige Auf⸗ fassung der Dargestellten, durch vollendet weiche Behandlung und durch zarten und feinen Ton sich bemerklich macht; ferner das von G. Metsu herrührende Bildniß der eigenen

Mutter, einer schwarzgekleideren, ältlichen, schlichten Frau, das, fein und lebensvoll charakterisirt, mit hingebend treuer Beobachtung der Natur aufgefaßt und in der male⸗ rischen Behandlung in jeder Beziehung vollendet ist. Durch eine effektvolle, die rechte Seite des Gesichts und die eine der beiden betend gefalteten Hände aus dem Helldunkel der übrigen

seltenem Grade vollendete Zeichnung und

Partien hervorhebende und dadurch den charakteristischen Aus⸗ druck der Physiognomie bedeutsam accentuirende Beleuchtung tritt dann noch ein kleines männliches Brustbild von Karel Fabritius, einem Schüler Rembrandts, hervor. Endlich darf ein anderes Porträt noch kleineren Maßstabes, das Bildniß des Dichters und Schriftstellers Cornelis de Brie von Gonzales Coques, nicht unerwähnt bleiben. In seinem Studirzimmer am Tische sitzend, ein Manuskript, von welchem er eben empor⸗ blickt, in der Hand haltend, wendet der Dargestellte dem Be⸗ schauer das von lockigem braunem Haar umrahmte Gesicht en face zu. Intime und lebensvolle Auffassung, Leichtigkeit und Eleganz des Vortrags und eine gewisse anmuthige Noblesse der gesammten malerischen Erscheinung machen dieses Bild in hohem Grade interessant.

Für die übrigen Porträts möge an dieser Stelle die Nen⸗ nung ihrer Maler genügen Es sind noch M. von Miere⸗ velt, Ravestejn, Pinter Meert, Anthony Palamedes, Govert Flinck, Ferd. Bol, Alb. Cuyp und Slingeland ban 8T unbedeutenden Bildern in der Ausstellung vor⸗ anden.

Als Meister im Bildniß kleinen Formats begegnet uns auch Gerhard Terburg, der nach dieser Seite hin bisher im Ber⸗ liner Museum noch nicht vertreten war, und zwar gleich mit drei durch anziehende Charakteristik und zarte Vollendung gleich sehr ausgezeichneten Arbeiten, dem Porträt eines, in ausdrucks⸗ voller schlichter Haltung mit einfach herabfallenden Händen neben einem Tische aufrecht dastehenden Mannes in ganzer Figur und den fein beseelten Brustbildern zweier Verwandter des Malers, des Steuereinnehmers Marienburg und der Gattin desselben. Daneben finden wir von Terburg noch ein Interieur einer hol⸗ ländischen Kirche mit mehreren kleinen charakteristischen Figuren als interessanter Staffage des Vordergrundes, und endlich zwei Genrebilder, eine „Konsultation“, die einen Arzt im Studirzim⸗ mer und eine bei ihm sich Rath holende Frau darstellt und im Jahre 1639, also noch in früher Zeit des Malers entstanden ist, und einen „Raucher“, einen jungen Soldaten, der es sich in der Schenke an einem Tische bequem gemacht hat und, beide Arme breit auflegend und gedankenlos dasitzend, seine Pfeife über dem Kohlenbecken in Brand setzt. Hier erscheint der Maler in der Kraft der Farbe und in der meisterhaften Behandlung auf der Höhe seines Könnens und ebenso bewundernswerth, wie m der glücklichen, überraschend wahren Beobachtung der Natur, die sich in dem physiognomischen Ausdruck der ziemlich großen Figur kundgiebt.

Von auserlesener Qualität sind auch die fünf von Adrian Brouwer vorhandenen Genrebilder, die diesen Maler, der bis⸗ her in der Berliner Galerie überhaupt nicht zu finden war, ganz vorzüglich vertreten. In dem Bilde eines auf der Erde sitzenden, rauchenden und trinkenden Bauern, in der kleinen Figur eines anderen älteren Mannes, der auf seinem aus einer Tonne her⸗ gerichteten Stuhl angelehnt dasitzt und, in der einen Hand einen Bierkrug, in der andern die Thonpfeife haltend, behaglich seine Rauchwolken ausstößt, in der Halbfigur einer schwarzgekleideten bürgerlichen Frau, die vor dem Spiegel Toilette macht, offenbart sich die leichte, launig gemüthliche Erfindung des Malers, sein feiner Humor, die Wärme seines Kolorits und die leichte Keckheit seines Vortrags in anziehendster Weise. Drastischer und, beson⸗ ders in der Figur des rothgekleideten Gesellen, von der höchsten Lebendigkeit momentaner Bewegung ist eine Wirthshausscene, eine Prügelei zweier Bauern, die bei Spiel und Trank an eiander gerathen sind; von der größten Vollendung in Ton und Farbe und der feinsten Wahrheit des charakteristischen Ausdrucks endlich der im Vordergrunde einer Schenke mit angelehntem Kopfe auf einer Bank sitzende eingeschlafene Bauer, dessen Figur in rother Kleidung sich vollbeleuchtet von dem Halbdunkel des hinteren Raumes abhebt, in welchem der Beschauer noch andere Figuren an einem Tische erblickt.

Gleichfalls ersten Ranges sind die beiden Genrebilder von der Hand des Teniers. Eine „Bauernkirmeß“ mit zahlreichen kleinen, in ihrem ungeschliffenen, rohen Gebahren getreulich beob⸗ achteten Figuren, repräsentirt den Maler als Meister in der der⸗ ben Komik des niederen Genres und ist ebenso fein und sorg⸗ fältig in der Ausführung des Details, wie vorzüglich gelungen in der malerischen Gesammthaltung. Die „Ankunft des bösen Reichen in der Hölle“ gehört dagegen zu jenen grotesken Kom⸗ positionen voller phantastischen Spuks, zu denen namentlich die auch von Teniers in dem berühmten Bilde des Berliner Mu⸗ seums behandelte Versuchung des heiligen Antonius den Malern jener Zeit einen beliebten Vorwurf darbot. An Reichthum der Erfindung in der Schaar der teuflischen Gebilde, die den in kost⸗ bare Stoffe gekleideten, die Hände verzweifelnd ringenden Mann vorwärts drängen und schieben und ihn durch ihre gräßliche Er⸗ scheinung erschrecken, steht das hier ausgestellte Gemälde jenem in keiner Weise nach. Es ist außerdem durch die wirksamste Behandlung des Lichts und des Helldunkels, sowie durch die höchste Sorgfalt der Zeichnung bemerkenswerth.

Mit zwei Bildern bester Qualiät ist auch der geniale Jan Steen vertreten. Das größere derselben schildert mit breitem Pinsel bei ziemlich großem Maßstabe der Figuren einen Streit zweier Spieler, von denen der eine vom Tische aufgesprungen ist und zu seinem Degen greift, jedoch, während der Andere mit dem Messer droht, durch die herbeigestürzte, ihm in die Arme fallende dicke Wirthin vom Angriff zurückgehalten wird. Die veee Umgebung, bis auf den bellenden Hund herab, ist mit

en verschiedenartigsten Empfindungen bei diesem, hier Schrecken, dort Heiterkeit hervorrufenden Auftritt betheiligt. Dabei ist überall die lebhafteste momentane Bewegung in vollendeter Zeichnung festgehalten, zugleich die gesammte Komposition meisterhaft ab⸗ 1“ 8 u“ 1“ 1“

8

geschlossen. Die „lustige Gesellschaft“, Q in dem Motiv der Darstellung von ziemlich 2. A. Derbheit ist, verbindet dieselben Vorzüge der Komposition zed der Zeichnung mit der ausdruckvollsten und feinsten Chartteristik und der höchsten Sorgfalt der malerischen Behandlug. 8 Von Adrian van Östad finden wir dann noch ein kleines vorzüglich getöntes Intaeur mit der vom Rücken her sichtbaren Figur eines Bauern, ger, die Hand⸗auf den Schenkel stützend, in ruhigem Behagen vor einem Kamin dasitzt; von Isaak van Ostade ein grors, effektvoll beleuchtetes Brustbild eines lachenden Bauern, vot Craebbeek, einem Schüler des Adrian Brouwer, den keck ingesetzten Kopf eines Trinkers; von Brekelenkamp eine sagfältig gemalte Marktscene mit drei Figuren; von Ryckaert einem Schüler des Teniers, die Unter⸗ haltung eines ganz emsthaft dreinschauenden jungen Burschen mit einem närrisch zerumpt gekleideten Blödsinnigen, ein Bild von sehr lebensvollt Charakteristik, feinem Ton und großer Sorgfalt der Ausföhrung, und von Diepraem einen „Härings⸗ esser?, der, neber einer Tonne sitzend, mit dem Ausdruck un⸗ gestörtesten Behagens seine Mahlzeit verzehrt, eine in Miene und Geberde, ir der nachlässigen Haltung des Körpers und der Bewegung dr Hände dem Leben mit wunderbar feiner Beob⸗ achtung abgevonnene Charakterfigur, die auch in Zeichnung und Kolorit als vortrefflich bezeichnet werden muß. Der wenig be⸗ kannte Pieter Codde endlich erscheint mit einer Karnevals⸗ scene, di in einer Garderobe vier junge theilweise kostümirte Männer in lustiger Unterhaltung vorführt und durch kräftige Farbe, bestimmte Zeichnung und markigen Vortrag erfreut.

Der Verein deutscher Strafanstaltsbeamten

trat am Freitag noch zu einer dritten Hauptversammlung zusammen, um die Frage: „Ob zu einer ersprießlichen Durchführung der Einzelhaft die Trennung der Gefangenen auch in Kirche und Schule und im Spazier⸗ hofe nothwendig ist, und ob zur Erreichung des angeführten Zweckes die Masken entbehrt werden können?“ endgültig zu erledigen. Auf Vorschlag des Geh. Regier⸗Raths Illing wurde der Vorsitz wiederum dem General⸗Staatsanwalt Dr. Schwartze (Dresden) übertragen. Der Referent Direktor Wirth (Moabit) führte noch einmal die Motive an, die ihn bestimmen, für die Trennung der Gefangenen in Schule, Kirche und Spazierhof und Beibehaltung der Mas⸗ ken einzutreten. Der Ansicht des Referenten schlossen sich in län⸗ geren Auseinandersetzungen noch mehrere Redner an, welche zum Theil mit ihren persönlichen Erfahrungen die Beibehaltung des jetzigen Systems befürworteten. Hingegen sprachen gegen die Trennung in Schule, Kirche und Spazierhof Direktor Strosser (Münster), Direktor Krohne (Vechta), Pastor Scheffer (Boppart) Direktor Laugreuter (Bremen) und Direktor Gollert (Brandenburg). Letzterer führte den statistischen Nachweis, 8 zur ersprießlichen Durchführung der Einzelhaft die Trennung in Schule, Kirche und Spazierhof, wie das Tragen der Masken nicht nothwendig sei. Die Zahl der Disziplinarstrafen in Moabit hat in den Jahren von 1860 —1870 70 % aller Gefangenen betragen; davon kamen zwei Drittheile auf Bestrafungen wegen Kommunikatipn mit anderen Gefangenen. Unter den Rückfälligen der Sträfanstalt Brandenburg befanden sich im Jahre 1871 18 %, 1872 21 , 1873 29 %. Rückfällige aus dem Zellengefängnisse zu Moabit: im Jahre 1873 wurden nach Brandenburg 62 Rückfällige aus dieser Anstalt und aus Moabit eingeliefert. Mithin hatte die gänzliche Isolirung fast gar keinen praktischen Nutzen. Bei der Abstimmung wurden schließlich die Fragen: „Ist zur ersprießlichen Durchführung der Einzelhaft die Trennung der Gefangenen auch in Kirche, Schule und auf dem Spa⸗ zierhofe nothwendig? Können zur Erreichung dieses Zweckes die Masken entbehrt werden?“ mit 42 gegen 39 Stimmen im ersten Theile ver⸗ neint, im zweiten Theile besaht.

Am Donnerstag hatten die Mitglieder des Vereins auf Einladung der Regierung einen Ausflug nach Potsdam unternommen, an

welchem sich auch der Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt betheiligte.

Mittelst Extrazuges trafen dieselben Nachmittags 2 ¾ Uhr an der Wild⸗ parkstation ein, wo der Inspektor Bethge aus Potsdam die Gäste er⸗ wartete, um sie von dort nach dem Neuen Palais, dem Freundschafts⸗ tempel, Charlottenhof, dem japanischen Hause, dem Orangeriehause, Sanssouci und zur Friedenskirche zu führen. Diese vom schönsten Wetter begleitete, von der Versammlung mit großem Interesse unter⸗ nommene Wanderung dauerte bis um 6 Uhr; dann erfolgte die Rück⸗ kehr nach dem Bahnhof, in dessen oberen Saale ein Diner für die Gäste veranstaltet war. Unter den Klängen des Liedes: „Was ist des Deutschen Vaterland“ nahm die Gesellschaft 8 Den ersten Toast auf Se. Majestät den Kaiser und önig brachte der General⸗Staatsanwalt Dr. Schwarze (Dresden) aus. Das laute, begeisterte Hoch hallte im Saale wieder, indem die Musik das Lied „Heil Dir im Siegerkranz“ spielte. Der Geheime Regie rungs⸗Rath Illing gedachte der verbündeten deutschen Fürsten und freien Städte, während Direktor Eckert aus Brucksal sein Glas der Königlich preußischen Staatsregierung weihte. Hierauf nahm der Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt das Wort und leerte sein Glas auf das Wohl des Vereins. Regierungs⸗Rath d'Allinge aus Zwickau ge⸗ dachte Berlins, als der Metropole der Intelligenz, ihm dankte Stadt⸗ erichts⸗Rath Eberty und trank auf die Verbrüderung der Völker zur

efreiung von Verbrechen und Laster, Der General⸗Sekretär Ploos van Amstel (Niederlande), Dr. Hauwitz aus Dänemark und Staats⸗ anwalt Scheitz aus Oesterreich dankten für die freundliche Aufnahme, letzterer die Zusammengehörigkeit Deutschlands und Oesterreichs be⸗ tonend. Nachdem der Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt noch ein Hoch auf die Gäste des Vereins ausgebracht, wurde gegen 11 Uhr die Tafel -öeaen und ein Extrazug führte die Versammlung nach Berlin zuruͤck.

Redakrion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Dincht W. Elsner Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsr gister⸗Beilage Nr. 162).

Landwirth Johann Carl Apel, wegen wiederholter

besondere Kennzeichen einen Wasserbruch und auf

berfleck.

liegt und mit einem Grundsteuer⸗Reinertrage von

1.1““

X

4. Verloosung, Amsrtisation, Zinszahlung u. f. v

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Steckbrief. Der frühere unten näher bezeichnete

Urkundenfälschung zu einem Jahre Gefängniß, auf welche Strafe jedoch zwei Monate durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt zu erachten, rechts⸗ kräftig verurtheilt, hat sich der Strafvollstreckung entzogen. Es wird ersucht, den ꝛc. Apel im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die nächste preußische Gerichtsbehörde zum Zwecke der Strafvollstreckung abliefern zu lassen. Berlin, den 26. August 1874. Königliches Stadtgericht. Ab⸗ theilung für Untersuchungssachen. Deputation I. für Schwurgerichtssachen. Signalement. Der zc. Apel ist am 2. Juni 1833 hier geboren, evangelischer Re⸗ ligion, 172 Centimeter groß, hat blonde Haare, hell⸗ blaue Augen, blonde Augenbrauen, rothen Schnurr⸗ und Lippenbart, breites Kinn, lange Nase, großen Mund, dicke Lippen, ovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, unvollständige Zähnc, ist kräftiger Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat als

der linken Wange einen erbsengroßen behaarten Le⸗

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Subhastations⸗Patent als Vorladung.

83156] Nothwendiger Verkauf.

Das im Großherzogthum Posen im Wreschener Kreise belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 6

Blatt 8— auf den Namen des Gutsbesitzers Paul

S 8 Herrmann Nehring eingetragene Gut Sokolnik, welches mit einem Flächeninhalte von 461 Hektaren 63 Aren 70 Quadratmeter der Grundsteuer unter⸗ liegt und mit einem Grundsteuer⸗Reinertrage von 1127,04 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 499 Thlr. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation am 29. Oktober d. J., Vormittags um 10 Uhr, im Lokale des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Wreschen, 14. Juli 1874. Königliches Kreisgericht. I. 12 Der Subhastationsrichter.

5

Subhastations⸗Patent als Vorladung.

Rethsesaiger Verkauf. Das in der Ortschaft Sokolnik unter Nr. 48 belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 85 ff. auf den Namen des Gutsbesitzers

Paul Nehring eingetragene bäuerliche Grundstück, welches mit einem Flächeninhalte von 140 Hektaren 95 Aren 90 Quadratmeter der Grundsteuer unter⸗

431,88 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 49 Thlr. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastatin— am 29. Oktober d. J., G Vormittags um 10 Uhr, im 8 des unterzeichneten Gerichts versteigert werden.

Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den .“

30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr,

im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden

Wreschen, den 14. Juli 1874. 8

Königliches Kreisgericht I. Der Subhastationsrichter.

Subhastations⸗Patent als Vorladun 88158] Nothwendiger Verkauf.

Das in der Ortschaft Sokolnik unter Nr. 26 und 27 belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 15, Blatt 321 auf den Namen des Gutsbesitzers Paul

Herrmann Nehring eingetragene Gut Wybra⸗

nictwo genannt, welches mit einem Flächeninhalte

von 103 Hektaren 25 Aren 30 Quadratmeter der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer⸗ Reinertrage von 334,70 Thlrn., zur Gebäudesteuer aber nicht veranlagt ist, soll im Wege der en⸗ digen Subhastation am 29. Oktober d. J., Vormittags um 10 Uhr, im 1. des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Wrescheun, den 14. Juli 1874. 1t Königliches Kreisgericht. I.

Der Subhastations⸗Richter.

E1“

von öffentlichen Papieren.

9. Central⸗Handels⸗Repister (einschl. Konkurse).

sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus. *

Erscheint in separater Beilage.

[2272] Proecelama.

Auf den Antrag des Knupferschmiedemeisters Christoph Kruemmel zu Lissa wird Zwecks Todes⸗ erklärung das Aufgebot des am 16. September 1836 “] Johann Gustav Adolph Kruemmel, eines

ruders des Antragstellers, eingeleitet, Provocent soll im März 1854 die Königlichen Lande verlassen haben, nach Amerika gegangen sein und soll seit

Jahre 1861 nichts mehr von sich haben hören en.

erselbe resp. dessen unbekannte Erben und Erb⸗

nehmer werden deshalb hiermit aufgefordert, sich

spätestens in dem 1“ am 12. Mai 1875

Vormittags 12 Uhr,

anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Ge⸗

richte schriftlich oder persönlich zu melden und daselbst

weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls der

Verschollene für todt erklärt werden wire.

Schubin, den 20. Mai 1874.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

1“

[825] Bekanntmachung. „† Die unbekann een Erben und Erbnehmer des durch Erkenntniß des Königlichen Kreisgerichts zu Posen vom 30. Januar 1865 für todt erklärten ehemaligen polnischen Offiziers Alexander von Kezewski wer⸗ den hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 22. Januar 1875, Vorm. 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗Rath Motty in unserem Geschäftszimmer Nr. 13 anberaumten Termine mit ihren Ansprüchen zu melden, widrigenfalls dieselben damit werden präkludirt werden, und der Nachlaß des Alexander von Kczewski, welcher aus einem Be⸗ trage von ungefähr 2800 Thalern besteht, dem König⸗ lichen Fiskus zugesprochen werden wird. Posen, den 10. Februar 1874. Königliches Kreisgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Zur Versteigerung von circa 400 Rmtr. Birken⸗ Kloben, 11 Rmtr. Birken⸗Spaltknüppel, 215 Rmtr. Erlen⸗Kloben, 20 Rmtr. Erlen⸗Spaltknüppel, 17,973 Rmtr. Kiefern⸗Kloben I. Klasse, 3510 Rmtr. Kie⸗ fern⸗Spaltknüppel I. Klasse, 8365 Rmtr. Kiefern⸗ Kloben II. Klasse, 1775 Rmt. Kiefern⸗Spaltknüppel II. Klasse auf dem Königlichen Holzhofe zu Prze⸗ chowo wird hierdurch Termin auf den 16. Septbr. e., Vormittags 11 Uhr, in dem Quastschen Gasthause zu vPegechonh⸗ bei Schwetz anberaumt. Die wesent⸗ lichsten Verkaufsbedingungen sind folgende: 1) Die Anforderungspreise sind festgesetzt auf: 1 Thlr. 18 Sgr. pro Rmt. Birken⸗Kloben, 1 Thlr. 6 Sgr. pro Rmtr. Birken⸗Spaltknüppel, 1 Thlr. 10 Sgr. pro Rmtr. Erlen⸗Kloben, 1 Thlr. pro Rmtr. Erlen⸗ Spaltknüppel, 1 Thlr. 6 Sgr. pro Rmtr. Kiefern⸗ Kloben I. Klasse, 24 Sgr. pro Rmtr. Kiefern⸗Spalt⸗ knüppel I. Klasse, 1 Thlr. 2 Sgr. pro Rmtr. Kie⸗ fern⸗Kloben II. Klasse, 22 Sgr. pro Rmtr. Kiefern⸗ Spaltknüppel II. Klasse. 2) Bei kleineren Holz⸗

antitäten bis einschließlich 140 Rmtr. ist der ganze

teigerpreis sofort an den im Termin anwesenden Kassenbeamten zu erlegen. 3) Bei größeren Holz⸗ quantitäten ist der vierte Theil des Kaufpreises so⸗ fort, der Rest betrag 89 bis zum 28. Oktober 1874 inkl. bei der Königlichen Kreiskasse zu Schwetz einzuzahlen. Die weiteren Verkaufsbedingungen wer⸗ den im Termin bekannt gemacht. Marienwerder, den 1. September 1874. Der Ober⸗Forstmeister.

[3742] Bekanntmachung.

Die Lieferung des Bedarfs der Königlichen See⸗ handlung an Brennholz für das Jahr vom 1. Ok⸗ tober 1874 bis dahin 1875, bestehend in etwa:

225 Kubikmeter buchen und

15 Kubikmeter kiefern Klobenhol)z, soll dem Mindestfordernden überlassen werden. Liefe⸗ rungslustige werden daher aufgefordert, die Preise, für welche sie dieses Holz unter den in der Geheimen Seehandlungs⸗Registratur zur Einsicht ausliegenden Bedingungen liefern wollen, in schriftlichen versiegelten Offerten mit der Aufschrift: , Irs bis spätestens den 12. September d. Is. an die gedachte Registratur abzugeben.

Berlin, den 25. August 1874. 8 General⸗Direktion der Seehandlungs⸗Sozietät.

[3888] SLolzlieferung.

Die Lieferung des Brennholzbedarfs für die hie⸗ sigen Königlichen Theatergebäude, aus Lirca 80 Hau⸗ fen Kiefern Klobenholz bestehend, soll für das Jahr vom 1. Oktober 1874 bis dahin 1875 an den Mindestfordernden im Wege der Submission in Entreprise gegeben werden. 18

Die Lieferungsbedingungen sind bei dem Haus⸗ polizei⸗Inspektor Hoffmeister im Königlichen Schau⸗ spielhause einzusehen.

Lieferungslustige werden aufgefordert, ihre versie⸗ elten Offerten unter der Aufschrift „Holzlieferung“ bis zum 20. September c., Vormittags 12 Uhr, im Königlichen Theater⸗Büreau, Französische Straße 36 A., einzureichen.

Berlin, den 3. September 1874.

General⸗Intendantur der Königlichen . Schauspiele.

Von meinen anerkannt billigen Wohnhausern stehen wieder 2 Stück zum Verkauf.

Preis 5500 Thlr. à Wohnhaus, à 2500 Thlr.

[3775]

Anzahlung,

enthaltend 6 Stuben, 1 Küche, 1 Speisekammer, 4 Keller, 2 Böden, Hof, Stall, Vorgarten.

Geschmackvolle comfortable Einrichtung. Lichterfelde, Anhalter Bahn.

[3767]

1

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jüngsten Huller Dampfer erhielten wir eine sehr schöne Auswah 1“

Southdown⸗, Cotswold⸗, Hampshire⸗ und Oxforddown⸗Böcke, Lincolnshire Eber und Sauen,

von den renommirtesten Englischen Züchtern in Commission.

Shorthorn Bullen und Fersen,

Schütt & Ahrens

Pferde⸗Auktion. Am 14. September cr., Vor⸗ mittags von 10 Uhr ab, sollen auf dem FfafeFlaße zu Fuüͤrstenwalde ca. 50 ausrangirte Königl. Dienst⸗ pferde des unterzeichneten Regiments öffentlich meist⸗ bietend, gegen sofortige Bezahlung in preußischem Gelde verkauft werden. Ulanen⸗Regiment Kaiser Alexander von Rußland (1. Brandenbg.) Nr. 3.

Pferde⸗Verkauf. Sonnabend, den 12. Sep⸗ tember er., Vormittags 9 Uhr, sollen vor der be⸗ deckten Reitbahn in der Neustadt in Brandenburg a./H. 10 Kavallerie⸗Pferde öffentlich gegen gleich baare Bezahlung an den Meistbietenden verkauft werden. C. Q. Eggersdorf, den 3. September

1874. .. Kürassier⸗Regiment. Submission

[3905] auf Lieferung von Conceptpapier.

Die Lieferung des Bedarfs des unterzeichneten Magazins an gut geleimtem Maschinen⸗Concept⸗ papier zu Druckformularen für das Jahr 1875 soll im Wege der Submission an den Mindestfordernden vergeben werden.

Der muthmaßliche Bedarf beträgt: 8 a. 1200 Rieß Papier großen Formats in weiß⸗ gelber Farbe, der beschnittene Bogen zu 41,88

Centimetern (16 Zoll) Höhe und 51 Centi⸗

metern (19 ½ Zoll) Breite, das Rieß zu 500

Bogen und zum Gewichte von 16—17 Pfund,

b. 2000 Rieß Papier kleineren Formats in

weißgelber Farbe, der beschnittene Bogen zu

36,82 Centimetern (14 Zoll) Höhe und 44,46

Centimetern (17 Zoll) Breite, das Rieß zu

Pn und zum Gewichte von 11— 12

fund,

c. 1500 Rieß Papier kleinen Formats in weiß⸗ gelber Farbe, der beschnittene Bogen zu 34 Centimetern (13 Zoll) Höhe und 42 Centi⸗ metern (16 ½ Zoll) Breite, das Rieß zu 500 Bogen und zum Gewichte von 8 ½ 9 Pfund,

d. 150 Rieß Papier in rother Farbe, Größe, Bogenzahl und Gewicht wie zu c. und

e. 150 Rieß Papier Median⸗Format in weiß⸗ gelber Farbe, der beschnittene Bogen zu 47 Centimetern (18 Zoll) 8 metern (23 Zoll) Breite, das Rieß zu 500 Bogen und zum Gewichte von 24 25 Pfund.

Das Papier ist in Doppelbogen abzuliefern, es muß von Flecken, Löchern, Brüchen ꝛc. frei und zum Beschreiben mit Stahlfedern tauglich, auch genügend Fheien sein, damit die Tinte nicht löscht oder durch⸗ scheint. b 8

Die Lieferungen haben auf jedesmalige Bestellung

8

des unterzeichneten Magazins ungesäumt und spä⸗ din 8 rech 1— ver. testens binnen 3 Tagen zu erfolgen, und muß der Die Gebäude sind täglich zwischen 11 und 12 Uhr Lieferant daher ein angemessenes Ouantum von jeder Vormittags und zwischen 5 und 6 Uhr Nachmittags

Papiergattung, etwa den fünften Theil des Jahres⸗

edarfs, vorräthig auf Lager halten. Jeder Lieferung sind zum Ersatz zent Papier in natura kostenfrei beizugeben.

Schriftliche Anerbietungen sind unter Beifügung von Proben in den vorgeschriebenen Größen und en mit Angabe des Preises und Gewichtes pro

ieß bis zum 15. Oktober d. J. versiegelt und portofrei an die unterzeichnete Behörde einzusenden, auch auf dem Kouvert mit „Suhmission auf Pa⸗ pier zu Druckformularen“ zu bezeichnen. b

Später eingehende Lieferungsanerbietungen bleiben unberücksichtigt.

Berlin, 31. August 1874.

Königliches Haupt⸗Stempel⸗Magazin.

189111 Suhmissions⸗Anzeige.

Die Lieferung von 10,000 Tonnen à 1000 Kilo Brohler resp. Plaidter Tuffsteinen für die Hafen⸗ bauten an der Kieler Bucht soll

am 21. d. J. Mittags 12 Uhr, im Wege der Submission sicher gestellt werden.

Reflektanten wollen ihre desfallsige und mit der Aufschrift: . .“

„Submission auf Tuffsteine

versehene Offerte bis zu dem vorangegebenen Termine

der unterzeichneten Kommission verschlossen und porto⸗ frei einsenden. 1 1

Die im diesseitigen Bureau zur Einsicht auslie⸗ genden Lieferungs⸗Bedingungen werden auf Verlangen vn gegen Erstattung der Kopialien auch per Post ü 8

eel, den 2. September 1874. Kaiserliche Hafenbau⸗Kommission.

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E1““

Höhe und 60 Centi⸗

iauss . 2. stunden einzusehen, des Druckereiausschusses zwei Pro⸗ lnennne Faisele L“

[3880] Bekanntmachung den Verkauf von Baustellen im Stadt⸗

erweiterungsterrain betreffend. Von dem Stadterweiterungsterrain sollen die 20 Baustellen, in welche der südlich der Kronprinzen⸗ straße und nördlich des im Bau begriffenen neuen Theatergebäudes belegene Block 9 eingetheilt ist, am Montag, den 12. Oktober c., Vormittags 10 Uhr, im Bürgersaale des Rathhauses zum öffentlich meist⸗ bietenden Verkauf ausgeboten werden. u“ Die Größe der Baustellen ist auf dem Einthei⸗ lungsplane angegeben, welcher nebst den Verkaufs⸗ bedingungen schon vor dem Termine in unserem Se⸗ kretariate (Zimmer Nr. 1) eingesehen werden kann und dort auch gegen Zahlung von 2 ½ Sgr. in einer Kopie verabfolgt werden wird. Magdeburg, den 31. August 1874. Der Magistrat der Stadt Magdeburg Hasselbach.

80 Königliche Ostbahn.

Das für die Bahn⸗Verwaltung entbehrlich ge⸗ wordene s Wohnhaus des Betriebs⸗In⸗ spektors nebst Stallgebäude auf dem hiesigen Bahn⸗ hofe soll im Wege der öffentlichen Submission zum Abbruch verkauft werden.

Das Wohnhaus, aus Fachwerk mit Ziegelverblen⸗ dung, ist 19,15 M. lang, 9,7 M. breit, mit einem vorspringenden Risalit von 5,2 M. Breite, 0,78 M. Tiefe; es ist eine Etage hoch und beträgt die Etagen⸗ höhe 3,5 M. Das Stallgebäude aus Ziegelfachwerk ist 42 M. lang, 5,2 M. breit und 3,5 M. hoch. sceefrrben sind versiegelt und portofrei mit der Auf⸗

rift:

„Submission auf Verkauf des Betriebs⸗

Inspekorgebändes nebst Stall auf Bahnhof

Insterburg“ bis zum Termin Sonnabend, den 8 Vormittags

r, dem Unterzeichneten einzureichen, in dessen Bureau die Eröffnung der Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird. Offerten, die nach der Terminsstunde eingehen, oder den Be⸗ dingungen nicht entsprechen, bleiben unberücksichtigt.

zu besichtigen. Die Submissions⸗Bedingungen sind im Bureau des Unterzeichneten während der Dienst⸗ können aber auch auf portofreie

Insterburg, den 18. August 1874. .““ Königliche I1“ VI.

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Königliche Saarbrücker Eisenbahn. Moselbahn.

Im Wege der Submission sollen nachstehende Ar⸗ beiten und Lieferungen im Ganzen oder im Einzelnen vergeben werden. 1

1) die Maurer⸗, Tischler⸗, Glaser⸗ und Anstreicher⸗ Arbeiten inklusive Materiallieferung mit Ausnahme der Bruchsteine zur Herstellung eines Beamten⸗ Wohnhauses in der Nähe der Stadt Cochem;

2) die Lieferung von 2000 Kubikmeter Mauersand, loco Cochem;

3) die Lieferung von eichenen respektive kiefernen Bahnschwellen von 2,5 Meter Länge, 20 bis 25 Cen⸗ timeter Breite und 11 bis 15 Centimeter Höhe bhex-ön Fördergeleise und zwar:

500 Stück loco Cochem, 500 Eller an der Mosel.

Die bezüglichen Zeichnungen, sowie die Bedingun⸗

en, Massen und EEE können im hiesigen hibibeilungs⸗Burean eingesehen werden. 3921]

Offerten beliehe man bis zum

15. September ecurr. an den Unterzeichneten einzureichen. Cochem, den 1. September 1874. Der Eisenbahn⸗Baumeister. Lengeling. 1