1874 / 215 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Sep 1874 18:00:01 GMT) scan diff

tretende Aufhebung der Verfügung vom 29. August 1873, welche das nach Frankreich importirte Getreide und Mehl von der durch das Gesetz vom 30. Januar 1872 darauf gelegten Entrepot⸗Zuschlagsteuer ausnahm.

Gestern Abend 7 ½ Uhr ist Guizot endlich seinen schweren Leiden erlegen. Derselbe starb in Valricher und wird auf dem Kirchhofe von St. Quen, wohin Valricher gehört, beerdigt werden. Nach einer von ihm ausgesprochenen Willens⸗ bestimmung soll keinerlei Einladung zu seiner Beerdigung erfolgen, auch soll an seinem Grabe keine Rede gehalten werden.

14. September. (W. T. B.) Bei der gestrigen Ersatzwahl für die Nationalversammlung im Departement Maine⸗et⸗Loire erhielt soweit das Wahlergebniß bis jetzt bekannt ist Maillé (Republikaner) 36,408, Bruas (Septennalist) 22,212 und Berger (Bonapartist) 19,172 Stimmen. Es ist eine Stichwahl durchs Loos wahrscheinlich, sofern durch die noch rückständigen Wahl⸗ resultate das Stimmzahlverhältnß für die einzelnen Kandidaten sich nicht wesentlich verändern sollte.

Nach dem nunmehr vorliegenden definitiven Resul⸗ tat der Ersatzwahl im Departement Maineset⸗Loire hat Maillé (Republikaner) 45,187, Bruas (Septennalist) 26,025 und Berger (Bonapartist) 25,420 Stimmen erhalten. Es ist sonach eine Stichwahl erforderlich.

Spanien. Madrid, 12. September. (W. S offizielle Empfang des Grafen von Katzfeld und des Grafen Ludolf durch den Marschall Serrano hat heute stattgefunden. Graf von Hatzfeldt äußerte: Se. Majestät der Deutsche Kaiser, von dem Wunsche beseelt, zur Wiederher⸗ stellung des Friedens und der Ordnung in Spanien beizutra⸗ gen, habe die gegenwärtige Regierung der Exekutivgewalt in Spanien anerkannt und hoffe, daß Marschall Serrano die Prin⸗ zipien der sozialen Ordnung durch konservative Mittel aufrecht zu erhalten wissen werde. Der Marschall erwiderte, die spanische Regierung werde die Hoffnungen Europas rechtfertigen und Alles vermeiden, was die Grundsätze der Civilisation aufs Neue erschüttern könnte; sie werde es sich angelegen sein lassen, die Sympathie zwischen Deutschland und Spanien noch inniger zu gestalten. Der Marschall drückte alsdann seine Dankbarkeit aus für die freiwillige Anerkennung, welche die spanische Re ie⸗ rung, Dank dem Einfluß und der Initiative Deutschlands, ge⸗ funden habe. Der österreichische Gesandte, Graf Ludolf, ge⸗ dachte in seiner Ansprache der zwischen Spanien und Oesterreich bestehenden historischen Beziehungen, worauf Marschall Serrano in ähnlicher Weise, wie dem deutschen Gesandten gegenüber, seinen dankbaren Empfindungen Ausdruck gab.

Wie die amtliche „Gaceta“ meldet, haben die Carlisten mit einer Anzahl Gefangener Catavieja verlassen.

Die „Gaceta“ veröffentlicht ferner eine amtliche Bekannt⸗ machung über die Einlösung der am 1. Juli d. J. ver⸗ fallenen Schatzschein⸗Coupons. Nach der betreffenden Ver⸗ ordnung können die letzteren bei Einzahlungen auf die neue An⸗ leihe von 75 Millionen Pesetas wieder in Zahlung gegeben wer⸗ den und zwar in der Weise, daß bis zur Hälfte eines gezeichneten Betrages die Zahlungsleistung mittelst Schatzschein Coupons er⸗ folgen kann.

Ruiz Dana ist zum Chef des Generalstabes der Nordarmee ernannt worden.

Nachrichten aus der französischen Grenzstadt Osseja über Perpignan, 13. September, besagen, daß die Carlisten große Fourage⸗ und Kriegsvorräthe in Seu de Urgel (südwest⸗ lich von Puycerda) anhäufen, und daß Saballs neue Vorberei⸗ tungen trifft, um Puycerda in Brand zu stecken. Derselbe er⸗ wartet hierzu nur noch die Befehle des Prätendenten. Aus Puycerda sind viele Bewohner ausgewandert. Die Regie⸗ rungstruppen, die in Puyvcerda eingerückt waren, haben dasselbe wieder verlassen und sind in 3 verschiedenen Kolonnen in der Richtung von Gerona, Vich und Manresa abgezogen. Die letztgedachte Kolonne soll einen Zug mit Lebensmitteln nach Berga geleiten. Die Carlisten in Catalonien, wohin Don Al⸗ fonso über Fraga eingedrungen ist, haben eine Verstärkung von 1500 Mann aus der Provinz Valencia erhalten.

Portugal. Lissabon, 10. September. Die 114 Lanciers, welche vom Kriegsgerichte der Insubordination schuldig befunden worden, sind gestern von Estremoz hier ein⸗ gebracht und in den Thurm St. Julio eingesperrt worden. Der

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Rest des Regiments Campo Mayor gesandt worden, und das 7. Infanterie⸗Regi⸗ ment wird vorläufig in Estremoz garnisoniren.

Rumänien. Bukarest, 12. September. Gestern machte der hier eingetroffene ungarische Kommunikations⸗ Minister Graf Zichy allen rumänischen Ministern sowie dem Kammer⸗Präsidenten seinen Besuch und empfing deren Gegenbesuche. Zwischen dem ungarischen und dem rumänischen Kommunikations⸗Minister wurde bezüglich der technischen Fragen der Anschlüsse eine vollständige vorläufige Verständigung erzielt. Beide Minister werden morgen den Tömös⸗Paß in Begleitung von Sachverständigen besichtigen, und wird Graf Zichy alsdann über Kronstadt zurückreisen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. Sep⸗ tember. Der Kaiser ist nach einem im „Reg.⸗Anz.“ veröffent⸗ lichten Telegramm am 9. September Mittags wohlbehalten in Livadia eingetroffen.

Amerika. Washington, 12. September. (W. T. B.)

Der vom landwirthschaftlichen Departement veröffentlichte Bericht konstatirt, daß die Aussichten für die Baumwollenernte im

Monat September in Folge der großen Hitze und Trockenheit

sich verringert haben und um 20 Proz. schlechter stehen, als im Monat August. Die Ernte werde höchstens zwei Drittel des mittleren Jahresdurchschnitts betragen. .

New⸗York, 14. September. (W. T. B.) Die Behörden von Augusta (Geor gia) veranschlagen die diesjährige Baum⸗ wollenernte im Ganzen auf 3,500,000 bis 3,700,000 Ballen. Die Schätzungen in Galveston und New⸗Orleans sind geringer.

Pernambuco, 13. September. (W. T. B.) Aus Rio de Janeiro wird vom 7. September gemeldet: Heute, am Jahrestage der Unabhängigkeitserklärung Brasiliens, fand ein Tedeum statt. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen die Glückwünsche des diplomatischen Corps, der Minister und der Kammer. Abends erfolgte eine glänzende Illumination der

Stadt.

Asien. Aus Indien wird der „Times“ gemeldet, daß alle Besorznisse betreffs des Eintritts eines zweiten Hungers⸗ nothjahres vorüber sind. Es hat sich fast üͤberall reichlicher Regen eingestellt, und man erwartet, die Ernte werde im Allge⸗ meinen eine günstige sein. Der Feldzug gegen die Hungersnoth schließt rasch, v nützliche öffentliche Bauten fortgesetzt wer⸗ den dürften. Die Regierung verfügt nur auch über 40,000 Tonnen Reis.

Der „Times“ zufolge hat Jacub, der Emir von Kashgar, die chinesischen Truppen, die seine Grenze bedrohten, besiegt. Die Streitkräfte des Emirs wurden von dessen Sohne. befehligt und bestanden theilweise aus fremden Hülfstruppen.

Der Aufstand in Khokand macht nach St. Peters⸗ burger Berichten stetige Fortschritte. Die Insurgenten, von der Bevölkerung im Geheimen begünstigt, werden jeden Tag mäch⸗ tiger. Die Städte Kassontschut und Margala werden belagert.

Nr. 66 des „Amts⸗Blatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: General⸗Verfügungen vom 12. September 1874. Seepostverbindungen mit Ostindien, China, Japan ꝛc.; vom 10. September 1874. Fahrpostverbindungen nach Rußland im Transit durch Oesterreich⸗Ungarn; vom 8 September 1874. Spedition der mit Begleitscheinen versehenen Packetsendungen nach dem Zeoll Auslande; vom 9. September 1874. Rechtzeitige Er⸗ neuerung der Zeitungsabonnements; Unzureichend frankirte Briefe aus der Kolonie Südaustralien.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Der Handels⸗Minister Dr. Achenbach hat sein Mandat als Reichstags⸗Abgeordneter für den 1. Wablkreis des Regierungsbe irks Arnsberg (Siegen⸗Wittgenstein⸗Biedenkopf) niedergelegt, da derselbe als preußischer Bevollmächtigter in den Bundesrath eintritt, und mit dieser Stellung ein Reichstagsmandat unvereinbar ist.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin. Am 11. d. M. verstarb hierselbst der Geheime Justizrath und ordentliche Professor der Rechte Dr. L. E. Heydemann im 70. Lebensjahre.

ist als Besatzung nach Villaviciosa und

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„— Bei dem zu Ehren Sr. Majestät des Königs und Sr. Kai⸗ serlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reichs und von Preußen am 4. September veranstalteten städtischen Diner in Heilbronn waren in dem Empfangssalon neben dem Rathssaal folgende Urkunden aus dem städtischen Archiv aufgelegt: In einer Mappe: Wappen der Stadt von 1680. Vorläufiger Schutz⸗ brief im Schmalkaldischen Krieg vom Herzog Alba vom Lager zu Lendsiedel vom 14. Dezember 1546, nebst einer Ausfertigung dieses Briefes in lateinischer Sprache. Bestätigung desselben Schutz⸗ briefes durch Kaiser Karl V., Rothenburg ag. d. T. vom 15. Dezember 1546. Antwort des Feldmarschalls Tilly auf eine Beschwerde des Ausschusses der freien Reichsritterschaft in Schwaben über übermäßige Quartierlast vom 16. Juli 1628. Kapitulationsurkunde der Stadt mit dem schwedischen General Gustav Horn vom 23. Dezember 1631. Schenkungsurkunde Gustav Adolfs von Schweden über heimgefallene Ehrenbergsche Güter an einen Heil⸗ bronner, Memmingen vom 25. Mai 1632. Zuschrift des schwedischen Kanzlers Oxenstierna wegen Fortsetzung des Ulmer Konventstags in Heilbronn vom 22. Februar 1663 (vgl. Heilbronner Vertrag von 1633). Engagement eines Heilbronners durch Christian IV. König von Dänemark, Kopenhagen, 7. Juni 1645. Reisevorweis der Königin Christine von Schweden an einen Heilbronner zur Reise nach Straßburg, Stockholm, vom 7. Mai 1649. Abschied eines Heilbron⸗

ners aus sranzösischen Diensten von Ludwig XlV. vom 9. November

1651. Schreiben des Markgrafen Ludwig von Baden an den Ma⸗ gistrat wegen Einquartirung, Steppach, vom 15. Juni 1696. Schreiben des Prinzen Eugen von Savoyen an den Magistrat wegen Auffangens von Deserteuren, Miltenberg vom 8. August 1711. Unter Glas und Rahmen befanden sich: Beschwerdeschreiben des Ritters Götz von Berlichingen an den s

ten Thurm. Verwendungsschreiben des Ritters Franz von Sickingen

zu Gunsten von Götz. Bitte Schillers an den Magistrat um Auf⸗

enthaltserlaubniß in Heilbronn. In der Stadtrechnung von 1799

Quittung des Generaks, späteren Marschalls Ney über eine Kriegs⸗ Diese Urkunden, welche

kontribution der Stadt von 100,000 Franken. alle eigenhändig unterschrieben, deren vier letztere auch eigenhändig von den Betreffenden geschrieben sind, erregten bei den anwesenden Gästen das höchste Interesse.

Gewerbe und Handel. Breslau, 13. September. (W. T. B.) In der Reinigungs⸗

maschine der Gebr. Stollerschen Mühle brach heute früh kurz . 1 Obgleich die Feuerwehr bereits sehr zeitig eintraf, konnte dieselbe doch nicht mehr des Feuers Herr werden, da

vor 4 Uhr Feuer aus.

auch das Mehlmagazin bereits in hellen srand, und ist die Müͤhle in wenigen Stunden bis auf den Grund niedergebrannt. 1 Verkehrs⸗Anstalten. Wien, 12. September. tion der Karl⸗Ludwigs⸗Bahn macht bekannt, daß sich der auptkassirer der letzteren, Bunzl, heute Morgen in dem Bureau er⸗ chessen habe. Wie aus einem an den General⸗Direktor zurückgelasse⸗ nen Briefe hervorgehe, sei Melancholie das Motiv des Selbstmordes gewesen, die von dem Verstorbenen verwalteten Kassen befänden sich in vollständigster Ordnung. New⸗York, 12. September. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Donau“ ist heute hier eingetoffen. 8

Königliche Schauspiele.

Dienstag, den 15. September. Opernhaus. (169. Vor⸗ stellung.) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. Elisabeth: Fr. Mallinger. Venus: Frl. Grossi. 1 Tannhäuser: Hr. Niemann. Wolfram: Hr. Betz. Anfang halb 7 Uhr. Hohe Preise.

Schauspielhaus.

7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Mittwoch, den 16. September. lung.) Fantasca. Vorspiel (12 Bildern) von P. Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. (174. Vorstellung.) Der geheime Agent. Fassa in 4 Akten von Hackländer. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗

reise.

Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den

Opernhaus. (170. Vorstel⸗

Hauspolizei⸗Inspektoren Schewe (Opernhaus) und Hoff⸗ werden.. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der

meister (Schauspielhaus) in Empfang genommen

angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.

Ausstellung des Berliner Architektenvereins.

In dem reich mit Fahnen verzierten Exercirhause in der Karl⸗ straße fand am Sonntag Mittag die Eröffnung der Ausstellung des hiesigen Architektenvereins statt. Punkt 12 Uhr betrat das Comité den dem Eingange gegenüberliegenden gußeisernen Pavillon; um den⸗ selben schaarten sich im Halbkreise die Aussteller; der Vorsitzende, 1“ brachte ein Hoch auf Se. Majestät den

aiser und König aus, das in der Versammlung einen lauten und freudigen Wiederhall fand, und erklärte alsdann die Ausstellung für eröffnet. Der weite Raum ist zweckentsprechend verwerthet, indem an den vier Seiten die der Baukunst dienenden Gewerbe in einzelnen Abtheilungen aufgestellt sind, der mittlere Raum dagegen die archi⸗ tektonischen Zeichnungen, welche an einer das ganze Gebäude durch⸗ schneidenden niedrigen Wand, mit zahlreichen Querwänden, aufgehängt sind, enthält. Die Wände, welche die verschiedenen Abtheilungen der Aussteller sondern, tragen an ihrem, dem Inneren des Hauses zuge⸗ wandten Kopfende die vergoldeten Wappen sämmtlicher deutscher Staaten und repräsentiren dadurch die Einheit der deutschen Kunst. Die eingesandten Pläne und Entwürfe sind der Mehrzahl nach nicht neu, indem sie theils fertig gestellt, theils in der Ausführung begriffen sind, oder als Konkurrenz⸗Arbeiten gedient haben; gleichwohl liefern sie in ihrer Gesammtheit den Beweis, zu welcher Blüthe unsere Baukunst gelangt ist, und 8 der deutsche Architekt die äußere styl⸗ volle Schönheit der Gebäude sehr wohl mit einer zweckentsprechenden inneren Einrichtung zu verbinden weit. Aus der großen Anzahl der Pläne machen wir namhaft: Das Kaiserliche General⸗Postamt, einen Ent⸗ wurf des deutschen Parlamentsgebäudes, die Universität in Kiel, die Dome von Cöln und Mainz, den projektirten Dom von Berlin, die Synagoge in Breslau, die Rathhäuser in Berlin und Wien, die Bergwerks⸗Direk⸗ tion in Saarbrücken, die Eisenbahn⸗Direktion ebendaselbst, das Poly⸗ technikum in Dresden und Braunschweig, die Provinzial⸗Gewerbeschule in Cöln, das Stadttheater in Düsseldorf, die Börse in Frankfurt a. M., Schlachthof und Viehmarkt in Pest, die projektirte Markt⸗ ve in der Taubenstraße, die Kaiser⸗Galerie, die Irrenanstalten in

aufbeuren und Saargemünd, das Krankenhaus in Bielefeld, die Ge⸗ bäude des Zoologischen Gartens, die Flora in Charlottenburg, den Kaiserhof Zietenplatz), das Museum in Stuttgart, die Strafanstalt am Plötzen⸗ ee, verschiedene Entwürfe zum Nationaldenkmal auf dem Niederwald, die Kriegerdenkmäler in Zwickau, Brandenburg und Magdeburg, Schloß Eckersdorf, das Pringsheimsche Haus in der Wilhelmstraße, die neue Isarbrücke in München, die Elbbrücke bei Dömitz, die Augustusbrücke in Dresden, verschiedene Tunnelbauten ꝛc.

Was die Baugewerbe betrifft, so giebt die Ausstellung ein treff⸗ liches Bild von den Fortschritten unserer Industrie; die meisten Gegen⸗ stände zeichnen sich entweder durch die Guͤte des Fabrikats, durch prak⸗ tische Ausführung oder durch künstlerisch schöne und geschmackvolle Be⸗ handlung des Stoffes aus. Wir versuchen in nachfolgenden Zeilen, dem Baue eines Hauses folgend, die verwandten Gewerbe möglichst zusammenzustellen und machen diejenigen meistens Berliner

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Firmen namhaft, die sich in hervorragender Weise an der Ausstellung betheiligen.

Die Theorie der Baukunst ist durch mehrere Buchhandlungen vertreten, von denen wir vor allen die von Ernst u. Korn nennen, neben ihr die von Ernst Wasmuth und die polytechnische von Seydel. Auch eine große Anzahl französischer und italienischer Prachtwerke sind ausgestellt. An Zeichen⸗ und Schreibmaterialien haben Spielhagen u. Co. und K. Bormann Nachfolger ein reiches Sortiment ausgestellt, von letzterer Firma erwähnen wir den Zeichentisch neuester Konstruktion, sowie die flüssige Ausziehetusche. Als Optiker haben dicht daneben E. Sprenger und O. Clément ein reiches Lager optischer, mathematischer und physikalischer Instrumente aufaebaut; Reißzeuge, Meß⸗ und Nivellir⸗Instrumente, Dosen⸗ und Röhrenlibellen ruhen neben Zoll⸗ 16“ Holzmeßketten und Normalmetern. Eine Auswahl der ver⸗ chiedensten Mauersteine haben C. Müller in Heegermühle und Kunheim ꝛc. gesandt. Was Cement und hvydraulischen Kalk betrifft, erwähnen wir zunächst die Fabrikate von A. Bernoully in Wildau, welche von den Behörden vielfach gebraucht werden; ferner die von der Hermsdorfer Aktien⸗Gesellschaft, der Portland⸗Cement⸗ Fabrik „Mercur“ und die von W. Kopp; Firma hat zugleich noch Solnhofer Fliese, Friese und Treppenstufen ausgestellt. Das weite Fach der Thonwaaren ist in reichster Auswahl vertreten durch J. Hensel, F. Neumann in Plottendorf und die Magdeburger Bau⸗ und Kreditbank. Neben den Chamotte⸗ und Verblendsteinen ge⸗ währen die fein gebrannten Steine, die englischen Mosaik⸗Fliese, die weißen und bunten glasirten Wandbekleidungen, die Majolika⸗ Bauverzierungen ein buntbewegtes interessantes Bild. Bezüg⸗ lich der Dachbekleidung haben Laue u. Rebling, A. Jsmer und F. Schlesing Steinpappe, Rohpappe, Asphalt⸗ und Dach⸗ pappe ausgestellt. Für das schnelle Austrocknen der Zim⸗ mer ist eine Probe Holzkohle von E. Runge eingesandt worden. Von den Steinmetzen, die sich an der betheiligt ha⸗ ben, nennen wir O. Metzing, von den Bildhauern A. Gilli, Eben und Benda und H. Beyerhaus; von letztgenanntem Bildhauer ist eine in Cementguß angefertigte Kolossalbüste Sr. Majestät des Kaisers und Königs ausgestellt. Eine reiche und äußerst geschmackvolle Aus⸗ wahl von Parquetfußböden ist eingeliefert von H. Binder, Th. Holzhüter, Emil Ende, L. Kampmeyer, Gebr. Bauer in Breslau; als Kunst⸗ und Bautischler führen wir E. Zieger an, als Kunst⸗ schlosser: Karl Hauschild, Stahl und Sohn, A. L. Benecke, E. Pöle als Roth⸗ und Gelbgießer: S. A. Löwy. Wahre Mei⸗ teerstücke an Geschmack und feiner Behandlung sind von den letzten feinen namentlich in Thür⸗ und Fensterbeschlag⸗Garnituren ausge⸗ tellt. Auch die Bauklempnerei und die Zinkgießerei ist an⸗ gemessen vertreten durch J. Brix, W. Straßburger und E. H. Mul⸗ lack. Akroterien, Urnen, Konsolen, Kapitäle und Gesimse, aus Zink Ppräzt, mwüssen den mangelnden Sandstein ersetzen. Die Firma

pffer und Schädel hat eine große Auswahl von pneumati⸗ schen Haustelegraphen geliefert, deren Klingeln fortwährend

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den weiten Raum durchschwirrt; Rietschel und Henneberg, so wie Schäfer und Hauschner vertreten die Centralheizungen, Gas Uund Wasseranlagen; letztere Firma hat neben einer großen Anzahl

herrlicher Gaskronen auch einen Pavillon von Gußeisen ausgestellt,

der, von Hunderten von Gasflammen, die aus Blumenkelchen strahlen, 88 1

im Dunkeln einen bedeutenden Anblick gewähren muß. Aus dem Fache der Bronzewaaren, insoweit sie in Gaskronen, Kandelabern, Treppengeländern u. s. w. in Betracht kommt, führen wir C. Kramm und die Aktiengesellschaft für Bronzewaaren und Zink guß (Spinn und Sohn) an. Sehr reich sind die Oefen auf de Ausstellung vertreten. Neben den Marmor⸗Kochmaschinen von M. Adler findet man die Regulir⸗Füllöfen von E. Cohn, sowie Kamin und Oefen von G. Geiseler, Wille u. Co., C. H. Herm. Schmidt und der Aktiengesellschaft für Ofenfabrik (Gebr. Dankberg). Für Spiegel⸗ und Tafelglas nennen wir J. C. Spinn u. Co., für Wasserglas: van Bärle u. Sponnagel, für Emaille⸗Waaren Ravené u. Sußmann; von Tapeten in Papier und Seide haben Retslag u. Co., Linck und Heiden, A. Borchardt und Gebr. Hilde brandt eine reiche, geschmackvolle Auswahl gestellt; japanische Gar⸗- dinen, wie sie zum Drapiren

erleuchtet,

an einem kleinen Pavillon durch F. Lanzke u. Co. vertreten die alte Kunst der Glasmalerei erscheint in zwei Kirchenfenstern, ausgestellt von Louis Müller. Von Metall⸗ und Glasbuchstaben lieferte die bekannte Firma 1 reiches Sortiment in verschiedenen Farben und Größen. Was Deko

ration betrifft, so hat die hiesige Firma F. Vogts u. Co. ein technisches

Atelier für innere Wohnungseinrichtungen und dekorative Arrangements herge- gelten

on ge-

eingerichtet; auf der Ausstellung hat sie ein vollständiges Zimmer stellt, das als ein Muster von Komfort und vornehmer Elegan kann. Der ko tbare türkische Teppich ist von Herrmann Gerf liefert. Rechnet man zu dem bereits Angedeuteten noch eine Anzah

Maschinen und Werkzeuge, wie sie von Schulz u. Heyl, H. Alst,

M. Selig jun. u. Co. und Brodnitz u. Seydel ausgestellt sind, so

hat man in kurzen Umrissen ein Bild desjenigen, was sich im Hause selbst in buntem Wechsel dem Auge darbietet.

Der hinter dem Hause befindliche Hof ist ebenfalls zur Ausstellung herangezogen und enthält neben einem Büffet mit bedecktem Pavillon vorzugsweise eine Anzahl größerer Maschinen, Springbrunnen, Thurm⸗ spitzen, geruchlose Klosets (von A. Töpfer), einen Pferdestall und eine Waschküche, letztere von E. Cohn. ¹

Der Besuch war bereits am ersten Tage außerordentlich stark; der sich ergebende Ueberschuß fällt dem „Invalidendank“ anheim. .

Redaktion und Rendantur: Schwieger. 8 Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen und Handelsregister⸗Beilage Nr. 167).

einschließlich Börsen⸗

Magistrat über sein Gefangensetzen im viereckig⸗ in 8

(W. T. B.) Die General⸗Direk⸗ 8

Landgraf: Hr. Frickz..

(173. Vorstellung.) Maria und Magda⸗ lena. Schauspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Anfang halb

Großes Zauber⸗Ballet in 4 Akten nebst eintm Musik von P. Hertel. Mittel⸗Preise.

S

der Eingangs⸗ und Ausgangsthür ge- 1 braucht sind, lieferten Gebr. Kaufmann. Holzjalousien 1

Koch n. Bein, sowie Emil Heinicke ein

rivilegium wegen ey tender Obligationen der

Wir Wilhelm, von Goites Nachdem der Magistrat der mung mit der der Stadt zu gestatten, Schulden, sowie zur

er Unternehmungen

Mark Reichsmünze

dürfen,

des Gesetzes vom 17.

Ausstellung von He 2 wärtices Privilegium zur er enthalten, durch gegenwär ;

jeden Inha Tausend Mark Obligationen der

Apoints von 3000, 1500, 600, 300 und

Stadt Kattowitz, welche in 200 Mark nach dem anliegenden Schema auszufertigen, ein halb vom Hundert jährli biger unkündbar, sung 18 jährlich ausgegebenen berveeen Zinsen bis spätestens im Jahre . mit Vorbehalt der Rechte Dritter Unsere landesherrliche Genehmi⸗ ohne jedoch dadurch den Inhabern 1 ihrer Befriedigung eine Gewährleistung Seitens des Staats

ch unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift un

gung, ehung

zu bewilligen. Urkundli

chen Reichs⸗Anzeiger

Königreich Preußen.

zHum Betrage v. 28. Juli 1874.

ertheilen Wir der Stadt Kattowitz in

welche eine

Vierhundert Zwanzig

8 edrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Wildbad aeh 18 28. Juli 1874.

(k. 8.) 9— Zugleich füt den Minister

Provinz Schlesien.

von..

einigt wird, von der hiesigen b 8 schennig bildet einen Theil der in Höhe von 420,000 MarkReichswährung Die Verzinsung dieses Kapitals erfolgt mit vier e Tilgung der Anleihe ischuld unter Hinzurechnung der der Allerhöchst genehmigten um⸗

Sicherheit des Kapitals und der Zinsen haftet die Stadt Kattowitz mit ihrem gesammten gegenwärtigen und zukünftigen Ver⸗

genehmigten Anleihe.

ersparten Zinsen nach Maßgabe

stehend

Für die

mögen

e 2 m. des Für nnern. 8

(Stadtwappen.) Anleiheschein

der Stadt 1

über Mark Reichswährung. landesherrlichen Privilegii vom

(Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln vo 1874 S

Der Magistrat der Stad

hiermit,

daß der Inhaber ... Mark Reichswährung,

halb vom Kap

abgedruckten Bedingungen.

und mit ihrer Steuerkraft.

Kattowitz, den .. ten

8 (unterschrift des

B

(Stadtsiegel.) Der Magistrat. Magistrats⸗Vorsitzenden und Mitgliedes unter

edingungen

420,000 Mark Reichsmünze.

Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kattowitz haben beschlossen: 1 tise Schulden, sowie zur Bestreitung der Kosten verschiedener gemeinnütziger Unternehmungen im Ganzen die Summe von 140,000 Thalern oder 420,000 Mark Reichswährung durch eine aus dem Reichs⸗Invaliden⸗

ih Stadt Kattowitz zu beschaffen, welche fonds zu entnehmende Anleihe der eehbjche⸗

1874 ab einer regel⸗ Hundert des ursprüng⸗ Hinzurechnung der ersparten die Tilgung spätestens im Jahre 1911

mit 4 ½ % 9 t Schuldnerin unkündbar ist und . mäßigen Amortisation mit jährlich Eins vom lichen nominellen

Zinsen beendet

Ueber diese Anleihe

tende Schuldverschreibung ausgefertigt werden, 2m G . 8 dessen Rechtsnachfolger, das Recht eingeräumt oder theilweise gegen insscheinen versehene Anleihescheine

biger, beziehungsweise

wird,

auf den Inhaber lautende, der Stadt Kattowitz von e dem 1 nicht getilgten

zutauschen.

1 Für diese eventuell auszufertigenden, auf den Inhaber lautenden elten die nachfolgenden Bestimmungen:

Stadt⸗Anleihescheine Die Stadt⸗Anleihescheine werden je nach dem Verlangen

1)

„Behufs Rückzahlung ä

jährlich verzinslich, von Seiten des und vom Jahre

Schuldkapitals unter so daß ist.

diese Schuldverschreibumg ederzeit ganz mi

entueller Ausgabe auf jeden Inhaber lau⸗ Stadt Kattowitz, Regierungsbezirk Oppeln, von 420,000 Mark Reichsmünze.

Gnaden König von Preußen ꝛc. Stadt Kattowitz in Uebereinstim⸗ Stadtverordnetenversammlung darauf angetragen hat, über ein zur Rückzahlung älterer städtischer Bestreitung der Kosten verschiedener gemeinnützi⸗ bei dem Reichs⸗Invalidenfondz aufgenommenes arlehn im Gesammtbetrage von Vierhundert und Zwanzig Tausend auf Verlangen des Darleihers auf den Inhaber lautende, mit Zinscoupons versehene Stadt⸗Obligationen ausgeben zu 1 Gemäßheit des §. 2 Juni 1833 (Ges.⸗Sammlung S. 75) wegen Zahlungsverpflichtung auf

zu verzinsen und, von Seiten der Gläu⸗ nach dem festgestellten Tilgungsplane durch mindestens Einem Prozent des Kapitalbetrages der Obligationen unter Hinzurechnung der durch die Tilgung 1911 zu amortisiren

der Obligationen in

den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Camphausen. 8 Falk

Regierungsbezirk Oppeln.

8 .. ). t Kattowitz urkundet und bekennt dieses Anleihescheins dessen Empfang Stadtgemeinde zu fordern

1““

eines Magistrats⸗ Beifügung der Amtstitel) (Unterschrift des Rendanten.)

zu einer von der Stadtgemeinde zunehmenden Anleihe von 140,000 Thalern Preußisch Courant oder

lterer städtischer

soll eine auf den Reichs⸗Invalidenfonds lau⸗ in welcher dem

inem Gesammt⸗Nominalbetrage, 1“ Betrage der Schuld gleichkommt, um⸗ 8

1 termine.

und Königlich Preußif

Berlin, Montag, den 14. September

des Darleihers resp. 1500, 600, 300 und

der Anleihescheine jeder dieser falls so viel

behörde genehmigte

Stellen zegahlt. Den

gegeben.

Aus⸗ cheinen beigefügten Anweisung.

mit vier

Ausloo⸗ Tilgungsplan nicht berührt. nd,

An⸗

d Amortisation ersparten

Sitzung der Stadtverordneten.

wird von demselben eine Akten gebracht. Anleihescheine geschieht mindestens

leihescheine erfolgt an dem auf die der Stadt Kattowitz in Berlin un

scheine. In Ermangelung der

4) Kapitalsbeträge, lungstermine nicht erhoben worden,

5) Beim Verluste der Verordnung vom den Betrag hiermit be⸗

at. Dieses sihee Geschäfte und Befugnisse mit min⸗ 1 2 eine Verfügungen stattfindet;

sollen durch die Zinsscheine

1“

stattgehabte Besitz der Zinsscheine

Kattowitz auf⸗ 6) Sämmtliche,

erfolgen durch den in Berlin oder das an

tretende Organ, und Blätter, sowie etwaig⸗

bekannt. 7) Für die Sicherheit

und ihrer Steuerkraft. Kattowitz, den .. 1 Gläu⸗

(Unterschriften.)

Reihe.. Schein Nr. ...

welcher

IAtix. . . .. Mn..

dessen Rechtsnachfolgers in Abschnitten von 3000, 200 Mark Reichswährung ausgefertigt. Darleiher resp. dessen Rechtsnachfolger bestimmt, wie groß die Zahl Gattungen sein soll, jedoch sind jeden⸗ Anleihescheine zu 200 Mark auszufertigen, Abrundung der Raten auf 200 Mark aufgestellte, von Amortisationsplan ausgeführt werden kann.

2) Die Zinsen werden mit jährlich vier ein halb vom Hundert am 30. Juni und 31. Dezember gegen Rückgabe der ausgefertigten halb⸗ jährlichen Zinsscheine durch die Kämmerei⸗Kasse zu Kattowitz, sowie in Berlin und Breslau bei den von d Kattowitz zu bestimmenden und öffentlich bekannt

nleihescheinen werden Zinsscheine für einen fünfjährigen Zeitraum und eine Anweisung zur Erneuerung der Zinsscheine bei⸗

Die Ausgabe neuer Zinsscheine erfolgt bei den mit der Zinsen⸗ ahlung betrauten Stellen gegen Ablieferung der den älteren Zins⸗ Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheine auf rechtzeitige Vorzeigung an den Inhaber des Anleihescheins. 3 3) Durch den Umtausch der auf den Reichs⸗Invalidenfonds lau⸗ tenden Schuldverschreibung gegen auf den Inhaber lautende Stadt⸗ Anleihescheine wird die gegenseitige Unkündbarkeit der Anleihe und der Die Tilgung geschieht durch Ausloosung des zur Erfüllung der jährlichen Tilgungsquote erforderlichen Betrages von Anleihescheinen und Einlösung derselben zum Nominalwerthe. Der Schuldnerin bleibt das Recht vorbehalten, den Tilgungsfonds um höchstens fünf Prozent des ursprüngli tals für jedes Jahr zu verstärken. s Zinsen wachsen dem igsfonds Die Ausloosung erfolgt im Monat Juli jeden Jahres in öffentlicher Die getilgten Anleihescheine werden in Gegenwart des Magistrats vernichtet; darüber, daß solches geschehen, Bescheinigung ausgestellt und diese zu den Die Bekanntmachung der durch das Loos gezogenen drei Monate vor dem Auszahlungs⸗ minalwerthes der ausgeloosten An⸗ Ausloosung folgenden 31. Dezember 8g bei der Kämmereikasse in Kattowitz und bei den durch den Magistrat d Breslau zu bestimmenden Stellen gegen Auslieferung des Anleihescheines und der nicht verfallenen Zins⸗ der letzteren wird der Werth derselben vom Kapitalbetrage einbehalten. Mit dem Einlösungstermine hört die Verzinsung ausgelooster Anleihescheine auf. 1 welche innerhalb 30 Jahren nach dem Rückzah⸗ sowie die innerhalb 4 Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht er⸗ hobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. von Anleihescheinen kommen die 16. Juni 1819, betreffend das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter Staatspapiere, §§. 1 bis 12 mit nachstehenden näheren Bestimmungen in Anwendung; a. die im §. 1 jener Verordnung vorgeschriebene Anzeige muß dem erden, und werden 86 alle die⸗ beigelegt, welche na⸗ ührten Verordnung dem Schatz⸗Ministerium zukommen, während gegen der Rekurs an die Königliche Regierung zu Oppeln

Die Auszahlung des No

Magistrate zu Kattowitz gemacht w

das im §. 5 der Verordnung gedachte Aufgebot erfolgt bei der Königlichen Kreisgerichts⸗Kommission

c. die in den §§. 6, 9 und 12 vorgeschriebenen Bekanntmachungen unter 6 aufgeführten Blätter geschehen⸗ können weder aufgeboten noch amortisirt werden, doch soll für den Fall, daß der Verlust der Zinsscheine vor Ablauf der 10 vierjährigen Verjährungsfrist beim Magistrat⸗ b durch Vorzeigung der Anleihescheine oder sonst in glaubhafter Weise der Verjährungsfrist der Betrag der nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen t diese Anleihe betreffenden Bekanntmachungen erscheinenden Reichs⸗Anzeiger, dessen Stelle tretende Organ, der Königlichen Regierung zu Oppeln, oder 9 durch mindestens je ein in Kattowitz und Oppeln erscheinendes öffentliches Blatt. Die letzteren Blätter wählt der Ma⸗ gistrat der Stadt Kattowitz und macht die Namen der gewählten Aenderungen derselben im

der Anleihescheine, sowie für die pünkt⸗ liche und unverkürzte Zahlung der Zinsen haftet die Stadtgemeinde Kattowitz mit ihrem ganzen gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen

.1874. Der Magistrat. 6

Provinz Schlesien (Trockenstempel.) Regierungsbezirk Oppeln. (Stadtwappenl.) Zinsschein Anleiheschein der Stadt Kattowitz.

Der

daß der unter der Staats⸗

(Facsimile der Unterschriften des

1874.

Inhaber b; Zinsscheines empfängt gegen dessen Rückgabe am

Han halbjährigen Zinsen aus der Kattowitzer

Kämmereikasse .. .Mark. Pf. Reichswährung. Kattowitz, den 1

Der Magistrat. . agistrats⸗Vorsitzenden und eines

Magistrats⸗Mitgliedes.) 1

(Unterschrift des Ren anten.)

dem Magistrate der Stadt

zu machenden 31. März

Dieser Zinsschein jährt nach dem Gesetz vom 1838 am letz⸗ ten Dezember 18 ..

ver⸗

chen nominellen Schuldkapi⸗ Die durch solche verstärkte Tilgungsfonds zu.

ar zahlbar durch die s Breslau bei den von dem Magistrate der menden und öffentlich bekannt zu machenden Stellen.

Schlesien.

Auf der Rückseite: Pfennig Reichswährung b 3 Kämmereikasse zu Kattowitz, sowie in Berlin und Stadt Kattowitz zu beftim⸗

(Trockener Stempel.) egierungsbezirk Oppeln. (Stadtwappen.)

Anweisung

zum Anleihescheine der Stadt Kattowitz. vu Fuo ü

oe88* Rißhewährung.

Inhaber empfängt gegen diese Anweisung die.. te Reihe Zins⸗ scheine für die fünf Jahre vom zu Kattowitz, sowie in lung betrauten Stellen nicht rechtzeitig Widerspruch erhoben worden ist.

Kattowitz, den 1

. bis .. bei der Kämmereikasse Berlin und Breslau bei den mit der Zinszah⸗ sofern von dem Inhaber des Anleihescheins

Der Magistrat. 1

(Facsimile der Unterschriften des Magistrats⸗Vorsitzenden und eines

8

Magistrats⸗Mitgliedes.) 8 (Unterschrift des Rendanten.)

Vorschriften

der ange⸗

zu Kattowitz; Litt. D. à

angemeldet und der

dargethan wird, nach Ablauf angemeldeten und bis dahin Quittung ausgezahlt werden.

zinsung nur Bankhause furt a.

durch das Amtsblatt kasse,

das an dessen Stelle Reichs⸗Anzeiger Die Stadtverordneten.

(Unterschriften.)

1111““

Mark Reichswährung.

260. 267. 271. 292. 299. 302. 465. 808 und 973 = 23 Stück über

Bemerken in Kenntniß der Herren M.

Wiesbaden, so wie bei jeder anderen Königlichen Regierungs⸗ bei der Königlichen Königlichen Kreiskasse in Bezirks⸗Haupt Rückgabe der P. 1. Dezember 1874 lon erheben können. 8 zurückzugebenden Zinscoupons wird von dem betrage der Obligationen zurückbehalten. 1

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht bei dem vorgenannten Bankhause noch bei der Königlichen Regierungs⸗Haupt⸗ kasse hier oder der Kreiskasse in Frankfurt a. en bewirkt werden,

kassen in Hang artial⸗Obligationen mit den dazu

der anderen Kass

lung an den Unterzeichneten zur Prüfun Schuldverschreibungen einige Zeit vor gereicht werden können.

Restanten: rückzahlbar am 1. Dezember 1857: 124., rückzahlbar am 1. Dezem

zember 1872: Litt. C. Litt. B. Nr. 291. Litt. C. Nr. Wiesbaden, den

4 % iges verm. Nassauisches Staatsanlehen von Fl.

Bei der am 15. I. Mts. stattgefundenen einundzwanzigsten Ver⸗ loosung der Partial⸗Obligationen des unter Vermittelung des Bank⸗ hauses der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne zu Frankfurt a. M. negoziirten thums Nassau von Fl. 1,200,000 d. d. 26. Oktober 1853 sind zur Rückzahlung auf den gezogen worden:

Litt. A. à Fl. 1000.

00,000 d. d. 26. Oktober 1853.

4 % igen Staatsanlehens des vormaligen Herzog⸗ 1. Dezember 1874 nachverzeichnete Nummern

r. 45. 172. 182. 326. 340. 412. 519. 661. 696. 827. 886. 921. 959. 977. 982

796. 844. 898. 900. 926

561. 595. 619. 650. 712. 799.

Pf.

Die Inhaber dieser Partial⸗Obligationen werden hiervon mit dem gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Ver⸗ bis zum Rückzahlungstermine erfolgt, sowohl bei dem A. von Rothschild u. Söhne zu Frank⸗ M., als auch bei der Königlichen Regierungs „Hauptkasse in

2 Haupt⸗ Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, der

Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen

fälligen Zinscoupons Ser. I. Der Geldbetrag der etwa fehlenden,

M.,

m Rückzahlungstermine ein

171. 406. Litt. D. Nr. 27 und 135. 18. August 1874. Der Regierungs⸗Präsident.

v. Wurmb.

AAENIRIMTUNAE

———————⸗xxxxpem———-—-

Inserate für d

Postblatt nimmt an:

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

f en Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das die Inseraten⸗Expedition des Drutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. E“ Aufgebote, Vorladungen u. der K.rxküne, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von zftentlichen Papieren.

Subhastationen gae Vor⸗ ladungen u. dergl.

Subhastations⸗Patent.

Das dem Ziegeleibesitzer Carl Jaetzschmann zu

14119]1

Steglitz gehörige, in der

Teichstraße zu Ste

litz belegene, im Grundbuch von diesem Dorfe Band Mir Blatt⸗Nr. 277 verzeichnete Grundstück nebst Zube⸗

hör soll

den an un Nr. 1

öffentlich an den Meistbieten

nächst den

2. Dezember 1874, Vormittags 11 Uhr, erer Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer „im Wege der nothwendigen Subhaftation 8— versteigert, und dem⸗ das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags 5. Dezember 1874, Vormittags 11 Uhr,

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Ctablifsements, Fabriken u. Großhandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Familien⸗Nachrichten.

9. Tentral⸗Handels⸗Register (einschl. Konkurse). 28

Inse

von

rate nehmen an: die autorifirte Annoncen⸗Expedition Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., H amburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ urg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

alle a. S.,

Erscheint in separater Beilage.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 12,7 Aren mit einem Reinertrag von 0,/ Thalern veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzun⸗ gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisun⸗

en und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das bedürfende, aber nicht eingetragene

ealrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 2. September 1874. G

Königliches Kreisgericht.

ebenda

verkündet werden.

1 Der Subhastations⸗Richter.

11“

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Pferde⸗Auktion. Am Freitag, den 25. d. Mis., Vorm. 10 Uhr sollen in Kyritz an der Reitbahn circa 10, und am Montag, den 28. d. Mts., Vorm. 9 Uhr in Perleberg vor dem Burgschen Gasthofe circa 40 ausrangirte ienstpferde öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden. C. 7. Trebnitz, den 13. Sep⸗ tember 1874. Königl. 2. Brandenburg. Ulanen⸗ Regiment Nr. 11.

14100202 Bekanntmachung.

Die Lieferungen und Arbeiten behuf Ver⸗ stärkung eines Eisbrechers vor der Hoyaer

h

1“

8

Weserbrücke, veranschlagt zu 750. Thlr., sollen i Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin auf den 21. September 1874, Vor⸗

mittags 11 Uhr, in der Wohnung des unterzeich⸗

neten Bau⸗Inspektors angesetzt ist. versiegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Lieferungen und Arbeiten behuf Verstärkung eines Eis⸗ brechers vor der Hoyaer Brücke einzureichen.

Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung des Baues erfolgt, sowie Kostenanschlag können in der Zeit vom 17. bis 20. September, täglich von 10 bis 12 Uhr Vormittags bei dem Unterzeichneten eingesehen werden.

Hoya, den 10. September 1874.

Der Bau⸗Inspektor. E. Heye.

2514. 8 Sgr. 7 P.

l. 2300 oder Thlr. 1314. 8 Sgr. 6 Pf. Summa 75 Stück über Fl. 26,200 oder Thlr. 14,971. 12 Sgr.

ehörigen, nach dem r. 3—8 nebst Ta⸗ unentgeltlich zu zahlenden Nominal⸗

ondern bei einer so sind die betreffenden Obliga⸗ tionen nebst Coupons und Talons durch diese Kasse vor der Eüachae 8 einzusenden, weshalb diese e

Litt. A. Nr.

ber 1863: Litt. D. Nr. 24., rückzahl⸗ bar am 1. Dezember 1871: Litt. D. Nr. 605., rückzahlbar am 1. De⸗ Nr. 109., rückzahlbar am 1. Dezember 1873:

88 8 8 9

Nr. 4. 99. 115. 120. 148. 187. 263. 37 und 400 = 9 Stück über Fr. 9000 oder Thlr. 5142. 25 Sgr. 9 Pf.

Litt. B. à Fl. 500. N.

526. 530. 547. 611. 634. und 998 = 21 Stück über Fl. 10,500 oder Thlr. 6000.

Litt. C. à Fl. 200. Nr. 63. 150. 236. 271. 284. 306, 356. 42727 449. 570. 593. 642. 667. 668. 719. 737. und 953 = 22 Stück über Fl. 4400 oder Thlr. Fl. 100. Nr. 48. 86. 87. 127. 140. 176. 194. 2.

Frankfurt a. M. und bei den Königlichen

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und 1