es am 1. seses Jahres von die Militärpflicht wird die zur Kom⸗ pletirung der Armee und Flotte erforderliche Zahl der Mannschaften alljährlich auf dem Wege der Gesetzgebung normirt. Nachdem Wir in Folge dessen nunmehr die vom Reichsrath in der besonderen Session über die Militärpflicht und in der Plenarversammlung geprüften Vor⸗ lagen des Kriegs⸗Ministers in Bezug auf die Zahl der in diesem Jahre zum aktiven Dienst einzuberufenden Mannschaften bestätigt Haben, befehlen Wir, zur Kompletirung der Armee und Flotte im Jahre 1874 in der durch das Statut über die Militärpflicht vorge⸗ schriebenen Ordnung 150,000 Mann einzuberufen, in welche Zahl auch diejenigen einzurechnen sind, welche bei der bevorstehenden Einberufung vom Dienst befreiende Rekruten⸗Anrechnungsquittungen früherer Zeit präsentiren. Der Duigirende Senat wird nicht unterlassen, zur Aus⸗ führung dieses das Erforderliche zu veranlassen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 21. Oktober. Der Amtmann im Amte Jönköping, welcher vor Kurzem von einem Besuche in Stockholm zurückkehrte, ist mit Bezug auf die bevorstehenden Festlichkeiten bei der Ankunft des Königs, in W ranlassung der Einweihung der östlichen Stammbahn in JZönköping, beauftragt worden, weiter mitzutheilen, daß Se. Majestät sich über die großartige Gastfreundschaft und den über alle Beschreibung freundlichen Empfang, welcher ihm stets zu Theil geworden, wenn er die Provinzstädte Schwedens besuchte, herzlich gefreut habe, daß aber Se. Majestät nicht ohne Beküm⸗ merniß an einigen Orten wahrgenommen habe, wie die unver⸗ kennliche Zuneigung und Ergebenheit sich durch Festarrangements von einer so großen Pracht und Kostbarkeit geäußert habe, daß Se. Majestät befürchten müsse, daß Viele nicht ohne fühlbare Opfer daran haben Theil nehmen können, welche Opfer er in keiner Weise verursachen möchte. Es sei ein lebhafter Wunsch des Königs, im eigenen Lande Rundreisen zu machen; aber er würde diesen Wunsch nicht in seiner vollsten Ausdehnung be⸗ friedigen können, wenn ein Königsbesuch zu Veranstaltungen vpon Festen von ausgezeichnetem Luxus und kostspieligen Arran⸗ gements Veranlassung geben sollte. Der Empfang, welchen der König und die Königin wünsche, sei nicht der, welcher sich durch Pracht, sondern durch Herzlichkeit auszeichne, und der König würde mit Freuden sehen, wenn man sowohl bei dem jetzt bevor⸗ stehenden wie auch bei späteren Besuchen in Uebereinstimmung mit diesen Wünschen handeln wollte. — Die Verwaltung der Eisenbahnanlagen Schwedens hat für die ersten drei Quartale dieses Jahres im Staats⸗ komptoir im Ganzen die Summe von 7,850,000 Kronen
ehoben. 8 Auf der Lindholms⸗Werfte ist in diesen Tagen ein von der schwedischen Marine bestelltes eisernes Kanonenboot neuester Konstruktion vom Stapel gelassen und mit dem Namen „Blonda“ getauft worden.
Dänemark. Kopenhagen, 23. Oktober. In mehreren Sitzungen hat das Folkething in erster Lesung den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf, betreffend das öffentliche Armenwesen, erledigt.
— Die Gesammt⸗Einnahme an Zoll⸗, Branntweins⸗ und Schiffsabgaben sowie an Kriegssteuer betrug im Zeitraume April⸗September dieses Finanzjahrs 5,550,012 gegen 5,023,396 Rdl. im vorigen Finanzzjahre. Die Mehr⸗Einnahme für April⸗ September ist demnach 526,616 Rdl. 1
— In Lemvig (Westküste von Jütland) waren gestern der ö“ afen und die angrenzenden Straßen überschwemmt. In Ribe hatte die Sturmfl uth ebenfalls mehrere Straßen sowie große Strecken der Umgegend unter Wasser gesetzt. Von Sönderho uf Fanö wurde gestern gemeldet, daß der Steindamm an der südlichen Seite der Stadt bedeutend gelitten habe und die Ein⸗ dämmungen an der nördlichen Seite vollständig fortgespült seien. Nachmittag um 4 Uhr strandete bei Blaavandshuk önderho zu Hause gehörige, von Charlestown nach
Esbjerg mit einer Ladung Steinkohlen bestimmte Schoonergaliote „Emma“, Kapt. Th. Nielsen. Die Besatzung wurde gerettet. Die Eisenbahn ist bei Sneumbro unfahrbar. Bei Lemvig ist ein Schooner gestrandet. Bei Frederikshavn sind die Dampf⸗
Auf Grundlage des Art. 9 Uns bestätigten Statuts über
„Rostock“, von Bergen nach Rostock mit Heringen bestimmt, ein⸗ gelaufen. Aehnliche Berichte gehen aus anderen Orten an der Küste von Jütland ein. Der Sturm hat sich gestern Abend gelegt und das Wasser ist gleichzeitig gesunken.
Amerika. Was hington, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Präsident ist von seiner Reise nach Indiana zurückgekehrt. Auf alle Anfragen, welche von verschiedenen Seiten an den Präsidenten gerichtet wurden, um eine bestimmte Erklärung be⸗ züglich seiner eventuellen dritten Präsidentschafts⸗Kandi⸗ datur zu erhalten, erklärte derselbe, daß er niemals auf politische Ehren Anspruch erhoben hätte und keine Verantwortung für die umlaufenden Gerüchte übernehmen könne.
New⸗York, 26. Oktober. (W. T. B.) Die Zählung der Wahlberechtigten in Louisiana hat 165,000 Wahl⸗ berechtigte ergeben, wobei die Neger über eine Majorität von etwa 6000 Stimmen verfügen. .
88 Asien. Calcutta, 25. Oktober. (W. T. B.) Bei dem jüngst stattgehabten heftigen DOrkane haben in Midnapoor gegen 2000 Personen das Leben eingebüßt. —
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Entwürfe zum Gerichtsverfassungsgesetz, der Straf⸗ und Civilprozeß⸗Ordnung nebst Motiven Ke2 An⸗
lagen sind nunmehr auch in einer billigen besonderen Ausgabe im Ver⸗ lage von Fr. Kortkampf in Berlin erschienen. (S. Inserat.)
— Bekanntlich hat die Königlich bayerische Staatsregierung der Verwaltung des germ anischen Museums die Veranstaltung einer Verloosung von Kunstgegenständen gestattet. Das germanische Museum hat nun als Generalagentur für den ausschließlichen dem⸗ nächst beginnenden Vertrieb der Loose das Bankhaus Horwitz und Markus in Nürnberg bestimmt.] 21 248eeeee
— Das Dahnsche Künstlerpaar feierte am 20. Oktober ein Doppel⸗IJubiläum: Hr. Friedrich Dahn als 40 jähriges und Frau Maria Dahn⸗Hausmann als 25 jähriges Mitglied des König⸗ lichen Hoftheaters in München. FEin zahlreiches Publikum füllte alle Theile des Hoftheaters und spendete den beiden Jubilaren in ihren meisterhaften Leistungen als Oberförster und Oberförsterin Worberger in Ifflands „Jäger“ die wärmsten Zeichen der Verehrung und Hochachtung. Unter den vielen werthvollen und kostbaren Gaben und Zuschriften, welche die Gefeierten von hier und auswärts erhielten, ist ein antiker Tisch nebst Aufsatz von Metall⸗Bronze hervorzuheben. Ein darauf hängender Lorbeerkranz trägt auf schwerem Atlasband die Inschrift: „Dem theuren Künstlerpaar Friedrich Dahn und Maria Dahn⸗Hausmann, zu ihrem Doppel⸗Jubiläum in dankbarer Verehrung gewidmet: August Fresenius, Emanuel Geibel, Julius Grosse, Paul Heyse, Franz v. Kobell, Hermann Lingg, Andreas May, Franz Graf Bocci, Oscar v. Redwitz, Herman Schmid, Ludwig Schneegans, Adolf Wilbrandt.“
— Am 24. d. Mts. ist auf einem Rollwagen die Kolossal⸗ Reiterstatue des Herzogs Friedrich Wilhelm in Braun⸗ schweig nach dem Schloßplatze gefahren und sofort auf das Posta⸗ ment gestellt worden. 1
— Die französische Akademie hat in ihrer Sitzung vom 23. Oktober den Empfang des Hrn. Mézidres auf den 3. Dezember, denjenigen des Hrn. Alexander Dumas auf den 14. Januar 1875 und denjenigen des Hrn. Caro auf Ende Fe⸗ bruar festgesetzt. Hr. Camille Rousset wird auf die Antrittsreden der Herren Mézières und Caro, der Vicomte d'Haussonville auf Hrn. Alexander Dumas antworten. Die Wahl der Nachfolger der verstor⸗ benen Mitglieder Jules Janin und Guizot wird erst im Monat April und gleichzeitig stattfinden. 18 8
. Land⸗ und Forstwirthschaft. 8
Berlin. Der ständige Ausschußdes Königlichen Landes⸗Oeko⸗ nomie⸗Kollegiums wird am Donnerstag, den 12. November, Vormittags 10 Uhr, und das Plenum des Kollegiums am Dienstag, den 17. November, Vormittags 10 Uhr, zusammentreten, um die für die laufende Sitzungsperiode vorliegenden Gegenstände in Berathung resp. Vorberathung zu ziehen. Folgende Gegenstände kommen zur Berathung: Vier orlagen des Ministers für die landwirth⸗
schaftlichen Angelegenheiten, betreffend a. den Entwurf eines Ge⸗
setzes über das Kostenwesen in Auseinandersetzungssachen, b. die er⸗ weiterte Unterstützung der Drainirung verpachteter Domänen⸗ Grundstücke, c. die Wahl zweier Preisrichter⸗Kommissionen für die von der Koppestiftung ausgeschriebenen beiden Konkurrenzschriften, d.
die schiedsrichterliche Entscheidung über ausgeschriebene Konkurrenzschrift über thierphysiologische Versuche; ferner der Antrag des Rittergutsbesitzers Lehmann⸗Nitsche, be⸗ treffend Kontraktbrüchigkeit der Arbeiter, der Antrag des Oeko⸗ nomie Raths Wissering, betreffend die Absperrung der Hornvieheinfuhr aus den Niederlanden, der Antrag des Gutsbefitzers Limbourg, be⸗ treffend Hebung der Pferdezucht, und der Antrag des Oekonomie⸗Raths Korn, betreffend Insekten⸗ und Pilzbeschädigungen.
Gewerbe und Handel.
In der am 26. Oktober in Dortmund abgehaltenen General⸗ versammlung des Deutschen Bergwerksvereins, in welcher 660,000 Aktien durch 3300 Stimmen vertreten waren, wurde die Vertheilung einer 4 % Dividende beschlossen. Die Kaufofferte für den Schacht „Adolph“ wurde einstimmig abgelehnt, ebenso von der Be⸗ schaffung neuer Geldmittel abgesehen.
1 Lord Cairns, der Schiedsrichter in Sachen der insolventen
Lebensversicherungsgesellschaft „Albert“, hat die Anzeige
die von der Koppestiftung
erlassen, daß alle Dividenden, die nicht vor dem 1. Oktober reklamirt
worden, von diesem Tage ab verfallen sind.
Verkehrs⸗Anstalten.
In dem zwischen der Königlich bayerischen und der Groß⸗
herzoglich badischen Regierung unterm 23. November 1871 abge⸗ schlossenen Staatsvertrage wurde auch die Herstellung einer Eisen⸗ bahnverbindung von Miltenberg zum Ansch
badische Odenwaldbah n bei Seckach oder Osterburcken vereinbart. Der Anschluß in Osterburcken wurde nun aus technischen Gründen fallen gelassen, und es wird die Einmündung der genannten Bahn in Seckach erfolgen.
In österreichischen Abgeordnetenkreisen verlautet, wie man aus Wien schreibt, mit Bestimmtheit, daß die Regierung im Laufe dieser Session die Vorlage für den Bau der Predilbahn, jedoch vorz⸗ läufig nur bis Görz, beabsichtigt.
— Laut Bekanntmachung des „Dr. J.“ ist der Bau der sächsischen Staatseisenbahnstrecken Plauen⸗Oelsnitz und Ebersbach⸗ Seifhennersdorf soweit vollendet, daß diese Strecken dem Be⸗ triebe übergeben und am 1. November dieses Jahres für den allge⸗ meinen Verkehr eröffnet werden sollen. 1
a Der Hamburger Postdampfer „Holsatia“ ist in Plymouth⸗ eingetroffen. 1
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. London, Dienstag, 27. Oktober, Mittags. Der „Mor⸗ ning Post“ zufolge entbehrt die Mittheilung des „Petit Moni⸗ teur“ betreffs der Unterredung des spanischen Gesandten mit Lord Derby jeder Begründung. Paris, Dienstag, 27. Oktober, einer den Journalen mitgetheilten amtlichen Note die gestern an der erklärt. Namentlich
werden alle beunruhigenden Gerüchte,
Börse verbreitet waren, für grundlos
wird ervorgehoben, daß zwischen Frankreich und Italien keinerlei Schwierigkeit bestehe und daß das spanische Memorandum mit seinen Aufklärungen sich weit mehr auf die Vergangenheit als auf die Gegenwart beziehe. Keine einzige Großmacht habe Frankreich gegenüber eine Haltung eingenommen, welche zu den Beunruhigungen berechtige, zu denen das spanische Memorandum den Vorwand hergeben müsse.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 28. Oktober. Opernhaus. (208. Vorstellung.) Ellinor, oder Träumen und Erwachen. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 6 Bildern von P. Taglioni. Musik von Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (214. Vorstellung.) Auf Begehren: Die
Journalisten. Lustspiel in 4 Akten von G. Freitag. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise. Donnerstag, den 29. Oktober. Opernhaus. (209. Vorstellung.) Aida. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Ballet von Paul Taglioni. Amneris: Frl. Brandt. Aida: Fr. Mallinger. König: Hr. Krolop. Radèmes: Hr. Niemann. Ramphis: Hr. Fricke. Amonasro: Hr. Betz. An⸗ fang 7 Uhr. Hohe Preise.
Schauspielhaus. (215. Vorstellung.) Alte Schweden. Schauspiel in 5 Akten von A. E. Brachvogel.; Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Vormittags.
schiffe „Lolland“, von Naksskow nach Newcastle bestimmt, und
Königliches Schauspielhaus. ’ Das am Sonnabend zum ersten Mal aufgeführte Schauspiel von Brachvogel: „Alte Schweden“ hat sich vor vollbesetztem Hause einer außerordentlich günstigen Aufnahme zu erfreuen gehabt und dem Dichter wiederholt die Ehre des Hervorrufs eingetragen. Offenbar war die Mehrzahl der Besucher mit der Meinung in das Haus getreten, daß eine ernste Haupt⸗ und Staatsaktion sich vor ihren Augen entwickeln werde, welche Annahme das umfangreiche Personenverzeichniß nur 3u erhärten geeignet war. Auch schien der 24. Oktober als SJahrestag des Westfälischen Friedensschlusses auf eine große Historie hinzudeuten und die erste Scene zwischen den schwedi⸗ schen Kriegsobersten davon einen Vorgeschmack zu geben. Als aber „der alte Derfflinger“, von Hrn. Berndal dargestellt, mit seinen derben im märkischen Plattdeutsch auf die Bühne trat, da gewann die heitere Stimmung die Oberhand, welche den ganzen Abend hindurch anhielt, wie von da ab Derfflinger auch der Mittelpunkt des Stücks und allen Interesses an dem⸗ selben blieb. Nur Fr. Frieb⸗Blumauer als Verwalterin Euphro⸗ sine Granzow trat mit dem Genannten um die Gunst der Ver⸗ jammlung in Wettstreit. Görtzke und die anderen „alten Schwe⸗ den“, selbst der Kurfürst Friedrich Wilhelm und sein Hof bilden nur den historischen Hintergrund für das Porträt des Feld⸗ marschallzs.
Es soll hier nicht mit dem Dichter darum gerechtet werden, daß er nicht der historischen Forschung gefolgt ist, die von einem „Schneidergesellen“ Derffliager Nichts mehr wissen will und ihm keine märkische, sondern eine österreichische Abkunft zuschreibt; welche ferner behauptet, daß er nach seiner Entlassung aus schwedischen Diensten im Jahre des Friedensschlusses 1648 von dem erspar⸗ ten Solde in Gusow sich mit seiner jungen Frau Katharina von Schappelow recht behaglich einrichten und viel für bauliche Erweiterung und Verbesserung seiner Güter thun konnte, ohne genöthigt zu sein, des Unterhalts wegen fremden Dienst aufzu⸗ suchen; und daß erst, als im Jahre 1654 die Verwickelungen nit Schweden und Polen begannen, der Kurfürst den Privatmann nach Berlin berief und ihn als General⸗Major an die Spitze der brandenburgischen Reiterei stellte.
Brachvogels Derfflinger ist nicht der General, der zu wieder⸗ holten Malen von der Königin Christine von Schweden und später von dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit diplomatischen Sendungen betraut wurde, sondern die im Volke neben der Blücherschen fortlebende mythische Figur des alten Haudegens, der die Elle mit dem Schwert vertauschte, ein berühmter General und Mitbegründer des brandenburgischen Heeres wurde. Giebt man die Berechtigung des Dichters zu, solche dem Volke lieb⸗ gewordene, weil von ihm erst poetisch umgeschaffene und so in der Ueberlieferung for sebende Gestalten, dramatisch
zu verwerthen, so wird man zugestehen müssen, daß der Dichter des „Narziß“ mit seinen „Alten Schweden“, die Reihe der Volksschauspiele um ein recht wirksames bereichert hat. Mit Recht ist denn auch das Epitheton historisch vermieden wor⸗ den, weil die Dichtung sich zwar auf historischem Hintergrunde abspielt, das rein Menschliche aber von diesem losgelöst in die Erscheinung treten läßt. Von diesem Standpunkte des Beur⸗ theilers aus übersieht man auch die Mängel des Stücks, das eigentlich aus epifodenhaft an einander gereihten Scenen oder Genrebildern besteht.
Hr. Berndal, der für sein meisterhaftes Spiel redlich ver⸗ dienten Beifall errang, wurde auf das Wirksamste unterstützt von Hrn. Vollmer als Reitknecht Matzke. Eine vollendete Lei⸗ stung war die Verwalterin Euphrosine Granzow der Fr. Frieb⸗ Blumauer, wofür die Künstlerin durch wiederholten Hervorruf belohnt wurde. Weniger eignete sich Frl. Keßler für die naive Katharina von Schappelow. Gegen die genannten traten die übrigen Rollen sehr zurück, indessen trugen alle Künstler, jeder an seinem Theile, zu dem frischen Zuge, welcher durch die Dar⸗ stellung ging, deren Inscenirung das Verdienst des Direktors Hein war, nach Kräften bei und hatten sich der lebhaften Aner⸗ kennung des Publikums zu erfreuen.
Am Sonntag Vormittag fand die feierliche Eröffnung des bayerischen Gewerbe⸗Museums in Nürnberg statt. Der⸗ selben wohnten der Minister des Innern v. Pfeufer, die Regierungs⸗
räsidenten von Mittelfranken und der Rheinpfalz Dr. v. Feder und Staatsrath v. Braun, der Vorstand des W.. Bureaus in Bayern, Ministerial⸗Rath Dr. Mayer, der Vorstand des bayerischen National⸗Museums, Dr. v. Hefner⸗Alteneck, Bürgermeister Dr. Zürn von Würzburg, Bürgermeister Langhans von Fürth, Bürgermeister v. Münch von Hof, Professor Kuhn von München, Hofrath Professor Dr. Wagner von Würzburg u. s. w. bei. Nachdem sämmtliche ge⸗ ladene Gäste sich in dem mit einem Glasdach gedeckten Hofe des Museums versammelt hatten, wurde die Wanderung zu dem im Erd⸗ geschoß befindlichen, zum „Hörsaal“ bestimmten Saale angetreten. Beim Eintreten in den Saal wurden den Anwesenden eine Festnummer der vom Gewerbe⸗Museum herausgegebenen Wochenschrift: „Kunst und Gewerbe“, sowie eine besonders für die Eröffnungsfeier geschriebene, das Gewerbe⸗Museum behandelnde Broschüre übergeben. Der Vorstand des Verwaltungsrathes des Gewerbe⸗Museums, Portefeuillefabrikant Kugler, begrüßte die Versammlung und gab dann in kurzen Umrissen ein Bild von der Entwickelungsgeschichte des Museums, indem er gleich⸗ zeitig auf die an der Hauptfagade des Gebäudes angebrachten Jah⸗ reszahlen: 1868, 1872, 1874 hinwies. In dem erstgenannten Jahre sei die erste Anregung zur Gründung des Museums gegeben, im Jahre 1872 die Organisation desselben begonnen worden, und im Jahre 1874 könne nun die feierliche Eröffnung stattfinden. Hr. Dr. Stegmann, der Direktor des Gewerbe⸗Museums, erläuterte nun die bei der Or⸗ ganisation des Museums maßgebenden Prinzipien. Staats⸗Minister b. Pfeufer verlas sodann ein aus Lindenhof datirtes Handschreiben Sr.
Majestät des Königs von Bayern, in welchem derselbe sein „reges Interesse“ für das Gewerbe⸗Museum ausdrückt. Wie der Minister hinzufügte, habe nun Se. Majestät sein reges Interesse dadurch noch bekundet, daß er eine Stiftung gegründet habe, aus deren Renten all⸗ jährlich Preismedaillen und Geldpreise für die Aussteller im Museum zur Vertheilung kommen sollen. Die näheren Bestimmungen dieser Stiftung seien noch späterer Vereinbarung überlassen. Die Ver⸗ sammlung nahm diese Mittheilung mit großem Beifalle auf und stimmte begeistert in die von Hrn. Kugler ausgebrachten Hochrufe auf den König ein. Hierauf wurde ein Rundgang durch das Mu⸗ seum angetreten; allgemeine Anerkennung fanden die reichhaltigen Sammlungen, sowie überhaupt die vortrefflichen Einrichtungen der ganzen Anstalt. Um 2 Uhr Nachmittags begann die General⸗ versammlung des Gewerbemuseums unter dem Vorsitze des Hrn. Kugler. Direktor Dr. Stegmann gab einen Bericht über die Thätig⸗ keit des Museums im Jahre 1873. Am Schlusse dieses Jahres habe die Bibliothek des Museums mehr als 5000 Bände, die Vorbilder⸗ sammlung mehr als 10,000 Abbildungen und 300 ornamentale Abgüsse, die Mustersammlungen gegen 5000 ältere und 2000 moderne Gegen⸗ stände enthalten. Im Ganzen seien die Sammlungen des Museums sowie dessen Attribute von etwa 20,000 Personen benutzt worden. Durch die Wiener Ausstellung habe sich günstige Gelegenheit zu An⸗ käufen zu verhältnißmäßig billigen Preisen geboten, und es sei in Wien behufs Erwerbungen einschließlich des vom Ministerium des Innern für diesen Zweck bewilligten Betrages von 3000 Fl. gegen 30,000 Fl. verausgabt worden. Auch von anderer Seite seien gelegent⸗ lich der Wiener Weltausstellung „ansehaliche Geschenke dem Museum zugekommen. Von Wichtigkeit für das Museum sei die am Schlusse des Jahres zur Ausführung gekommene Uebernahme und Herausgabe der Wochenschrift: „Kunst und Gewerbe“, deren Redaktion Hr. Dr. v. Schorn beibehielt, und deren Beiblatt „Mittheilungen des Bayerischen Gewerbe⸗Museums“ alle Nachrichten über die innere Thätigkeit des Museums bringe. Die Mitgliederzahl habe am Schlusse des Jahres sich auf 664 belaufen. Der von Hrn. v. Puascher hierauf vorgelegte Etat für das Jahr 1874 wurde genehmigt. Hr. Advokat Franken⸗ burger drückte den Wunsch aus, es möge dahin gewirkt werden, daß von sämmtlichen Landraths⸗Versammlungen des Königreiches Zuschüsse aus Kreismitteln gewährt würden. Schließlich wurde die Wahl des Landesausschusses vorgenommen.
In Teplitz⸗Schönau wurde am 17. d. M. die 173. und letzte Nummer der diesjährigen Kurliste ausgegeben. Darnach hat in dieser Saison die Gesammtzahl der Kurgäste 11,911 betragen. Mit Hinzu⸗ rechnung der Touristen und Passanten zählte man im Ganzen 37,276 Hiervon entfallen 30,289 Personen auf Teplitz und 6987 auf
chönau. Das Kaiserbad, das tadtbad, die Fürsten⸗ und Herren⸗ hausbäder in Tepli bleiben das ganze Jahr hindurch, auch während des Winters, zum Kurgebrauche geöffnet.
—.
Redacteur: F. Prehm.
Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen
(einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage.)
Berlin: I“ Verlag der
lusse an die
In
zum Deu 252.
N. N Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition des Dentschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Prrußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 82.
Vacanzen⸗Liste in den Provinzen Brandenburg und Pommern “ u besetzenden Stellen. Berlin, den 27. Oktober
Anwärter
Deffentlicher Anzeiger.
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 1 Sees⸗ Aufgebote, u. der
Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.
4. Verloosung, Amortisation, 8 von bffentlichen Papieren.
Zinszahlung u. s. w.
8. Familien⸗Rach Erscheint in
8 88
6
durch Militär⸗
1874.
Die Vacanzen⸗Listen werden den Truppentheilen des Garde⸗, getheilt und liegen sowohl in den wie auswärtigen
validen⸗Danks, von Rudolf Mosse und dieselben zu dem Preise von 1 Sgr. pro
Bureaus der aasenstein u. Vogler 7 Stück bei der Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers, Berlin,
zur unentgeltlichen Einsicht aus; auch
8. W., Wilhelmstraße 32, (nach außerhalb gegen Einsendung von 1 ½ Sgr. in Briefmarken) zu haben.
(Die Liste enthält der Reihe nach folgende die Stelle vacant ist. 2) Nähere Bezeichnung der Stelle. auf Lebenszeit oder auf Kündigung erfolgt. 5) Betrag der Gehaltsabzug gedeckt werden kann. welche an
Mittheilungen: 1) Ort und 3) Einkommen der Stelle.
zu stellenden Kau 6) Ob Aussicht auf Verbesserung vorhanden ist. die Bewerber gestellt werden. 8) Wohin die Bewerbungen einzureichen sind. 9) Bemerkungen.)
II. und III. Armee⸗Corps mit⸗ Annoncen⸗Expeditionen des se in
Behoͤrde, bei welcher 4) Ob die Anstellung tion und ob dieselbe durch 2) Ansprüche,
Provinz Brandenburg.
1) Cottbus, Magistrat, 2) Calefaktor lich Gehalt, freie
keine, 6) nein, 7)
. Cottbus. 28 Cottbus, Magistrat, 2) 25 Sgr., nach der nachherigen
5) keine, 6) nein, b
und schreiben können, 8) Magistrat
1) Cotthus, Magistrat, 2) vierter Steuerexekutor, der zulässigen Mahn⸗
definitiven
kräftig sein, auch schreiben und rechnen können, 8)
ri deberg
und längerer Dienstzeit bis zu „Thlr., erfahren, insbesondere mit der selbständigen Feuer⸗Sozietäts⸗, Civilstands⸗, Friedeberg N. /M 1) Rüdersdorf, b 8 1 nicht verbunden, die gefertigten
und Schuldiener bei der Wohnung und Heizung (Luftheizung), Bewerber muß gesund und kräftig sein,
Polizeisergeant, 3) während der ersten 6monatlichen 1 Anstellung 7) Bewerber muß gesund und kräftig sein, auch die nöthige Cottbus, 9) Bewerber muß aus dem Unteroffizierstande sein. 3) 250 Thlr. jährliches Gehalt und die Ueberlassung iche Kündigung, 5) 200 Thlr.
und Exekutionsgebühren, 4) auf Zmonatl sund und
Kaution, kann nicht durch Gehaltsabzüge gedeckt werden, 6) nein, 7) Bewerber muß ge⸗ 1 Magistrat Cottbus.
N./JM., Magistrat, 2) Stadt⸗ und Polizeisekretär,
nach sechsmonatlichem Probedienst, 5) keine, 6)
7) im Kommunal⸗
Bearbeitung der Klassensteuer⸗,
Kassen⸗ und Rechnungssachen vollständig vertraut, 8) Magistrat
Königliche Berg⸗Inspektion, 2) Kopist, 3) ein fixirtes Einkommen ist mit der Stelle
Kanzleiarbeiten werden nach den dortigen Kopialiensätzen be⸗
auch schreiben können,
monatlich 25 Thlr.,
r, 3) 500 Thlr., bei erwiesener Tüchtigkeit, guter und Polizeidienst vo
zahlt und kann einem gewandten Schreiber ein Verdienst von durchschnittlich mon
95 Thlr. in Aussicht gestellt werden, Wohnung in Aussicht gestellt.
1) Sonnenburg, bei definitiver Anstellung
Kündizung, 5) keine, 6)
Kbörperkonstitution, ruhiger, ver
Spoöonnenburg.
1) Sorau
. eöh) durch Alterszulagen von
8) Magistrat Sorau
10 Thlrn. jährlich
4) auf 4 Wochen Kündigung, 8) Ober⸗Postdirektion zu Stettin.
1) Misdrov, Amt, 2) Amtsdiener und Exekutor, und Uniform, 4) auf
1) Prillwitz, Postexpedition, 2) Landbriefträger, uschuß, 4) auf 4 Wochen Kündigung, 5) Ausdauer, 8) Ober⸗Postdirektion zu Stettin.
1) Stettin, Postamt, 2) Postwagenwascher, 3) 5) keine, 6) nein, 7) körperliche Ausdauer,
4) auf Kündigung, 5) 3) Königliche Berg⸗Inspektion in Rüdersdorf, 9) bei bescheidenen
Königliche Strafanstalt, 2) Hülfsaufseher, 3) vorläufig 20 270 Thlr. nebst 40 Thlr. 6) ja, bis zu 360 Thlr. nebst
ständiger und energischer Charakter, 8) Strafanstalts⸗Direktion
4) auf Zmonatliche Kündigung, 5) keine,
N./L., Magistrat, 2) Thurmwächter, 3) 60 Thlr., bis 100 Thlr. aufsteigend,
von 5 zu N./2, 9) zum 1. November 1874 zu besetzen.
Provinz Pommern.
1) Dölitz, Postexpedition, 2) Landbriefträger, 3) 150 Thlr. 8 ohnun 5) 100 Thlr. ev. Gehaltsabzüge, 6) ja, 7) körperliche Ausdauer,
3) 180 Thlr. jährlich, Kündigung und 1. Jahr Probedienst, 5) keine, schrift, 8) Amtsvorsteher Grabowski zu Misdroy.
3) 150 Thlr. Gehalt und 5) 100 Thlr.
5) keine, 6) nein,
Miethseentschädigung, 40 Thlr. Miethsentschädigung,
5 Jahren 8
Gehalt und 20 Thlr. Wohnungsge zu
6) ja, 7) geläufige ev. Gehaltsabzüge,
zu Stettin.
der im Deutschen Reichs⸗
Zusammenstellung und Königlich Preußischen Stüaats⸗Anzeiger gegenwärtig vakanten Stellen.
Bürgertöchterschule, 3) 150 Thlr. jähr⸗ 4) auf Zmonatliche Kündigung, 5 8) Magistrat
robedienstzeit 20 Thlr. 4) auf Lebenszeit, Energie besitzen
4) auf Lebenszeit ührung ständig Gewerbesteuer⸗,
atlich
7) schöne Handschrift, Ansprüchen wird eine billige
Sgr. tägliche Diäten, 4) auf Zmonatliche 7) Gesunde
schuß,
die einkommenden Gebühren Hand⸗
20 Thlr. Wohnungsgeld⸗ 6) ja, 7) körperliche
20 Thlr. monatlich, 4) auf 4 Wochen Kündigun 8) Ober⸗Postdirektion
9,
zur Besetzung angezeigten
Bezeichnung
er b vakanten Stellen. M
EE114“
Einkommen — c
der Stelle jährlich
bis inm 1
Kreis⸗Wundarzt des Kreises Pr. Stargardt Kreis⸗Wundarzt des Kreises Belgard . . . . . . . . Dirigirender Arzt (Direktor) an der Irren⸗Heil⸗ und
Pflege⸗Anstalt bei Ueckermünde “
Direktor an der Irrenanstalt und dem Landkrankenhause zu Schwetz. -1X1““ 18 3
Kreis⸗Chierarzt des Kreises Angerburg. Kreis⸗Thierarzt des Kreises Fischhausen
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Roessel Kreis⸗Thierarzt des Kreises Regenwalde Kreis⸗Thierarzt des Kreises Usedom⸗Wollin Kreis⸗Thierarzt des Kreises Adelnau: . Kreis⸗Thierarzt des Kreises Krotoschin.
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Wittenberg . .. Lehrer 2. der Hauptschule zu Sommerfeld
L an der höheren Knabenschule zu Sommerfeld Ses 1 O. zu Essen
. . 2* . * .
ordentl. Lehrer an der Realschule II. „Bürzermeister zu Königsberg i./Pr. ürgermeister zu Plön
ürgermeister zu Offenbach a./M. Stadtbaurath zu Thow Besold. Stadtrath zu Wandsbeck.. 2. Stadtbaurath zu Barmen . . . . .. EFErheber für die laffensteuer zc. zu Cottbus. Stadthauptkassen⸗Rendant zu Spremberg
Buchhater an der Stadt⸗Hauptkasse zu Erfurt Kommunal⸗Förster des n chutz⸗Bezirks Niederscheidweiler 8 Kommunal⸗Förster zu anderscheid . . . .. . . Polizeidiener, Feldhüter und Wegewärter zu Brotdorf..
31./10. 74 15./11.74
200 Thlr. 2000 Thlr. freie Wohn. u. Feuerung.
5400 Mark freie Wohn. und Beheizung. 200 Thlr
und 150 Thlr. Zuschuß. 200 Thlr.
und 100 Thlr. Zuschuß. 200 Thlr. 200 Thlr. 2200 Thlr. “ und 150 Thlr. Zuschuß. 200 Thl.
2 400 Thl. u. 7 ½ Miethsentsch.
25./11.74 3./11. 74 1./12. 74. 15./11.74
31./10. 74 6./11. 74
500 Thl. u. 7 ½ * Miethsentsch. 800 Thlr. resp. 850 Thlr. 4000 Thlr.
600 Thlr. und 400 Thlr. Comtoirverg. 7200 Rmnkk. 1300 Thlr. 1400 Thlr. 1500 Thlr. 17500 Mrk. 488 00 Thlr. und Emol. 150 Thlr. und Emol.
8
8 2
100 Thlr.
239 237
219
248 215 247
239 228 234 237 230
225 220 220 237 227 225
238 221 238 233 248 248 233 212 236 239
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
MNachstehende Landwehrmänner: 1) der Gefreite Carl Georg Nickels aus Grünberg, 2) der See⸗ soldat, Matrose Hugo Friedrich Adolph von Got⸗ kbow von dort, sind wegen unerlaubten Auswanderns
falle
verurtheilt worden.
10 — zehn Thalern, u einer Haftstrafe von je Da ihr
durch rechtskräftiges Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 4. September strafe von je
b. J. zu einer Geld⸗ im Unvermögens⸗ 5 — fünf Tagen gegenwärtiger Auf⸗
ren und sie im und Nachricht den 7. Oktober theilung. Der
[5040]
Heünnahen 18 7
los gehörigen mengen mit
hiermit aufge 1875
Verfahren an
Beweismittel
geladen. Sch
enthaltsort unbek
behörde zuzuführen,
Die Königliche 1) den Bäckergesellen Alexander Schilling, geboren v“ den 12. September 1855 zu Brieg, . wasser wohnhaft und
esstenberg zuletzt Anklage erhoben, ersten Hälfte des I Bäckermeister Handlos in Arbeit schaft mit einem Dritten,
beschädigt hat. Untersuchung wegen Straf⸗Gesetzbuchs eingel fgefordert, in Vormittags 10 Uhr saal des hiesigen Gefangenen
scheinen und die zu i
Königliches
5 2 8
ch Preußischen Staats
9*
5. Industrielle Etabliff ements, Fabriken u. Großhandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen.
chten.
9. Central⸗Handels⸗Register (einschl. Konkurse). —8
separater Beilage.
an uns gebeten wird. 1874. Königliches Kreisgericht. Polizeirichter.
Staatsanwaltschaft hat
2) den Bäckergesellen
Jahr alt, geboren in Jes
Wider die Angeklagten
beraumten
uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Fall des Ausbleibens wird mit und Entscheidung in contumaciam Als Zeuge ist
verfahren der Bäckermeister L weidnitz, den 16.
Kreisgericht.
FE annt ist, so werden alle öffentlichen Sicherheitsbehörden ersucht, auf dieselben zu Betretungsfalle der nächsten G welche um Strafvpollstreckung Grünberg,
zuletzt in Alt⸗
chütz bei in Nieder⸗Hermsdorf wohnhaft, weil ein Jeder derselben in der anuar 1874, während er bei dem stand, in Gemein⸗ eine Quantität dem Hand⸗ Weizen⸗ und Roggenmehl durch Ver⸗ einander vorsätzlich und rechtswidrig
Sachbeschädigung nach §. 303 eitet und werden dieselben dem auf den 11. Februar in dem Schwurgerichts⸗ hauses zum mündlichen Termine persönlich zu er⸗ rer Vertheidigung dienenden mit zur Stelle zu bringen oder solche
der Untersuchung andlos hierselbst
Oktober 1874. Erste Abtheilung.
* Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition don Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,
22
sowie alle übrigen größeren Aunoncen⸗Bureaus.]
— — 95 8
wwcn Bekanntmachung. Domänen⸗Verpachtung.
Das in der Provinz Hannover, Landdrosteibezirk Hildesheim, Amts Northeim, belegene
22
Domänen Vorwert Uessinghausen,
enthaltend an: of⸗ und Baustellen.
E&
vigili⸗ erichts⸗
I. Ab⸗
wider: 0,7869 Hektar, P o ns „ 111,5509
27,3156
58,5828
0,1045
7,331311 „
überhaupt 207,6171 Hektar, soll auf 18 Jahre, von Johannis 1875 bis dahin 1893, öffentlich meistbietend verpachtet werden. Das Pachtgelder⸗Minimum beträgt 1200 Thlr. Zur Uebernahme der Pachtung ist ein disponibles Vermögen von 17,000 Thlrn. erforderlich, über dessen eigenthuͤmlichen Besitz, sowie über die persönliche Qualifikation als Landwirth jeder Pachtbewerber vor der Lizitation bei uns oder in dem Lizitations⸗ vor unserem Kommissarius sich auszuweisen hat. Den Lizitationstermin haben wir auf
Mitiwoch, den 9. Dezember 1874,
Vormittags 11 Uhr,
in unserem Geschäftslokale, an der Archivstr. Nr. 2, hierselbst, vor dem Regierungs⸗Rath Bergmann an⸗ beraumt. Die Verpachtungsbedingungen, Karten und Grund⸗ stücks⸗Nachweisungen, sowie der gegenwärtige Pacht⸗ kontrakt können an allen Wochentagen während der Dienststunden in unserer Registratur, erstere auch bei
Alfred
ist die
daß sie
werden.
[4460] behuf
Im alten Bramsche,
gerichts, pag.
1) unterm 1
3) unterm Gunsten
4) unterm Hypothek
nicht zur
6) unterm Gunsten
7) unterm Kolonen
auf der s. g.
2
färber, jetzig
geleistet, Löschung der Es werden
Hypotheken, Urkunden
geltend
Hypotheken sollen.
pag. 81 alten General⸗Hypothekenbuche des
2) unterm 5. März zu Gunsten der hausen in
Hannover;
ihrer Verheirathung
bacht von jährlich Für sämmtli
belegene Wohnwesen verpfändet und herige Eigenthümer desselben,
Bramsche, nachdem von demselben stimmungen des §. 501 Nr. 6 der. den Erlaß einer Edictalladun beantragt.
die erwähnten darüber ausgestellten Ansprüche zu haben vermeinen, aufge⸗ fordert, solche in dem zur Donnerstag,
u ma
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗
ladungen u. dergl.
Edictalladung
Löschung von Hypotheken.
1 das Weichbild 6, 7, 8 und im hiesigen Amts⸗ folgende Hypo⸗
4. Februar 1834 über 500 Thlr.,
Hypothekenbuche für
Nr. 2, 4, 5,
65 Nr. 5, finden sich
theken eingetragen:
1835 über 300 Thlr.
Bramsche:; 10. April 1
11. Mai 1840 eine
dafür, daß die
Last fielen,
in Bramsche;
Erben des Joh.
21. April 1 des Kaufmanns Herm. Heinr.
in Bramsche; 8 1 6. September 1844 über eine Erb⸗ 15 Thlr., zu Gunsten des in Pente.
Johann Herm. Berghof e vorstehende Hypotheken Bramsche sub hat
der frühere
Neustadt in
e Rentier Bernhard vorab
vorerwähnten Hypotheken daher Alle, bezw. an die
welche an
Anmeldung auf
Vormittags 11 Uhr,
am Gerichtssitze anstehenden Termine so gewiß vorerwähnten
loschen erklärt werden
chen, als sonst die für vollständig er
Malgarten, den 25. September 1874. Königlich Prensss hee Amtsgericht. 8 Cv.
ey
Erben des Bürgermeisters Ahl⸗
835 über 150 Thlr., zu des Korporals Heinrich Engelke in
Bürgschafts⸗ Eheleute Gieseler in Bramsche innerhalb der ersten 10 Jahre nach dem Weichbilde Bramsche zu Gunsten des Magistrats
e
5) unterm 23. Januar 1847 über 300 Thlr. Gold, zu Gunsten der Daniel Vehmeyer in Bramsche;
1865 über 100 Thlr., zu
Nr. 79 A.
Heinrich Heise in
den 5. November 1874,
dem jetzigen Pächter des Domänen⸗Vorwerks, Kortry zu Uessinghausen, eingesehen werden. 3
Auf Verlangen ertheilen wir auch Abschrift des Kontrakts⸗Entwurfs und der gedruckten allgemeinen Verpachtungsbedingungen gegen Erstattung der Ko pialien resp. Druckkosten. “ Hannover, den 18. Oktober 1874. 8—
Königliche Finanz⸗Direktion.
Abtheilung für Domänen. 8 Früh. Ct. 996/10.)
„ Beide
Holz⸗Verkauf. Für die Forstreviere Groß⸗Schö⸗ nebeck und Pechteich werden pro 1874 und 1875 fol⸗ gende Holzlizitationen, sämmtlich an Montagen von 10 Uhr Vormittags ab, im Gasthofe des Herrn Wreh hierselbst, abgehalten: 1) den 9. November 1874, 2) den 23. November 1874, 3) den 7. Dezem⸗ ber 1874, 4) den 21. Dezember 1874, 5) den 4. Ja⸗ nuar 1875, 6) den 18. Januar 1875, 7) den 1. Fe⸗ bruar 1875, 8) den 15. Februar 1875, 9) den 1. März 1875, 10) den 15. Mäarz 1875, 11) den 19. April 1875, 12) den 24. Mai 1875, 13) den 14. Juni 1875, 14) den 19. Fuli 1875, 15) den 13. Septem⸗ ber 1875, 16) den 4. Oktober 1875, 17) den 18. Ok⸗ tober 1875. In den genannten Terminen findet von 10 bis 10 ⅛ Uhr Vormittags Verkauf unter be⸗ schränkter Konkurrenz, also unter Ausschließung von Holzhändlern und größeren Gewerbetreibenden, von 10 x Uhr ab bei freier Konkurrenz statt.
Groß⸗Schönebeck, den 21. Oktober 1874. 8 Die Oberförster
Heinrich
Varwig
ist das
der bis⸗ (491921 Bekanntmachnng. „ Schön⸗ Die Küchenabgänge und Knochen, sowie das erlegene Lagerstro aus der Stadtvoigtei und 78 in der Barnimstr. 10 und Antonstr. 4 belege⸗ nen Filial⸗Gefängnissen sollen für das Jahr 1875 dem “ im Wege der Submission überlassen werden. Reflektanten wollen ihre Gebote, nach Mark und Pfennigen, versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf Küchenabgänge, Knochen erlegenes Lagerstroh“ bis zum 9. November e., Mittags 12 Uhr, welcher Zeit der Submissionstermin sstattfindet, der unterzeichneten Direktion portofrei einreichen. Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Die Bedingungen sind an den Vormittagen im Bureau des Oekonomie⸗Inspektors der Stadtvoigtei einzusehen und zu unterschreiben. Berlin, den 19. Oktober 1874. Die Direktion der Stadtvoigtei und deren o
den Be⸗ Genüge g behuf
und
zu bei
8
werkszeuge werden. Admiralität,
gelegt. Versiegelte
sehen werden Berlin, d
Eine Partie Kupferplatten, — l Bekleidungsstücke, ferner Probe⸗Aexte, Beile, Häm⸗ mer, Sägen, Bohrer und sonstige Hand⸗ owie eine Anzahl alter Schiffs⸗Aus⸗ rüstungs⸗Stücke
Die Stücke befinden si
an die Geheime den, woselbst au
Verkäufe, Verpachtungen,
Submissionen ꝛc.
Meißel,
soll im Submissionswege
Leipziger Platz 12,
Offerten sind bis zum 2.2 Kanzlei der Admiralität
können. en 23. Oktober 1874. Chef der Admiralität Im Auftrage: Dirksen.
Metallproben, alter
ch im Dienstgebäude der zur Ansicht aus⸗
2. November
ch die Verkaufs⸗Bedingungen einge⸗
*
Bekanntmachung.
Die Abfuhr der Exkremente, des Gemulles und
der Asche aus dem Polizeigefängnisse, Antonstraße 4,
soll pro 1875 dem Mindestfordernden im Wege der Submission überlassen werden.
verkauft Reflektanten wollen ihre Angebote „nach Mark
und Pfennigen“ versiegelt mit der Aufschrift: .
„Submission auf Abfuhr von Exkrementen’⸗“
Mittags 12 Uhr,
der unterzeichneten
[4972]
bis zum 9. November er., zum Submissionstermin bei Direktion portofrei einreichen. 8 8 Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Die Bedingungen sind. täglich Vormittags von 8 bis 12 Uhr im Büreau des Oekonomie⸗Inspektors der Stadtvoigtei einzusehen und zu unterschreiben Berlin, den 21. Oktober 1874. Die Direktion der Stadtvoigtei und deren Filialen
einzusen⸗
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