1874 / 253 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Oct 1874 18:00:01 GMT) scan diff

1 8 begab und sieben Jahre in den Jungles weilte. Er war niemals in Nepaul, sondern wohnte ein Jahr verkleidet in Gewharty und in Assam. Von da begab er sich nach Bareillv, wo er ein Jahr blieb, und sodann wanderte er am letzten Dienstag noch Gwalior. Seindia bat, sdaß des Nana’'s Leben geschont werde, Keferte ihn aber schließlich bedingungslos aus. Er wurde in Ketten nach Morar geschickt, und nun zieht er sein Feltändniß zurück, unter dem Vorwande, daß es unter dem Einflusse von Bhang abgelegt wurde. Die Aerzte differiren betreffs seiner Identität; einige halten ihn für unter 40 Jahre, während andere Zeichen eines reiferen Alters entdecken. Dr. Tressider, der Civil⸗Arzt in Cawnpore während der Meuterei, konnte ihn nicht identifiziren. Scindia sagt, er könne des Mannes Identität beschwören.

Rach der „Daily News“ ist Bala Rao, dessen Festnahme gemeldet wird, ein eben so großer Missethäter, wie sein Bruder, Rana⸗Sahib selber. Bala befehligte die Rebellentruppen in Anug, und er war einer der Chefs, die mit der Ausführung der Metzelei in den Booten, welche dem Frauenmord in Cawn⸗ pore voranging, betraut waren.

Nach in London bis zum 28. früh eingegangenen Mel⸗ dungen aus Ostindien ist die Identifizirung von Nana Sahib bisher noch nicht erfolgt.

Afrika. Der „Italie“ wird vom 24. Oktober aus Tunis telegraphirt, daß zwei türkische Fregatten, für die spanischen Ge⸗ wässer bestimmt, auf der dortigen Rhede vor Anker gegan⸗ gen sind.

Die Nr. 20 des Armee „Verordnungs ⸗Blattes lher⸗ ausgegeben vom Kriegs⸗Ministerium) enthält: Faustriemen der Feld⸗ Artillerie. Wegfall der ökonomischen Musterungen bei den Inva⸗ lidenhäusern und Invaliden⸗Compagnien. Behandlung der Offizier⸗ pferde durch die Roßärzte. Wohnungsgeldzuschuß für Offiziere und Militärärzte bei Kommandos außerhalb er Garnison. Ausstellung eines Reguisitionsscheins für die von dem Direktorium der Berlin⸗Stettiner Eisenbahngesellschaft verwalteten Bahnstrecken. Beschaffung von eisernen Bügelöfen für die Handwerksstuben der Truppen. Versendung von Militärgütern per Eisenbahn nach Suhl. Berechnungsart der Geldvergütung für außeretatsmäßig empfangene, sowie uüberhobene Rationen, welche die regelmäßigen Säͤtze übersteigen. Abänderungen und Nachträge zu den Verwal⸗ tungsbestimmungen, betreffend die Munition und die Munitions⸗Ma⸗ terialien für das Infanterie⸗Gewehr M./71. Erlös für die im Jahre 1874 verkanften ausrangirten Militär⸗Dienstpferde. Ueber⸗ weisung eines 2. Waffenrocks 3. Garnitur an die beim Stamm des Lehr⸗Infanterie⸗Bataillons verbleibenden Mannschaften. Nachwei⸗ sung der im III. Quartal 1874 vorgekommenen Veränderungen im Bestande der Kaiserlich deutschen Reichs⸗Telegraphen⸗Stationen. Ausfall der Friedensübungen für die Mannschaften des Beurlaubten⸗ standes der Marine pro 1875. Gewährung der Einkommensfätze bei Kommandos von Militäranwärtern zur Probedienstleistung bei Civilbehörden. Bekanntmachung der Lebens⸗Versicherungs⸗Anstalt für die Armee und Marine, betreffend die Einführung der Reichs Mark⸗Währung bei den Versicherungen.

Statistische Nachrichten.

Wie der eben veröffentlichte Gefängnißbericht des Oberst⸗Lieute⸗

nants Du Cane in London und der übrigen Gefängniß⸗Direktoren ergiebt, hat sich die Zahl der Verbrecher im Jahre 1873 wesentlich verringert. Die Zahl mäͤnnlicher Verbrecher, welche während des vorigen Jahres in öffentlichen Gefängnissen zur Haft kamen, betrug 1489 und die weiblichen Geschlechts 255. Faßt man die Verbrecherzahl von 1854 an in je fünf Jahren zusammen, so ergeben sich für 1854 1859: 15,212 Verbrecher; von 1859 1864: 15,549; von 1864 —1869: 10,741 und von 1869 1874: 8852 Verbrecher, vorausgesetzt, daß die Zahl in diesem Jahre nicht die von 1873 ü versteigt. Im Jahre 1840 fanden in London 681 Feuer statt, und zwar kamen auf je 2800 Personen oder 379 Häuser mit durchschnitt⸗ lich je 7,38 Personen eins. Im Jahre 1850 hatte die Zahl der Brände bereits auf 868 oder 1 auf je 2673 Personen oder 347 Häuser mit je 7,80 Personen, 1860 auf 1056 Feuer oder 1 auf 2613 Per⸗ sonen oder 335 Häuser mit je 7,80 Personen zugenommen. Das Jahr 1870 weist die größte Zahl der Bräͤnde auf und zwar 1946 oder 1 anf 1649 Personen oder 226 Häuser mit je 7,29 Personen. 1873 betrug die Zahl der Feuer 1548 oder 1 auf 2159 Personen oder 304 Häuser mit je 7,10 Personen. In diesen 34 Jahren hat die Be⸗ völkerung um 75 +%, die Zahl der Häuser um 82 % sich vermehrt; die Zahl der Brände ist auf mehr als das Doppelte, um 127 % gestiegen. In den letzten 8 Jahren waren von sämmtlichen gemeldeten Feuern 86 % leichte, 14 % schwere (1866 75, resp. 25 %, 1873 89 resp. 11 %). In den letzten vier Jahren waren bei 310 Bränden 727 Personen (389 männlichen und 338 weiblichen Geschlechts) in Gefahr, von denen 599 (333 männ⸗ lichen, 266 weiblichen Geschlechts) gerettet und 128 (56 männlichen und 72 weiblichen Geschlechts) umkamen. Von den 128 getödteten Personen wurden 77 bereits todt, 51 lebend aus den Trümmern her⸗ vorgezogen, doch waren letztere so schwer verletzt, daß sie später ihren Leiden erlagen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der stenographische Verein zu Berlin, gegründet

durch die ersten Schüler Stolze's am 21. Juni 1844, begeht am

31. Oktober d. J. das Feft seines dreißigjährigen Bestehens im Saale der „Urania“ (Leipziger Platz 15).

„— Durch das am 24. d. M. erfolgte Ableben des Eisenbahn⸗ Direktors und Stadtraths a. D. Karl Herrmann hat der Verein für die Geschichte und Alterthumskunde von Erfurt einen großen Verlust erlitten. Der Verstorbene hat sich um die 88 derung des Vereins und um die geschichtliche Erforschung der Ver⸗ gangenheit Erfurts viele Verdienste erworben.

In der letzten Sitzung des Vereins fuͤr Geschichte und Alterthumskunde in Frankfurt a. M. machte scich Becker Mittheilungen über den kürzlich in Mainz gemachten Grab⸗ stein fund. Der Inschrift nach ist das Gefundene der Grabstein eines hohen römischen Offiziers, mit Namen Cnejus Petronius Asellio, der unter Tiberius lebte, so daß die Zahl der jetzt nur zwei betra⸗ genden Denkmäler aus der Zeit des Kaisers Tiberius, welche in der Rheingegend bis jetzt gefunden worden sind, um ein hochwichtiges ver⸗ mehrt worden ist.

Am 25. d. M. Nachmittags fand auf dem Helenenkirchhof in Straßburg die Beerdigung des nach längerem Leiden verstorbenen, durch seine historischen und heraldischen Arbeiten bekannten Frhrn. v. Reitzenstein, Kustos der Kaiserlichen Universitäts⸗ und Landes⸗ bibliothek statt. Die Beamten dieser Anstalt, sowie zahlreiche Pro⸗ fessoren der Universität und andere Leidtragende hatten dem Sarge das Geleite gegeben. Hr. Pfarrer Scharf hielt eine kurze ergreifende Grabrede, worauf Ober⸗Bibliothekar Professor Dr. Barak den Lebens⸗ lauf des Verstorbenen verlas und in warm empfundenen Worten der Verdienste gedachte, die sich derselbe um die Bibliothek erworben

hatte. . Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Cöln hat die Ernte der Winterung im Ganzen einen vollen Mittelertrag, dagegen haben die Sommer⸗ und Oelfrüchte nicht eine halbe Durchschnittsernte ergeben; auch das Heu und die Futtergewächse haben einen erheblichen Ausfall erlitten] Von den Knollengewächsen steht nur bei den Kartoffeln eine reichliche Ernte in Aussicht. Die Obsternte befriedigt im Allgemeinen, und von den Weinbergen steht in Quantität und Qualität ein guter Herbst zu erwarten. Der Mangel an ländlichen Arbeitern ist im Regierungs⸗ bezirk noch nicht gehoben.

Gewerbe und Handel. In dem Zeitraum vom 1.—15. September 1874 wurde

material in Berlin eingeführt: zu Wasser 77,811 Hektoliter Stein⸗ kohlen, Braunkohlen, Koks, 22,538 Kubikmeter Torf, 10,833 Kubik⸗ meter Brennholz; auf den Eisenbahnen: 577,965,94 Hektoliter Stein⸗ kohlen, Braunkohlen, Koks, 1703 ½ Kubikmeter Brennholz, Summa: 655,776,94 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 22,538 Kubik⸗ meter Torf, 12,536 ½ Kubikmeter Brennholz; aus Berlin ausgeführt zu Wasser: 6460 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks; auf den Eisenbahnen: 75,958 6 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, Summa: 82,418 ⁄31 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks. In dem Zeitraum vom 16. bis 30. September 1874: zu Wasser: 27,105 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 24,041 Kubikmeter Torf, 15,218 Kubikmeter Brennholz; auf den Eisenbahnen: 670,586,25 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 107 Kubik⸗ meter Torf, 3508 ½ Kubikmeter Brennholz, Summa: 697,691,35 Hekto⸗ liter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 24,148 Kubikmeter Torf, 18,726 Kubikmeter Brennholz; aus Berlin ausgeführt zu Wasser: 5300 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, auf den Eisen⸗ bahnen: 69,129 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 23 ½ Ku⸗ bikmeter Brennholz, Summa: 74,429 Hektoliter Steinkohlen, Braun⸗ kohlen, Koks, 23 ½ Kubikmeter Brennholz.

Die am 24. Oktober abgehaltene Generalversammlung des

Bergisch⸗Märkischen Bergwerksvereins beschloß, von dem Reingewinne (175,979 Thlr.) die bereits für den Schachtbau Holt⸗ hausen verausgabten 37,500 Thlr. auf dessen Konto abzuschreiben, 4 % Dividende (56,000 Thlr.) zur Vertheilung zu bringen, dem Direk⸗ torium 280 Thlr., dem Aufsichtsrath 7382 Thlr. 4 Sgr. 9 Pf. Tan⸗ tibme zu gewähren und den Rest im Betrage von 74,817 Thlr. 17 Pf. einem Spezialreservefonds mit der Bestimmung zu überweisen, daß daraus die Kosten für die noch erforderlichen Bauten, insbesondere die Schachtanlage und die Anschlußeisenbahn für Holthausen bestritten werden sollen. Die Dividende kann vom 1. November ab erhoben werden. Wie aus dem Jahresberichte hervorgeht, be⸗ trug die Förderung des Vereines im verflossenen Jahre 2,094,916 Scheffel gegen 1,622,135 Scheffel in 1872/73, also 29 % mehr. Die Ausbeute ergab 228,493 Thlr. 23 Sgr., und zwar kommen hiervon auf das erste Semester 136,050 Thlr. 29 Sgr. 4 Pf., auf das zweite in Folge der veränderten Geschäftslage nur 92,442 Thlr. 23 Sgr. 8 Pf. Die Selbstkosten beziffern sich per 100 Scheffel auf 11 Thlr. 10 Pf. Das erwähnte Förderungsquantum rührt von den Zechen Henriette und Hummelbank her, der Schacht Holthausen konnte wegen der ungünstigen Resultate der querschlägigen Arbeiten bis jetzt noch nicht in Betrieb gesetzt werden. ZI1Iu“ einem Berichte der Bergbaugesellschaft Pluto in Essen betrug die Kohlenförderung im I. Semester 1874 1,774,607 Ctr. (— 91,772), die Koksproduktion 238,485 Ctr. (— 48,255), der Ueberschuß 161,311 Thlr. (— 61,767). Während im Durchschnitt des vorigen Jahres pr. 100 Ctr. Kohlen 24 Thlr. 7 Sgr. 3 Pf. er⸗ zielt wurden, ist der Durchschnittspreis des I. Semesters d. J, pr. 100 Ctr. 24 Thlr. 1 Sgr. 7 Pf. und der des Monats Juni 21. Tblr. 27 Sgr. Ebenso sind die Preise für Koks zurückgegangen. Während der Durchschnittspreis im I. Semester des vorigen Jahres 16 Sgr. Pf. pr. Ctr. betrug, ist der Preis in diesem Jahre auf 11 Sgr. 6 Pf., im Juni auf 8 Sgr. 4 Pf. pr. Ctr. gesunken. Man hat deshalb auch einen großen Theil der Koks⸗ öfen eingestellt, und nur die beiden Gruppen Copeescher Oefen in Be⸗ trieb gelassen, deren Gase zur Kesselheizung benutzt werden. Die Pro⸗ duktionskosten stellen sich auf 49 bis 50 S pr. Ctr., also um 7 bis 8 Pfennige pr. Ctr. weniger als im Vorjahre. Von der im Mai beschlossenen öprozentigen Anleihe im Betrage von 250,000 Thlr. sind bereits 197,600 Thlr. Pari begeben.

Dem Gewerbeverein zu Donaueschingen ist von dem

Großherzog von Baden die silberne Medaille für Verdienste um Förderung der Landwirthschaft, der Gewerbe und des Handels ver⸗ liehen worden.

London, 28. Oktober. (W. T. B.) Die Kohlengruben⸗ arbeiter in West⸗Yorkshire haben sich bereit erklärt, ihre Streitigkeiten mit den Arbeitgebern einem Schiedsgericht zu unter⸗ breiten und die Arbeit bis dahin wieder aufzunehmen, wo die Schieds⸗

.

richter eine Entscheidung getroffen haben. Der Strike der Ta⸗

pisserie⸗Arbeiter in Kidderminster darf als völlig bei angesehen werden. s rf als völlig beigelegt

Die Syndikatskammer der Pariser Wechselagenten hat, wi „W. T. B.“ meldet. beschlossen, daß vom 28. d. M. ab die amilige Notirung für Zeitgeschäfte in Metalliques an der Vörse zugelassen werden soll. Die Geschäfte müssen auf Beträge von 1000 Fl. 8 128.. e 88 8 - sind, lauten. Der Um⸗ rechnungs Cours ist auf 2 Fres. ent. festgesetzt. Die Liquidati erfolgt medio und ultimo jeden Monats. siseses u“

Der in Paris erscheinende „Economiste frangais“ (. dacteur en chef: M. Paul Leroy⸗Beaulieu) enthält in Mr. 42 N.

Bericht der französischen Budgetkommission über die Zahlung der 1

Kriegskestenentschädigung und die dadurch veranlaßten Geldoperati nen, erstattet von M. Leon Say. 8 Die 50 Lire⸗Noten der Italienischen National⸗ b ank, weiche jetzt in Cirkulation sind, werden, wie aus Florenz 8 schrieben wird, vom 26. November angefangen, eingezogen und gleich⸗ zeitig durch neue Noten ersetzt werden. Hervorgerufen ist diese Maß⸗ regel insbesondere durch den Umstand, daß von dieser Gattung Noten vielfache, theilweise sehr gelungene Falsifikate umlaufen. 1

Verkehrs⸗Anstalten. 1 8

Nr. 85 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bahn⸗Verwaltungen⸗ hat folgenden Inhalt: Büche Deulscher Eisenbahnverwaltungen: Aenderung von Stationsnamen der Lemberg⸗ Czernowitz⸗Jassy⸗Eisenbahn und der Preußischen Ostbahn: Leorda in „Leverda⸗Dorohoin“, Miasteczko in Friedheim, Bialosliwe in Weißen⸗ höhe, Osiek in Netzthal. Inhalt der Beilage: Notizen über Tarife und Tarifänderungen pro September 1874. Offizielle und Privat⸗ anzeigen.

Das Vorsteheramt der Kaufmannschaft zu Königsberg ist durch das dortige russische General⸗Konsulat in Kenntniß gesetzt wor⸗ den, daß die Verbesserung des Fahrwassers am Niemen, der Schtschara dem Oginski⸗Kanale und der Jassolda durch eine russische Aktien⸗ gesellschaft bezweckt würde. Danach würde eine Wasserverbin⸗ dung von Königsberg bis Rinsk, ja bis zum Dnjepr hin eröffnet. Das Vorsteheramt sprach sich für die hohe Bereu⸗ tung der Sache aus und empfahl nur, die Schiffahrtsgefälle nach der Länge der verschiedenen Strecken und mit Rüͤcksicht auf die Konkurrenz der Eisenbahnen angemessen zu normiren. Der Magistrat will die Strom⸗ und Pfahlgelder, welche hier noch den Wasserverkehr belasten und belästigen, aufgeben, wenn die König⸗ liche Regierung die Kosten der Strompolizei, der Baggerung und der Unterhaltung der Strompfähle innerhalb des städtischen Hafengebietes übernimmt. Das Vorsteheramt richtete daher ein dringendes Gesuch an die Königliche Regierung, auf diese Bedingung einzugehen. eeae bayerische Staats⸗Minister v. Pfretzschner hat die König⸗ liche Ermächtigung zur Einleitung von Verhandlungen behufs An⸗ kaufes der bayerischen Ostbahn erhalten.

Dem Vorstande des hamburgischen Bezirksvereins

der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wird über die von der Cuxhavener Stationsmannschaft ausgeführte Rettung des englischen Schooners „Alert“, Kapitän Mackenzie, mit Heringen von England nach Hamburg bestimmt, Folgendes berichtet: Am 22. Oktober wurde um 11 Uhr Vormittags von der Cuxhavener Station aus ein englischer Schooner beobachtet, welcher bei heftigem Sturm aus West so nördlich aufkam, daß dessen Strandung auf Kratzsand mit Gewißheit zu erwarten war. Als der Schooner um 12 ½ Uhr festgerieth, wurde sofort das Rettungsboot „Kölln“ ausge⸗ sandt. Dasselbe sah sich indessen genöthigt, nachdem es mit großen Anstrengungen den Schooner erreicht hatte, diesen auf Drängen des Kapitäns wieder zu verlassen, der ebensowenig wie der Steuer⸗ mann dem Wunsche und den Bitten seiner Mannschaft, den doch rettungslosen Schooner verlassen zu dürfen, Gehör geben wollte. Am 23. Oktober, Morgens 9 ½ Uhr, zeigte der inzwiichen von Kratzsand nach Medensand getriebene Schooner Nothflagge, welche von der Rettungsstation zunächst für ein dem zur Hüͤlfe des Schooners bereits ausgegangenen Schleppdampfer geltendes Signal gehalten wurde. Als indgen bei eintretendem Hochwasser die Flagge noch stand, ging das Rettungsboot „Kölln“ abermals aus und brachte nach 3 Uhr nach ange⸗ strengter Fahrt die aus 6 Mann bestehende Mannschaft des Schooners glück⸗ lich ans Land. Der Schooner war voll Wasser und die Besatzung durch Wind, Regen, Kälte und Anstrengungen so entkräftet, daß sie nicht einmal ihre eigenen Effekten zu bergen vermocht hatten. Den Rettungsböten zweier englischen Seedampfer, welche auf das Signal des „Alert“ demselben gleichfalls zur Hülfe geeilt waren, gelang es, des Sturmes und heftiger Böen halber, nicht, auf Seite des Schoo⸗ ners zu kommen. Das zum ersten Male bei dieser Gelegenheit in Thätigkeit getretene Rettungsboot „Kölln“ hat sich ausgezeichnet be⸗ währt und sich das Vertrauen der Rettungsmannschaft im höchsten Grade erworben.

Liverpool, 27. Oktober. (W. T. V.) Der fällige Dampfer von der westafrikanischen Küste „Volta“ ist heute hier eingetroffen.

—.,—

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, den 29. Oktober. Opernhaus. (209. Vorstellung.) Aida. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Ballet von Paul⸗ Taglioni. Amneris: Frl. Brandt. Aida: Fr. Mallinger. König: Hr. Krslop. Radémes: Hr. Niemann. Ramphis: Hr. Fricke. Amonasro: Hr. Betz. An⸗ fang 7 Uhr. Hohe Preise.

Schauspielhaus. (215. Vorstellung.) Alte Schweden. Schauspiel in 5 Akten von A. E. Brachvogel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Freitag, 30. Oktober. Opernhaus. Keine Vorstellung.

Schauspielhaus. (216. Vorstellung.) Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Eröffnung des Leipziger Kunstgewerbemuseums.

Nach dem Berichte der Leipziger Blätter fand am Sonntag Vor⸗ mittag die festliche Uebergabe des Kunstgewerbe⸗Museums in Leixpzig an das Publikum zur öffentlichen Benutzung statt. Das Lokal be⸗ steht aus einer Reihe von 6—8 Zimmern (in der 1. Etage des Eck⸗ hauses, Thomaskirchhof 20) und ist Seitens des Stadtraths für diesen guten Zweckzur Verfügung gestenh⸗ worden. Für die Sammlung in ihrem ge⸗ genwärtigen Zustande sind diese Räumlichkeiten ausreichend, gebricht es auch, wofür die Zukunft Rath schaffen wird, gegenwärtig noch an einem rößeren Zimmer für die beabsichtigten unterrichtenden Vorträge. Das Museum zerfällt in mehrere Abtheilungen: die Mustersammlung von Gegenständen des Kunstgewerbes (Originale und verlässige Kopien), die Vorbildersammlung für Kunstgewerbe (Abbildungen), und die Fach⸗

1 prechende Bücher und Zeitschriften). Die Kunstgegenstände elbst sind nach ihren Arten geordnet und sehr übersichtlich und bequem arran⸗ girt; die Wände sind bedeckt mit Teppichen und Decken, feinen Ge⸗ spinnsten aus Alend⸗ und Morgenland, Tapeten⸗ und Seidenwirkerei; in höchst eleganten Glasschränken befinden sich die herrlichsten Gefäße

aus Metall, Porzellan und Terracotta; prachtvolle Gold⸗ und Silber⸗ arbeiten füllen viele andere Glaskästen. Man ist erstaunt über den eichthum und die Schön beit vieler Kunstwerke, die allen Zeiten und Na⸗ Fonen angehören, aber immner mit sorgfältigstem Geschmack ausgewählt worden sind. Zu der feierlichen Eröffnung war eine beschränkte Zahl von Eenladungen an Künstler und Gelehrte, Kauflente und Buch⸗ händler, Gewerbtreibende ꝛc. ergeugen; als Vertreter der Behörden erschienen Kreishauptmann v. Burgsrdvorff, Bürgermeister Dr. Georgi nebst mehreren Leipziger Stadtraͤthen, als Vertreter des Königlichen Ministeriums des Innern Rat Hmaltz gus Dresden

ne.

Kaufmann Scharf wies im Namen und Auftrage des proviso⸗ rischen Comités auf die Veranlassung zur Gründung des Museums hin, die hervorgegangen sei aus der recht augenscheinlich auf der letzten Wiener Weltausstellung zu Tage getretenen Konkurrenz⸗ unfähigkeit der deutschen Kunstindustrie mit der englischen un französischen, und führte dann aus, wie die Leipziger gemeinnützige Gesellschaft in richtiger Erkenntniß dieser unerfreulichen Erfahrung die ersten Schritte zum Weße der Besserung gethan habe; wie aus kleinen Anfängen nach und nach durch Erwerbung von Samm⸗ lungen und Ueberweisung von zahlreichen werthvollen Ge⸗ schenken durch Freunde der Kunstindustrie unter dankenswerther Beihülfe der Staatsregierung und wohlwollendem Entgegenkommen des Stadtraths der heutige, ganz ansehnliche Bestand von Vorbildern hervorgegangen sei, der, in selbstlosester Weise geboten, nun auch vom Gewerbestande zur Pflege seiner Interessen eifrig benutzt werden möge. Hierauf ergriff der Professor der Kunstgeschichte an der Leipziger Universität, Dr. Springer, im Namen der Kunstwissenschaft das Wort, um in begeisterter Rede die Ziele und Zwecke zur Hebung des deutschen Kunstgewerbes darzulegen. Nach einem Hinweis auf England und Oesterreich, welche sich früher im Gebiete der Kunstindustrie in einer ähnlichen Lage, wie jetzt Deutschland, befunden, zeigte er, wie unsere

etzige Kunstindustrie nicht unserers onstigen Bedeutung entspreche. Aber der

Verfall derselben sei nicht unsere Schuld, das furchtbare Elend des dreißigjährigen Krieges mit seinen Nachwirkungen habe unsere frühere Kunstblüthe eknickt. Trotzdem dürfe man den Math nicht verlieren; zeigte doch schon im Kleinen, welcher Fortschritte wir bei redlichem Streben fähig sind, ein Blick auf die deutschen Kinderbilderbücher und Bogen, die, früher in der abgeschmacktesten Weise geboten, jetzt

anerkannt als die ersten und besten der Völker gelten. Aber mit bloßen

2

8b 11“ 8

Träumen werde nichts erreicht; gleich anderen Nationen müßten wir zunächst uns an das bessere Fremde anlehnen, z. B. an den Orient, an die Renaissance, um daraus neue Belebung und Nahrung für un⸗ sere Phantasie zu schöpfen, die jedoch nicht in einer blos äußeren Nach⸗ ahmung bestehen, sondern in Uebertragung auf unsere Kunst uns zu neuen nationalen Schöpfungen begeistern solle. Viele Jahrzehnte würden dahingehen, bevor dieses Ziel erreicht werde. Maschinenarbeit und Massenproduktion sei das Schlagwort unserer Zeit; aber für die Entwickelung der Kunstindustrie könnte auch hier ein Anfang gema werden. Nur erst, wenn die irrige Meinung, die Arbeit sei nur zur Plage der Menschen da, der bessern, die nicht überall zuvörderst na dem Nutzen und dem Gewinn aus der Arbeit fragt, weiche, wenn der Arbeiter erst wieder anfange, sich in sein Werk zu verlieben, ganz mit ihm eins werde, sei auch der Anfang zum Bessern gegeben. Dazu gehöre aber auch, daß der Kunstsinn in den weiteren Volkskreisen lebendig geweckt und gefördert werde. Diesem Zweck sollten Sammlungen, wie die gegenwärtige, dienen. Möchten sie zum Ruhme der Stadt Leipzig, zum Heile der ganzen deutschen Fivuftrie ihr Scherflein hierzu beitragen.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck:

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage.)

Berlin:

W. Elsner. 8 G

1b 15. f un 1. Garde⸗Inf. Brig. versetzt und gleichzeitig mit Wahrnehmung der 8 onath, Port. Fähnr. im 6. Inf. v. Berger, 8 a

suite dieses Regts.,

Commdr. dies. rung der 2. Inf. Brig., Oberst u. Commdr. des Inf. Regts. Nr. dieses Regts., zum Oberst

unter Stellung à la suite des gedachten Oberst und Commdr. des Inf Regts. 29. Inf. Brig., unter Stellung à la suite des v. Meerscheidt⸗Hüllessem, Oberst und Gren. Regts., mit der Führung der 11. Inf. à ja suite des gedachten Regts., Commdr. des Inf. Regts. Nr. den Offiz. von der 1 Inf. Regt. Nr. 49, zum Commdr. des Inf. R Schlegel, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Maj. befördert. . Jäger⸗Bat. Nr. 4, in

das Inf. Regt. Nr. 27, versetzt.

8 den Heeres oder sucht zu haben,

Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte wird hier⸗ durch zu dem zur öffentlichen und

dem Termine anzuzeigen,

8

Königlich Preußische Armee. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ac. Ernennungen, 2* Im stehenden Heere.

Commdr. der 4. Garde⸗Inf. Brig.,

Geschäft der Kommandantur von Potsdam beauftragt. Oberst und Commdr. des Inf. Regts. Nr. 42, unter Stellung à la 32. Inf. Brig., v. Rosen⸗

zweig, Oberst, beauftr. mit der Führ. der 36. Inf. Brig., zum ig, v. Briesen, Oberst, beauftr. mit der Füh⸗

dies. Brig., v. 115, unter Stellung à la suite Commdr. der 12. Inf. Brig. ernannt. v. Thile, Garde⸗Regiments zu

zum Commdr. der

Brig., zum Commdr.

und Commandeur des 3.

ß, mit der

beauftragt.

Armee versetzt. v.

Frhr. v. Braun, Hauptm. das Inf. Regt. Nr. 49, und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 27

v. Lukowitz, Hauptm. und Comp. Chef

Abschiedsbewilligungen. Im stehenden Heere.

8

Baden⸗Baden, 15 und Commdr. der 29. Inf. Brig., der 32. Inf. Brig., beide als Gen.

Baden⸗Baden, 17. Oktober. D., zuletzt im Inf. Regt. Nr. Civildienst ertheilt.

Baden⸗Baden, 19. Oktober.

v. Rex,

dienst und der Regts. Unif. der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee⸗ Ernennungen,

Im stehenden Heere.

Durch Allerhöchste Verfügung. 18. Oktober. Ulmer,

88 Linderh of, vom 2. Inf. Regt.,

Riederer, Pr. Lt. Lt. vom Inf. Leib⸗Regt., Lt. vom 1. Feld⸗Art. Regt., Horn, Berchtold, Sec. Meyer⸗Schauensee, nieur⸗Direktion, Müller, Sec zer Bat. versetzt. Frhr. v. Gebsattel, Port. Fähnr. Regt., Hueber, Port. Regiment, Matulka, Häusler, Röger, im 12. Inf. Regt., Casties,

Sec.

Port. Fähnrich im Port. Fähnrichs vom Port. Fähnr.

Beförderungen und Versetzungen.

Oktober. v. Dannenberg, 3. 2 1 in gleicher Eigenschaft zur im 4. Feld⸗Art. Regt. Langhäuser, Port. Fähnr. im 9. Inf. Regt.,

Führung der 4. Garde⸗ Infanterie⸗ Regts., v. Rauchh aupt, Nr. 66, mit der gedachten Commdr. des 3. Brig., unter Stellung Schulz, Oberst und 78, mit der Uniform dieses Regts. zu d. Groeben, Oberft vom Regts. Nr. 78 ernannt. Regt. und Comp. Chef im Reinbold, Hauptm. in das Jäger⸗Bat. Nr. 4, im Inf. Regt, Nr. 49, in

15. Oktober. v. Koblinski, Gen. Maj. Gen. Maj. und Commdr. Lis. mit Pens. zur Disp. gestellt. v. Muschwitz 46, die Aussicht auf Anstellung“ im

88

v. Cancrin, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 112, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civ⸗

Fähnriche ꝛc. Beförderungen und Versetzungen.

Pr Lt. vom 14. Inf. Regt. Berchtenbreiter, Pr. zum 4. Inf. Regt., Diermayer, Lt. vom 4. Feld⸗Art. Regt., Lt. vom 1. Feld⸗Art. Regt. zum 2. Feld⸗Art. Regt., Sec. Lt. vom 6. Inf. Regt. zur 1. Inge⸗ Sec. Lt. vom 3. Jäger⸗Bat. zum 1. Pion.

Fähnr. vom Inf. Leib⸗Regt. im 12. Infant. 1. Fuß⸗Artill. Regiment, Infant. Leib⸗Regt., vom 9. Jäg. Bat., im

8*

en Reichs⸗Anzeige

11. Inf. Regt., Seyring, Schönlaub, Port. Fähnr. Fähnr. im 1. Ulan. Regt.,

Chevauxlegers⸗Regt., Hartmann, im 13. Inf. Regt., v. Pillement,

Gen. Major Pflaum, Port. Fähnr. im

rs. im 4. Feld⸗Art. Regt., Bat., Steger, im 1. Pion. Bat., bei der Eisenbahn⸗Comp., Regts., im 2. Fuß Art. Regt., Bat., Medicus, Port. Fähnr. Bat., Pracher, Port. Fähnr. im Port. Fähnr, im 15. Inf. Regt, äg. Bat., Steindel, Port. Fuß⸗Art. Regt., Koch,

v. Münster, Grawert,

Brigade,

der egts., Frhr. 1 Bat., Fritsch, Port.

Werthmann, Fähnr. im 1. Ulan. Regt.,

Garde⸗

Inf. Regt., im 4. Inf. Regt., Nr. 49, zum Hertlein, Port. Fähnr. vom Fähnr. vom 2. Inf. Regt. Fähnr. im 4. Chevauxlegers⸗Regt.,

Graf v. Bothmer, Port. Fähnr. 8 Regt., Grod, Port. Fähnr. vom Lehrer, Port. Fähnr. vom 6. v. Heffels, vauxlegers⸗Regt., Wochinger, 4. Inf. Regt.,

„Sec. Lt. a.

im 13. Inf. Regt.,

vom 6. Infanterie⸗Regiment, im mann, Port. Fähnr. vom

Gewinner, Port. Fähnr.

Regt., Frhr. v. Pechmann, 10. Inf. Regt., Semmelmann,

4. Chevauxlegers⸗Regt., im vom 2. Inf. Regt., im 11. im 4. Inf. Regt., Plöderl, 10. Inf. Regt., zinger, Port. Fähnr. vom 8 sämmtlich zu Sec. Lts. befördert.

ec.

Den 18. Oktober. und bisheriger Landw. als Referent für Landw.

im 1. Ulanen⸗ II. Armee⸗Corps, Eichenauer,

Brigade, die Funktion als Landw.

diesem unter gleichzeitiger

Port. Fähnr. im 2. Feld⸗Art. Regt., Bouhler, Port Frhr. v. Perfall, Port. Fähnr. vom Port. Fähnr. vom 1. Jnf. Regt., im 12. Inf. Regt., Kurzendorfer, im 8. Inf. Regt., Gugsenberger, 13. Inf. Regt., Peter,

nr. im 1. Chevauxlegers⸗Regt., Vogl, Frhr. Peter, Port. Fähnr. im 2. Pion. Graf, Port. Fähnr. vom 1. d 1 Port. Fähnr. im 2. Feld⸗Art. Regt., Sickel, Port. Fähnr. 1“ Port. Fähnr. vom v. Spies, Port. Fähnr. Brendel, Port. Fähnr. im 1. Jäg. vom 2. Pion. Bat., 1. Chevauxlegers⸗Regt., Köppel, Rittmann, Fähnr. vom 3. Feld⸗Art. Regt., im 2. Port. Fähnr. vom 3. 2. Ulan. Regt., Reck, Fähnr. vom 6. Jäger⸗Bat., im 4. Jäger⸗ ähnr. vom 9. Port. Fähnr. im 8. Inf. Regt., Götz, Port. Fähnr. vom im 10. Inf. Regt., Lang, Port. Fähnr. im Port. Fähnr, im 1. Fu Art. Regt., n Knau s. Port. Fähnr. im 4. Jäg. Bat., .Jäg. v. Parseval, Port. Fähnr. im 2. Feld⸗Artill. Regt., Deml, Port. im 12. Inf. Regt., Müller, im 6. Chevauxlegers⸗Regt., Beckh, Port. Fähnr. Würthmann, Port. Fähnr. vom 6. Jäg. Bat., vom 2. Inf. 14. Inf. Regt., im Inf. Regt., im 7. Port. Fähnr. vom 4. Chevauxlegers⸗Regt., Port. Fähnr. vom 14. Inf. Regt., im v. Germersheim, im 12. Inf. Regt. Herold, Port. Fähnr. vom 6. Chevauxlegers⸗Regt., im 2. Chevauxlegers⸗Regt., Fergg, Port. Fähnr. vom Beilhack, Port. Fähnr. t Regiment, im 10. Infanterie⸗Regiment, Hirschmann, Port. Fähnr. 5. Inf. Regt., im 10. vom 14. Inf. Regt., Oeffner, Port. Fähnr. vom 1. Feld⸗Art. Regt., Port. Fähnr. Port. Fähnr. vom 5. Inf. Regt., im 13. Inf. Regt., Graf v. Arco⸗Zinneberg, Port Fähnr. vom im 2. Ulan. Regt., Hieber, Port. Fähnr. vom Grosch, Port. Fähnr. vom 2. Iuf. Leib⸗Regt.,

In der Reserve und Landwehr.

Jungermann, char. Bezirks⸗Commdr. Angelegenheiten Major a. D., Landw. Bezirks⸗Commdr. von Kempten, 1 Disp. und bisher. Referent für Landw. Angelegenheiten bei der 6. Inf. Bezirks⸗Commdr. von Zweybrücken Verleihung des Charakters

im 4. Feld⸗Art. Regt., übertragen. Port. Fähnr. im 3. 2. Inf. Regt.,

ähnr. vom 5. Jäg. Bat., ähnr. im 11. Inf. Regt., Port. Fähnr.

Port. Port.

Den 18. Ok

Regt., Frhr. v. Tucher, Port.

v. Kesling, Port. wendung enthoben.

Inf. Regt., im 11. Inf. Regt.,

2. Pion. Bat., 1. Feld⸗Art.

im 1. Pion. im 6. Inf. Regt.,

Fähnr. im 4. 6. Inf. Regt. im 8.

Port.

Chevauxlegers⸗Regt., im Aspirant 1. Kl.

Inf. Regt., im 13. Inf. Regt., Suttner, Port. 1. Inf. Regt., 1. Pion. Bat., Seidl,

Spindler, Port. Fähnr. v. 19 Bat., im 7. Inf. Regt.,

Cronnenbold, Port. Dichtel, Port. Fähnrs. im 2. Kür. Regt., im 7. Inf. Regt., Regt., im 12. Inf. 4. Inf. Regt., Inf. Regt., im 2. Che⸗

des Jäger⸗Bats. Nr. 104,

Port. Fähnr. vom 2. Inf. Regt., 1. Jäg. Bat., vom 6. Infanterie⸗ 8. Infanterie⸗Regiment, Zott⸗ Inf. Regt., Inf. Regt., 2. Fuß⸗Art. vom 1. Inf. Regt., im

im 4. Stuttgart

seiner Port. Fähnr. zum Port. Fähnr. Inf. Leib⸗Regt., im Jäg. Bat., Wer⸗ 12. Inf. Regt.,

8

Stuttgart

Schaidler, dem Generalstab,

im

Rath und mit Major zur Disp. auftragt, dieser von Kempten, die Funktion beim Gen. Kommando des die Funktion als

Hirschmann, auptm. zur

mandirt.

Pferdearzt im

als Major

NR 8 2 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das die Inseraten⸗Expedition and Königlich

Postblatt nimmt an:

des Deutschen Reichs⸗Anzeigers Preußischen Stants-Anzeigers

Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

bt

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 1

3. Verkäufe, Verpacstungen, Submisstonen ꝛc.

4. Verloosung, Amsrtisatton, Zinszahlung u. s. w.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Alle Gerichtsbehörden werden ersucht von dem Schneider Heinrich Lanterbach aus Neu⸗ Waltersdorf, im Betretungsfalle wegen unerlaubter Auswanderung eine Geldstrafe von 5 Thlr. einzu⸗ event. gegen denselben eine viertägige Haft zu cken und uns hiervon Nachricht zu geben. dt, den 22. Oktober 1874. Königliches Kreisgericht. 1 Kommission für Uebertretungen.

8 11““

Kudrisch, welcher am

Der Tagearbeiter Joseph 8 Kreis Oppeln, geboren

1. Februar 1846 in Kappitz, Kre . und zuletzt in Leutmannsdorf, im hiesigen Kreise, wohnhaft gewesen ist, ist von der Königlichen Staats⸗ anwaltschaft hierselbst angeklagt, seit dem Jahre 1868 bis jetzt sich dem Eintritte in den Dienst des stehen⸗

der Flotte dadurch zu entziehen ge⸗ daß er ohne Erlaubniß entweder

das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem mi⸗

litärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗

gebiets aufhält und ist derselbe wegen des in §. 140

des Reichs⸗Strafgesetzbuchs erwähnten Vergehens zur

Unterluchung gezogen. Der seinem gegenwärtigen

münolichen Ver⸗ handlung der Sache auf den 25. Februar 1875, Vormittags 10 Uhr, im Gefangenenhause hier⸗ selbst anberaumten Termine mit der Aufforderung geladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und

ddie zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel

mit zur Stelle zu bringen, oder uns so zeitig vor Eieee daß sie noch zu demselben

herbeigeschafft werden können. Im Falle des Aus⸗

bleibens des Angeklagten oder eines gesetzlich zuläs⸗ sigen Vertreters wird mit der Verhandlung und Entscheidung der Sache in contamaciam verfahren werden. Schweidnitz, den 16. Oktober 1874. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

des Staats⸗

Auf die Anklage 1) den Hand⸗

ist gegen hier, geboren hie

Proeclama. Al anwalts vom 27. Juli 1874 lungslehrling Max Loewen

6. 11

den

von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

r und Königlich Preußischen Staats⸗

v. Lesuire, mandeur von Ansbach, der

In der Reserve und Landwehr. Disp. und Landw. Bezirks⸗Commandeur

Beamte der Militär- erwaltung. Durch Allerhöchste Schloß Berg, 1. Kl. (Aktuar) vom Verwalt. Aspirant 1. Regt., Meyer, Verwalt. Aspirant 1. Kl. (Aktuar) vom 9. Inf. Regt.,

tuar) vom Inf. Leib⸗Regt., im 2. Fuß⸗Art. Regt., (Aktuar) vom 1. Bayerlein, Verwatt. Aspirant 1. Kl. (Aktuar) vom 10 im 3. Chevauxlegers⸗Regt., zu Zahlmeistern befördert.

XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Corps. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

Dresden, 20. Oktober. Unteroff. und Gefr. sind zu etatsm. Port. Beschwitz I. des Inf. Regts. Nr. 104, chart des Füfl) Regts. 2 r. 2, v. Holleben⸗Normann und Frhr. v. Oppen⸗Hul⸗ denberg des Schützen⸗ des 1. Jäger⸗Bats. Nr. 12, Gadegast Frhr. v. Boyneburgk des Ulan. Regts. berg und Frhr. v. Burgk des Ulan. Regts. Nr. 18.

Ernennungen, Beförderungen und

Stuttgart, 17. 8 Re Nr. 120, unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptm., zum Königl. Flügel⸗Adjut. ernannt.

, 19. Oktober. Nr. 120, zum überzähl. Hauptm. und Comp. Charge verliehen. Pr. Lt. befördert. 20. Oktober.

r. 69 kommandirt.

Stuttgart, 19. Oktober. Wahrnehmung Funktion Drag. Regt. Nr. 26, zum und zur Wahrnehmung der Ges 1 Dochtermann, Regts. Pferdearzt 25, Cranz, Regts. Regts. Pferdearzt im Ulan. I 1 Feld⸗Art. Regt. Nr. 29, zu Ober⸗Roßärzten in den betr.

Regimentern ernannt.

Rittm. zur Disp. und Landw. Bez. Com Charakter als Major verliehen.

Abschiedsbewilligungen

schiedsbewilligungen.

Durch Allerhöchste Verfügung.

tober. Frhr. v. Schönhueb, Oberst⸗Lt. zur von Zweybrücken, dieser Ver⸗

erfügung. 12. Oktober. Friedrich, Verwalt. Aspirant uf. Leib⸗Regt., im 2. Jäger⸗Bat., Heckel, l. (Aktuar) vom 2. Inf. Regt., im 1. Ulan.

RincC, Verwalt. Aspirant 1. Kl. (Aktuar) vom Inf Regt., Eckert, Verwalt. Aspirant 1. Kl. (Ak⸗ Majer, Verwalt. Inf. Regt., im 8. Inf. Regt., Inf Regt.,

Im stehenden E Nachstehende char. Port. Fähnrs. resp Fähnrs. befördert: v. v. 1ö] und v. Si⸗ Nr. 108, v. Kiesewetter d'Alinge des Inf. Regts.

3

Möller und Nr. 108, v. Schönberg

des Ulan. Regts. Nr. 18, Nr. 17, sowie Schön⸗

(Füs.⸗) Regts.

s 2

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps. 8 Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ac.

Versetzungen. Sm stehenden HKeere. Oktober. v. Schott, Pr.

Lt. im Inf. Regt.

Köhler, Pr. Lt. im Inf. Regt. Hauptm. befördert. v. Schweizerbarth, Chef im Infant. Regt. Nr. 119, ein Patent

Calwer, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 11,

v. Fischer, auf 1 Jahr zur Dienstleistung

Hauptm., aggregirt bei dem Inf. Regt.

ellrhtn

Beamte der Militär⸗-Verwaltung. Dr. v. Straub, Ober⸗Medizinal⸗ der Geschäfte des Ober⸗Thierarztes be⸗ enthoben. Haas, Rests. Pferdearzt im See in diesem Regiment ernannt

chäfte der Corps⸗Roßarztstelle kom⸗ im Drag. Regt. Nr. Pferdearzt im Ulan. Regt.I Nr. 19, Ruoff, Regt. Nr. 20, Fleischbauer, Regts.

von

5. Industrielle Ctablissements,Fabriken u. Großhandel. 6. Verschiedene Bekanntmachunger.

7. Literarische A en. 8. EEö

Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

esInj erate nehmen an: die autorisirte Aunoncen⸗Expedition

if Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, eeee Halle 82

Zürich und deren Agenten,

9. Central⸗Handels⸗Register (einschl. Konkurse). Erscheint in separater Beilage.

18. März 1849; 2) den Korbmacher Johann Friedrich Gaeckel daselbst, geboren den 20. No⸗ vember 1851; 3) den Rudolf Theodor Gustav Kersten daselbst, geboren den 20. Mai 1851; 4) den Johann Gustav Carl Kratz daselbst, gehoren den 15. Januar 1851; 5) den Carl Friedrich Wil⸗ helm Latzke daselbst, geboren den 31. Januar 1852, wegen der Beschuldigung, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte dadurch zu entziehen gesucht zu haben, daß sie ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nach er⸗ reichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufhalten, nach §. 140 des Straf⸗ gesetzbuches und §§. 1—6 des Gesetzes vom 10. März 1856 resp. Verfügung vom 23. August 1871, die Untersuchung eingeleitet, und haben wir zum münd⸗ lichen Verfahren einen Termin auf den 12. Ja⸗ nuar 1875, Vormittags 9 ½ Uhr, in unserem Gerichtslokale, Zimmer Nr. 46, anberaumt, wozu die dem jetzigen Aufenthalte nach unbekannten An⸗ geklagten mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde entweder selbst oder durch einen zulässigen Vertreter zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter genauer An⸗ gabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, widri⸗ genfalls mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden wird. Brandenburg, den 1. September 1826. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. Bekanntmachung. Der im Jahre 1853 zur See gegangene Rudolph ist in dem am 26. Mai 1874 publizirten estamente des Steuer⸗Rathes Carl Albert Zinnow zum Pflichttheilserben ernannt, was demselben hier⸗ durch bekannt gemacht wird. Berlin, den 20. Oktober 1874. 8 Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

AEIIEE“ 34

[5093]

Ediktalcitatiohn.

Die verehelichte Spinnmeister Offermann, Emilie, geborene Müller, zu Cottbus, hat gegen ihren Ehemann, den Spinnmeister Adalbert Offermann, früher ebenfalls dort, mit der Behaup⸗ tung, daß derselbe sie heimlich verlassen und seit länger als einem Jahre nichts mehr habe von sich hören lassen, auf Trennung der Ehe wegen bös⸗ licher Verlassung mit dem Antrage geklagt, den Ver⸗ klagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihm die Prozeßkoftin zur Last zu legen.

Da der jetzige Aufenthalt des ꝛc. Offermann un⸗ bekannt ist, so wird derselbe zur Beantwortung der Klage und weiteren Verhandlung zu dem auf

den 6. Januar 1875, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, anberaum⸗ ten Termine öffentlich vorgeladen. 16“

Meldet sich der Verklagte weder vor noch in die⸗ sem Termine, so wird die bösliche Verlassung für erwiesen angenommen und demgemäß, was Rechtens erkannt werden.

Cottbus, den 25. Auguft 1874.

Königliches Kreisgericht. I. Sügen.

8

8 Proclama.

2 Scherer, die zwei Sattlergehülfe Theodor Sch geb. Scherer,

[5094]

Der . Soͤhne der verstorbenen Amalie Zerbe, Vornamens Carl und Friedrich und der Sohn der

ben hat, oder dessen etwaige unbekannte gesetzliche Erben werden aufgefordert, bis zu dem am

29. Juli 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Zimmer Nr. 5 unten vor Herrn Kreisgerichts⸗Rath Böttger anstehenden Termine sich schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls der Johann Georg Gebauer für todt

erklärt werden wird. Landsberg a./W., den 13. Oktober 1874. I. Abtheilung.

Königliches Kreisgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Bekanntmachung.

[5103]

9 2 Nassauische Eisenbahn. Die Lieferung von 602 Stück Gußstahlbandagen im Gesammtgewicht von ca. 149,070 Kilogramm, soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen

wegdie. Off rten find bis

Die erten sind bis zum 1

Dienstag, den 24. Rovember l. J., Vormittags 11 Uhr,

verstorbenen Wilhelmine Senft, geb. Scherer, Vor⸗ sind in dem Testamente des Malers und Handelsmanns Johann Friedrich Scherer zu Miterben ernannt, was ihnen hierdurch bekannt

gemacht wird. in, den 20. Oktober 1874. 18 Stadtgericht.

Königliches . Abtheilung für Civilsachen.

[4911] Proclama.

Der jetzt 93 Jahr alte Ausgedinger Johaun

Georg Gebauer aus Neu⸗Lipke, welcher sich vor

etwa 80 Jahren von dort entfernt und seitdem von

seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht gege⸗

1

portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift: „Sub⸗ mission auf Gußstahlbandagen“ versehen, an die unterzeichnete Direktion einzureichen, welche dieselben zur genannten Terminsstunde in Gegenwart der er⸗ schienenen Submittenten eröffnen wird.

Die Uebernahmsbedingungen sind auf dem Bureau der unterzeichneten Direktion zur Einsicht aufgelegt, und können auch von 2- gegen Erstattung der Ko⸗

ialgebühren bezogen werden. 38 Ehrordernih einer zulässigen Offerte gehört die Einreichung ber 8 de. ubmiltenten unterzeich⸗ neten Submissions⸗Bedingungen.

iesbaden, den 21. Oktoder 1874. (. c. 205,10)

önigliche Eisenbahn⸗Direltion.