1874 / 254 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Oct 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Liverpool,

Weizen bis 1, Meh

Liverpeol, Baumwolle.

Spekualation und Erport

Middl. Orleans 1⁶7

middling fair Dhollerah 4 ½, goo Dhollerah 3 8, fair Bengal 4 ½,

27. Oktober. 27. Oktober,

fair Broach

good fair Oomra 5 8⅛⅜, sair Madras 5, fair 6 ⅛⅜, kair Egyptian 8.

Upland nicht unter good ordinary und Upl middling Oktober-November-Verschiffang 711 ⁄1 8, low middling Dezember-Januar-

HulI, 27. Oktober.

Getreidemarkt. Englischer 27. Oktober, Nachmittags. Mixed numbers warrants 83 sh.

lanchester, 27. Okteber, Nachmittags. (W. T. B.)

Glasgow, Roheisen.

(W. T. B.)

(W. T. 1 6, Mais 6 bis 9 d. niedriger. (Schlussberisht.) Umsatz 10,000 B., davon für 2000 Ballen. Matt. 8 ¼, middling amerikanische 7 ¹³/16, d middling Dhollerah 4 ½⅜, middl. new fair Domra 5 ⁄18, Peruam 7 ⅞, fair Smyrna

5 ¼,

Weizen mitunter 1 sh. niedriger.

(W.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

[4117]

Herrmann, zuletzt

Behauptung, daß sie um

verlassen habe und ihr

ort nicht bekannt sei,

gen böslicher Verlassung mit

8 den Verklagten für den u erachten, ihn in die ges strafe zu verurtheilen und

aufzulegen.

Da der gegenwär

errmann unbekannt

den 6. Januar 1875,

ur hiesigen Gerichtsstelle in das ch öffentlich vorgeladen. Meldet sich der Verklagte w so wird die bös

ierdur

sem Termine,

rwiesen angenommen

ist, erkannt werden. Cottbus den 28.

Königliches Kreisgericht.

Ediktalcitation.

Die verehelichte Stadtsekretär Minna Pauline, geborne ihren Ehemann, den früheren

in Cottbus wohnhaft,

auf Treunung der E dem Antrage geklagt: allein schuldigen Th etzliche Ehescheidungs⸗ ihm die Prozeßkosten

8

Herrmann, Pauer zu Calau, hat gegen Stadtsekretär Robert

mit der

Pfingsten 1872 ein gegenwärtiger Aufenthalts⸗

he we⸗

eil

tige Aufenthaltsort des Robert

ist, so wird derselbe zur Beantwor⸗ ung der Klage und weiteren Verhandlung der Sache auf

und demgemäß, August 1874.

Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 4

eder vor noch in die⸗

liche Verlassung für was Rechtens

I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Bekanntmachung. 1 im Kreise Greifswald, 3 Bauerstellen ellen von je 15 Hektar, und 25 Hektar zerschlagen und ab im Wege des öffent⸗

Carrin⸗Mittelhof,

eein kleineres Gut von von je 28, 4 Kossathenst 23 Büdnerstellen von je 1,

diese vom 24. Juni lichen Meistgebots werden.

Kaufbewerber werden zu den

ca. 71 Hektar,

1875

zum freien Eigenthum Behufs Ver⸗

Das Domänen⸗Vorwerk

soll in:

verkauft

kaufs des Guts⸗, der Bauer⸗ und Kossathenstellen

am 9. Dezember cr.,

der Büdnerstellen mittags 10 Uhr,

Rathhause zu Wol

terminen mit dem

einzelnen Stellen im äüußerungsbedingungen stratur, bei dem Magistrat zu Domänenpächter Hecht zu Carrin sehen sind. Stralsund, den 26.

Khönigliche Regierung.

Bekanntmachung.

Die Lieferung sämmtlicher Werkzeugmaschinen naschine für eine auf dem werke Königin Louise bei chtende mechanische

8 8 15105]

nebst zugehörigen Umtriebsn Koöniglichen Steinkohlenberg Zabrze in Oberschlesien neu einzuri

am 10.

Vormittags 10 Uhr, und Dezember cr.,

Vor⸗

im Sitzungszimmer auf dem

emerken eingeladen, Freien abgesteckt und

ast anberaumten Lizitations⸗

daß die die Ver⸗

in unserer Domänen⸗Regi⸗ Wolgast und dem ⸗Mittelhof einzu⸗ Oktober 1874.

Getreidemarkt.

(W.

and nicht unter low Orleans nicht unter Verschiffung 71 3⁄1 6 d.

8 Micholls 11 ½, 30r Water Gidlow B.)) Rowland 13 ⅛, Printers 18/⁄16 fair Dhollecah Paris, November-Februar 25,00. Mehl November-Februar 53,00, pr.

4,25. Spiritus fest, pr. St. Petersburg,

zen loco 9,75, pr. Mai —,—.

T. B.) 10co 12,25, pr. Mai —. Wetter: New-Nork, 27. Oktober,

Waarenbericht.

12r Water Armitage 8, 12r

Mule Mayoll 12, 40r Medio Wilkinson 13 ¼, 36r 40r Double Weston 13 ⅛, 60r Double Weston 16 ½,

24 0 S 5pfd. 117. Markt ruhig, Preise fest.

27. Oktover, Nachm.

Produktenmarkt. Weizen vuhig, pr.

Januar-April 53,00. Rüböl matt, r. Oktober 71,50, pr. November-Dezember 72,00, pr. Januar-April Oktober 27. Oktbr., Nachm. 5 Uhr. Produktenmarkt. Talg loco 47,75, per August —,—. Roggen loco 7,00, pr. Mai —,— Hafer loco 4,75, per Mai 4,50. Hanf loco

Baumwolle in New-Yerk 14 ⅝, do. in Newn-

Water Taylor 10, 20r Water Orleans 14 12 ½, 30r Water Clayton 13 3% 401 Warpcops Qualität mired) 88 C.

10 ½ C.

good fair —. Schmalz (Marke Getreidefracht 6.

Petroleum in New-Xork 11 ¾¼, do. in Philadelphia 11 ¼.

Mehl 5 D. 15 C. Rother Frükhiahrsweizen 1 D. 16 C. Mais (old

2

Zucker (Fair refining Muscovados) 8 ½. Kaffee (Rio-) 18 ½, Wilcor) 14 ½ C. Speck (short clear)

(W. T. B.) Oktober 26,00, pr. weichend, pr. Oktober 54.00, pr.

von 20 %

74,00. Wetter: Schön (W. T. B.) Wei- 14. Novbr. 23.

30.

32,25. Leinsaat (9 Pudj (W. T. E.)

Heiter. Abends 6 Uhr.

Werkstätte soll im Wege der Submission vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen können in der Registratur der unterzeichneten Berginspektion einge⸗ sehen oder auf portofreie Anfrage gegen Erstattung der Kopialien in Abschrift mitgetheilt werden.

Die Offerten sind versiegelt und mit der Auf⸗ schrift: „Submission auf Lieferung von Werkzeugs⸗ maschinen für die Königin Louisegrube“ versehen portofrei bei der Berginspektion bis spätestens zum

28. November cr. an welchem Tage die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa er⸗ schienenen Submittenten im hiesigen Amtslokale Vormittags um 11 Uhr erfolgen soll. Zabrze, den 26. Oktober 1874. (a. c. 214/10) Königliche Berginspektion.

einzureichen,

Es sollen die für das Jahr 1875 erforderlichen Nutzhölzer, Bremsklötze und Hammerstiele im Wege

der öffentlichen Submission vergeben werden. Termine hierzu ist auf Sonnabend, den 7. No⸗ vember er, Vormittags 11 Uhr, in unserem ma⸗ schinentechnischen Bureau hier anberaumt, bis zu welchem Zeitpunkte Offerten frankirt und versiegelt mit der Aufschrift: „Submission hölzern“ eingereicht sein müssen. Später eingehende Offerten finden keine Berück⸗ sichtigung. Bedingungen, welche

auf Lieferung von Nutz⸗

der Lieferung zu Grunde gelegt werden, sowie spezielle Gofhnachsbe sung liegen auf dem vorgedachten Bureau, sowie in den Werk⸗ stätten⸗Bureaus zu Witten, Crefeld, Langenberg, Sie⸗ gen, Arnsberg und Cassel zur Einsicht offen und kön⸗ nen solche auch gegen Erstattung der Druckkosten ad 7 ½ Sgr. von genannten Stellen bezogen werden.

Elberfeld, den 21. Oktober 1874. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

Die auf das Leben des Herrn Franz Riesner in Potsdam unterm 29. Juli 1871 ausgestellte Police Nr. 33,246, zum Betrage von 1000 Thlrn., ist angeblich verloren gegangen, und wird Jeder, der rechtliche Ansprüche an obige Police zu haben ver⸗ meint, hiermit aufgefordert, solche testens bis zum 20. Januar neten Direktion geltend zu machen, rung besagter Police beantragt worden ist.

Hambunrg, den 19. Oktober 1874.

Die Direktion der Lebens⸗ und Pensions⸗

Versicherungs⸗Gesellschaft „Janus.“

Aug. Wm. Schmidt.

[5011] 8 8 Bergisch⸗Mürkische

sofort und spä⸗ 1875 bei der unterzeich⸗ da die Annulli⸗

[5083]

und Großhandel.

Durch die hiesigen und auswärtigen Schreibmaterialienhandlungen sind zu [5032] beziehen:

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Siegen-Solinger Gussstahl-Aktlen-Verein. Zweite Einzahlung.

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General-Versammlungen. Sächsische Webstuhl-Fabrik (vorm.

Ordentl. Gen.-Vers. zu Chemnitz. Kommandit-Gesellschaft auf Aktien Beuchel & Co. Ordentl. Gen.-Vers. zu Magdeburg.

Neuendorfer Vereins-Brauerel. H. S. Muth & Co. Ordentl. Gen.-Vers. zu Potsdam.

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8 und Posen.

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8

Verschiedene Bekanntmachungen.

Die Kreiswundarztstelle des Kreises War⸗ burg soll wieder besetzt werden. Qualifizirte Be⸗ werber um diese Stelle haben sich unter Einreichung ihrer Zeugnisse bei uns bis zum 1. Dezember d. Js. zu melden. Minden, 19. Oktober 1874. Königliche Regierung. Abtheilung d

[49942

Die erfolgt am: 27. Oktober er.

zu deren Besuch die Der Billetverkauf findet an der Kasse In den

für Wannen⸗ und Douͤche⸗Bäder für das Römische und Russische

vo

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von 2 Uhr Nachmittags ab d zur der Gebrauch sür Herren nur bis 12

Die Wannenbäder besonderen Zugang.

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Berlin, den 21. Oktober 1874. Der

Admiralsg Friedrichstraße 102.

I 8 * röffnung der auf das Eleganteste und Bequemste eingerichteten Badeanstalt

Mit der Badeanstalt sind eine Restauration und Frisirsalons Lösung eines Bade⸗Billets nicht

Das Römische und Russische Bad bleibt Dienstags und Freitags 8

Für Krankenbad exkl.

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Vorstand.

Dr. Bodinus.

arten⸗Bad.

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der Anstalt stattt

Wocheutagen: v

n Morgens 8 Uhr bis Abends

U

Bad von Morgens 8 Uhr bis Abends 1 An Sonn⸗ und Festtagen:

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Benutzung für Damen reservirt, sodaß an diesen Tagen

Uhr Mittags stattfindet. I. und II. Klasse für Damen befinden sich 1 Treppe hoch und haben einen

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f. 6 dergl. Bäder 1 Thlr. 6 Sgr.

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Für Douchebad 7 Sgr. 6 Pf. 5

Bäder 1 Thlr.

6 dergl. 88 2 ½ Sgr. zu entrichten.

s5058]

Folgender Fahrplan tritt

vW114“

Guben, den

In der Richtung Guben Bentschen Frankfurt Bentschen

ve⸗

Märkisch-Posener

am 1. November d. J. ab auf der Märkisch-Posener Eisenbahn in Kraft.

26. Oktober 1874. . Der General-Bevollwächtigte des verwaltungs-Kaths.

Kühnast.

nach Poseh.

———

In der Richtung von Posen nach

Bentschen —- Frankfurt. Bentschen —- Guben.

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one.

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V. VII. K. NI.

Stationen. II.

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8

Guben Merzwiese Crossen

Poln. Hettkow*) . .

Rothenburg. Züllichau Bomst. 8 Bentschen.

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ter Zug

1. 2.3.4. Kl.

Abfahrt 8

Frankfurt Reppen.. Sternberg.. Neu-Cunersdorf Wutschdorf. Schwiebus.. Stentsch.. Bentschen.

Abfahrt

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Bentschen. Friedenhorst*). Neu-Tomysl. Eichenhorst 1

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Abfahrt

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Personen- Zug 1.2. 3. KI.

ter Zug Zug Zu Zug

Nachm. 5,30

Vorm. 7239 8,2 8,31 9,5 9,58

10,49

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Vorm.

FPersonen- Personen- Personen-

g. 1.2. 3. Kl. 1. 2. 3. Kl. 1.2. 3.4. K.

8 8

Personen-

Personen- Zug Zu Zug

Fersonen- Gemischter Gemischter g V Zug

1. 2. 3. Kl. 2. 3. 4. Kl. 1. 2. 3. 4. Kl. 2. 3. 4. Kl.

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Dombrowka bswere. 15 Bak 8 Opalenica. FEichenhorst . Neu-Tomysl. Friedenhorst*)

Bentschen.

Nachm. 7,54 8,21 8,42 8,55 9,17 9,34 9,55

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Nachm. 3,59 4,18 4,35 4,44 5,2 5,12 5,28 5,36

Vorm. 10,39 10,56

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Bentsochen Stentsch Schwiebus, Wutschdorf 8 Neu-Cunersdorf. Sternberg.. . Reppen.. . Frankfurt

. Ankunft

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Abfahrt

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Bentschen. Bomst. . Züllichau . . Rothenburg 88. Poln. Nettkow *) Crossen. . . Merzwiese.

Guben.

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in Friedenhborst“) die Znge Nr. I., II., VIII. X. und XI. nur dann, we

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un Passagiere daselbst aufzunehmen oder abzusetzen sind.

89

Das Abonnement beträgt 1 Thlr. 15 Sgr.

für das Nierteljahr.

Eaek dnrfan⸗ für den Raum einer Bruckzeile 3 Agr. 8 N.

Berlin, 29. Oktober.

In Gemäßheit der Allerhöchsten Verordnun vom 20. d. M fand heute Nachmittag 1 ½ Uhr im Weißen Saäle des hiefigen Königlichen Schlosses die feierliche Eröffnung des Deutschen Reichstages statt. Derselben war Gottesdienst vorhergegangen und zwar fr die Mitglieder der evangelischen Kirche um 12 Uhr in der Schloßkapelle und für die Mitglieder der katholischen Kirche um 12 ½ Uhr in der St. Hedwigskirche.

Den Gottesdienst in der Schloßkapelle hielt der Ober⸗Kon⸗ sistorial⸗Kath, Hof⸗ und Domprediger, Schloßpfarrer Dr. Kögel, unter Zugrundelegung des Textes: Psalm 127, Vers 1, die kirchliche Andacht in der St. Hedwigskirche der Kanonikus Prans

ach beendigtem Gottesdienst begaben sich die Mitgli des Bundesraths nach dem Grünen ö sch b. tgeten zum Reichstage hatten im Weißen Saale in dem mittleren, dem Throne gegenüber belegenen Raum, die Generale, die Staats⸗ Minister, Wirklichen Geheimen Räthe und Räthe erster Klasse, so wie die vortragenden Räthe der Ministerien ebendaselbst auf der Lustgartenseite Aufstellung genommen. Für die Mitglieder

des diplomatischen Corps war auf der nach der Kapelle zu be⸗

legenen Tribüne eine Loge bereit gehalten.

Sobald im Weißen Saale die Abgeordneten zum Reichs⸗ tage vollständig versammelt waren, erschienen unter Vortritt des Reichskanzlers, Fürsten von Bismarck, die Mitglieder des Bundesrathes und stellten sich links vom Throne auf. Der Reichskanzler begab sich sodann zu Sr. Majestät dem Kaiser und Könige, um Allerhöchstdenselben anzuzeigen, daß Reichs⸗ tag und Bundesrath versammelt seien.

Se. Majestät erschienen bald darauf in Begleitung Sr.

Kaiserlichen und Könialichen Hgbeit des Kr ees Nee0v. . Ksniglichen Poheiten der Prinzen Varl⸗ riedrich Carl sowie

Sr. Hoheit des Herzogs Wilhelm von Mecklenburg⸗Schwerin nebst Allerhöchstem und Höchstem Gefolge, und wurden von der Versammlung mit einem dreimaligen begeisterten Hoch empfangen, welches der Reichstags⸗Präsident v. Forckenbeck mit den Worten ausbrach e: „Se. Majestät der Deutsche Kaiser, König Wilhelm von Preußen lebe hoch!“ Allerhöchstdieselben nahmen auf dem Throne Platz, während Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz auf der mittleren Stufe, und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen des Königlichen Hauses mit Allerhöchstem und Höchstem Gefolge zur Rechten des Thrones sich aufstellten.

Se. Majestät geruhten demnächst, aus der Hand des Reichskanzlers, Fürsten von Bismarck, der, sich verneigend, vor den Thron getreten war, die Thronrede entgegenzunehmen und, das Haupt mit dem Helm bedeckt, dieselbe wie folgt zu verlesen:

Geehrte Herren!

Zum zweiten Male in diesem Jahre nehme Ich Ihre Mitwirkung für die weitere Entwickelung der Institutionen des Reichs in Anspruch. Die gesetz⸗ geberischen Aufgaben, welche Ihrer harren, stehen an Wichtigkeit denen nicht nach, die in den früheren Sessionen den Reichstag beschäftigt haben und über⸗ ragen dieselben an Umfang und vielleicht auch in der Schwierigkeit der geschäftlichen Behandlung.

Die von der Verfassung dem Reiche überwiesene Gesetzgebung über das gerichtliche Verfahren war, in der Beschränkung auf das Verfahren in Civilsachen, schon von dem Norddeutschen Bunde in Angriff ge⸗ nommen und ist seit Begründung des Reiches in ihrem vollen Umfange vorbereitet worden.

Vier Gesetzentwürfe: über die Verfassung der Gerichte, über das Civilverfahren, über das Straf⸗ verfahren und über das Konkursverfahren, von welchen die drei ersten bereits von dem Bundesrathe berathen sind, sollen die seit Jahrzehnten von den Rechtsuchenden als Bedürfniß erkannte und von den Rechtskundigen erstrebte Einheit des Gerichtsverfahrens verwirklichen und durch diese Einheit unserm Vaterlande ein Gut gewähren, welches andere Länder längst besitzen und welches wir nicht länger entbehren können.

Die Entwürfe, welche Ihnen zugehen, find die Frucht mühsamer Vorarbeiten, an welchen die Rechts⸗ wissenschaft, der Richterstand, die Anwaltschaft und der Handelsstand aus allen Theilen Deutschlands mitge⸗ wirkt haben; sie wollen, an bewährte Einrichtungen anschließend, den Forderungen des Lebens, wie solche die Entwickelung des Verkehrs zum Ausdruck gebracht hat, und den durch Erfahrung gereiften Forderungen der Wissenschaft, gerecht werden. 8

Alle Post⸗Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung an; für Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Expedition: Wilhelmstr. Nr. 32.

Zu derselben Zeit, in welcher Sie aufgefordert werden, die Einheit der Gerichtsverfassung und des Verfahrens zum Abschluß zu bringen, sind die ersten Schritte geschehen, um die Einheit des bürgerlichen Rechtes herbeizuführen. Freilich werden Jahre ver⸗ gehen, bis der letzte Schritt zur Herstellung dieser Einheit gethan werden kann, aber Ich freue Mich, ge⸗ stützt auf die gemachten Erfahrungen, schon heut die Ueberzeugung aussprechen zu dürfen, daß es uns be⸗ schieden sein wird, diesen letzten Schritt in nicht allzu ferner Zukunft thun zu können.

Die gemeinsame Gesetzgebung über das Heer⸗ wesen, welche durch das in Ihrer letzten Session be⸗ rathene Reichs⸗Militärgesetz ihrem Abschlusse nahe ge⸗ bracht ist, soll durch drei Ihnen zugehende Gesetz⸗ entwürfe weiter vervollständigt werden. Zwei dieser Entwürfe, nämlich eines Gesetzes über den Landsturm und eines Gesetzes über die militärische Kontrole der Beurlaubten, sind bereits in dem Reichs⸗Militärgesetz verheißen. Der dritte soll die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden gleichmäßig und in einer den veränderten Verhältnissen .

Weise regelmeigerung der Lebensmittelpreise stellt in Beziehung auf die Verpflegung des Heeres, und die Fortschritte der militärischen Technik stellen in Be⸗ ziehung auf die Ausrüstung und die Uebung des Heeres Anforderungen an die Militär⸗Verwaltungen, welchen mit den bisher für die Armee bewilligten Mitteln nicht entsprochen werden kann. Ueber die Höhe des hierdurch begründeten Mehrbedarfs und der zur Befriedigung desselben erforderlichen Steigerung der Matrikularbeiträge sind Ihnen bereits in Ihrer letzten Session vorläufige Mittheilungen gemacht worden. Sie werden aus dem Ihnen vorzulegenden Reichs⸗ Haushalts⸗Etat für 1875 ersehen, daß eine Steigerung der Matrikular⸗Beiträge, wie sie damals in Aussicht genommen war, genügen wird, um den Mehrbedarf für das Heer, sowie die bei anderen Verwaltungs⸗ Zweigen nothwendig gewordenen Ausgabe⸗Vermehrungen, zu bestreiten.

Nachdem der in Ihrer letzten Session geregelt ist, bedarf es zum über den Geldumlauf in Deutschland noch der gesetz⸗ lichen Regelung des Umlaufs von Banknoten. Die verbündeten Regierungen sind bei dem Ihnen vorzu⸗ legenden Gesetzentwurfe über diese wichtige Frage von dem Gesichtspunkte ausgegangen, daß bestehende Rechte nur soweit zu beschränken seien, als es das, mit der Aufrechthaltung der Metall⸗Cirkulation verbundene, öffentliche Interesse erheischt, And daß gleichzeitig Vor⸗ sorge zu treffen sei, um einer späteren, auf den Er⸗ fahrungen über die Gestaltung des Gold⸗Umlaufs fußenden, Gesetzgebung den Weg anzubahnen.

Die zur endgültigen Regelung der verfassungs⸗ mäßigen Rechnungslegung über: die Einnahmen des Reichs erforderlichen Gesetzentwürfe über die Verwal⸗ tung der Einnahmen und Ausgaben des Reichs und über die Einrichtung und die Befugnisse des Rechnungs⸗ hofes, welche in Ihrer letzten Session nicht erledigt werden konnten, werden Ihnen wiederum vorgelegt werden.

Die Rechnungen über den Haushalt der Jahre 1867 bis 1871 werden Ihnen zur Entlastung und die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des Reichs im Jahre 1873 wird Ihnen zur Beschluß⸗ fassung zugehen.

Zum ersten Male wird Ihre Mitwirkung für die Feststellung des Haushalts Etats von Elsaß⸗Lothringen

Umlauf des Papiergeldes durch ein zu Stande gekommenes Gesetz Abschluß der Gesetzgebung

gen sind friedlich und wohlwollend und währten Freundschaft, welche Mich mit den Herrscher mächtiger Reiche verbindet, Dauer des Friedens, für welche Ich Ihr volles Ver trauen in Anspruch nehmen darf.

Macht des Reiches anders, gung zu verwenden, vielmehr ist es gerade diese Macht, welche Meine Regierung in den Stand setzt, ungerech⸗ ten Verdächtigungen ihrer Politik gegenüber zu schwei⸗ gen und gegen das Uebelwollen oder die Parteileiden⸗ schaft, denen sie nehmen, wenn Dann weiß Ich, daß Reichs jederzeit die gesammte Nation und ihre Fürsten mit Mir einzutreten bereit sind.

von Bismarck vor den Thron und des Reichstages mit den Worten: des Kaisers erkläre ich im Namen der Hohen verbündeten Re⸗ gierungen den 1 und König verließen darauf unter einem erneuten dreimaligen

schen Bundesbevollmächtigten und Gesandten Staatsrath Freiherr Pergler von Perglas,

Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen und Ihrer Königlichen Hoheiten nach allen Seiten grüßend, den Weißen Saal.

lichen Kronen⸗Orden lehrer Obernier zu lichen Haus⸗Ordens

in Anspruch genommen werden. Die Prüfung desselben wird Ihnen Veranlassung geben, von den Hülfs⸗ quellen, den Bedürfnissen und den Einrichtungen des Reichslandes eingehender Kenntniß zu nehmen, als es bisher, an der Hand der jährlichen Verwaltungs⸗ berichte, möglich war. Sie werden unsern oberrheini⸗ schen Landsleuten das Interesse bekunden, welches di gesammte Nation den Verhältnissen dieser uralten deutschen Gebiete widmet. .

Der von Ihnen in Ihrer letzten Session gefaßte Beschluß über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Beurkundung des Personenstandes und die Form der Eheschließung, hat dem Bundesrathe Veranlassung gegeben, die Aufstellung eines Gesetzentwurfes übe die Einführung der obligatorischen Civilehe und die Beurkundung des Personenstandes anzuordnen.

Die Reichs⸗Postverwaltung ist von Mir ermäch⸗

tigt worden, eine Neugestaltung des internationalen Postverkehrs durch Verhandlungen mit allen auswär tigen Mächten anzustreben, und, Dank dem Entgegfer kommen aller betheiligten Staaten. kerertrag unter⸗ 8 zeichner Kerden⸗ 1 schäftlichen Verkehr bisher ungekannte Leichtigkeit und Ausdehnung ver⸗ pricht. 1

Welcher dem geistigen und dem ge⸗ der Völker unter einander ein

Unsere Beziehungen zu allen fremden Regierun⸗ in der be⸗

liegt eine Bürgschaft der

Versuchung fern, die geeinte

Mir liegt jede als zu dessen Vertheidi⸗

entspringen, erst dann Stellung zu dieselben zu Thaten übergehen sollten. für die Rechte und die Ehre des

Beendigung der Rede trat der Reichskanzler Fürst verkündete die Eröffnung „Auf Befehl Sr. Majestät

Nach

Reichstag für eröffnet.“ Se. Maäjestät der Kaiser Königlich bayeri⸗ am hiesigen Hofe,

in Begleitung Sr.

och der Versammlung, ausgebracht von dem

der Prinzen des Königlichen Hauses, huldvoll

uht: eruht;,.

zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst Sr. Hoheit dem Prinzen Hermann zu Weimar das Großkreuz des Rothen Adler⸗Ordens

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Ober⸗Staatsanwalt Löbbecke zu Münster den König⸗ zweiter Klasse und dem Elementar⸗Haupt⸗ Bonn den Adler der Inhaber des König⸗ von Hohenzollern zu verleihen.

Deutsches Reich.

Bekanntmachung. Korrespondenzverkehr mit Ostindien.

Mit der Postverwaltung von Ostindien ist am 9. Mai 1874 eine Uebereinkunft behufs Herstellung eines direkten Aus⸗ tausches der Korrespondenzen abgeschlossen, welche am 1. No⸗ vember in Kraft tritt. In Folge dessen können Briefe nach ganz Vorder⸗Indien einschließlich der nicht britischen Besitzun gen, jedoch mit Ausschluß von Ceylon —, sowie nach Aden und