G Aus Callao wird unterm 27. September gemeldet: Die Die Hrrn. Dreyfuß & Co. haben die Erlaubniß erhalten, die neuen Guano⸗Entdeckungen an der Küste zu exploitiren. Aus Jamaika wird vom 11. Oktober von einem Aufruhr berichtet, der in der katholischen Dreifaltigkeitskirche in Kingston von den cubanischen Flüchtlingen verursacht wurde. Bei der Beerdigung eines ihrer Landsleute bestanden sie darauf, den Sarg mit der cubanischen Flagge zu be⸗ decken. Der funktionirende Priester leistete dem Widerstand und machte den Cubanern bemerklich, daß die Kirche kein Platz für politische Kundgebungen sei; sie stießen ihn indeß heftig bei Seite und trugen den Sarg aus der Kirche, bedeckten ihn mit der Flagge und trugen ihn so im Triumph durch die Stadt. Die Rädelsführer des Excesses wurden dem Polizeimeister vor⸗ geführt; aber, um die entstandene Aufregung zu beschwichtigen, begnügten sich die Behörden mit der Annahme einer Apologie. — Nach einem der „Western Brazilian Telegraph⸗Com⸗ pagnie“ am 29. Oktober zugegangenen Telegramm aus Monte⸗ vpideo ist die telegraphische Verbindung mit den La Plata⸗Staaten durch die Insurgenten zerstört worden.
Asien. Indien. Die Gesammtzahl verzeichneter Todes⸗ fälle durch Hunger während des jüngsten Nothstandes in Ben⸗ galen beläuft sic auf ca. 29. — Saadut Khan, der Meuterer von Indore, wurde daselbst am 1. Oktober durch den Strang hingerichtet. Herr Shaw hat sich nach Kaschgar in seiner Eigen⸗ schaft als Resident begeben. Er hat den Auftrag, dem Emir eine ratifizirte Kopie des von Sir D. Forsyth abgeschlossenen Handelsvertrages zu überreichen. Jahan Dar Schah, ein ehe⸗ maliger Herrscher von Badakshan, hat ein Asyl bei den Vomuden gesucht, nachdem er von einer Streitmacht des Emirs von Kabul besiegt worden. Indische Zei⸗ tungen ergehen sich in vielen Vermuthungen bezüglich der Dufflas, gegen welche die indische Regierung eine Expedition zu senden im Begriff ist. Aber es ist wenig, weder von dem Lande noch von dem Stamme bekannt. Es scheint, daß das Expeditions⸗Corps nicht auf große Schwierigkeiten stoßen, und, daß die Dufflas sich sofort unterwerfen werden; aber ein Grenz⸗ krieg von viel größerem Maßstabe, als der projektirte, mag zu unternehmen sein, wenn nicht beträchtliche Vorsicht in der Be⸗ handlung der Abor⸗Stämme, welche dem Vernehmen nach beab⸗ sichtigen, wäßrend der kalten Jahreszeit in indisches Gebiet ein⸗ zufallen, gebraucht wird. Die Baumwollverschiffungen von Bombay nach Europa während der Saison 1873—74 beliefen sich auf 1,194,233 Ballen.
Nr. 75 des „Amts⸗Blatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: General⸗Verfügung vom 23. Oktober 1874: Postverbindung mit Konstantinopel. General⸗ Verfügung vom 24. Oktober 1874: Schluß der Post⸗Dampfschiff⸗ fahrten auf der Route Frederikshavn⸗Christianssand. General⸗Ver⸗ fügung vom 22. Oktober 1874: Postverbindung mit Neuseeland. General⸗Verfügung vom 26. Oktober 1874: Eröffnung der Eisenbahn Neuhaldensleben⸗Oebisfelde. General⸗Verfügung vom 26. Oktober 1874: Eröffnung der Eisenbahn Eilenburg⸗Leipzig.
Statistische Nachrichten.
Die Gesammtzahl der Auswanderer im vergangenen Jahre aus den Häfen des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland, wo Regierungsagenten stationirt sind, beläuft sich, einem Ausweise des Marinedepartements der Handelsbehörde zufolge, auf 310,612, d. i. eine größere Anzahl, als in irgend einem Jahre seit 1854, in welchem Jahre der „Irische Exodus“, der in 1847 begann, als beendigt angesehen wurde. England stellte dazu 123,343, Schott⸗ land 24,526, Irland 53,021 Personen, und 82,267 kommen auf das Aus⸗ land. Ihren Bestimmungsorten nach vertheilen sich die Auswanderer in 233,073 (inkl. 90 % Irländer) nach den Vereinigten Staaten 37,208 nach den nordamerikanischen Kolonien, 26,428 nach den australischen Kolonien und 13,903 nach anderen Orten. Unter den Auswanderern befinden sich 35,235 verheirathete Männer, 40,375 verheirathete Frauen, 113,002 ledige Männer, 54,717 weibliche unverheirathete Personen und 63,105 Kinder. Die Zahl der in Gemäßheit des Passengers Acts ausge⸗ sandten Schiffe betrug 635, und von diesen litten vier Schiffbruch, zwei ohne Lebensverlust, während mit dem Untergang der andern zwei, „Atlantic“ und „Northfleet“, 835 Personen umkamen. Schließlich mag erwähnt werden, daß während der 22 Jahre von 1852 bis 1873 die Gesammtzahl der Auswanderer aus dem Vereinigten Königreich sich auf 4,408,305 belief.
Nach dem “ „Reg.⸗Anz.“ haben im September 2853 Feuersbrünste einen Schaden von 8,709,214 Rubel in den 69 Gouvernements und Gebieten des russischen Reichs verursacht. Die Gründe des Feuers waren in 448 Fällen Brandstiftung, in 704 Unvorsichtigkeit, in 115 der Blitz, in den übrigen 1586 sind sie nicht zu konstatiren gewesen. Die größte Zahl der Feuerschäden fällt auf die Gouvernements Podolien (155), Kursk (132), Poltawa (136), Moskau (129), und Tambow (124). Die größten Verluste finden sich in den Gouvernements Moskau (1,054,623 Rubel), Tambow
“ 8 5
(665,372 Rubel) und Minsk (571,737 Rubel), Unter dem Blitz hat Podolien (11) und Kiew (10) am meisten gelitten. 8
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von-— Carl, Heymanns Literaturblatt für Rechts⸗ und Staatswissenschaft sind Nr. 6 und 7 (Juli —September 1874) soeben ausgegeben worden. Dasselbe erscheint 10 mal in Carl Heymanns Verlag (Berlin SW. Königgrätzerstraße 109) und enthält bibliographische Uebersichten der neuesten Rechts⸗ und Staats⸗ wissenschaftlichen Werke, Kritiken, orientirende Aufsätze über den Stand der gesetzgeberischen Arbeiten, Hinweisungen auf die in Vorbereitung begriffenen Werke auf diesen und ähnlichen Gebieten, sowie sachliche Notizen und Vermischtes.
— Am 27. Oktober Abends verschied in Hannover der Geheime Archiv⸗Rath und Koͤnigliche Staats⸗Archivar Dr. phil. Grotefend, geb. 22. Dezember 1807 zu Frankfurt a. M., Sohn des ehemaligen Di⸗ rektors des Lyceums zu Hannover des ersten Entzifferers der Keil⸗ schriften. Der Verewigte war Präsident des historischen Vereins 882 Niedersachsen und Mitglied mehrerer sonstigen wissenschaftlichen
ereine.
— Die Sde . welche Prof. H. Köchly am hundert⸗ jährigen Geburtstage Gottfried Hermanns, dem 28. November 1872, in dem sogenannten Pandektensaale der Heidelberger Universität gehalten hat, ist von dem Genannten nachträglich veröffentlicht wor⸗ den und in Carl Winters Universitäts⸗Buchhandlung zu Heidelberg erschienen. Durch eine Reihe von Beilagen und Bele⸗ gen, welche an Umfang die eigentliche Rede um das Dreifache über⸗ treffen, hat der Verfasser dieselbe zu einem 88 biographischen Werke erweitert, für dessen interessante Einzelnheiten ihm die Verehrer des großen Philologen Dank wissen werden. Unter den Bei⸗ lagen befinden sich sehr interessante Schriftstücke, wie ein Leip⸗ ziger Universitäts⸗Reisepaß vom Jahre 1792, eine Parallele zwischen Hermanns nesciendi scientia und du Bois⸗ Reymonds „ignorabimus“, viele prägnante Stellen aus seinen kleineren und größeren Schriften, Briefe von Alexander von Humboldt, von Goethe, von Seume, Festreden, griechische Uebersetzungen aus Wallenstein, ein Verzeichniß sämmtlicher Vorlesungen Hermanns u. s. w. Im An⸗ hange endlich werden deutsche und lateinische Dichtungen des Gefeier⸗ ten, zum Theil hier zum ersten Male, veröffentlicht, unter ihnen eine Elegie auf die 300jährige Jubelfeier der Reformation 1817, ferner drei Dekanatsreden und ein Aufsatz von Georg Thomas in München zum Gedächtniß des Verewigten. Indessen bilden diese Anhänge nur die Illustration zu der vortrefflichen Festrede Köchly's, der damit nicht nur dem verdienten Gelehrten, sondern auch dem edlen Manne ein Denkmal gesetzt, der wohl berechtigt war, in den Worten von sich zu sprechen, die sich unter seinem beigefügten Porträt finden: „Ich habe stets ohne Rücksicht gesagt und gethan, was ich für recht und gut er⸗ kannte; ich habe nie etwas anderes sein oder heißen wollen, als was ich wirklich zu sein im Stande war.“ b
— Wie das „Athenäum“ erfährt, ist die langerwartete Bio⸗ graphie des verstorbenen Prinzen⸗Gemahls Albert, mit der Hr. Theodore Martin beschäftigt ist, in vorgerücktem Zustande, so daß der erste Band vor Weihnachten erwartet werden kann.
— Am 25. starb in London der Dichter Thomas Miller, im 68. Lebensjahre, dessen Gedichte und Erzählungen vor einem 1“ zu den populärsten und gelesensten in England ge⸗ hörten.
— Der Direktor des türkischen Museums in Konstantinopel, Dr. Dethier, hat auf Cypern, wo er sich eine Reihe von Wochen aufgehalten, in Gemeinschaft mit dem amerikanischen Konsul, di Ces⸗ nola, viele Alterthümer gesammelt. Das Einpacken allein hat ihn zwei Wochen beschäftigt. Es mußten dazu 44 große cyprische Körbe und 30 Kisten gemacht werden. Dazu kamen noch Grab⸗Cylinder in Sandstein mit griechischen Inschriften aus der Zeit, die vom Ende des Heidenthums bis in die ersten christlichen Zeiten herabreicht.
— Der dänische Komponist, Professor Gade in Kopenhagen, ist vom Musikverein in Birmingham aufgefordert worden, in Veran⸗ lassung des in 1876 bevorstehenden Vereinsfestes eine neue große Kom⸗ position für Chor und Orchester zu schreiben. Für denselben Verein komponirte Mendelssohn seinen „Elias“, welcher unter der Leitung Sg Meisters zum ersten Male 1846 in Birmingham vorgetragen wur
Land⸗ und Forstwirthschaft. 8
Die auf einer Exkursion durch die interessantesten Schlestens begriffenen Studirenden der Forstakademie Neustadt⸗ Eberswalde unter Führung des Direktors, Ober⸗Forstmeisters Dankelmann, und unter Begleitung der Docenten der Botanik, Zoolo⸗ gie, Mineralogie und des Waldwegebaues an jener Hochschule, haben auch der landwirthschaftlichen Akademie in Proskau und dem Pros⸗ kauer Revier einen Besuch abgestattet. Die Exkursion dehnte sich über die Grenzen desselben hinaus auf einen Theil der Königlichen Ober⸗ hrzelitz aus. Vor dem Schlusse der Exkursion wurde eine n der Mitte der schönsten gemischten Laub⸗ und Nadelholzbestände hoch emporragende Edeltanne, zum Andenken an diesen Besuch der Akademie Neustadt⸗Eberswalde auf den Namen Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen getauft.
Gewerbe und Handel.
Die am 26. Oktober in Dortmund abgehaltene Generalver⸗ sammlung der Aplerbecker⸗Hütte beschloß die Vertheilung einer 8 % Dividende. “ wurden 63,000 Thlr. einem Spezial⸗ Reservefonds überwiesen. Dieselben bilden eine Forderung an eine in “ getretene Firma, doch ist Hoffnung vorhanden, den Betrag voll zu erhalten.
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— Die Generalversammlung des Herforder Aktien⸗Leinen⸗ Vereins hat die Vertheilung von 4 ½,⸗/% Dividende pro 1873/74 be⸗ schlossen.
— Der Export in Pfälzer Cigarrentabak bleibt ein sehr fester, da man mit jedem Tage sich mehr überzeugt, daß die neuen, d. h. 1874er Tabake, durchweg sehr kräftig, ja sogar lästig sind und nicht brennen. Der Einkauf in neuem Sandblatt, welches gewöhnlich in Qualität leichter als die Tabake ist, indeß auch in diesem Jahre sehr schwer fällt, ist durch die hohen preise der Marylands ein sehr animirter. Die Preise stellten sich von 15—22 Fl. per Centner für rohe Waare beim Produzenten; auch hiervon giebt es bedeutend weniger als man erwartet hatte. Nach neuen Sandgrumpen ist mehr Nachfrage als Vorrath da, so daß die eingelaufenen Aufträge nicht alle ausgeführt werden konnten.
Richmond, 5. Oktober. Der Tabaksmarkt behauptete seine feste Haltung, und Preise zeigten bei Schluß wiederum steigende Ten⸗ denz. Berichte aus den Tabaksdistrikten melden, daß die Ernte durch die letzten Regenstürme sehr gelitten habe. Notirungen: Black-Lugs, very common D. 6—7, medium to good D. 7.50 — 9, extra 5. 9,50 — 10, Leaf, common D. 9 —- 10, medium D. 10,50 — 12, good D. 12.50 — 15, fine D. 15.50 — 17, extra selections D. 17.50 — 18, Bright- Lugs, common D. 9 — 12, medium to good D. 12,50 — 20, fine smoking D. 22.50 — 35, extra smoking D. 37.50 — 40, Lear, common to medium D. 10 — 12, good to fine D. 12.50 — 16, extra D. 17 — 20, Wrappers, common D. 18— 25, medium to good D. 27.50 — 40, fine D. 45 — 75, extra D. 80 — 150, Mahagony-Wrappers, common to medium D. 15 - 22.50, good to fine D. 25 — 40, extra D. 45 — 60.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bezüglich der Eröffnung des Personenverkehrs auf der Strecke Wartha⸗Glatz meldet die „N. G. Ztg.“, daß vom 1. November ab vorläufig täglich eine zweimalige direkte Verbindung zwischen Glatz und Breslau stattfindet.
— Die Frankfurt⸗Bebraer Eisenbahn hat einen neuen Fahrplan herausgegeben, der am 1. November in Kraft tritt.
— Im Auftrage des österreichischen Handels⸗Ministers ist von der Bauabtheilnng der General⸗Inspektion der österreichischen Eisen⸗ bahnen eine Uebersichtskarte der .e der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Monarchie nebst den angrenzenden aus⸗ wärtigen Landestheilen angefertigt und von der Hof⸗ und Staats⸗ druckerei zu Wien im Drucke vollendet worden. Die erwähnte Karte bringt, wie die „Wien. Z.“ mittheilt, den neuesten Stand der Ent⸗ wicklung des österreichisch⸗ungarischen Eisenbahnnetzes zur Anschauung und dient vornehmlich dem Zwecke, die Uebersicht und Evidenzhaltung der bestehenden es der successive zuwachsenden Eisenbahnlinien zu erleichtern. Die Karte ist im Maßstabe von 1:1,000,000 in sechs Blättern ausgeführt; sie enthält innerhalb der durch die Punkte Odessa und Konstantinopel im Osten, Neapel im Süden, St. Gott⸗ hard und Straßburg im Westen und Leipzig, dann Lublin im Norden bezeichneten Begrenzung die in drei verschiedenen Farben ausgeführte Darstellung des hydrographischen Netzes, der Hauptgebirgszüge, dann der topographischen Momente so wie des Eisenbahnnetzes mit Unter⸗ scheidung der Entwickelungsstadien seiner Bestandtheile und der Geleis⸗ anzahl der Strecken. Für die Erleichterung der Evidenzhal ung ist durch auffällige Darstellung der Höhen, Wasserscheiden, Thäler und Flüsse so wie durch Beigabe zahlreicher Höhencoten Sorge getragen. Da die neue Uebersichtskarte nicht nur in Fachkreisen, sondern im Publikum überbaupt regem Interesse begegnen dürfte, hat der Handels Minister die Veranlassung getroffen, daß eine größere Anzahl von Exemplaren der Karte im Wege des Verschleißes durch die Staatsdruckerei so wie durch die Kunsthandlung Artaria u. Comp. (Wien, Kohlmarkt Nr. 9) der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werde. Der Preis beträgt für ein unaufgezogenes Exemplar 4 Fl. 20 Kr. unkolorirt und 6 Fl. 50 Kr. kolorirt; wobei im letzteren Falle Reichsgrenzen und Bahnunter⸗ nehmungen durch verschiedene Farben ersichtlich sind.
— Wie die „A. A. C.“ erfährt, soll das eigens zur Sicherung der Reisenden gegen Seekrankheit in England gebaute Zwillingsschiff „Castalia“ am 22. d. M. bei ziemlich aufgeregter See die Probe⸗ fahrt von Ramsgate nach Calais in 2 Stunden 50 Minuten gemacht und dabei den Einwirkungen der Wellen in der gewünschten Weise widerstanden haben.
New⸗York, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer der
Hamburger Adlerlinie„Schiller“ und der norddeutsche Lloyddampfer „Hohenzollern“ sind hier eingetroffen.
Königliche Schauspiele
Freitag, 30. Oktober. Opernhaus. Keine Vorstellung.
Schauspielhaus. (216. Vorstellung.) Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Sonnabend, den 31. Oktober. Opernhaus. (210. Vorstellung. Die Hugenotten. Oper in 5 Abtheilungen. Musik von Meyer beer. Ballet von Taglioni. Margarethe von Valois: Frl. Lehmann. Valentine: Fr. v. Voggenhuber. St. Bris: Hr. Salomon. Nevers: Hr. Betz. Raoul: Hr. Niemann. Marcel: Hr. Fricke. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (217. Vorstellung.) Das Stiftungsfest Schwank in 3 Akten von G. v. Moser. Vorher: Am Klavier Lustspiel in 1 Aufzug von Grandjean. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Vorträge zum Besten der Afrikanischen Gesellschaft.
Die Reihe der Vorlesungen, die sum Besten der Afrikanischen Gesellschaft im Saale der Urania gehalten werden, eröffnete Freiherr v. Richthofen am Mittwoch mit einem Vortrag über „Zehn Jahre Japanischer Kulturgeschichte.“ Redner war Mitglied der veea Erpedition nach Ostasien und zog unter den Klängen der preußischen Militärmusik am 4. September 1860 in Jeddo ein. Er traf noch das alte Japan, ein heiteres kunstsinniges Volk, das ein offenes Auge für das Leben und die Schönheit der Natur besitzt. Ein mächtiger, feudaler Kriegsadel beherrschte das Land. Zwischen ihm und dem Hofe befindet sich der Soldatenstand, der sich durch Treue und Ehrgefühl auszeichnet. Weit erhaben über ihnen stand der⸗Taikun, der Sproß eines glorreichen Herrschergeschlechts, und im Hintergrunde thronte unnahbar der Mikado, der Sohn der Sonnengöttin. Schon im 16. Jahrhundert hatten die Portugiesen sich in Japan nieder⸗ elassen, da jedoch die Missionare neben kirchlichen auch politische wecke verfolgten und Japan von Portugal abhängig machen wollten, erfolgte die baldige Ausweisung der Fremden und die her⸗ metische Abschließung⸗ des Landes. Erst im Jahre 1854 erzwang ich die moderne Kultur wieder den Eingang. Die damalige apanische Bildung ist aus der der Chinesen hervorgegangen, 240 Jahre atte Frieden im Lande geherrscht. Mitten in Jeddo stand der Palast des Taikun, um ihn herum waren die Häuser der Vornehmen in langen öden Straßen gebaut; ein Labyrinth von Straßen mit Kauf⸗ läden, Theehäusern, Restaurationen, Handwerksbuden und Theatern umgab die innere Stadt. Feiahn Ordnung herrschte allenthalben, und die Japaner machten den Eindruck eines glücklichen Volkes. Als Redner im Jahre 1868 zum zweiten Male nach Japan kam, hatte sich eine bedeutende Umwälzung vollzogen. Yokohama war zu einer mächtigen Stadt aufgeblüht, auf seiner Rhede war unter den zahllosen Schiffen auch die norddeutsche Flagge vertreten. Der hohe Lehnsadel hatte sich ohne jede Aus⸗ wahl Dampfschiffe und Waffen gekauft, die durch die Fremden her⸗ beigeführte Steigerung der Lebenspreise drückte das Volk; es kam zum Kriege zwischen dem Adel und dem Taikun. Letzterer erlag, und der
Mikado erhielt auch die weltliche Herrschaft. Das Prinzip gesunden Fortschritts vertritt jetzt der Mikado, während die Anhänger des Alten ihre Sympathien dem gestürzten Taikun bewahren. Im August 1871 war Freiherr v. Richthofen zum dritten Male in Japan und fand wiederum die Kultur vorgeschritten. Die kleinen Lehnsfürsten waren nach kurzem Kampfe vom Mikado gestürzt worden, an Stelle des alten Adels trat ein neuer ohne Rechte. Man centralisirte die Regierung und trat scharf gegen den Buddhismus auf. Das Volk nahm nicht nur euro⸗ päische Sitten an, es errichtete auch Schulen, ja selbst eine Hochschule in Jeddo, und theilte das Land in Schulbezirke; leider mangeln zur Zeit noch tüchtige Lehrkräfte. Man baute Arsenale und Münzen, er⸗ richtete Eisenbahnen und Leuchtthürme. Auch Papiergeld wurde ge⸗ druckt, jedoch ohne Deckung, so daß eine schwere finanzielle Krisis über das Land gekommen ist. An dem Charakter des Japaners fällt zu⸗ nächst seine Urtheillosigkeit auf, er ist stets der Meinung desjenigen, mit dem er spricht; auch die Bestechlichkeit hat große Fortschritte ge⸗ macht. Als Lichtseiten im japanischen Charakter treten hervor Lern⸗ begierde, Eifer, Beharrlichkeit, Ehrgefühl, Pflichttreue und ritterliches
München, im Oktober 1874. Am 6. und 7. dieses Mon d
hi er eine gee statt, welche an sich die 1 knüpft, die von eeren und Ukert begründete Geschichte der europäischen taaten bald ihrem Abschluß entgegengeführt zu sehen. An der Kon⸗ ferenz betheiligten sich außer dem jetzigen Redacteur des Werks, Geheimer Rath v. Giesebrecht, und dem Verleger die Mitarbeiter Professor K. Hillebrand aus Florenz, Bibliothekar O. Hartwig aus Marburg, Di⸗ rektor E. Reimann und Professor J. Caro aus Breslau, Archiv⸗Rath P. Stälin aus Stuttgart und Professor A. Kluckhohn von hier; von anderen, neugewonnenen Mitarbeitern (Professor G. Hertzberg in Halle, Archivar S. Riezler in Donaueschingen, Dr. W. Gisi in Bern, Dr. Th. Schiemann in Mitau) lagen Berichte vor. Aus den Verhandlungen ergab sich die vollste Uebereinstimmung über die Mittel und Wege, wie das für die historischen und poli⸗ tischen Studien so überaus wichtige Unternehmen in würdiger
Weise zu vollenden sei, daß ferner die Arbeiten für dasselbe in letzte Zeit erheblich vorgeschritten und in Kürze eine Zahl neuer Publikationen zu erwarten sei. In den nächsten Tagen wird der fünfte Band de Geschichte Schwedens, bearbeitet von Staatsrath F. F. Carlson in Stockholm, zur Versendung kommen. Im Druck befindet sich der vierte Band der polnischen Geschichte von J. Caro. Der erste Ban der Geschichte Griechenlands von G. Hertzberg soll im nächsten Jahr der Presse übergeben werden. Diesen Publikationen werden sich i rascher Folge anschließen die Fereggaei der französischen Geschicht bis zur Gegenwart, in zwei
die Geschichte Bayerns von S. Riezler und A. Kluckhohn, die Ge schichte Württembergs von P. Stälin, der erste Band der Geschichte der Schweiz, bearbeitet von W. Gisi, die Fortsetzung der italienischen Geschichte bis zur Gegenwart von O. Hartwig, die Fortsetzung de preußischen Geschichte von E. Reimann und der russischen von Th. Schiemann. Wegen der Fortsetzung einiger anderer noch unvollendeter Abtheilungen schweben Verhandlungen, die hoffentlich demnäch Abschluß gedeihen werden. 18
In Karlsbad wurde am 20. d. M. die 261.,, zugleich letzte, Nummer der diesjährigen Kurliste ausgegeben. Darnach betrug, ganz abgesehen von Touristen und Passanten, die Zahl der Kurgäste
20,235, 566 mehr als im Vorjahre. Die größten Kontingente stellten Preußen mit 5377 Parteien,
Oesterreich mit 3864 (davon 1041 aus
Ungarn, 954 aus Böhmen, 776 aus Nieder⸗Oesterreich) und Rußland
mit 1863 Parteien. Aus Asien waren 14, aus Afrika 23, aus Amerika
2 und aus Australien 10 Parteien zum Kurgebrauche in Karlsbad einge⸗ offen. 1
ei Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage.)
Gottfried Ludwig Robert Kaltenbach,
änden bearbeitet von K. Hillebrand,
oder solche uns so zeitig vor dem Termine anzuzei⸗
EEII zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich P eeBeerlin, Donnerstag, den 29. Oktober
2
ger. 1874A.
MN R nserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Sesces Jtgeürr das Central⸗Handelsregister 8 2. Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition des Zeutschen Reichs-Anzeigers aud Königlich Preußischen Stauts-Anzeigers: u. dergl. Berlin, S8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. à. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen zc. Aℳ A& 4. Verloosung, Amortisatton, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
E“ Berna a Deffentlicher Anzeiger.
X. Sreckhriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2 5. Industrielle Etabl⸗ 3. Subhastattonen, Aufgebote, Voꝛrladungen 5 —
6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 3 8. Familien⸗Nachrichten. 4 8 9. Central⸗Handels⸗Register (einschl. Konkurse). —
u
*— NR Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Shenc.
Pes Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S.,
“ Hambugg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗
rg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,
Ne. alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus. R*
Erscheint in separater Beilage.
Kuratelmasse von 6 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf., weil der Aufenthalt des Eigenthümers, Ritterguts⸗ besitzers Felician v. Straszewski aus Korzkwy nicht zu ermitteln ist,
3) die Johann Osickische Pupillenmasse von 6 Thlr. b 1 Sgr. 8 Pf. weil der Eigenthümer derselben, Subhastationen, Aufgebote, Vor- der am 26. März 1843 geborene Wosciech
ladungen u. dergl. 2 “ üdalcert) Osicki aus Bieganin Hauland sich
1 eit Jahren auf die Wanderschaft begeben hat, 18865]1 Subhastations⸗Patent.
9 hse wohin, b Lank. Gesellschaft zu Berlin gehörige, die Eigenthümerin Emilie Amalie S lz aus 8 deit,g hähnttest. e der Bella Hotsdam⸗Maßze⸗ Bgyachae seit Jahren ihren Nir chüts ver⸗ Orte Band 4 Blatt Nr. 436 verzeichnete Grundstück ““ nebst Zubehör soll
kannt ist, — 5) di den 30. November 1874, Vormittags 11 Uhr, ) 1 Zecehh. 8 8 sche S Lneg dschaftemosf an unserer Gerichtsstelle Zimmerstraße Nr. 25, d der am 26. Februar 1839 geborene Fenmen Ie thaln Penen der “ Gasimir Kuchta alias Swiatek aus Sobotka ü an den Meistbietenden versteigert, fsei ⸗ Vis zemaic ft das rtheil übe, die Erthetrnegsbe⸗ seit dem Jahre 1860 verschollen ist und angeb ag
9 8 Fütenren scn hes Abwes K
jie Petronella Wagnersche wesenheits⸗Ku⸗ I hmner 1874, Vormittags 11 Uhr, ratelmasse von 136 Thlr. 26 Sgr. 9 Pf., weil
er rkün 8 werden. deer Aufenthalt der Eigenthümerin, der Frau Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗-⸗ Petronella Wagner, geb. Gräfin von Radolinska de derfelben “ Cseme aaus Jarocin, welche sich zuletzt in Tiflis auf⸗ Flã on ektaren ten, mit einen . .e. 8 “ vebenlagt Auszug aus “ v“ er Steuerrolle un ypothekenschein, ingleichen 7) die Abwesenheits⸗Kuratelmasse der Geschwister etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück be⸗ b ike Majewski mi treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingun⸗ 3“ gen sind in unserm Bureau V. einzusehen. 8
8 11 2 S 6 Pr. Peich 28* Sgehe Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, Bajegtet nach m dranrten hestenigene st, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das verstorbenen Vater Christoph Majewski sie bil⸗ n deieustordeun hheh d in vhehehetenbuch “ nicht “ det, gehört iesem Termine pünktlich zu erscheinen, un ie zu Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ 1 its⸗ ’⸗ seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur sordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion 8 1 E Mahassche Hheleshes Herihes Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Franz Merdas aus Wolica kozia, geboren am Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß Berlin, den 15. Juli 1874. 2. September 1839, seit länger als 10 Jahren sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Königliches Kreisgericht. aaobwesend und seinem Aufenthalte nach unbe⸗ Erscheint der ꝛc. Kaltenbach oder sein Bevollmäch⸗ Der Subhastations⸗Richter. kannt ist 1 gn ö 8 wird mit Verhandlung 11“ 9) die in der Streitmasse Przybylski und Entscheidung der Sache in contumaciam ver⸗ [3866 ff i indlic Ir. * . s fahren werden. Potsdam, den 17. Oktober 1874. 88866! Oeffentliche Vorladung. he. e.. h b lt. v he erer Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. Die Wittwe Wendt, Anna Auguste Adolphine, ten, zuletzt in Mieszkow wohnhaft gewesenen geborene Hoffmann, hier, Kottbuser Ufer 27, hat Hessentliche Vorladung. Nachstehende Militär⸗ Klage 0
“ Wirth Anton Przybylski gehören, pflichtigen, als: 1) Emil f Becker, geboren den
10) der zur allgemeinen Fundmasse genommene Er⸗
G 2 lös einer im Spezial⸗Depositorium unter der 22. Februar 1851 in Gusow, 2) Tischler Carl August Seegert, geboren den 14. August 1851 in Gusow,
Rubrik „Johann Nowickische Spezial⸗Fundmasse“ 3) Maurer Friedrich Wilhelm Wegener, geboren den
üig 4. März 1851 in Neuhardenberg, 4) Kaufmann
1 Kond Messingkette mit 3 Thlr. 10 Sgr. Diese Uhr 5 % Zinsen seit der Klagebehändigung erhoben. hat, 8 Ermittelungen ungeachtet, nicht unter⸗ Hermann Cohn, geboren den 31. Juli 1851 in Seelow,
2 Hermann Levithal, geboren den 12. Juli 1851 in e
Die Klage ist eingeleitet und zur Beantwortung ebracht werden koͤnnen, da die hierüber Auf⸗ derselben ein Termin schluß gebenden Schriftstücke nicht zu ermitteln
elow, sind von der Königlichen Staatsanwaltschaft sn Cüstrin unterm 18. August 1874 angeklagt, sich
auf den 4. Januar 1875, Vormittags 11 Uhr, iind, im Stadtgerichtsgebäude, Portal II., 1 Treppe hoch, 11) folgende bei Vertheilung der Rechtsanwalt em Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres Zimmer Nr. 56, vor dem Stadtgerichts⸗Rath v. Lisieckischen Gebührenabzüge aus Parzipien⸗ oder der Flotte dadurch entzogen zu haben, daß sie Schaeffer anberaumt worden. ““ dis der Gläubiger, deren Aufenthalt unbekannt theils ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen, „Verklagter wird hierdurch öffentlich aufgefordert, eworden, gebildete Spezialmassen und zwar: theils nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich in diesem Termin zu erscheinen, die Klage vollständig . die Spezialmasse des Friedrich Wilhelm Kroll außerhalb des Bundesgebiets aufhalten. Durch Be⸗ zu beantworten, etwaige Einwendungen und die zur mit 33 Thlr. 25 Sgr. 11 Pf., weil der schluß des unterzeichneten Gerichts vom 24. August Begründung derselben dienenden Thatsachen anzu. Eigenthümer dieser Masse, der Kaufmann 1874 ist deshalb gegen dieselben auf Grund des führen und die Beweismittel für die Behauptungen Friedrich Wilhelm Kroll (oder Croll) seinen §. 140 des Strafgesetzbuches die Untersuchung eröff⸗ bestimmt anzugeben. Urkunden, auf welche Ver⸗ früheren Wohnort Stettin verlassen und sich net und ein Termin zur öffentlichen mündlichen Ver⸗ klagter sich berufen will, hat derselbe im Original nach Berlin begeben haben soll, dort aber handlung und Entscheidung der Sache auf den oder in Abschrift zu überreichen oder die zur Be⸗ nach der vom Königlichen Polizei⸗Präsidium 10. Dezember 1874, Vormittags 12 Uhr, im schaffung derselben erforderlichen Gesuche anzubringen. im Jahre 1865 gegebenen Auskunft nicht zu Sitzungssaale des hiesigen Gerichtsgebäudes anbe⸗ Später darf auf 8 Einreden, welche auf That⸗ ermitteln gewesen ist, raumt, zu welchem die genannten Angeklagten hier⸗ sachen beruhen, im Laufe der Instanz keine Rücksicht . die Spezialmasse Rohloff von 9 Thlr. 15 durch mit der Aufforderung vorgeladen werden, in mehr genommen werden. 1 Sgr., weil der Eigenthümer derselben Schnei⸗ demselben zur bestimmten Stunde zu erscheinen und Es steht dem Verklagte frei, statt in dem Termin der W. Rohloff zu Stettin am 18. Sep. die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zu⸗ erscheinen, schon vor oder in demselben eine schrift⸗ tember 1867 mit Hinterlassung von zwei mit zur Stelle zu bringen, oder solche so zeitig vor liche Klagebeantwortung einzureichen. Diese muß je⸗ majorennen Kindern verstorben und die ein⸗ dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben doch von einem Rechtsanwalt unterzeichnet sein, wi⸗ zige bekannte Erbin Laura Wilhelmine Roh⸗ herbeigeschafft werden können. Im Falle des Aus⸗ drigenfalls sie für nicht angebracht erachtet wird. loff zu Pyritz trotz Aufforderung die Legiti⸗ bleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung Wenn bis zum Termin eine solche schriftliche mation der Erben bisher nicht veranlaßt hat, in coatumaciam verfahren werden. Klagebeantwortung nicht eingeht, auch Verklagter in c. die Spezialmasse des Carl Gottlieb Schröder Seelow, den 24. August 1874. dem Termin sich nicht pünktlich zur bestimmten mit 232 Thlr. 6 Sgr. 10 Pf., weil der Eigen⸗ Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. Stunde einfindet und beim Aufruf der Sache nicht thümer derselben Schneidermeister C. G. anwesend ist, oder wenn derselbe sich über die Klage Schröder in seinem früheren Wohnorte nicht vollständig erklärt, so werden die von der Klä⸗ Stettin, wo ihm die letzte Vorladung im gerin angeführten Thatsachen und die von demselben Jahre 1864 noch behändigt worden ist, im beigebrachten Urkunden, worüber keine Erklärung von Jahre 1867 nicht mehr hat ermittelt werden ihm abgegeben worden ist, für zugestanden und an- können und seitdem von seinem Leben und erkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus Aufenthalte nichts bekannt geworden ist, folgt, wird im Erkenntniß ausgesprochen werden. d. die Spezialmasse Lade mit 28 Thlr. 11 Sgr. Verklagter kann sich auch durch einen bei dem 1 Pf., weil der Eigenthümerin, verehelichte ntaeesehnehen Freicht zur Praxis befäüghen Fechter Schuhmacher Friederike Lade, geb. Ko ilscher, geboren 7. Mai 18 anwalt oder durch einen anderen gesetzlich zulässigen Bartow, zu Pommerandorfer Anlage bei 9 Felie huftag Halschegsibafg 5) 8.e 1s0 Bevollmächtigten vertreten lassen. Der Stellvertreter Stettin am 8. Juli 1866 verstorben ist und muß aber den von ihm erhaltenen Auftrag spätestens deren Ehemann, Michael Lade daselbst, als
5 9. August 1853 in Säbischdorf, 8 ’1 89 Fehsr Uensettae, 6) vagusa. Zein Sahtschtn im Termin durch Vollmacht oder Schreiben nach⸗ Petnee Erbe sich bisher nicht legitimirt hat,
Ri n am 16. Februar 1853 in Schweid⸗ weisen, „widrigenfalls angenommen wird, daß Nie⸗ .“““ Rütes dee Karl übeiun Kretschmer, 885 mand für ihn erschienen si. 12) die in der Müller Lucas Sierpinskischen Pu⸗ am 13. Dktober 1854 in Ober⸗Kunzendorf, Kreis Eine Verlegung des Termins findet ohne Zustim⸗- pillenmasse befindlichen 13 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf., Schweidnitz 8) Arthur Max Eduard Steinel, ge⸗ mung der Klägerin nur einmal und auch in diesem weil der Aufenthalt des Eigenthümers, des seit boren am 19. Februar 1854 in Schweidnitz, gemäß Fall nur dann statt, wenn entweder Gründe dazu in-/ dem Jahre 1864 großzährigen Martin Sier⸗ des Gesetzes vom 10. März 1856, und des §. 140 der Sache selbst liegen, oder die angeführten Hinde⸗ pinski ganz unbekannt ist, — des Straf⸗Gesetzbuchs für das Deutsche Reich, weil rungs⸗Ursachen bescheinigt sind. die Wojciech und Anna Kubiaksche Pupillen⸗ sie innerhalb der letzten fünf Jahre dem Eintritte Berlin, den 25. August 1874. masse mit 4 Thlr. 7 Ssr. 2 Pf. weil der in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. Aufenthalt der Eigenthümerin, der am 13. Sep⸗ sich daduͤrch zu entziehen gesucht haben, daß sie ohne Prozeß⸗Deputation VLV. tember 1850 zu Bogwidze geborenen Michalina Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen ha⸗ v“ Kubiak unbekannt ist, 1“
ben, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich die Bronislawa . sche Spezialmasse außerhalb des Bundesgebiets aufhalten und sich mit 11 Thlr. 7 Sgr. 10 Pf., welche aus ehtsa hierdurch der Umgehung der Militärpflicht schuldig Perzipiendum der Bronislawa v. Zateceens a gemacht zu haben. Dieselben werden hiermit auf⸗ aus der Wladimir Boguslaus v. Zakrzewski'schen gefordert, in dem auf den 25. Februar 1875, Konkursmasse entstanden ist. Die Gläubigerin Vormittags 11 Uhr, zum mündlichen Verfahren hat weder den Wechsel beigebracht, noch ein
im hiesigen Inquisitoriat anberaumten Termine per⸗ Amortisationsurtel erstritten, sn sagg erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung der im Depositorium befindliche, von dem Kauf⸗
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. gen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden
Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter die unver⸗ Uintarst Im Falle des Ausbleibens wird mit der
Untersuchung und Entscheidung in cont - „ ehelichte Marie Dorothee Strache wegen wieder⸗ ehweene Er e; ,z bokten Diebstahls und Unter .San fahren werden. Schweidnitz, den 24. Oktober 1874.
4. September 1868 erlassene Steckbrief wird hier⸗ Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. durch zurückgenommen. Berlin, den 21. Oktober 1874. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter⸗ suchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Lohn⸗ schreiber, früheren Kaufmann Alexander Fried⸗ rich Ludwig Keeb wegen Unterschlagung resp. Be⸗ truges unter dem 30. August 1869 erlassene Steck⸗ brief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 22. Oktober 1874. Königliches Stadtgericht. Abthei⸗ lung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.
Oeffentliche Vorladung. Durch Beschluß der Rathskammer unterzeichneten Gerichts vom 17. Ok⸗ tober cr. ist auf Grund der Anklage hiesiger König⸗ licher Staats⸗Anwaltschaft vom 14. Oktober cr. gegen den Heerespflichtigen, Bahnbeamten Hermann
eboren am 17 Dezember 1851 zu Beelitz die 1 auf Grund des §. 140 Strafgesetzbuchs eröffnet, weil derselbe ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen, und versucht hat, sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen. Zur mündlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin auf den 12. Februar 1875, Vormit⸗ tags 9 Uhr, in unserem Gerichtslokale, Linden⸗ straße 54, im Audienzsaale anberaumt, und wird der ꝛc. Kaltenbach, dessen Aufenthalt nicht bekannt ist,
wider
den Kaufmann Max Otto Blumenreich wegen 10,000 Thlr. aus der Kaufpunktation vom 25. Fe⸗ bruar 1873 und 2000 Thlr. Konventionalstrafe nebst
Es ist die gerichtliche Untersuchung eröffnet wider: 1) Johann Karl Wilhelm Dreiplatz, Schuhmacher, geboren am 15. Mai 1850 zu Kratzkau, Kreis Schweidnitz, zuletzt in Weitzenrodau, 2) Johann Karl Schoen, geboren am 5. August 1851 zu Neu⸗ dorf, Kreis Schweidnitz, sletst in Peterwitz in Ar⸗ beit, 3) Karl August Klimmer, geboren am 27. September 1852 in Moerschelwitz, Kreis Schweidnitz,
[5109] Bekanntmachung. 8 Folgende im hiesigen Depositorinm befind⸗ liche Massen werden aufgeboten: 1) Die Johann Gottlieb Jonassche Abwesenheits⸗ Kuratelmasse von 15 Thlr. 4 Sgr. 1 Pf., weil der Eigenthümer derselben, der Johann Gott⸗ lieb Jonas aus Witaszyce sich seit Jahren in Rußland aufhält, ohne daß sein Aufenthalt be⸗
/a. Przy⸗
gewesenen silbernen Cylinderuhr mit
8
und Elisabeth von Bleszynski'schen Eheleute zu Skoraczewo eingezahlte Transportkostenvor⸗ chuß von 10 Thlr., welcher in das Eigenthum dder Verklagten, die aber die Königlichen Lande verlassen haben, übergegangen ist, 16) die Wojciech und Catharina Zebiszaksche Pu⸗ pillenmasse mit 27 Thlr. 7 Sgr. 9 Pf., weil deren Eigenthümer, der am 30. Januar 1851 zu Rudka geborene Franz Zebiszak, Sohn des daselbst am 10. April 1855 verstorbenen Wojciech Zebiszak, seinem Aufenthalte nach unbekannt ist, die Adalbert Hinczewski'sche Pupillenmasse von 26 Thlr. 29 Sgr., weil deren Eigenthümer, die Geschwister Constantia, Heinrich und Johanna Hinczewski aus Grab, Kinder des am 27. No⸗ vember 1845 daselbst verstorbenen Adalbert Hinczewski, ihrem Aufenthalte nach seit länger als 10 Jahren unbekannt sind, die Agnes Lewandowska'sche Kuratelmasse mit 15 Thlr. 4 Sgr. 6 Pf., weil deren Eigenthümer, der am 23. Juli 1845 geborene Jacob Lewan⸗ dowski, Sohn des Schneiders Martin Lewan⸗ dowski aus Wolica kozia, seit mehreren Jahren seinem Aufenthalte nach unbekannt ist, 19) die Andreas Lißsche Pupillenmasse mit 21 Thlr. 5 Sgr. 2 Pf., weil deren Eigenthümer, der am 16. September 1840 geborene Andreas Liß, Sohn des am 19. Juni 1842 zu Izbiczno ver⸗ storbenen Andreas Liß, vor mehreren Jahren nach Polen gegangen und sein jetziger Aufent⸗ haltsort nicht bekannt ist )
16“
t,
die Juliane Liebertsche Pupillenmasse mit 2 Thlr.
17 Sgr., deren Elscha mmupir Johann ta Thlr.
Liebert, unehelicher Sohn der Juliane Liebert,
geboren zu Grudzielec am 3. März 1849 seinem
Aufenthalte nach nicht bekannt ist,
das im Depositorium befindliche Legat für die
Magdalena Veigt (Voigt), verehelichte Teidler,
von ursprünglich 100 Thlr., jetzt im Betrage
von 137 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf., weil sich ange⸗ wendeter Bemühungen ungeachtet bisher weder die Magdalena Veigt noch die ihr substituirte
Descendenz gemeldet hat,
die Stanislaus Kurka'sche Pupillenmasse mit
6 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., weil deren Eigenthümer
Joseph Kurka, Sohn der Stanislaus und Ca⸗
tharina Kurka'schen Eheleute aus Droszew, sei⸗ nem Autenthalte nach unbekannt ist,
die August Schönbornsche Pupillenmasse mit 3 Thlr. 1 Sgr. 8 Pf., weil deren Eigenthümer,
der angeblich nach Polen ausgewanderte Johann
Schönborn aus Groß⸗Lubin seinem Aufenthalte
nach unbekannt ist, 1 b
die Anton Grzeskiewiczsche Abwesenheits⸗Kuratel⸗
masse mit 19 Thlr. 6 Sgr. 10 Pf., weil deren
Eigenthümer Anton Grzeskiewicz, Sohn des
zu Neustadt a. W. verstorbenen Bürgers Adal⸗
bert Grzeskiewicz, Anfang der sechsziger Jahre nach Polen gegangen und sein dortiger Aufent⸗ halt unbekannt ist, die Georg Franzsche Pupillenmasse mit 3 Thlr.
11 Sgr. 7 Pf., weil deren Eigenthümer, der
Johann Friedrich Franz, Sohn des Georg Franz
8 seinem Aufenthalte nach unbe-
annt ist,
folgende in der Simon Kaminskischen Konkurs⸗
masse zurückgebliebene Percipienda der Gläu⸗
biger, und zwar: a. der Betrag von 3 Thlr.
9 Sgr. 6 Pf., weil dessen Eigenthümer, die
Rechtsnachfolger der Gläubigerin Wittwe Glück,
sich bisher als solche nicht legitimirt haben, b.
der Betrag von 10 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf., weil
dessen Eigenthümer Jacob Danziger bis jetzt die
Klagewechsel nicht beigebracht hat,
die in der Hrardng und Agatha Lozinski'schen
Pupillenmasse befindlichen 8 Thlr. 4 Sgr. 9 Pf.,
weil der Eigenthümer dieses Betrages der
Thomas Szafranski aus Broniszewice seinem
Aufenthalte nach unbekannt ist,
28) die in der Deposital⸗Darlehnssache des Wirths
Skrzypczak aus Lubin Hauland als aution zurückbehaltenen 20 Thlr., welche durch die Zinsen auf 28 Thlr. 8 Sgr. 1 Pf. ange⸗ wachsen sind. Im Jahre 1873 sollte dieser Betrag an den ꝛc. Skrzypezak unter Zuziehung des Friedrich Eckert zu Lubin Hauland ausge⸗ zahlt werden. Die beiden Genannten sind aber inzwischen nach Polen ausgewandert und ihr
Aufenthalt hat bis jetzt nicht ermittelt werden önnen,
29) der Vorschußbestand aus der Prozeßsache der Wittwe Tiene Hoffmann aus Jarocin gegen Johann Wronecki mit 4 Thlr. 28 Sgr., weil die Klägerin, welche Eigenthümerin dieses Be⸗ rages, gestorben ist und sich bisher Niemand mit begründeten Ansprüchen an die Masse ge⸗ gemeldet hat.
Die Interessenten werden aufgefordert, ihre etwai⸗ gen Ansprüche binnen 4 Wochen bei uns anzu⸗ melden und zu bepründen, widrigenfalls die bezeich⸗ neten Massen der r zum Nießbrauch werden überwiesen werden. Pleschen, den 9. Oktober 1874.
Königliches Kreisgericht. “ 8
[4823]
Der Kaufmann Philipp Meger hier ist gegen den Bergwerks⸗Direktor John Hope, früher hier, etzt unbekannten Aufenthalts, wegen 55 Thlr. 25
gr. und Zinsen für entnommene Kleidungsstücke klagbar geworden. 1 ur Beantwortung der in dem Gerichtsbureau ent⸗ gegen zu nehmenden Klage ist Termin auf
ismi f mann B. Buckwitz zu Breslau in seiner Prozeß⸗ dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen nehceenen dn “
kannt geworden, 5 16 2) die Felician v. Straszewskische Abwesenheits⸗
den 18. November 1874, Vormittags 11 Uhr,