1874 / 298 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Dec 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Bradford, 17. Dezember. (W. T. B.)

Wolle und Wollenwaaren. Feine Wollen zogen mehr an; geringere Wollen williger. Garne fester und fanden darin mehrfach Spekulationskäufe statt. Stoffe b'esser.

Paris, 17. Dezember, Nachmittags. (W.

Produktenmarkt. (Schlussbericht.) Weizen bebauptet, 8 Dezember 25,50, pr. Januar-Febrear 25,25, pr. Januar-April 45,20. pr. März-Juni 25,75. Mehl behauptet, pr. Dezember 53,50, pr. Januas- Februar 53,50, pr. Januar-April 53,75, pr. März-Juni 54,50. Rüböl ruhig, pr. Dezbr. 74,25, pr. Januar 75 00, Pr. Januar-April 76,00, pr. Mai -August 77,75. Spiritus fest, pr. Dezember 53,50, pr. Mai-August 56,25.

New-York, 17. Dezember, Abends 6 Uhr. (W. T. B.)

Wanarenbericht. Baumwolle in New-Yerk 14 ½, do. in New- Orl ans 14. Petroleum in New-York 11 ⅛, do. in Phüadelphie 11 ¼. Mehl 5 D. 00 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 22 C. Mais (old mired) 96 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 8 ½, Kaffee (Rio-) 18. Schmalz (Marke Wilcor) 14 ½ C. Speck (short elear) 10 ½ C. Getreidefracht 9.

Berlin, 17. Dezbr. Die Marktpreise des Kartoffelspiritus, per 10,000 % nach Tralles, (100 Liter à 100 %) frei hier ins Haus ge- liefert, waren auf hiesigem Platze am

11. Dezbr. 1874 Thlr. 18. 16. à Thlr. 18. 15. 12. *. 18. 15 3 EEE1.“ 184 5* R. 18 8 —.—. 15. 8 18. 4. 5 —. L“ „Fu“ 18. 6. 1öö 2 “” Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Berlin, 17. Dezember. Wochenbericht über Eisen, Kohlen und Metalle von M. Loewenberg, vereidetem Makler und Taxator beim Königlichen Stadtgericht. Bei mässigen Umsätzen in dieser Woche sinä die Preise sämmtlicher Metalle meist unverändert geblieben, dasselbe wird auch so ziemlich von allen tonangebenden Plätzen berichtet. In Roheisen machte sich hier einige Kauflust geltend, es wurden jedoch spezielle Brände bedingt, für die ein verhältniss- mässig guter Preis erzielt wurde, sonst blieben unveränderte Preise; gute und beste Marken schottisches Roheisen 57 à 66 Sgr. und Eng-

lisches 44 à 47 Sgr. pro 50 Kg. Eisenbahnschienen zum Verwalzen 1 ¾ à 1 ⅛⅞ Thlr.; Walzeisen stramm, 3 à 4 Thlr. und Kesselbleche 4 à 5 ½ Thlr. pro 50 Kilogramm bei grösseren Posten. Kupfer unverändert, gute Sorten englisches und australisches Kupfer 32 ¼ à 32 ½ Thlr. pro 50 Kilogramm, einzeln theurer. Zinn still, Banca 35 ¼ à 35 ½ Thlr. und prima englisch Lammzinn 34 ¼ à 34 ½ Thlr. pro 50 Kilogr., einzem höher. Zink ohne Umsatz, gute und beste Warken schlesischer Hütten-Zink 7 à 8 ¼ Thlr. pro 50 Kilo- gramm, einzeln mehr. Blei unsicher, Tarnowitzer, Harzer und Säch- sisches 7 à 7 ¼ Thlr. pro 50 Kilogramm, einzeln besser. Kohlen and Koks unvéerändert, englische Schmiedekohlen nach Qualität bis 28 Thlr. pro 40 Hektoliter, schlesischer und westfälischer Schmelz- koks 16 à 20 Sgr. pro 50 Kilogr., frei hier.

Auszahlungen.

Werra-Eisenbahn. Der am 1. Januar fäüllige Coupon der Prioritäten; s. Ins, in Nr. 296.

Sochlesischer Bankverein. 4 % Abschlagsdividende für 1874

vom 15. Januar ab in Berlin bei der Disconto-Gesellschaft und

S. Bleichröder. 1

Deutsche Grundkreditbank. Der am 2. Januar fällige Zins- coupon der unkündbaren Pfandbriefe von da ab in Berlin bei der

Berliner Handelsgesellschaft und Jos. Jaques.

Niedersächsische Bank. Der am 2. Januar fällige Zins- coupon von da ab bei J. J. Caro in Berlin. St. Petersburger Internationale Handelsbank. 6 % Abschlags- dividende für 1874 vom 2. Januar ab bei der Disconto-Gesellschaft. Lausitzer Maschinenfabrik. 3 % Dividende für 1873/74 vom 20. Dezember ab bei der Gesellschaftskasse in Bautzen. Seneral-Versaasmlungen-

22. Dezbr. Berliner Berg-Brauerel, Aktlen-Gesellschaft. Ord.

und ausserord. Gen.-Vers. zu Berlin.

28. Marientrost, Blel- und Zinkerz-Bergbau-Aktlen- Gosellschaft. Ausserordentl. Gen.-Vers. zu Berlin; 1“ 296.

11““ Aktien-Gesellschaft Tivoli,

Hannover. 29. Braunschwelgische Aktien-Bierbrauerel. Ordentl. Gen.-Vers. zu Braunschweig.

4 ½ %

Ordentl. Gen. Vers. zu

Kündigungen und Verloosungen. Pfandbriefe des neuen landschaftliohen Kreditverelns Provinz Posen. Zum 1. Juli gekündigt; s. Ins. in Nr. 2965. Anklamer Stadt-Obligatlonen. Zum 1. Juli gekündigt; s. Im in Nr. 296. .“ Demminer Krels-Obligatlonen. Zum 30. Juni gekündigt; Ins. in Nr. 296. 8 Lübeck-Büchener Eisenbahn. VYerloosung der Prioritäts-Oh ligationen am 2. Januar; s. Ins in Nr. 296. *

Ausweise von Banken und Industrie- Gesellschaften.

Fraukfurter Bank.

8

ESGgubseriptienen. 221 Welssbier-Aktien-Brauerel, vorm. J. A. Bolle. 50,000 Thr

= 150,000 Rm. 6 % Prioritäts-Obligationen zum Course von 90 % bis 2. Januar; s. Ins. in Nr. 296. 3 90;

Ausreichung neuer Coeupons. Grottkauer Kreisobligationen; s. Ins. in Nr. 296.

Eisenbahn-Einnahmen.

Rheineische Bisenbahn. S. Ins. in Nr. 275.

Berlin- Potsdam-Magdeburger Eisenbahn. Im November 290,199 Thlr. (+ 2404 Thlr.); im Ganzen 3,382,838 Thlr 4 281,746 Thlr.)

Cottbus-Grossenhainer Eisenbahn. Im November 22,233 Thhr. (— 5583 Thlr.); im Ganzen 300,625 Thlr. (+ 43 872 Thlr.). 1

Kaiserin-Ellsabeth-Westbahn. Vom 1.—7. Dezember. 166,455 Fl. (— 16,695 Fl). Neumarkt-Braunau-Simbach 13,727 Fl. (— 659 Fl.). Wien-Kaiserebersdorf 1275 Fl. (-100 FI) Salzburg-Hallein 1310 Fl. (s—314 Fl.). Stein-. dorf-Braunau 1032 Fl. (+ 213 FI.).

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Stammbahn im November 325,602 Thlr. (+ 93,062 Thlr.); im Ganzen + 93,062 Thlr.; Star- gard-Cöslin-Colberg im November 60,736 Thlr. (+ 4446 Thlr); im Ganzen + 43 089 Thlr. Cöslin-Danzig im November 37,031 Thlr. (+ 2383 Thlr.); im Ganzen + 34,813 Thlr. Pommersche Zweigbahnen im November 80,463 Thlr. (9331 Thlr.); im Gan- zen + 102,713 Thlr.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

16170I Submission auf Schwefel. Es sollen im Wege der öffentlichen Submission

1900 Centner Schwefel,

welche an die hiesige Pulverfabrik einzuliefern sind, exklusive Fastage, angekauft werden. Unternehmer werden daher hiermit aufgefordert, sowohl Proben von mindestens 0,5 K. des zu liefernden Schwefel bis zum 28. Dezember er. und nicht fpäter, als auch ihre Preisforderung vor dem auf Freitag, den 15. Jauuar 1875, Vormittags 11 Uhr, im hiesi⸗ gen Geschäftslokale anberaumten Termine, versiegelt und mit dem deutlichen Vermerk auf der Adresse: „Submisston auf die Lieferung von Schwefel“ portofrei an die unterzeichnete Direktion einzusenden.

Die Lieferungs⸗Bedingungen, welche jeder Bietende zu unterschreiben oder in seiner Offerte als maß⸗ gebend anzuerkennen hat, können bei dem Rendanten der Fabrik eingesehen, auch gegen Vergütung der Kopialien abschriftlich mitgetheilt werden.

Spandau, den 16. Dezember 1874.

Königliche Direktion der Pulverfa

einzugeben.

.“ Submission.

Bei dem unterzeichneten Regiment sind zu beschaffen: 32 Pgar⸗ weiße Tornisterriemen, neuester 32 Stück weiße Mantelriemen,

200 Stück Feldflaschen,

192 Stück Fettbüchsen.

2 8

30. Dezember d. Is., Vormittags 12 Uhr, egelt mit der Aufschrift:

portofrei und verst f Lieferung von Materialien“

„Submission an

Die Bedingungen können gegen Einsendung einer 2 Gr.⸗Marke bezogen werden. . Zellerfeld, den 10. Dezember 1874. Königliche

brs, Bekanntmachung.

Die Anlieferung von 6 Feuerrohr⸗Dampf⸗ kesseln von je 7 Meter Länge und 2 Meter Durch⸗ messer für die Königliche Steinkohlengrube von der Heydt bei Saarbrücken soll im Wege der Submission vergeben werden.

Die Lieferungs⸗Bedingungen nebst Zeichnung kön⸗ nen auf unserem Bureau eingesehen oder von uns gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden. Verstegelte und frankirte Offerten sind bis zum

11. Januar 1875, 8 eren 10 Uhr, mit der entsprechenden einzureichen, um welche Zeit deren Eröffnung im Beisein etwa persönlich erschienener Submittenten stattfinden wird.

Grube von der Heydt bei Saarbrücken, den

13. Dezember 1874.

Königliche Verginspektion II.

5

ergfaktorei.

““ 16

Vorstand.

[6168]

ufschrift versehen, hierher

Cto. 133/12.) unter Beifügung

Lieferungslustige und Lieferungsfähige werden auf⸗ gefordert, sich unter Angabe der Preise bis zum 24. Dezember cr. der unterzeichneten Kommission schriftlich zu elden. Die zu liefernden Stücke müssen sowohl in Material wie Form genau nach den Proben ge⸗ rbeitet und bis ultimo Januar k. J. geliefert sein, uch muß auf Verlangen eine Kaution von 10 % es Lieferungs⸗Objekts deponirt werden können. Breslau, den 17. Dezember 1874. önigliches 2. e“ r

Die Regiments⸗Bekleidungs Kommission.

Zinszahl

[6192]

6194] Bekanntmachung. 1 Die Lieferung des Bedarfs der Königlichen Berg⸗ aktorei zu Zellerfeld pro 1875 für die oberharzischen Königlichen Gruben und Werke an Walzeisen, Stahl, Eisenblech, Eisendraht, Messinggeweben, Eisengeweben, Aexten, Sägen, sonstigen geschmiedeten Gezähstücken, geschmie⸗ eten Nägeln, Se Kettenseil, gezogenen isernen Röhren, Kunstleder, Treibriemen, Latzen, weißen und braunen Tragriemen, buchenen arren und Rädern, Schleifsteinen, Seiler⸗ aaren, Gummiwaaren, Unschlitt, Rüböl, Ma⸗ schinenöl, Baumöl, Petroleum und Theer soll im Wege der Submission vergeben werden und sind Angebote, welche auf die Bedingungen gegründet ein müssen, bis zum Eröffnungstermin

gebracht.

rande Société des chemins sdle ser Russes.

Wir sind beauftragt, die am 1./13. Januar 1875 fälligen Coupons der Stamm⸗

78

Gesellschaft vom Verfalltage ab einzulösen und zwar: jfjfeden blauen Conpon mit Thlr. gelben 8

Berlin, Dezember 1874.

Verloosung, Amortisation, ug u. s. w. von öffentlichen

Bekanntmachung.

Von den auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 4. November 1868 emittirten Kreis⸗Obliga⸗ tionen Calau'er Kreises sind am 30. September cr. anderweit nachverzeichnete 16 Stück à 100 Thlr.

Littr. A. Nr. 4. 65. 81. 118. 162. 165. 183.

254. 307. 327. 386. 469. 638. 656. 678. 742. ausgeloost worden.

Diese Obligationen werden den Inhabern hier⸗ durch dergestalt gekündigt, daß die Kapitalbeträge vom 1. Juli 1875 ab bei der hiesigen Kreis⸗Kom⸗ munalkasse zu erheben sind. Mit diesem Tage hört die Verzinsung der Obligationen auf. Bei der Ein⸗ lösung sind die Obligationen nebst den Zinscoupons Serie II. Nr. 9 und 10 und den Talons an die Kreis⸗Kommunalkasse abzuliefern. fehlender Zinscoupons werden vom Kapital in Abzug

Von den zum 1. Juli 1874 gekündigter igati in sind noch nicht zurückgeliefert:

Littr. A. Nr. 152. 185. 282.

Calau, den 8. Dezember 1874.

Der Vorsitzende des Kreis⸗Ausschusses

Frhr. von Patow.

. 3. 10. 6. und Die Coupons sind Vormittags in den Stunden 9—12 Uhr einzureichen.

Aus Anlaß

apieren. Pap schließlichen Anwendung

wichtseinheit, tritt eine

an denen die Ostbah

ration, in Kraft. ben zu gelten resp. sind Ctr. künftighin 50 Kilogramm, künftighin 5000 Kilogramm, an künftighin 10,000 Kilogramm.

fortan in Anwendung: resp. 1⁄100 Sgr.

Die Beträge

gewöhnliche Gegenstände un

Landrath:

Tariftabellen nungen nach Multiplikation mit 7,5

den Direktion der Ostbahn. e x.

[6175]

geltlich zu haben ist. Cöln, den 15. Dezember 1874. Die Direktion.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Die Aktionäre der Vereinigten Weißenfelser Kohlenwerke werden hierdurch zu einer ußerordentlichen Generalversammlung auf

Dienstag, den 5. Januar 1875, Nachmittags 3 Uhr, nach Berlin im Hotel zum Großfürst Alexander, Neue Friedrichsstraße 57, eingeladen. Tagesorduung: 1) Bericht über die Lage des Unternehmens, 8 2 Aufsichtsrathes auf Liquidation des Unternehmens und Wahl eines eiquidators, 3) Im Falle der Ablehnung des Antrages ad 2: a. Aufnahme eines Darlehns, b. Neuwahl von Aufsichtsrathsmitgliedern, 88 4) Ertheilung der Decharge für den bisherigen Aufsichtsrath und den jetzigen

Rector⸗Stelle.

Die Stelle eines Rectors der telbürgerschnle (für Knaben und vom 1. April 1875 ab mit einem Gehalt von

der mit dem 1. Januar 1875 erfol⸗ genden Einführung der Reichsmarkwährung, sowie der mit diesem Tage gleichfalls stattfindenden aus⸗ des Kilogramm als Ge⸗ batehe hett der 1 en v in aqhalc⸗ 8 bere tahh e 108 snß⸗ Clara, geb. Gaede, durch die Geburt eines mun⸗ träge publizirten Tarifsätze vorerst insoweit nicht besondere Publikation ergeht nicht ein; dieselben bleiben vielmehr bis auf Weiteres, jedoch mit der nachfolgenden formellen Modifikation resp. Dekla⸗ a. Bezüglich des Gewichts ha⸗ anzuwenden: an Stelle 1 an Stelle 100 Ctr. Stelle 200 Ctr. b. Bezüglich der Frachtsätze pro Centner resp. Kilogramm kommen statt der in Sgr. und ½10 ausgedrückten Tarifsätze die durch einfache Vorrückung des Komma um eine Stelle in Mark und z/108 resp. ⁄1% % Mark umgewandelten Sätze; statt der in Thlr. und Sgr. normirten Tarif⸗ sätze die sich nach Ausrechnung in bloßen Sgr. dafür Mark und ¼ Mark ergebenden sichtlich der pro Achse resp. Stück und 7,5 Kilometer (1 Meile) in Groschen und resp. Bruchgroschen nor⸗ mirten Frachtsätze und Ueberfuhrkosten für Leichen, Fahrzeuge und Thiere, 8 11“ erfokgt liche Oberförster und Rittmeister a. D. Schotte gleichfalls eine dem Vorstehenden analoge Umwand⸗ lung in Markwährung. Der Frachtberechnung für diese Transporte haben nach wie vor die in den vorgedruckten Gesammt⸗Meilenentfer⸗ ihrer Reduktion in Kilometer durch als Grundlage zu dienen. Die in Pfennigen jetziger Währung

Tarifsätze sind derart umzurechnen, da pfennigen gleich 10 Markpfennigen gerechnet werden. 10. Dezember 1874. Königlich

Rheinische Eisenbahn.

Am 1. Januar 1875 tritt der Nachtrag III. zum provisorischen Rheinisch⸗Luxemburgischen resp. Lothrin⸗ gischen Rohprodukten⸗Tarif vom 15. Januar d. J. mit Frachtsätzen für Novéant-transit in Kraft, welcher in unserem Geschäftslokale hierselbst unent⸗

ihrEieneTverkä

Die Aktionäre wollen ihre Aktien bis zum 31. Dezember cr., Abends 6 Uhr, bei Herrn Juli Scheffler hier, Belle⸗Alliancestraße 103, deponiren. Herr Julius Berlin, den 15. Dezember 1874.

Der Aufsichtsrath der

Vereinigten Weißenfelser Kohlenwerke.

Riemann.

Familien⸗Nachrichten. 11“ Seine Verlobung mit Fräulein Louise Senst,

Tochter des Herrn Rentier Senst zu Magdeburg,

1Ss. Mit⸗ beehrt sich ergebenst anzuzeigen

ädchen) ist

chneider,

Qualifizirꝛe Bewerber werden aufgefordert, sich Königl. Hof⸗Apotheker. ihrer Zeugnisse spätestens bis Ende dieses Monats zu melden. Erfurt, den 12. Dezember 1874. Der Magistrat.

Berlin im Dezember 1874.

Ihre am heutigen Tage vollzogene eheliche Ver⸗ bindung zeigen ergebenst an CEduard von Steinbach, Major in der Gensdarmerie⸗Brigade in Elsaß⸗ Lothringen. Clara von Steinbach, geborene Hugo. 8 Berlin, den 16. Dezember 1874.

(H. 5875a.)

Heute früh 38 Uhr erfreute mich meine liebe Frau

teren Knaben. Diese frohe Nachricht allen Ver⸗ wandten und Freunden. Berlin, den 17. Dezember 1874.⸗ Eduard Knauff, Bureau⸗Vorsteher.

Das gestern Nachmittag 4 ½ Uhr erfolgte Ableben ihres innigst geliebten Onkels, des Königlichen Ge⸗ heimen Kanzlei⸗Rath a. D.

Friedrich Wiegner, beehren sich, statt jeder besonderen Meldung, mit der Bitte um stille Theilnahme ganz ergebenst anzuzeigen

3 die hinterbliebenen Neffen.

Berlin, den 17. Dezember 1874.

Die Beerdigung findet Sonntag, den 20. De⸗ zember, Mittags 1 Uhr, vom Trauerhause, Koch⸗ straße 60, aus statt. 1X“

Todes⸗Anzeige. Allen Freunden und Bekannten statt jeder beson⸗ 2 deren Meldung die traurige Anzeige, daß der König⸗

Sätze. c. Hin⸗

nach längeren Leiden heute früh sanft entschlafen ist Crossen a. O., den 16. Dezember 1874. Die Hinterbliebenen.

Verlobt: Frl. Emilie Mettegang mit Hrn. Kreis⸗ richter Freiherr Clemens v. Elmendorff (Bochun⸗

ausgedrückten g.Zempelvurg).

Frl. Marie Scherbint (Frankfurt g. 5 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Köaigl. Oberförster 8 v. Tenspolde (Kirchen an der Sieg.) Hr. Kreisrichter Schütze (Pr. Eylau). Hrn. Oberst⸗ Lieutenant v. Seekt Detmold). Eine Toch⸗ ter: Hrn. Premier⸗Lieutenant und Brigade⸗ jutant Lauprecht (Glogau). Hrn. Hauptmam und Compagnie⸗Chef Baron v. Hundt und Alt⸗ Grottkau (Freiburg i. Schl.). Hrn. General⸗ Lieutenant und Kommandant v. Lindern (Breslau.. Gestorben: Hrn. Pfarrer Blum Frau (Kereuznach, Hr. Prediger Hermann Seiler (Hein sdorf bei Schwedt a. O.). Verw. Frau Landräthin Fran⸗ ziska Greulich Verw. Frau Ge⸗ neralin v. Decker, geb. v. Kyckbusch (Ballenstedt, Verw. Frau Wirkl. Geheimrath Maria Pe⸗ trowna v. Dolivo⸗Dobrowolski, geb. v. Gel⸗ touchine (St. Petersburg). Hr. Ingenieu⸗ Hauptmann Oskar Bornemann (Ehrenbreitstein).

1

28 *

Stand am 30. November; s. Irs. i†

161879 b

Verehelicht: Hr. Hauptmann und Compagniechef

2 fuham

Qas Abonnrment beträgt 1 Thlr. 15 Sgr. für das Vierteljahr.

für den Ranm einer Druckzeile 3 Sgr.

EEE“

(Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung an; für Berlin außer den Post-Anstalten 1 auch die Expedition: Wilhelmstr. Nr. 32.

Berlin,

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Prinzen Alexander der Niederlande, König⸗ lcche Hoheit, den Schwarzen Adler⸗Orden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kreisgerichts⸗Rath Knoblauch zu Rosenberg O./Schl. und dem Pfarrer Kühn an der Allerheiligen⸗Kirche zu Erfurt den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Divisions⸗Pfarrer Schürmann der 13. Division den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; sowie dem bisherigen Gerichtsscholzen Pfeiffer zu Leubel im Kreise Wohlau das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem General⸗Major von Karczewski, Direktor des Militär⸗Oekonomie⸗Departements, und dem General⸗Major von Voigts⸗Rhetz, Direktor des Allgemeinen Kriegs⸗Departements, die Erlaubniß zur Anlegung des ihnen verliehenen Großkreuzes des Königlich württembergischen Friedrichs⸗ Ordens; sowie dem Major Blume im Kriegs⸗Ministerium die Erlaubniß zur An⸗ legung des ihm verliehenen Commenthur⸗Kreuzes zweiter Klasse desselben Ordens zu ertheilen.

Deutsches Reich.

Der bisherige Geheime revidirende Kalkulator Revers ist zum Geheimen Rechnungs⸗Revisor bei dem Rechnungshofe des

(Deutschen Reichs ernannt worden.

Elsaß⸗Lothringen. Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Deut⸗ schen Reichs die von dem Herrn Bischof zu Metz vollzogene Ernennung des Hülfspfarrers Nikolaus Michel zu St. Johann von Bassel im Bezirk Lothringen zum Titularkanonikus an der Kathedrale zu Metz zu genehmigen, und 1 Die von der Neukirch⸗Inspektion der Kirche Augsburgischer Konfession zu Straßburg vollzogene Wahl des Bierbrauers Frick daselbst zum weltlichen Inspektor für den Bezirk dieser Inspektion zu bestätigen geruht.

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Bankdirektor von Koenen zum Haupt⸗Bankdirektor, und . Den Gutsbesitzer Karl Bernh ard Bohtz auf Schmagorei zum Landrathe des Kreises West⸗Sternberg zu ernennen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Gerichts⸗Assessor und Stadtrath a. D. Dr. juris Horaz Schultz zu Hannover und der Kreisrichter a. D. Wilhelm Weyde hierselbst sind in Folge ihrer Uebernahme in die Staats⸗ Eisenbahnverwaltung zu Regierungs⸗Assessoren ernannt worden.

Der bisherige Baumeister Heinrich von Laneizolle zu Nauen ist als Königlicher Kreisbaumeister daselbst angestellt worden.

Dem Ingenieur Peter Jorissen zu Cöln ist unter dem 16. Dezember 1874 ein Patent 8 1

auf eine Expansionseinrichtung an Dampfmaschinen mit

Ventilsteuerung in der durch Zeichnung und Beschreibung

nachgewiesenen Zusammensetzung 8 auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um⸗ fang des preußischen Staats ertheilt worden.

Den Maschinenfabrikanten, Ingenieur Felix Tonnar zu Dülken und Kaufmann Wilhelm Hermes zu Crefeld ist unter dem 17. Dezember 1874 ein Patent

auf eine Vorrichtung an Landwebstuhlladen zur Herstellung

einer festen Selbkante in der durch Zeichnung und Beschrei⸗

bung nachgewiesenen Zusammensetzung 1 auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um⸗ fang des preußischen Staats ertheilt wordeen.

Justiz⸗Ministerium. 1u“ Dder Rechtsanwalt und Notar Fraustädter zu Ohlau ist in gleicher Eigenschaft an das Kreisgericht zu Gleiwitz mit An⸗ weisung seines Wohnsitzes daselbst versetzt worden. Ober⸗Rechnungs⸗Kammer. Die bisherigen Geheimen revidirenden Kalkulatoren Klomp,

dietrich, Gütling und Webers sind zu Geheimen Rech⸗ nungs⸗Revisoren bei der Ober⸗Rechnungskammer ernannt worden.

Die heute ausgegebene Nr. 51 der Allgemeinen Ver⸗ loosungs⸗Tabelle des Deutschen Reichs⸗ und König⸗ lih Preußischen Staats⸗Anzeigers enthält die Ziehungslisten folgender Papiere: Anklamer Kreis⸗Obligationen. Biele⸗ felder, Fuldaer, Ruhrorter, Wiesbadener Stadt⸗ Obligationen. Deutsche Hypothekenbank Berlin, Hypotheken⸗ Briefe. Hamburgische 4 ꝓprozentige Eisenbahn⸗Staats⸗Anleihe de 1868. Nienburger chemische Fabrik, Prioritäts⸗Partial⸗ Obligationen. Oberhohndorf⸗Reinsdorfer Kohleneise

88

.“ Sonnabend,

bahn⸗Schuldbriefe. Oesterreichische Nationalbank⸗Pfandbriefe. Orel⸗Witebsk⸗Eisenbahn⸗Aktien und Obligationen. Preu⸗ ßische Central⸗Bodenkredit⸗Pfandbriefe. S ardinische Prä⸗ mien⸗Anleihe de 1850. Vereinigte Bautzener Papierfabriken, Prioritäts⸗Obligationen. Wilhelmsbahn (Cosel⸗Oderberg) Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obligationen (Rückstände). Windisch⸗ grätz 20 Fl.⸗Loose.

Die Allgemeine Verloosungs⸗Tabelle erscheint wöchentlich einmal und ist zum Abonnementspreis von 1 Mark 50 Pf. (15 Sgr.) vierteljährlich durch alle Postanstalten, so wie durch Carl Heymanns Verlag, Berlin, 8. W., Königgrätzer⸗ straße 109, und alle Buchhandlungen zu beziehen, für Berlin auch bei der Expedition, Wilhelmstraße 32. Preis pro einzelne Nummer 25 Pf. (2 ½ Sgr.)

Der Feiertage wegen erscheint die nächste Nummer der Allgemeinen Verloosungs⸗Tabelle am Donner⸗ stag, den 24. d. Mts. Mit derselben wird das Titel⸗ blatt und Inhaltsverzeichniß pro 1874 ausgegeben.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 19. Dezember. Se. Majestät de Kaiser und König empfingen heute Vormittag 10 Uhr Se. Königliche Hoheit den Prinzen Albrecht von Preußen vor dessen Rückreise nach Hannover.

Nach den darauf folgenden Vorträgen der Hofmarschälle fand um 10 ¾ Uhr Vortrag des Militär⸗Kabinets und um 11 ¾ Uhr der Vortrag des Civil⸗Kabinets statt.

Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin empfing gestern den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, bei seiner Rückkehr aus St. Petersburg, und er⸗ theilte dem Gesandten für Zapan die nachgesuchte Antritts⸗ Audienz. 8 1

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm im Laufe des gestrigen Vormittags mili⸗ tärische Meldungen entgegen, ertheilte dem Professor Schellbach Audienz und empfing um 12 Uhr den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht. 8

Um 1 Uhr wohnte Se. Kaiserliche Hoheit dem Minister⸗ Conseil im Palais Sr. Majestät des Kaisers bei; Abends war Höchstderselbe einige Zeit im Königlichen Schauspielhause an⸗ wesend. ““

Der Bundesrath hielt gestern die 53. Plenarsitzung. Den Vorsitz führte der Staats⸗Minister Dr. Delbrück, später der Staats⸗Minister von Pfretzschner. Gegenstände der Berathung waren: 1) die vom Reichstage in zweiter Berathung des Reichs⸗ haushalts⸗Etats für 1875 gefaßten Beschlüsse, 2) der Erlaß zweier Bekanntmachungen wegen Außercourssetzung von Silber⸗ und Kupfermünzen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Eisenbahnen, Post und Telegraphen versammelten sich heute im Reichskanzler⸗Amte. b

Bis zum 5. Dezember 1874 sind geprägt wor⸗ den an Goldmünzen: 1,764,000 Mark 20⸗ Markstücke, 1,064,680 Mark 10⸗Markstücke; an Silbermünzen: 1,089,485 Mark5⸗Markstücke, 463,641 Mark 1⸗Markstücke, 246,815 Mark 20 Pf. 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 75,324 Mark 40 Pf. 10⸗Pfennigstücke, 78,573 Mark 70 Pf. 5⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 47,130 Mark 66 Pf. 2⸗Pfennigstücke, 18,508 Mark 50 Pf. 1⸗Pfennigstücke. Vorher waren geprägt: an Goldmünzen: 877,028,500 Mark 20⸗Markstücke, 218,850,980 Mark 10⸗Markstücke; an Silbermünzen: 1,232,085 Mark 5⸗Mark⸗ stücke, 30,662,081 Mark 1⸗Markstücke, 9,027,991 Mark 80 Pf. 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 4,550,056 Mark Pf. 10⸗Pfennigstücke, 1,257,705 Mark 30 Pf. 5 „Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 1,633,044 Mark 3 Pf. 2⸗Pfennigstücke, 640,580 Mark 51 Pf. 1⸗Pfennigsücke. Mithin sind im Ganzen geprägt: an Goldmünzen: 878,792,500 Mark 20⸗Markstücke, 219,915,660 Mark 10⸗Markstücke; an Silbermünzen: 2,321,570 Mark 5⸗Mark⸗ stücke, 31,125,722 Mark 1⸗Markstücke, 9,274,807 Mark 88 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 4,625,380 Mark 40 P 10⸗Pfennigstücke, 1,336,279 Mark Pf. 5⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 1,680,174 Mark 69 Pf. 2⸗Pfennigstücke, 659,089 Mark 1 Pf. 1⸗Pfennigstücke. Gesammtausprägung: en Gold⸗ münzen: 1,098,708,160 Mark; an Silbermünzen: 40,722,099 Mark Pf.; an Nickelmünzen: 5,961,659 Mark 40 Pf.; an Kupfermünzen 2,339,263 Mark 70 Pf.

Der Abg. v. Bennigsen erklärte in seiner gestern bereits erwähnten Rede in der gestrigen 35. Sitzung des Deutschen Reichstags, daß durch den Windthorstschen Antrag auf Ver⸗ weigerung der geheimen Ausgaben für das Auswärtige Amt die Mehrheit des Hauses eine sehr erwünschte Gelegenheit er⸗ halte, dadurch, daß sie trotz aller Angriffe des Abg. Windthorst diesen Fonds bewillige, der jetzigen deutschen Politik und ihrem Leiter ein ausdrückliches Vertrauensvotum zu geben. Der genannte Abgeordnete habe sich gemüßigt gesehen, Vorwürfe gegen den Leiter der jetzigen Politik auch daher zu nehmen,

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reichs einzumischen,

den 19. Dezember, Abends.

daß wegen der Angriffe, die vorzugsweise von seiner Partei ausgehen, wiederholt Preß⸗ und Strafprozesse von dem Kanzler angestrengt oder in seinem Auftrage bei den Gerichten geführt worden sind. Der Vorredner scheine darin wieder eine ganz besondere persönliche Gereiztheit des Leiters der deutschen Poli⸗ tik zu finden. Der Redner bitte aber den Harr zu berücksich⸗ tigen und das werde auch wohl die Au assung der Mehr⸗ heit dieses Hauses und auch der großen Mehrheit der Nation sein daß, wenn der Leiter der Politik, in einer solchen Weise täglich und erbittert angegriffen, vorzugsweise von Freunden des Vorredners und in Preßorganen seiner Partei, sich dagegen vertheidigen lasse, und wenn er dagegen auch die Gerichte an⸗ rufe, diese Vertheidigung nicht allein seiner angegriffenen Person gelte; daß er gerade in der Stelle dastehe, wo er als Leiter der deutschen Politik die Grün⸗ dung des Deutschen Reiches, die Aufrechthaltung der jetzigen deutschen Politik und die Befestigung dieser deutschen Zustände zu vertreten habe, wo die Angriffe also we⸗ niger gegen seine Person, als gegen die Institution des Deut⸗ schen Reiches und die deutsche nationale Politik gerichtet seien, und daß, wenn er diese Angriffe zurückweise und, soweit sie strafbar sind, sie den Gerichten überweise, dies auch mit zur Aufrechterhaltung der deutschen Institutionen geschehe. Der Redner erwähnte dann die erbitterten und nach und nach immer verzweifelter werdenden Anstrengungen der Partei des Vorred⸗ ners und seiner Organe gegen die deutsche Politik, wie es ver⸗ sucht worden sei und noch täglich versucht werde in diesen Blättern, es so darzustellen, als ob es gerade der Reichskanzler gewesen sei, der durch seine revolutionäre und krie⸗ gerische Politik Deutschland nie werde zur Ruhe, Europa nie werde zum Frieden kommen lassen. Nun hätten die aus den bekannten Gerichtsverhandlungen be⸗ kannt gewordenen Schriftstücke bewiesen, daß diejenige Politik, welche der Kanzler für Deutschland leitet, weit entfernt davon sei, sich in die innere Gestaltung der politischen Geschicke Frank⸗ weit entfernt davon Keime zu neuen Zer⸗ würfnissen und Kriegen zu geben, daß sie vielmehr im eminenten Sinne des Worts eine Politik der Nichteinmischung, des Frie⸗ dens sei; ein Eindruck, der in einem hohen Grade imponirend gewirkt habe in Deutschland und außerhalb Deutschlands, auch auf Männer, die bislang mit einer gewissen Besorgniß der Po⸗ litik des Kanzlers gefolgt seien. Wenn derselbe Eindruck eben bei dem Vorredner und seinen Freunden nicht vorhanden, so sei der Grund hiervon, daß sie in diesen Dingen auf einem ganz andern Boden stehen, als die Mehrheit unserer Nation und die entscheidende Mehrheit dieses Reichstages. Sie haben die Politik des Kanzlers gemißbilligt vom ersten Augenblicke an, sie haben Alles gethan, was in ihren Kräften lag, das Zustandekommen des Norddeutschen Bundes, des Deutschen Reiches zu hindern; sie werden auch nicht aufhören, soweit sie glauben, daß ihre Kräfte dazu reichen, diese Politik auch später zu hindern. Aber gerade diese erbitterten und leidenschaftlichen Angriffe gegen die Person des Reichs kanzlers, als den Träger unserer deutschen Politik, würden von Tag zu Tag mehr dazu beitragen, diese Politik zu festigen, das Vertrauen der Nation und der Mehrheit dieses Reichs⸗ tages zu dem Träger dieser Politik zu stärken und gerade dazu dienen, dasjenige nicht zu erreichen, vielmehr zu zerstören, was der Vorredner und seine Freunde wollen. Dasjenige, was jetzt auch für Nichtkundige aus den Dokumenten der letzten Tage 8 über die Politik des deutschen Reichskanzlers zur öffentlichen Kenntniß gekommen sei, habe das Ansehen, die Stellung dieses Staatsmannes in hohem Grade erhöhen müssen. Diese Politik sei zugleich weitsehend und fest, wuͤrdig und national und sie werde der Zustimmung der Mehrheit dieses Reichstages und der deutschen Nation für alle Zukunft sicher sein.

Die Etatsposition für geheime Ausgaben wurde hierauf, wie bereits gestern mitgetheilt, mit 199 gegen 71 Stimmen in namentlicher Abstimmung bewilligt.

Im ferneren Verlaufe der Sitzung, welcher auch noch der Reichskanzler Fürst von Bismarck beiwohnte, wurde die dritte Berathung des Reichshaushalts⸗Etats beendet, und der⸗ selbe fast in allen Punkten nach den Beschlüssen der zweiten Lesung genehmigt. Abweichend davon wurde nur beschlossen, die Rationsgelder für Matrosen⸗Offiziere auf 6237 M. (statt 5634 M. in zweiter Lesung) festzusetzen. Ferner wurde folgende, in zwei⸗ ter Lesung beschlossene Resolution abgelehnt: 8

„Den Reichskanzler zu ersuchen, bei Ausarbeitung des nächsten Budgeis in Erwägung zu ziehen, ob nicht die Ausgaben für das sächsische Armee⸗Corps künftig mit den Ausgaben für die preußischen Armee⸗Corps zusammenzufassen, dagegen diejenigen Ausgaben, welche Einrichtungen und Kompetenzen betreffen, hinsichtlich deren das säch⸗ sische Armee⸗Corps von den preußischen abweicht, zum Gegenstande besonderer Titel zu machen sind.“ 9

In Verbindung mit der Genehmigung des Etats wurden zugleich die Gesetzentwürfe, betr. die Deutsche Seewarte, und betr. die Aufnahme einer Anleihe für die Zwecke der Marine⸗ und Telegraphenverwaltung, in dritter Lesung definitiv angenommen. Die zu den einzelnen Spezialetats ein⸗ gebrachten Petitionen wurden ebenfalls erörtert, und beschlossen, bezüglich der Petitionen mehrerer Handelskammern: Mit Rücksicht auf die Seitens des Herrn Präsidenten des Reichskanzler⸗Amts in der Sitzung vom 7. Dezember 1874 abgegebene Erklärung: daß die betreffende Petition „an den Bun⸗