1875 / 2 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Jan 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Am 23. vor. Mts. starb in der Universitätsstadt Lund der fast 90 Jahre alt gewordene Professor emeritus J. W. Zetterstedt. Er war Professor der Botanik und der praktischen Oekonomie, von welchen Posten er im Jahre 1853 seinen Abschied nahm und ist als Verfasser eines großen naturhistorischen Werkes (Diptera Scandi- na viae), welches mit der großen goldenen Medaille der Gesellschaft für Wissenschaft belohnt worden ist, bekannt.

Professor Nordenskiöld beabsichtigt, schwedischen Blättern zufolge, sich an die Spitze einer neuen arktischen Expedition zu stellen, welche dieses Mal nicht das möglichst weite Vordringen nach dem Nordpol, sondern naturwissenschaftliche Forschungen als Hauptaufgabe haben soll.

Die Geographen sind seit längerer Zeit Lösung der Frage gewesen, welche von der: Columbus mit dem Namen San Salvb. er dort, des neuen Welttheiles zum ersten M nsichtig werdend, vor Anker gegangen war. Ein italienischer Ge h hat sich für die Insel Turk, Irving und Humboldt haben sich für die Insel Cat ausgesprochen; englische Gelehrte behaupten jetzt, der Name San Salvador sei von Columbus der Insel Watling beigelegt worden; sie stützen sich dabei hauptsächlich auf folgende Gründe: Columbus erzählt, er habe den nördlichen Theil der Insel in einem Tage in einem Rud⸗rboote umfahren, was wohl im Hinblick auf Watling, nicht ader auf das viel größere Eiland Cat möglich wäre; ferner er⸗ r. Columbus von einem großen See im Innern San Salvadors.

atling besitzt einen solchen See, Cat aber nicht. 6

Land⸗ und Forstwirthschaft. Wie aus Moyeuvre⸗Grande, 24. Dezember, gemeldet wird, war seit vielen Jahren die Wolfsjagd in dortiger Gegend nicht so ergiebig, als diesen Winter. In den letzten 4 Wochen sind 8Wölfe erlegt worden.

Gewerbe und Handel.

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut, sind bis Ende Dezember 1874 5,837,000 Thlr. 4 ½ prozentige und 2,071,100 Thlr. 5 prozentige, zusammen 7,908,100 Thlr. Pfandbriefe aus segeben. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 1,455,100 Thlr., in der Feststellung begriffen 3 Darlehnsgesuche auf Grundstücke zum Feuer⸗ versicherungs⸗Werthe von 68,825 Thlr., im Laufe des Monats De⸗ zember angemeldet 7 Grundstücke mit einem Feuerversicherungs⸗Werth

von 182,425 Thlr.

G Die strenge Kälte dieses Winters hat den Norddeutschen Eiswerken gestattet, schon jetzt eine Eisernte einzubringen, welche den gesammten Ertrag der vorjährigen um mehr als das Doppelte übertrifft, und noch beläuft sich die tägliche Förderung in den Werken zu Rummelsburg, Köpenick, Hannover und Wien auf ca. 50⸗ bis 60,000 Centner guten Blockeises.]

Der Geh. Kommerzien⸗Rath Krupp in Essen hat an seine Arbeiter folgendes Cirkular gerichtet:

„Vergangene Jahre, welche allen Fabriken und Bergwerken so außergewöhnliche Arbeit brachten, haben den Arbeitern außergewöhn⸗ liche Löhne zugeführt. Diese scheinbar glückliche Zeit hat in das Ge⸗ gentheil sich umgewandelt: Arbeit ist jetzt wenig geboten und Ent⸗ lassungen werden auf allen Werken vorgenommen. Auch die Gußs stahlfabrik war zum ersten Male in dem Falle, eine größere Anzahl von Leuten entlassen zu müssen. Da die Löhne nicht im Ver⸗ hältniß stehen zu den erreichbaren Verkaufspreisen, so wird für alle Zweige der Fabrik eine Ermäßigung der Löhne nothwendig ein⸗ treten müssen, so lange, bis ein richtiges Verhältniß zwischen Selbst⸗ kosten⸗ und Verkaufspreisen wieder hergestellt sein wird. Diese An⸗ kündigung geschieht hiermit im Voraus, damit Niemand plötzlich überrascht werde. Ueber das Maß und die Dauer dieser Lohnermäßi⸗ gung läßt sich heute nichts sagen; sie hängt von den Zeitverhältnissen ab. Bei Durchführung dieser Ermäßigung hofft die Firma indessen es zu ermöglichen, 8 . werden. Es wird ihr dabei zur groͤßten Befriedigung gereichen, wenn alle treuen Arbeiter trotz der ungünstigen Zeitverhältnisse ruhig und ohne Sorge um ihre Zukunft fortdavernd beschäftigt

Gleiben können, und sie wird nach wie vor bestrebt sein, denselben

die Vortheile der Beschaffung aller Lebensbedürfnisse in möglichst

erweitertem Maße zuzuführen. Ich bedaure diese Nothweudigkeit der Lohaherabsetzung, verbinde damit aber die bestimmte Erklärung,

belegt wurde, als

e

alle ihre Werke in voller Kraft fortarbeiten

daß jeder Ausdruck von Unzufriedenheit als Kündigung anzuseben ist. Essen, Gußstahlfabrik, den 28. Dezember 1874. Fried. Krupp.“

Für die Börse in Frankfurt a. M. ist folgende neue Usance festgestellt worden: Staatspapiere, Prioritäten und Pfandbriefe werden 2 wie vor in Prozenten mit Hinzurechnung der Zinsen notirt; ebenso Bankaktien, mit Ausnahme von: Oesterreichischen Nationalbankaktien, welche in österreichischen Gulden per Stück zu⸗ züglich 3 pCt. Zinsen von ö. W. Fl. 1000 Nominal, ferner von österreichischen Kreditaktien, die ebenfalls in österreichischen Gulden per Stück zuzüglich 5 pCt. Zinsen vom eingezahlten Kapitale von b. W. Fl. 160, und endlich von englischen Wechslerbankaktien, welche per Stuͤck in Reichsmark ohne Zinsen notirt werden. Deutsche Eisen⸗ bahnaktien wie seither in Prozenten, zuzüglich Zinsen, österreichische Eisenbahnaktien dagegen in österreichischen Gulden per Stück zu⸗ züglich Zinsen vom Nominalkapitale. Verzinsliche Anlehnsloose sind im Prozentverhältniß zuzüglich Zinsen, unverzinsliche Anlehnsloose per Stück in Reichsmark zu notiren. Bei allen Berechnungen öster⸗ reichischer Wertze ist das Verhältniß von 1 Fl. = 2 Reichsmark fest⸗ zuhalten, ohne Rücksicht darauf, ob es sich um Konventionsmünze oder österreichische Währung, um Silber⸗ oder um Papiergulden handelt. Die Wechsel werden in Reichsmark für je 100 der betreffenden Valuta notirt, mit alleiniger Ausnahme von London, für welches sich der Cours in Reichsmark für 10 Pfd. Strl. versteht.

Die am 28. Dezember abgehaltene Generalversammlung der Italienisch⸗Deutschen Bank in Rom beschloß einstimmig die Liquidation der Gesellschaft.

Die am 24. Dezember in Pest abgehaltene Generalversamm⸗ lung der Rückversicherungsgesellschaft „Hunnia“ beschloß auf Antrag des Verwaltungsrathes die Liquidation nach den mit den Assekuranzen vereinbarten Liquidationsmodalitäten. Der Verwaltungs⸗ rath gab den Verlust am Gesellschaftsvermögen mit 400,000 Fl. an.

Wie „W. T. B.“ aus London, 2. Januar meldet, haben 50,000 Grubenarbeiter im südlichen Wales die Arbeit ein⸗ gestellt.

Der Werth des in diesem Jahre in England importir⸗ ten Petroleums hat sich von 807,229 Pfd. Sterl. im vorhergehen⸗ den Jahre auf 944,950 Pfd. Sterl. vergrößert.

Die Vereinbarungen, welche der Vertreter des Londoner Aus⸗ schusses der spanischen Staatsgläubiger mit der Regierung ab⸗ geschlossen hatte, sind nunmehr dem genannten Ausschusse zur Ratifi⸗ kation vorgelegt und von diesem fast einstimmig genehmigt worden. Etwa 600 700 Inhaber spanischer Papiere waren zugegen. Das abgeschlossene Arrangement beste t darin daß die drei überfälligen Coupons der auswärtigen spanischen Staatsschuld zur Hälfte durch Payares der Bergwerke von Rio Tinto (zum Paricours berechnet) und zur anderen Hälfte durch neue Staatsschuldscheine (zum Emis⸗

sionscours von 40 *¼¾) eingelöst werden sollen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Auf der Indo⸗Europäischen Telegraphen⸗Linie wurden im Monat Dezember 1874 an gebührenpflichtigen Depeschen beför⸗ dert: a. aus London, dem übrigen England und Amerika nach Persien und Indien 1277 Stück; b. aus Persien und Indien nach London, dem übrigen England und Amerika 1224 Stück; c. vom europäischen Kontinent exklusive Rußland nach Persien und Indien 158 Stück; d. aus Persien und Indien nach dem europäischen Kontinent erklusive Rußland 177 Stück. mma 2836 Stück.

Man schreibt der „Bresl. Ztg.“ u. A. aus Kreutzburg, 28. Dezember: Der Bau der Posen⸗Kreutzburger Eisenbahn ist bis jetzt so weit vorgeschritten, daß bereits auf der ganzen Strecke mit dem Oberbau begonnen werden konnte. Die Bahn berührt die Städte: Kreutzburg, Pitschen, Kempen, Schildberg, Ostrowo, Jarocin, Neustadt und Posen. Man kann der Fertigstellung der Bahn im Juli 1875 entgegen sehen.

Am 31. Dezember wurde die Strecke Hitzacker⸗Buchholz 85 vI11“ Zweigbahn dem öffentlichen Verkehr übergeben.

In Plymouth ist die Kunde von dem Untergange des Dampfers „Delfina“ auf einer versunkenen Klippe an der West⸗ küste von Südamerika eingetroffen. Es fanden dabei 19 Personen Passagiere und Mitglieder der Mannschaft ein Wellengrab.

““

2 Zesammenstellung der im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigen bis ult. Dezember 1874 meae anstehenden Subhastations⸗

Termine.

Gericht, Die zur Subhastation Verkaufs⸗

Kr.⸗Ger. Berlin

Ackervarzell 87 des Pohl⸗ V schen Phmnes nebst Zu⸗ behör Hyy. Nr. 420 zu Deutsch⸗Rizdorf Fischergut nebst Zubehör Hyp. Nr. 2 zu Stialau Grundstück nelst Zubehör Hyp. Nr. 325 zu Pankow Grundstück (Villch nebst Zu⸗ behör Hyp. Nr. 165 zu Zehlendorf Grundstück nebst Zubehör Hyp. Nr. 345 und 346 zu Steglitz Grundstück nebst Zubehör Hyp. Nr. 321 zu I Grundstück nebst Zubehör Hyp. Nr. 324 zu Pgeg Grundstück nebst Zubehör Hyp. Nr. 280 zu Tempelhof Grundstück nebst Zubehör Hyp. Nr. 119 zu Weißensee Grundstück nebst Zubehör Hyp. Nr. 320 zu Pankow Adeliges Gut Brelewo (Brylewo) Rittergut Waitze Bauergrundstück Hyp. Nr. 2. Wymyslowo Rittergut Dombrowka v./D. Arsenikwerk „Reicher Trost“ und Arsenik⸗Hüttenwerk Hyp. Nr. 258 bei Reichen⸗ stein Rittergut Hansdorf Klosteramt zu Lipprechterode Grundstück Hyp. Buch. Art. Nr. 26 zu Wittenberg Grundstücke nebst Ziegelei Hyp. Nr. 37 zu Reinsdorf

Rittergut Osterndorf

Colonat Kleine⸗Bührmann Nr. 1 zu Sögeln

Vollmeierhof Haus Nr. 5 zu Ronnenberg

4,/1. 75 3./2. 75. 10,/2. 75

268/74 280/74

6./2. 75 280/74

20./1. 75

25./2. 75 11./2. 75 12,/2. 27./1.7 26./2

11./1. 75 13./1. 75

10./3. 75 3,/2. 75

280/74 300/74 283/74 283/74 283/74 300/74

250/74 259/74

282/74 222/74

Kr.⸗Ger. Lissü

Kr.⸗Ger. Birnbaum Kr.⸗Ger. Trzemeszno

Kr.⸗Ger. Oppeln

Kr.⸗Ger.⸗Kom. Rei⸗ chenstein 8

8 19./1. 75

15./1. 75 6./3. 75 22./2. 75 15./3. 75 14/1. 75 6./2. 75

15./1. 75

247/74 272/74 273/74 290/74 302/74 260/74 283/74

287/74⁴

Kr.⸗Ger. Sagan Kr.⸗Ger. Nordhausen Kr.⸗Ger. Wittenberg

8

Amts⸗Ger. Geeste⸗ münde Amts⸗Ger. Malgarten

Amts⸗Ger. Wennigsen

Großh. S. Justiz. Wohnhaus, Nebengebäude u. amt Jena Hof in der Leutragasse zu Jena

. Zusammenstellung der im Januar 1875 und später anstehenden Termine von Dsmänen⸗ ꝛc. Verpachtungen, welche im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preu⸗ ßischen Staats⸗Anzeiger angezeigt sind.

15./2. 75

Behörde, von wel⸗ cher die Verpach⸗ tung ausgeht.

Vegeichnung der zu verpachten⸗ den Domänen zc.

tungs⸗

Anzeig. Termin. NRe.

277/74

Reg. zu Erfurt

Reg. zu Magde⸗ burg

Kloster⸗Kammen zu Hann ver

9 7

11./1. 75. 25/1. 75.

15./1. 75. 8.1. 75.

Domänen⸗Vorwerk Salza Domäne Neuwegersleben

299/74 285/74

Klostergut Marienwerder Klostergut Wiebrechtshausen

Königliches Schauspielhaus.

Die diesjährige Sylvestergabe des Königlichen Schauspiel⸗ hauses, für deren Wahl die heitere Stimmung vor der geselligen Feier des Jahresschlusses maßgebend zu sein pflegt, bestand in drei kleineren Werken, zwei einaktigen Lustspielen und einem Schwank.

„Ihr guter Engel erwartet Sie!“ Lustspiel in 1 Akt nach einer älteren Idee des Jan Alex. Graf Fredro von Louis von Saville ist eine leichte Plauderei zwischen einem Dragoner⸗ Rittmeister und einer jungen Wittwe, deren Ueberredungs gabe es gelingt, den Ersteren von einer thörichten Leidenschaft für eine Unwürdige zu heilen. Die Erzählung einer Begebenheit, bei welcher die schlechten Charaktereigenschaften jener Dame sich enthül t hatten, genügt, den Offizier so vollständig umzustimmen, daß er sie gänzlich zu vergessen beschließt und seinem „guten Engel“ die Hand anträgt. Die liebenswürdige junge Wittwe aber rertagt ihre Entschließung auf spätere Zeit und entläßt ihn mit den Titelworten des Lustspiels auf Wiedersehen. Den Mittelpunkt der Plauderei bildet die erwähnte anmuthige Erzählung, bei deren Vortrage Fr. Erhartt ihr ganzes deklamatorisches Talent ent⸗ faltete. Die Charakteristik des Rittmeisters, der, von seiner Lei⸗ denschaft besessen, arge Zerstreutheiten und harte Verstöße gegen

die Convenienz begeht, ist von Uebertreibung nicht frei. Hr. Berndal hatte die schwierige Aufgabe diese Widersprüche zwischen der gesellschaftlichen Stellung des Offiziers und dem Mangel an Tournüre möglichst zu versöhnen.

Den Schluß des Abends bildete ein älterer neu einstudirter Schwank von Stein: „Am Fenster“, der die Beschauer in die

gute alte Zeit gemüthlichen Kleinbürgerthums zurückversetzte. Der Gegensatz war allerdings ein schroffer: dort schablonenhafte Figuren der modernen Gesellschaft, deren Konflikte durch die Konvention fast nivellirt und mehr oder weniger künstlich herbei⸗ geführt werden, hier fest begränzte individuelle Charakterwypen, die nothwendig zu possenhaften Kontrasten führen müssen; dort Haschen nach blendenden Effekten, hier das bescheidene Streben nach leichter Unterhaltung. Daß das Zusammentreffen beider Stücke nachtheilig auf das Letzte wirekte, ist deshalb erklärlich.

Die Rolle des Rentiers Krautwurst, die früher Hrn. Döring gehörte, hat Hr. Vollmer übernommen, welcher wieder bewies, daß in ihm ein tüchtiger Komiker gewonnen worden ist. Hrn. Dehnicke gab die Partie des Malers Vogel Gelegenheit, nicht nur seine Befähigung für das Fach der komischen Liebhaber, sondern auch seine turnerische Fertigkeit zu zeigen. Auch Fr. Frieb⸗Blumauer als Madame Paradies und Frl. Wienrich als ihre Nichte Pauline sind nicht zu vergessen.

Dem Titel des folgenden Lustspiels in 1 Akt: Vom Stamm der Afra von Hedwig Dohm liegen die Verse aus Heine’s „Romanzero“: „Und mein Stamm sind jene Afra, welche sterben wenn sie lieben“ zu Grärunde. Zu diesem Stamme glauben sich die Verehrer der jungen Frau des Banquiers Werner, Heinrich Oswald und Eugen v. Mansfeld, rechnen zu dürfen. Den Tod des Ersteren durch Selbstmord beklagt sie heimlich

und tief, indessen schmeicheln ihr auch die Aufmerksamkeiten des Andern. Das plötzliche Wiedererscheinen des Todtgeglaubten wirkt zunächst überraschend und erfreuend, als ihr aber sein Einverständniß mit ihrer Freundin Camilla von Mansfeld klar wird, erbitternd auf die eitle junge Frau. Den Zweiten, Eugen von Mansfeld, der sie wieder durch Selbstmorddrohungen einzu⸗ schüchtern sucht, beschließt sie aus dem Grunde zu heilen. Sie bietet ihm selbst Pulver und Blei für seine ungeladenen Pistolen und öffnet ihm die Balkonthür zum Sturz in den See. Ihr Sieg über die Lächerlichkeit ist denn auch ein vollständiger und reuig kehrt sie in die Arme des Gatten zurück, den sie mit Unrecht mißachtet hatte.

Diesen originell erfundenen Stoff hat die Verfasserin des „Jesuitismus im Hausstande“ und der „Emanzipation der Frau“ mit gründlicher Kenntniß des weiblichen Charakters der Helene Werner und der Camilla v. Mansfeld ausgearbeitet. Dagegen sind den männlichen Personen untergeordnete oder lächerliche Rollen zugetheilt. Das Letztere gilt von Heinrich Oswald (Hr. Ludwig) und namentlich von Eugen von Mansfeld, wel⸗ cher vielleicht ein noch jugendliches Ungestüm verlangt, als ihm Hr. Liedtke gab. Für den Georg Werner (Hr. Goritz) fehlen beinahe alle Sympathien, wenn nicht etwa seine Blindheit und Eifer⸗ suchtslosigkeit einen Vorzug bezeichnen soll: dann würde aber die Umstimmung Helene’s mehr Ironie als Zuneigung aus⸗ drücken. Psychologisch um so richtiger ist dagegen Helene dar⸗ gestellt, weil ihre Konturen aus weiblicher Feder flossen und als Aequivalent für ihre Naivetät die emanzipirte Camilla, die un⸗ entbehrliche junge Wittwe (Frl. Keßler), ihr gegenüber gestellt. Den Höhepunkt des Interesses bildete die Leiftung des Frl. Meyer, welcher der Ausdruck sentimentaler Schwärmerei ebenso ausgezeichnet gelang, wie die siegesbewußte Geringschätzung ihrer schwächlichen Anbeter. Darsteller und Verfasserin wurden am Schlusse der Novität, deren Verlauf das Publikum in reger Theilnahme gefolgt war, allseitig gerufen. Indessen konnte Fr. Dohm, welche nicht anwesend war, die Ovation nicht persönlich entgegennehmer.

28

Am 20. Dezember wurde in Valencia, mit welchem sich übri⸗ gens Barcelona um dieselbe Ehre streitet, das vierte Säkular⸗ fest der Einführung der Buchdruckerkunst in Spanien . Die Stadt ließ zu Ehren der Männer, welche die erste

ruckerpresse in ihren Mauern errichteten, einen Gedenkstein von weißem Marmor anfertigen, welcher in feierlicher Beise an der Wand des Hauses Nr. 15 der Calle del Portal de Valldigna eingesetzt wurde, welches“, sagt das Programm des Festes, „nach den beglaubigtsten Daten dieselbe Stelle einnimmt, wie das Gebhäude, wo das erste auf der Halbinsel gedruckte Buch das Licht der Welt erblickte.“ Der Stein trägt folgende Inschrift: „A los introductores del a’ te civili- zador de la imprenta Alfonso Fernandez de Cordoba y Lamberto Palmart que en este sitio colocaron la primera prensa que functionõ en Espafia, el maunicipio de Valencia al celebrarse el Cuarto Siglo de su Instalacion en este pais. Anno MD0CCLXXIV.“ (Den Einfüh⸗ rern der Bildung verbreitenden Buchdruckerkunst, Alfonso Fernandez de

Cordoba und Lambert Palmart, welche an diesem Platze die erste Presse

errichteten, die in Spanien thätig war, die Gemeinde von Valeucia zur Feier des vierten Jahrhunderts ihrer Einführung in diesem Lande. Im Jahre 1874.) Abends wurde die Fagade der Universität, dem Platze des Colegio del Patriarca zu, illuminirt, in deren Festsaal Reden gehalten wurden, und das Ergebniß einer literarischen Preis⸗ bewerbung verkündigt ward, welche das Ateneo der Stadt zum Ge⸗ dächtniß des Tages ausgeschrieben hatte. Das Büchlein, welches im Jahre 1474 in Valencia erschien, sind die „Trobes en lahor de la Verge Maria.“ Vollständiger lautet der Titel: „Les Obres ö Trobes davall scrites les quales traten de lahors de la Sacratissima Verge Maria, foren fetes per los trovadors de jus ect. en 40.“ Dasselbe hat 66 Quartseiten, wovon 8 in blanco und 58 be⸗ druckte. 41 der darin aufgenommenen Lobpreisungen sind im Idiom Valencia's, 3 im kastilianischen und 1 im toslanischen Idiom verfaßt; sie stammten von 40 Poeten her. Schon vor den „Trobes“, angeblich seit 1871, arbeitet man in Valencia am Drucke des „Comprehensorium,“ oder eines lateinischen Wörterbuches, das am 23. Februar 1475 zum Abschluß kam. Die „Trobes“ selbst enthalten den Namen eines Druckers nicht doch anderweitige Data weisen auf Palmart, einen Deutschen, und auf Alfonso Fernandez de Cördoba, einen Castilianer, hin. Genannt sind die beiden Meister in einer valencianischen Bibelübersetzung von Bonifacio Ferrer, an deren Schluß es heißt: „Stada empremptada en la ciutat de valencia àı despenses del magnifichen phili, Vislant mereader de la vila de I ne de alta Alemanya: per mestre Alfonso fernandes de Cordona del Reg de Castella e per mestre lambert palomar alemany mestre en arts. etc.“ Dieses Werk wurde begonnen im Monat Februar 1407 Wund im März des folgenden Jahres vollendet. Unter den ersten Druckern Valencias finden sich in den Jahren 1485 bis Anfang des 16. Jahrhunderts noch eine Reihe Deutsche. Das erste Werk, welches in Barcelona gedruckt wurde, erschien im Jahre 1475, gleichfalls von einem Deutschen, aus dem die spanischen Fest⸗ berichte bald einen Spindeler, bald einen Saindeler machen; im gleichen Jahr erschien aber auch ein Druck in Zar igoza von Mat⸗ thäus aus Flandern Ueber den Wettstreit zwischen Valencia und Barcelona um den Ruhm, die erste Druckpresse besessen zu haben, finden sich Mittheilungen in „Boletin zevista del Atene de Valen- cia“ (Juni, Juli, August und Septem’ d. T.) aus der Feder des Don José Maria Torres, Beamten der Provinzial⸗Bibliothek Valen⸗ cig's. Barcelona'’'s Ansprüche verfocht Don Antonio Borafull in der „Revista historico latina“ von Barcelona. Ueber die Geöö

der Buchdruckerkunst in Spanien handelt unter anderen das Wer

von Pater Mendez: „Typografia espafiola, ö historia de la inrro-

duccion, propogacion y progresos del arte de la imprenta en Espafia.“

weite Auflage. Verbessert und vermehrt von Dionisio Hidalgo.

Madrid. 1861. 4°. Ueber die Einführung der Buchdruckerei in Va⸗

lencia speciell handelt die „Dissertation sobre el origen del nobilis-

simo arte tipogr. en Valencia de los Edetanos“ von José Vil⸗ larroya. Valencia, Monfort 1796. 8 11“

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsne Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)

886

Berlin:

Personen: 1) der Eisenbahnarbeiter Franz Nowack,

271/74

Verpach⸗ Reichs⸗ 1

305/74

En Valencia. 1874

bor hiesigem Gerichte angesetzten Termine öffentlich

Ffeinzelnen noch näher zu bestimmenden Stücken ver⸗

Mäherlehnrechtliche, ve seoinhaeharische. Pfand⸗ und

zur Anmeldung dieser Ansprüche im oben Se e

zum Deutschen

5 9 8

.“ 82

83 2 1“

Berlin, Montag,

½— 8 2* Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Ce ral⸗Handelsregister und das

ie Inseraten⸗Expedition

des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Köͤniglich

Postblatt nimmt an:

Preußischen Stauts-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 9

3. verkause Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s w.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Architekten Wilhelm Gette ist die gerichtliche Haft wegen wiederholten Diebstahls in den Akten G. 506 de 1874 Komm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus⸗ eführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Gette m Betretungsfalle und mit allen bei mesich vorfindenden Gegenständen und Geldern an Hie Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzulie⸗ ern. Berlin, den 30. Dezember 1874. Königliches

tadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschrei⸗ bung. Alter: 24 26 Jahre. Geburtsort: Freien⸗ walde a. O. Größe: 5 Fuß 5 Zoll. Haare: dunkel. Au⸗ gen: schwarz. ugenbrauen: dunkel. Kinn: läng⸗ iich. Nase: gewöhnlich. Mund: gewöhnlich. Ge⸗ ichtsbildung: länglich. Gesichtsfarbe: blaß. Zähne vollständig. Gestalt: schlank. Sprache: deutsch.

Gegen den Arbeiter Carl Kunert, am 18. Ja⸗ uar 1848 zu Gabron ⸗(?) bei Medzibar, im Kreise Polnisch Wartenberg geboren, 8e Jahre bis suum Sommer 1874 in Töpchin im Kreise Teltow uf Ziegeleien in Arbeit, ist in unsern Unter⸗ chungsakten wider Gericke und Genossen, Nr. 112, on 1874 die Untersuchung wegen Betheiligung an inem von Mehreren gemachten Angriffe, durch welchen der Tod eines Menschen verursacht ist, er⸗ öffnei. Da der gegenwärtige Aufenthalt des ꝛc. Ku⸗ ert unbekannt ist, so wird um Mittheilung dessel⸗ ben ersucht. Mittenwalde, den 26. Dezember 1874.

Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Oeffentliche Vorladung. Die nachbenannten

6 Jahre alt, ohne Heimath, erzogen in Burschkove bei Krotoschin, zuletzt in Rohrsen, Amts Hameln, vohnhaft gewesen; 2) der Eisenbahnarbeiter Franz Ratacjack, 21 Jahre alt, hesber in Kempitze, Pro⸗ binz Preußen, zuletzt in Rohrsen, Amts Hameln vohnhaft gewesen; 3) der Eisenbahnarbeiter Ihi Wagoda (Lagoda), 27 Jahre alt, geboren in Kre⸗ hen, Provinz Posen, zuletzt in Rohrsen, Amts Hameln, wohnhaft gewesen; 4)lder Eisenbahnarbeiter Carl Johanson, 27 Jahre alt, geboren in Föndjebin in Schweden, zuletzt in Rohrsen, Amts Hameln, wohnhaft gewesen, welche angeklagt sind: im Monat September d. Is. in und vor der Schenk⸗ bude des Gastwirths Blancke am Cichberge hinter fferde die Arbeiter Meine und Wittkop aus Gr. Hilligsfeld gemeinschaftlich körperlich mißhandelt iu haben, werden, nachdem von der Strafkammer es Königlichen Obergerichts Hameln das Haupt⸗ verfahren wider sie eröffnet, auch ihre öffentliche Vorladung verfügt worden ist, hiermit geladen, in em auf Mittwoch, den 17. Huüg 1875, Mor⸗ gens 10 Uhr, vor der hiesigen Strafkammer an⸗ beraumten Termine so gewiß zu erscheinen, als sonst ihrer Abwesenheit mit Untersuchung und Ab rtheilung der Anklage verfahren werden wie Hameln, den 28. Dezember 1874.

Königliche Kronanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ö- ladungen n. dergl.

Ediktalladung und Verkaufsanzeige. In Zwangsvollstreckungssachen 1) ö H. W. D. Piesbergen in ramsche, 2) des Kanfmanns Ch 59. Sandering in Bramsche, äger, egen . den Colon Heinrich Kleine⸗Bührmann in Sögeln, Beklagten, wegen Forderungen oll auf Antrag des die Vollstreckung betreibenden Gerichtsvogts Scholz zu Bramsche das dem genann⸗ ten Beklagten gehöriße vollerbige Colonat Kleine⸗ Nr. 1 der Bauerschaft Sögeln in de azu au 1“ Sonnabend, den 6. Februar 1875, Morgens 10 Uhr,

meistbietend verkauft werden.

Das Colonat besteht:

1) aus dem Erbwohnhause Nr. 1a. mit Neben⸗ gebäuden Scheune, Backhaus, Hofraum und Hhausgarten,

2) dem für 2 Heuerwohnungen eingerichteten Leib⸗ zuchtshause Nr. 1 a. und dem dabei liegenden Garten,

3) etwa 50 Morgen Ackerland, 22 Morgen aus der Hase flößbaren Wiesen, 36 Morgen Weide und Haidgrund und etwas Holzbestand. 8

Es soll der Verkauf sovohl im Ganzen als in

ucht werden.

Die Verkaufsbedingungen, sowie der Parzellirungs⸗ plan sollen 2 Wochen vor dem Termine auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht ausliegen.

w Alle, welche an dem Colonate Kleine⸗Bührmann tr. 1 in Sögeln und dessen Zubehör Eigenthums⸗

ndere dingliche Rechte insbesondere auch Servitutern und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden

Termine unter Androhung des Rechtsnachtheils auf⸗ hefordert, daß für den sich nicht Meldenden im Ver⸗ Fältmiffe zum neuen Erwerber das Recht verloren

mtsgericht Börden vember 1874. Königliches Amtsgericht.

zu Malgarten, den 13. No⸗

von öffentlichen Papieren.

Erste Beilage nzeiger und Königlich Preußi

Oeffentlicher Anzeiger.

den 4. Januar

ats⸗Anze

1“

8

5. Industrielle Etablissements, Fabriken u. Großhandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8 8. Familien⸗Nachrichten. . ““ 9. Central⸗Handels⸗Register (einschl. Konkurse).

sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

R R Inserate nehmen an; die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, rn

zur urg i.

Breslau, Chemnitz, n, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Seipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,

Erscheint in separater Beilage.

Das Untergericht der freien Hansestadt Bremen macht hierdurch bekannt:

daß Johann Friedrich Lindhorn, Georg Wil⸗

helm Mencke Wittwe, Meta, geb. Lindhorn,

und Heinrich Lahmann Wittwe, Anna Marie, eb. Lindhorn, den Nachlaß ihres verstorbenen ruders Johann Christoph Lindhorn nur bunter der Rechtswohlthat des Inventars angetreten aben. Zugleich werden alle bekannte und unbekannte Betheiligte, welche als Gläubiger oder Erben oder aus sonftigem Grunde Ansprüche an den Nachlaß des gedachten Johann Christoph Lindhorn machen, hiermit aufgefordert, in dem auf Mittwoch, den 17. Februar 1875, [6216] Vormittags 11 Uhr, 8 angesetzten Termine, auf dem Rathhause in der Untergerichtsstube stattfinden wird, resp. ihre Erbrechts⸗ oder sonstigen Ansprüche und Forderungen anzugeben, zugleich auch die zu ihrer Legitimation und den Nachweis ihrer Ansprüche erforderlichen Papiere und Dokumente beizubringen.

Die Unterlassung der Angabe in diesem Termine hat, ohne weitere richterliche Präklusion der Verlust des betreffenden Anspruchs zur Folge.

Bremen, aus der Kanzlei des Untergerichts, am 19. Dezember 1874.

8 H. v. Lingen.

Bekanntmachuunnng.

wechselseitigen Testamente Parti⸗

kulier Ernst und Auna Rosina Scholzschen

Eheleute zu Rankau, welches am 14. Januar d. J.

publizirt worden, sind den minorennen Kindern des

Lehrers Ernst Krause zu Berlin mit Vornamen

Helene Herrmann und Ernst Legate vermacht worden.

Dies wird dem Lehrer Ernst Krause, welcher in Berlin nicht zu ermitteln gewesen, und dessen gegen⸗ Sän Aufenthalt unbekannt ist, hiermit bekannt gemacht.

Nimptsch, den 29. Dezember 1874.

Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

In unserem Depositorio befindet sich das Testa⸗ ment des Bauers George Kluge zu Oblath vom 16. Dezember 1816. Da seit dessen Niederlegung mehr als 56 Jahre verflossen sind, so werden die betreffenden Interessenten zur Nachsuchung der Pu⸗ blikation desselben aufgefordert.

Züllichau, den 30. Dezember 1874. .

Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

[60691 Eine noch im Rohbau befindliche

1 Villa mit fertigen Wirthschaftsgebäuden, einem Gewächs⸗ hause und circa 10 Morgen Park⸗ und Garten⸗ Anlagen in schöner Gegend, in der Nähe von Nord⸗ hausen, an der Bahn und Chaussee belegen, soll unter äußerst günstigen Bedingungen aus freier Hand verkauft werden.

Nähere Auskunft ist der Kaufmann Gustav Baron zu Magdeburg, Große Junkerstr. 12, zu ertheilen bereit. (Hec. 53674)

Die Ausführung der Tischler⸗, Glaser⸗, Töpfer⸗ und Anstreicher⸗Arbeiten zum Bau eines Wohn⸗ hauses an der Neuendorfer Straße soll vergeben we den.

Die Bedingungen, Kosten⸗Anschlag und Zeichnun⸗ gen liegen in unserm Büreau zur Einsicht aus.

Mit entsprechender Aufschrift versehene Offerten sind versiegelt bis zum

15. Januar 1875, Vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Direktion einzureichen.

Spandau, den 28. Dezember 1874. [6408]

Direktion des Fenerwerks⸗Laboratoriums. 149] Bekanntmachung.

er Bedarf an Petroleum für die Bureaux der Kaiserlichen Telegraphen⸗Direktion und die hiesigen Kaiserlichen Telegraphen⸗Stationen pro 1875 von circa 1000 Kilo soll im Wege der Submission be⸗ schafft werden. Offerten mit der Aufschrift: „Sub⸗ mission auf ö sind versiegelt bis zum 10. d. Mts., 11 Uhr Vormittags, zu welcher Zeit die Eröffnung der Offerten in Gegen⸗ wart der etwa erschienenen Submittenten durch den dies⸗ sedhen Kommissarius erfolgen wird, hierher einzu⸗ reichen.

Später eingegangene oder der 1e Be⸗ kanntmachung sonst nicht entsprechende Offerten blei⸗ ben unberückfichtigt. Die Auswahl unter den Sub⸗ mittenten, c 14 Tage an ihre Offerten gebunden bleiben, ist vorbehalten.

Königsberg i. Pr., den 2. Januar 1875.

aise Telegraphen⸗Di

Fahn.

Submission.

Vom unterzeichneten Regiment werden beschafft: 260 Helme mit Zubehör, 132 weiße Tornistertrageriemen, 8 68 Ge Tornistertrageriemen, 132 weiße Leibriemen mit Schloß, 68 schwarze Leibriemen mit Schloß, 132 weiße Mantelriemen,

8

198.

200 Feldflaschen, 195 Gewehrriemen, 195 Paar Patronenbüchsen 195 Fettbüchsen, 195 Reservetheilbüchsen, 200 Kochgeschirre, 200 Kochgeschirrriemen

2 Trommeln nebst Zubehz 2 Kniefelle, 8 8

1 Pfeife, 8 ignal⸗Hörner 1 Signalhorn⸗Riemen. Lieferungs⸗Offerten sind unter Angabe des Preise bis zum 10. Januar fut. in Reichswährung an die unterzeichnete Kommission einzureichen. 18 Die qu. Stücke müssen hinsichtlich der Form und des Materials probemäßig sein und sind bis ult. Fe⸗ bruar fut. abzuliefern. 8. Rawitsch, 24. Dezember 1874.

Die Bekleidungs⸗Kommission 8 3. N.⸗Schl. Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 50.

8 b O———

[51] Oberschlesische Eisenbahn.

Es sollen die Tischler⸗, Schlosser⸗, Glaser⸗ und Anstreicher⸗Arbeiten zum Bau des Stations⸗Ge⸗ bäudes und der Beamten⸗Wohngebäude auf dem Bahnhofe Mittelwalde im Wege der Submission verdungen werden.

Die Submissionsbedingungen, Nachweisung der auszuführenden Arbeiten und die Zeichnungen liegen in unserm Central⸗Bureau, Abtheilung III., hier⸗ selbst, Teichstraße Nr. 18, sur Einsicht aus, von wo die Bedingungen und Arbeitsnachweisungen auch gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden köcne., sind verstegelt und portof seh

erten sind versiegelt und portofrei, versehen mit der Aufschrift: 8 „Submission auf die Ausführung der Tischler⸗, Schlosser⸗, Glaser⸗und Anstreicher⸗ Arbeiten am Stationsgebände und den Beamten⸗Wohngebäuden auf Bahnhof Mittelwalde“ bis zu dem auf Montag, den 18. Januar 1875, Vormittags 11 Uhr, in dem oben bezeichneten Central⸗Bureau anstehen⸗ den Submissionstermine an uns einzureichen, wo deren Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird. Breslau, den 31. Dezember 1874. Köänigliche Direktion. ——— 86

115 Submissions⸗Anzeige.

Dem am 12. November cr. abgehaltenen Verdinge zur Lieferung von rot. 1650 Kbm. geschnittener Balkenhölzer und A. hlen für die Hafenbauten an der Kieler Bucht ist wegen zu hoher Preisforderungen keine Folge gegeben.

Die vorgedachten Hölzer sollen daher aufs Neue zum Verding gestellt werden und ist hierzu Termin auf den 23. Januar 1875, Mittags 12 Uhr an⸗ beraumt worden. . 3

Reflektanten wollen ihre desfallsige und mit der Aufschrift

„Submission auf Hölzer“ versehene Offerten bis spätestens zu dem voran⸗ gegebenen Termine der unterzeichneten Kommission verschlossen und portofrei einsenden. Die in dem diesseitigen Bureau zur Einsicht ausliegenden Liefe⸗ rungsbedingungen werden auf Verlangen und gegen Erstattung der Kopialien auch per Post übersandt; dieselben weichen von den früheren Bedingungen nur insoweit ab, als der Lieferungstermin für rot. 1300 Kbm. Spundhölzer bis zum 15. November künftigen Jahres, alle übrigen Termine aber um 2 Monate hinausgeschoben sind. 8

Kiel, den 18. Dezember 1874.

Kaiserliche Hafenbau⸗Kommission.

7

des

12¹ Bekanntmachung.

Der Bedarf an Mützenbändern für die Kai⸗ 6e Marine pro 1875 soll im Wege öffent⸗ icher Submission vergeben werden. 3

Die Aerta sind portofrei, versiegelt, mit der Aufschrift: 8

siche; nission auf die Liefernung von Mützen⸗ 1 is zu dem au

den 23. Januar 1875, re. e 11 Uhr, in unserem Bureau, Friedrichstraße 11, zu diesem Zweck anberaumten Termin an uns einzureichen, in welchem dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden. .

Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Bureau zur Einsicht aus, auch können dieselben auf

ortofreies Verlangen gegen Erstattung der Kopialien n Abschrift verebforar werden.

Kiel, den 29. Dezember 1874.

KNaiserliche Intendantur der Marine⸗Station der Ostsee.

9 8 Lieferung.

Bei dem unterzeichneten Regiment sollen nach⸗ stehende Ausrüstungs⸗Gegenstände dem Mindestfo

davon 4 für Feldwebel. 8 80 Tornister mit Nadel. 134 Paar Tornisterriemen, lohgare. 66 ddesgleichen sähmischgare. 134 Leibriemen mit Schloß, lohgare. 66 do. do. sähmischgare.

200 Helme mit Kokarde und Schuppenketten,

200 Brodbeutel. 192 Gewehrriemen. 384 Stück Patronenbüchsen. 192 Fettbüchsen. 200 Kochgeschirre. 200 Paar Kochgeschirr⸗Riemen. Der Termin zur Lieferung frei auf die Regi⸗ mentskammer hier ist auf den 25. Februar 1875 festgestellt. Die den bestehenden Proben nicht entsprechend gelieferten Stücke werden auf Kosten des Lieferanten remittirt. Schriftliche, versiegelte Angebote mit der Auf⸗ schrift: „Lieferung von Ausrüstungs⸗Gegenständen“ sind längstens bis 8. Januar 1875 an die unter⸗ zeichnete Kommission einzusenden, wo auch die Proben eingesehen werden können. Rastatt, den 26. Dezember 1874.

Die Bekleidungs⸗Kommission 1. Oberschlesischen Infanterie⸗Regiments Nr. 22.

Verloosung, Amortisatinn, Zinszahlung u. s. w. von össentlichen Papieren. [6360] 1 Posen⸗ Crenzburger Eisenbahn. Mit Bezug auf §. 7 des Gesellschaftsstatuts wer

den die Inhaber der Quittungsbogen über gezeichnet

Stammaktien der Posen⸗Creuzburger Eisenbahn

gesellschaft:

Nr. 1. 4. 8. 14. 15. 19. 27. 29. 40. 45. 47. 48. 63. 64. 78. 93. 97. 98. 99. 102. 103. 104. 105. 113. 114. 120. 121. 129. 132. 136.137. 140. 143. 144. 149. 151. 159. 165. 166. 167. 173. 174. 181. 187. 189. 192. 194. 197. 198 204. 205, 208. 211. 212. 213. 223. 224. 225 226. 229. 236. 238. 239. 243. 257. 271 272. 273

hierdurch aufgefordert, die am 1. September d. J.

ausgeschriebenen 20 % auf die gezeichneten Beträge

abzüglich fünfprozentiger Zinsen für bereits ein⸗ gezahlte 30 % bis ult. Oktober d. J. nebst 5 %

Verzugszinsen vom 1. November 1874 bis zum Tage

der Einzahlung b

in Berlin und Breslau bei dem Bankhause Jacob Landau, 11 in Posen bei der Provinzial⸗Aktienbank bis spätestens den 15. Febrnar 1875 gegen Vorzeigung oder Einsendung der Quittungs bogen zu zahlen, widrigenfalls gegen sie nach Be⸗ stimmung des citirten §. 7 vorgegangen werden wird. Breslau, den 22. Dezember 1874. Der Aufsichtsrath. Dr. Honigmann.

Mittwoch, den 3. Februar 1875, Vormittags 10 Uhr, wird im hiesigen Rathhaussaale in öffent⸗ licher Sitzung der Städtischen Schuldentilgung Kommission die planmäßige Ausloosung der nach dem Allerhöchsten Privilegium vom 12. November 1866 emittirten Obligationen der Stadt Mül⸗ heim am Rhein stattfinden.

Mülheim am Rhein, den 2. Januar 1875.

Der Bürgermeister: Blin.

Lübeck⸗Büchener Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Bei der heute in Gegenwart zweier Notare statt⸗

gehabten sechsten Ausloosung der zu amortisiren⸗

den Obligationen der Prioritäts⸗Anleihe unserer Ge⸗

sellschaft vom Jahre 1867 sino folgende Nummern

ezogen:

g. 8193. 594. 821. 867. 968. 1034. 1037. 1868.

1075. 1203. 1216. 1492. 1752. 1797. 1816.

1897. 2138. 2263. 2490. 2496. 2571. 3057.

3228. 3544. 3630. 3660. 3682. 3750. 3959.

5636. 5650. 6051. 6196. 6284. 6368. 6549. 6565. 6818. 6975. 1 8 Die Auszahlung des Nennwerthes dieser Obliga tionen findet vom 1. Juli d. J. an bei der

Bahnhofe an allen Wochentagen von 10 bis 12 bab 8. bei der Norddeutschen Bank in Ham burg gegen Einlieferung der Obligacionen nebst Talons und Zinscoupons Nr. 6.—12 statt. 1 Von der 4. Verloosung pro 1873 sind die Prio

3678. csee - nicht präsentirt.

88 eingelösten Prioritäts⸗Obligationen nebst dazu Feücricen Coupons und Talons sind unter notg⸗ meller Assistenz verbrannt worden.

Lübeck, den 2. Januar 1875.

68 schwarze Mantelriemen

dernden in Lieferung gegeben werden:

Die Direktion.

4193. 4278. 4304. 4372. 4510. 4898. 5162.

Hauptkasse unserer Gesellschaft auf dem hiesigen

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9-

ritäts⸗Obligationen Nr. 2766 und 3654 und von der 5. Veroosung pro 1874 die Nummern 675. 1586. 727. 5040. 5217 zur Einlösung noch