1875 / 33 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Feb 1875 18:00:01 GMT) scan diff

ssiich natürlich

Stempels verpflichtet gewesen. Ein Mandatar aber, welcher zu seiner eigenen Legitimation die Vollmacht seines Machtgebers produzirt, handelt damit zugleich in seinem eigenen Interesse, so daß es keinem Zweifel unterliegt, daß er vorkommenden Falls als Produzent im Sinne des §. 22 a. a. O. anzusehen ist.“

Den gerichtlichen Aussagen von Beamten ist, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 3. Januar cr., in Rücksicht auf ihre Beamtenqualität an und für sich keine höhere Glaubwürdigkeit zuzumessen, als den Aussagen anderer Zeugen.

Das Eindringen eines Polizeibeamten in eine unter polizeilicher Aufsicht stehende Wohnung ist, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 8. Januar cr., als Hausfriedensbruch zu bestrafen, wenn der betreffende Beamte zur Vornahme einer Haussuchung nicht amtlich ermächtigt war.

Magdeburg, 5. Februar. Die heutige Sitzung der Provinzialsynode wurde Vormittags 10 Uhr eröffnet. Es wurde mitgetheilt, daß der Graf Schulenburg⸗Beetzendorf auf sein Ansuchen bis zum Schluß der Synode beurlaubt sei.

Der erste Gegenstand der heutigen Tagesordnung war die Wahl der Deputirten zur Generalsynode. Bei dem ersten Wahl⸗ gange, bei dem die Geistlichen in Betracht kommen, wurden folgende acht Deputirte gewählt: 1) Danneil Niederdodeleben, 2) Dr. Dryander —Halle, 3) Grohmann Hohengratz, 4) Pinker⸗ nelle - Mühlhausen, 5) Rogge Buckau, 6) Schott Barby, 7) Urtel Giebichenstein, 8) Deldolf —Osterburg.

Bei dem zweiten Wahlgange, bei dem die weltlichen Mit⸗ glieder in Betracht kommen, wurden folgende acht Deputirte gewählt: 1) Blomeyer —Hornburg, 2) Bötticher —-Magdeburg, 3) Franz Worbis, 4) Herbst —Schulpforta, 5) Kannegießer Magdeburg, 6) v. Rauchhaupt —Storckwitz, 7) Präsident Rothe Merseburg, 8) Schaefer Liebenwerda.

Bei dem dritten Wahlgange, bei welchem die geistlichen und weltlichen Mitglieder in Betracht kommen, wurden ge⸗ wählt: 1) Klatte —Wernrode, 2) Köstlin —Halle, 3) Kühne Erfurt, 4) D. Noeldechen, Präfident -Magdeburg, 5) Super⸗ intendent Dr. Renner- Langensalza, 6) Roedenbeck —Halle a. S., 7) v. Voß —Halle a. S., 8) Professor Wolters Halle a. S.

Als zweiter Gegenstand der heutigen Tagesordnung erfolgte sodann die Wahl der zu den theologischen Prüfungen zu de⸗ putirenden 3 Synodalmitglieder. Gewählt wurden: Herbst Schulpforta, Dr. Wolf—Osterburg, D. Dryander Halle a. S.

Dr. Herbst sprach Bedenken wegen Annahme der Wahl aus. Da diese Bedenken gehoben wurden, nahm er die Wahl an, ebenso D. Dryander nach Geltendmachung einiger Bedenken, an. Dr. Wolf nahm, nachdem er sich über die Bedeutung der Theilnahme der Synode an den theologischen Prüfungen aus⸗ gesprochen hat, die auf ihn gefallene Wahl ebenfalls an.

Als dritter Gegenstand kam auf die Tagesordnung die Vorlage des Königlichen Konsistorii, betreffend das kirchliche Kollektenwesen. Der erste Antrag der Kommission, „der Synodal⸗ vorstand soll mit der Ausarbeitung einer das kirchliche Kollekten⸗ wesen der Provinz regelnden Vorlage für die nächste Synodaldiät betraut werden,“ wurde von der Synode angenommen. Be⸗ treffend die von der Provinzial⸗Synode zu veranstaltende Pro⸗ vinzialkollekte, wurde der Antrag des Professor Beyschlag, dem Synodalvorstand die Entscheidung darüber anheimzustellen, ob eine jährliche oder dreijährliche Kirchen⸗ und Hauskollekte für die dürftigen Gemeinden der Provinz zu sammeln sei, an⸗ genommen, ebenso der andere Antrag, eine solche Kollekte schon vor dem Zusammentritt der nächsten Provinzial⸗Synode abzu⸗ halten. Ueber einen eingegangenen Antrag, Synode wolle be⸗ wirken, daß die Bestimmungen des Pfarrwahlgesetzes auch bei Besetzung von Privatpatronatsstellen in Geltung komme, ward zur Tagesordnung übergegangen.

Schluß der Sitzung um 2 ¼ Uhr. Der Präsident that einen Rückblick auf den Verlauf der Synode. Das Schlußgebet hielt der General⸗Superintendent D. Moeller.

Lauenburg. Ratzeburg. (L. Z.) In der letzten Sitzung des Landtages im vorigen Jahr, 17. Dezember, kam eine Angelegenheit vor, die derzeit noch nicht erledigt, sondern zum Versuch einer Ausgleichung an das Landschafts⸗Kollegium verwiesen wurde: nämlich wem von den betreffenden Behörden dem Staatsfiskus oder dem Landschafts⸗Kollegium das Eigen⸗ thum über die am Ufer der Elbe entstehenden Werder und An⸗ schwemmungen (Alluvionen) zustehe. Diese Anschwemmun⸗ gen haben wesentlich den Grund ihrer Entstehung in den Ufer⸗ werken, den Stakwerken und Buhnen, welche in den Elbstrom inei denselben einengen, um demselben dadurch ein tte und rascheren Lauf zu schaffen. Nun legen zwischen diesen Werken die Niederschläge aus dem Wasser ab, das an Sinkstoffen (Sand und Lehm) sehr reich ist, wovon auch desselben gelbliche Farbe herrührt. Daraus entstehen mit der Zeit feste Landtheile, und das Herzog⸗ thum Lauenburg vergrößert sich nach und nach, wenn auch nicht bedeutend. Es ward nach eingehender Erörterung und Ver⸗ handlung der Angelegenheit eine Vereinbarung dahin getroffen: es solle das Eigenthum der Anschwemmungen und Werder auf Landesverband übergehen, vom Staatsfiskus aber die Hälfte der vorhandenen Anschwemmungen dauernd zurückbehalten werden, unter der Verpflichtung, die nicht zu den Elbstromwerken erfor⸗ derlich werdenden Materialien an die ständische Verwaltung ab⸗ zugeben, daß jedoch eine landwärtige Vorrückung der Theilungs⸗ linie dabei ausgeschlossen sei, sowie daß die in den Jahren 1873 und 1874 in die Staatskasse geflossenen Einnahmen aus den Elbwerdern in die Staatskasse abzuliefern seien.

Lübeck, 3. Februar. (H. N.) Als im Dezember v. J. die Ausführung der großen Trave⸗Korrektion durch Senat und Bürgerschaft beschlossen war und das Finanzdepartement beauftragt wurde, über die Beschaffung der zur Ausführung erforderlichen Mittel von drei Millionen Reichsmark gutachtliche Vorschläge entgegen zu bringen, war es in Frage gekommen, ob nicht ein Theil des mit ca. 1,275,000 Reichsmark aus ver⸗ schiedenen Fonds zur Verfügung der Reservekasse stehenden Mittel hierbei zu verwenden sein dürfte. Das Finanzdepartement hat sich jetzt in seinem gutachtlichen Berichte an den Senat gegen diese Verwendung erklärt, es empfiehlt, diese Bestände für andere noch in Aussicht stehende Anforderungen an die Finanzkraft des Staates aufzusparen und zur Deckung der Kosten der Trave⸗ Korrektion eine Anleihe zu realisiren. Der Senat ist diesem Gutachten beigetreten und wird einen desfallsigen Antrag an die Bürgerschaft richten, will aber die Anleihe nicht durch die Ver⸗ mittelung eines Banquier⸗Instituts beschaffen, wie das Depar⸗ tement vorschlägt, sondern sie durch das Finanzdepartement

(bst zur Zeichnung dire auflegen lassen. Der Bürger

ausschuß, dem der Antrag 1 vorlag, hat bei der Wichtigkeit der Sache seine Berathung darüber noch auf 14 Tage ausgesetzt.

Großbritannien und Irland. London, 5. Februar. Die Parlamentssession wurde heute durch eine aus dem Lordkanzler, dem Herzog von Richmond und dem Oberst⸗ Kämmerer Marquis von Hertford bestehende Königliche Kom⸗ mission mit folgender Thronrede eröffnet:

Mylords und Gentlemen! Mit großer Befriedigung begegne ich Ihnen wieder und bediene mich des Rathes und Beistandes meines Parlaments. Ich fahre fort, Versicherungen der Freundschaft von allen fremden Mächten zu empfangen. Der Friede Europas ist un⸗ gebrochen geblieben und wird es hoffentlich bleiben. Ihn zu erhalten und zu befestigen werd stets ein Hauptzweck meiner Bestrebungen sein. Die in Brüssel über die Gesetze und Gebräuche des Krieges abgehal⸗ tene Konferenz hat ihre Sitzungen beendigt. Meine Regierung hat die Berichte ihrer Verhandlungen sorgfältig geprüft; aber eingedenk an der einen Hand der Wichtigkeit der involvirten Prinzipien, und an der anderen der weit ausein⸗ ander gehenden Meinungen, die daselbst ausgedrückt wurden, und der Unwahrscheinlichkeit einer Versöhnung derselben, habe ich es nicht für recht erachtet, Vorschlägen, die für weitere Unterhand⸗ lungen über den Gegenstand gemacht worden sind, beizutreten. Der darüͤber gepflogene Schriftwechsel wird Ihnen vorgelegt werden. Die Regierung Spaniens unter dem Präsidium des Marschalls Serrano hat aufgehört zu existiren, und der Prinz von Asturien ist als König Alfonso XII. auf den Thron berufen worden. Die Frage, be⸗ treffs der in Gemeinschaft mit anderen Mächten zu vollziehenden förmlichen Anerkennung der wiederhergestellten Monarchie liegt in diesem Augenblicke meiner Regierung vor und ihre Entscheidung wird nicht lange anstehen gelassen werden. Ich hoffe ernstlichst, daß einem großen, aber unglücklichen Lande, der innere Friede schleunigst wiedergegeben werden mag. Die Anstrengungen meiner Marine und Konsuln zur Unterdrückung des ostafrikanischen Sklavenhandels haben nicht nachgelassen und ich hoffe zuversichtlich, daß sie die vollständige Ausrottung eines Handels herbeiführen werden, der nicht allein den Gefühlen der Humanität widerstrebt, sondern auch den legitimen Handel schädigt. Die zwischen China und Japan entstandenen Dif⸗ serenzen, die geraume Zeit drohten zu einem Kriege zwischen diesen Staaten zu führen, sind glücklicherweise beigelegt worden. Ich habe mit Vergnügen erfahren, daß die guten Dienste meines Gesandten in Peking in hohem Grade zur Herbeiführung dieses Ergebnisses beitrugen. Das vergangene Henb war eines der allgemeinen Wohlfahrt und des Fortschritts in meinem ganzen Kolonialreiche. An der Goldküste ist in der Her⸗ stellung einer Civilregierung ein beständiger Fortschritt erzielt worden; der Friede wurde aufrecht erhalten und ich habe die Zustimmung der unter meiner Protektion stehenden Stämme zur Abschaffung der Sklaverei erlangt. Künftighin wird hoffentlich dort die Freiheit wie in jedem anderen Theile meiner Besitzungen herrschen. In Natal habe ich mich unter der Nothwendigkeit befunden, das gegen einen Eingeborenen⸗ häuptling gefällte Urtheil zu revidiren und die Lage der Stämme sowie deren Beziehungen zu den europaͤischen Kolonisten und meiner Regierung in Erwägung zu ziehen. Ich zweifle nicht, daß ich Ihre Zustimmung zu irgend welchen Maßregeln, deren Adoptirung zur Sicherung eines weisen und humanen Systems der Eingeborenen⸗Regierung in diesem Theile Südafrikas meine Pflicht werden mag, haben werde. Ueber diese verschiedenen Angelegenheiten werden Ihnen Schriftstücke vorge⸗ legt werden. Nachdem der König und die Häuptlinge von Fidschi ein neues, durch keine Bedingungen gefesseltes Anerbieten ihrer Inseln gemacht haben, habe ich es für recht gehalten, die Abtretung eines Gebiets anzunehmen, das unabhängig von seinen großen na⸗ türlichen Hülfsquellen wichtige maritime Vortheile für meine Flotten im Stillen Ocean darbietet. Eine reichliche Ernte hat die Provin⸗ zen meines orientalischen Reiches, die im vorigen Jahre von Hungers⸗ noth heimgesucht wurden, wieder in Wohlstand versetzt. Durch den Segen der Vorsehung ist die indische Regierung im Stande gewesen, den Lebensverlust, den ich aus diefer großen Kalamität zu besorgen Ursache hatte, gänzlich abzuwenden.

Gentlemen vom Hause der Gemeinen! Ich habe angeordnet, daß die Voranschläge des Jahres vorbereitet und Ihnen ohne Verzug vor⸗ gelegt werden sollen.

Mylerds und Gentlemen! Die Lage der Finanzen ist befriedi⸗ gend. Der Handel des Landes im vergangenen Jahre ist zwar etwas schlechter ausgefallen als der im vorhergehenden Jahre, aber die all⸗ gemeine Wohlfahrt der Bevölkerung, unterstützt, wie sie war, durch eine ausgezeichnete Ernte wie durch die jüngsten großen Steuerermäßi⸗ gungen, hat zu einem beständigen Wachsthum in dem Verbrauch sämmtlicher Lebensbedürfnisse und solcher Artikel, die zu den Staats⸗ einkünften beitragen, geführt. Die zur Erhaltung des Friedens in Irland in Kraft befindlichen verschiedenen Ausnahmegesetze werden Ihrer Beachtung unterbreitet werden, um zu bestimmen, ob einige derselben nicht entbehrt werden können. Mehrere Maßregeln, die am Ende der letzten Session unvermeidlicher Weise zurückgelegt wer⸗ den mußten, werden aufs Neue eingebracht werden. Unter den wichtigsten befinden sich die für die Vereinfachung der Uebertragung von Grund und Boden und Vervollständigung der Rekonstruktion der Rechtspflege. Es werden Ihnen auch Gesetzentwürfe zur Erleichte⸗ rung der Verbesserung der Wohnungen der Arbeiterklassen in großen Städten, zur Konsolidirung und Amendirung der Gesundheitsgesetze und zur Verhinderung der Verunreinigung von Flüssen vorgelegt werden. Eine Maßregel ist zur Konsolidirung und Amendirung der auf Unter⸗ stützungsvereine (Friendly Societies) Bezug habenden Gesetze vor⸗ bereitet worden. Ihr Zweck wird sein, die lobenswerthen Anstren⸗ gungen meines Volkes, Fürsorge für sich gegen einige der Unglücksfälle des Lebens zu treffen, zu unterstützen, ohne sie unnöthigerweise zu beeinträchtigen. Es wird Ihnen ferner ein Gesetzentwurf zur Amendirung der auf die Handelsschiffahrt bezüg⸗ lichen Gesetze vorgelegt werden. Ihre Aufmerksamkeit wird außerdem auf Gesetze für die bessere Sicherheit meiner Unterthanen gegen persönliche Gewaltthätigkeit, und für eine wirksa⸗ mere Aburtheilung von Vergehen durch die Gründung des Amtes eines öffentlichen Anklägers gelenkt werden. Obwohl der Bericht der von mir niedergesetzten Kommission zur Untersuchung des Standes und der Wirksamkeit des Gesetzes betreffs solcher Vergehen, die in Verbindung mit Gewerksangelegenheiten begangen werden, mir noch nicht erstattet worden ist, so hoffe ich, daß irgend eine Gesetzgebung über diesen Gegenstand, der für zweckmäßig befunden werden dürfte, in dieser Session stattfinden mag. Sie werden auch eingeladen wer⸗ den, eine Maßregel zur Verbesserung des Gesetzes über landwirth⸗ schaftliche Pachtbesitze zu erörtern. Ich empfehle Ihrer sorgfältigen Erwägung diese und andere Maßregeln, die Ihnen unterbreitet werden mögen, und mein Gebet geht dahin, daß Ihre Berathungen unter Gottes Segen in die Glückseligkeit und Zufriedenheit meines Volkes

resultiren mögen. Schweden und Norwegen. Stockholm, 1. Fe⸗ heute zur Sitzung zu⸗

bruar. Beide Kammern truten

sammen und beschäftigten sich lediglich mit Kommissions⸗ wahlen, sowie mit Besprechung einiger der zahlreich ge⸗ stellten Anträge, welche an den bezüglichen Ausschuß ohne leb⸗ haftere Debatte überwiesen wurden. Der Reichstags⸗Abgeord⸗ nete F. F. Carlsson hat einen Antrag eingebracht, daß sachkun⸗ dige Männer mit Ausarbeitung eines Gefetzes über Beschäfti⸗ gung von Kindern zur Fabrikarbeit betraut werden mögen.

Der regelmäßige Eisenbahnbetrieb konnte noch nicht wieder hergestellt werden, die Tages⸗Schnellzüge haben mehr oder minder erhebliche Hindernisse zu überwinden und er⸗ leiden große Verspätungen. Die Nachtzüge können vorläufig noch nicht gehen, da es nothwendig ist, die Schienen vom Eis vorher gänzlich zu befrien.

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Antrag heute zur gutachtlichen Erklärung

Christiania, 31. Januar. Die Aufgaben, welche das diesjährige Storthing zu erfüllen haben wird, werden haupt⸗ sächlich finanzieller Natur sein. Namentlich gehört dahin die sog. Eisenbahnfrage, die Beschlußfassung über die von dem Eisenbahncomité vorgeschlagenen Eisenbahnbauten. Eine andere Frage, die ebenfalls dem Storthinge zur Behandlung vorliegen wird, ist die Frage wegen Anschlusses an das schwedisch⸗dänische Münzsystem und auch hier wird der Fortschritt mit dem Parti⸗ kularismus zu kämpfen haben. Bekanntlich lag vor 2 Jahren diese Konvention schon einmal zur Beschlußfassung vor, ihre Annahme scheiterte aber damals an dem Widerstreben des Storthings, dessen herrschende Partei das alte landübliche Speciessystem nicht aufgeben wollte. So entstand das jetzige gemischte Verhältniß, welches aber zu vielen Unzuträglichkeiten geführt hat. Außerdem werden noch verschiedene andere Vor⸗ schläge zur Behandlung kommen, welche zum Theil noch aus dem vorigen Storthing mit hinübergebracht sind, so z. B. eine Veränderung des Budgetjahres, Veränderungen der Ehegesetz⸗ gebung, der Armengesetzgebung und andere.

Landtags⸗Angelegenheiten

Berlin, 8. Februar. In der vorgestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten nahm in der Diskussion über den Domänenetat der Vize⸗Präsident des Staats Ministeriums, Finanz⸗Minister Camphausen nach dem Abg. Dr. Kapp, welcher zur Verminderung der Auswanderung die Parzellirung von Domänen⸗Grundstücken empfahl, das Wort:

Meine Herren! Die Gesichtspunkte, die der Herr Vorredner her⸗ vorgehoben hat in Beziehung auf die Ansiedlung und Abhaltung der Auswanderung habe ich vor diesem Hause schon bei den Diskussionen im vorigen Jahre vertreten, ich kann nur wiederholen, daß ich meiner⸗ seits auf das Lebhafteste davon durchdrungen bin, daß wir den Aus⸗ wanderungslustigen, wenn irgend möglich. die Gelegenheit zu ver⸗ schaffen haben, in dem Vaterlande bleibend, dort ihre Kräfte nützlich zu verwenden und zum Segen des Vaterlandes der Heimath treu zu bleiben. Alles, was nach dieser Richtung hin von mir geschehen kann, wird, wie bisher, so auch in Zukunft und, wenn möglich, in verstärktem Maße geschehen.

Ich möchte noch ergänzend hinzufügen, der Herr Regierungs⸗ Kommissarius hat vorhin Auskunst gegeben über zwei Pläne, die bereits reglisirt sind. Natürlich ist damit aber unsere Aufgabe nicht ab⸗ geschlossen; im Gegentheil, in diesem Augenblick sind wiederum andere Domänenvorwerke in Frage, wofür die Parzellirungspläne entworfen sind, und hoffentlich in ganz kurzer Zeit neue Proben werden ge⸗ macht werden, wie dieses Verfahren einschlägt. Wenn es auf dem Wege aber nicht so rasch gehen möchte, als wie wohl gewünscht wird, so bitte ich, meine Herren, mir zu bezeugen, daß ich schon im vorigen Jahre darauf hingewiesen habe, wie ja der bloße Wunsch auf Seiten der Regierung noch nicht dazu ausreicht, um ein günstiges Resultat herbeizuführen. Wir dögfen nicht übersehen, daß da auch die Kräfte gegeben sein müssen, un Grundeigenthum zu er⸗ werben, wenn die Ansiedlung von Nutzen sein soll. Es kann doch nicht wünschenswerth sein, sich auf die Zucht von Treibhauspflanzen verlegen zu wollen, es kann nur die Rede davon sein, daß dort, wo die Bedingungen für den Erwerb kleinerer Grundbesitzungen vor⸗ handen sind, der Domänenfiskus die Wege bahnt und es erleichtert, damit zu diesem Besitz gelangt werden kann. Meine Herren, ich selbst bin herangewachsen in einer Provinz, wo das Grundeigenthum sehr stark parzellirt worden ist, ich habe lange Jahre meines Lebens hindurch den Kampf zu führen gehabt, um den Grundsatz zu ver⸗ treten, daß die Parzellirung des Grundes und Bodens ein zöchftes Kulturinteresse befördert und so lange wie die Domänenverwaltung meiner Hand anvertrant ist, dürfen Sie sich darauf verlassen, daß nach dieser Richtung das Thunliche geschehen werde.

Anläßlich der Einnahmen von Mineralbrunnen

und Badeanstalten, nämlich der Bäder Ems, Schlangenbad, beschwerte sich Abg.

Langenschwalbach u. s. w. (1,674,648 Mark) Dr. Frickhöffer (Arzt in Langenschwalbach) über die gegenwärtige Verwaltungspraxis der Königlichen Badekommissarien, die, vor siskalischen Gesichtspunkten geleitet, die Bäder lediglich als

Finanzquellen betrachteten, und daher die Bestrebungen der Gemeinden zur Vermehrung des Komforts nicht nur nicht unter⸗ stützten, sondern ihnen Schwierigkeiten aller Art bereiteten. Der Petri erklärte die Beschwerden über die König⸗

Abgeordnete Dr. lichen Badeverwaltungen für begründet. Finanz⸗Minister Camphausen:

Meine Herren! Die Rede des letzten Herrn Redners habe ich von hier aus verstehen können; die vorangegangene Rede war hier nicht verständlich. Ich glaube mich aber nicht zu täuschen, daß die beiden Herren Vorredner darin übereinstimmten, gewisse Be⸗ schwerden gegen die Badeverwaltung der Taunusbäder erheben zu wollen. Ich. werde Anlaß nehmen, aus diesen Mittheilungen das Sachverhältniß prüfen zu lassen. Ich hoffe und erwarte, daß die Anschuldigungen, die gegen einzelne Behörden erhoben worden sind, sich als nicht begründet herausstellen werden. Sollten sie sich aber di begründet herausstellen, so werde ich auf Abhülfe hinzuwirken suchen.

Gegen die Wünsche, welche der Abg. Bernhardi in Be⸗ treff der Rangverhältnisse der Forstbeamten vorgetragen hatte, erklälte der Finanz⸗Minister:

Meine Herren! Ich möchte den Herrn Vorredner doch bitten, in Bezug auf den lenten Punkt nicht allzusehr an meine Bereitwillig⸗ keit zu glauben. Das Rangverhältniß der Oberförster besteht heute so, wie es seit 1817 bestanden hat und von irgend einer Neuerung ist keine Rede gewesen. Die Fragen, ob in den Rangverhältnissen Veränderungen vorzunehmen seien, treten beinahe in allen Ressorts ein. Der geehrte Herr Vorredner hat sich der Oberförster angenom⸗ men, ein Anderer möchte sich der Gymnasiallehrer annehmen, ein Dritter möchte für die Baubeamten plaidiren. Die Regierung ist in dieser Frage durch die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses und durch ihre eigenen Erklärungen einigermaßen vinkulirt. Als wir den Gesetzentwurf der Landesvertretung vorgelegt haben gegen Bewilligung des Wohnungs⸗ zuschusses, da ist ausdrücklich hier ausgesprochen worden und es ist eine Bestimmung in das Gesetz aufgenommen worden, daß in Zweifelsfällen die niedrigere Klasse zu wählen sei, und es ist ferner darauf hingewiesen worden, daß durch die Bestimmung über den Rang, zu der ja die Krone allein befugt wäre, auch ohne Zustimmung der Landesvertretung, in diesen Verhältnissen nichts geändert werde und daß nicht auf diesem Wege eine beträchtliche Erhöhung der Ge⸗ hälter herbeigeführt werden möge.

Außer diesen Bemerkungen, meine Herren, möchte ich mich nun über die angeregte Frage nicht weiter auslassen und ich möchte Sie bitten, daraus nicht den Schluß zu ziehen, als wenn meine Sym⸗ pathien in dieser Hinsicht den Oberförstern nicht zugewendet wären. Ich erkenne mit dem Herrn Vorredner an, daß wir gerade in den Oberförstern einen vortrefflichen Beamtenschlag besitzen, daß zur Wahrnehmung der Stelle eines Oberförsters ein sehr hoher Grad von Bildung gehört, und daß ich meinerseits durchaus nicht den Satz aufstellen möchte, daß ein Oberförster mit den Beamtenklassen, denen zur Zeit ein höherer Rang angewiesen ist, nicht würde konkurriren können. Ich möchte aber nicht auf Grund einer so bei⸗ läufigen Anregung über eine solche Lage, die von sehr weittragenden Folgen für sämmtliche Verwaltungen des Staates sein würde, denn nachher würde es doch heißen müssen: was dem Einen recht ist, N. 1Se Andern billig! jetzt irgend eine weitergehende Erklärung abgeben.

Was den zuerst angeregten Förster betrifft, so wird sich da wohl Abhülfe schaffen lassen.

Hierauf bemerkte der

Punkt wegen der Dääten für die Es ist

diese Frage nicht blos für die Förster streitig, sondern mit noch größe⸗ rem Recht in Anregung gebracht bezüglich von Steuerbeamten, welche Was nach dieser Richtung hin sich wird machen lassen, dazu werde ich sehr gein die Hand bieten.

Rücksichtlich der Forst⸗Akademien bemerkte der Finanz⸗

in diese Kategorie fallen.

Minister nach dem Abg. Windthorst (Bielefeld): Meine Herren!

betraut war, hat bestimmen lassen, die Akademie gründen. Hannover einen wesentlichen Theil trägt, daß er damals in hat, diese Akademie ins Leben zu rufen. Nun ist es ja sehr wohl möglich, geändert hat und dafür triftige

kannt geblieben sein richtsanstalt für die höheren Forstbeamten in Berlin sität verbunden war.

verlegt worden. 3 Aehnlich ist es in München gegangen. Forstakademie mit der Universität vereinigt. die Heranbildung der

geglaubt, für

sorgen, wenn man eine Trennung der Universität und n München nach

vornähme; man hat sich damals entschlossen, sie vo Aschaffenburg zu verlegen.

Meine Herren! Bei den Fragen, die in Bezug auf die Ausbil⸗ zu ziehen ihnen Forstbeamten zu Es kommt nicht allein auf ein gewisses Maß

der Allem verschafft,

Forstbeamten in Betracht von Bedeutung, ob man nachher tüchtige höhere

dung vor keit werden.

Der Herr Vorredner hat besonders den unglück⸗ lichen Schritt bedauert, zu dem sich das Abgeordnetenhaus vor einigen Jahren und zwar noch, bevor ich mit der Verwaltung der Forsten

In dieser Beziehung habe ich anzuführen, d so hoch verehrte und mit Recht verehrte Direktor Burghardt in an dieser vermeintlichen Schuld der lebhaftesten Weise sich dafür bemüht

daß er seine damalige Ansicht Gründe gehabt zu haben glaubt. Was das Verfahren in Preußen betrifft, so haben wir das wird denjenigen, die sich für diese Frage interessirt haben, nicht unbe⸗ früher das System gehabt,

b Zu jener Zeit hat man die schweren Nachtheile einer solchen Verbindung zu erkennen geglaubt, und es ist auf Anre⸗ gung des berühmten Humboldt diese Anstalt von hier nach Neustadt

Dort war auch die

Sie derselben vereinigt im Jahre 1830, und im Jahre 1846 hat man Forstbeamten

die Ausbi

es scheint, daß wir uns blos auf

Abg. Seelig:

2 . Meine Herren! in Münden zu 1 9 der von ihm

nur daran erinnern,

Forstparzellen es halten mögen,

daß die Unter⸗

mit der Univer⸗ kauft werden.

Falles an, und darnach hohen Grade zweckmäßig

sein.

sind und mit neuen Forstkulturen, wurde mit fortzusetzen gedenken. besser zu

Forstakademie „Germania“,

ung tüchtiger Forstbean Haus hat diesem Wege in früheren Stadien zugestimmt, die Anstalten bestehen, Anträge auf Aenderung sind auch heute nicht gestellt worden, eine akademische Vorlesung einlassen würden, wenn wir diese Frage noch länger erörtern wollten.

In Betreff der Ablösung von Domänengefällen u. s. w. antwortete der Finanz⸗Minister auf eine Anfrage des

Wenn es dem gechrten Herrn Vorredner nicht gelungen ist, in dem Etat die Einnahmen aus Verkäufen in den Pro⸗ vinzen Hannover und Schleswig⸗Holstein zu finden, so darf ich ihn 2.,

daß die desfallsigen Einnahmen zu den Einnah⸗ *“ men des vormaligen Staatsschatzes gehören und treffenden Abschnitt des Budgets auch Auskunft darüber finden wird, wieviel in jenen Landestheilen veräußert dieser Eingang dazu gedient hat, um auf den Forstetat zurückzukom⸗ men und zu empfehlen, wie wir in Holstein mit dem Verkauf von so habe ich anzuführen, niemals absolut aussprechen können, hier wird gar keine Parzelle ver⸗ Es kommt ja da auf die Verhältnisse des konkreten kann ein Verkauf unzweckmäßig aber auch im Ich will aber andererseits anführen, daß wir weit entfernt, in Schleswig⸗Holstein wesentlich mit Ver⸗ käufen vorzugehen, wir dort wesentlich mit Ankäufen vorgegangen

Im 2. Cölner Wahlbezirk (Cöln, Bergheim, Euskirchen) ist an Stelle des verstorbenen Pastors Elkemann der Redakteur der Cremer zu Berlin mit 368 gegen welche der Bürgermeister a. D. W des Hauses der Abgeordneten gewählt worden.

eygold erhalten hat, zum Mitglied

htigste ist. Das Hohe

Das 2.

daß er bei dem be⸗

Der

worden ist. Wenn dann

daß wir ja

und daß wir dieses Geschäft auch

betrögt

114 Stimmen, Kapitals.

sind, ist die Fähig⸗ Der

von Kennt⸗ Anklam, Februar.

Land⸗ und Forstwirthschaft. hiesige landwirthschaftliche

nissen au, es kommt auch darauf an, frühzeitig die Liebe für das Verein, Zweigverein des Baltisch

Forstfach zu entwickeln,

gleich vor Augen und in der Nähe hat u. f. w. Im Uebrigen ist ja ganz unzweifelhaft, daß in

hungen die Universitätssammlungen umfassender sind, aber, meine Es darf nur Jemand eine Forstakademie be⸗ suchen ich selbst habe das im vorigen Sommer ausgeführt so wird er alsbald wahrnehmen, wie dort die Sammlungen für die be⸗ sonderen Zwecke dieser geistigen Ausbildung gebildet sind und wie andere von einem allgemeineren Standpunkt ausgebildete, an sich weit demselben Maße

D

Herren, sie sind andere.

umfassendere Sammlungen jenen Zweck doch nicht in erreichen können.

Wenn gemeint ist, daß unsere Forstverwaltung hinter der anderer daß ich eine Bestärigung für dieses Urtheil nirgendwo gefunden habe, und ich meine, die Lan⸗ desvertretung hätte gerade dieser Verwaltung gegenüber immerwäh⸗ rend mit besonderer Theilnahme anerkannt, wie ausgezeichnet unsere 71 G“ je S

Forstverwaltung ist, und, meine Herren, die höchsten Chefs dieser Ver⸗ waltung ich würde mir ja persönlich ein hervorragendes Urtheil über diese Frage nicht zumessen wollen aber die Chefs dieser Verwaltung, Männer von größter Auszeichnung, haben stets die Ansicht vertreten, ei uns eingeschlagene Weg für den eigentlichen Zweck, für

Staaten zurückstehe, so muß ich bekennen,

daß der b.

die Vertrautheit mit dem Walde herbeizu⸗ führen, den Unterricht dort zu geben, wo man die praktischen Beispiele

Jahre die Feier seines 50 jähri eine landwirthschaftliche

manchen Bezie⸗ wirthschaft Bezug haben, wird es sein, und Bienen in

Lotterie von Pferden, Füllen,

wie die Wettrennen,

keiner lokalen Beschränkung.

gen Bestehens. G Ausstellung den, welche außer auf Vieh aller Art, vieh, Schweine, Geflügel, Kaninchen, liche Maschinen, Geräthe, gewerbliche Erzeugnisse, welche auf Land⸗ ausgedehnt werden soll. auch Gartenbau⸗ und forstwirthschaftliche Erzeugnisse den Kreis der sehen, doch wird dies allein von den Anmeldungen abhängen. Reit⸗, Fahr⸗ und Gegenständen, welche vom Baltischen wird ebenso das größere Publikum welche für die Tage derselben in Aussicht ge⸗ nommen sind, ihre Anziehungskraft geltend machen werden. Prämiirung der ausgestellten Thiere wird gedacht, und wir erwähnen hierbei, daß die von kleineren Wirthen aus dem Bezirke des Bal⸗ tischen Centralvereins ausgestellten Pferde, Rinder und Spinnwoll⸗ schafe mit Geldprämien ausgezeichnet werden sollen. unterliegen die Gegenstände der Ausstellung in Bezug auf Prämiirung In der Abtheilung „Schafe“ werden nur Wollschafe ohne Prämien gelassen, Fett⸗ und Fleischschafe aber prämiirt. Anfangs Juni wird die Ausstellung stattfinden, deren Ein⸗

t Ceefteide: 1n esegr nee biesa Bankverein vollständig abzuschreiben mit 41,925 Crt.

Effekten⸗Konto hat sich ein Coursverlust von 36,590 Crt. heraus⸗ gestellt. Der Gesammtumsatz betrug im vorigen Jahre 303,89 Millionen Crt., gegen 344,1 Millionen Crt. in 1873, gegen 286,96 Millionen Crt. in 1872, gegen 230,7 Millionen Crt. in 1871, gegen 135,91 Millionen Crt. in 1870, ist also wieder gestiegen. 9 sich von 1070 auf 1086 vermehrt. befanden sich u. A. 56,400 Thlr. Lübecker Bankaktien (Cours 89 %), 51,000 Fl. Aktien der Heinrichsthaler Papierfabrik zum angenommenen Werth von 3377 Thlr. 13 ½ Sgr., 10,000 Thlr. Aktien der Lübecker Maschinenbau⸗Gesellschaft zu 100 %, 19,500 Finn. Mark Aktien der nbank in Wiburg, bewerthet 100 %.

in Anklam verbunden wer⸗ Pferde, Rindvieh, Schaf⸗ auch auf landwirthschaft⸗

Wünschenswerth

Konten haben hineingezogen zu - Eine 1 landwirthschaftlichen Pferdezuchtverein beabsichtigt ist, für die Ausstellung interessiren,

Ausstellung

Auch an

Im Uebrigen

M. vorrückte.

Blätter, Zeit Königlich preuß

Geschäftsbericht theilt Eingangs mit, . bedeutende Abnahme von 67,221, 193 Thlrn. gegen das Jahr 1873 zu erleiden hatte, und daß demgemäß der 43,3 % zurückgegangen ist. weitere Zunahme erfahren. Umsatzvermehrung von 181,417 Thlrn. auf. dende wird zwar wiederum durch einen Verlust im Diskontgeschäft geschmälert, doch kann die Direktion nichts desto weniger eine Ver⸗ theilung von 7,2 %

In einer jüngst abgehaltenen Aufsichtsrathssitzung der Leip⸗ ziger Baubank wurde die Dividende für 1874 auf 16 = 6 % p. r. t. festgesetzt; außerdem werden dem Reservefonds statt der sta⸗ tutenmäßigen 5 % vom Reingewinn ca. 8 % überwiesen. gegenwärtig 67,500 =

Der Magistrat der „B. B. Ztg.“ meldet, 4 iges Anlehen im Betrage von 3,300,000 abgeschlossen.

Der Jahresbericht der Commerzbank in Lübeck pro 1874 erklärt das Dividenden⸗Erträgniß von nur 6 % hauptsächlich aus der ungünstigen Lage des Konkurses des Thüringer Bankvereins, die es nothwendig macht, den Restbetrag der Forderung an den Thüringer

Nordischen Aktie

m. Vom

zelheiten noch nicht ganz festgesetzt sind; es müssen diese einer späteren Mittheilung vorbehalten bleiben.

(Februar 1875) Heft (4. Jahrgang) der Forstlichen schrift für Forst⸗ und Jagdwesen, herausgegeben vom ischen Ober⸗Forstmeister Grunert und dem Dozent der Nationalökonomie Dr. Leo (Verlag von Heinrich Schmidt und Carl Günther in Leipz und Pflanzwälder, oder die sogenannten Pflanzhölzer in den Fürstlich Lippischen Forste meister Feye. Bericht über die sächsischen Forstvereins und der sächsischen Landwirthe in Leipzig, am

ig), hat folgenden Inhalt: I. Aufsätze: Die Hude⸗

Fürstlich Lippischen Forstdirektor, Forst⸗ gemeinschaftliche Versammlung des

3. und 4. Juli 1874. II. Bücheranzeigen. III. Mittheilungen.

Gewerbe und Handel.

böt des Leipziger Kassenvereins daß der Umsatz im Giroverkehr die ziemlich

Transfer von 46,8 % auf Die Zahl der Giro⸗Konten hat eine Die eigenen Bankgeschäfte weisen eine Die diesjährige Divi⸗

= 108 Gewinn pro Actie vorschlagen.

n Derselbe 3 % des gesammten Aktien⸗

Stadt Augsburg hat, wie die

mit einer Gruppe dortiger Bankhäuser ein

Auf dem

Auch die Giro⸗ Im Portefeuille

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 7. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Aquila“ ist heute Vormittag 10 Uhr mit Alexandrien hier eingetroffen.

Wie die „N. Zürch. Zig.“ meldet, zeigt der Monat Januar einen ganz bedeutenden Fortschritt in Gotthardtbahn indem der Richtungsstollen bei Göschenen um 92,7 M. und bei Airolo um 102, M., im Ganzen also um 195,2

der ostindischen Ueberlandpost aus

der Tunnelbohrung der

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des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Stants-Anzeigerg: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

8 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das b 8 Postblatt nimmt ant: die Inseraten⸗Expedition 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

.Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

B. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. den Stiefeln, schwarzer Tuch Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Füsilier und blauer Tuchmütze. 8 .

Noak von der 9. Kompagnie des 4. Magdeburgi⸗

schen Infanterie⸗Regiments Nr. 67, kommandirt als Bursche zu dem auf der Kriegsakademie befindlichen

Sekonde⸗Lieutenant Wendler desselben Regiments, steht in dem Verdachte der Unterschlagung von Geld und Desertion. Derselbe hat sich am 31. v. Mts. Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr aus der Woh⸗ nung des Lieutenants Wendler in Charlottenburg, Leihnitzstraße Nr. 90, entfernt und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt. Alle Militär⸗ und Civilbehörden wer⸗ den ergebenst ersucht, auf den ꝛc. Noak gefälligst zu vigiliren, denselben im Betretungsfalle verhaften und mit den bei ihm vorgefundenen Gegenständen an die Königliche Commandantur in Berlin ab⸗ liefern zu lassen. Signalemeut des ꝛc. Noak. Vor⸗ name: Friedrich Carl, geboren: am 10. Juli 1852 zu Süptitz, Kreis Torgau. Religion: evangelisch. Einstellung in das stehende Heer: am 3. Dezem⸗ ber 1873 als Ersatzrekrut. Sonstiges Gewerbe: Knecht. Größe: 1 Meter 58 Cm. 5 Mm. Körper⸗ bau: schlank und klein. Haare: blond. Augen⸗ brauen: blond. Stirn: frei. Augen: blau. Nase: spitz. Mund: gewöhnlich. Zähne: gesund. Kinn: oval. Bart: im Entstehen. Gesichtsfarbe: gesund. Besondere Kennzeichen: fehlen. Bekleidet war der⸗ selbe bei seiner Entfernung mit einem schwarzen Ueberrock mit grünen Aufschlägen, weißen Knöpfen mit einem W., eigenen Militärbeinkleidern, eigenen Stiefeln, schwarzer Mütze mit preußischer Kokorde. Verlin, den 6. Februar 1875. Königliche Direk⸗ tion der Kriegs⸗Akademie.

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Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Dienstknechte Carl Schinnagel aus Pruscillen ist die gerichtliche Haft wegen Verdacht des Diebstahls aus §. 242 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung zu Ketschen⸗ dorf und auch sonst hier nicht aufzufinden ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des ꝛc. Schin⸗ nagel Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militärbehörden des In⸗ und Auslandes dienst⸗ ergebenst ersucht, auf den ꝛc. Schinnagel zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ dern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗ inspektion abzuliefern. Es wird die ungesäumte

rstattung der dadurch entstandenen baaren Aus⸗ lagen, und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Beeskow,

3. Februar 1875. Königliches Kreisgericht. I. theilung. Der Untersuchungsrichter. Signale⸗ Karl Schinnagel ist 29 Jahre alt, in Pruscillen bei Nimmersdorf, Regierungsbezirk Gum⸗ binnen, geboren, 5 Fuß 2 —3 Zoll groß, hat blondes Kopf⸗ und Varthaar, blane Augen, rundes Gesicht, und war bekleidet mit langen bis zum Knie reichen⸗ 8

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen. 8

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

Deffentlich er Anz eig er. sInserat⸗ nehmen an: die antorisirte

von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Aunoncen⸗Bureaus.

9. Familien-Nachrichten. beilage. 8

hose, braunem Tuchrock

Steckbrief. Der Schiffer Karl Lindemann aus Rogatz bei Magdeburg ist der Urkundenfäl⸗ schung verdächtig. Es wird ersucht, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und mir, sobald solches geschehen, Mittheilung davon zu machen. Beschrei⸗ bung des Lindemann: Alter: 35 oder 36 Jahre, Größe: ungefähr 5 Fuß 4 Zoll, Nase: spitz, Bart: dunkler Vollbart, der Schnurrbert gedreht, Gesicht:

länglich, hager, Kinn: spitz, Haare: dunkel, Statur:

mittel, besondere Kennzeichen fehlen. den 4. Februar 1875. Der Staatsanwalt.

rich Planitz aus Kiel, zuletzt wohnhaft in Podynsch bei Stettin, 25 Jahr alt, ist durch unser rechts⸗ kräftiges Erkenntniß vom 15. Dezember v. Js. we⸗ gen Mißhandlung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu einer einmonatlichen Gefängniß⸗ strafe verurtheilt worden. Es wird um Strafvoll⸗ streckung und Nachricht hiervon ergebenst ersucht. Sprottan, den 30. Januar 1875. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. Auf die Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaft vom 23. dieses Mo⸗ nats und auf Grund des Gesetzes vom 10. März 1856 sowie des §. 140 des Strafgesetzbuches ist wider den Militärpflichtigen Traugott Nollau aus Loßwig, 23 Jahre alt, wegen unerlaubter Auswan⸗ derung, um sich dadurch den Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen, die Untersuchung eingeleitet worden und zum öffentlichen und münd⸗ lichen Verfahren Termin auf den 6. April dieses Jahres, Mittags 12 Uhr, im hiesigen Gerichts⸗ lokale, Zimmer für öffentliche Sitzungen, vor uns anberaumt. Zu diesem Termine wird der Angeklagte Traugott Nollau aus Loßwig mit der Aufforderung vorgeladen, am gedachten Tage zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden kön⸗ nen. Im Falle des Ausbleibens des Angeklagten wird gegen denselben in contumaciam verfahren werden.

Torgau, den 26. Januar 1875.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

18461 Oeffentliche Vorladung.

Der Dr. H. Auerbach als Vormund der Ge⸗ schwister Emma, Agnes und Selma Auerbach, Kin⸗ der des verstorbenen Dr. Th. Auerbach, hat gegen den Kaufmann F. A. Wald, zuletzt hierorts wohn⸗ haft gewesen, aus 2 auf ihn gezogenen, von ihm acceptirten We seln, d. d. Berlin, den 30. Dezember

hlr., per 15. August 1872 und über 8 8

Perleberg,

313 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. per 30. Dezember 1872, Summa 813 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. = 2441 25 Pf. nepst 6 % Zinsen seit 15. August resp. 30. Dezember

1872 in actis A. 52. 1875 II. Klage erhoben.

Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Aufenthalt des ꝛc. Wald unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weitern mündlichen Verhand⸗ lung der Sache auf

den 4. Juni d. J., Vormittags 11 ½ Uhr, vor der unterzeichneten Gerichts⸗Deputation im Stadt⸗ gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 67, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original einzureichen, in⸗

dem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen Offene Requisition. Der Zirkelschmidt Hein⸗

beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen werden.

Berlin, den 30. Januar 1875. 8

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. Prozeß⸗Deputation II. [854] Amtsgerichte Neustadt a. R. anhängigen Konkurs der Gläubiger des Vollmeiers Heinrich Rampendahl in Osterwald, ist zur Subhastation des zur Masse gehörigen Vollmeierhofes, Haus Nr. 5 in Ron⸗ nenberg, anderweit Termin auf Donkerstag, den 25. Februar d. J.,

Mittags 1 Uhr, im Schmidtschen Gasthause zu Ronnenberg angesetzt. 8

Zu diesem Termine soll der Versuch, einen Theil der Hofesländerei getrennt zu verkaufen, wieder auf⸗ genommen werden.

Wennigsen, den 1. Februar 1875.

Köntgliches Amtsgericht. Abtheilung II. Eggers.

Nothwendiger Verkanf. Subhastations⸗Patent.

[855]

Im Wege der nothwendigen Subhastation soll das

auf den Namen der Gewerkschaft des Vergwerkes

In Sachen, betreffend den beint Königlichen

856]

am 30. März cr., Vormittags 10 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags verkündet werden soll. Der Betrag der vom Bieter auf Verlangen zu leistenden Sicherheit ist auf 11,400 (3800 Thlr.) festgesetzt. Verleihungsurkunde, Taxe, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts können in dem Büreau II. des unterzeichneten Gerichts einge⸗ sehen werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ klusion bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens i dem Versteigerungstermin anzumelden. Kirchhundem, den 18. Januar 1875.

Königliche Kreisgerichts⸗Kommission. Der Subhastations⸗Richter. v. Gagern.

Die Firma Ph. Bartels⸗Feldhoff in Barme hat nach der eidlichen Versicherung des Mitinha bers derselben, Kaufmanns Carl Hackenberg daselbst verloren einen Wechsel d. d. Hamburg, den 16 September 1874 von S. J. Gurau Nachfolger über 99 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf., zahlbar auch 3 Mo naten an die Ordre von ihnen Felbst auf H. Hahlo junr. in Hannover, vom letzteren angenommen und durch Indossament auf die gedachte Firma über⸗ gegangen.

Dieselbe hat dessen Mortifikation beantragt.

Es wird daher der etwaige Inhaber dieses Wech⸗ sels aufgefordert, sich in dem dazu auf:

Donnerstag, den 4. März 1875, Morgens 11 Uhr, 1 angesetzten Termine zu melden und solchen vorzu⸗ legen, unter dem Rechtsnachtheile, daß derselbe für ungültig und wirkungslos erklärt werden soll.

Hannover, den 28 Januar 1874. 1832]

Königlich Preußisches Amtsgericht. Abtheilung I. Hoyer. (Ag. H. 528.)

Subhastations⸗Patent und

Ediktalladung.

In Sachen, betreffend den Konkurs der Gläubiger

des Kaufmanns Markus Blumenthal, in Firma J.

Blumenthal und J. Blumenthal & Co. in Harburg

Abcoude eingetragene, im Bergreviere Arnsberg, im wird auf Antrag des Königlichen Amtsgericht, Abth. Kreise Olpe, zuuächst der Stadt Schmallenberg be⸗ IV. zu Harburg Termin zum Verkauf der sub Nr.

legene,

im Berghypothekenbuche des Königlichen 47 zu Schneverdingen belegenen, dem Kridar gehöri⸗

Grundbuchamt zu Kirchhundem, Band II. Seite 3, gen unten näher beschriebenen Neubauerstelle nebst

verzeichnete, mit einem in den Gemeinden Bracht, Zubehör, auf

Leune und Saalhausen belegenen Felde von 24,600 Quadratlachtern zur Gewinnung der in dem Felde

8

Sonnabdend, den 24. April d. J., Morgens 10 Uhr,

vorkommenden Bleierze nach dem Berggesetze vom 1 auf hiesiger Gerichtsstube angesetzt, wozu Käufer sich 24. Juni 1865 verliehene Bleierzbergwerke „Abcoude“, einfinden wollen.

abgeschätzt auf 114,187 50 ₰, den 23. März 1875, Nachmittags 3 Uhr,

im Gasthause des Heinrich Anton Schulte zu Saal⸗

hausen öffentlich versteigert werden wonächst

8

Zugleich werden damit alle Diejenigen, welche

Eigenthums⸗, Näher⸗, lehenrechtliche, fideikommissa⸗

rische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesor⸗ dere auch Servitute d