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Nr. 15 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ verwaltung“ hat folgenden Inhalt: General⸗Verfügung vom 10. Februar 1875. Nachlieferung von Zeitungen. General⸗Verfügung vom 8. Februar 1875 Unzulässigkeit der Ueberweisung von Zeitungs⸗ Frei⸗Exemplaren nach Orten des Wechselverkehrs. General⸗Verfügung vom 9. Februar 1875. Seepostverbindung mit Norwegen auf der Linie Hamburg⸗Drontheim.
— Die Nr. 4 des Armee⸗Verordnungs⸗Blattes (her⸗ ausgegeben vom Kriegs⸗Ministerium) enthält: Formation der Militär⸗ Schießschule pro 1875. Rekrutirung der Armee pro 1875/76. In⸗ spektion der Kriegsschulen. Regelung der strafgerichtlichen Ressort⸗ verhältnisse der der Garnison Ulm angehörigen preußischen Militär⸗ personen. Diesjährige größere Truppen⸗Uebungen. Form der Vor⸗ schlagslisten zur Ertheilung der Allerhöchsten Genehmigung zur An⸗ legung fremdherrlicher Orden ꝛc. Dislokation des Stabes der 26. Infanterie⸗Brigade von Münster nach Minden. Dislokation des Rheinischen Dragoner⸗Regiments Nr. 5 und des “ Husaren⸗ Regiments Nr. 13. Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon. Zu ammensetzung und Zusammentritt desselben pro 1875. Außercourssetzung verschiedener Landes⸗, Silber⸗ und Kupfermünzen und Verbot des Umlaufs fremder Silber⸗ und Kupfermünzen Abanderung des §. 13a der allgemeinen Geschäftsordnung für die Fortifikations⸗ und Artilleriebauten in den Festungen, vom 20. November 1862; Neuabdruck vom Jahre 1871. Abänderung 1) zu den Verwaltungs⸗Bestimmungen, betreffend die Pa⸗ tronen M/71 ꝛc., sowi⸗ 2) zu dem Entwurf einer Vorschrift zur Fer⸗ tigung der Patronen M/71. Schanzzeug. Wohlthätigkeit.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Am Mittwoch, den 17. d., Abends 5 Uhr, findet die erste der
von der Afrikanischen Gesellschaft veranlaßten Vorlesungen
(in der Urania, Leipziger Platz 15) statt. über das alte und das neue Phönizien.
— Die St. Gereonskirche in Cöln, welche bis vor Kurzem auf der nördlichen Seite nach der Christophstraße hin durch alte Gebäulichkeiten theilweise dem Auge des Beschauers verdeckt war, ist nun, nach Niederreißung der alten Wohnhäuser freigelegt.
— Das neueste Heft von A“X“ „Geographischen Mittheilungen“ enthält: Graf Wilczeks Nordpolfahrt im Jahre 1872 Dr. G. Radde's und Dr. G. Siewers Reisen in Hocharmenien im Sommer 1874; die österreichisch⸗ungarische Nordpolexpedition unter Weyprecht und Payer 1879/74; geographische Nekrologe des Jahres 1874 und die topographische und geologische Karte von Chile.
Den „H. N.“ wird aus Kopenhagen, 11. Februar, ge⸗ schrieben: In Folge des in letzterer Zeit eintretenden häufigen Witte⸗ rungswechsels haben auf den bekannten Kreidefelsen „Möens Klint“ mehrere große Erdrutsche stattgefunden; vom Jetterbrinken ist ein mehrere Millionen Fuder großes Stück herabgestürzt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die letzte Tabaksernte in der Gegend von Schwedt
und Vierraden hat günstige Resultate ergeben. Die Anfangs sehr edrückten Preise haben sich in Folge Eintreffens französischer und italienischer Käufer auf 30 — 33 ℳ pro Ctr. gehoben.
— Der Samen⸗Kontroll⸗Anstalt zu Kiel haben sich be⸗ reits ca. 30 Samenhandlungen unterstellt. Auch haben sich in Hol⸗ stein zahlreiche Genossenschaften zum Ankauf garantirter landwirth⸗ schaftlicher Sämereien unter den bäuerlichen Wirthen des Landes ge⸗ bildet. Der Plan, einen Meierei⸗Consulenten behufs Hebung des Meiereiwesens anzustellen, schreitet vor; der landwe thschaftliche Verein am Kanal hat bereits den Anfang gemacht, einen Meierei⸗In⸗ struktor für seinen Bezirk zu engagiren. Auf Uelsby⸗Hof in Angeln ist eine Meiereischule für junge Mädchen eingerichtet worden.
— Der „Rathgeber in Feld, Stall und Haus“, eine Sammlung von praktischen Versuchen und Fortschritten in allen Zweigen der Landwirthschaft, herausgegeben von Dr. Rich. Bieder⸗ mann (Leipzig, Verlag von Heinrich Schmidt & Carl Günther), er⸗ scheint in monatlichen Nummern für den Preis von 3 ℳ fürs Jahr. Die Zeitschrift bietet, nach der 1. Nr. zu urtheilen, in ansprechender, ver⸗ ständlicher Form dem Leser eine reiche Fülle interessanter Artikel und Resultate praktischer Feld⸗Kultur, Düngungs⸗ und Fütterungsversuche, Mittheilungen aus den technischen Nebengewerken der Landwirthschaft, aus der Hauswirthschaft u. s. w.
— Am Sonntag wurde in Turin der erste italienische Oeno⸗ logische Kongreß eröffnet. Der Cavaliere Arrozzi⸗Masino wurde zum Ehrenpräsidenten und der Abgeordnete Sambuy zum wirklichen Präsidenten ernannt und hielt eine Rede, welche allgemeinen Beifall fand. Die Versammlung, zu welcher sich gegen 60 Oenologen ein⸗ gefunden hatten, schickte dem Baron Ricasoli einen Gruß, gedachte auch Emilio Sambuys und begann darauf ihre Arbeiten.
— Der nächste allgemein⸗russische landwirtschaftliche Kongreß wird laut Bestimmung der kürzlich in Charkow versam⸗ melt gewesenen IV. Kongresses in Odessa im Dezember 1876 oder Januar 1877 als in der freiesten Zeit der Landwirthe stattfinden. Der Kengreß soll länger dauern, als der in Charkow.
Hr. Dr. Prutz spricht
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“ Gewerbe und Handel.
In Sachen der Westend⸗Gesellschaft, H. Quistorp xu. Co. ist schon am 10. cr. von dem Königlichen Kam⸗ mergericht (unter Bezugnahme auf das Erkenntniß des Reichs⸗Ober⸗ ö betreffend die Quistorpsche Beschwerde wegen Vereins⸗
ank) die Einleitung des Akkordverfahrens dekretirt worden, obwohl das Leipziger Erkenntniß erst am 9. cr. in den Besitz des Kammer⸗ gerichts gelangen konnte. Es steht zu erwarten, daß nunmehr auch das Berliner Stadtgericht das gerichtliche Verfahren in den kürze⸗ sten, gesetzlich vorgeschr'ebenen Fristen einstellen wird.
— In der Generalversammlung der Berliner Nordend⸗ Aktien⸗Gesellschaft wurde nach Verlesung des Geschäftsberichts, der bei Abschreibungen von 70,000 Thalern eine Unterbilanz von 30,000 Thalern nachweist, Decharge ertheilt. In der sich anschließenden außerordentlichen Generalversammlung wurde die Liquidation des Ge⸗ sellschaftsvermögens zum Beschluß erhoben.
— In dem Subhastations⸗Termin, betreffend die Steinkohlen⸗ zeche Ritterburg, wurde für das Werk 300,000 ℳ geboten.
— Die Dividende des Halleschen Bankvereins von Kulisch, Kämpf u. Co. wird nach dem Beschluß des Aufsichts⸗ raths 7,4 % betragen.
— In der Generalversammlung der Dortmunder „Union“ vom 15. d. M. waren 442 Stimmen durch 23 Aktionäre vertreten. Es wurde, wie die „Westfälische Zeitung“ meldet, die Emission von 5 Millionen Prforitätsaktien, die Reduktion des Aktienkapitals im Verhältniß von 3 zu 2 und die nothwendige Statutenänderung ein⸗ stimmig genehmigt.
— Das Syndikat Rothschild⸗Seligmann, welches im vergangenen Jahre 45 Millionen Dollars der 5 % amerikanischen Staats⸗ anleihe übernahm, die dazu bestimmt ist, an Stelle der während des Krieges kontrahirten 6 v¼ zu treten, hat vor Kurzem weitere 25 Millionen unter den nämlichen Bedingungen übernommen und sich die Option auf den Restbestand für sechs Monate gesichert. Diese 5 % Anleihe der Vereinigten Staaten, von welcher bislang einzelne Beträge nach Bedürfniß begeben wurden, beziffert sich auf 500 Millionen Dollars, und zwar wurden die ersten 200 Millionen im Jahre 1871 emittirt, während von den im Jahre 1873 ausgegebenen 300 Millionen nur ein Theil untergebracht wurde und 179 Millionen im Rückstande blieben. Nachdem von diesem Reste die oben erwähnten 45 Millionen weiter begeben und 10 Millionen im Inland unterge⸗ bracht waren, erübrigte noch ein Betrag von 124 Millionen. Auf die⸗ sen Betrag hatte das genannte Syndikat ein Optionsrecht auszuüben, und bleiben von demselben, nachdem die 25 Millionen übernommen, noch 99 Millionen übrig. Hand in Hand mit der Begebung dieser 5 % Anleihe gingen die Einrufung und Amortisation der 6 ⁄% igen 5/20 er Bonds; 25 Millionen wurden zum 1. August 1874, 15 Mil⸗ lionen zum 1. September 1874, 10 Millionen zum 1. Oktober 1874 und 5 Millionen zum 1. November 1874 gekündigt, zusammen 55 Millionen, d i. die nämliche Summe, die im Inland und bei dem genannten Syndikat untergebracht wurde. Am 1. August 1874 belief sich der Betrag der noch zu amortisirenden 5/20 er Bonds auf 167 ½ Millionen, während nunmehr noch 112 ½ Millionen übrig bleiben, zu deren weiteren Tilgung die vom Syndikat übernommenen 25 Millio⸗ nen verwandt werden sollen. Der Schatzsekretär Bristow hat zum 1. Mai d. J. wieder 15 Millionen 5/20er Bonds zur Amortisation gekündigt.
— Der Gesammtumsatz der Leipziger Wechslerbank im Jahre 1874 stellt sich bei einem durch Beschluß der Generalversamm⸗ lung vom 8. Dezember 1873 auf 1,050,000 Thlr. herabgesetzten Grund⸗ kapital auf mehr als 76 Millionen Thaler, mithin um fast die Hälfte höher als im Jahre 1873. Der gesammte Effektenbestand der Bank belief sich am 31. Dezember vorigen Jahres auf 191,942 Thlr, wo⸗ von 153,000 Thlr. auf Aktien der Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz und 36 902 Thlr. auf 55 verschiedene Sorten für das Tafelgeschäft entfallen. Der Einstellung sind die Course vom 31. Dezember v. 88 zu Grunde gelegt, nur die Aktien der Malzfabrik, die damals 110 notirten, sind zum Pari⸗Course berechnet. 28,000 Thlr. Lundenburg⸗ Grußbacher Prioritäten II. Emission sind gänzlich abgeschrieben. Der Kapitalantheil der Bank an der Natioaal⸗Aktien⸗Bierbrauerei Braun⸗ schweig, der im Jahre 1873 noch 98,646 Thlr. betrug, hat sich im verflossenen Geschäftsjahre auf 74,479 Thlr. verringert. Von dem in der vorgelegten Bilanz mit 79,608 Thlr. ausgeworfenen Gewinn be⸗ schlossen die Verwaltungsorgane, den Betrag von 25,000 Thar. auf Contocorrent⸗Debitoren herabzusetzen und in der auf den 6. März anberaumten Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 5 pCt., die Dotirung des Reservefonds mit 2000 Thlr. und die Uebernahme des verbleibenden Restes auf neue Rechnung in Antrag zu bringen.
— In der am 15. Februar abgehaltenen General⸗Versammlung der Bremer Bank waren 25 Aktionäre erschienen, die 608 Aktien vertraten. Der Rechnungsabschluß für 1874 und der Geschäftsbericht wurden vorgelegt. Die sofort zahlbare Dividende beträgt 52 ℳ Reichswährung pro Aktie = 6 ½ %. Dem Jahresbericht entnehmen wir, daß das Geschäftsresultat als ein gutes bezeichnet werden kann. Die Dividende von 6 ¼ *% übersteigt den Durchschnitts⸗Diskont in 1874 um 2 ½ *%, während im Durchschnittt der letzten sieben Jahre,
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d. h. seit Erhöhung des Aktienkapitals auf 5 Millionen Thaler Gold, die Dividende (6 297100% *) den Diskont (3 82100 %) um nur .⁄1, überstiegen hat. Dies Ergebniß erscheint um so befriedigender, als die allgemeinen Verhältnisse im vorigen Jahre keineswegs günstig waren. Der verhältnißmäßig größere Geltbedarf am Platze hat be⸗ wirkt, daß an Wechseln auf Bremen im Ganzen diskontirt wurden 137 ½⁄0 Millionen ℳ, durchschnittlich 76 Tage lang; auf 90 Tage reduzirt ergiebt dies 116 ⁄20 Millionen ℳ gegen 113 ¼ Millio⸗ nen ℳ im Vorjahre. Wechsel auf fremde Plätze sind dagegen ca. 9 Millionen ℳ mehr diskontirt als im Jahre 1873, nämlich 50 ⁄10. Millionen ℳ — fast genau so viel, wie im Jahre 1872 — mit einem Gesammtdurchschnittsertrage von 3⁄1 ꝙ%. Verluste sind nicht vorgekommen, vielmehr auf die im Vorjahre ganz abgeschriebene Forderung aus unbezahlt gebliebenen Courant⸗Thaler⸗Wechseln noch 8393 ℳ 51 ₰. eingegangen. Die Darlehen gegen Unterpfand haben um ca. 2 ¾ Millionen ℳ abgenommen und belaufen sich jetzt ungefähr wieder auf denselben Betrag wie Ende 1872. Von eigenen Werthpapieren sind im vorigen Jahre 3000 Goldthaler 4 % Börsen⸗ anleihe und 1500 Goldthaler 4 % Bremerhavener Anleihe durch Aus⸗ loosung zum Nominalwerthe eingegangen, 131,100 Courant⸗Thaler 4 ½ % Norddeutsche Lloyd Prioritäts⸗Obligationen zu durchschnittlich 96 ⅜ % verkauft worden, zusammen mit einem Gewinn von 2455 ℳ 20 ₰. Durch die Annahme der verbleibenden Nordd. Lloyd⸗Prior⸗ Obligationen zum Tagescourse ist aber eine Abschreibung von 2 ½ G auf dieselben erforderlich geworden und der zur Kompletirung der Summe erforderliche Betrag von 12,544 ℳ 80 ₰ dem Gewinn⸗ und Verlustkonto belastet. Im Juli v. J. hat die Bank in Gemeinschaft mit der Norddeutschen Bank in Hamburg eine 4 ½ % Bremer Staats⸗ anleihe von 18 Millionen ℳ konsortial übernommen. Ein erheblicher Betrag ist bereits mit Nutzen realisirt und die Bank am Rest nur noch mit einem geringen Antheil interessirt, die Abrechnung darüber kann erst im laufenden Jahre erfolgen. Ungeachtet einer um 4¼ l% niedrigeren durchschnittlichen Zinsvergütung 2 ⁄ /*% gegen 311⁄100 2 für 1873 zeigt der Bestand der Depositen auf Kontobücher am Jahres⸗ schluß 1874 gegen 1873, wenn man von der Verminderung des Guthabens des bremischen Staats absieht, eine Abnahme von nur 249,000 ℳ und die Zahl der Kontobücher ist sogar noch um 16 Stück gestiegen. Der durch⸗ schnittliche Notenumlauf hat abermals zugenommen; dabei ist hervorzu⸗ heben, daß der Notenaustausch mit der Bremer Kommandite der Preußischen Bank nur ca. 18 ½ Millionen ℳ gegen ca. 31 ½ Mil⸗ lionen ℳ. in 1873 betragen hat. Von den Goldthalernoten sind nach dem Beschlusse vom 24. Februar 1873 bereits 2835 Goldthaler eingelöst und dem Reservefonds Konto zur Last geschrieben. Aus standen Ende Dezember 1874 noch 17,187 Goldthaler 36 Grote und zwar in 100 Goldthalernoten 500 Goldthaler, in 25 Goldthalernoten 3200 Goldthaler, in 10 Goldthalernoten 8165 Goldthaler, in 5 Gold⸗ thalernoten 5322 Goldthaler 36 Grote. Sämmtliche im Jahre 1874 bezahlte Kosten der Anfertigung von Marknoten sind im Betrage von 8109 ℳ. 8 Pf. auf Handlungsunkosten⸗Konto in Ausgabe gebracht. Der Vorrath an 100 Marknoten beträgt jetzt 12,850,000 ℳ
— Der Verwaltungsraͤth der Internationalen Bank in Hamburg hat in seiner Sitzung vom 15. die Dividende für 1874 auf 17 ℳ 60 ₰ pro Aktie = 7 ½ festgesetzt.
Verkehrs⸗Anstalten.
Cöln, 16. Februar. (W. T. B.) Die Betriebseinnah⸗ men der Rheinischen Eisenbahn ergaben im Monat Ja⸗ nuar 1875 gegen den entsprechenden Monat des Vorja hres ein Plus von 200,372 ℳ und zwar 33,380 ℳ im Personen⸗ und 166˙992 ℳ im Güterverkehr.
Southampton, 15. Febrnar. (W. T. B.) Der bei Start⸗ Point auf den Grund gerathene Lloyddampfer „Leipzig“ ist gestern Abend 11 Uhr wieder abgekommen.
Darmouth, 15. Februar. (W. T. B.) Der Bremer Lloyd⸗ dampfer „Leipzig“ hat heute Vormittag um 11 Uhr auf der Rück⸗ fahrt nach Southampton den hiesigen Hafen passirt, nachdem die Passagiere heute Morgen wieder an Bord gegangen waren.
Southampton, 16. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer des norddeutschen Lloyd „Leipzig“ ist hierher zurückgekehrt. Die Havarie ist unbedeutend, die Ladung ist nicht beschädigt. Der Dampfer wird voraussichtlich seine Reise bald fortsetzen können.
New⸗York, 14. Februar. (W. T B.) Der norddeutsche Lloyd⸗ dampfer „Neckar“ ist heute Morgen 8 Uhr hier angekommen.
Aus dem Wolff'schen⸗ Telegraphen⸗Bureau. “
München, Dienstag, 16. Februar, Mittags. In der heuti⸗
gen Sitzung der Zweiten Kammer wurde vom Kriegs⸗Minister der auf Grund des Reichsgesetzes entworfene Militäretat pro 1875, sowie ein Gesetzentwurf, betreffend die Regelung der
Rechtsverhältnisse der bayerischen Militärbeamten nach Maßgabe der für das Deutsche Reich bestehenden Bestimmungen, vorgelegt.
3 Das Religionsbekenntniß und die Schulbildung der
Bevölkerung des preußischen Staates nach der Volkszählung vom Jahre 1871. Ueber das Religionsbekenntniß und die Schulbildung in Preußen
theilt das 2. und 3. Vierteljahrsheft der Zeitschrift des Königlich
preußischen statistischen Bureaus (Jahrgang 1874) in einer gedrängten Abhandlung die bei der letzen Volkszählung gewonnenen Daten mit. Wir heben aus derselben folgende Angaben hervor:
1) Dem Religionsbekenntniß nach unterschied sich die ortsan⸗ wesende Bevölkerung am 1. Dezember 1871 im Deutschen Reiche, wie folgt: Christen: evangelische 25,579,709 oder 62,30 %, römisch⸗katholische
14,867,463 oder 36,21 %, sonstige 82,155 oder 0,20 %, Israeliten
8 8 8
512,158 oder 1,25 %. Bekenner anderer Religionen 176 oder 0,00 %, ohne Angabe der Religion 16,980 oder 0,04 /%. Zusammen Orts⸗
anwesende 41,058,641 oder 100,00 %ℳ. Davon fallen auf den preußi⸗ chen Staat einschl der damals noch in Frankreich stehenden Truppen: Christen: evangelische 15,987,927 = 64,89 %, römisch⸗katholische
8,267,862 = 33,55 , sonstige 53,882 = 0,22 /% Israeliten 325,540 —
8 8 3 8
8
1
8
1,32 %, Bekenner anderer Religionen 85 = 0,00 %, ohne Angabe der Religion 4,410 = 0% /%. Zusammen Ortsanwesende 24,639,706 = 100,00 % excl. 2181 Bewohner des Jadegebietes, 2054 Mann der Kaiserlichen Marine und einiger anderen hier nicht näher zu er⸗ örternden Auslassungen. u“
Das numerische Verhältniß der christlichen Konfessionen zu ein⸗ ander stellt sich, wie folgt: Ortsanwesende: Angehörige der evangeli⸗ schen Landeskirche 15,986,652, Separirte Lutheraner 4642, Herrnhuter und Mährische Brüder 1601, Irvingianer 1710, Baptisten 8818, Mennoniten 13,950, Deutsch⸗ und Christkatholische 1800, Römisch⸗ Katholische 8,268,169, Griechisch⸗Katholische 1387, Angehörige an⸗ derer Religionsgemeinschaften 24,830. Summa: 24,313,559.
Diese Zahlen sind aus den eigenen Angaben der gezählten Per⸗ sonen gewonnen, eine Vergleichung derselhen mit den entsprechenden Zahlen der Religionsstatistik von 1867 legt indessen die Vermuthung nahe, daß sie beide noch immer an Zuverlässigkeit zu wünschen übrig lassen. Durch die Fortsetzung der Erhebungen mit Individual⸗Zählkarten wird indessen die erforderliche Genauigkeit der Angaben balderreicht sein.
2) Ueber die Schulbildung sind bei der Volkszählung am 1. Dezember 1871 zum ersten Male allgemeine Nachrichten eingezogen worden. Auf den Zählkarten stand damals die Frage zur Beantwortung: Schulbildung, d. h. kann lesen und schreiben? Die Beantwortung derselben hat die Grundlage für die Darstellung der Elementarbil⸗ dung der ganzen Bevölkerung abgegeben. Trotzdem der Zweck jener Frage vielfach und oft gerade in den gebildeten 8 nicht verstan⸗ den worden ist, ist die Lese⸗ und Schreibfähigkeit doch nur bei 277,572
Personen über 10 Jahr, d. h. bei 1,31 X der hier in Betracht kom⸗
85
menden Bevölkerung unaufgeklärt geblieben. Von der gesammten Bevölkerung über 10 Jahre, gesondert nach dem Geschlecht (männl. 9,094,75 eibl. 9,482,044, zusammen 18,576,801).
männlich/ weiblich zusammen
konnten lesen und schreiben.. 8,112,051] 7,926,901 16,038,952 ist die Lese⸗ und Schreibfähigkeit 2 zweifechaft beei 118,863 y158,709 277,572 konnten nicht lesen und schreiben. 863,843] 1,396,434] 2,260,277 Aus dieser Zusammenstellung ergiebt sich, daß, waͤhrend die Zahl der weiblichen über 10 Jahre größer ist, als die der männ⸗ lichen in derselben Altersstufe, das weibliche Geschlecht eine bei Wei⸗ tem größere Anzahl Analphabeten aufweist, als das männliche. Zahlenmäßig stellt sich der Antheil der Geschlechter an den Analpha⸗ beten folgendermaßen: Von je 10,000 Ortsanwesenden über 10 Jahr im ganzen Staate sind ohne Schulbildung 950 Männer oder 9,50 %, 1473 Weiber oder 14738 %. Vorstehende Zahlen stellen das Minimum der Analphabeten dar, d. h. sie enthalten diejenigen Personen nicht, bei denen die Lese⸗ und Schreibfähigkeit unaufgeklärt geblieben ist. Nach dem Glaubensbekenntniß gesondert, vertheilen sich die Anal⸗ phabeten auf die 8 männlich
absolut %
390,117 464,755
weiblich absolut ¼
6 %% y693,400 685,535
11,37 21,81
Evangelischen Katholischen.
Israeliten 7,976 6,65 15,648 12,55 Dissidenten v116““ 995 4,96 1,851 9,2
Hiiernach find die wenigsten Analphabeten unter den Dissidenten, die meisten unter den Katholiken zu finden, während Evangelische und Juden einen ungefähr gleichen “ Antheil an den⸗ selben haben, der zwischen dem jener liegt. Bei den Katholiken ist noch auf die Erscheinung hinzuweisen, daß das weibliche Geschlecht insichtlich der Schulbildung im dcenegß zum männlichen günstiger teht, als bei den übrigen Religionsgemeinschaften.
Zwischen den einzelnen Regierungsbezirken besteht hinsichtlich der Schulbildung ein sehr bedeutender Ünterschied. Wiesbaden, Berlin, Sigmaringen, Merseburg haben 1,10 bis 2,0 % männliche und 2,1 bis 4,52 % weibliche Analphabeten, während Posen, Danzig, Bromberg, Marienwerder mit 30,31 bis 34,2 bezw. mit 37,c6 bis 41,04 % an den⸗ selben betheiligt sind.
Wegen näherer Angaben verweisen wir auf die betreffende Ab⸗ handlung im 2. und 3. Vierteljahrsbeft der Zeitschrift des Königlich preußischen statistischen Bureaus, Jahrgang 1874
6,60 15,16
Wie wir vernehmen, gewinnt der Absatz der vom germani schen Museum in Nürnberg ausgegebenen Loose einen erfreu lichen Umfang und wird dadurch der Zweck der Erhaltung des schönen Augustiner⸗Klosterbaues, sowie der hiermit verbundenen Raumerweite⸗ rung des germanischen Museums ihrem Ziele näher kommen. Ueber⸗ dies üben die zur Verloosung kommenden Werke unserer ersten vater⸗ ländischen Meister mit Recht eine hohe Anziehungskraft aus. Unter den eingegangenen Gaben befinden sich, wie schon mitgetheilt, auch steben eigenhändige Werke Ihrer Kaiserlichen und königlichen Hoheit der Kronprinzessin. 6
Theater.
Im Wallner⸗Theater haben die Vorstellungen der Offen⸗ bach'schen Operette „Schönröschen“, welche sich des außerordent⸗ lichsten Kassenerfolges und des lebhaftesten Beifalls zu erfreuen hatten, durch Krankheit des Frl. Mila Röder eine unliebsame Unterbrechung erfahren müssen. Jetzt ist die Künstlerin wieder völlig gene en, und wird nun am Donnerstag „Schönröschen“ in der ursprünglichen Be⸗ setzung, mit Frl. Mila Röder als Rose⸗Michon, Frl. Ernestine Wegner als Bavolet und Hrn. Helmerding als Persiflage, von Neuem in Scene gehen und fortan ohne Unterbrechung das Repertoir beherrschen.
Nach dem neuesten Badeblatt für Wiesbaden beträgt die Zahl der daselbst im Jahre 1875 bis zum 13. Februar angekommenen Fremden bereits 4068.
Als Beiblatt der „Deutschen Gemeinde⸗Zeitung“ erscheint jetzt ein„ Deutsches Standesamts⸗Verwaltungsblatt“, oder fort⸗ laufende Sammlung aller das Standesamtswesen betreffenden Gesetze, Verordnungen, Anweisungen, Erlasse ꝛc. Redaktion und Expedition: Berlin, §. Moritzstraße 10. Dasselbe bezweckt fortlaufende Mitthei⸗ lungen für die deutsche Standesamts⸗Gesetzgebung zu liefern. Das „Deutsche Standesamts⸗Verwaltungsblatt“ wird der „Deutschen Ge⸗ meinde⸗Zeitung“ als besonderes Beiblatt unentgeltlich beiliegen; indeß wird es außerdem zum Preise von 3 ℳ das Heft = 12 Nummern auch direkt durch die Expedition und durch alle Buchhandlungen zu beziehen sein. Jedem Hefte wird ein eingehendes und umfassendes Sachregister beigegeben werden.
Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druc W. Elsner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
“ Nr. 78
Anzeiger und Königlich Preußischen Staa
emera’:
Landtags⸗Angelegenheiten. Aus dem Staatshaushalts⸗Etat für 1875. IV
Der Etat der Eisenbahn⸗Verwaltung setzt den Gesammt⸗ betrag der Einnahmen fest mit 172,616,209 ℳ (1874: 154,890,974 ℳ), die dauernden Ausgaben mit 122,184,222 ℳ (1874: 111,951,235 ℳ), so daß unter Hinzurechnung der einmaligen und außerordentlichen Aus⸗ gaben von 26,200,000 ℳ (1874: 34,573,566 ℳ) ein reiner Ueber⸗ schuß verbleibt von 24,231,987 ℳ (1874: 8,365,172 ℳ). — Von den Einnahmen entfallen auf die Staats⸗Eisenbahnen 168,188,288 ℳ (1874: 150,009,495 ℳ); für die bedeutenden Mehreinnahmen bei die⸗ sem Posten kommt namentlich der gesteigerte Güterverkehr auf der Niederschlesisch⸗Märkischen, der Ostbahn und den Hannoverschen Eisen⸗ bahnen in Betracht. Ferner kommen auf die Privateisenbahnen, bei welchen der Staat betheiligt ist, 4,355,831 ℳ (1874: 4,846,529 ℳ), endlich auf sonstige Einnahmen 72,0900 ℳ — Die dauernden Aus⸗ gaben vertheilen sich mit 114,290,686 ℳ (1874: 106,044,385 ℳ) aus die Staatseisenbahnen, davon werden als künftig wegfallend bezeich⸗ net 66,973 ℳ Das Plus dieser Position der Ausgaben gegen das Vorjahr wird hauptsächlich beansprucht von der Ostbahn (4,607,200 ℳ), von den hannoverschen Bahnen (2,023,000 ℳ), von der Niederschlesisch: Märkischen Bahn (1,148,000 ℳ), von der Main⸗ Weser⸗Bahn (1,076,000 ℳ). Auf die Privateisenbahnen, bei welchen der Staat betheiligt ist, entfallen von den dauernden Ausgaben 6,744,989 ℳ (1874: 4,991,958 ℳ); endlich auf die Centralverwal⸗ tung und Eisenbahnkommissariate 1,148,547 ℳ (1874: 914,892 ℳ). — Unter den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben werden u. A. erfordert für die Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn 3,588,500 ℳ (davon 1,000,000 ℳ zur Anlage eines Rangirbahnhofes bei Berlin); für die Ostbahn 10,120,750 ℳ (davon 1,500,000 ℳ zur Anlage eines Rangirbahnhofes bei Berlin; 2,700,500 ℳ zur Anlage eines Rangir⸗ und Produktenbahnhofes ꝛc. in Königsberg); für die Saar⸗ brücker Eisenbahn 2,247,000 ℳ; für die hannoverschen Bahnen 3,970,000 ℳ; für die Main⸗Weser⸗Bahn 2,583,300 ℳ (davon 1,500,000 ℳ als fernere Rate zum Umbau des Bahnhofes Frank⸗ furt a. M.).
— 1- Etat der Berg⸗, Hütten⸗ und Salinen⸗Ver⸗ waltung weist Einnahmen nach im Betrage von 114,346,868 ℳ (1874: 111,866,934 ℳ), denen a dauernden Ausgaben 86,382,228 ℳ (1874: 84,263,382 ℳ) gegenüberstehen. Nach Abzug dieser und der einmaligen und außerordentlichen Ausgaben in Höhe von 1,316,000 ℳ (1874: 4,047,000 ℳ) verbleibt ein Ueberschuß von 26,648,640 ℳ (1874: 23,556,552 ℳ). Unter den Einnahmen figuriren die Berg⸗ werke mit 76,987,245 ℳ (1874: 75,947,754 ℳ), die Hüttenwerke mit 23,325,704 ℳ (1874: 22,456,818 ℳ), die Salzwerke mit 4,887,500
ℳ (1874: 5,231,628 ℳ; die Minder⸗Einnahme von 344,128 ℳ entsteht aus dert geringeren Kalisalz-⸗Förderung und dem herahgesetz⸗ ten Verkaufspreise dieses Produkts), die Badeanstalten mit 140,935 ℳ. (1874: 138,930 ℳ), die „Gemeinschaftswerke“ mit 4,026,040 ℳ (1874: ℳ 3,402,609), andere Einnahmen mit 4,979,444 ℳ (1874: ℳ 4,689,195).. — Von den dauernden Ausgaben entfallen auf die Bergwerke 55,239,825 ℳ (1874: 53,731,209 ℳ), auf die Hüttenwerke 21,385,728 ℳ (21,448,152 ℳ in 1874)ö; bei beiden genannten ist eine wesentliche Ver⸗ minderung der zu Neu⸗ und Erweiterungsbauten bestimmten Fonds eingetreten; ferner auf die Salzwerke 4,135,275 ℳ (1874: 4,161,072 ℳ), auf die Badeanstalten 140,935 ℳ, auf die Gemeinschaftswerke 2,267,787 ℳ (1874: 1,809,609 ℳ) und 861,000 ℳ (1874: 858,150 ℳ), auf die Verwaltungskosten 2,351,678 ℳ (1874: 2,114,805 ℳ). In der letzteren Position sind für Bergtechnische Lehranstalten enthalten 3 12,176 ℳ (1874: 229,260 ℳ). — Die dem vorjährigen Etat gegenüber ein⸗ getretene Verminderung der einmaligen und außerordentlichen Aus⸗ gaben um 2,731,000 ℳ erklärt sich hauptsächlich durch mehrere Posi⸗ tionen, die im vorigen Etat aufgeführt, für 1875 nicht wiederkehren; dagegen wird für die Herstellung von Dienst⸗ und anderen Gebäuden auf den Gesammtkostenbedarf (1,500,000 ℳ) die zweite Rate mit 30,000 ℳ vund zur Herstellung eines Zweiggeleises von der Saline zu Artern nach dem bei der Stadt Artern projektirten Bahnhof der von Sangerhausen über Artern nach Erfurt zu erbauenden Eisenbahn ein Betrag von 84,000 ℳ in Ansatz gebracht.
Gewerbe und Handel.
Der Geschäftsabschluß der Magdeburger Feuerver⸗ sicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft pro 1874 weist folgende Zahlen auf: die Gesammt⸗Versicherungssumme besteht aus 11,163,016,587 ℳ, die Gesammt⸗Prämien⸗Einnahme 22,259,811 ℳ, zurückgestellte Prämien⸗Reserve 6,977,340 ℳ, gesammte Brandschäden 11,649,377 ℳ, Brandschäden⸗Reserve 1,553,682 ℳ, der Reingewinn 1,033,333 ℳ, Dividende pro Aktie 186 ℳ, der Kapital⸗Reservefonds bleibt unverändert 1,878,007 ℳ und der Spezial ⸗Reservefonds 60,000 ℳ
— Die am 8. Februar abzehaltene ordentliche Generalversamm⸗ lung der Havelberger Unions⸗Brauerei beauftragte den Ver⸗ waltungsrath unter Assistenz einer aus den Hrn. Julius Fredrich und Siegfried Geber zu Berlin, sowie Hrn. Ziegeleibesitzer Simon zu Havelberg erwählten Kommission, behufs Beschlußfassung über die Liquidation der Gesellschaft, ohne anderweite Bilanz unter Zugrunde⸗ legung der jetzigen reellen Werthe eine Aufstellung sämmt⸗
—
—
licher Vermögensobjekte der Gesellschaft zu veranlassen und einer demnächst einzuberufenden Generalversammlung vorzu⸗ legen. Die der Generalversammlung eingereichte Bilanz vom 30. September 1874, nach welcher Abschreibungen auf Baulichkeiten, Maschinen, Fastagen ꝛc. nicht vorgenommen sind, zeigt einen als Vor⸗ trag auf neue Rechnung angesetzten Gewinn im Betrage von 1484 Thlr. In der hierauf stattfindenden außerordentlichen General⸗ versammlung, in welcher 2089 Stimmen vertreten waren, erhielt der auf der Tagesordnung stehende Antrag auf Liquidation nur 1191 Stimmen, also nicht die in den Statuten vorgeschriebene ½ Majorität.
— Die Bilanz des zweiten Geschäftsjahres der Chemnitzer Baugesellschaft mit einem Gewinnsaldo von 57,502 Thlr., so daß der Aufsichtsrath der auf den 16. Februar c. angesetzten General⸗ versammlung die Vertheilung einer Dividende von 10 % auf das be⸗ kanntlich auf 352,900 Thlr. reduzirte Aktienkapital vorschlagen und die Dotirung des Reservefonds mit 10,255 anstatt der statutenmäßigen 3986 Thlr. befürworten kann. Der Geschäftsbericht enthält die Mit⸗ theilung, daß auf das Aktienkapital die noch ausstehenden 25 % Aes existiren neben vollgezahlten Aktien auch Interimsscheine mit 75 % Einzahlung) bald nach der Generalversammlung eingefordert, dabei aber die für dies Geschäfts jahr enifallende Dividende mit 15 Thlr. für den 75 % Interimsschein von der Einzahlung der letzten 25 % in Abzug gebracht werden soll, während man die Dividende für die vollgezahlten Aktien baar auszahlen will. Ueber das Verhältniß zu der Vereinsbank Quistorp & Co. und dem Deutschen Central⸗Bauverein in Berlin, „welches nur noch einen Einfluß auf die Höhe der Superdividende des Geschäftsjahres vom 29. Oktober 1872 bis ultimo 1873 für das laufende Geschäft aber keine Bedeutung mehr hat“, wird gesagt: „Die Konkursverwalter beider Massen haben sich seither dahin ausgesprochen, daß die Gläubiger derselben keinerlei Einbuße erleiden werden.“
— Ueber den gegenwärtigen Stand des Konkurses der Alten⸗ burger Zuckerfabrik erfährt die „Magdb. Ztg.“ Folgendes: Am 19. v. M. hat ein Termin stattgefunden, welcher für Liquidirung und Bescheinigung der angemeldeten Forderungen angesetzt war. Die in diesem Termine nicht angemeldeten Forderungen sind durch Prä⸗ klusivdekret vom 29. v. M. von Perception an der Masse rechtskräf⸗ tig ausgeschlossen. Liquidirt sind: 1,274,982 ℳ Passiven, und zwar 1,133,982 ℳ Buchschulden, wovon indeß 313,165 ℳ., durch ver⸗ tragsmäßige Hypothek, 330,000 ℳ durch Pfand (Prioritäts⸗Obliga⸗ tionen) gesichert sind. Von dem ungesicherten Reste von 295,217 ℳ sind 30,000 ℳ gesetzlich bevorzugt. Auf die Immobilien sind im ersten Subhastationstermine am 30. Dezember 1874 nur 636,000 ℳ geboten worden. Es wird jedoch aus dem beträchtlichen Mobiliar ein nicht unbedeutender Erlös gezogen werden. Für Anfang April ist der zweite und letzte Subhastationstermin zu erwarten.
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:
Berlin, S8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, u. s. w. von öffentlichen Papieren.
X Infer. 7 g 7 . b 1 f F A. 82 8 Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß E enn n E 2 8 vonf Pioffe in Berlin, Breslun, Chemnih,
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshandel.
7. Literarische Anzeigen.
Zinszahlung 9. Familien-Nachrichten.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage. * N.
Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.
2 A*. “ Vacanzen⸗Liste
der bei den 2
u“ Berlin, den 16. Februar
n den Provinzen Brandenburg und Pommern dur Anwärter zu besetzenden Stellen.
⸗ Militär⸗
Zusammenstellung 8
der im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger zur Besetzung angezeigten
gegenwärtig vakanten Stellen.
Die Vacanzen⸗Listen werden den Truppentheilen des Garde⸗, m, nit⸗ getheilt und liegen ssnehh in den hiesigen wie auswärtigen Bureaus der Annoncen⸗Expeditionen des In⸗ validen⸗Danks, von Rudolf Mosse und Haasenstein u. Vogler zur unentgeltlichen Einsicht aus; auch sind
Bezeichnnnt “ r
e vakanten Stellen.
Einkommen der Stelle jährlich.
Meldung bis zum
dieselben zu dem Preise von 10 ₰ pro Stück bei der Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers, Berlin, Physskus des Kreises Stuhm
8. W., Wilhelmstraße 32, (nach außerhalb gegen Einsendung von 13 ₰ in Briefmarken) zu haben. (Hie llah duh hachda Vhiesbe nach folgende Mittheilungen: 1) Ort und Behörde,
Physikus des Kreises Wirsitz bei welcher Physikus des Kreises Brilon
die Stelle vacant ist. 2) Nähere Bezeichnung der Stelle. 3) Einkommen der Stelle. 4) Ob die Anstellung Physikus des Kreises Mörs
auf Lebenszeit oder auf Kündigung erfolgt. Gehaltsabzug gedeckt werden kann.
welche an die Bewerber gestellt werden. 8) Wohin die Bewerbungen einzureichen sind.
6) Ob Aussicht auf Verbesserung vorhanden ist.
5) Betrag der zu stellenden Kaution und ob dieselbe durch Kreis⸗Wundarzt des Kreises Stuhm ... Kreis⸗Wundarzt des Kreises Ost⸗Sternberg. . . . Kreis⸗Wundarzt des Kreises Rummelsburg ..
2) Ansprüche, 9) Bemerkungen.
Provinz Brandenburg.
1) Beriin, Herrenhaus, 2) Hausdiener, 3) 1050 ℳ jährliches Gehalt, Dienstwohnung und Feuerungs⸗ 88 Leg c aus den Shrhehen des Hauses gegen eine zu zahlende Vergütung von 36 ℳ jährlich, 4) auf dreimonatliche Kündigung nach dreimonatlichem Probedienst, 5) keine, 6) kann nicht mit Sicherheit eröffnet werden, 7) muß gesund, kräftig und zu allen Hausarbeiten geschickt und 8 willig sein, 8) Bureau des Herrenhauses, Penses am 1. April 1875 ein, 3b dwerker wird vorzugsweise gerücksichtigt. “ auf gelernte Hausbauhandwer zwei b 3) je 8 ℳ 8 8 vierwöchentliche Kündigung, 5) keine, 6) ja, 7) muß im Schreiben und Lesen geübt und körper⸗ lich 81 sche 8) Chef 8 Landesaufnahme, General⸗Major von Morozowicz in Berlin (SW.), Schönebergerstraße 16, 9) die Anstellung erfolgt nach Maßgabe ihrer Anciennetät zuerst als Portier, Hausdiener und später, wenn die Brauchbarkeit bei der ersten Dienstleistung nachge⸗
) Berlin, Königliche Landesaufnahme,
wiesen wird, als Kanzleidiener.
B denburg a. H., Magistrat, 2) Gefangenwärter, 3) 690 ℳ Gehalt, außerdem wider⸗ 1 verflich eine worzung im ö freies Brennmaterial nach Bedarf und ein bestimmtes Lichtgeld, 4) auf Lebenszeit, 5) keine, 8 29 7) b.“ 8) Magistrat Brandenburg a. H., ung erwünscht. 1““ detedühg 2) Hausknecht, 3) 600 4 ühens vec ier Wo „Holz⸗ und Lichtdeputat, 4) auf Kündigung, 5) keine, 6) das Lohn steisert si Fiaen, 7ganng. Hrglic hagchchscottaeh, 7) IFuverläfsggkei eete moralisch gutes und anständiges Benehmen, 8) Garnison⸗Lazareth zu Frankfurt a. O. 1.“ 3 1 vrr2adndJg.s Feashen Nghann 2) Krankenwärter. 3) 345 ℳ jährlich, freie Wohnung, Heizung und Licht, Benutzung eines kleinen Gee S” degtean te z. hailhrfchn ich i owie eini ige Emolumente auf dreimonatli ng, 5 1 bfrc 1st sende einige sgistige he verheirathet, 1 5 89 Stande sein, die Pflege ibli ken zu uͤbernehmen, 8) Magistrat Friedeberg N.⸗M. 8 1) err. . leshe eseen 52) Rachtwüchter, 3) 210 ℳ, freie eee v“ 4) auf Lebenszeit, 5) keine, 6) ja, 7) nüchtern, kräftig und wachsam, 8) Magistrat Neu JHZZII1I1 8 Maschinenverkstatt des Könälichern
) möglichst verheirathet, persönliche 1) Frankfurt a. O., Garnison⸗Lazarethverwaltung,
6) nein, 7) muß geprüfter H
Provinz Pommern.
önigliche S . irthschaftliche Akademie, 2) Diener im thierphysiologi⸗ e—“ eizungsmaterial, gegen Zahlung eines onate Kuͤndigung, 5) keine, 6) nicht bestimmt zu⸗ en können, mit der Wartung und Haltung der Schafe vertraut
chen Institut, 3) 600 ℳ, freie Wohnung, freies versums von 61 ℳ 75 ₰ für lesterzs 4) auf 3
fun ern, 7) Schreiben und le
an der Naturallieferung der Dienstbekleidungsstücke.
1 Ik, . in⸗Rendantur, 2) Hülfsschreiber, 3) 30 ℳ monatlich, 4) auf 3 Monate 8 vee. 4* 7) gute S2) Sacfesche Königliche Intendantur 2. ) Penecun, Magistrat, 2) Nachtwächter, 3) 360 ℳ jährlich, ⁴) auf Lebenszeit, 5) keine, 6) —
7) —, 8) Magistrat in Pencun.
1 ist: . olizei⸗Sergeant, 3) 675 ℳ neben freier
1) Pyritz, Magistrat, 2) Rathhaus⸗Castellan und P Föfechee Lchegchathe 185 it, 5) keine, 6) nein, 7) Nüchternheit und Pünktlichkeit, 8) Magistrat in Pyritz.
1) 889,Ee S kagnes, Gnegh Hälssschreiber, 3) 36 ℳ monatlich, 4) auf 3 Monate Kündigung,
Königliche Intendantur 2. 2 .
Wohnung, Feuerung und Licht, 4) auf Lebenszeit na
5) keine, 6) nein, 7) gute Handschrift, 8)
ein, sowie keine Abneigung gegen Arbeiten an Kadavern
lben haben, ebenso auch einen gewissen Grad von Hand 3 ie O. Fbinti sbenn in 18 shierobpavlogischen Institut aufrecht erhalten können, 8) Direktion
der Königlichen Staats⸗ und landwirthschaftlichen Akademie in Eldena bei Greifswald.
1 v. Ien engliches et ggts. nd, 2) Land⸗Briefträger, 3) 450 ℳ einschließlich 60 % Wohnungs⸗ geldzuschuß, 4) auf Kündigung, 5) 300 ℳ event. Gehalts⸗ konstitution, 8) Kaiserliche Ober⸗Post⸗Direktion in Cöslin,
Abzüge, 6) ja, 7) kräftige Körper⸗ 9) 69- Stelleninhaber nimmt Theil
Apotheker zu Köͤnigshütte .. Evang. Pfarrer zu Achtelsbach.
2 Lehrer zu Bernau
zu Westerbauer Hüttenamts zu Gleiwitz ..
Landesaufnahme zu Berlin
und keinen Ekel gegen den Geruch
d die Ord· seiclchecent hestten und di Stadt⸗Sekretär zu Konitz.
olizeisergeant zu Neuwi
mee⸗Corps.
Forstaufseher zu Witzenhause
Kreis⸗Wundärzte der Kreise Mettmann und Mörs Kreis⸗Thierarzt des Kreises Mohrungen . . . .. 7g
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Heilsberg Kreis⸗Thierarzt des Kreises Ragnit.
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Adelnau Kreis⸗Thierarzt des Kreises Oletzko
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Jerichow II. . . . . . Kreis⸗Tbierarzt des Ostpriegnitzschen Kreises . . . . 8 Kreis⸗Thierarzt des Kreises Zauch⸗Belzig . . . 8 8
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Cammin ““
Rektor an der Stadtschule zu Bärwalde N./M. 3. Lehrer an der Nebenschule zu Berlinchen “ Rektor an der evang. Stadtschule zu Calau .
Lehrer an der Stadtschule zu Drossen . . . . .. 2 ve⸗ an der Königl. Gewerbeschule zu Halberstadt Lehrer an der dreiklassigen ev. Elementar⸗Mädchenschule
Mehrere Zeichner bei der Topographischen Abtheilung der
Beigeordneter, Syndikus und besold. Stadtrath zu Tilsit Besold. Beigeordneter zu Landsberg a/W. . . . . . . Sekretär beim Kreis⸗Ausschuß zu Gerdauen . . . .
Kanzlei⸗Vorsteher beim-Magistrat zu Burg . . . Kassen Afsiftent der Kommunalkasse zu Wittstock Stadt⸗Sekretär zu Mühlhausen i. ““ Aktuar an der Landarmen⸗Anstalt zu Landsberg a./W. Kanzlist beim Königl. Salzamt zu Schöͤnebeck . . . . Gehuͤlfe an der Kreiskasse zu Perleberg . . . . . . “
Hausvater ꝛc. an dem Armenhause zu Zachan i./ P.
Th.
Portie bei dem Königl. “ zu Friedrichshütte 2 .⁴ 2. 2 .
Krankenwärter an dem städtischen Krankenhause zu Bunzlau.
173. 75 20/2. 75 6/3. 75 10./3. 75 28./2. 75 17./2. 75
1““ 9./3. 75
je 200 Thlr. 600 Mark und 600 Mark Zuschuß. 200 Thl
r. und 100 Thlr. Zuschuß. 900 Mark und 300 Mark Zuschuß. 300 Thlr.
300 Thlr.
und 200 Thlr. Zuschuß. 200 Thlr.
1/3. 75 14. 75
1./3. 75 25./3. 75
4./3. 75 2./3. 75
2,/3. 75 20 /2. 75 1./4. 75 2/3. 75
24./3. 75
200 Thlr. und 100 Thlr. Zuschuß.
600 Thlr. 7)3. Wohnung und Garten. 1800 Mark. 23./2. 75
je 900 Mark. — 750 Mark und 75 Mark — Miethsentschädigung. etwa 500 Thlr. und freie 20./2.
Wohnung.
275 Thlr. 2100 — 2700 Mark.
27./2. 75
1./3. 75 25./2. 75 10./3. 75
1,/3. 75 64. 75 31/3. 75
500 Thlr. 1350 Mark. 1050 Mark. 400 Thlr. 2300 Mark. 1650 Mark.
83 . .
216 Mark, 72 Mark, freier — Wohnung und Hausgarten⸗ benutzung.
720 Mark.
900 Mark und 180 Mark Wohnungs⸗Entschäd. 720 Mark u. Emolumente ꝛc. —
900 Mark 110,3. 75 27
1./3. 75
. . 2