1875 / 46 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Feb 1875 18:00:01 GMT) scan diff

1“ Land⸗ und Forstwirthschaft. 8 Nachdem die Rinderpest im Kreise Lyck (Regierungsbezirk Gumbinnen) erloschen ist, hat die Königliche Regierung zu Königs⸗ berg das in Ergänzung der Verordaung vom 25. Juli 1873 erlassene Verbot vom 18. Januar cr., betreffend die Ein⸗ und Durchfuhr aus rufsischem Gebiete b. von allen von Wiederkäuern abstammenden hierischen Theilen in trockenem Zustande, c. von Dünger, Rauhfutter, Stroh, gebrauchten Stallgeräthen, Geschirren und Lederzeugen, d. von unbearbeiteten Haaren, Borsten und Wolle, e. von gebrauchten Klei⸗ dungsstücken für den Handel und Lumpen aufgehoben.

Gewerbe und Handel.

Behufs der Erweiterung des in Berlin Wilhelmestraße Nr. 79/80 belegenen Dienstgebändes des Handels⸗Ministeriums ist der Ankauf zweier anstoßender Parzellen des ehemals Gräflich Voß⸗ schen Grundstücks in der neu angelegten Voßstraße für die durch den Staatshaushalts⸗Etat des Jahres 1874 der Bauverwaltung zur Verfügung gestellten Summe von 179,299 Thlr. bewirkt. Um den auf 876,000 überschläglich berechneten Bau beginnen zu können, ist im Etat für das Jahr 1875 als erste Rate ein Betrag von 450,000 zum Ansatz gebracht.

Zur Errichtung eines neuen Gebäudes an Stelle der Werder⸗ schen Mühlen in Berlin zur Aufnahme der Dienstlokalien der tech⸗ nischen Baudeputation, der Bibliothek derselben und der Bau⸗Akade⸗

mie, einer Dienstwohnung für den Direktor der letztern des Beuth⸗ Schinkel⸗Museums und geräumiger Verkaufsläden für die Porzellan⸗ Mannfaktur ist als erste Rate der auf 540,000 Thlr. berechneten Kosten der Betrag von 130,000 Thlr. durch den Staatshaushalts⸗ Etat des Jahres 1874 (Kapitel 9 Titel 51 des Extraordinariums der Bauverwaltung) zur Verfügung gestellt worden. Es lag in der Ab⸗ sicht, dieses in monumentalem Stil zu errichtende Gebäude auf einer gegen die thatsächlich bestehende etwas vorgerückten Baufluchtlinie zu erbauen, dergestalt, daß die jetzt vermißte Parallelität zwischen der⸗ selben und der Flucht des gegenüberliegenden sogenannten rothen Schlosses (Nr. 1 und 2 an der Stechbahn) hergestellt worden wäre. Bei der von der Stadtgemeinde mit Staatsbeihülfe durchzeführten Ver⸗ breiterung der betreffenden Straße (damals an den Werderschen Müh⸗ len genannt) war jedoch der erstern Seitens der Staatsbehörden die Zusicherung gegeben worden, daß ohne Zustimmung der städtischen Behörden das vor den Werderschen Mühlen belegene Terrain nicht bebaut werden solle. Die hiernach erforderliche Zustimmung zu dem beabsichtigten Vorrücken der Baufluchtlinie ist versagt worden. Um die gebotene Parallelität der beiderseitigen Baufluchtlinien gleichwohl thunlichst herbeizuführen, ist jetzt eine theilweise Zurück⸗ verlegung der Fluchtlinie des Neubaues nöthig, welche eine Verringe⸗ rung der Baustelle zur Folge, hat und von der Unterbringung der technischen Baudeputation in dieses Gebäude abzusehen nöthigt. Für letztere wird in dem in der Voßstraße aufzuführenden Erweiterungs⸗

bau des Dienstgebäudes des Handels⸗Ministeriums

aum geschafft werden, was auch an und für sich im Interesse der unmittelbaren Nähe der beiderseitigen Geschäftsräume das Zweckmäßigere ist.

Die Kosten des Baues verringern sich hiernach gegen das frühere Projekt bis auf den überschläglich ermittelten Betrag von 1,220,000 Um das inzwischen weiter vorbereitete und dringlicher gewordene Pro⸗ jekt entsprechend fördern zu können, ist eine zweite Rate von 30,000 im Etat für das Jahr 1875 zum Ansatz gebracht worden.

Der Verwaltungsrath der Berliner Cichorien⸗Fabrik hat die Dividende für das letzte Geschäftsjahr auf 12 ++ fest⸗

gesetzt.

Antwerpen, 22. Februar. In der heute fortgesetzten Wollauktion waren 1609 Ballen Buenos⸗Ayres⸗Wolle angeboten, von denen 1526 Ballen verkauft wurden. Außerdem waren 365 Ballen Montevideo⸗Wolle angeboten, welche sämmtlich verkauft wurden. Die

Auktion war ziemlich belebt; Preise unregelmäßig.

Verkehrs⸗Anstalten. Wie die „N. fr. Pr.“ mittheilt, sind die Vorarbeiten für die Linie Temesvar⸗Orsova der Oesterreichischen Staatsbahn so weit vorgeschritten, daß die Aufnahme der Bauthätigkeit im Laufe des Sommers sicher erwartet wekden kann; auf der Strecke Chotzen Braunau sind die Arbeiten so weit gediehen, daß die Eröffnung dieser Linie wahrscheinlich Ende Juni stattfinden kann.

Der VI. Kongreß deutscher Landwirthe.

8 Im weiteren Verlaufe der ersten Sitzung, über die wir in der gestrigen Nummer berichteten, erstattete Hr. v. Diest⸗Daber, nachdem der Ober⸗Appellations⸗Rath v. Lenthe⸗Lenthe sein Referat über die Steuerfrage beendet, Bericht über die Kommunal⸗ steuerfrage. Redner verlas schließlich eine von ihm formulirte Resolution, die jedoch nicht die Zustimmung des Kongresses erlangte.

Schluß der Sitzung 2 ½ Uhr.

Die zweite Sitzung des Kongresses deutscher Lanwirthe wurde heute Morgen 10 ½ Uhr durch den Pelstzenden Herrn von Rath⸗ Lauersforth, eröffnet. Die vertheilte Präsenzliste enthielt 140 Namen, 17 Vereine haben Vertreter zu den Verhandlungen entsandt.

feneg Schriftführer fungiren die Herren Dr. und Dr. Cohn⸗Martiniquefelde.

Der Kongreß trat in den ersten Punkt der Tagesordnung ein: Zweck und Wirkungskreis des Kongresses deutscher Landwirthe. Be⸗ rathung über die §§. 1 bis 3 des vom Ausschusse vorgelegten Sta⸗ tutenentwurfes. Referent: Graf Zedlitz⸗Trützschler⸗Großenbohrau, Korreferent: Ober⸗Appellations⸗Rath a. D. v. Lenthe⸗Lenthe.

Graf Zedlitz⸗Neukirch erklärte, daß der Ausschuß der Ansicht ge⸗ wesen, daß eine Revision der Statuten, besonders über den Zweck und Wirkungskreis, dringend nsthig gewesen sei, und lege sie in nachstehen⸗ den Paragraphen zur Beschlußfassung vor:

§. Der Kongreß deutscher Landwirthe bezweckt eine freie Ver⸗ einigung der Landwirthe des Deutschen Reiches, um gegenseitige Ver⸗ ständigung und allseitige Aufklärung über ihre Interessen und deren Wahrnehmung herbeizuführen. 1

§. 2. Der Kongreß macht vorzugsweise die in Beziehung zur Landwirthschaft stehenden Fragen der Gesetzgebung und Volkswirth⸗ S zum Gegenstande feiner Berathung, Beschlußfassung und

uträge.

8 3. Der Kangreß betrachtet es als seine Aufgabe, mit dem deutschen Landwirthschaftsrathe durch Vermittelung seines Ausschusses ein den beiderseitigen Bestrebungen förderliches Einvernehmen herbei⸗ zuführen. 1 8 hün Beschlüsse werden, so weit nicht ausdrücklich etwas Anderes vom Kongresse bestimmt ist, dem deutschen Landwirthschaftsrathe über⸗ wiesen. Was die Bedürfnißfrage des Kongresses betreffe, so sei sie namentlich seit der Begründung des deutschen Landwirthschaftsrathes in Frage

estellt worden. Hr. v. Benda habe zwar gewünscht, daß sein im Ausschusse abgelehnter Antrag nicht zur weiteren Diskussion komme, allein das gesprochene Wort sei in weite Kreise gedrungen. Der deutsche Land⸗ wirthschaftsrath sei aus dem Bedürfnisse hervorgegangen, für den Verkehr mit den Behörden eine geeignete Vertretung zu besitzen, derselbe habe sich

Birner⸗Regenwalde

seiner Aufgabe mit Eifer unterzogen und sich ihrer gewachsen gezeigt. Er sei, wenn er auch von den Centralvereinen gewählt werde, dennoch aus dem Kongreß hervorgegangen und könne dieser befruchtenden Quelle nicht enthehren. Die einzelnen Vereine seien oft nicht im Stande, für allgemeine Fragen ein Urtheil mit der nöthigen Objekti⸗ vität zu geben. Das Bedürfniß nach einer landwirthschaftlichen Ver⸗ tretung sei in letzter Zeit stets gefühlt worden, die richtige Wahrneh⸗ mung der Interessen sei erst durch den Kongreß erfolgt. Einen gemeinsamen Sammelplatz für Alle, welche gleiche Zwecke ver⸗ folgen, ein Forum, auf welchem alle deutschen Landwirthe sich treffen, das solle der Kongreß deutscher Landwirthe sein. Was die vorgelegten drei Artikel betrifft, so sei zu bemerken, daß freie Ver⸗· einigungen im Leben hochentwickelter Völker stets eine freiwillige Theilnahme des Bürgers am Staatsleben bedeute und als eine Quelle gesunden Fortschritts betrachtet werden könne. Eine solche Vereinigung folle Niemand verschlossen sein, sie solle aber auch Niemandes Do⸗ mäne sein, manche Idee müsse aufgegeben, manches Vorurtheil hier⸗ bei beseitigt werden. (Schluß des Blattes.)

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Der Akklimatisations⸗Verein. 1 imatisations⸗Verein hielt am Sonnabend Abend im Bürgersaale des Rathhauses seine dies jährige Generalversammlung ab. Der Verein hat im vergangenen Jahre seine Thätigkeit der Seidenzucht, dem Anbau ausländischer Nutzpflanzen und der Anzucht fremdländischer Gehölze gewidmet. Von Seidenspinnern sind beson⸗ ders der chinesische Eichenseidenspinner, der japanische Maulbeerbaum⸗, Grün⸗ und Weißspinner und der japanische Eichenseidenspinner ge⸗ züchtet worden. Was den Anbau ausländischer Nutzpflanzen anbetrifft, so sind die erzielten Resultate recht ersprießlich gewesen. Das Ver⸗ zeichniß der im Frühjahr zur Vertheilung gelangten Sämereien um⸗ faßte 211 Nummern. Im Jahre 1873 hatte der Verein die Be⸗ wirthschaftung eines eigenen, ungefähr 2 Morgen großen Versuchsfeldes bei Charlottenburg in die Hand genommen. Aus finanziellen Rück⸗ sichten mußte jedoch der Verein dieses Feld, wieder aufgeben, hat aber durch die Huld seines Mitgliedes, Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl ein Terrain auf dem Rittergute Düppel zur Verfügung überwiesen erhalten. Unter Leitung des Prinzlichen Gärtners Jabusch sind auf diesem Versuchsfelde 270 der verschieden⸗ artigsten Nutzpflanzen und Gemüse kultivirt worden. Um diesen An⸗ pau durchzufuhren, hat der Verein zu dem ihm ursprüönglich über⸗ lassenen Areal lehmigen Sandboden noch eine Parzelle Wiesenbodens hinzugenommen, so daß auch dieses Feld gegen 2 Morgen Unter den Hülsenfrüchten waren es besonders Erbsen, Bohnen, Linsen und Erven, unter den Getreidearten Gerste (13 Sorten), Hafer (19 Sorten), die einen zufriedenstellenden Ertrag lieferten. Die Gemüse⸗ und Küuͤchenpflanzen, fast sämmtlich französischen Ursprungs, waren in 28 Sorten vertreten und gediehen, mit Ausnahme zarter Gurken⸗ pflanzen üppig; es werden gezogen Blumenkohl, Spinat, Zwiebeln, Kohlrüben, Kürbis, Kartoffeln (136 Sorten), von Futterpflanzen sind neue Sorten Mais, Luzerne und Wicke zu nennen. Eine Sendung aus Philadelphia bot dem Verein Gelegenheit, die Anzucht fremd⸗ ländischer Gehölze! zu betreiben und führte zur Anlage von Baum⸗ schulen und Foꝛstgärten. Auch die Berichte über die vom Vereine im früherer Zeit vertheilten seltenen Ziergewächse aus Port Natal auten dergestalt günstig, daß hieran Hoffnungen für „spätere Einführung geknüpft werden dürfen. Um einen Beweis über die erzielten Resultate seiner Thätigkeit dem Publikum zu liefern, at der Verein im September v. J. seine fünfte große usstellung veranstaltet. Ein wie hohes Interesse die Vereinsmitglieder für die Ausstellung zeigten, geht aus den zahlreich eingegangenen Ehren⸗ und Geldpreisen hervor; bei der Vielseitigkeit der Ausstellung haben 38

Personen als Preisrichter fungirt und sich mit dankenswerthem Eifer ihrer Aufgabe erledigt. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat als Protektor des Vereins nicht allein einen werthvollen Ehrenpreis für die Ausstellung bewilligt, sondern beehrte dieselbe auch durch einen längeren Besuch und äußerte Höchst⸗ seine volle Befriedigung über die getroffenen Anordnungen. Der Mi⸗ nister für die landwirthschaftlichen Anzelegenheiten Dr. Friedenthal wohnte der Preisvertheilung bei, und der zahlreiche Besuch des Publi⸗ kums bewies, daß die Ausstellung vielseitigen Beifall gefunden hatte. Die Zahl der Mitglieder ist in stetem Zunehmen begriffen und beläuft sich gegenwärtig mit Einschluß der Ehren⸗ und korrespondiren⸗ den Mitglieder auf 262 Personen und 110 landwirthschaftliche, Garten⸗ bau⸗ und kulturwissenschaftliche Vereine.

Der Verein Berliner Künstler beging am Sonnabend den 20. Februar in den Reichshallen sein dies⸗ jähriges Winterfest. Die Vorkehrungen waren wohlüberlegt und glänzend getroffen: Zwei bequeme Treppen, rechts und links von der Orgel, die durch die dekorative Hinterwand des dargestellten Festspiels verhüllt war, vermittelten den Verkehr mit den geräumigen Galerien, der um so nothwendiger war, als sich alle Maßnahmen an Aufzügen, Tanz und Souper auf den einen Saal beschränkten. Bereits um 9 Uhr Abends vermochten Saal und Galerien nicht mehr die gläͤn⸗ zende Masse von Gästen zu fassen, deren Kostüme eine bis⸗ her nicht gesehene Pracht entfalteten. Daß ausnahmsweise die Damen mit ihrer Gegenwart das Künstlerfest schmückten, gab demselben außergewöhnliches Leben und Glanz.

Nach dem Erscheinen Ihrer Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin und Höchstderen Begleitung in der improvisirten Hofloge begann die Bühne ihre sorgfältig vorbereitete Thätigkeit. Es erschien ein dreiaktiges Festspiel von Jul. Wolff, „Sonnwendnacht am Rhein“, dargestellt von Mitgliedern des Vereins, von Frau Erhartt als Lurlei und Herrn Betz als Frauenlob. Till Eulenspiegel, Frauenlob, ein Maler, Vater Rhein, Lurlei, Herold Main, die Mosel, Markobrunner Wein, ein Domdechant von Hochheim u. a. m. das wogte Alles in anregend schwungvoller Form und Gestalt durch einander. Ein prächtig arrangirter Festzug, der sich dem Festspiel anschloß, rief den verdientesten Beifall wach. Nach dem darauf stattfindenden Mahl entwickelte sich ein glänzendes Leben voll Lust und Laune, das in der Pantomime „Des Künstlers Traum“ oder „Bei Lichte besehen“, von E. Jacobson, die mit zündendem Humor dargestellt wurde, reichen Ausdruck und frische Nahrung fand. Schließlich ordneten sich die bunten Schaaren zum Tanz, der erst bei vor⸗ gerückter Morg enstunde sein Ende fand.

Theater. 8

Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl besuchte am Sonn⸗ abend die Vorstellung der „sieben Raben“ im Viktoriatheater.

Im Wallnertheater sind die durch Krankheit des Frl. Mila Roeder und des Frl. Ernestine Wegner bisher unter⸗ brochenen Aufführungen der Offenbachschen Operette „Schönrös chen“, am Sonntag, nach völliger Genesung der beiden Künstlerinnen, wie⸗ der aufgenommen worden und werden nun dauernd das Repertoir beherrschen. Am Mittwoch findet das Venefiz des Frl. Mila Roeder statt. Die beiden anderen Hauptrollen befinden sich nach wie vor in den Händen des Frl. Wegner und des Hrn. Helmerding, welche neben der Gastin hauptsächlich zu dem außerordentlichen Erfolge der Operette beitragen. 1

Die Theilnahme des Publikums für das Gastspiel des Hrn. Friedmann im Stadttheater steigert sich derartig, daß bereits am Sonntag Vormittag sämmtliche Plätze vergriffen waren, sogar das Orchester geräumt werden mußte. Für die heutige Wiederho⸗ lung des Trauerspiels „Richard III.“, liefen die Bestellungen der Billets am Sonntag so zahlreich ein, daß ebenfalls ein ausverkauftes Haus für diesen Tag zu erwarten steht. Fräulein Kathi Frank wird ihr Gastspiel am Stadttheater am 4. März beginnen; die ersten Rollen sind „Maria Stuart“ und „Sappho.“

Octave Feuillets Sphinx, in welcher Fr. A. Janisch ihr Gastspiel im Residenztheater fortsetzt, ist im vergan⸗ genen Frühjahr im Theatre - Français iu Paris zum ersten Male aufgeführt und besonders durch das effektreiche Spiel der Demoisselle Croizette als Blanche berühmt geworden. Die „Sphinx“, Blanche von Chelles, die Schwiegertochter eines Admirals, die von ihrem Gatten getrennt, im Landhaufe ihres Schwiegervaters in rauschenden Vergnügungen und umgeben von zahlreichen Verehrern lebt, gilt einem derselben, dem Lord Astlev, als ein „Pro⸗ dukt der Ueberzivilisation“, als ein durch verkehrte Erziehung blasirtes Wesen, das nun an Außergewöhnlichem noch Genuß finde. Hr. v. Save gny hält die Sphinx sogar für den verabscheuungswer⸗ thesten Typus der leidenschaftlichen Weltkinder, die nur dem Vergnü⸗ gen in der sündhaftesten Gestalt leben. Der Schlüssel zu dem Räthsel der Sphinx ist ihre heimliche Liebe zu Hrn. v.[Savigny, die sie im Rausche der Vergnügen vergebens zu vergessen sucht. Das Drama entwickelt sich an dem Hervorbrechen dieser Leidenschaft; die Sphinx reißt Hrn. v. Savigny zur Untreue gegen seine Gattin Bertha fort, erliegt aber dann der moralischen Größe ihrer unglücklichen Neben⸗ buhlerin und löst das Räthsel, indem sie sich durch Gift tödtet, wel⸗ ches sie in einem Ringe unter dem Bilde der Sphinx verborgen bei sich trägt. Das Drama ist bei der Inscenirung und Aufführung im Residenztheater in seinen Dissonanzen gemildert, aber immer noch höchst effektreich, spannend in der Entwickelung und von psychologischem Interesse, so daß es auch das deutsche Publikum trotz mancher abweichender An⸗ schauungen fesselt. Fr. A. Janisch gieht durch ihr ausgezeichnetes Spiel den Schlüssel zur Lösung des Räthsels der Sphinx; ihr stehen alle Mittel zu Gebote, die der Dichter des Dramas bei der Sphinx

vorausgesetzt hat, ganz besonders die hinreißende Kraft der Leiden⸗ schaft und die Macht der Tragik. Ihrem Spiel wird mit Recht der lebhafteste Beifall zu Theil. Ihre Nebenbuhlerin Bertha, Frl. Ramm, genügt den großen Anforderungen, welche die Rolle nament⸗ lich im letzten Akt an die tragische Kraft der Darstellerin stellt. Hr. Keppler faßt den Savigny nicht ganz nach den Absichten des Dich⸗ ters auf, bewährt sich aber auch 89 als denkender und befähigter Künstler. Unter den uͤbrigen Darstellern find noch die Hrn. Schön⸗ feld (Lord Astley) und Pittmann (Admiral) ervorzuheben. Die

Das Lustspiel: „Rezept gegen Hausfreunde“ von einen Anonymus wird hier am Residenztheater zur Aufführung ge langen. Fernere Novitäten an dieser kopf“, Lustspiel nach dem Französischen, Crisafulli. .

Das Nationaltheater wird den „Sommernachts⸗ traum“ mit ganz neuer szenischer Einrichtung zur Aufführung brin⸗ gen. Das Gastspiel der Fr. Marie Swoboda in dieser Woche fällt eingetretener Hindernisse wegen aus.

Das Belle⸗Alliancetheater entwickelt einen unermüdlichen Eifer in der Vorführung von Novitäten. Gleich nach dem „Großen Krach“ wird „Der Staatsanwalt“ von Mels in Scene gehen, worin die HH. Wiesbeck, Bennemann und Denzau und Fr. Meysel⸗ Galster im Besitz der Hauptrollen sind. Besondere Anziehung ge⸗ winnt diese Vorstellung dadurch, daß Fr. Becker⸗Heltzig nach beinahe zweimonatlicher durch ihre Krankheit verursachten Pause zum ersten Mal darin wieder auftreten wird.

und „Das Idol“ vo

Heute am 23. Februar sind 25 Jahre verflossen, seitdem der Ge⸗ schäftsführer des Circus Renz, Hr. A. Uhlmann, sein Amt ange⸗ treten hat. Hr. Direktor Renz hat seinem pflichttreuen Beamten aus Anlaß der Feier heute eine Benefizvorstellung bewilligt. Der Gesundheitszustand des Frl. Melanie Neiwit, welche bekanntlich im Circus Renz vor etwa vier Wochen vom Pferde fiel, schreitet unter einer geschickten ärztlichen Behandlung rüstig fort; die junge Dame kann sich jetzt, nachdem der Gypsverband abgenommen wurde, im Zimmer an zwei Stöcken fortbewegen.

Die Vertrauensmänner des „Landkreises Berlin“ traten am Montag Abend zu einer dritten Berathung zusammen, die vom Vor⸗ sitzenden, Dr. Mendel⸗Pankow mit der Mittheilung eröffnet wurde, daß die beabsichtigte allgemeine Versammlung am nächsten Sonntag Nachmittag 4 Uhr im Bürgersaale des Rathhauses stattfinden werde.

Die Versammlung nimmt die vertagte Abstimmung über einzelne Paragraphen wieder auf und zwar zunächst über §. 1. Für den an⸗ geregten Gedanken der Inkommunalistrung sprechen sich aus Rum⸗ melsburg, Stralau, Schöneberg, Niederschönhausen, Lichtenberg, Fried⸗ richsberg, Reinickendorf, Pankow, Boxhagen, Lichterfelde und Giesen⸗ dorf; gegen die Inkommunalistrung stimmen: Friedrichsfelde, Wil⸗ mersdorf, Friedenau, Hohenschönhausen, Steglitz und Köpenick. Die Frage, ob uͤberhaupt eine Provinz Berlin zu bilden sei, hatte die Ver⸗ sammlung bereits früher einstimmig bejaht. Bei der Frage, ob der neue Landkreis in einen oder zwei Bezirke zerfallen solle, entscheidet sich die Versammlung für einen ungetheilten Kreis. Die Frage, ob noch andere Ortschaften zur Provinz hinzugeschlagen oder von derselben gestrichen werden sollen, wird mit dem Bemerken erledigt, daß über diese rein sachliche Verwaltungsfrage allein die Staatsregierung zu entscheiden habe. Der letzte Passus, der die Kreisordnung im Land⸗ kreise einführt, wird mit allen gegen eine Stimme abgelehnt; die Versammlung nimmt dagegen folgenden Passus auf: Die Kreisver⸗ tretung soll zusammengesetzt werden wie in Berlin die Stadtverordne⸗ ten⸗Versammlung.

Aus Süddeutschland, 21. Februar, liegen folgende Witte⸗ rungsnachrichten vor: In den oberen Theilen Süddeutschlands sind, zum Theil noch in den letzten Wochen Schneemassen gefallen, wie sie seit vielen Jahren nicht erlebt wurden. Die vielen Nord⸗ deutschen bekannten Orte Sonthofen, Oberstdorf und Hindeland im Allgäu stecken derart im Schnee, daß derselbe hier und da bis zum ersten Stockwerke hinaufreicht. Auf dem prächtigen „Grünten“, dem allgäuschen Rigi, liegt der Schnee stellenweise 20 bis 25 Fuß tief. Leider ist der Wildstand durch die außerordentliche Strenge des dies⸗ jährigen Winters aufs schwerste geschädigt; besonders Hirsche un Rehe sind massenhaft zu Grunde gegangen. Auch auf den Schweizer Bergen liegen ganz ungewöhnliche Schneemassen. Der Schwarzwald steckt vollständig im Schnee und das ganze württembergische Land liegt unter einer einzigen Schneedecke. Erst von Heidelberg abwärts ist das Rheinthal der Hauptmasse nach schneefrei. Auf hohen Wasser⸗ stand des Rheins und seiner Meschftaffe⸗ sowie der Donau, wird man sich dieses Jahr gefaßt machen müssen.

Aus dem untern bayerischen Walde wird geschrieben: Vom ersten Schnee angefangen, den wir hier am 11. November er⸗ hielten, blieb der Schnee ununterbrochen liegen und vermehrte sich in schauderhafter Weise. Selbst auf der Straße giebt es Stellen, bei denen die Pferde bis an den Bauch in Schnee gerathen. An manchen Stellen, z. B. bei Siebenellen, ragen nur die Schornsteine aus dem Schnee empor; an anderen Stellen trifft man Wegweiser, deren Quer⸗ stangen kaum über den Schnee sich erheben. Die Postverbindung zwischen Freyung und Grafenau kann schon seit einiger Zeit nicht mehr regelmäßig bewerkstelligt werden, da der Postschlitten in der Woche etliche Male nicht mehr durchdringen kann. Noch ist keine Hoffnung auf ein baldiges Aufhören des Schneiens. Sonst ist viel Schnee des Waldlers Lust, weil er bei demselben das Holz von seinen Bergen herunter bringen kann; seit einiger Zeit aber mußten die Holzleute wegen des zu massenhaften Schneefalls ihre Fahrten einstellen, denn in den Bergen, wie z. B. am Lusen und Rachel liegt der Schnee 10 15 Fuß hoch. 1

New⸗Yorker Zeitungen zufolge war der Winter in fast jedem Theile des amerikanischen Kontinents ein ausnahms⸗ weise strenger. In Neu⸗Mexiko erfror jüngst ein Kutscher auf dem Bock seines Wagens. In Arizona folgte einer fast tropischen Hitze eine heftige Kälte, und Schnee fiel in Ortschaften, wo man ihn bis⸗ her nicht gekannt hatte. Die Ebenen von Kalifornien wurden über · schwemmt und die Berge bedeckten sich mit Schnee. In Wyoming gefroren Spirituosen unter freiem Himmel. Selbst auf den Sand⸗ wichs⸗Inseln wurde eine ungewöhnliche Kälte verspürt.

Nach dem neuesten Badeblatt für Wiesbaden betrug der Fremdenbesuch im Jahre 1875 am 20. Februar bereits 440 Personen.

I

Berlin: Redacteur: F. Prehm. * Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

1 Drei Beilagen

Ausftattung des Stuücks ist glänzend.

(einschließlich Börsen⸗Beilage)

Bühne sind: „Kapitan Murr

nesnn..

Königreich Preußen. eventuelle autender Kreisobligationen des Kreises Allenstei

Kreise n bis zum B von 898,09, Aase See c - en⸗. III. Emisstork. Pom 19. De 67 1 Wir Wilhelm, zember 1874.

von Gottes Gnad zni Pr 1“ Nachdem von der Kreisve laden Könis von Preußen zc

8— 8 8 vom 20. Februar und 1. Oktober d. zur Einlösung der auf Grund Un 868 8 Ges. Samml. S. 56 82 529 ausge findlichen fünfprozentigen Kreisobligati 399,000 Reichsmark aus dem Reichs⸗Invaltden wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisv

C

ein Dahrlehn

rsammlung,

zu diesem Zwecke auf Verlangen der Verwaltung des Reichs⸗

ali ds r htsnachfolgers auf j In lautende, mit Zinscoupons versehene, sowohl Be dens d Giha⸗

unkündbare Obligatiouen zu elcher dem noch nicht getilgten also von höchstens 399,000

da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch

Invalidenfonds resp. dessen Rech

biger als auch Seitens des Kreises einem Gesammt⸗Nvminalbetrage, w Betrage der Schuld gleichkommt Mark, ausstellen zu dürfen,

der Schuldner etwas

3 r Sch zu erinnern gefund B8. in Gemäßheit n gefunden hat,

des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni Mark, in Buchstaben: „Dreihundert neun und Reichswährung nach der Rechtsnachfolgers über die Za gen nach dem anliegenden S Kreissteuer mit vier und ein halb Prozent nach der durch das Loos zu bestimmenden Jahre der Ausgabe der Obligationen ab einem und höchstens sechs Prozent Schuldkapitals unter Zuwachs b zu Selch sind, herrliche Genehmigung mit der rechtlichen Wi h hHerrliche Genehmigung mit de hen Wirkung ertheilen W Se eeaase die daraus vbö“ veechn

di ber g des Eigentht. veise ürfen, . 8 nace bectrag genthums nachweisen zu dürfen, geltend

Durch vorstehendes Privilegium, wel i

b hende v i, lches. )

Rechte Dritter ertheilen, wird für die B

Obligati 8es die Befriedigung der Inhaber der Obligationen eine Gew.⸗ g9 S S8 3 vomhaeh. ie Gewährleistung Seitens des Staats nicht über⸗

Urkundlich unter Unserer Hoͤchsteigenhändige ; beigedructem Königlichen ““ Unterschrift und Gegeben Berlin, den 19. Dezember 1874.

Wilhelm. Camphausen. Graf Eulenburg. Achenbach. Provinz Preußen.

Obligation des

8—

Negierungsbezirk Köni Allensteiner Kreises gsberg. Emission

übe Mark Reichswähru G Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrli wstegi geferti andesherrlichen 2 le 1 (Amtsblatt der Fönchkichlch ö 49ö“ . 1 u“ er. Sei und bb vro 187 Stiten- 1 id Fite ) uf Grund der Kreistagsbeschlüsse vom 20. Februar und 1. Hk⸗ I. wegen Aufnahme einer Schuld von 39Fchnn Mnd 1, dk⸗ 8 1114A“ des Kreises Allenstein Namens des Kreises . dcf für jeden Inhaber guͤltige, sowohl Seitens des Gläubi⸗ gers 111““ Verschreibung zu Darlehn 1 rk Reichswährung, welch den Kreis baar gezahlt ür ec 8 lcs 8 worden und mit vier und ein halb Prozent Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 399,000 Me 8 Jahre 1874 ab allmählich aus einem zu düchem Marh he schieht Lilgungsfonds von wenigstens Einem Prozent des ursprüng⸗ . hen nominellen Schuldkapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen 88 den getilgten Schuldverschreibungen. Der Kreis behält sich jedoch 2 85 vor, den Tilgungsfonds durch größere Ausloosungen bis 8 sec⸗ Prozent des urspruͤnglichen nominellen Schuld⸗ dpita Zu ver tärken. Die durch die verstärkte Amortisation er⸗ Sesen huchsen ebenfalls dem Tilgungsfonds zu Die jährlichen Amortisati erd d0 bezie ves 29o Fhrlic dbgemmdn, ionsraten werden auf 300 beziehungs⸗ Die Folgeordnung der Einlösung der Schuldv ib ir durch das Loos bestimmt. Die Auslo f e dgge gg 9 3 2 osun ab n Oktober jeden gfang 3 Die ausge oosten Schuldverschreibungen werden unter Bezei 8 Buchstaben, Nummern und Vetraͤge, sowie 88 . aeceicg üns ö 9 Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. 11 ekanntmachung erfolgt, spätestens drei Monate vor dem Fällig⸗ u in dem Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen F 8 s⸗Anzeiger oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, dem hee der Königlichen Regierung zu Königsberg oder dem an 8 en Stelle tretenden Organe, in je einem in Berlin und in Königs⸗ bexg erscheinenden öffentlichen Blatte. Sollte eines dieser Blätter bthen, so wird von der Kreisvertretung mit Genehmigung der Kö⸗ 88 88— Ferhee rnes Blatt substituirt und die Verände⸗ 8 eichs⸗ Königlich2 zische 2 käng dena ichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger is zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital und zwar A G um checth⸗ zu entrichten ist, wird es in halbjaͤhlichen Nerr nen u pril und am 1. Oktober, von heute angerechnet, mit vier und düag. Veaäeat läßfelsch in Uöbe verzinset. r Zinsenlauf der ausgeloosten Schuldverschrei di an dem für die Einlösung bestimmten W“ 1 Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße 8 gabe der ausgegebenen Zinscoupons, beziehungsweise dieser Schuld⸗ eeschreibung bei der Kreis⸗Kommunalkasse in Allenstein und den in bekannt gemachten Einlösungsstellen in erlin gsberg und zwar auch i m Eintri öeheim Celg eg Zeit. d te he n 8 ; t it der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld⸗ e sind auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren zuruͤckzuliefern. Für die fehlenden Zinscoupons Uen. er Betrag vom Kapitale abgezogen. Die gekündigten Kapital⸗ 8 welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungs⸗ sente 92 innerhalb vier Jahren, vom 1 8 ahres der Fälligkeit an gerechnet, ni 86n 88 süten z8 Gansen Ze Kreises. ufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter cdvers bngen Fefelg nhch der allgemeinen Gerichts⸗ 2 1 ite . seq. i j j j 8 nrch 2G F., i d. bei dem Koͤniglichen Kreis insccupons können weder aufgeboten noch amortifirt werden 2 18 0 sen demienicen, welcher den Verlust von Znch auwanf vor dene Pbch 5 9 Verjährungsfrist bei der Kreisverwaͤltung anmeldet und ver attgehabten Besitz der Zinscoupons durch Vorzeigung der Schuld⸗

5 35 3

zum Deutschen Neichs⸗

r Ausfertigung auf den Inhaber

rsammlung des Kreises Allenstein auf J. beschlossen

serer Privilegien vom 4. Janua und vom 16. April 188 8 gebenen und noch im Umlaufe be⸗ von fonds zu entnehmen,

zur Ausstellung von Obligationen zum Betrage von höchstens 399885

1 2 zi T s Mark“, welche in Apoints von 3000, 1500, 600, 300 und 200 üsen Bestimmung des Darleihers oder dessen Zahl der Schuldscheine jeder dieser Gattun⸗ chema auszufertigen, mit Hülfe einer Jährlich zu verzinsen und Folgeordnung jährlich vom mit jährlich wenigstens bgn 1131 on den getilgten Schuld⸗ durch gegenwäͤrtiges Printleginan Unsere .

Müͤller.

Beilage

Anzeiger und Königlich Preußi chen S

Berlin, Dienstag, den 23.

vorgekommenen Z ge Zinscoupons bis

8 zum gegeben. Für die

Talons.

Dessen zu Urkunde Unterschrift ertheilt. Allenstein, den . . ten

Provinz Preußen. Erster (.b

vom ten böis

tretenden Organe,

Berlin und in Königsberg gemachten Einlösungsstellen

den Kalenderjahres an

versehen werden.

Provinz Preußen.

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nalkasse zu Allenstein, mirten Inhabers der

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gegel weitere Zeit w jährige Perioden ausgegeben. 8 coupons⸗Serie erfolgt bei gegen Ablieferung des der Beim Verluste des Talons neuen Zinscoupons⸗Serie an den Inhaber der sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist. Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen V der Kreis mit seinem gesammten gegenw mögen und mit seiner Steuerkraft.

haben wir diese Ausfertigung unter unserer

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8 Kreisobligation des Allensteiner Kreises

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zu vierundeinhalb Pr. 1“ ”- Prozent Zinsen

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gabe in der Zeit vom2 3 8— enpfängt

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mit (in dhcatan sa Hhelabr .““ Kreis⸗Kommunalkasse zu Allenstein und den und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger oder an dessen Stelle Königlichen Regierung zu telle tretenden Organe, in je einem in erscheinenden öffentlichen Blatte bekannt

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1 er Kreisausschuß des Allensteiner Kreises

Dieser Zinscoupon ist ungülti Feldbetrag ni

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innerhalb 4 Jahren nach der Fälligkeit, vom Ien deeegage

Anmerkung: Die Nem hsate . wirh

8 erkung: tamensunterschriften können mit Lett Faesimilestempeln gedruckt werden; doch muß jeder

mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrollbeamten

Regierungsbezirk Königsberg.

a zur Kreisobligation des III. Emission.

Der Inhaber dieses Talons empfängt se ũ der Sb des öö Kernef befhn. Rügabe 8 5:2. Mark à vier und einhalb Prozent Zinsen, die Zinscoupons für die fünf Jahre 1 .bis EW“ sofern dagegen Seitens des als olchen legiti ern egiti⸗ Obligation kein Widerspruch ist. g

Der Kreisausschuß des Kreises Allenstein Anmerkung 1) Die Namensunterschriften mit Lettern oder

milestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Talon mi der eigenhändigen Namensunterschrift eines Ferkarbeaenen 8

2) Der Talon ist zum Unterschiede auf d 8 Wi den beiden letzten Zinscoupons 5

in nachstehender Art abzudrucken.

Februar

8

der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht

ommenen Zinscoupons gegen Quittung aus Mit dieser Schuldverschreibung sind usgezahlt werden

Schlusse des Jahres

älteren erfolgt die

11u“

zu der

III. Emission .. über . Reichsmark

ark Pfennige.

und späterhin .. Pfennigen bei de

in Berlin und in Königsberg.

lon Allensteiner Kreises.

“““ EqE111

Nrr ber

8. te Serie . bei der Kreis⸗Kommu⸗

davon abweichenden Lettern

9. Zinscoupon.

10. Zinscoupon.

Talon.

rofessor Dr. Baumstark.

13 Pn. Düngung, eer⸗ und Pflanzenbaulehre, fessor Dr. 1 bau, Professor Dr. Rohde.

ührdaphelte Huchführnng, Dr. Erklärungen der Versuche auf dem Versuchsfelde, 1 tische Uebungen im Bonitiren des Beßsac b 2- 13) Praktische landwirthschaftliche 5) Allgemeine Thierzuchtl 16) Pferdekenntniß, 8E11 bescla,. 8. und 7) Lehre von den inneren Krankheiten d t 18) Thierärztliche Klinik, Derselbe. per Haussängethiere, üchhei megng roduktionslehre, akademischer Forstmeist schafiliche Exkursionen, Derselbe. Hefftweiste ro

damit. fessor Dr. Rohde.

Gärtner Fintelmann. Dr. Dammann. beschlag,

Dr. Müller,

chweinebeständen,

reibu er sonst u glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf

.“ Universität Greifswald. Köͤnigliche staats⸗ und landwirthschaftliche Akademie zu Eldena Vorlesungen für das Sommer⸗Semester 1875. 3 8 Beginn am 12. April. 1) Ein⸗ und Anleitung zum 1. 2) Volkswirthschaftslehre I. 1 elbe. 3) Landwirthschaftsrecht, Memictö schsft 11“ wirthschaftliche Geraͤthe⸗ und Maschinenkunde trusky. 5) Bodenkunde, Professor Dr. Scholz. Dr. mit Ausschluß der Handelsgewä Rohde, 8) EE“ Dr,. 8 Hwohse Pr⸗

essor Dr. Trommer. 23) Uebungen im chemischen Laboratori 8 fessor Dr. Scholz. 24) Repititorium der o Väraateriae, hr 25) Physik, Professor Dr. Trommer. 26) Pflanzensystematik, Dr. Fessen. 27) Anleitung zum Bestimmen der Pflanzen 28) Anatomie und Physiologie der Pflanzen Setanische. srkarstonen, Derselbe. hre, Professor Dr. olz. 31) Uebungen im Besti silien, Derselbe. 32) Feldmessen und Nibelliren, Hest eeven der Fof. nigerode. 33) Landwirthschaftliche Baukunst, II. Theil, mit Demon⸗ strationen an den akademischen Gebäuden, akademischer Baumeister 34) Wege⸗ un E Landwirthe, Derselbe. ehrhülfsmitte „Als Lehrmittel dient vorerst die umfangreiche Gutswirt 1 rmn. v faltigen Bodenarten und ihren Serthvolen d zaft müt Vhäeki e bg Herbonsettanen 5 erläutern. In gleicher Weise werden die Vorträge über Technol durch die in der Wirthschaft betriebenen E“ 88

akademischen Studium, Direktor

Haeberlin. 4) Land⸗ II. Theil, Dr. Pie⸗ G 6) Ueber Bodenmelio⸗ Privatdozent. 7) Besondere

Pietrusky. 9) Wiesen⸗ 10) Landwirthschaftliche Bchi⸗Meser⸗ Pietrusky. 11) Demonstrationen und Prak⸗ und abwechselnd Demonstrationen, Pro⸗ und Gemüsebau, akademischer

Pferdezucht

und uf⸗ an lebenden

erselbe —. 19) Ueber Milchwirthschaft und Privatdozent. 20) Forstwirthschaftliche Fo r Wiese. 21) Forstwirth⸗ 22) Organische Experimental⸗Chemie,

v8” erselbe. f II. Theil, Derselbe. 29) 30) Mineralogie und Gesteins⸗

sie Gelegenheit bietet, die a dem Felde und im Stalle zu

.. halbjährige erden Zinscoupons f sans. werd au Die Ausgabe einer neuen Hanf⸗ der Kreis⸗Kommunalkasse zu Allenstein Zinscoupons⸗Serie beizedruckten Aushändigung der Schuldverschreibung,

nger erpflichtungen haftet ärtigen und zukünftigen Ver⸗

Regierungsbezirk Königsbe 8. ) Zinscoupon (I1.) Serie 8 8

Rück⸗ resp. die Zinsen der vor⸗ BbH

des betreffen⸗

ist immer in der Lage, wicht zu legen,

im Allgemeinen zu antworten, habe i ine V . beaft übe nin bems 1 ich keine Veranlassung; en, und eine neue Diskussion wird en bex. d eine Bemerkung ibase wichen edner greift das Vorgehen der daß sie nicht duldeten, g 8 Blätter, den Titel Kreisblatt führen.

ein Kreisblatt, welches dur amtlichen Blattes bekommt, 4

werbe, besonders durch die Brauerei und die Ziegelei und d E kursionen nach Greifswald und Stralsun ie Ziesele, aad cha n⸗ durch Exkursionen in die -“ g veranschaulicht. irthschaft getrennte, besonders bewirthschaftete Versuchsfeld gie 8 Studirenden Gelegenheit, Versuche, welche mit 5-8 LIe und mit dem Anbau neuer Pflanzenvarietäten gemacht werden, zu verfolgen. Die Versuchsställe und der Thierpark bieten Beobach⸗ has gücr 998 Züchtungsversuche ärztliche Klinik in den Krankenställen und in frei

Devartements⸗Thierarztes die Vorlesungen über Peeaczer nif bes. beschlag und Krankheiten der Hausthiere praktisch erläutert wer⸗ den. „Das chemische Laboratorium, das pflanzen ⸗physiologische 8 KherhEA sind zu praktischen uden eingerichtet. Als sonstige Lehrhülfsmittel dienen: die aka⸗ demische Bibliothek, das akademische Leseinstitut, die laense dhfchann⸗ liche „Modell⸗, Produkten⸗ und Düngersammlung, die Ackergeräthe⸗ und Wollprobensammlung, das physikalische Kabinet und die technolo⸗ gische Sammlung, die chemische Versuchsstation, das botanische Museum von Pflanzen, Samen und Früchten, die zoologische Sammlung, das mikroskopische Institut, das Mineralienkabinet, das anatomische Mu⸗ ves und die thierärztlichen Sammlungen, der botanische Garten das pomologische Institut nebst Obstmodellkabinet und die Gemüse⸗ Sämmtliche Vorlesungen und Demonstrationen werden in ldena gehalten. Den Studirenden, welche sämmtlich bei der Uni⸗ immatrikulirt werden, steht zu ihrer weiteren wissenschaftlichen usbildung das Recht zu, außerdem Vorlesungen an der Universität zu bören und alle wissenschaftlichen Hülfsmittel der Universität zu be⸗ nutzen. Die Akademie Eldena vereinigt somit in sich die Vorzüge der für sich völli ausgestatteten Akademie mit denen der Universität. Eigtretenden wird verlangt, daß er diejenigen Schul⸗ vorkenntnisse und 1 Gedankenreife besitze, welche zu dem Verständniß wissenschaftlicher Vorträge erforderlich sind, und falls er eigentlicher

Landwirth ist, daß er mindestens ein Jahr bereits in der landwirth

1 r Prari äti j i i bemn schaftlichen Praxis thätig gewesen sei. Doch kann von Letzterem dis

- pensirt werden und es findet keine Prüfung vor der Aufnal Der Kursus ist 2jährig, der Studirende verpflichtet 99 fhr nur auf ein Semester. Die Eintretenden müssen zum Zwecke der Immatrikulation ein obrigkeitliches oder obrigkeitlich bestätigte Sittenzeugniß oder ein Abgangszeugniß von einer anderen Lehr aus dem letztverflossenen Halbjahre mitbringen. Das intrittsgeld beträgt 6 Thlr., das Studienhonorar für das erste Semester 40 Thlr., für das zweite 30 Thlr., für das dritte 20 Thlr., für das vierte und jedes folgende Semester 10 Thlr Wohnung nehmen die Studirenden entweder in Eldena oder in Greifs wald in Privathäusern, Kost. bei den Gastwirthen oder bei Privat⸗ je nach frsier Wahl. Ausnahmsweise kann bedürftigen Studirenden, die sich ein Semester hindurch durch Fleiß und gut Führung ausgezeichnet haben, Erlaß des Honorars und Freitisch zuge⸗ standen werden. Die Kosten des Aufenthalts mit Einschluß des Ho⸗ norars, jedoch mit Ausschluß der durch Kleidung, Wäsche und Ver⸗ /nügungen entstehenden Ausgaben, stellen sich für einen sparsamen SStudirenden im ersten Jahre auf 270 310 Thlr., im zweiten Stu⸗ dienjahre auf 220 260. Nähere Nachrichten über die Einrichtun⸗ gen der Akademie Eldena enthält die durch alle Buchhandlungen zu 11.“ staats⸗ und landwirthschaftliche Akademie bei der Universität Greifswald, dargestellt von ihrem Direktor r. Baumstark, Berlin 1870.“ Auch ist der Unterzeichnete gern be⸗ reit, auf Anfragen weitere Auskunft zu ertheilen. 8 Gfae 8 S 1875. 1 er Direktor der K. staats⸗ und landwirthschaftlichen Akademie (. Geh. Reg.⸗Rath Dr. E. Baumstark. S

Landtags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 23. Februar. In der ttzung Be 1 3 gestrigen Sitzung d Hanb, der Abgeordneten bemerkte der Ministen des In⸗ Graf zu Eulenburg in Betreff der Vorwürfe, die bei S Seeeeng 88 Etats 1 Ministeriums des Innern gegen iverwaltung von Cöln erhoben w dem Al Dr. Wehrenpfennig: Fieiche Kncn daß die Vorwürfe, F ung erhoben sind, etwas bei den Haaren herbeigezogen Es mir vor, als ob heute über die ürtheils diskutirt wird, über dessen Tenor eigentlich die ganze ö einig ist, ich habe wenigstens von keiner Seite gehört daß ie Summe selbst abgesetzt werden soll. Wenn die Regierung in der Lage ist, für irgend eine große Stadt eine Vermehrung der Pöüttae enae, s erbitten, so wird sie sich unter den Umständen, wie sie jetzt iegen, immer auf die beiden Hauptfaktoren stützen: erstlich Ver⸗ der Bevölkerung und zweitens Agitationen gegen den Staat Städ. ka berall a otiv für die b angeführt werden. In diesem Sinne 16n inneheans 16 8 auch hier nur gebraucht worden. Ich habe heute zum er⸗ sten Male meine Aufmerksamkeit auf denselben gelenkt, aus meiner 6 ist er nicht geflossen; wahrscheinlich ist er aus dem Bericht der degierung in Cöln übernommen, und irgend eine andere Regierung 1er 1 e Ipüre, ven wehagern. der Polizeikräfte zu üernn ir enselben Passus suppediti 8 ei ir alle größeren Städte anwendbaren. 88 8 nega daß, b Polizeimannschaft, die hier gewünscht wird, nicht stattfi . Cöln ein Schutzmann auf 2000 Einwohner kommt, 11“ C auf ungefähr 1500 Einwohner kom⸗ ien würde. also immer n. ie V ä nißa g beane r noch die Vermehrung eine verhält⸗ iejenigen Wünsche, die in Bezug auf die Erhöhung der Polizei 13“ ausgesprochen sind, kann ich im Rinen teecolizei⸗ 25 fet füglich nicht die Polizeibeamten in Cöln ausnahmsweise ss her ste len als die Uebrigen, und zum Vorschlage einer Erhöhung er Polizeibeamtengehälter im Allgemeinen hat die Regierung bei sch nicht entschließen können. , Wie gesazt, ich sehe eigentlich keinen Widerspru e 1 sitionen selbst, und bitte Sie, dieselben eeee Sene die do⸗ Nauf die Bewilligung der Positionen mehr Ge⸗ lege als auf die Gründe der Bewilligung. Bei der Berathung über die geheimen Ausgaben ent⸗

die gegen die Worte der

wenn die Vermehrung

Minister des Innern dem Abg. Frhr. v. Schor⸗

Meine Herren! Auf die Expektorationen des Herrn Vorredners

vr so viel darüber ö. serer Ueberzeugung machen. Der Herr seiner Provinz an, 3ch aan 8— 28 tramontane Behörden so verfahren, es ist 1-A. .

seinen Titel den Stempel eines

ich will mal s

us korrekt, wenn die

schroffen Widerspruch mit

einen Inhalt in sich aufnimmt, der i den Maßregeln und der Ruffaffung 8

angrenzenden reichen Universi⸗ Das von der Guts⸗

während durch die

Arbeiten der Stu⸗