1875 / 57 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Mar 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Antiquitäten, welche im nächsten Herbste bei Gelegenheit der Feier des sechshundertjährigen Bestehens der nieder⸗ ländischen Hauptstadt veranstaltet werden soll. Die ältesten und reichsten Amsterdamer Familien haben aufs Bereitwilligste zuge⸗ sagt, möglichst zu dieser Ausstellung beizutragen, damit sie der natio⸗ nalen Gedenkfeier würdig ausfalle. Die Versammlung erwählte ein Ausführungs⸗Comité und ernannte 82 Präsidenten desselben Hru. B. J. Ploos van Amstel. Zum Ehren⸗Präsidenten des Comités wurde der Bürgermeister von Amsterdam ernannt.

Die englische Regierung macht bekannt, daß sie sich dafür entschieden habe, daß die beabsichtigte Nordpol⸗Expedition den Weg durch den Smiths⸗Sund nehme.

Die „Deutsche Zeitung“ in Porto⸗Alegre bringt aus der brasilianischen Provinz Amazonas folgende Notiz: „Bei der jüngst stattgehabten Exploration ist eine große, früher verschüttete „Aldsa“ (Dorf) entdeckt und mit großer Anstrengung durch Abgrabungen blos⸗ gelegt worden. Es ist ein großes Dorf, in dessen Kuinen zahllose Gegenstände vorgefunden wurden, die beweisen, daß die es bewohnenden Weiber das Kriegerhandwerk trieben. Durch diesen ethnographischen 58 wird also bewiesen, daß Orellana, der Entdecker des Amazonen⸗ tromes, die Wahrheit gesagt hat, als er versicherte, er habe an dem gewaltigen Strome Stämme gefunden, deren Weiber Krieger waren, woher der Name „Amazonenstrom“ kommt. Die Entdeckung ist auch in anderen Beziehungen da viele künstlich geschmückte Ge⸗ fäße ꝛc. vorgefunden wurden, die auf eine höhere Kulturstufe schließen lassen, als man im Allgemeinen voraussetzte.“

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Von Seiten des Vorstandes des Breslauer landwirth⸗ schaftlichen Vereins war, der „Schles. Ztg.“ zufolge, in der am 16. Februar d. J. stattgehabten Sitzung einstimmig beschlossen wor⸗ den, den Minister für landwirthschaftliche Angelegenheiten Hrn. Dr. jar. Rudolph Friedenthal zum Ehrenmitgliede des Vereins zu ernennen, und zwar, wie es in dem jetzt übersandten Diplom heißt: „Zum Zeichen unserer vorzüglichen Hochachtung und in aufrichtiger Anerkennung der besonderen Verdienste, welche Hochderselbe sich als Srenxbefister Verwaltungsbeamter, Abgeordneter und neuerlichst als Minister um die Wahrnehmug und Förderung der landwirth⸗ schaftlichen Interessen erworben hat, sowie in dankbarer Erinnerung der warmen Theilnahme an den Bestrebungen der provinziellen Ver⸗ einsthätigkeit.“ Auf dem kunstvoll ausgeführten Diplom sind ent⸗ sprechende Zeichnungen angebracht. Die Schrift umrahmen, in Ara⸗ besken verschlungen, mancherlei Früchte, Embleme des Ackerbaues, der Jagd, der Industrie u. s. w. Das Diplom wurde dieser Tage durch Oekonomie⸗Rath Korn als Vorstandsmitglied dem Herrn

inister in Berlin überreicht.

Das 3. März⸗Heft der „Forstlichen Blätter, Zeit⸗ schrift für Forst⸗ und Jagdwesen“ (Leipzig, Heinrich Schmidt und Carl Günther), hat folgenden Inhalt: I. Aufsätze. Zur Bor⸗ kenkäfer⸗Frage. Vom Königlichen Oberförster von Kujawa zu Hoyers⸗ werda in Schlesien. Eine Bauholzordnung vom Kaiser Leopold I. aus dem Jahre 1698. Mitgetheilt vom Kaiserlich Königlichen Forst⸗ assistenten August Böhm in Wien. Seltene Pelzthiere. Von Wildhagen. II. Bücheranzeigen. III. Mittheilungen.

Gewerbe und Handel.

Der diesjährige Verbandstag der (sogenannten Hirsch⸗ Dunckerschen) deutschen Gewerkvereine soll in den Osterfeier⸗ tagen, 28. und 29. März, zu Leipzig abgehalten werden.

Görlitz, 8. März. (W. T. B.) In der am Sonnabend statt⸗

ehabten Sitzung des Aufsichtsraths der Aktiengesellschafz lückauf wurde beschlossen, für das Jahr 1874 eine Dividende von 8 % zu vertheilen.

Wien, 8. März. (W. T. B.) Ueber die Bilanz der Kreditanstalt verlautet heute gerüchtweise, daß die Abschreibungen auf 2,350,000 Fl. erhöht werden und die Superdividende nur 3 Fl.

betragen soll. Verkehrs⸗Anstalten.

Die Nr. 18 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ ahn⸗Verwaltungen hat folgenden Inhalt: Das Bahnpolizei⸗ Reglement für die Eisenbahnen Deutschlands. Berliner Briefe: Reichseisenbahngesetz, Tariffrage, Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburg, Saal⸗ bahn, Breslau⸗Freiburger Prioritäten. Oberschlesische Bahnen

(Bilanz pro 1874). Oesterreichisch⸗Ungarische Korrespondenz: Re⸗ gierungspolitik, Interpellationen, Vorarlberger Bahn, 4. Personenklasse, Ee Reklamationen, Lundenburg⸗Grußbach, Galizische Bahnen, Loupon⸗Einlösungsklage, Abwehr der Nordbahn, Unfallwesen, Ein⸗ zäunungen, Textiltarife, Ungarischer Verkehr, Projekt von Schmal⸗ spurbahnen länzs der Flüsse Temes, Bega und Berzava, Cours⸗ Notizen. Ausland: Gotthardbahn (Dezember⸗Bericht). Frank⸗ reich (Konzessionen). Pferdeeisenbahn in Portugal, von Regosa nach Villa⸗Real. Technisches: Die schmalspurige Montanbahn Moravicza⸗Resicza⸗Szekul.

„— Die eingehenden Erörterungen, zu welchen das Hart⸗ wig sche Projekt eines auf der Südseite Berlins zu ziehenden zweiten Kanals Anlaß gegeben hat, haben interessante Daten aus dem Schiffahrtsverkehr hervorgerufen. Darnach hat sich die Anzahl der am Oberbaum aus⸗ und eingegangenen Fahrzeuge seit dem Jahre 1865 nur unbedeutend verändert. Im Jahre 1865 gingen ein und aus: 17,941, und zwar beladene 9602 und leere 8349 Schiffe, im Jahre 1874: 18,519, davon beladene 9652 und leere 8867. Es handelt sich somit nur um ein höchst geringfügiges Plus. An allen fünf Wasserthoren Berlins zusammengenommen hat sich dagegen in derselben Zeit eine sehr bedeutende Verkehrssteigerung gezeigt. Denn die Zahl im Jahre 1865 von 70,685 Fahrzeugen, wovon 39,896 bela⸗ den und 30,789 leer waren, hat sich im Jahre 1874 auf 87,430, wo⸗ von beladen 49,467 und leer 37,963, gehoben. Aus diesen Ziffern scheint der Schluß gerechtfertigt, daß die Verproviantirung Berlins mehr auf der Unterspree und dem Schiffahrtskanal, als von der Oberspree aus bewirkt wird und diese Thatsache gewinnt noch dadurch

an Konsistenz, daß die Mehrzahl der am Oberbaume einpassirenden Fahrzeuge mit Baumaterial beladen ist.

„— Oesterreichische Blätter bringen folgende Mittheilung: Zwischen sämmtlichen Bahnverwaltungen Oesterreich⸗Ungarns, Deutschlands und Elsaß⸗Lothringens ist endlich nach mehrjährigen Bemühungen der betheiligten Verwaltungen ein Wagenkartell zu Stande gekommen, wonach die auf die Kartellbahnen übergehenden Wagen der genannten Verwaltungen in einer Weise garantirt sind, daß selbst bei eventueller Beschlagnahme durch Geri tsbehörden die betreffende Bahn für die saisirten Wagen der Eigenthumsbahn gegen⸗ über in Haftung bleibt. Dieses Kartell gewinnt um so größere Be⸗ deutung, als bekanntlich anläßlich des Einlösungsstreites der Priori⸗ täten⸗Coupons die Waggons mehrer österreichischer Gesellschaften in Beschlag genommen wurden.

Nach dem 26. Monatsbericht über den Fortschritt des Gott⸗ hard⸗Bahnbaues, welcher den Monat Januar umfaßt, ist der Richtstollen bis Ende dieses Monats auf der Nord⸗ und Suͤüdseite von 2986,7 Ende Dezember auf 3174,7 Meter vorgerückt; seine Erweiterung von 1316,8 auf 1337,5; der Sohlenschlitz von 811,7 auf 941; die Straße von 276,5 auf 418,5 und das Gewölbe von 417,8 auf 458,8 Meter. Am Vallousbruch wurde auch im Januar nichts gethan. Derselbe steht nach wie vor auf 233 Meter. Die Zahl der im Ja⸗ nuar beschäftigten Arbeiter betrug im Tunnel im Durchschnitt 2162; Maximum 2329; auf den Tessiner Thalbahnen im Durchschnitt 1572.

New⸗York, 6. März. (W. T. B.) Der Dampfer „Eng⸗ land“ von der National Steam Ship Company ist gestern hier eingetroffen.

Telegraphische Witterungsberichte

Bar. Abw Temp. 1 b Allgemeine Ort. P. L. v. M. R. v. M. Wind Himmels-

1 ansich t

28

8. März. S., mäss. 080., schw. S0., schw. Windstille. N., stille. 880., schw. S0., mäss. 0No., mäss. W., jebh. 6,7 S., mäss. S., schwach. 5,7 S0., schw. 6,6 0,3 S., schw. SSW., mäss. 1,4 S0., schw. bedeckt. SW., schw. Regen. 0,0 WSW., schw. bedeckt. SW., schw. bedeckt. WsSW., mäss. bezogen, Reg. SW., s8. stark. + 0,5 S0., schw. 2,1 SSO., schw. + 6,4 S., schw. + 1,0 S., schw. bedeckt. 4) 4,1 S., schw. wolkig WSW., mäss. Regen. + 5,8 WSW., mäss. bedeckt. NO., s. schw. Nebel u. Reg. ³) 2,9 S., mäss. heiter. + 6.6 SW., stark. strübe, Regen. WsSW., lebh. trübe. SW., stille. Regen. SW., mäss. bed., Regen. SW., mäss. ganz bedeckt.

halb heiter. bedeckt. bedeckt. ¹) bewölkt. wenig bewölkt. Nebel. Regen. ²) Regen. ³) Schnee. heiter.

trübe, Regen. heiter. b Zl. heiter. bed., Nebel. Regen.

Haparanda . 339,6 Christiansd. 333,3 Hernösand 337,7 Helsingfors. 339,8 Petersburg. 339,4 Stockholm 338,2 335,3 .331,0 .340,8 Flensburg 335,5 Königsberg. 339,8 + Danzig. 339,8 6 Putbus 336,3 7 Kieler Haf. 339,7 7 Cöslin 340,5 7 Wilhelmsh. 335,9 6 Stettin 337,9 8 Gröningen 336,2 6 Bremen 335,6 8 Helder 336,2 6 Poseb D so338,4 6 Künster 338,9 6 Torga 336,2 6 Breslev 335,2 8 Brüässel 338,0 6 CdIn 337,1 6 Wiesbaden 335,3 6 Batibor... 333,9 6 Trier 333,8 8 Cherbourg. 338,8 8 Havreoe 339,3 7 Carlsruhe 335,9 8Paris 340,9

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¹) Gestern Abend Nordlicht. ²) Nachts Schnee. ³) Nachts

Schnee. ⁴) Nachts Regen. ³) Gestern Vormittag Regen.

Allgemeine AbE winqd. Himmels- ansicht.

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22 48

März.

N., schw. S0., mäss. wenig bew. SW., schw. sbewölkt. WSW., mäss bedeckt.

W., stille. etwas bewölkt. SSW., schw. halb bewölkt. 080., stark. S., mäss. SO., mäss. W., lebh. S0., mäss. S0., lebh. NO., schw.

80., schw. 880., mäss. S0., mäss. 880., frisch. ONO., schw. 80., stille. 880., mäss. Sz. SW. schw. S0., schw.

2,3 S., mässig.

S., schwach. 8,1 0., mäss.

3,1 S0., schw. SW., schw. 880., mäss. NO., schw.

,6 N., schw. 1 1 ,1 SW., mässig. trübe Regen.

SW., mässig. Regen.

Windstille. bedeckt. ³)

SW., schw. sbedeckt.

St. Mathieu 336,5, SW., stille. bedeckt.

Constantin. 339,88 0,3 N., schw. Schnee. *)

1) Gestern Abend Nordlicht. ²) Gestern Nachmittag S. schwach. ³) Strom S. Gestern Nachmittag S0. schwach. Strom S. ⁴) Re- 8 Glatteis. ³) Regen und Nebel. ¹) Gestern Schnee und starker

ebel.

Haparanda. 337,0 Nebel. Christiansd. 336,6 Hernösand. 339,0 Helsingfors. 341,3 Petersburg. 341,7 Stockholm 341,3 0x5c 338,9 Frederikebh Helsingör. Meoskau 335 5 Memel. 343,5 Flensburg. 338,0 Königsberg 342,2 Danzig 342,1 Putbus 338,9 Kieler Haf. 340,5 Cöslin 342,9 Wilhelmsh. 336,9 Stettin 339,6 Grönisges 337,0 Bremen 337,3 Helder 336,4 Berlis 339,1 Posen 339,7 Torgau 336,6 + 3 3 Breslas 336,0 + 4,7 Brüssel 336,8 Cöln 336,6 - 2,0 Wiesbaden. 3342 atiber 333,3 + 4,5 Trier 331,8 +. 0,2 Cherbourg 336,1 Carlsruhe 334,1 Paris 338,8

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Die Vereine für Bildungszwecke in Bayern.

Nach den Mittheilungen, welche der Vorstand des Königlich bayerischen statistischen Bureaus, Dr. G. Mayr im 30. Hefte der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern macht, betrug die Gesammtzahl der 1872 vorhandenen Vereine für körperliche und geistige Bildungszwecke 3301, wovon in den unmittelbaren Städten des Königreichs 622, in den Bezirksämtern 2679 Vereine wirkten. Der geistigen Ausbildung lagen ob 1944 Vereine mit 205,670 Mit⸗ gliedern, der körperlichen Ausbildung 1357 Vereine mit 90,450 Mit⸗ gliedern. Es entfallen auf je 1000 Einwohner des Königreichs

Mitgliedschaften 8— 1 Vereine an Vereinen für geistige Ausbildung . . . . 0,40 42,4 für körperliche Ausbildung . . . 0,28 18,6 für Bildungszwecke überhaupt . (0,/8s 61,0

Selbstverständlich stellt sich dieses Verhältniß in den einzelnen Bezirken theils günstiger, z. B. in den drei fränkischen Bezirken und begreiflicher Weise auch in sämmtlichen Städten, theils ungünstiger, wie in Ober. und Niederbayern und in der Oberpfalz. Die Ver⸗ mögensverhältnisse sowie das materielle Gedeihen dieser Vereine läßt nachstehende Uebersicht erkennen; es betrugen 8 die Jahres

bei den Vereinen Einnahmen Ausgaben für gfistige Ausbildung 1,347,129 Fl. 1,261,201 Fl.

örperliche Ausbil⸗ C211,192 199,795 709,348 1,558,261 1,460,996 3,037,797

„Bildungszwecke überhaupt 1,5 Die Vereine für geistige Ausbildung gruppiren sich nach folgen⸗ den näher angegebenen Zwecken:

das Stamm⸗ vermögen 2,328,449 Fl.

. Vereine mit Mitgliedern Pfleh⸗ der Wissenschaft . . . . .. 7 9,416 ae“] 7 Erziehung und Bildung der Jugend Volkswirthschaftliche Vereine ... Sittliche 9 Meligibfe Bildung. Pflege der] bildenden Künste Allgemeine Bildung . . .. Stenographenvereine . . . ... zusammen. 1,944

Zu den Vereinen für körperliche Ausbildung sehören Schützenvereine. 11“ 500 mit 21,437 Mitgliedern 154 11,547 85 Feuerwehr⸗Vereine . . . . . . 703 57,466 8

zusammen. 1,357 mit 90,450 Mitgliedern

Demnach sind an der Gesammtzahl der Vereine für geistige Ausbildung die Musik⸗ und volkswirthschaftlichen Vereine am meisten betheiligt; letztere sind deshalb mit einer so hohen Ziffer verzeichnet, weil die sämmtlichen landwirthschaftlichen Bezirksvereine in diese Klasse mit eingerechnet wurden. Unter den Vereinen für körperliche Ausbildung überwiegen die Feuerwehr⸗Vereine, die sich übrigens von den Turnvereinen nicht immer streng sondern lassen. Die für das Feuerwehrwesen gegebenen Zahlen entsprechen jedoch, bei dem lebhaf⸗ ten Aufschwunge desselben in den letzten Jahren, keineswegs mehr dem gegenwärtigen Stande. Nach dem „Kalender für die bayerischen

Feuerwehren für das Jahr 1875“ waren am 15. August 1874 im Königreich Bayern vorhanden 1629 Feuerwehren mit

willi Saug⸗ 1011 freiwilligen 99,332 verpflichleten 59,893 Spritzen Druck⸗ 1963

- kleinen 1297

Mitgliedern

Berlin. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend zwischen 2 und 3 Uhr brach in dem Quergebäude des Hauses Nr. 124 in der Wilhelmstraße auf eine bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise Feuer aus, welches so schnell um sich griff, daß die mit 11 Spritzen er⸗ schienene Feuerwehr nicht mehr an Rettung von Gegenständen denken konnte, sondern sich auf Löschung des Brandes und Schutz der Nach⸗ barhäuser beschränken mußte. In dem Quergebäude befanden sich eine Tischlerei, eine Pianoforte⸗Fabrik, eine Posamentierwaaren⸗ abrif, die Buchdruckereien von Hornberg und Hickethier, eine Fabrik ür eiserne Möbel und eine Knopffabrik. Die saämmtlichen Utensilien dieser Geschäfte nebst Waarenvorräthen sind ein Raub der Flammen eworden. Menschen sich nicht verunglückt. Wie das „Preuß. Volks⸗ latt“ anzeigt, hört dasselbe, welches in der Buchdruckerei von Hickethier gedruckt wurde, in Folge des Brandes auf zu erscheinen. Die Abonnenten können sich ihr Geld zurückholen. Ferner sind durch dies Brandunglück die in der Hornbergschen Druckerei in Arbeit be⸗ findlich gewesenen Exemplare der neuesten Nummer 23 (Jahrgang II.) der Zeitschrift „Akademie der Wissenschaften“ vollständig verbrannt worden. Der Herausgeber dieser Zeitschrift, Hr. G. Franke, Putt⸗ kamerstraße 22 hier, ersucht daher hiesige Blätter, den Abonnenten der betr. Zeitschrift mitzutheilen, daß diese und alle weiteren Num⸗ mern nachgeliefert werden, sobald die Verhältnisse nur einigermaßen wieder geordnet sind.

In den letzten Tagen ist wiederholt zum Aufthauen einge⸗ frorener Dachrinnen ein dampfkesselartiger Apparat benutzt wor⸗ den. Da eine solche Konstruktion bei fahrlässiger oder fachemeneg. Behandlung leicht größere Gefahren herbeiführen kann, so ist dem Vernehmen nach Seitens der Polizei⸗Präsidiums die Verwendung eines solchen Apparates nur dann gestattet worden, wenn der zum Verschluß des Dampfrohrs behufs Ansammlung von Dämpfen an⸗ gebrachte Hahn beseitigt ist. In allen anderen Fällen wird die Ver⸗ wendung des Apparates inhibirt werden.

Direktor Renz, der seine schon früher beabsichtigte Abreise aus Berlin wegen der herrschenden Kälte um acht Tage hatte auf⸗ schieben müssen, wird sich morgen vom hiesigen Publikum verabschie⸗ den und sich demnächst nach Wien begeben, wo die erste Vorstellung am 13. d. M. im Circus Renz, Leopoldstadt, Circusgasse Nr. 44, stattsinden wird.

In ähnlicher Weise wie die Deutsche Seemannsschule in Hamburg beabsichtigt der Marineoffizier a. D. Christian Wraa in Stralow ein Institut zu errichten, wo neben den Aspiranten, die sich speziell der Seemanns⸗Carridre widmen wollen, auch es. Leuten aus andern Ständen, namentlich auch den Schülern er verschiedenen Schulen und Lehranstalten, Gelegenheit geboten werden soll, sowohl an den praktischen wie an den theoretischen Uebungen und dem betreffenden Unterricht Theil zu nehmen. Ein für diesen Zweck passendes Grundstück inmitten eines dicht am Wasser

1ee Gartens ist bereits acquirirt und wird die Eröffnung des

nstituts noch in diesem Jahre stattfinden. Der in unmittelbarer Nähe angrenzende Rummelsburger See ist wegen seiner Größe und Abgeschlossenheit besonders für seemännische Uebungen geeignet. Auf einem am Lande aufgebauten und vollständig zugetakelten Schulschiff werden alle seemännischen Uebungen und Exerzitien vorgenommen und Schiffsarbeiten gelehrt. In neuen, für den Zweck gebauten größeren und kleineren Fahrzeugen werden Segel⸗ sowie Ruderübungen vorge⸗ nommen.

Die jungen Leute, die sich dem Seemannsstande widmen wollen, finden vollständige Aufnahme und Pension in der Anstalt; für die körperliche Ernährung soll eine kräftige Schiffskost sorgen. Seemän⸗ nische Disziplin soll dieselben von vorne herein an Zucht und Ord⸗ nung gewöhnen.

Ausnahmsweise kann es den Aspiranten, die hier am Orte Eltern oder Verwandte haben, gestattet werden, bei diesen zu wohnen. Unter Aufsicht und Leitung des Dirigenten werden zu gewissen Zeiten kleine Exkursionen zur Besichtigung von Häfen und Marine⸗Etablissements gemacht und kürzere Seereisen, z. nach England, Dänemark oder Schweden unternommen. Nach beendetem Kursus übernimmt die Anstalt die Plazirung und Unterbringung der Aspiranten in der Kriegs oder Handelsmarine und sind die darauf hinzielenden Wünsche und Bestimmungen der betreffenden Aspiranten wie die ihrer Eltern und Vormünder dabei maßgebend.

Nähere Auskunft ertheilt auf persönliche oder briefliche Anfragen 8 S des „Seemännischen Vorbereitungs⸗Instituts“ in Stralow

ei Berlin.

Aus Hainau, 7. März, Abends, meldet „W. T. B.“: Heute Vormittag ist der Thurm des Rathhauses, mit dessen Abtrag wegen seiner Baufälligkeit morgen begonnen werden sollte, eingestürzt veß munde dabei ein Mädchen erschlagen. Mehrere Häuser sind stark

e igt. 1

Aus Rom, 2. März, schreibt man der „A. Z.“: Einem starken, hier 5, dort 6 Tage anhaltenden Schneefalle in der ganzen Länge des Apennins folgte unerwartet und schnell ein so intensives Thauwetter, daß die zahllosen Schneelinien, die noch eben die Berge 8 durch die Thäler sich wanden, in ebenso viele bewegliche Wasserstraßen ver⸗ wandelt waren. So wurden in wenigen Stunden unter den Augen der Bewohner die Ebenen zu ausgedehnten Lachen, Seen, Alluvialland, während der Verkehr in allen Richtungen unterbrochen ward: kein Bahnzug traf mehr zu bestimmter Zeit ein, manch r 2 bis 3 Stunden später, andere mußten umkehren. Dieser Zustand währt noch jetzt an vielen Orten fort, da es zu regnen nicht aufhört. Das Tibergebiet, das uns besonders angeht, steht an vielen Stellen weit und breit unter Wasser, die niedriggelegenen Uferstraßen der Stadt selber dürften bald nur noch im Kahn zu passiren sein.

Aus Baku wird über einen verheerenden Sturm, der kurz nach Neujahr auf dem Kaspischen Meere wüthete, ge schrieben. Viele S und Menschenleben fielen den aufgeregten Elementen zum

pfer.

V Redacteur: F. Prehm. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

dation zu geben ““ E111“

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi

Zusammenstellung abhanden gekommener, zur Amortisat

Berlin, Montag, den 8. März

8

Anzeiger.

1““ 1“

ion angemeldeter und gerichtlich zu mortifizirender Werthpapiere:

ngen jedes Vierteljahr, s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial- blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)

Staatsschuldscheine: Lit. F. No. 49,879. 183,927. 186,617 und über 100 Thlr. Lit. H. No. 28,663 und 39.341 über r. Sohnldverschresbung der Staats-Anleihe von 1850: Lit. D. No. 4567 über 100 Thlr. Schuldverschreibungen der Staats-Prämien-Anlelhe von 1855: Ser. 26 No. 2537. Ser. 31 No. 3003. 3005 und 3006. Ser. 287 No. 28,654. Ser. 400 No. 39,950. Ser. 515 No. 51,476. Ser. 518 No. 51,787. Ser. 972 No. 97,148. Ser. 1097 No. 109,602 und 109,603. Ser. 1309 No. 130,806. Ser. 1330 No. 132,964 und 132,965 und Ser. 1432 No. 143,180 über 100 Thlr. Schuldverschreibung der 5 % Staats-Anleihe von 1859:

Lit. D. No. 24,740 über 100 Thlr.

Schuldverschreibung der Staats-Anleihe von 1867 C.: Lit. D. No. 26,570 über 100 Thlr.

Schuldverschreibungen der consolidirten 4 ½ ¼ Staats-An- leihe von 1870: Lit. C. No. 20,452. 20,453. 49,069. 64,317. 64,318. 64,319. 64,320 und 64,321 à 500 Thlr. Lit. D. No. 39,112. 45,757. 45,758. 45,759. 45,760 und 45,761 à 200 Thlr. und Lit. F. No. 12,034 über 50 Thlr.

Vormals Königlich hannoversche Obligationen: Lit. G. I. No. 297 und 298 à 100 Thlr. Courant.

Partlal-Obligation des vormals Herzoglich nassauischen Anlehns vom 28. April 1860: Lit. A. No. 614 über 100 Fl.

Rentenbriefe der Provinz Schlesien: Lit. C. No. 58 à 100 Thlr.

Rentenbriefe der Provinz Posen: Lit. C. No. 5386 über 100 Thlr.

Rentenbriefe der Provinz Sachsen: Lit. A. No. 1095 über 1000 Thlr.

Rheinisch-Westfälischer Rentenbrief: Lit. B. No. 1937 à 500 Thlr. nebst Coupons Ser. 3 No. 12 16 und Talon.

Paderborner Schuldverschreibung: Lit. D. No. 6259 à 200 Thlr. nebst Coupons Ser. 9 No. 4 und Talon.

Kur- und Neumärkischer 4 % Neuer Pfandbrief No. 66,841 über 200 Thlr. .

Ostpreussische Pfandbriefe:

Bezeichnung der Pfandbriefe etc.

Departe-

ment Bemerkungen.

oder

Prozent- satz.

4 ½ pCt. mit Coupons pro Weihnachten 1873 ff. à 3 ½ pCt.

3 ½ pCt.

Littr. B.

Kupgallen Primowen

mit Coupons, pro Weihnachten 1874 ff.

3 pCt. und Talons.

Kattenau Littr. E. 3 ½ pCt.

ö“ 4 ½ pCt. B. 4 ½ pCt.

4 pCt.

6

Pfrandbriefe der sohlesilsochen Landsochaft.

I. Altlandschaftliche 3 proz. Pfandbriefe:

Krichen, Gross-, T Lang-Hermsdorf C1.“ ö“

EZZ11146“ à 100

Ludwigsdorf, Ober’⸗, . . . OM. 100

Uloschwitz 111616“ O 300

Sö““ Eg1 200

-Ie1““ 8 Gs. 1000

Lichtenwaldau . . . .. y1I1I1 116161616“ Bertelsdorf, Kr. Striegau, Sq. 818Zu J8ZJ“ be. 111ö1eX66“ ENE4“ MG. Stanowitz, Ober⸗-⸗ . .. SJ. Jeehh““ LW. EE 16“*“ LW. Ober-Damsdorf, I. Anth.. . . . . SJ. eebböbb12ö12.. Furkan, Kr. Steinan, . . . . .. LW. Wandritsch ohne Eichwald. . . . LW. 1½⁷1 8 9U9. 1“ NG. Mahlendorf, Klein-⸗, . .. NG. Wziesko, Alt- und Neu-’ . . 08.

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No. XXI.

(vo. XX. 8. Reichs- etc. Anzeiger von 1874 No. 273. Beilage.)

49 à 50 Thlr. 44 à 200 13 à 100 45 à 100 284 à 500 134 à 30 151 à 30

b ööe. Würbitz, Polnicbchhs O0M. FvP. 78,,8846631131 v11166*“ 11““ Ober 08. Endersdorf.. qqöö16611. v1111141424*“ dc1111111 Grüben .. ökb¹ Ostrichen öqqPPP1ö

II. Altlandschaftliche 4 proz. Pfandbriefe: Bischkowitz, Kr. Nimptsch,V BB. No. 65 à 500 1SSses, s V O1414 216 à 1000 SSbZZebb à 100 y 688 222 8 20 Muschten II. Anth. . 1688 1378

do. 1“ GS. 196

3 –01o1e6* G. 3246 Otto-Langendorf . 126 2 v111““ 159 seeeZ4“ G. 76

III. Neue schlesische 4proz. Pfandbriefe:

Serie I. No. 605 . à 1000 Thlr. bö5999 6659090 161771100 V. 806 u. 1079 je à 50

IV. Zinscoupons zu altlandschaftlichen 3 ½proz. Pfandbriefen: über je über je . . . 17 ½ Thlr. No. 3 ½ Thlr. ... I11 1 ¾ Thlr. . 17 ½ Thlr. 100,792 p u. 1 ½ 0 Thlr. 10 Thlr. 104,667 p— u. 26 ¼ Sgr. 105,857 o— u. do. u. 8 ¾ Thlr. 117,066 p—u. 21 Sgr. 33,480 do. 120,447 p u. 15 ¾ Sgr. 42,835 7 Thlr. 126,592 p u. 13 und 42,837 do.

131⁄12 Sgr. 42,840 do. 129,954 p— u. 10 ½ Sgr. 52,227 3 Thlr. 129,965 p— u. do. 55,089 do. 129,966 p— u. do. 55,090 do. 129,967 p— u. do. 55,092 8 do.

V. Zinsocoupons zu altlandschaftlichen 4proz. Pfandbriefen: No. 47,649 lit. q —t. über je 18 Sgr. 47,650 q— t. 18 Sgr. .2Tb ö 18 Sgr. 2) 52,093 97 p— u. 2) 29 12 Sgr.

VI. Pfandbriefe.

Die Schlesischen 4 ½ proz. Pfandbrlefe Lit. A. Ser. III. .207, 208 und 210 à 100 Thlr. mit Talons.

Der 4proz. Pfandbrief Lit. C. Ser. II. No. 19 à 500 Thlr.

Der 4 ½proz. Pfandbrief Lit. C. Ser. V. No. 53 à 500

Neue Posener Pfandbriefe: Ser. I. oder VI. à 1000 Thlr.: 193.

Ser. I. à 1000 Thlr.: No. 731. 5822

2

55,101 lit. r—- u.

No. 7,875 lit. 709,905 p n.

r 7884 r 689 8.

25,256 11n

26,358 r.

33,476 r.

Ser. II. à 200 Thlr.: No. 1375. 7779. 13,400. 14,779 und 19,793.

Ser. III. à 100 Thlr.: No. 1561. 3042. 7118. 11,223. 12,705. 12,770. 12,771 und 14,439.

Ser. V. à 500 Thlr.: No. 310. 768. 1130.

Ser. VI. à 1000 Thlr.: No. 6019.

Ser. VIII. à 200 Thlr.: No. 7211 und 8393. 8

Ser. IX. à 100 Thlr.: No. 3689. 1“

Berliner Stadt-Obliga 8 1 à 3 ½ Prozent: Lit. E. No. 2077 à 100 Thlr. Lit. F. No. 1567. 9959. 12,046. 13,713. 14,394 à 50 Thlr. Lit. G. No. 3234. 7293. 10,392 à 25 Thlr. 8 à 4 ½ Prozent: Lit. D. No. 7992. 8127. 9800 à 200 Thlr. 1 Lit. E. No. 9227. 10,417. 20,762. 21, 268. 22,628 bis 22,636. 24,944 à 100 Thlr. Lit. F. No. 23,810 à 50 Thlr. Lit. G. No. 15,444. 15,445. 28,248. 31,329. 43,087 à 25 Thlr. Berliner Stadt-Obligationen, welche noch auf 5 Prozent lauten, da dieselben als angeblich gestohlen etc. zur Convertirung nicht präsentirt werden konnten. 1 Lit. D. No. 11,096. 11,097. 11,102 à 200 Thlr. Lit. E. No. 28,990 à 100 Thlr. Lit. F. No. 16,931. 22.321. 22,324 à 50 Thlr. 89 Lit. G. No. 27,839. 31,512. 44,949 à 25 Thlr. 8 Sparkassenbücher der Berliner Sparkasse: No. 68,654 lau- tend auf Kaspar Philippjack, Nachtwächter, über 33 Thlr. 26 Sgr. No. 90,240 lautend auf Pauline Lichtenberg, geb. Reetz, verw. gew. Dahms, über 20 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. No. 119,639 lautend auf Bertha Bahn, verehel. Restaurateur, über 20 Thlr. No. 109,826

8.

lautend auf August Broses, Arbeiter, über 15 Thlr. 22 Sgr. 11 Pf. No. 77,199 lautend auf Auguste Winter, unverehel., über 5 Thlr. 4 Sgr. 2 Pf. No. 27,386 lautend auf Zieke, geb. Noack. Wittwe, über 109 Thlr. 2 Sgr. 10 Pf. No. 19,899 lautend auf August Zieke, Kutscher, über 91 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf. No. 15,311 lautend auf PFriedrich Zieke, Kutscher, über 105 Tblr. 2 Pf. No. 18311. lautend auf Ferdinand Senf, Kutscher, über 124 Thlr. 4 Sgr. 10 Pf. No. 44.501 lautend auf Franz Doll, Sonn des Droschkenkutschers, über 2 Thlr. 1 Sgr. 2 Pf. No. 74,711 lautend auf Hermann Doll, Sohn des Drosehkenkutschers, über 2 Thlr. 10 Pf. No. 74,716 lautend auf Paul Doll, Sohn des Droschkenkutschers, über 2 Thlr. 10 Pf. No. 104,062 lautend auf Max Nitschke, Sohn des Schmieds, über 4 Thle. 14 Sgr. 10 Pf. No. 11279 lautend auf Martha Koinzer, unverehel., über 151 Thlr. 8 Sgr. 2 Pf.

Bergisch-Märkische Stammaktien à 100 Thlr.: No. 290,440. 431,470. 488,065 68. 601,827. 601,831 32. 671,263.

Qulttungsbogen Serie Q. No. 4 der Aktlen, Emission de 1873, über die Einzahlung von 40 % = 80 Thlr. auf 2 neue Ber- gisch- Märkische Stammaktien.

Desglelchen Serle R. No. 15 über die Einzahlung von 40 % = 800 Thlr. auf 20 neue Bergisch-Märkische Stammaktien.

Bergisch-Märkische Prioritäts-Obligation III. Serle à 100 Thlr.: No. 58,769.

Bergisch-Märkische Prioritäts-Obligatlonen III. Serie Lit. B. à 100 Thir.: No. 124,369 78. 8

Bergisch-Märkische Prioritäts-Obligation IV. Serle à Thlr.: No. 5044. G

Bergisch-Märkische Prioritäts-Obligationen VI. Serle à Thlr.: No. 102,383 92. 1

Bergisoch-Märklsche Prioritäts-Obligation VII. Serle à 200 Thlr.: No. 12,517.

Desglefchen à 100 Thlr.: No. 78,640. .

8 Düsseldorf-Elberfelder Prioritäts-Aktien I. Serie à 100 Thlr. o. 3881.

Bergisch-Märkische Nordbahn-Prioritäts-Obligatlonen à 100 Thlr.: No. 4665. 5499 500. 6781. 24,490. 31,746.

Berlin-Görlitzer Eisenbahn: Stamm-Prioritäts-Aktien N. 14,558. 14,637 und 16,816.

Cöln-Mindener Eisenbahn: Aktien (alte) No. 36,154. 54,906 à 200 Thlr.

Stamm-Aktien Lit. B. No. 8402. 8403. 47,520. 47,521. 47,531 à 200 Thlr. 1

4 proz. Prioritäts-Obligation III. Emission Lit. B. No. 30,394 à 100 Thlr.

4proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. A. No. 263 à 1000 Thlr.

No. 3729. 11,848. 13,910 à 500 Thlr.

No. 73. 5576. 7658. 12,776. 25,675. 25,676. 25,677. 25,678 25,679. 26,802. 29,628. 29,629. 31,522. 42,583 à 100 Thlr.

4 % Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. B. No. 56,701 57,154 à 100 Thlr.

Halle-Sorau-Guben: Stamm-Prioritäts-Aktien No. 32,871 bis 32,878, No. 24,772 und No. 28,944 bis 28,947 à 200 Thlr., Stamm- Aktien No. 11,145 bis 11,147. 36,193. 36,398. 15,024. 16,734. 11,148. 11,149. 23,904 über je 100 Thlr.

märkisch-Posener Eisenbahn: Stamm-Prioritäts-Aktie No. 35,808 über 200 Thlr. 1 1

Magdeburg-Leipzlger Elsenbahn. Die Stammaktie Littr. B. No. 113,332 verloren gegangen, wofür dieselbe Nummer mit a aus- gefertigt worden.

Die 4 % Prioritäts-Aktien (Privilegium 15. Januar 1842) No. 9289. 9290. 9291 ebenfalls verloren und dafür dieselben Nummern mit a neu ausgefertigt sind.

Nlederschleslsch-Märkische Eisenbahn.

1

Bezeichnung

der dazu ge- hörigen Coupons

.

mission.

E

Mit Durch Diebstahl ab- Coupons handen gekommen. und ““ Talon. Ohne Coupons und Talon.

Mit Coapons und Talon.

Ooberschlestsche Eisenbahn. Prioritäts-Obligation Littr. E. No. 14,414 à 100 Thlr.

Stargard-Posener Elsenbahn. Obligationen Littr. A. Ser. I. No. 1183 à 100 Thlr. und Littr. B. Ser. II. No. 5065 à 50 Thlr.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 8. März. In der Sitzung des Hauses der Abgeordneten am 6. d. M. erklärte der Handels⸗Minister Dr. Achenbach in Betreff der Berliner Nordbahn nach dem Abg. v. Benda: 1 1

Meine Herren! Die Königliche Staatsresierung hat im vorigen Jahre ihr Interesse für dieses Unternehmen hinlänglich bewiesen. Sie war bei ihrer Vorlage geleitet von der Bedeutung der Anlage für diesenigen Landestheile, welche von der Bahn berührt werden. Leider hat dieses Hohe Haus damals die Vorlage der Königlichen Staatsregie⸗ rung, ohne auf eine spezielle Berathung derselben in einer Kommission einzugehen, abgewiesen. Der Weg, welcher damals von der König⸗ lichen Staatsregierung eingeschlagen worden ist und der nach ihrer Meinung ein zweckmäßiger war, ist also durch das Votum dieses Hauses ihr Fef czlosen. Inzwischen hat die Direktion der betreffen⸗ den Bahn vielfach Versuche gemacht, um im Wege der Betheiligung des Privatkapitals das Unternehmen aufrecht zu erhalten. Diese ver⸗ schiedenen Wege find sämmtlich gescheitert, und es ist deshalb ein An⸗ trag an die Königliche Staatsregierung gerichtet worden, die Ge⸗ nehmigung zur Auflösung der Gesellschaft, d. h. zur Liqui⸗

dem Vorbehalt, welchen das Eisenbahngesetz vorschreibt, er⸗ theilen, das heißt, die Bedingung stellen, daß ein Verkauf der Bahn nur im Ganzen, wie sie steht und liegt, zulässig sei, und daß derjenige, welcher die Bahn etwa kaufen sollte, eine Konzession nach Maßgabe des Eisenbahngesetzes erhalten muß.

8 ist nun im Allgemeinen nach den gemachten Erfahrungen wohl kaum anzunehmen, daß sich ein Privatunternehmer finden wird. Die Königliche Staatsregierung ist deshalb auch mit der Frage be⸗ schäftigt, inwieweit sie einzutreten habe. Führen diese Erwägungen zu einem bestimmten Entschluß, läßt sich erwarten daß über den etwaigen Kaufpreis eine Einigung zu erzielen ist, so wird voraus⸗ sichtlich die Königliche Staatsregierung r Hohen Hause eine Vorlage zur Beschlußfassung unterbreiten. 8 llerdings geht auch die Königliche Staatsregierung von der bestimmten Voraussetzung aus, daß es unthunlich sei, durch eine derartige Maßregel den ktionären eine Hülfe zuzuführen, daß es sich lediglich darum handeln könne, im Interesse der betreffenden Landestheile die Bahn zu erhalten und auszuführen, daß also dasjenige, was etwa 1 Fn die Bahn ausgegeben werden könne, si lediglich nach den Vortheilen, wie der Herr Vorredner gesagt hat, nach den Ereignissen, welche staatsseitig bei Vollendung der Bahn erwartet werden können,

Die Regierung wird diese Genehmigung unter

estimmen. Sollte also die Königliche Staatsregierung in dieser Be⸗

ziehung zu einer definitiven Entschließung kommen, so wird sie von den angegebenen Gesichtspunkten ausgehen.

Die andere hier angeregte Frage wegen der Zweigbahnen der Stettiner Eisenbahn ist eine sehr wichtige und hat die Königliche Staatsregierung und mich speziell vielfach beschäftigt. Ich kann be⸗ stätigen, was Seitens des Herrn Vorredners ausgesprochen ist, daß ganz spezielle Ermittlungen über die Verhältnisse dieser Zweigbahnen zur Stammbahn angeordnet, und daß diese Ermittlungen noch nicht vollständig zum Abschluß gelangt sind.

Eins will ich jedoch besonders hervorheben. Was das ungünstige Verhältniß der Wagen auf der Hauptbahn zu denjenigen der Zweig⸗ bahnen anbetrifft, so konstatire ich, daß namentlich in der letzten Zeit auf der Hauptbahn ganz bedeutende Anschaffungen von Wagen statt⸗ gefunden haben. So ist für Neuanschaffungen an Betriebsmaterial auf der Stammbahn im Jahre 1873 die beträchtliche Summe von 1,416,968 Thalern ausgegeben worden, während auf den Zweigbahnen, zunächst Stargardt⸗Cöslin⸗Colberg, eine Summe von 171,832 Thalern, auf der Bahn Cöslin⸗Danzig der Betrag von 69,295 Thalern und endlich auf der Vorpommerschen Zweigbahn eine Summe von 250,734 Thalern in derselben Zeit zur Ausgabe gelangete.

Sie wollen also daraus ersehen, daß in der letzten Zeit eine sehr

bedeutende Verstärkung des Betriebsmaterials auf der Stammbahn