Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition
N Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
Oeffentlicher Anzeiger.
des Heutschen Reichs-Anzeigers und Königlich PBreußischen Stnats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäunfe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
8
n. u. s. w. von öffentlichen Papieren.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanutmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten.
In der Börsen- 8
beilage. 82
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Knecht August Kallasch, zuletzt bei der verehelich⸗ ten Bauer Kanzler, früheren Wittwe Schmidt, Dorothea, geb. Schur, in Klein⸗Briesen im Dienst, ist die gerichtliche Untersuchung und Haft wegen Diebstahls aus §. 242 bez. 243 des Strafgesetzbuches beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sich derselbe von Klein⸗Briesen heimlich entfernt hat. Ein Jeder,
welchec von dem Aufenthalte des ꝛc. Kallasch Kennt⸗ niß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Ge⸗ richts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militärbehörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Kallasch zu im Betretungsfalle fest⸗
zunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an das unterzeichnete Gericht abzuliefern. Es wird die
ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen
*baareu Auskagen, und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts willfährigkeit versichert.
Beeskow, den 29. April 1875. Königliches Kreis⸗ gericht. I. Abtheilung. Der Untersuchungsrichter. Signalement. Der Knecht August Kallasch ist un⸗ gefähr 22 Jahr alt, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat schwarze lange Haare, schwarze Augen, ein rundes, dickes Ge⸗ keinen Bart,
Salzfluß).
„Steckbrief. Gegen den Korbmacher Adam Grohmüller aus Oberad ist wegen des wiederhol⸗ ten Verbrechens der Urkundenfälschung Haftbefehl erlassen. Sämmtliche Behörden werden ersucht, enselben im Betretungsfalle zu ergreifen und den Unterzeichneten zu benachrichtigen. Signalement, soweit zu ermitteln ist: Alter: einige 40 Jahre, Statur: groß und korpulent, Haare: blond, Bart: röthlicher Vollbart,
Frrankfurt a. M., den 1. Mai 1875. Der Königliche Untersuchungs⸗Richter.
Oeffentliche Vorladung. Durch Beschluß der Rathskammer des unterzeichneten Gerichts vom 26.
ies. Mts. auf die Anklage der hiesigen Königlichen
taatsanwaltschaft vom 19. d. Mts. ist gegen fol⸗ günd., Personen wegen unerlaubten Verlassens des VundéSgebiets, 1 f Bundesgebiets nach erreichtem Alter und Des Versuchs, sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, in G mäßheit des §. 140 Strf. Ges. Buchs die Unterfuchung eröffnet: 1) den Böttcher⸗ gesellen August Wilhl. Spelter, geb. am 6./9. 1849 in Kukotzkow, Kreis Eulm, ortsangehörig in Nowa⸗ weß, 2) den Friedrich Albunius Alexander Starke, geb. am 28./9. 1850 in Neuendorf, 3) den Friedrich Wilhelm Johann Carl Bauermann, geb. am 21. Juli 1850 in Stolpe, 4) den Friedrich Wilhelm Herrmann Prillwitz, geb. am 9./1. 1851 in Neuen⸗ dorf. Zur mündlichen Verhandlung der Sache ist
keinen eine kleine Nase und als beson⸗ eere Kennzeichen an einem Fuß ene Wunde (sog.
Bekleidung von grauem Stoff.
Sich⸗Aufhaltens außerhalb des militärpflichtigen
——
Weinervsteigerung. Von den Weinvorräthen in den Königlichen Domanial⸗Kellereien werden der öffentlichen Versteigerung ausgesetzt: I. Zu Eber⸗ bach im Rheingau: Donnerstag, 20. Mai
1875, Vormittags 11 Uhr: 5 balbe Stück Hoch⸗ heimer 1873 er, 3 halbe Stück Neroberger 1873 er, 2 habe Stück Gräfenberger 1873 er, 4 halbe Stück Markobrunner 1873 er, 2 ganze, 3 halbe Stück Hat⸗ tenheimer 1873 er, 29 ganze, 10 halbe Stück Stein⸗ berger 1873 er. II. Zu Rüdesheim: Freitag, 21. Mai 1875, Mittags 12 ½ Uhr: a. Weiße Weine aus den Gemarkungen von Rüdesheim, Eibingen und Aßmannshausen: 4 halbe Stück 1873 er, 4 ganze, 10 halbe Stück 1874 er, b. Rothe Aßmanns⸗ häuser Weine: 36 Viertelstück 1874 er. Die Probe⸗ nahme an den Fässern findet sowohl zu Eberbach als zu Rüdesheim Montag, den 10. und Freitag, den 14. Mai von Vormittags 9 bis Nachmittags 5 Uhr statt. Wiesbaden den 8. April 1875. Königliche Regierung, Abtheilung 8 direkte Steuern, Domainen und Forsten.
Verschiedene Bekanntmachungen. (3283] Wochen⸗Uebersicht
“ „der ““ Ritterschaftl. Privatbank in Pommern (gectäß §. 40 der Statuten vom 24. August 1849) ultimo April 1875. Activa. 1 1) Baarbestand: „ an gemünztem 1 Gelde. ℳ 1,116,532 an Reichs⸗ Kassenscheinen an Kassen⸗An⸗ weisungen .Noten der Preußischen Zank und an⸗ dderrer deutschen .1“
9,935
717,749
ℳ 1,844,216 „ 16,138,918
Wechselbestände. 2,091,361
Lombardbestände.... 8
Staatspapiere und andere Bör⸗
1116464* 502,672 ) Verschiedene Forderungen und
ͤ111“ 1,427,131 6) Staatsschuldscheine bei der König⸗ 1
lichen General⸗Staatskasse laut 8
§. 8 der Statuten . „ 848,000
Passiva. 7) Grundkapital... 5,697,000 EEeE““ 1,709,100 9) Banknoten und Dpositenscheine 2,952,615
8,479,685
[3296] Geschäfts-U Aecetivm. Cassabestände: 8. Gemünztes Gold und Silber . Reichs-Kassen-
““ 10,460.
Preuss. u andere
Banknoten „ 2,865,675. 3 E 24 —
und Sorten 184,100. aen ℳ 16,343,200.
14“ „ 27,736,400. 111“ „ 4.180,500. 111“ 2,431 200. Debitoren und sonstige Activa „ 4,211,500.
[3282]
ℳ 13,282,965.
J
Stand der Arctiva und Passiva der Communalständischen Bank für die Preußische Oberlausitz, am 30. April 1875. Activa: Metallbestand 1,017,978 ℳ Bestand „an Reichskassenscheinen 20 ℳ Noten anderer Ban⸗ ken 84,935 ℳ Wechsel 9,770,236 ℳ Lombard vacat. Effecten 657,0420 ℳ Sonstige Activa 3,846,151 ℳ
Passiva: Grundcapital 4,500,000 ℳ Reserve⸗ fonds 1,125,000 ℳ Umlaufende Noten 2,975,060 ℳ Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten 704,772 ℳ Kündbare Schulden 5,688,480 ℳ Sonstige Passiva 128,427 ℳ
Weiter begeben sind 503,284 ℳ Wechsel, säm nt⸗ lich innerhalb 14 Tage fällig.
Uebersieht der 8
Sächsischen Bank
zu Dresden. am 30. April 1825. Activa.
Coursfähiges deutsches Geld.. ℳ 47,461,517 Reichskassenscheine 202,755 Noten anderer deutscher Banken 5,890,826 Sächsisches Staatspapiergeld .. 267,051 Sonstige Kassenbestände . 626,777 Wechsel-Bestände . .. 63,974,500 Lombard-Bestände 9,774 693 Effecten-Bestände 2,468,489 Debitoren und sonstige Activa. „ 10,868,068
Passgsiva. Eingezahltes Aktienkapital ℳ 30,000,000 3,000,000
[3271]
5*
10) Verzinsliche Depositenkapitalien
11) Schulden im Girokonto. 1,532,377
12) Schulden im Kontokorrent 1,226,376
13) Vom Staate gegen obiges 8 Depot ad 6 realifirte Bank⸗
scheine à 5 Thlr.. 843,000
ein Termin vor der Kriminal⸗Abtheilung auf den
2. Juli 1875, Vormittags 9 Uhr, in unserem Gerichtslokale, Lindenstraße Nr. 54, im Audienzsaale!
anberaumt, und werden die vorstehend gedachten, ihrem Aufenthalte nach unbekannten Persogen zu demselben mit der Aufforderung vorgeladen, in diesem Termine pünktlich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch; u demselben herbeigeschafft werden können. 18.2 die Angektagten oder ihre Bevollmächtigten! in dem Termine nicht, so wird mit der Verhandlung und Entscheidung in contamaciam verfahren werden. Potsdam, den 26. Februar 1875. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. Verkaufe, Verpachtungen,
ee
Submissionen ꝛc. 8
[3304]
Berlin, Unter den Linden Nr. 12, belegenen Haus⸗ grundstückes findet ein Termin (H. 11810.) am 12. Mai d. J, Nachmittags 6 Uhr, vor dem Herrn Rechtsanwalt und Notar Ornold, Leipzigerstraße 24 eine Treppe, statt, und können die Bedingungen dort vorher eingesehen werden.
[2369] . 1b
Vom Grundbesitze des Königl. 2 hausen (Rehme) in Westfalen sollen 8 Bau⸗ plätze in der Nähe des Kurgartens und der katho⸗ lischen Kirche öffentlich meistbietend verkauft wer⸗ den. Hierzu ist ein Bietungstermin auf Montag, den 24 Mai ecer, Vormittags 11 Uhr, im Bade⸗ Verwaltungsgebäude anberaumt. Die Verkaufsbe⸗ dingungen liegen in der Registratur des Königl. Salzamtes hierselbst zur Einsicht aus und werden auf Verlangen abschriftlich gegen Erstattung der Schreibgebühren mitgetheilt. Bad Oeynhausen, den 2. April 1875. Königliche Bade⸗Berwaltung.
Bades Oeyn⸗
Zum Bau des Königlichen Eichungsamtes Louisen⸗ Ufer le., soll die Lieferung folgender Materialien im Wege öffentlicher Submission vergeben werden:
circa 7 Mille dunkle Verblendsteine (womöglich Vollsteine, vom besten Material),
circa 41 Mlle Verblendsteine (womöglich Voll⸗ steine, sonst ¼ und ¼ oder ¼ und ¼, wonach sich die Zahl entsprechend ändert),
circa 14 Mille feine Verblendsteine ( %¼ und ¼ in heller und dunkler Färbung), außerdem —
Formsteine von demselben Material.
Die Bedingungen sind vom 7. Mai ab täglich (exkl. Sonntag) zwischen 10 und 1 Uhr im Bau⸗ bureau, Louisen⸗Ufer le., einzusehen.
Die Eröffnung der eingegangenen Offerten findet bendaselbst Sonnabend, den 15. Mai, Vormit⸗ tags 11 Uhr, statt.
Berlin. [3269] Der Saaeev 1 e
.“
Er. 13323] Homburg v. d. Höhe.
Feprägtes Geld Ka
Zum Zwecke der öffentlichen Versteigerung des zu Staats⸗,Kommunalpapiere und 8
Grundstücke und ausstehende
EEW3oee.5.5*
Reichskassenscheine .. . .
Lombard⸗Ausleihungen.
Aktien⸗Kapital⸗Konto
Ervent. Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechseln) ...
Stettin, den 30. April 1875. Direktorium
der Ritterschaftlichen Privatbank in Pommern.
Hindersin. Pabst.
Landgr. Hess. conc. Landesbank.
„ 2,148,798
Status am 30. April 1875 Activa. (Fr. 48/v.)
senanweisungen und Bank⸗ AZö11“ Wechselbestände .... 1 Lombardbestände . 186,650. sonstige Effekten inkl. 2000 Stück rückgekaufter eigener Aktien 866,369. F““ Guthaben im Conto⸗Corrent⸗
Verkehr „ 885,755.
Passiva.
1,714,285. 606,000. —. 468,700. —. 85,714. —.
Noten im Umlauf . „ Verzinsliche Depositen)n „ 1e4*“*“
[3299] Wochen⸗Uebersicht der Bayerischen Hypotheken⸗ und Wechselbank am 30. April 1875.
b Activa. Metallbestand öe Bayer. Staatskassenanweisungen
ℳ 10,285,000 403,000
694,000 16,401,000 16,414,000
6,972,000 207,533,000 6,331,000
34,286,000 5,126,000 20,571,000 11,813,000 1,258,000 179,580,000
7,017,000
Noten anderer Banken. Wechsel⸗Bestand . “] Reserve⸗Papiere und Effekten Konto Hypotheken⸗Ausleihungen. Sonstige Aktiven Passiva.
laufender
Reservefonds⸗Konto „ Umlauf eigener Noten . Depositen mit Kündigung Depositen ohne Kündigung ... Pfandbriefe im Umlauf .. Guthaben unserer Versicherungs⸗ “ Sonstige Passiven . München, den 30. April 1875.
Reservefonds 8 8 Banknoten im Umlauf „ 94,548,170 Täglich fällige Verbindlichkeiten „ 739,945 An Kündigungsfrist gebundene 12,232,112 „ 1,014,449
Verbindlichkeiten 8 Sonstige Passiva 8.
Von im Inlande zahlbaren Wechseln sind nur die kurzen zum Incasso begeben worden.
Die Direktion.
Braunschweig-Hannoversche
13303 ° Hypothekenbank. Status per 31. Mürz 1875. u Activa. ℳ 1,895,178. 1,563,346.
887,876. 674,730. .30,643,396. 451,639. 4,592,133.
40,708,302 9,000,000.
.27,604,800. 142,028.
Cassa- und Wechselbestände Effecten-Bestände . Pfandbrief-Bestände.... Anlage in Lombard-Darlehen . Anlage in Hypotheken-Darlehen Immobilien- und Mobilien-Conto Diverse Activa .
Passiva. Actien-Capital . . Emittirte Pfandbriefe 8 Reservefonds-Conto „ Nicht eingelöste Dividendenscheine, Pfandbrief-Coupons u. ausgelooste “ Diverse Passiva .
328,536. 3,632,937. 40,708,302. Braunschweig, den 26. April 1875.
Die Direction. (a cto. 30%.)
Privatbank zu Gotha.
Activa. Metallbestandnd. ℳ 3,720,746. 2) Reichs⸗Kassenscheine.. . „ 3,740.
Diverse Kassenscheine und 558 21,631. Noten anderer Banken. 112,200.
Täglich fällige Banquier⸗ böI“ 947,655. Wechselbestand . 10,677,462. Effektenbestand. 145,336. Lombardforderungen. 631,350. Sonstige Activa .. .. 4,580,404. 5,400,000.
Passiva. Grundkapital 453,689.
[3281]
16“* 9,021,500. bindlichkeiten ) Sonstige Passiva... 544,887. 20. Gotha, den 30. April 1875.
Bayer. Hypotheken⸗ & Wechselban 8 Pühn. Ruf.
Leipziger Bank.
sicht vom 30. April 1825.
1 Eingezahltes Aktien⸗Kapital ...
Passiva. Grundkapital. eae11“*“ Betrag der umlaufenden
161116““ Guthaben der Gireconto -In- vdbb “*“ Die sonstigen täglich fälligen Ver- IoII Die an eine Kündigungsfrist (3 Mo- nate und länger) gebundenen Verbindlichkeiten, . . . ... 785,200. v“ 954,600.
ℳ 18,000,000. „ 1,800,000.
30,988,200. 518,400. 1,856,400.
Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter begebenen kurzen Wechseln auf preussische Bankplätze: ℳ 3,748,500.
— Monats⸗Uebersicht der Weimarischen Bank.
Activa.
Baare Kassen⸗Bestände
Geprägtes Geld, ℳ 3,281,277
Fremde Kassen⸗
anweisungen und
Banknoten Wechsel⸗Bestände. — Ausstehende Lombard⸗Darlehne Reservirte Weimarische Bankaktien Debitoren in laufender Rechnung und
Verschiedenes 1.“ Guthaben bei der Landrentenbank.
Passiva.
4,299,875 „ 7,401,281 „ 1,249,860
2 1,018,598 ℳ
1,156,948 930,000
18,384,174
L111““ Banknoten im Umlauf. Depositen⸗Kapitalien . ... Artier. Hividende⸗ Conto pro 1871 bis
1,062,768 7,469,910 5,722,400
a„1 a2 2
Creditoren in laufender Rechnung Weimar, den 30. April 1875.
Die Direktion der Weimarischen Bank
[3324] Anhalt Dessauische Landesbank. Uebersicht am 30. April 1875.
Activa. Geprägtes Geld. 11“ Kassenanweifungen und fremde v“ Wechselbestände Lombardbestände. Effektenbestände .. 1“ Forderungen in laufenden Rech⸗ “ Hypothekenforderungen, Abth. f. Realkreditgeschäfte Immobilien
11124252* Emittirte Pfandbriefe .. . . „ Noten im Emnlanfkßf Depositen⸗Kapitalien. .... Guthaben in laufenden Rech⸗ 11ö11“ 11111X1X1X“; Spezial⸗Reservefond..... Dessan, den 30. April 1875. 8 Die Direktion. Ossent.
Württembergische Notenbank. [3284] Stand am 30. Ap
Activa. I. Kasse: 8 E1“ 5 1) Coursfähiges Deutsches 2) Gold (Pfund fein à EE““ 3) Reichs⸗Kassenscheine. 4) Deutsches Staatspapier⸗ 3Z1“X“ 5) Noten anderer Deutscher öL111“1“ 6) Sonstige Kassenbestände IF III. Lombard⸗Forderungen IV. Effekten. “ V. Sonstige Activa.
ℳ 753,457.
317,890. 4,307,408. 54,650. 6,329.
6,616,129.2
6,944,054. 60,000.
ℳ 6,000,000. —. 6,114,450. —
Passiva.
1,063,231. 23.
Hermann Kühn.
an-
190,730 19,862 23 11,497,990 29 988,841 40
— eva 519,655 07 WFSZNI, 405 00
2.F.
Passiva.
I. Grundkapital....
II. Reservefond .. 140,252 09
III. Umlaufende Noten. 14,709, 138/ 20 IV. Sonstige täglich fällige
Verbindlichkeiten . . . 538,728 53
V. An eine Kündigungsfrist gebundene Berbindlich⸗
“
VI. Sonstige Passiva „
5,250,000 —
. &
233.285 47
Fl. 20877,205 00 Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inland zahlbaren Wechseln: Fl. 729,960. 27.
„— Redacteur: F. Prehm. Berlin: Verlag der Expedstson (Kes el). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen
Sees im veeeb “ 8 Sonstige täglich fällige Ver⸗ 1 Keates . 1,272,878. An Kündigungsfrist gebun⸗ dene Verbindlichkeiten... 4,147,570. Weiter begebene, im Inlande zahlbare Wechsel ℳ 234,453. 35., sämmtlich innerhalb 20 Tagen fällig. Direktion der Privatbank zu Gotha. 8 Kühn. Jockusch 8
8
(einschließlich der Börsen⸗Beilage.)
96,751 4,658,267
„ 2,932,518. 75. 1,700,726. 40.
640,282. 70. 55,825. 42. (Ag. Dess. 81.)
Fl. 7,612,388 05
2,155 25
chen Reichs⸗Anzeiger
Königlich Preußische Armee. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ac. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im stehenden HKeere.
Berlin, 15. April. v. Tettau, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 18, unter Beförderung zum Pr. Lt., in das Inf. Regt. Nr. 59, von Kalinowski, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 11, in das Inf. Regt. Nr. 18, Graf zu Rantzau, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. z. F., dieser unter Beförderung zum Pr. Lt., in das Gren. Regt. Nr. 109 versetzt. v. Seel, Pr. Lt. aggreg. dem Inf. Nr. 65, in das Regt. einrangirt. Kannenberg, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 25, unter Beförderung zum Pr. Lt., in das Inf. Regt. Nr. 70 versetzt. v. Moltke, Sec. Lt. vom Regt,. der Gardes du Corps, Hausser, Seconde⸗Lieutenant vom Füs. Regt. Nr. 38, zu Pr. Lts. befördert.
Wiesbaden, 24. April. Graf v. Geldern, bisher Rittm. im Kaiserlich österreichischen Ulanen⸗Regt. Nr. 1, in der preußischen Armee, und zwar als Rittm. aggr. dem Ulanen⸗Regt. Nr. 3 mit einem vom 1. März 1871 datirten Patent, angestellt.
Wiesbaden, 27. April. Becker, Hauptm. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 2 und kommandirt zur Dienstleistung bei der trigonometri⸗ schen Abtheil. der Landes⸗Aufnahme, unter Stellung à la vite dieses Regts, in den Neben⸗Etat des Großen Generalstabes versetzt. Sel⸗ hausen, Prem. Lieut. vom Feld⸗Art. Regiment Nr. 7, unter Stellung à la suite des Fuß⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 1, und Dulitz I., Sec. Lt. vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 3, unter Stellung à la suite dieses Regts., zu Direktions⸗Assistenten bei den technischen Instituten der Artillerie ernannt. v. Santen, Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 90, dessen Kommdo. zur Dienstleistung beim Kriegs⸗Minist., Departement für das Invaliden⸗Wesen, bis auf Weiteres verlängert.
Wiesbaden, 29. April. v. Obernitz, v. Bomsdorff, Hauptleute vom Bepßüen Generalstabe, vom 1. Mai c. ab bis zur Beendigung der Herbst⸗Uebungen, ersterer zur Dienstleistung beim Generalstabe des III. Armee⸗Corps, letzterer beim Generalstabe des Garde⸗Corps kommandirt. “
6“ G“ Im stehenden Heere. 8 u“
Wiesbaden, 24. April. Zirzow, Hauptmann a. D., zuletzt Comp. Chef im damaligen Fest. Art. Regmt. Nr. 6, der Char. als Major verliehen.
Wiesbaden, 27. April. Beyer v. Karger, Gen. Major g. D., zuletzt Commdr. der 36. Inf. Brig., mit seiner bish. Pension zur Disp. gestellt.
“ 9
Im Hanitäts-Corps.
Berlin, 15. April. Dr. Gygas, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Füs. Bat. Inf. Regt. Nr. 30, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Infant. Regts. Nr. 18, Dr. Rother, Assist. Arzt 1. Kl. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 11, zum Stabs⸗ und Abtheilungs⸗ Arzt der 2. Abtheilung Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 19, Dr. Pieper, Assist. Arzt 1. Kl. vom Gren. Regt. Nr. 4, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des Füs. Bats. Inf. Regts. Nr. 44, Dr. Falkenstein, Assist. Arzt 1. Kl. vom Invalidenhause zu Verlin, um Stabs⸗ und Abtheil. Arzt der Reit. Abtheil. des Feld⸗Artillerie⸗ degts. Nr. 1, Dr. Richter, Assist. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 113, Dr. Becker, Assist, Arzt 1. Kl. vom Hus. Regt. Nr. 6, zu Stabsärzten bei dem mediz. chirurg. Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut, Dr. Körting, Assist. Arzt l. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 79, zum Stabs⸗ und Abtheil. Arzt der 2. Abtheil. Feld⸗Art. Regts. Nr. 18, Dr. Pfuhl, Assist. Arzt 1,. Kl. vom Drag. Regt. Nr. 8, Dr. Wichmann, Assist. Arzt 1. Kl. vom Hus. Regt. Nr. 3, zu Stabsärzt. bei dem mediz. chirurg. Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut, Dr. Jacobick, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 26, dieser unter Verleihung eines Patents vom 20. Februar 1875, Dr. Kranefuß, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 15, Dr. Gordes, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 56, Dr. Kontny, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 62, Dr. Haberling, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom I. Bat. Landw. Regts. Nr. 10, Dr. Piper, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 2, Dr. Thense, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom Reserve⸗Landwehr⸗Bataillon Nr. 39, Dr. Kroner, Dr. Küster, Afsist. Aerzte 1. Kl. der Landw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 35, Dr. Voigdt, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 33, Dr. Schwartz, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regs. Nr. 64, Dr. Pensky, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 3, Dr. Berger, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 68, Dr. Meisenburg, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 39, zu Stabsärzten der Landwehr, Dr. Dannenberg, Unterarzt vom Ulanen⸗Regt. Nr. 3, Dr. Arlt, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 18, Dr. Plum, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 69, Dr. Kaulen, Unterarzt vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 8, Dr. Rom⸗ meler, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 30, Dr. Blume, Unterarzt vom Drag. Regt. Nr. 21, zu Assist. Aerzten 2. Klasse, Dr. Nißle, Unterarzt der Res. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 50, Dr. Rehn, Unterarzt der Res. vom Res. Landw. Bat. Nr. 80, Müller, Unterarzt der Res. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 111, Dr. Mallinckrodt, Unterarzt der Res. vom Landw. Bat. Metz, zu Afsist. Aerzten 2. Kl. der Res., befördert. Dr. S neider, Stabs⸗ und Abth. Arzt von der 2. Abtheil. Feld⸗Art. Regts. Nr. 4, als Bats. Arzt zum Füs. Bat. Inf. Regts. Nr. 24, Dr. Loew, Stabs⸗ und Abtheil. Arzt von der 1. Abtheil. Feld⸗Art. Regts. Nr. 3, als Bats. Arzt zum 2. Bat. Inf. Regt. Nr. 14, Dr. Kolbe, Stabs⸗ und Abtheil. Arzt von der Reit. Abtheil. Feld⸗Art⸗ Regts. Nr. 1, als Bats. Arzt zum 2. Bat. des Gren. Regts. Nr. 8, Dr. Mahlke, Sabs⸗ und Bats. Arzt vom Füs. Bat. Inf. Regt. Nr. 44, zum Füs. Bat. Inf. Regt. Nr. 30, Dr. Schuhl, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Gren. Regt. Nr. 8, zum 2. Bat. Inf. Regt. Nr. 49, Dr. Hirsch, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. Inf. Regt. Nr. 49, als Abth. Arzt zur 2. Abtheil. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 23, Dr. Beinlich, Stabsarzt vom med. chirurg. Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut, als Bats. Arzt zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 59, Dr. Chlumsky, Assist. Arzt 1. Kl. in der etatsm. Stelle bei dem Gen. Corps⸗ Arzt des XV. Armeecorps, zum Ulanen⸗ Regt. Nr. 10, ver⸗ setzt. Dr. ulrich, Marine⸗Stabsarzt, ein Patent seiner Charge verliehen. Dr. Kaufmann, Stabs⸗ und Abtheil. Arzt von der 2. Abtheil. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 25, Dr. Schmidt, Stabsarzt der Landw. vom I. Bataillon Landw Regts. Nr. 43, diesem als Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. mit der Uniform des Sanitäts⸗Corps, Dr. Mierswa, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 62, mit der Unif. des Sanitäts⸗Corps, Dr. Dieterici, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 16, diesem behufs Auswanderung der Abschied bewilligt. Dr. Weitling, Assist. Arzt .Kl. vom Kaiser Franz Garde⸗Gren. Regt., ausgeschieden und zu den Aerzten der Reserve des Res. Landw. Bats. Nr. 35, Dr. Klein, Assist. Arzt 2. Kl. vom Kür. Regt. Nr. 8, ausgeschieden und zu den Aerzten der Reserve des Res. Landw. Bats. Nr. 40 übergetreten.
Erste Beila und Königlich P
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Königlich Bayerische Armee. 8 ffiziere, Portepee⸗Fähnriche ac. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im stehenden Heere. 8 Durch Allerhöchstes Handschreiben. Den 26. April. Prinz Adalbert von Bayern, Königl. gn Gen. Lt. und Inhaber des 2. Kür. Regts., zum Gen. der av. befördert. “
ge reußi
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Beamte der Militär-Verwaltung. u Durch Allerhöchste Verfügung.
Den 25. April. Kaiser, Intendantur⸗Rath und bisher. Ver⸗ weser der Administrations⸗Raths⸗Stelle bei der Militär⸗Fonds⸗Ver⸗ waltung, zur Intendantur des I. Armee⸗Corps versetzt. Schrettin⸗ ger, Kriegsrath vom Kriegs⸗Ministerium, auf die Stelle des Ad⸗ EEbT der Milit. Fonds⸗Verwaltung unter Beibehaltung seines Titels berufen. Wirth, Assessor von der Intendantur des II. Armee⸗Corps, zum Rath bei dieser Stelle befördert.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen
Im stehenden Heere. 1 Durch Allerhöchste Verfügung.
Stuttgart, 19. April. Bö Hauptm. und Batterie⸗ Chef im Feld⸗Art. Regt. Nr. 13, als Comp. Chef zum 88 „Art. Bat. Nr. 13, Körber, Hauptm. und Comp. Chef im Fuß⸗Art. Bat. Nr. 13, als Battr. Chef zum Feld⸗Art. Regt. Nr. 13, versetzt.
Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Allerhöchste Verfügung. Stuttgart, 12. April. Lunz, kontroleführ. Kasernen⸗In⸗ spektor in Stuttgart, der Abschied mit Pension bewilligt.
Neichstags⸗Angelegenheiten. Göttingen, 4. Mai. Professor Dr. Ewald, Reichstags⸗ Abgeordneter für die Stadt Hannover, ist heute gestorben.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Berlin, 5. Mai. In der gestrigen Sitzung des Ab⸗ eordnetenhauses bemerkte gelegentlich der Berathung des 8 2 des Gesetzentwurfes, betreffend die Erhaltung und Begrün⸗ dung von Schutzwaldungen, sowie die Bildung von Wald⸗ genossenschaften, nach dem Abg. Parisius der Minister der land⸗ wirthschaftlichen Angelegenheiten, Dr. Friedenthal:
Dem ersten Herrn Redner will ich nur Weniges erwidern, um nicht in die Generaldiskussion zurückzufallen. Derselbe hat mit Recht aus meinen einleitenden Bemerkungen bei der ersten Lesung die Ausführung zitirt, wonach ich zugebe, daß es zweifelhaft sein könne, ob dieses Gesetz weittragende Wirkungen in der Richtung der Erhaltung des Waldbestandes ausüben werde. In der That sind diese Zweifel nicht ungerechtfertigt. Daraus folgt aber etwas Anderes als das, was der Herr Redner daraus gefolgert hat. Es folgt daraus, daß dieses Gesetz nur als ein erster Schhritt auf dem Wege gelten kann, den Wald im öffentlichen Interesse zu korporiren, und daß, wenn dieser Schritt nicht zum Ziele führen sollte, die Gesetzgebung voraussichtlich sich genöthigt sehen wird, weitere Schritte zu thun, Schritte, die tiefer . in das Privateigenthum, die größere Beschränkungen der Verfü⸗ gungsfreiheit der Einzelnen mit sich bringen. Ich meine, meine Herren, daß, wenn der Nachsatz des ersten Herrn Redners richtig ist, nämlich daß er diesem ersten Schritte seine Zustimmung geben zu können nicht glaubt, weil zu starke Beschränkungen des visste g es sich an denselben knüpfen, dann Fufß die Auf⸗ assung nicht zutreffend ist, wonach er weitergehende Maßrege beeesce die natürlich auch weitergehende Beschränkungen der Verfügungsfrei⸗ heit zur Folge haben missen Ich frage Sie, meine Herren, wenn die Starezierun den Vorschlag des ersten Herrn Redners in einen Gesetzentwurf gekleidet hätte, den ganzen Waldbestand unseres Staates sichten zu lassen, zu untersuchen, wo Wälder sind, in deren Bestande ein öffentliches Interesse in höherem und geringerem Maße obwaltet, und wenn dann die Staatsregierung von Ihnen die Vollmacht ge⸗ fordert hätte, alle diese Wälder unter behördliche Aufsicht zu stellen, würde sie wohl bei Ihnen bereitwilliges Entgegenkommen gefunden haben, oder würde nicht gerade von Seiten der näheren Freunde des Herrn Redners darin eine unmäßige Stärkung der Machtvollkommen⸗ heit des Staates, eine ungehörige Einmischung in des Letzteren Privat⸗ verhältnisse gefunden worden sein? Ich kann nicht annehmen, daß dieser Weg sicherer zum Ziele geführt hätte, als die bescheidneren Forderungen, welche in diesem Gesetze niedergelegt sind, und ich meine deshalb, daß den Einwendungen des ersten Herrn Redners gar zu gro⸗ ßes Gewicht nicht wird beigelegt werden können. 2
Was den Antrag des Hrn. Abg. Parisius anbetrifft, so ist der Gedanke, der in diesem Antrage ausgedrückt ist, wie auch die Herren Kommissarien bei der Kommissionsberathung anerkannten, kein unrich⸗ tiger. Trotzdessen glaube ich, daß dieser Gedanke nicht in die gesetz⸗ geberische Formel gehört, er ist vielmehr ein gesetzgeberisches Motiv, keine Disposition. Der Grund, aus dem das Gesetz in bestimmt bezeichneten Fällen eine Beschränkung des Privateigenthums mit sich führt, ist das öffentliche Interesse, welches in diesen ein⸗ zelnen Fällen vorhanden ist, und der Gesetzgeber hat diese Fälle konstruirt nach dem Kriterium des öffentlichen Interesses. Das letztere kann ein unmittelbares oder mittelbares sein. Es kann ein unmittelbares sein, wo der Staat als Gesammtheit be⸗ theiligt ist, oder ein mittelbares, wo Angehörige des Staates in ihren Rechten verkürzt würden, wo Gefahren für Angehörige des Staates ent⸗ stehen durch Zerstörung beziehentlich Nichtvorhandensein von Waldstrecken. In diesem Sinne hat man sich bemüht, bestimmte Fälle in dem Ge⸗ sese niederzulegen, um hierdurch eine sichere Richtschnur für die ent⸗ cheidende Behörde, für das Verwaltungsgericht, zu geben. Ich, meine Herren, erblicke hierin gerade einen besonderen Vor⸗ zug dieses Geseßes und ich meine, daß früher Vorlagen gerade deshalb gescheitert sind, weil, wie schon der Hr. Abg. Bening hervorgehoben hat und wie dies in dem Berichte von 1868 Seitens der Kommission des Abgeordnetenhauses von 1868 ausdrück⸗ lich angeführt ist, weil man dort nur sich auf solche allgemeine Be⸗ schreibungen, wie öffentliches Interesse, Landeskulturinteresse und dal. beschränkt hatte. Nehmen Sie nun nach dem Antrage des Hrn. Abg. Parisius das öffentliche Interesse wieder in die gesetzgeberischen Formeln anf, so zwingen Sie den entscheidenden Richter in jedem einzelnen Falle nach diesem allgemeinen Kriterium zu urtheilen, und ich behaupte, das ist eine Aufgabe, die der entscheidende Richter nicht mit Sicher⸗ heit erfüllen kann, weil es ihm an den erforderlichen charakteristischen Merkmalen fehlen würde. ie rufen aber einen ferneren Nachtheil hervor, indem Sie die Parteien gewissermaßen provoziren, ebenfalls das Vorhandensein des öffentlichen Interesses zum Gegenstande ihrer Plai⸗ doyers zu machen, während di⸗ nothwendigen Voraussetzungen fehlen. Sie würden endlich nach meinem Dafürhalten praktisch wenig er⸗ reichen, denn jeder Richter würde nach seiner individuellen Anschauung vom öffentlichen Interesse in jedem einzelnen Falle ein solches finden können. Der Hr. Abg. Parisius hat das in seiner Deduktion auch gewissermaßen gefühlt; er sagt, es soll nicht reines Privatinteresse
obwalten, es sollen nicht kleinlich e Interessen als öffentliche behandelt werden. In der Unbestimmtheit neser Ausdrücke läßt sich erkennen, daß es ihm nicht gelungen ist, in
griffsbestimmungen dessen, was er ausschließen will, zu fixiren und zu appliziren, wie dies doch nöthig wäre. Das, meine Herren, wird der Richter viel besser an der Hand der gesetzgeberischen Konstruktion der Fälle des §. 2, als an der Hand einer allgemeinen Bestimmung zu thun vermögen, und deshalb bitte ich Sie, dem Antrage Ihre Zustim⸗ mung nicht zu geben.
— In der Kommission des Herrenhauses zur Vorbe⸗ rathung der Provinzialordnung haben einige Personalverän⸗ derungen stattgefunden. An Stelle des Herzogs v. Üjest, welcher durch Krankheit an der Theilnahme behindert wird und deshalb seinen Austritt angezeigt hat, ist der Herzog von Ratibor zum Vorsitzenden gewählt, während Graf York v. Wartenburg für ihn zum Kom⸗ missionsmitglied gewäͤhlt ist, da letzterer jedoch wegen dringender Ab⸗
altung abgelehnt hat, so muß noch eine Ersatzwahl stattfinden. An
telle des ebenfalls zurüͤckgetretenen Ober⸗Bürgermeisters Becker (Hall..
berstadt) wurde Ober⸗Bürgermeister Hasselbach in die Kommission
gewählt.
Gewerbe und Handel.
Die Berlin⸗Cölnische Feuerversicherungs⸗Aktien⸗ Gesellschaft hat in ihrem ersten am 31. Dezember v. J. abge⸗ laufenen Geschäftsjahr für 45,246 abgeschlossene Versicherungen bei einem Versicherungs⸗Kapital von 570,174,090 ℳ abzüglich Ristorni eine Prämien⸗Einnahme von rund 1,601,000 ℳ erzielt, von welchen für 181,737,597 ℳ Rückversicherungen 645,000 ℳ Prämien bezahlt wurden. Nach Zurückstellung der rechnungsmäßigen Prämienreserve, welche circa 40 % der für eigene Rechnung verbliebenen Jahresprämien⸗ einnahme pro 1874 beträgt, nach Beruͤcksichtigung ferner der gezahlten und resp. schwebend gebliebenen Schäden, welche für eigene Rechnung rund 337,000 ℳ betrugen, sowie nach Bestreitung aller Provisionen, Agentur⸗ und Verwaltungskosten — konnten die Einrichtungs⸗ und Organisationskosten, sowie die Conti für Versicherungs⸗, Agentur⸗ childer und Drucks chen vollständig abgeschrieben und ein Reingewinn von rund 30,000 ℳ erzielt werden, welcher indessen nicht zur Ver⸗ theilung gelangen, sondern als Kapitalreserve zurückgestellt werden soll.
— In der Generalversammlung der Schlesischen Feuer⸗ versicherungsgesellschaft vom 24. v. M. waren 301,000 Thlr. Aktien mit 297 Stimmen vertreten. In dem von dem General⸗ Direktor erstatteten Geschäftsbericht wurde hervorgehoben, daß, obgleich das Jahr 1874, was die Zahl und Intensivität der Brände anlange, erheblich ungünstiger verlaufen sei, als das Vorjahr, dadurch doch das Gesammtresultat des verflossenen Rechnungsjahres nicht wesentlich beeinträchtigt worden sei. Der erzielte Reingewinn gestatte die Ver⸗ theilung einer Dividende von 17 und eine gleiche Verstärkung der Prämienreserve wie im Vorjahre. Nachdem hierauf der Rechnungs⸗ abschluß, welcher eine Gesammteinnahme von 4,452,241 ℳ und eine Gesammtausgabe von 3,962,961 ℳ, mithin einen Reingewinn von 489,280 ℳ nachweist, erläutert worden war und der Verwaltungs⸗ rath über die Prüfung der Jahresrechnung Bericht zerstattet hatte, wurde die beantragte Decharge einstimmig ertheilt.
— Der Gesammtumsatz der Breslauer Diskontobank Friedenthal & Co. betrug nach dem Geschäftsbericht pro 1874 rot. 503,000,000 Thlr., miütbih durchschnittlich täglich 1,380,000 Thlr. Unter den einzelnen Kontis heben wir hervor, da auf dem Effekten⸗ konto im Debet 55,638,182 Thlr., im Kredit 53,692,395 Thlr. um⸗ gesetzt wurden, so daß am 31. Dezember 1874 ein Saldo von 1,945, 787 Thlr. verblieb. Beim Konsortialkonto verblieb am 31. Dezember 1874 ein Saldo von 581,421 Thlr., auf welchen eine weitere Reserve von 100,000 Thlr. im Gewinn⸗ und Verlustkonto vorgesehen worden ist. Die Geschäftsunkosten haben sich im ver⸗ gangenen Jahre um 26,800 Thlr. vermindert. Das Gewinn⸗ und Verlustkonto weist im Ganzen — nach Abzug der Handlungs⸗ Unkosten, Utensilienabschreibung, Depositen zc., Zinsen und Verluste bei Komm anditen — einen Nutzen von 417,463 Thlr. nach. Hiervon würden dann abzuziehen sein: die der Spezialreserve weiter zugewie⸗ senen 100,000 Thlr., ferner 5 Prozent für den Reservefonds 15,873 Thlr., Tantième für drei geg äftsinhaber 19,047 Thlr., Tantièdme für den Aufsichtsrath 19,047 Thlr., so daß der vertheilbare Gewinn 263,494 Thlr. gleich 4 Prozent des Aktienkapitals unter Vortrag eines Gewinn⸗Saldos von 3494 Thlr. „beträgt. Der Reservefonds erreicht die Höhe von 563,974 Thlr. die Spezialreserve eine solche von 200,000 Thlr. 8* 18
Dem von dem Koöniglichen [Over⸗Bergamre Dortmund über den Bergwerksbetrieb im 1. Quartal erstatteten Berichte entnehmen wir Folgendes: „Die Abnehmer nehmen bei hartnäckiger Unlust, Lieferungsverträge füͤr längere Zeit einzugehen, immer noch eine abwartende Stellung ein. Die Kohlenpreise sind bei stets wei⸗ chender Tendenz gegenwärtig bereits auf einem Standpunkte ange⸗ langt, daß es vielen Zechen fernerhin nicht möglich sein wird, mit Gewinn zu arbeiten, wofern es nicht gelingt, die Selbstkosten auf ein Heet Maß zurückzuführen. Durch diese Rücksicht sind die Werksverwaltungen gezwungen gewesen, mit Herabsetzung der Gedingesätze weiter vorzugehen, und ist diese Maßregel von den Arbeitern in richtiger Würdigung der thatsäch⸗ lichen Verhältnisse bereitwillig entgegengenommen. Wenn gleichwohl der monatliche Verdienst der Grubenarbeiter nicht so gar erheblich zurückgegangen ist, und im Vergleich zu dem bei anderen Erwerbs⸗ weigen verdienten Lohne noch als ein hoher bezeichnet werden muß, 5 hat dies darin seinen Grund, daß die Bergarbeiter sich bemüht haben, den Ausfall an den Gedingesätzen durch Steigerung der Ar⸗ beitsleistung wieder auszugleichen. Arbeiterentlassungen in größerem Umfange kommen nur ganz vereinzelt vor und betrafen solche stets nur Tagelöhner; gelernte Bergarbeiter waren, besonders auf den nörd⸗ lichen Zechen, immer noch gesucht.“
— Die Generalversammlung der Breslauer Handels⸗ und Entrepot⸗Gesellschaft nahm den Jahresabschluß entgegen und dechargirte die Verwaltung. Der Antrag einiger Aktionäre auf Auf⸗ lösung der Gesellschaft konnte nicht entschieden werden, da sich an der Abstimmung nicht das erforderliche Drittel des Aktienkapitals ver⸗ treten zeigte; es wird deshalb innerhalb 4 Wochen eine neue Gene⸗ ralversammlung einberufen werden, welche darüber entscheiden wird. Der Geschäftsbericht bespricht die allgemeine Lage des Geschäfts, die eine weitere starke Reservelegung nothwendig macht. Das Konto per dubioso ist auf 63,000 Thlr. erhöht worden. Die Bilanz schließt ab mit 1,102,593 Thlr. Im Debet beträgt das Kassa⸗Konto 16,760 Thlr., das Konto⸗Korrent⸗Konto 517,893 Thlr., das Kambio⸗ Konto 59,460 Thlr., das Effekten⸗Konto 20,290 Thlr. (eigene Effekten 6080 Thlr.), das Waaren⸗Konto 104,478 Thlr., das Grund⸗ stück⸗Konto 210,857 Thlr., im Kredit das Aktten⸗Kapital⸗Konto 600,000 Thlr., das Konto⸗Korrent⸗Konto 55,116 Thlr, das Hypo⸗ theken⸗Konto 121,965 Thlr., das Accepten⸗Konto 211,104 Thlr., Spezial⸗Reserve⸗Konto 113,871 Thlr. — Das Gewinn⸗ und Verlust⸗ Konto balanzirt mit 145,434 Thlr., davon im Debet u. A. Handels⸗ Unkosten⸗Konto 31,407 Thlr., Verlust⸗Konto, Korrent⸗Konto 22,701 Thlr. Verlust des Stettiner Handels⸗Gesellschafts⸗Kapital⸗Konto 39,216 Thlr., für Ausfälle reservirt 60,871 Thlr., im Kredit⸗Inter⸗ essen Konto 21,646 Thlr., Provisions⸗Konto 6092 Thlr., Gewinn an Waaren 18,140 Thlr., Gewinn im Effekten⸗Konto 67,572 Thlr. Grundstücks⸗Ertrags⸗Konto 8472 Thlr., Verluste 22,876 Thlr.
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charfer Weise die Be⸗-⸗