1875 / 152 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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liegt, behufs Abtretung desselben in Washington angeknüpften Unterhandlungen haben zu keinem Resultate geführt. Die

Indianer haben vielmehr alle Anerbietungen der Regierung, um

sie zum Verlassen der Black Hills zu bewegen, von der Hand

gewiesen und sich plötzlich aus der Hauptstadt entfernt. Sollte es einzelnen, von Privatpersonen Expeditionen, trotz des Widerstandes der in jener Gegend aufgestellten Truppen ge⸗ lingen, das Gebiet der Indianer zu erreichen, so dürften Feind⸗ seligkeiten der letzteren unvermeidlich sein, und diese die zwangs⸗ weise Abtretung des in Rede stehenden, den Sioux reservirten

Gebietes zur Folge haben.”

Die Unruhen am Rio Grande dauerten fort. Die Regie⸗ rung hat in Folge dessen noch mehr Kavallerie nach Texas ge⸗ sandt und die Miliz dieses Staates aufgefordert, sich mit dem regulären Militär zu vereinigen und die Einfälle der mexikani⸗ schen Räuberbanden zurückzuweisen. Auch die mexikanische Re⸗ gierung hat an einzelnen Punkten zwischen Camargo und Mata⸗ Kavallerieposten zur scharfen Bewachung der Grenze auf⸗ gestellt. Wenngleich eine merkliche Besserung in Handel und Industrie

noch nicht eingetreten ist, so fängt doch eine größere Zahl von Arbeitern wieder an Beschäftigung zu finden, natürlich nur zu sehr ermäßigten Lohnsätzen; nur in den Kohlen⸗ und Eisen⸗ distrikten Pennsylvaniens dauern die von einem mächtigen Arbeitervereine veranlaßten und häufig mit Gewaltthätigkeiten verbundenen Arbeitseinstellungen behufs Erzwingung höheren Lohnes fort, doch steht auch hier ein baldiges Nachgeben der Arbeiter zu erwarten. Im Allgemeinen aber haben die bis jetzt im ganzen Lande weit verbreiteten und in hohem Grade einflußreichen Arbeitervereine viele Anhänger verloren, nachdem letztere durch die Nothstände des letzten Jahres zu der

Meberzeugung gekommen sind, daß die von den Leitern der

Vereine veranlaßten Arbeitseinstellungen nichts als Noth unter

der Arbeiterbevölkerung zur Folge gehabt haben, und daß eine dauernde Arbeit zu geringeren einer oft unterbrochenen zu höhe⸗

ren Lohnsätzen vorzuziehen sei. In New⸗York allein sind in letzter Zeit mehr als zwanzig Prozent der Arbeiter aus den

Vereinen ausgetreten, und scheinen überall die sozialistischen Ideen gesunderen Ansichten zu weichen.

Die Einladung des Präsidenten, sich an der im nächsten Jahre stattfindenden Weltausstellung in Philadelphia zu bethei⸗ ligen, haben bis jetzt folgende Staaten angenommen: Argen⸗ tinien, Belgien, Bolivia, Brasilien, Chili, China, Dänemark, Deutschland, Ecuador, Aegypten, Frankreich nebst Algier, Groß⸗ britannien nebst Canada und Australien, Guatemala, Haway,

Hayti, Honduras, Japan, Liberia, Mexiko, Nicaragua, Nieder⸗ lande, Norwegen, Orange⸗Freistaat, Persien, Peru, Portugal,

Salvador, Schweden, Siam, Spanien, Tunis, Türkei,

Venezuela und Columbia. Die auswärtigen Kommissionen haben für den erforderlichen Raum definitive Anträge bis zum 1. Juli 1875 und die Pläne behufs Verwendung des Raumes, sowie die Liste der Aussteller bis zum 1. Dezember 1875 einzureichen. Die Annahme der Ausstellungsgegenstände beginnt am 5. Ja⸗ nuar 1876 und wird am 19. April 1876 geschlossen. Der An⸗

spruch auf reservirten, jedoch unbenutzten Raum erlischt am

26. April 1876. Die Eröffnung der Ausstellung selbst erfolgt am 10. Mai, der Schluß derselben am 10. November 1876,

und müssen sämmtliche Ausstellungsgegenstände bis zum 31. De⸗

zember 1876 weggeräumt sein.

Mexiko. Der Sicherheitszustand des Landes ist wenig be⸗ friedigend. An der Nordgrenze finden fortwährend Einfälle von

Indianern statt. Die im Staate Michoacan in Folge der Kirchen⸗

gesetze ausgebrochenen Unruhen nehmen einen immer größeren

Umfang an und erstrecken sich bereits auf die benachbarten

Staaten. Die Staatsregierung hat die Legislative auf den 23. April

zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen, um sich über die Mittel zur Unterdrückung der Rebellion zu berathen, und wurde

erwartet, daß der Regierung besondere Befugnisse zu militärischen

Maßregeln ertheilt werden würden. Die Rebellen unter Morelias zählen bereits mehr als zweitausend fünfhundert Mann und haben am 20. April in Queretaro einen großen Waaren⸗ und Waffen⸗Convoy beraubt. An der Südgrenze sammeln sich Truppen aus Guatemala an, um nöthigenfalls mit Waffen⸗

gewalt eine Regulirung der Grenze durchzusetzen. Anbererseits

beschäftigten sich die Regierung und der Kongreß, ungeachtet aller dieser Schwierigkeiten und Komplikationen, fortwährend damit, das materielle Wohl des Landes zu fördern. So hat der Kongreß den Bau von Eisenbahnen von Vera⸗Cruz nach

Zomorana, von Gunymas nach Sonora und Arizona genehmigt und den Unternehmern der Bahn von Merida und Progreso eine Subvention bewilligt. Der Kongreß hat die von Vincentio

Riva Palaco gegen den Präsidenten erhobenen Anklagen in Er⸗ wägung gezogen. Nach einer lebhaften Diskussion erfolgte die

Freisprechung des Präsidenten mit 128 gegen 10 Stimmen.

Peru. Die im Oktober stattfindende Präsidentenwahl absorbirt

das öffentliche Interesse vollständig. Außer dem General Prado, iso zurückgekehrt ist und seine Stelle als Präsident der Deputirtenkammer wieder eingenommen hat, und dem Admiral Montero, wird auch Senor Galvez als Kandidat

auftreten, nachdem der früher von den Anhängern der jetzigen genommene Dr. as

Regierung für die Kandidatur in Aussicht dieselbe entschieden abgelehnt hat. Die Regierung wird sich allem Anscheine nach bei der Wahl vollständig neutral verhalten. Im Kongresse ist der Antrag gestellt worden, die Regierung zur Er⸗ richtung einer Dampferlinie nach China zu ermächtigen, damit auf diese Weise die freiwillige Einwanderung der Chinesen nach Peru befördert werde. Die Subsidien dieser Linie sollen sich auf 150,000 Dollars belaufen. Das neue, von der Deputirten⸗ kammer angenommene Salpetergesetz hat die Zustimmung des Senats noch nicht erhalten, doch dürfte dasselbe in der vorliegen⸗ den Fassung angenommen werden, da sich ein Gutachten der Senatsmajorität bereits in diesem Sinne ausgesprochen hat. Der Regierung ist die Ermächtigung ertheilt worden, den Guano⸗ verkauf nach eigenem Ermessen zu regeln und ein neues Unter⸗ richtsgesetz auszuarbeiten, welches ohne besondere Genehmigung des Kongresses in Kraft treten soll. Die Differenzen zwischen Peru und Chili wegen der gegen⸗ seitigen Leistungen in dem Kampfe gegen Spanien in 1866 find durch den Ausspruch des von beiden Staaten zum Schiedsrichter gewählten amerikanischen Gesandten in Santiago geschlichtet worden. Danach hat Peru noch die Summe von 470,000 Soles an Chili zu zahlen. Im südüchen Theile des Landes, wo in Folge der Ein⸗ führung des Ausfuhrzolles auf Salpeter eine große Aufregung und Erbitterung gegen die Regierung herrscht, sind abermals Unruhen ausgebrochen. In Juana fand am 3. Mai ein Auf⸗ stand zu Gunsten Pierolas, des Führers der letzten Rebellion, statt, der nur mit Waffengewalt unterdrückt werden konnte, und Pierola selbst befindet sich in den Bergen von Torate in einer 1 Position er Spitze ein von Aufrührern

Zur Beobachtung ihrer Bewegungen hat die Regierung Kavallerie

von Arequipa ausgesandt.⸗

In Chili waren die politischen Kreise ebenfalls vollständig durch die Vorbereitungen zur Präsidentenwahl in Anspruch ge⸗ nommen. Von Seiten der liberalen Partei sind zwei Kan⸗ didaten aufgestellt worden, der Gouverneur von Santiago, Senor Vicunna Makenna und Senor Miguel Louis Amunategui, Professor der Geschichte an der Universität von Santiago. Der von den liberal⸗konservativen und konservativ⸗klerikalen Parteien aufgestellte Kandidat, der jetzige Kriegs⸗Minister Seünor Annibal Pinto, ist von der Bewerbung zurückgetreten, nachdem der Prä⸗ sident erklärt hat, daß er keinen offiziellen Kandidaten unter⸗ stützen wolle. Von ultramontaner Seite ist der Gouverneur der Provinz Valparaiso Seüor Echaurrea als Kandidat auf⸗ gestellt worden, doch dürfte an seiner Stelle eine andere No⸗ mination erfolgen, sollten sich, wie wahrscheinlich, die konser⸗ vativen Elemente mit den ultramontanen verbinden.

Brasilien. Die am 16. März begonnene außerordentliche Session der Kammern wurde am 3. Mai durch den Kaiser ge⸗ schlossen und zu gleicher Zeit die ordentliche Session eröffnet. In der Thronrede sprach der Kaiser die Hoffnung aus, die Kammer werde die zur Verbesserung des gegenwärtigen Wahl⸗ systems nothwendigen Reformen annehmen. Mangel an Arbeits⸗ kräften, Kapital und technischen Kenntnissen wären die großen Hindernisse für den materiellen Fortschritt des Landes, doch hoffe er, daß es den Bestrebungen der Kammern gelingen werde, den Wohlstand der Nation zu erhalten und zu befördeen. Die in den Diözesen von Para und Olinda herrschenden abnormen Zustände hätten die Regierung zu scharfen Maßregeln genöthigt. Er glaube, daß der Papst die peinlichen Umstände dieser Sache vollständig würdige und sich auf das Aeußerste bemühen werde, das früher gute Einvernehmen wieder herzustellen; sollte das aber nicht der Fall sein, so vertraue er auf den Beistand der Kammern bei dem Erlasse der durch die Verhältnisse gebotenen Gesetze. In Bezug auf die finanzielle Lage des Landes bemerkte der Kaiser, daß, ungeachtet der Zollreduktionen und der ungünstigen Lage des Handels und der Produktion in einzelnen Provinzen, die Einnahmen sich gebessert hätten. Die Ausgaben überstiegen nicht die Einnahmen, beträchtliche Anleihen seien aber für die Bildung des Volkes in Elementar⸗, höheren und technischen Schulen sowie für die Errichtung von Kreditinstituten nothwendig.

Das Budget für 1875/76 wurde am 11. Mai von der De⸗ putirtenkammer genehmigt und darauf das Budget für 1876/77 vorgelegt. Die ordentlichen Einnahmen werden in dem letzteren auf 160,000,000 Milreis und die ordentlichen Ausgaben auf 105,378,913 Milreis angenommen. Für das laufende, am 30. Juni zu Ende gehende Finanzjahr belaufen sich die Einnahmen, ausschließlich des Emanzipationsfonds, auf 104,000,000 Mil⸗ reis, und einschließlich einer Zahlung von Paraguay für Eisen⸗ bahnen auf 105,815,270 Milreis, die Ausgaben, ausschließlich der für Eisenbahnzwecke gemachten außerordentlichen Auslagen, auf etwa 105,705,412 Milreis, einschließlich derselben auf 114,978,429 Milreis, so daß der Regierung aus dem Erlöse ihrer Anleihen bei Beginn des nenuen Finanzjahres noch eine Summe von 31,397,713 Milreis zu Gebote stehen würde. Die Gesammtschuld des Staates beläuft sich auf 664,739,395 Milreis, 47,950,338 Milreis mehr, als im vergangenen Jahre. Davon kommen auf die auswärtige Schuld 19,931,200 Lstrl., auf die innere fundirte Schuld 286,609,050 Milreis, auf Schatz⸗ scheine 19,243,600 Milreis und geneee. 149,504,299 Milreis. In Folge der in Rio de Janeiro ausgebrochenen Fi⸗ nanzkrisis, welche die Zahlungseinstellung einer großen Zahl von Banken und Handelshäusern zur Folge hatte, brachte der Fi⸗ nanz⸗Minister am 14. Mai eine Vorlage behufs Ausgabe von 25 Millionen Milreis in zinstragenden Schatzscheinen ein, welche den Banken gegen Hinterlegung genügender Sicherheiten als Darlehn gegeben werden sollten. Diese Vorlage, welche sofort in Berathung gezogen wurde, wurde von der Deputirten⸗ kammer angenommen, im Senate aber verzögert, doch beabsich⸗ tigte die Regierung, auf das Votum der Zweiten Kammer ge⸗ stutzt, das Gesetz zu publiziren, noch bevor der Senat seine Zu⸗ stimmung erklärt habe.

Der argentinische Bevollmächtigte, Dr. Tejador, hatte sich Mitte April zur Regelung der zwischen Brasilien und der argentinischen Republik schwebenden Differenzen nach Rio de Janeiro begeben. Die Lösung derselben ist nunmehr in der Weise erfolgt, daß das Territorium Mifiones, nebst dem Distrikte zwischen der Insel Alajo und dem Pilcomayo an die argentinische Republik fällt. Die Frage über das Gebiet zwischen dem Pilcomayo und Rio Negro soll einem Schiedsrichter zur Ent⸗ scheidung vorgelegt werden. Die brafilianische Regierung zieht ihre Truppen aus Paraguay, die argentinische Republik d

rigen aus Villa Occidental zurück.

Der argentinische Kongreß wurde am 8. Mai mit den etemehe Feierlichkeiten durch den Präsidenten Avellaneda in

uenos⸗Ayres eröffnet.

In seiner Botschaft erwähnt der Präsident zunächst des glücklich bekämpften Aufstandes und der von der Regierung so⸗ wohl während wie nach Unterdrückung desselben bewiesenen Mäßigung. Die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten werden als freundschaftlich bezeichnet, und auch ö wohin Dr. Tejador in besonderer Mission geschickt worden sei, sei die Beilegung der schwebenden Differenzen, namentlich in Betreff der Grenzfrage, zu erwarten. Mit den Vertretern Deutschlands und Spaniens seien Postverträge berathen und soweit abgeschlossen worden, und auch dem Vertreter Italiens seien ähnliche Eröff⸗ nungen gemacht worden. In Bezug auf die finanzielle Lage des Landes hebt Dr. Avellaneda hervor, daß die Produktionskraft des Landes keineswegs geschwächt sei, die Stempeleinnahmen, sowie die Einnahmen aus den Post⸗ und Telegraphenverwaltungen hätten sich 1874 günstiger gestellt als 1873, und das Finanz⸗Ministerium wache mit aller Sorgfalt auf die Erhaltung des Staatskredits in Europa. Das Land sei, behufs Reorganisation der Kriegs⸗ macht, in acht Militärbezirke getheilt worden; die Marine, welche jetzt aus 15 Schiffen bestehe, werde noch in diesem Jahre durch vier in England ellte Kanonenboote vermehrt werden, diese Vermehrung erheische aber gebieterisch die Gründung einer Ma⸗ rineschule, welche in der letzten Zeit angeordnet worden sei. Am Schlusse der Botschaft betonte der Präfident noch besonders, daß seine Politik eine entschieden friedliche sei.

Der Erzbischof von Buenos⸗Ayres, Dr. Aneiros, hat in Folge einzelner, bei Eröffnung des Kongresses von den Tri⸗ bunen herab gegen ihn gerichteter Demonstrationen auf seinen Sitz in der Deputirtenkammer verzichtet. 3

Statistische Nachrichten. MNiach den Aufstellungen des General⸗Direktors!] der Zölle und indirekten Steuern in haben die Bruttoeinnah⸗ e

men an Zölle

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ringen im Jahre 1874 im Ganzen 27,052,884 g 30,589,349 in 1873 betragen, sich also um 2,262,940 vermin dert. Die Reichssteuern erbrachten 13,679,004 gegen 15,567,49 in 1873 und zwar: Eingangszoll 11,518,126 (gegen 187 2,403,190 ℳ), Salzsteuer 1,122,140 (+ 72,766 ℳ), Tabak steuer 387,534 (+ 238,881 ℳ), Branntweinsteuer 598,222 (+ 258,332 ℳ), Uebergangsabgaben von Branntwein 52,982 (s— 55,283 ℳ). Die Landessteuern aus der Zoll⸗ und Steuerverwaltung betrugen 3,932,0906 gegen nämlich: Niederlagegeld 3334 († 1331 ℳ), trolgebühr für Salz 7325 (+ 4739 ℳ), Weinsteuer 1,385,042 (+ 464,897 ℳ), Biersteuer 1,968,546 (— 192,893 ℳ) Uebergangsabgabe von Bier 155,584 (+ 10,131 ℳ), Lizenz gebühren 159,150 (+ 17,433 ℳ), Expeditionsgebühren 107,179 (s— 3035 ℳ), Strafgelder 92,463 (— 21,205 ℳ), verschiedene Ein nahmen 53,473 (— 1,198,424 ℳ). Die Einnahmen aus de Enregistrements⸗Verwaltung endlich beziffern sich aaf 9,441,784 egen 10,172,729 in 1873 und kommen als solche in Betracht:

registrementsgebühren 7,311,939 (— 918,425 ℳ), Gerichts⸗

schreibereigebühren 62,562 (— 17,535 ℳ), Hypothekengebühren 249,871 (+ 16,314 ℳ), Sukkumbenz⸗ und Forststrafen 46,346 (+ 10,860 ℳ), Stempelgefälle 1,587,5992 (4+. 134,245 ℳ), aus Domänen und Nebennutzungen 168,352 (+ 30,968 ℳ), Erlöse aus Mobilien anderer Verwaltungen 15,122 (+ 12,628 ℳ]). Der nachgewtesene Ausfall an Eingangszoll ist hauptsächlich durch Minderverzollungen von Eisenbahnschienen, Wein, Reis, und Rohtabak veranlaßt. Die Meee. an Salzsteuer beruht auf vermehrtem Absatz der inländischen Salzwerke. Mehr bei der Tabakssteuer ist lediglich dadurch veranlaßt, daß ein Theil der in 1873 fälligen Abgabe erst in 1874 zur Vereinnah⸗

mung gelangte; anderenfalls würde ein Rückgang zu konstatiren ge-.. wesen sein, der in Folae des Sinkens der Tabakspreise in 1874 eine 1 Bezüglich der Mehr-. einnahme bei der Branntweinsteuer und Weinsteuer bleibt 3u8 berücksichtigen, daß die Angaben für 1873 kein volles Jahr umfassen, 3 indem die Branntweinsteuer erst vom 1. Juli 1873 und die Wein-

Verminderung des Anvaues stattgefunden hat.

vom 1. April 1873 ab in der jetzigen Form ist. Uebrigens war auf den Ertrag beider günstige Wein⸗ und Obsternte von Einfluß,

steuer erst eingeführt worden Steuern auch die

die aber auf der anderen Seite wieder den Rückgang der Einnahme

an Biersteuer veranlaßt hat. Die Verminderung des Ertrages der Uebergangsabgaben von Branntwein ist eine Folge der ver⸗ mehrten inländischen Produktion dieses Artikels;

mehrung der Einnahmen aus den Lizenzgebühren und die Ver⸗ minderung derselben aus den Expeditionsgebühren und Straf⸗ geldern sind Folgen der in 1873 eingetretenen Branntwein⸗ und Weinsteuergesetzgebung. Unter den verschiedenen

Einnahmen sind die Einnahmen aus den in 1873 aufgehobenen

älteren Landessteuern mit einbegriffen. Die Mindereinnahmen der Enregistrementsverwaltung endlich sind im Wesentlichen dene 87 im Jahre 1873 eingetretenen Abgabenermäßigungen veran⸗ aßt worden.

Die Nachrichten über Industrie, Handel und Ver⸗ kehr aus dem Statistischen Departement im Kaiserlich Königlichen

Handels⸗Ministerium VII. Bd., VI. Heft (Wien 1875. In Kommission bei he Meyer) enthalten: Ein Namensverzeichniß der leitenden Kaiserlich und Königlich österreichisch⸗ungarischen Konsular⸗Funktionäre in sämmtlichen fremden Staaten. Hamburg. (Wirthschaftliche Lage im Jahre 1874.) Antwerpen. (Verkehr österreichisch⸗unga⸗

rischer Handelsfahrzeuge im Hafen von Antwerpen während des

Jahres 1874.) Trapezunt. (Wirthschaftliche Verhältnisse.) Rhodus. (Handelsverkehr im Jahre 1874.) Alexandrien. (Schiff⸗ fahrts⸗ und Handelsverkehr im Jahre 1873.) Bassein. (Handels⸗ und Schiffahrtsverkehr im Jahre 1874.) Personalnachrichten.

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Gewerbe und Handel.

Kopenhagen, 26. In der neuesten Nummer der „Ministerialtidende“ wird ein vom Vorsitzenden der Repräsentanten der Nationalbank, Höchstegerichts⸗Justitiarius Mourier, mitgetheilter Bericht über die von der vereinigten Verwaltung der Bank am 17. Juni d. J. abgehaltene Vierteljahrsversammlung veröffentlicht, dem wir folgende Stellen, die Einführung der Goldwährung in Dänemark betreffend, entnehmen: „Den vergangenen Monat Mai hat man begonnen, das nene Hipsaaes in Umlauf zu setzen, und nach und nach, wie der Druck ortschreitet, wird das ältere auf Reichsmünze lautende, von der Bank zurückbehalten und, sobald die Umstände es erlauben, auf gesetzliche Weise eingezogen werden. Die Direktion hatte gehofft, bereits mit der Einfüh⸗ rung der neuen Rechnungseinheit, also vom 1. Januar d. J., zu den Baar⸗ zahlungen der Bank ausschließlich Goldgeld anwenden zu können; aber wenn auch der bei weitem überwiegende Theil dieser Bezahlun⸗ gen in Gold geleistet worden ist, was daraus hervorgeht, daß der Goldvorrath der Bank eine nicht unwesentliche Verminderung erlitten hat, so ist man doch im öffentlichen Interesse in mehreren Fällen ge⸗ nöthigt gewesen, die Auslieferung von Goldgeld zu verweigern und zugleich auf andere Weise den Abfluß zu begrenzen, zu versuchen. Es war namentlich die Rücksicht auf Deutschlands Uebergang zur Gold⸗ währung, welche seiner Zeit die Direktion veranlaßte, die Frage wegen des Ueberganges zu einem Goldgeldsystem in 5 Dänemarks und dadurch auch indirekt für Norwegen und Schweden in . setzen. Die Direktion hat sich das Ziel stellen müssen, ohne der Versorgung des eigenen Landes mit Goldgeld und dessen Anwendung im Verkehr mit den Nachbarreichen Norwegen und Schweden Hindernisse in den Weg zu legen, einer fühlbaren Verminderung des Goldvorrathes der Bank, so weit möglich, dadurch vorzubeugen zu suchen, daß nicht 88 Forderung um Bezahlung in Gold unbedingt befriedigt wird. b- gleich die Direktion dieses Ziel immer festgehalten hat, glaubt man, nichtsdestoweniger jeder legitimen Fordernng Genüge gethan zu haben. Man hat nämlich bei dem Wechselcomtoir der Bank das Verfahren beobachtet, Goldgeld ohne Einschränkung auf Jeden gegen eingelieferte Zettel im Betrage bis 500 à 1000 Kronen auszuzahlen; demnächst hat man jede größere Summe her⸗ gegeben, welche zur Versendung nach den dänischen Provinzen und Nebenländern, so wie nach Norwegen und Schweden, nach welchen Ländern die Versendung zu einzelnen Zeiten sogar ziemlich bedeutend war, verlangt worden ist; wenn es sich aber um Versendunzen nach dem übrigen Auslande handelte, so hat man entweder Bezahlung in Silbergeld angeboten, oder die Beträge auf ein Minimum be⸗ renzt, indem Bezahlung in Goldbarren gegen Erlegung einer pas⸗ e- Prämie angeboten wurde. Etwas hat man dem Weung. des Goldes außerdem dadurch entgegen wirken können, daß die Course auf ausländische Valuta, namentlich auf Reichsmark und Sterling, niedrig gehalten wurden, also billiger, als unter normalen Verhältnissen dazu Veranlassung gewesen wäre, was man jedoch nicht ohne Opfer von Seiten der Bank gekonnt hat. Ebenso wie die Direktion glaubt, ohne die Durchführung der Münz⸗ reform zur Seite gesetzt zu haben, das Richtige hinsichtlich des Be⸗ dürfnisses des Umsatzes unter der erwähnten schwierigen Situation etroffen zu haben, so glaubt sie, sich noch eine, hoffentlich nur kurze eit nach den Umständen richten zu müssen, indem sie, wenn nöthig, mit Bezugnahme auf das Münzgesetz beim Wechseln der Zettel der Bank neben dem Goldgelde Reichsmünze anbietet oder anwendet, und ist die Direktion davon überzeugt, in dieser Hinsicht auf dieselbe oyalität von Seiten der anderen und Bankiers rechnen zu können, welche bisher von Seiten derselben im öffentlichen Inter⸗ e in der in Rede stehenden Sache ge⸗ eigt worden ist, wodurch es wird entgangen werden können, zu Verha tungsmaßregeln zu greifen, welche für den Einzelnen genirend oder für das Ganze beschwerlich sein würden.“ 1

Kon

Salz Das

b , 1— dagegen ist die gleiche Abgabe von Bier wegen der erweiterten Verkehrsbeziehungen zu den anderen Theilen ves deutschen Zollgebiets gestiegen. Die Ver⸗

Aenderung der

den Nentschen Reichs⸗-Auzeigers und Königlich Preußischen Ktaats-Anzeigern: Berlin, 8. W. Wilzelm⸗Straße Nr. 82.

geZan⸗ erate für den Deurschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt anr die Inseraten⸗Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Verladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 2 u. g. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

1

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. I In der Börsen-

9. Familien-Nachrichten. - beilage.

* Inserate nehmen ant die autorisirte Annoncen⸗Erpedttion von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, blenb alle übrigen größeren Annsneen⸗Bureans

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗

ladungen u. dergl. 8

151153 Subhastations⸗Patent. Das den Erben des Oekonom Albert Friedrich Bernhard Kotz, nämlich

a. der verehelichten Fabrikant Mielert, Auguste Louise Adelheid, geb. Kotz,

b. dem Kaufmann Julius Albrecht Emil Kotz,

c. der minorennen Caroline Louise Auguste Emmã Kotz gehörige, in Falkenberg belegene, im Grund⸗ buch von Falkenberg Band 1. Nr. 18 verzeichnete Bauergut nebst Zuvehör soll den 16. September 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zim⸗ mer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhasta⸗ tion Theilungshalber öffentlich an den Meistbieten⸗ den versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlaas den 17. September 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. *

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 29,76 Hektaren mit einem Rein⸗ ertrag von 562,32 ℳ, und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 240 ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Hypo⸗ schein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Nachweisungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 12. Juni 1875. 11“

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

151183] Subhastations⸗Patent.

Das früher dem Dr. Carl Striese jetzt dem Lieutenant a. D. Albert Böhme gehörige, in Steglitz an der neuen vom Bauer Schröder angelegten Straße belegene, im Grundbuch von Steslitz Band 6, Bl. Nr. 217 verzeichnete Grundstück neost Zubehör soll den 23. September 1875, Vormittags 11 82 an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags 8 den 24. September 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 14,74 Aren mit einem Reinertrag von 6,93 und zur Gebäudesteuer noch nicht ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothe⸗ Fvnschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere des Grundftück betreffende Nachweisungen und be⸗ sondere Kaufbedingungen sind in unserm Burean V. einzusehen. .

An⸗ Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ klusion spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden. 8

Berlin, den 19. Juni 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

15114] Subhastations⸗P atent.

Das dem Handelsmann Carl Wendt gehörige, in Marienfelde, an der Chaussee nach Giesensdorf belegene, im Grundbuche von Marienfelde Band II. Nr. 74 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 24. September 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und nsen das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

ags den 25. September 1875, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. b

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 10,64 Aren mit einem Reinertrag von 1,80 ℳ, zur Gebändesteuer aber noch nicht ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Hypo⸗ thekenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und be⸗ sondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

lle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragnng in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ derden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden. Die von den Bietern zu bestellende Kaution ist auf 750 festgesetzt worden.

Berlin, den 26. Juni 1875.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Subhastationsrichter. 88

[4113] Nothwendige Subhastation.

Das dem Rittergutsbesitzer Lieutenant Hans von Thielen aus Berlin, zur Zeit in Birnbaum gehörige

Rittergut Rohrwiese, bei welchem sich 174 Hektar 57 Ar 20 Qu.⸗Meter der Grundsteuer unterliegende Fläche befindet, und wel⸗ ches nach einem Reinertrage von 461,25 Thlrn. = 1383 75 zur Grundsteuer, beziehungsweise nach einem Rasseeeösthe von 171 zur Ge⸗ veranlagt ist, soll in dem am 5. Inli 1875, Vormittags 10 Uhr, an Ort und Stelle in Rohrwiese austehenden Ter⸗ mine im Wege der nothwendigen Subhastation ver⸗

E“

kauft werden. Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages soll am 17. Juli 1875, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle (im Sitzungszimmer) verkündet werden. Auszug aus der Steuerrolle be⸗ laubigte Abschrift des Grundbuchblattes und onstige, das Grundstück etwa betreffende Nachwei⸗ sungen, auch etwaige besondere Kaufbedingungen können in unserm Bureau III. eingesehen werden. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ klusion spätestens im obigen Versteigerungstermine anzumelden. 8 Freystadt, den 29. Mai 1875. 8.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

8 [5018] Oeffentliche Aufforderung. Der am 3. Dezember im Jahre 1854 von hier über Hamburg nach Ame⸗ rika ausgewanderte Adolf Heinrich Nudolf Penschke, welcher zum letzten Male am 19. Mai 1858 von dort, und zwar aus Roßville, Staten⸗ Island/ N. B., hierher Nachricht von sich gegeben hat, ist seit diesem Zeitpunkte verschollen. Es wer⸗ den hierdurch der Adolf Heinrich Rudolf Penschke, sowie seine Erben und Erbnehmer, aufgefordert, sich vor oder in dem am 13. April 1876, Mittags 12 Uhr, vor dem Kreisrichter Hackel im hiesigen Gerichts⸗ gebäude, Logenstraße 6, im Zimmer Nr. 48, an⸗ stehenden Termine, oder in unserem Bureau III., persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls der zc. Penschke für todt ertlärt und sein Nach⸗ laß seinen Erben ausgeantwortet werden wird. Frankfurt a. O., den 22. Juni 1975. bi h Kreisgericht. 1 I. Abtheilung.

Die von der Wittwe des Bahnwärters Johannes Nachtigall, geb. Becker, von Hümme unterm 25. Juni 1864 über ein zu 5 % verzinsliches Dar⸗ lehen von 50 Thlrn. zu Gunsten der Wittwe des Lucas Bastheim, Bräunchen, geb. Trenk, zu Hümme unter Verpfändnng von Grundeigenthum der Ge⸗ markung Hümme errichtete Schuld⸗ und Pfand⸗ verschreibung ist angeblich abhanden gekommen und werden auf deshalbigen Antrag diejenigen, welche die Urkunde besitzen, bezw. an oder aus derselben ein Recht zu haben vermeinen, aufgefordert, solches binnen vier Monaten dahier geltend zu machen, widrigenfalls die Urkunde mortifizirt wird. Weitere Bekanntmachung erfolgt nur durch Anschlag am

Gerichtsbrett. 14. Juni 1875. t . [5116]

Cassel, am 14. Ju u1“ Königliches Kreisgericht. Ediktal⸗Citation. 1

Der Müller Franz Baranski aus Abbau Bresin hat unter der Behauptung: 52 11. Mai 1873 ihm angetraute Ehefrau Wilhelmine Baranski, geborene Retzlaf, habe ihn am 6. August 1873 bös⸗ lich verlassen und sei am 15. September ejusdem nach Amerika ausgewandert, auf Ehescheidung ge⸗ klagt. Es wird deshalb die Ehefrau Baranski, Wilhelmine, geborene Retzlaf, zu dem auf

den 22. Oktober er, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeichneten Kollegium anberaumten Klagebebeantwortungs⸗ und Verhandlungs⸗Termine unter der Verwarnung vorgeladen, daß im Falle ihres Ausbleibens in contumaciam, die Behauptun⸗ gen des Klägers für zugestanden erachtet und die Scheidung wegen böslichen Verlassung ausgesprochen werden.

Schwetz, den 26. Juni 1875.

Königliches Kreisgericht.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

145822 Bekanntmachung.

Nach der Bestimmung der Allerhoͤchsten Kabinets⸗ Ordre vom 22. Mai 1867 sind nach dem Tilgungs⸗ plan folgende Branusberger Stadt⸗Obligationen zur Ausloosung gekommen: 2

a. von den Apoints gu 100 Thlr. = 300 ℳ:

Litt. A. Nr. 62, 94. b. von den Apoints zu 50 Thlr. = 150 ℳ: Litt. B. Nr. 15, 90, 120, 154, 160, 266. c. von den Apoints zu 20 Thlr. = 60 ℳ: Litt. C. Nr. 1, 4, 59, 65, 148, 214, 225, 241, 336, 349, 368, 386, 406, 447, 454, 455, 487.

Indem wir diese Schuldverschreibungen zum 2. Jannar 1876 kündigen, fordern wir die Inha⸗ ber auf, die Geldbeträge von dem gedachten Termin an bei unserer Stadt⸗Hauptkasse in Empfang zu

er b it der behufs Empfangnahme des Kapitals ein⸗ zureichenden Schuldverschreibung sind auch die dazu gehörigen Coupons resp. Talons zurückzuliefern.

Die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen hört mit dem 1. Januar 1876 auf.

Braunsberg, den 29. Mai 1875.

Der Magistrat. 1

Bekanuntmachung.

Bei der heutigen Verloosung der 5 prozentigen Culmer Stadtobligationen, emittirt auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 30. November 1867 sind folgende Nummern gezogen worden:

Litt. A. über 200 Thlr. Nr. 8, 22, 105, 141,

153, 168 und 205, zusammen 7 Stück über 1400 Thlr. und Litt. B. über 100 Thlr. Nr. 13.

Die Rückzahlung erfolgt vom 2. Januar 1876 ab bei unserer Kämmereikasse und beim Bankhause Guttentag et Goldschmidt in Berlin gegen Ein⸗ lieferung der Schuldverschreibungen und der Zins⸗ Coupons Serie III. Nr. 3 10 mit Talon.

I. Abtheilung.

Culm, den 8. Juni 1875. 7 BHer Magistrat. 2

Genossenschaft⸗ für die Melioration

84984] der Erft⸗Niederung.

Bei der planmäßigen Ausloosung der auf Grund der Allerhöchsten Privilegien vom 18 Juni 1862 und 1. September 1865 ausgegebenen Obligationen sind folgende Nummern gezogen worden:

Litt. A. Nr. 18. 120. 131. 168. 180. 205. 224. 319. 400. 431. 609. 680. 799. 860. 918. 1218. 1256. 1394. 1437. 1465. 1473. 1489. 1563. 1685. 1714. 1736. 1829. 1835.

Litt B. Nr. 7. 197. 260. 500. 534. 591. 683. 726. 908. 926. 950. 956.

Litt. C. No. 39. 137. 144. 215.

Den Besitzern werden diese Obligationen mit dem Bemerken gekündigt, daß die betreffenden Beträge vom 2. Januar 1876 ab bei der Genossen⸗ schaftskasse zu Bedburg oder den Herren Deich⸗

1830 hierselvft geb e8 mann & Cie. zu Cöln gegen Rückgabe der Obli⸗

gationen nebst zugehörigen, nach dem 2. Januar 1876 fällig werdenden Coupons und Talons in Empfang genommen werden können. Mit dem 2. Januar 1876 hört die Verzinsung dieser Obl⸗ gationen auf. Bergheim, den 25. Juni 1875. Der Genossenschafts⸗Direktor.

148513 Bekanntmachung. Ausloosung von Weißensee’r Kreis⸗ Obligationen.

95*

Von den auf Grund des Allerhöchsten Privilegii

vom 9. Dezember 1871 ausgegebenen Kreis⸗Obliga⸗ tionen des Weißensee’r Kreises sind in Gemäßheit der Bestimmungen des §. 1 des hierauf bezüglichen Statuts in der Sitzung der unterzeichneten Kom⸗ mission vom 24. April cr. planmäßig die nachbe⸗

nannten Obligationen, als:

Nr. 62. 93. 124. 125. 151. 224 und 228. zusammen also 2100 Mark zur Amortisation ausge⸗ loost worden.

Die Obligationen werden den Besitzern mit dem Bemerken gekündigt, daß die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge, deren Ver⸗ zinsung mit dem 31. Dezember cr. aufhört, vom 2. Januar 1876 ab bei der Kreis⸗Kommunal⸗ Kasse des Weißensee’r Kreises, resp. dem Bankhause A. Stürcke in Erfart in den gewöhnlichen Dienst⸗ stunden gegen Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörenden, noch nicht fallig gewordenen Cou⸗ pons nebst Talons in Empfang zu nehmen sind.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden Coupons wird von dem zu zahlenden Kapitale zurückbehalten werden.

Weißensee, den 11. Juni 1875.

Die kreisständische Kommission zur Abwicke⸗ lung der gegenüber der Nordhausen.Erfurter Eisenbahn übernommene Verbindlichkeiten. Freiherr von den Brincken. L. Wadsack. Stoebe. Trost.

Inserat,

5

betreffend die Aufkündigung der ausgeloosten

Obligationen des Kreises Wartenberg.

Bei der am heutigen Tage in Gemäßheit der

Bestimmungen des Allerhöchsten Privilegii vom 10. April 1872 stattzefundenen Verloosung der zum 2. Jaunuar 1876 planmäßig einzulösenden Warten⸗ berger Kreis⸗Obligationen ist im Beisein eines No⸗ tars nachstehende Nr. im Werthe von 500 Thlrn. gleich 1500 gezogen worden und zwar:

1 Stück Lit. B. à S gleich 1500

r 9

Indem wir die vorsteh nd bezeichnete 4 ½ % Kreis⸗ Obligation zum 2. Januar 1876 hiermit kündigen, wird der Inhaber derselben aufgefordert, den Nomi⸗ nalwerth gegen Zurücklieferung der Kreis⸗Obligation in coursfähigem Zustande nebst den dazu gehörigen Zinscoupons Serie I. Nr. 7—10 und Talon, sowie gegen Quittung vom 2. Januar 1876 ab mit Aus⸗ schluß der Sonn⸗ und Festtage bei der Kreis⸗Kom⸗ munal⸗Kasse hierselbst baar in Empfang zu nehmen. Vom 2. Januar 1876 ab findet eine weitere Ver⸗ zinsung der hiermit gekündigten Kreis⸗Obligation nicht statt. Der Werth der etwa nicht zurückgegebe⸗ nen Coupons Serie I. Nr. 7 bis 10 wird bei der Aus⸗

zahlung vom Nominalwerth der Kreis Obligation in Abzug gebracht. Gleichzeitig wird der Ianhaber der pro term. 2. Januar 1874 ausgeloosten, bis jetzt nicht realisirten Obligation Nr. 43 Lit. B. à 500 Thlr. gleich 1500 ℳ. an die Erhebung der Valute erinnert. Poln. Wartenberg, den 28. Mai 1875. Die Kreis⸗Chausseebau⸗ mmission.

[472921

Bei der in Gemäßheit des Allerhöchsten Privilegii

vom 5. Juli 1867 heute erfolgten Ausloosung von Obligationen der Stadt Krotoschin sind folgende Nummern gezogen worden: Litt. A. Nr. 29. 101. 120. 181. 205. 251. 270 = 7 Stück à 300 Litt. B. Nr. 64. 92. 98 = 3 Stück à 150 Litt. C. Nr. 3. 17. 37. 45. 50. 68. 154 1 = 7 Stück à 75 Die Inhaber dieser Obligationen werden aufge⸗ fordert, den verschriebenen Kapitalsbetrag gegen Rückgabe der betreffenden Schuldverschreibung nebst Coupons Serie II. Nr. 8 bis einschließlich 10 und

[ Talons vom 2. Januar 1876 ab bei unserer

Gaskasse in Empfang zu nehmen. Mit dem Schlusse dieses Jahres hört die Verzin⸗

1 sung der ausgeloosten Obligationen auf.

Es sind noch nicht präsentirt worden aus der

Verloosung: des Jahres 1873: die Obligationen Litt. A. Nr. 247.

Litt. C. Nr. 83,

des Jahres 1874: die Obligation Litt. B. Nr. 83.

Die ee dieser Obligationen werden wieder⸗ holt aufgefordert, den Kapitalsbetrag derselben zur Vermeidung weiterer Zinsverluste gegen Rückgabe der betreffenden eligssgae. nebst Zinscoupons und zwar bezüglich der Obligationen aus dem Jahre 1873 Ser. II. Nr. 4 bis einschließlich 10 und Ta⸗

lons und der Obligation aus dem Jahre 1874

Ser. II. Nr. 6 bis einschließlich 10 und Talon bei der Gaskasse zu erheben. Der Betrag etwa fehlender Coupons wird vom Kapitale abgezogen. Krotoschin, de8 5. rni 1875. 16 Der Magistrat. 8 Stock, Beigeordneter.

15096) Bekanntmachung.

In dem am heutigen Tage zur Ausloosung von 4%procentigen auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 28. Mai 1862 ausgegebenen Obligationen des Aken⸗Rosenburger Deichverbandes (III. Emisslon) abgehaltenen Termine sind folgende Num⸗

88

mern gezogen worden:

360 und 462.

7 Stück à 100 Thlr. (300 M. = 2100 M.) Dieselben werden den Besitzern hierdurch mit der

Aufforderung gekündigt, die Capitalbeträge vom

2. Januar 1876 ab bei der Deichkasse zu

Aken gegen Rückgabe der Schuldverschreibungen baar

in Empfang zu nehmen.

Auswärts wohnenden Inhabern der vorgedachten ausgeloosten Obligationen ist gestattet, dieselben mit der Post einzusenden und die Uebersendung der Va⸗ lutaq auf gleichem Wege, —. auf Gefahr und Kosten des Empfängers, zu beantragen.

Mit dem 31. Dezember a. cr. hört die weitere Verzinsung der vorstehend aufgeführten Schuldver⸗ schreibungen auf, daher müssen mit diesen auch die dazu gehörigen Talons abgeliefert werden.

Von den zum 1. Juli 1874 gekündigten 5⸗ procentigen Obligatiounen (I. Emlsslon) sind Litt. B. Nr. 181 und 242 à 100 Thlr.

(300 M.) noch nicht eingelöst, weshalb die Inhaber der⸗ selben hierdurch erinnert werden, solche der vrvnvee Casse zur Zahlung des Capital⸗ etrages zu präsentiren; eine Verzinsung der⸗ selben findet von dem gedachten Fälligkeits⸗ termine ab nicht mehr statt.

Kl. Rosenburg, den 26. Juni 1875.

Der Deichhauptmann: M. Eisner.

[51

88 1 Nach Vorschrift des §. 24 des Statuts r Veröffentlichung. Cottbus, den 29. Juni 1875.

brinzen wir die Bilanz p.

Die Direktion.

Bilanz per 31. Dezember 1874.

Activa. V V

Passiva.

Thlr Hr . 6,115,088 7,1

Bau⸗-⸗Fonds. 41,375 ——

Effecten⸗Conto .. Materialien⸗Conto

Werth der Be⸗ 41,354

EBIE“ 178*½

Rhur. . Stamm⸗Actien⸗Capital⸗Conto 2,400,000,— Prioritäts⸗Stamm⸗Actien⸗Capi⸗ tal⸗Contoo 3.,600,000,— Laufende Rechnungen 129,201 11 Rückstände von fälligen Bau⸗ Zinsen⸗Coupons .. ..... 19,662 15 Bo.Fteserp .. . 7 Betriebs⸗Ahschluß pro II. Se⸗ mester 1874: die Einnahmen bpetragen 93,313. 24. 6. die Ausgaben betragen 92,992. 26. 9.

verbleiben als Vortrag in 1875