ahre dagegen nur 8,452,000 Lire eingenommen wor⸗
den. Werden die Rückstände, die sich fortwährend vermindern, ganz außer Betracht gelassen, so ergiebt sich für die direkten Steuern in den ersten sechs Monaten von 1875 ein Betrag von 152,029,919 Lire gegen 150,420,682 Lire in derselben Zeit von 1874, mithin für das laufende Jahr eine Mehreinnahme von 1,609,237 Lire. Die Zolleinnahmen betrugen in der angegebenen Zeit 49,114,431 Lire, mithin 1,161,011 Lire mehr, als im ersten Semester 1874. Die größte Zunahme hat sich bei den Eingangszöllen herausgestellt, welche von 26,292,000 Lire in der angegebenen Periode des Vorjahres auf 28,067,000 Lire, also um 1,775,000 Lire gestiegen sind. Die größte Abnahme hat bei dem Fabrikationszuschlag stattgefunden, welcher nur 1,446,000 Lire gegen 2,684,000 Lire in den ersten sechs Mona⸗ ten von 1874 ergeben hat. Der Verkauf der kirchlichen Immobiliargüter hat im ersten Semester des laufenden Jahres 10,666,833 Lire, seit dem 26. Oktober 1867 überhaupt 491,445,660 Lire ergeben. Die Gesammtausgaben für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni beliefen sich auf 479,386,711 Lire oder 45,201,147 Lire weniger, als in der gleichen Periode des Vorjahres, wo dieselben 524,587,895 Lire betrugen. Die Ver⸗ handlungen des Finanz⸗Ministers mit den verschiedenen städtischen Behörden des Landes in Bezug auf die Konsumsteuer dauerten fort. Viele Gemeinden haben sich bereit erklärt, die verlangte Kanonerhöhung anzunehmen, von andern wurden Anerbietungen gemacht, welche nicht bedeutend hinter den gestellten Forderun⸗ gen zurückbleiben, nur der Ausschuß des Stadtraths von Neapel trug darauf an, die „von der Regierung verlangte Erhöhung von 400,000 Lire zurückzuweisen, doch wurde vom Stadtrath beschlossen, eine Kommission an die Regierung abzuordnen, um in der Konsumsteuerfrage einen Vergleich herbeizuführen. Die Ministerial⸗Kommission, welche mit Untersuchung der Frage beauftragt worden war, ob es für Italien möglich sein würde, sich an der Weltausstellung in Philadelphia im kommen⸗ den Jahre zu betheiligen, hat sich vin ausgesprochen, daß dies bei der finanziellen Lage des Landen thunlich sein würde, und hat die italienische Regierung daraufhe. Regierung der Vereinigten Staaten davon in Kenntniß p daß das
8 8 8 1 8*
s dortigen Aufenthalts im vorigen Jahre getrofßn, zu Wheen 8 Das Sujet des von Cleyton & Bel in London kunstreich angefertigten Fensters ist: „Moses hebt die eherne Schlange auf.“
rankreich. Paris, 21. August. „Bien Public“ meldet daß S heute verlassen, nach Genf reisen und vo dort nach Vevey fahren wird, wo er mit dem russischen Reichs kanzler Gortschakoff zusammentreffen soll. — Die Herzogin von Madrid (Gemahlin des Don Carlos) ist von Salies nach Pau zurückgekehrt. — Nach einer römischen Depesche der „Pa⸗ trie“ wäre die Nachricht angekommen, daß der Präsident der Re⸗ publik Ecuador, Garcia Moreno, ermordet worden sei. — Der Erzbischof von Toulouse hat ein Rundschreiben an die Erzbischöfe und Bischöfe des südlichen Frankreich gerichtet, worin er dieselben auffordert, ihm hülfreiche Hand bei der Grün⸗ dung einer katholischen Universität in Toulouse zu “ 21. August. (W. T. B.) Der Kriegs⸗Minister, General de Cissey, hat in Contrexéville (Departement Vosges) eine Rede gehalten, in der er die militärische Lage Frankreichs erörterte. Der Minister erklärte, daß Frankreich sich darauf beschränke, das Militärgesetz in den Zeiten des Friedens zur Anwendung zu bringen. Frankreich habe keine kriegerischen Absichten, es habe bei der Militärreorganisation lediglich ein defensives Ziel im
Auge.
Spanien. Puycerda, 22. August. (W. T. B.) Die Gene⸗ rale Ardando nd Eiudisn sind heute früh mit 6000 Mann von Olot hier eingetroffen; dieselben marschiren nach Seo de Urgel weiter. General Jovellar hat den öö 1 bei Seo Urgel stehenden Belagerungstruppen überno 8 8— 1 9 Urgel, 22. August. (W. T. B.) Das Castillo ist von den Regierungstruppen genommen worden; das Geschütz⸗ feuer auf die Citadelle zur Herstellung einer gangbaren Bresche dauert fort, die bereits bewirkten Demolirungen sind sehr be⸗
trächtlich. Italien. (Uebersicht für die Zeit vom 1. Juli
Formulare und Peht hgrhes umson eliefert, die übrigen sachlichen Kosten trägt die Ge⸗ besn die Gutsherrschaft. Die Verpflichtung der Hebammen, von der Geburt der Kinder christlicher Eltern dem Pastor Anzeige zu machen, und die Verpflichtung der Todtenkleiderinnen und anderer Personen zur Anzeige von Todes⸗ fällen an die Ortsobrigkeit bleibt bei Bestand. Eheschließungen sind nur an Wochentagen und in den Vormittagsstunden vor⸗ zunehmen. Gehören die Verlobten oder einer derselben der Pa⸗ desfäll rochie an, in welcher der Fkündssamtabe t e . u Augnst 152 Erkrankungs⸗ und 104 To g öö aa Standesbeamte dem Geistlichen der Sa ũ 1 . vünatedung Besrut vom 2. his 7. August 69 üe. ee⸗ 8 afän⸗ 8 zum Aufgebote Mittheilung zu m 1 en. ei de Ghe iezun fälle, aus 8 fnn 8 a ee van dingefige Fälle ist 869* Fk vier Eüfnusg her b 8. .““ Gouverneur des Libanon hat,um sein Ge⸗ daß die kirchliche 8 X“ nen “ “ E1“ Die Senen ge aünng. veröffentlicht in ihrer heutigen Num⸗
irut eingerichtet, und ist diese Maßna 2 8 1 e Konstantinopel anerkannt worden. — mer das Programm 1 die E “ “ 8 Aus Adana und Tarsus sind unbestimmte Nachrichten über eine Enthüllung des Carl ngus öhan EE dort aufgetretene Epidemie, welche eine Mortalität von 65 Proz. tember 1875, dessen wesentlichen
6 ist, i ilen werden.
rkrankungsfälle aufweist, in Konstantinopel eingetroffen. thei b ver “ Geunheilzrarz vermuthet, daß auch dies Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 29. Anguß⸗ Der die Cholera sei, und hat einen Arzt dorthin abgeordnet. — Der Landtag des Herzogthums Gotha ist auf den 23. August in Candia residirende Arzt des internationalen Gesundheitsraths einberufen worden; dem Vernehmen nach handelt es sich um herrsche. Weiterführung der as — “ as⸗ Das „Anzeigeblatt der städti⸗ zweigenden Bahn na altershausen. 1 ndcchärganr 1 S.nefugn 8 Nö⸗ eethalt Föeuts in Betreff Staatskasse⸗Rechnungen ze. tritt nach 8- öö-“ . 88
88 Sedanfestos folgenden Aufruf des Magistrates: zen Tagung des Gothaer Landtags der Au⸗ „An Frankfurts Bürger⸗ und Einwohnerschaft. Zu allen Zeiten hat Frankfurt den Ruhm ächt deutscher Gesinnung für sich in 2 spruch genommen und enselben bewährt. Es hat am 2. September 1870 die Nachricht des großen Sieges mit Begeisterung aufgenommen, am 15. März 1871 bei dem Einzuge des Kaisers in hiesige Stadt seine warmen Sympathien für Kaiser und Reich in erhebender Weise kundgegeben. Der Tag von Sedan war die Geburtsstunde des Fe. schen Reiches. Die Erkenntniß dessen macht sich immer mehr gel⸗ tend. Immer allgemeiner wird die Feier des 2. September als na⸗
auch Reis und Mais haben bedenklichen Schaden erlitten, und, der Ortsobrigkeit zugewiesen. selbst die Aussichten auf eine reichliche Weinernte sind beträcht⸗
lich gesunken.
Türkei. Konstantinopel, 22. August. (W. T. B.) Zufolge amtlicher Nachrichten aus Banjaluka ist die dortige auf⸗ ständische Bewegung durch 200 bewaffnete Serben, welche mit österreichischen Handelsschiffen eingetroffen waren, hervorgerufen worden. — Die Truppensendungen nach der Herzegowina dauern fort. — Midhat Pascha, Mahmud Pascha und Hussein Avni Pascha haben ihre neuen Posten als Justiz⸗Minister, als Präsi⸗ dent des Staatsrathes und als Kriegs⸗Minister angetreten.
— Weiter liegen folgende Depeschen des „W. T. B.“ vor:
Ragusa, 21. August. Die Türken haben gestern einen Ausfall aus Trebinje gemacht. Der Kampf dauerte 6 Stunden und führte zu keinem Ergebniß. — Den bei Klek gelandeten türkischen Truppen ist es gestern gelungen, die Verbindung mit der bei Mostar stehenden Truppenabtheilung herzustellen. — 22. August. Die Insurgenten haben zahlreichen Zuzug von Montenegrinern erhalten, das Fort Kurstaz, sowie sieben kleine von Omar Pascha erbaute Schanzen besetzt und breiten sich in der Gegend von Gatzko, Duga und Nicksich aus. Es geht das Gerücht, Derwisch Pascha sei des Oberbefehls über die türkischen Truppen enthoben worden.
Agram, 21. August. Einer Meldung des „Obzor“ aus Bosnien zufolge, sind die Türken am 19. bei Jablonica und am 20. bei Marsic von den Insurgenten geschlagen worden. Das von den Türken besetzte Dorf Mrahovo fiel in die Hände der Insurgenten. Der Aufstand hat sich bis Kobas bei Brood aus⸗ gebreitet. Gestern Abend zogen 400 Baschibodzuks gegen Ko⸗ stainica, neue Kolonnen folgten. Zara, 21. August. Wie hierher gemeldet wird, haben sich seit dem 15. d. M. Insurgenten bei dem Kloster Duzi zwischen Ragusa und Trebinje angesammelt. Am 20. d. haben dieselben früh Morgens gemeinschaftlich mit den Insurgenten aus Zubeci die Türken in Valunjac, Cicevo und anderen Döͤrfern unweit Trebinje angegriffen. Das Gefecht war bis Nachmittags 4 Uhr noch nicht entschieden.
Cirkularverfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Berechnun
der aktiven Militärdienstzeit ehemaliger hannoverscher Soldaten 88 82 Pensionirung betreffend, vom 29. Juni 1875. — Cirkallarverfügung des Kö⸗ niglichen Finanz⸗Ministeriums, die Einlösung und Präklusion des Staatspapiergeldes betreffend, vom 21. Juni 1875. des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, Veränderungen und in den Befugnissen der Zoll⸗ Cirkularverfügung des Königlichen freie h.hes des Branntweins zur Herstellung von Anilinfarben betreffend, vom 25. Juni 1875. Verfügung des Königlichen Finan
Ministeriums, die Unterscheidungsmerkmale zwischen Tafel⸗ iegel⸗ glas betreffend, vom 3. Juni 1875. 11“
Brüssel hier eingetroffen und Abends nach St. Petersburg weiter⸗ gereist.
eg euesten Nachrichten über den Stand der Cho⸗ “ in rin nn. sind in Damaskus in der vom 1. bis 8. August gegen 51 neue Erkrankungs⸗ und Todesfälle, in Antiochien vom 1. bis 2. August 6 Fälle, von denen 4 tödtlich verliefen, vorgekommen; bis zum 12. Auguß c. ist in Antiochien kein neuer Fall bekannt ] 89 ter werden gemeldet aus Aleppo vom 1
Stande und Steuerstellen betreffend. —
Finanz⸗Ministeriums, die steuer
Reichstags⸗Angelegenheiten.
ei der am 20. August stattgefundenen engeren Reichstags⸗ wahl im 8. hannoverschen Wahlkreise R en Linden und Amt Hannover) erhielt der Kandidat der nationalgesinnten Partei, Geheimer Regierungs⸗Rath a. D. Oldeko „ 7372, und der Kandidat der Partikularisten und Ultramontanen, Geheimer Regie⸗ rungs⸗Rath a. D. Brüel, 11,389 Stimmen. Letzterer ist daher mit einer Majorität von 4017 Stimmen gewählt.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die philosophischen Monatshefte, herausgegeben von Bratuscheck (Leipzig, Erich Koschny), “ dem so eben erschienenen 8. Heft des XI. Bandes die akademische Antritts⸗ rede, welche der Professor der Theologie Merx in Gießen über das Gesetz der Kodifikation gehalten hat. Indem der Verfasser die Aufgabe der Wissenschaft der Geschichte in der Aufstellung der Ge⸗ setze erkennt, nach welchen die Entwicklung des Volkes erfolgt, charakterisirt er die Kodifikation als das erhaltende Moment, vermöge dessen der Prozeß der Entwicklung stetig und somit erfolgreich wird. Die Kodisikation findet die Ueberlieferung als eine Gesammtheit der primären Vorstellungen und Erkenntnisse eines Volkes vor und nimmt ihren Ausgang von der Hochschätzung des Alten, das in theil⸗ weisen und unvollständigen Aufzeichnungen vorliegt. Die Zusammen⸗ stellung derselben führt zur Kondensation der Massen, da Alles nur einmal und womoglich geordnet weiter überliefert werden soll. Diese
schaftlichen Landtags für Coburg⸗Gotha zusammen.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 21. August. Aus Bruck a. 8 ae.ege Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Albrecht heute Abends zur Uebernahme des Lager⸗ kommandos dort eintreffen soll. Se. Majestät der Kaiser wird am Montag zu längerem Aufenthalte im Lager erwartet.
1 „ und Festtages zur Erinnerung an die Wiederher⸗ fiokalen Se 1 Sesttage de endliche Gewinnung der ersehnten Einheit des Vaterlandes. An Kundgebungen festlicher Art 8 s alljährlich auch hier fiss gefehlt; sie blieben jedoch auf vereinzelte Kreise beschränkt. Die Bedeutung des Tages, von der Bürgerschaft unserer Stadt verstanden und gewürdigt, läßt es aber E. scheinen, daß die Feier von nun an dahier, wie in den übrigen Stã . Deutschlands, eine allgemeine werde. Es bedarf dazu sicherlich nur der geeigneten Anregung, die der Masiftrat zu geben nicht unterlassen will. Er richtet demnach an hiesige Bürger⸗ und Einwohnerschaft ü Aufforderung, in Bethätigung ihrer verständnißvollen 9 an die Interessen des gesammten Vaterlandes wie der eigenen Stadt, b.e-e-, dem Vorgang aller bedeutenden Orte Deutschlands den zweiten Sep tember von nun an allgemein festlich zu begehen. Möge die Durch⸗ führung einer würdigen Feier der Bürger⸗ und Einwohnerschaft 8,85 empfohlen sein. Frankfurt a. M., den 21. August 1875. er Magistrat.“ 8 1— Bayern. München, 21. August. (Kor. v. u. f. D. Se. Masestät der 8 trifft heute Abend mittelst efera. zugs von Starnberg hier ein. Morgen Nachmittag wird der selbe den neuernannten Fesesche n. Friedrich Schreiber, in feierlicher Audienz zur Beeidigung empfangen. 1 fesrench die für e Vormittag auf Oberwiesenfeld unter dem Kommando des Generals der Infanterie Frhrn. den . Tann stehende anberaumte Truppen ⸗ Revue wur en folgende Bestimmungen erlassen: Dieselbe findet in Pa⸗ radeaufstellung nördlich der Artilleriewerkstätten und des Infanteriekugelfanges statt. Das Eintreffen der Truppen ist derart zu regeln, daß um halb 11 Uhr Vormittags die Auf⸗ stellung genommen ist. Zu dieser Revue wird in Parade⸗ anzug, Insanterie und Jäger in blauen Bleinkleidern mit Tor⸗ nistern, ausgerückt. Die Generale legen die Galauniform (Hut, gestickten Rock und Achselschnuͤre) an; das p- ordens⸗Band wird getragen. Sämmtliche hier anwesende, bei den ausrückenden Truppen nicht eingetheilten berittenen Offiziere haben sich im Gefolge Sr. Majestät des Königs einzu⸗ finden und Allerhöchstdenselben zu dem Ende an der Feldherrn⸗ halle um halb 11 Uhr zu erwarten. Sämmtliche nicht einge⸗ theilten nicht berittenen Offiziere haben auf Oberwiesenfeld am rechten Flügel des 1. Treffens si aufzustellen. Zur Theilnahme an der Revue haben bereits die Königlichen Prinzen Otto, Luit⸗ pold, Adalbert, Herzog Karl Theodor sich angemeldet. Die ganze Parade wird eine Stärke von 5176 Mann, hiervon 3768 In⸗ fanterie, 1082 Kavallerie, 236 Artillerie und 90 Mann vom
Train, aufweisen.
DSachsen. 8. as8g n August. Bezüglichdes Sedan⸗ 3 acht der Stadtrath bekannt: t82 wünschenswerth erscheint, daß dem Nationalfesttage Deutschlands, 2. September, auch äußerlich ein festliches Gewand egeben werde, richten wir an die Einwohner unserer Stadt das Er⸗ uchen, an diesem Tage die Gebäude mit Flaggenschmuck zu versehen und die Geschäͤftslokale, soweit es die Verhältnisse gestatten, zu
lieea⸗, einer weiteren Bekanntmachung bleiben die sämmt⸗
— ichen städtischen Kassen⸗ und Verwaltungsbureaus an diesem Tage geschlossen. Württemberg. Friedrichshafen, 20. August. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Konstantin von Ruß⸗
and, Bruder Ihrer Majestät der Königin, ist gestern Abend zum Besuche der Königlichen Familie hier eingetroffen und heute Nachmittag über Lindau nach Wien weiter gereist.
„Karlsruhe, 21. August. Der Großherzog ist am Mader. n auf Snh Mainau wieder eingetroffen. — Am 22. August erwarten Ihre Königlichen Hoheiten den Besuch ESr. Königlichen Hoheit des Prinzen Arthur von Großbritannien, und am 27. trifft Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiches auf Mainau zum Besuche ein.
8 en. Darmstadt, 20. August. Nach statistischer 8 “ beliefen sich im verflossenen Jahre die Octroi⸗Einnahmen, abzüglich der Rückvergütungen, in
Mainz auf 226,504 Fl. 45 Kr., in Darmstadt auf 159,848 Fl. 19 Kr., in Offenbach auf 95,634 Fl. 14 Kr., in Gießen auf 36,828 Fl. 2 Kr.
Mecklenburg. Schwerin, 20. August. Das neueste Regierungsblatt enthält die Ausführungsverordnung zum Rei b 8⸗ gesetze uͤber die Beurkundung des Personenstan 7. und die Eheschließung nebst einer Instruktion an die Standesbeamten.
Standesbeamten soll in unter
erster Instanz durch eine
dem Ministerium des Innern stehende Großherzogliche Civil⸗ stands⸗Kommission ausgeübt werden, welche in Schwerin dhaer d
In den Ortschaften, welche eine Gemeindever
vt n Funktionen der Gemeindebehö
fung nicht ha
Im Gefolge des Monarchen werden sich der Reichs⸗Kriegs⸗ Minister Baron Koller Maroicic befinden. des wird auch 1 Karl Ludwig eintreffen.
nprinzen Rudol hluf — Se. Kaiserliche und Seg Hoheit der geserhag
dwig Victor ist 2 1 sn geeeer früh nach Starnberg und Abends über München
nach Salzburg begeben. —
Die Aufsicht über die eee Ie der
und der b Bafen
8 des Aufenthaltes Sr. Majestä Fafcnh Uhaah Die Ankunft des wird gegen Schluß des Monates August
vorgestern in Muͤnchen angekommen, hat
Ihre Majestät die Königin⸗
tter Josephine von Schweden ist am 18. d. M. Abutbe ans vhns. von Berchtesgaden in Salzburg ange⸗ langt. — Se. Kaiserliche Hoheit der Herzog Nikolaus von Leuchtenberg ist am 19. d. M., von Traunstein kommend, in Salzburg eingetroffen. — Vorgestern fand in Ofen ein Minister⸗ rath statt, in welchem einige Vorlagen, die im neuen Reichstage zunächst eingebracht werden sollen, Gegenstand der Verhandlung waren. — Die Enquste, welche der ungarische Justiz⸗Minister zur Berathung des neuen Strafgesetzentwurfes einberufen, hat vorgestern ihre Berathungen beendet. — Banus E’öö hat sich am 18. d. M. Abends von Agram nach Budapest be⸗
1 (W. T. B.) Wie die „Wiener Abendpost“ meldet, hat der Fürst von Montenegro anläßlich des Geburts⸗ tagsfestes des Kaisers Franz Josef an den Grafen An⸗ drassy ein Glückwunschtelegramm gerichtet, in welchem er dem Kaiser den Ausdruck seiner unwandelbaren Ergebenheit und tiefen Dankbarkeit für die vielfachen Beweise seines Wohl⸗ wollens, die er fortwährend erhalte, aussprach. Graf Andrassyj erwiderte dem Fürsten im Auftrage des Kaisers: Der Kaiser sei über den Ausdruck der Gesinnungen des Fürsten lebhaft erfreut und hege aufrichtige Wünsche für das dauernde Glück
des Fürsten.
weiz. Lugano, 20. August. Eine der Ursachen, “ Tessin, schreibt der „Republi⸗ cano“, nicht diejenigen Resultate erzielen, welche man zu erwarten berechtigt ist, liegt in der außerordentlichen Anzahl von Festen und Vakanzen. Am Gymnasium von Bellinzona und in den übrigen obligatorischen Schulen werden nicht weniger als 215 Vakanztage per Jahr gezählt, wie folgt: 52 Sonntage, 52 freie Donnerstage, 20 kirchliche und patristische Festtage, Herbst⸗ vakanz 75 Tage, Vakanzen während 5 Markttagen, Vakanzen der Österzeit 5, Weihnachtsfeiertage 5. Für die eigentliche Schulzeit bleiben somit noch 150 Tage oder ungefähr 5 Mo⸗ nate.
Niederlande. Amsterdam, 18. August. Die Zweite Kammer hat sich nach Annahme einiger kleinerer Gesetzvorlagen wieder vertagt. — Der astronomische Kongreß, der in Leiden tagte, hat zu seinem nächsten Versammlungsort Stock⸗
holm bestimmt.
Großbritannien und Irland. London, 18. August. Der Prinz und die Prinzessin von Wales waren am 17. Gegenstand von Ovationen in Sheffield. Bei einem Dejeuner der Messerschmiedezunft, während dessen die Prinzessin von Wales dem in Sheffield stationirten 19. Regiment neue Fahnen überreichte, hielt der Prinz von Wales in Erwiderung des Toastes auf seine und der Prinzessin Gesundheit eine längere Rede, in welcher er u. A. bemerkte: „Es ist gesagt worden, daß Sheffield demokratisch sei; aber nach dem, was wir gesehen haben, glaube ich, daß sein schlimmster Feind ihm diese Bezeichnung nicht geben könnte, und mein größtes Vergnügen in wenigen Tagen wird sein, Ihrer Majestät der Königin dies zu bezeugen und ihr zu sogen, wie stark die Ergebenheit dieser Stadt für ihre Person und Thron ist.“ — Auch die Prinzessin hielt bei Ueber⸗ reichung der Fahne eine Ansprache an das Offiziercorps des Regiments und erinnerte hierbei an die ruhmreiche Geschichte desselben, von der Zeit Wilhelms III. an bis zum indischen Aufstand. Heute Morgen ist das Prinzliche Paar von Sheffield nach Longshawe Sogee. einem Jagdsize des Herzogs von Rutland in Derbyshire, abgereist. 4 mmugug. Der Prinz und die Prinzessin von Wales verließen gestern Longshawe, das Jagdschloß des Her⸗ zogs von Rutland, und begaben sich nach ihrem Landsitze in den schottischen Hochlanden. — Prinz Napoleon macht gegen⸗ wärtig eine Rundreise durch Schotland. Am Freitag besuchte er Glasgow. — In der Pfarrkirhe von Sandown, Insel Wight, wurde gestern im Beisein einer zahlreichen Gemeinde das prachtvolle gemalte Glasfenster enthüllt, welches der Kron⸗ prinz und die Kronprinzessin von Heutschland der Kirche als
die Einwohner von Sandown für die Aufnahme und Be
eine Anerkennung für die vortrefflchen Vorkehrungen,
8 15. August.) In Sicilien waren die Zustände im All⸗
gemeinen E“ Art, namentlich zeigten dieselben in
Betreff der öffentlichen Sicherheit eine wesentliche Besserung, so
daß die Ansicht, das Ministerium würde von den von dem
Parlamente genehmigten Maßregeln absehen können, fast in
allen Kreisen Boden gewann. Die Regierung fuhr in ihrem
Beginnen, die unzuverlässigen Elemente unter den sicilianischen
Beamten auszuscheiden. und bewährte Beamte an ihre Stelle
zu setzen, eifrig fort. Am 10. Juli wurde ein Königliches
Dekret veröffentlicht, welches die außerordentlichen Gesetze für
die öffentliche Sicherheit bestätigte, und worin gleichzeitig die
Einsetzung einer Untersuchungskemmission für die sozialen
und ökonomischen Verhältnisse Siciliens angeordnet wurde.
Diese Kommission besteht aus drei Senatoren, drei Deputirten
der Zweiten Kammer und drei von der Regierung ernannten
Mitgliedern. Am 13. Juli wurden die betreffenden Wahlen von den Präsidien des Senats und der Deputirtenkammer vor⸗ genommen. Von Senatoren wurden gewählt die Senatoren Verga, Borsani und de Giovani. Die beiden letzteren lehnten indessen das ihnen aufgetragene Mandat ab, so daß 7 sidium des Senats genöthigt war, am 5. August noch einma
zusammenzutreten, um die Zahl der Mitglieder zu ergänzen. An Stelle des Senators de Giovani wurde der frühere Prä⸗ fekt Baron Niccolo⸗Cusa erwählt, der Senator Borsani ent⸗ schloß sich, seine frühere Ablehnung zu widerrufen und das Mandat anzunehmen. Von dem Präsidium des Abgeordneten⸗ hauses wurden die Deputirten Bonfadini, von der Rechten, Varé und Francesco Paternoster von der Linken gewählt. Der Deputirte Varé fand sich ebenfalls veranlaßt, das Mandat nicht anzunehmen, und wurde an seiner Stelle am 12. August der Deputirte Gravina zum Mitgliede der Kommission erwählt. Seitens des Ministeriums wurden am 14. Juli die drei Mit⸗ glieder der Kommission bestimmt, deren Ernennung der Regie⸗ rung zustand; dieselben sind der Commendatore Alasia, Mitglied des Staatsraths, der Commendatore de Cesare, Rath am Rech⸗ nungshofe, und der Commendatore de Luca, Rath am Kassa⸗ tionshofe zu Neapel. Voraussichtlich wird sich die Enquste⸗ Kommission Ende August nach Sicilien begeben, um an Ort und Stelle die ihr aufgetragenen Untersuchungen anzustellen. Zur Bestreitung der dadurch entstehenden Kosten hat die Re⸗ gierung eine Summe von 100,000 Lire ausgesetzt. Um der Kommission ihre Arbeit zu erleichtern, hat in Palermo eine Zusammenkunft von 14 sicilianischen Deputirten stattgefunden, in welcher der Beschluß gefaßt wurde, eine eigene Permanenz⸗ Kommission zu bilden, welche alle auf die Unsicherheit in Sici⸗ lien bezüglichen Thatsachen sammeln und der Enauste⸗Kommis⸗ sion bei ihrem Eintreffen mittheilen soll. Für Ende August wird in Sicilien auch einem Besuche des Kronprinzen, der sich Anfangs Juli als Vertreter des Königs zur Beisetzung des Kaiser Ferdinand nach Wien begeben und von dort auf mehrere Wochen nach England begeben hatte, von wo derselbe am 11. Juli wieder in Mailand eintraf, entgegengesehen.
Anfang August fand in Turin, auf Anregung des Depu⸗ tirten Depretis, eine Zusammenkunft piemontesischer Abgeord⸗ neten statt, um die Grundzüge zur Bildung einer fest konstitu⸗ tionellen Oppositionspartei festzustellen, welche sich von dem Theile der Linken trennen soll, der ein den monarchischen In⸗ stitutionen und der Verfassung des Landes zu wenig entsprechen⸗ des Programm hat. 2.
Peng 1“ hat im Juli den am 31. Dezember 1865 mit dem Zollvereine abgeschlossenen Handelsvertrag, sowie den am 14. Oktober 1867 mit dem Norddeutschen Bunde abge⸗ schlossenen Schiffahrtsvertrag gekündigt. Bei den e verträgen mit allen anderen Staaten war eine Kündigung be⸗ kanntlich schon früher erfolgt. Die Unterhandlungen 1eg. der italienischen und der französischen Regierung behufs Ab⸗ schlusses eines neuen Handelsvertrages haben bereits Frankreich ist bei denselben durch Herrn Ozenne vertreten. Von Seiten der Handelskammer in Como wurde bei der Re⸗ gierung der Antrag gestellt, daß bei dem Abschlusse dieses trages der Eingangszoll auf ausländische verarbeitete Seide 6 der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs gleichgestellt werde möge. . 8 üt
ie Gesammteinnahmen des Staates betrugen in der Zei vom 8 Ieacan bis 30. Juni 1875 599,003,247 Lire gegen 595,857,006 Lire in der entsprechenden Periode des Vorjahees 1 was eine Mehreinnahme in dem Jahre von 3,146, 8 Lire ergiebt. Der Ertrag der direkten Steuern belief sich d der angegebenen Zeit, einschließlich der erhobenen See. auf 160,482,096 Lire, also um 3,887,698 Lire weniger, als 8 dem ersten Semester 1874. Aus den Rückständen waren i
lchleit Igecr Kassertichen und Zafiglichen boheiten während
der angegebenen Zeit des Vorjahres gegen 14 Millionen, in
Ministerium das Parlament 1
Theilnahme an
ausgearbeiter Bericht über
am 9. August v
Möglichkeit besprochen,
Ende zu machen,
reichung dieses Zweckes
der Ausstellung
eröffentlicht worden.
dem Zwangskourse des
des Zwangskourses jedoch für nicht thunlich erklärt.
Die während des Juli August vorgenommen
ren Städten konservativ, bez. klerikal, aus efallen, so namentli in Florenz, Venedig, Genn⸗ wausgefallen, so namentlich
Palermo behielt brachte 19 Kandi
schen und klerikalen
anndererseits dem
Partei sich mit der klerikalen,
bündet hatte, in
Aussicht auf Erfolg hatte.
Von den se
156 Bischöfen haben nur 29,
15 in 1874 und
Gemeindewahlen sind
Genua, Verona und Neapel.
die
daten durch,
Kandidaten
Umstande
welchen die
9 seit dem 1.
quaturs vorzulegen, genügt, von den übrigen aber ein ni
ringer Theil, ungeachtet
gelaufen war, sc.
Syracus, Monrea
ausgewiesen worden.
ihn gestellten For
Geistlichen angestr
und Ungültigkeitserklärung der Wahl des dem Gerichte erster Instanz in Mantua dahin entschieden wor⸗ auch die katholische Religion offiziell als nso die vollständigste Glau⸗
italienischen Unterthanen
Es sei deshalb auch die Wahl eines Gemeinde ein vollkommen gesetzlicher Akt. dem Presbyterium gehöre als öffentliches e, und der von letzterer ge⸗ zur Ausübung geistlicher Amts⸗ Kirche und des zu ihr Als eine Folge daß sich
den, daß, wenn
Landesreligion anerkannt, doch ebe
bens⸗ und Gewi arantirt worden
Geistlichen durch seine
Die Kirche nebst
Eijgenthum offenbar der Gemeind ggewählte Geistliche
handlungen, sowie gehörigen Presbyt
dieses Erkenntnisses darf es wohl angesehen werden, Ende Juli die Gemeinde von San Gincomo della Segnata der Versetzung ihres Geistlichen widersetzte,
ten Vikar vertrieb
gedrohten Exkommunikation auch
fungiren.
Am 11. August wurde in Rom mit der dem irländischen Kolleg von St. Sixtus 1 gen Grundstücke begonnen. Der Rektor d
dem ihm nach d Rechte Gebrauch geordnet.
Der deutsche
trat Ende Juli eine längere Graf Rati⸗Oppizoni,
tembergischen Hofe,
bayerischen Hofe accreditirt worden Wohnsitz in München nehmen.
Rußlands bei dem
Imola, le und Piazza
freiwillig verlassen.
engter
ssensfreiheit allen sei.
sei daher zur Benutzung der eriums vollständig berechtigt.
und ersteren bewog,
Gesandte am
Vatikan, hat
Petersburg begeben.
Die Ernte in getretenen ungünst der Weizenernte ist
Italien hat in Folge der in letzter Zeit ein⸗
igen Witterung stark gelitten. Der E weit hinter d Erwartunge ückgebli
nicht um Bewilligm. der für die der A” erforderlichen Summe an⸗ gehen und Italien sich in Folge dessen nicht betheiligen könne.
Ein von den Ministern des Handels und der Finanzen die Cirkulation des Papiergeldes ist In demselben wird die G Papiergeldes ein und einzelne vorbereitende Maßregeln zur Er⸗ vorgeschlagen, die sofortige Aufh
und in den ersten Tagen des fast in allen größe⸗
N.
liberale Partei die Oberhand; denn sie während von den partikularisti⸗ un n/ K nur fünf gewählt wurden. — Dies Resultat ist einerseits der Aufforderung der Bischöfe an die Katholiken, sich an den Wahlen zu betheiligen,
Verona gab sogar der Bis
chof selbst seine Stimme ab — zuzuschreiben, daß die genannte namentlich an den Orten ver⸗ Oppositionspartei irgend welche
it dem Jahre 1870 in Italien neu ernannten 3 im Jahre 1872, 2 in 1873, 8 4 9 Januar d. J.I darunter zu An⸗ fang Juli der Bischof von Jesi, der gesetzlichen Vorschrift der
8 Regierung, ihre Ernennungsbullen behufs Erlangung des Exe⸗
ch
. ihre Stellung eine gesetzlich nicht an⸗
erkannte war, die bischöflichen Palisse “ ch nüc anlassung der Regierung sind
denen der zur Einlangung des
Auf Ver⸗
nun diejenigen Bischöfe, des Exequatur angesetzte Termin ab⸗ der Erzbischof von Palermo, und die Bi⸗ von Kapua, Bovino,
Auch der
— Mantua gegen den von der i del Dosso im Jahre 1873 erwählten Prozeß, betreffs Herausgabe der Kirche Geistlichen, ist von
den für sie bestimm⸗ ungeachtet der ihm an⸗ ferner als Geistlicher zu
Versteigerung der und Clemens gehöri⸗ es Kollegs hatte von em Gesetze vom 19. Juni 1873 zustehenden gemacht und die Versteigerung selbst an⸗
italienischen Hofe, v. Keudell, Urlaubsreise nach Deutschland an. der jetzige italienische Gesandte am würt⸗ ist in gleicher Eigenschaft auch bei dem und wird künftig seinen err v. Kapnist, der Vertreter ich auf längere Zeit nach St.
rt
— schöfe Poggio Mioteto, Rieti, Ischia, za Armerina aus den Episkopaten Der Bischof von Syracus, welcher der an Forderung nicht freiwillig Folge leistete, mußte gewaltsam aus dem Palaste entfernt werden und hat bei dem Gerichte eine Klage gegen die Regierung eingereicht.
Erzbischof von Palermo hat gegen das Verfahren der Regierung protestirt, ein Einschreiten der Behörden aber nicht abgewartet, sondern den Palast 8 Ein von dem Bischof von Gemeinde San Giovann
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Rußland und Polen. St. Petersburg, 20. August. Der Kaiser hat an Se. Kaiserliche Hoheit den Ober⸗Komman⸗ direnden der Truppen der Garde und des St. Petersburger Militärbezirks das folgende Reskript erlassen:
„Eure Kaiserliche Hoheit! Der in jeder Beziehung glänzende Zu⸗ stand, in dem sich die Eurer Kaiserlichen Hoheit anvertrauten Truppen Mir bei den diesjährigen und auf den Manövern prä⸗ sentirten, hat Meine Erwartungen übertroffen. Trotz des verhältniß⸗ mäßig jungen Bestandes der Mannschaften fand Ich bei allen Be⸗ suchen des Lagers bei den Truppen stets musterhafte innere Ordnung, ausgezeichnete Ausbildung im Frontedienst, Fertigkeit in sicherem Schießen und überhaupt vollkommene und korrekte Kenntniß seiner Sache bei einem Jeden. Solche Resultate zu erzielen, war unr bei Ihrer Erfahrung in der Ausbildung und Organisation der Truppen, bei Ihrer unablässtgen Fürsorge für dieselben und Ihrer unermüdlichen Thätigkeit möglich. Indem Ich die Bemühungen Eurer Kaiserlichen Hoheit zum Nutzen der unter Ihrem Oberkommando stehenden Truppen vollkom⸗ men zu würdigen weiß und Ihnen Meine herzliche Erkenntlichkeit da⸗ für ausdrücke, halte Ich es gleichzeitig für eine angenehme Pflicht, Meinen aufrichtigen Dank dem Leiter der La erübungen der Truppen, Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten hronfolger, Chef des Garde⸗Corps, und Mein Wohlwollen allen Ihren Mitarbeitern bei der Organisation und Ausbildung der Truppen auszusprechen. Den Mannschaften beauftrage Ich Eure Kaiferliche Hoheit Meinen Dank zu sagen. Ich verbleibe Ihnen unwandelbar wohlgewogen. —
Ihr Sie aufrichtig liebender 1 Alexander. Krassnoje⸗Sselo, am 6. (18.) August 1875.7 — Heute Mittag erfolgte von der Admiralitätskirche aus
“
benen Admirals Iwan Petrowitsch Verstorbene war seit dem Jahre 1855 Marinegerichts und seit 1803 im *½
Schweden und Norweg Stockholm, 18. August. Wie aus Gefle berichtet wird, kamen die Höchsten und Hohen Herrschaften vorgestern um 2 Uhr Nach⸗ mittag von Leksand in Fahlun an. Nachdem im großen Saale des Bergwerkdistriktshauses das Diner eingenommen, er⸗ folgte um 6 Uhr die Abreise. Um 8 Uhr kam der Königliche Zug bei dem Eisenwerke Sandviken an; das ganze Werk war auf das Prächtigste illuminirt und in allen Werkhäusern die Arbeit in vollem Gange. Die Abreise von hier erfolgte gegen 9 Uhr und um 10 Uhr langte der Zug in dem glänzend erleuchteten Gefle an. Gestern Vormittag fuhren die Hohen Herrschaften durch die Straßen der Stadt, be⸗ suchten den sehgsgen Stadtpark und nahmen darauf an dem im Stadthause veranstalteten Festdiner Theil. Der Landes⸗ hauptmann brachte ein Hoch auf Se. Majestät den König, der Bürgermeister Melin auf Ihre Majestät die Königin, Se. König⸗ liche Hoheit den Kronprinzen und das Königliche Haus und Konsul Rettig in deutscher Sprache auf das Waldecksche Haus aus, worauf Se. Majestät der König mit einem Hoch auf Gefle dankte. Die Abreise von Gefle erfolgte um 6 Uhr, unter dem Hochrufe der sehr zahlreichen Vollsmenge. — Wie die „Post⸗ och Inr. Tid.“ mittheilt, wurde Se. Majestät der König auf dem historischen Kirchenplan in Mora von dem Vorsitzenden des Gemeinderaths, Belter Sven Ersson, mit kurzen, herzlichen
Worten im Namen der Gemeinde begrüßt, worauf Se. Majestät
mit weit vernehmbarer Stimme Folgendes erwiderte:
Ich grüße Euch, redliche Männer, auf diesem denkwürdigen Kirchenplan, wo ehemals zwischen meinen Vorgängern und Euren
Vorvätern ernsthafte Worte gewechselt wurden. Ein Mal, als alle Hoffnung aus zu sein schien, wandte sich Gustav Wasa an Euch; mit
Eurer Hülfe bezann er sein Befreiungswerk und so ging hier das
Morgenroth des Tages der Größe und der Ehre Schwedens auf. In
einer späteren Zeit kam ein anderer Gustav auch zu Euch, und auch
er appellirte nicht vergebens an Eure Vaterlandsliebe, da
er Bedarf für Euer Schwert zur Vertheidigung unserer
Grenze hatte. Ich bin heute nicht gekommen, um Eure Schwerter
zu bitten, obgleich ich überzeugt davon bin, daß sie mir nicht ver⸗
weigert werden würden, wenn ich sie zur Wehr unseres Landes auf⸗
forderte; sondern ich und die Königin und mein Sohn sind gekommen,
um Euch zu sagen, daß wir Zuneigung für Euch und diese erinnerungs⸗
reiche Gegend hegen, und um den Wunsch auszusprechen, daß hier
immer der Glaube, die Redlichkeit und die einfachen Sitten der Vor⸗
väter bewahrt werden mögen, denn dann wird auch unseren Nach⸗
kommen ein glückliches Land in Erbe überliefert werden. Gottes
Friede mit Euch!“
Ihre Majestäten der König und die Königin, Se. König⸗
liche Hoheit der Kronprinz und die Fürstlichen Gäste sind gestern
Abend zur Hauptstadt zurückgekehrt.
Jepantschin. Der Präsident des höchsten
Die Nr. 17 des Centralblatts der Abgaben⸗-⸗, Ge⸗
rag
werbe⸗ und Handels⸗Gesetzgebung und Verwaltung in
die Beerdigung des in der Nacht zum 5. (17.) August verstor⸗
Sammlung tritt zeitlich ein, wenn die historische Periode, deren Pro⸗ dukte gesammelt werden sollen, ausgelebt ist, und 78 noch, dage am Ende dieser Periode, sondern am Anfange der nächstfolgenden. Dabei ist es aber möglich, daß wegen der vorausgesetzten Stabilität der Lebensregel neues für alt angesehen und darum durch Aufnahme junger Stücke die wahre Entwicklung für den unkritischen Betrachter verhüllt wird, doch ist dies nicht nöthig, sondern zufällig. Diese erste Zusammenstellung bildet aber nur Grundlage und Anstoß für eine weitere Fortführung des Prozesses, der in sich nicht die Mittel eines Ab⸗ schlusses besitzt, obwohl es zum Begriffe der Kodifikation gehört, daß sie nur einen bestimmten Umfang umspannt. Die Abgrenzung erfolgt dann durch Verneinung, d. h. durch Ausschluß heterogener Schrift⸗ stücke, die entweder selbst den Anspruch erheben, in das Korpus ein⸗ zutreten, oder von deren Verehrern dies für sie beansprucht wird. Die abgeschlossene Sammlung bildet einen Kanon, der nicht gemehrt und gemindert werden darf, dessen Text darum mit peinlicher Genauigkeit festgestellt und durch Sicherheitsmaßregeln geschützt wird. Träger der Handlung ist nicht eine Volksmasse in unbewußtem Drange, 1.-ee. einzelne bestimmte Persönlichkeiten. Als erläuternde Beispiele für das Gesetz der Kodifikation dienen eine Darstellung der Kodifikation des Rechts in Rom und der Entstehung des Qubhran.
Bei Lindenthal in der Nähe von Gera wurde im Spät⸗ herbst 1874 bei Herstellung einer Straße eine nachträglich ausgeflüte Spaltenhöhle aufgeschlossen, welche unter den Ausfüllungsmassen eine große Menge von Knochen und Knochensplitter enthielt. Bei der näheren Untersuchung der Knochen durch Hrn. K. Th. Liebe zeigte sich, daß sie folgenden nach der Häufigkeit ihres Vorkommens geord⸗ neten Thierspezies angehörten: Equus fossilis, Hyaena spelaea, Rhino- ceros tichorhinus, Bos taurus, Ursus spelaeus, Cervus elaphus, Felis spelaes, Cervus alces, Cervus tarandus, Canis spelaeus, Elephas primigenius, Dipus geranus, Vulpes vulgaris, Canis, Arctomys mar- motta, ferner je 1 Knochen von Ratte, Reh, einem marderartigen Thier und Haase und 3 Vogelknochen. Vom Menschen sind keine Knochen und ebensowenig Topfscherben aufgefunden. Das Vorkommen durchgeschlagener und der Länge nach aufgespal⸗ tener Röhrenknochen, von abgebrochenen Knochen mit gerun⸗ deten Bruchstellen, eines Stückes bearbeiteten Hirschhorns und eines unzweifelhaften Bruchstückes von einem Feuer⸗ steinmesser führen jedoch zu dem Schlusse, Fdaß nach dem Befunde der Lindenthaler Höhle sehr wahrscheinlich Menschen in unserem Gau gelebt haben, als die Haarthierwelt durch große Heerden von wilden Pferden, durch zahlreiche wollhaarige Rhinoceroten repräsentirt war, als noch Hyänenfamilien bei einbrechender Nacht ihre Felsenlöcher verließen, um einzuheimsen, was die gewaltigen Höhlentiger bei ihren Jagden auf Elche, Rennthiere und Kälber der gemähnten Elephanten und Rhinoceroten von ihrer Beute übrig gelassen, als Höhlenhyänen und Höhlenbären das Wild abdeckten und in gesicherte Schluchten schleppten, welches bei dem immer rauher werdenden Klima Krankheit und Entbehrung zum Eingehen gebracht.“
— Die „Neue Züricher Zeitung“ berichtet über die Pfahl⸗ bauten Robenhausen bei Wetzikon: „Die Arbeiten auf dieser uralten celtischen Niederlassung werden seit Anfang Mai mit regem Eifer fortgeführt. Ein günstiger Umstand unterstützt dieselben, indem der Wasserstand des Pfäffikersees, welcher mit demjenigen auf der fahlbaute identisch ist, noch 4 Fuß unter dem höchsten Niveau liegt. Die Pfähle ragen daher 1—2 Fuß über das Wasser hinaus und bilden einen höchst interessanten Anblick. Als hauptsächlichste dies⸗ jährige Funde notiren wir: große Reste von Ur, Bison, Wildschwein, Torfschwein, Kuh ꝛc., prächtige Gewebe, Geflechte, Faden, Schnüre, Fischernetze (verkohlt und unverkohlt), Aehren verschiedener Getreide⸗ arten, Kulturäpfel, Brot ꝛc. Die fortgesetzten Nachgrabungen werden voraussichtlich noch manches Interessante zu Tage fördern.“
— Vom „Bär“, Berlinische Blätter für vaterlän⸗ dische Geschichte und Alterthumskunde, ist soeben Nr. 10 erschienen, und enthält dieselbe: Die Wappen und Farben der Stadt Berlin vom Stadtarchivar Fidicin (mit Abbildungen). — Die histo⸗ rischen Stätten des alten Berlin von Oscar Schwebel. IV. Die Kirche zum heiligen Geist. — Märkische Alterthümer von E. Friedel⸗ (Forts.) — Feindliche Nachbarn an der Havel. Ein märkisches Kul⸗ turbild aus dem Mittelalter. Vom Oberlehrer R. Schillmann. — Der Empfang der Salzburger in Berlin, 1732. — Der Tod des Kurfürsten Joachim II. im Schlosse zu Köpenick und seine Folgen für die Berliner Judenschaft von Dr. C. Brecht. — Märkisches Pro⸗ vinzialmuseum der Stadtgemeinde Berlin. — Literatur. Fragekasten.
Der soeben ausgegebene 2. Jahrgang des „Jahrbuchs der deutschen Marine fuͤr 1875“ (Kiel, K. von Wechmar, Ver⸗ lagsbuchhandlung), hat folgenden Inhalt: Kalendarium der deutschen Marine. — Internationales Seerecht. — Einige Konsequenzen der See⸗ kriegführung. — Die deutschen Polarfahrten der Gegenwart. — Kuli⸗ und Sklavenhandel. — Auszug aus dem Haupt⸗Etat der Verwaltung der Kaiserlichen Marine für das Jahr 1875. — Die Kriegs⸗Marine des Deutschen Reiches. — Mittheilungen über die deutsche Seefischerei. — Zum deutschen Flottengründu splan. — Lübecks Sceverkehr im Jahre 1874. — Sprach⸗ und Hörrohr für Taucher. — Nachrichten in Be⸗ treff des freiwilligen Eintritts in die Schiffsjungen⸗ Abtheilung. — Verzeichniß der Seemanns⸗Aemter und der ihnen vorgesetzten Lande⸗⸗ behoͤrden. Kommando. und Anciennetäts⸗Liste der Offiziere Und Beamten der Kaiserlichen Marine 1875. Verzeichniß des schwimmenden Flottenmaterials Sr. Majeftät Kriegs⸗Marinz. —
den Klöniglich preußischen Staaten hat folgenden Inhalt:
Besatzungs⸗Etat Sr. Majestät Schiffe. Nachträge und Berichti⸗ gungen. — Verzeichniß der in Deutschlaud während des Jahres 1874