8. 8 An; n
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Alle Host⸗Anstalten des In⸗- und Anslandes nehmen Bestellung an; für Berlin außer den Post-Anstalten
auch die Expedition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.
Allergnä⸗
Majestät der Kaiser und König haben digst geruhr:
Dem Ober⸗Postdirektor Sachße zu Berlin und dem Tele⸗ graphen⸗Sekretär und Stationsvorsteher Hörchner zu Weimar die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Insignien resp. des Commandeurkreuzes zweiter Klasse des Königlich schwedischen Wasa⸗Ordens und des Kaiserlich russischen St. Stanislaus⸗Ordens dritter Klasse zu ertheilen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Major Sachisthal, à la suite des Niederrheinischen Füsilier⸗Regiments Nr. 39 und Platz⸗Major in Magdeburg, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife zu ver⸗ leihen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den nachbenannten Kaiserlich russischen Offizieren Orden zu verleihen und zwar:
den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit dem 8 Stern in Brillanten: ddem General⸗Major à la suite Sr. Majestät des Kaisers Soltikoff und dem General⸗Major à la suite Sr. Majestät des Kaisers, von Reutern, Militär⸗Bevollmächtigten in Berlin; den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse: dem Obersten und Flügel⸗Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, Grafen Nicolaus Adlerberg; 1“ den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse: dem Major à la suite der Armee, Foullon; sowie den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse: dem Obersten à la snite der Garde⸗Artillerie, von Dahler, Militär⸗Attaché in Berlin.
Deutsches Neich. 1 Bekanntmachung, Zu Zempelburg, im Regierungsbezirke Marienwerder, wird am 16. September d. J. eine Telegraphen⸗Station mit beschränktem Tagesdienst eröffnet. een Stettin, den 30. August 1875. Kaiserliche Telegraphen⸗Direktion. b
Berichtigung.
In dem in Nr. 65 des diesjährigen Reichs⸗ u Anzeigers veröffentlichten Allerhöchsten Erlaß vom 11. Februar 1875, betreffend die Anrechnung des Feldzuges von 1866 als Kriegsjahr, ist Zeile vier von oben statt „Civil⸗ und Militär⸗ dienst“ zu setzen: Civil⸗ oder Militärdienst.
Das 15. Stück des Gesetzblatts für Elsaß⸗Lothringen, wel⸗ ches heute ausgegeben wird, enthält unter Nr. 246 die Verordnung, betreffend die Zustä Kreisdirektoren. Vom 28. August 18757. Berlin, den 1. September 1875. 1“ Kaiserliches Post⸗Zeitungs⸗Amt.
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Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kreisgerichts⸗Sekretär und Kanzlei⸗Direktor Schmidt zu Naugard bei seinem Ausscheiden aus dem Dienste den Charakter als Kanzlei⸗Rath zu verleihen; sowie
Den bisherigen Stadtverordneten, Rentner Caspers zu Coblenz, der von der dortigen Stadtverordneten⸗Versammlung getroffenen Wahl gemäß, als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt für die gesetzliche sechsjährige Amtsdauer zu
estätigen
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Dem Königlichen Geheimen Kommissions⸗Rath Franz von Dreyse zu Soemmerda ist unter dem 28. Argust d. J. ein Patent
auf ein für neu und eigenthümlich erkanntes, durch Modell
und Beschreibung erläutertes Rotationsstück an Hinterladern, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
Dem Ingenieur Leo Funck zu Aachen ist unter dem 28. August d. J. ein Patent auf eine durch Zeichnung, Beschreibung und Modell nachge⸗ wiesene Steuerungsvorrichtung an Gaskraftmaschinen auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
Den Ingenieuren Franz Ritter von Felbinger in Wien und Arthur Crespin in Paris ist unter dem 28. August b. ein Patent auf einen Depeschenaufgabe⸗ resp. Empfangapparat an pneu⸗ matischen Telegraphen, insoweit derselbe als neu und eigen⸗ thümlich erkannt worden ist, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
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wo
ekanntmachung.
„ Die Kandidaten der Baukunst, welche in der zweiten dies⸗ jährigen Prüfungsperiode die Prüfung als Bauführer abzulegen beabsichtigen, werden hierdurch aufgefordert, bis zum 30. d. M. sich schriftlich bei der unterzeichneten Behörde zu melden und dabei die vorgeschriebenen Nachweise und Zeichnungen einzureichen. Wegen der Zulassung zur Prüfung wird denfelben demnächst das Weitere eröffnet werden.
Meldungen nach dem angegebenen Termine müssen un⸗ berücksichtigt bleiben. Berrlin, den 1. September 1875. 1 Kosöhnigliche technische Bau⸗Deputation.
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Direktor im Ministerium des Königlichen Hauses, von Obstfelder, aus Elster;
6 e. Unter⸗Staatssekretär Schuhmann aus Schleswig⸗ olstein;
Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath und Ministerial⸗ Direktor Meinecke aus Tirol.
Die heutige Nummer des ‚Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeigers“ enthält in einer Extra⸗Beilage:
Eisenbahn⸗Tabelle zum Courszettel des Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers.
ARiichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 1. September. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute zunächst den von Urlaub zurückgekehrten Polizei⸗Präsidenten von Madai, nahmen um 11 Uhr die Parade über das Garde Tarhs auf dem Tempel⸗ hofer Felde ab und ließen Gich dühemuf Vortrag des Civil⸗ kabinets von dem Geheimen Regierungs⸗Rath Anders halten.
— Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin empfing vor⸗ gestern den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Leopold von Bayern und gestern des Prinzen Arthur von Großbri⸗ tannien und Irland. — Ihre Majestät wird nach einem mehr⸗ tägigen Besuche am Großherzoglichen Hofe von Sachsen und nach der Denkmaleinweihung in Weimar nach Coblenz reisen, um von dort die internationale Gartenbau⸗Ausstellung in Cöln u besuchen und in Baden die Herbstkur zu gebrauchen. — Der Königliche Kammerherr Graf Fürstenstein hat den Dienst bei Ihrer Majestät übernommen.
Die Kaiserlichen Majestäten werden Sich morgen Nachmittag um 5 Uhr, einer Einladung der Großherzoglich sächsischen Herrschaften folgend, mittelst Extrazuges nach Weimar begeben, um daselbst der Enthüllung des Carl⸗August⸗Denkmals beizuwohnen.
— Heute Vormittag 11 Uhr fand auf dem Infanterie⸗ Exerzierplatz, östlich der Tempelhofer Chaussee, die diesjährige gkoe Herbst⸗Parade der Truppen der hiesigen, Potsdamer und Spandauer Garnison vor Sr. Majestät dem Kaiser und Könige in Anwesenheit Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Leopold von Bayern statt. Die Parade komman⸗ dirte Se. Königliche Hoheit der Prinz August von Würt⸗ temberg, General⸗Oberst und kommandirender General des Garde⸗ Corps. Die Truppen waren im Parade⸗Anzuge mit Gepäck, die Fußtruppen in weißen Hosen erschienen und waren so zeitig ausgerückt, daß sie um 10 ¾ Uhr in das ihnen vom Hauptmann im Generalstabe des Garde⸗Corps Grafen von Keller bezeichnete Alignement einrücken konnten. Die gesammte Aufstellung zerfiel in zwei Treffen.
Das erste dieser Treffen bestand aus der 1. Garde⸗Infanterie⸗ Brigade unter dem Kommando des General⸗Majors von Dannen⸗ berg, der 2. Garde⸗Infanterie⸗Brigade unter dem Kommando des General⸗Majors von Boehn, der 3. Garde⸗Infanterie⸗Brigade unter dem Kommando des General⸗Majors Knappe⸗ von Knapp⸗ staedt, der 4. Garde⸗Infanterie⸗Brigade unter dem Kommando des General⸗Majors von Thile, der kombinirten Brigade unter dem Kommando des General⸗Majors von Braun, Inspecteur der 1. Ingenieur⸗Inspektion, und wurde vom General⸗Lieutenant und Commandeur der 1. Garde⸗Infanterie⸗ Division von Pape befehligte. Die Truppen des ersten Treffens waren: das Kadetten⸗Corps unter Oberst von Ditfurth, das 1. Garde⸗Regiment z. F. unter Oberst von L'Estocq, das Garde⸗Füsilier⸗Regiment unter Oberst von Sannow, das 2. Garde⸗Regiment z. F. unter Oberst von Oppell, das 4. Garde⸗ Regiment z. F. unter Oberst von Grolman I., das Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 1 unter Oberst von Wussow, das 3. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth unter Oberst von Schlichting, das Kaiser Franz Garde⸗ Grenadier⸗Regiment Nr. 2 unter Oberst Bogun⸗ von Wangenheim, das Garde⸗Jäger⸗Bataillon unter Oberst⸗ Lieutenant von Arnim, das Garde⸗Schützen⸗Bataillon unter Oberst⸗Lieutenant von Boeltzig, das Lehr⸗Infanterie⸗
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Bataillon unter Oberst⸗Lieutenant von Derenthall, das Garde⸗ Pionier⸗Bataillon unter Major von Krause, das Eisenbahn⸗ Bataillvn unter Oberst Schulz, das Garde⸗Fuß⸗Artillerie⸗Regi⸗ ment unter Oberst⸗Lieutenant von Hellfeld und die Lehr⸗Com⸗ pagnie der Artillerie⸗Schießschule.
Das zweite Treffen wurde von dem General⸗Lieutenant und Commandeur der Garde⸗Kavallerie⸗Division, Grafen von Bran⸗ denburg II., befehligt und bestand aus der 1. Garde⸗Kavallerie⸗ Brigade unter dem Oberst von Schenck. Zusammengesetzt war dieselbe aus dem Regiment der Gardes du Corps unter Oberst⸗ Lieutenant von Alten und dem Garde⸗Kürassier⸗Regiment unter Oberst Freiherr von Locquenghien, der 2. Garde⸗ Kavallerie Brigade unter General⸗Masor von Drigalski, be⸗ stehend aus dem Garde⸗Husaren⸗Regiment (Oberst⸗Lieutenant von Krosigk), dem 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiment (Oberst Freiherr von Eller⸗Eberstein) dem 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiment (Oberst⸗ Lieutenant Graf von Schlieffen), der 3. Garde⸗Kavallerie⸗Bri⸗ gade unter dem Kommando des General⸗Majors Freiherrn von Los, bestehend aus dem 1. Garde⸗Dragoner⸗Regiment (Oberst von Brozowski), dem 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiment (Oberst von Hesberg), dem 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiment (Oberst Freiherr von Zedlitz⸗Leipe.)
Zum 2. Treffen gehörte ferner die Artillerie und der Train unter Kommando des General⸗Majors von Dresky, Comman⸗ deur der Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Brigade, und bestand aus dem 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment unter Oberst von Zglinitzki, dem 2. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment unter Oberst⸗Lieutenant von Luncker, der Lehr⸗Batterie der Artillerie⸗Schießschule unter Hauptmann Gustke, dem Garde⸗Train⸗Bataillon unter Major von Rüchel⸗Kleist und einer Compagnie des Brandenburgischen Train⸗Bataillons Nr. 3.
Die Formation war bei der Infanterie in Compagniefront⸗ Colonne; die Lehr⸗Compagnie der Artillerie⸗Schießschule in Zug⸗ Colonne; Kavallerie in geschlossener Regiments⸗Colonne; Feld⸗ Artillerie und Train in Linie; auf dem rechten Flügel des 1. Treffens stand die Leib⸗Gensd'armerie und daran anschließend die sämmtlichen Stäbe.
Nach dem Erscheinen Sr. Majestät des Kaisers und Königs bei der Parade⸗Aufstellung, in Begleitung einer ebenso zahlreichen als glänzenden Suite, wurden zuerst die Honneurs gleichzeitig von der ganzen Parade gemacht; während des Ab⸗ reitens der Aufstellung durch Se. Majestät wurde von den Truppentheilen brigadeweise präsentirt. Das 2. Treffen wurde, nachdem das erste vom rechten Flügel aus abgeritten war, vom linken Flügel aus gesehen. Sobald Se. Majestät eine Brigade passirt hatten, begann die Formation zum Vorbeimarsch. Der Parademarsch wurde wegen des inzwischen eingetretenen Regens nur 1 Mal ausgeführt und zwar von der Infanterie in Com⸗ pagnie⸗Fronten; bei der Kavallerie in halben Escadrons⸗Fronten im Schritt; bei der Artillerie in Batterie⸗Fronten im Schritt; der Train in Zügen im Schritt.
Die Fahnen, welche durch eine Compagnie des 1. Garde⸗ Regiments z. F., und die Standarten, welche durch eine Com⸗ pagnie des Regiments der Gardes du Corps aus dem Palais abgeholt worden waren, wurden von denselben Truppentheilen nach beendeter Parade dorthin zurückgebracht. Die Truppentheile hatten, um keine Verkehrsstockungen in der Stadt herbeizuführen, sowohl beim An⸗ wie beim Abmarsch Wege östlich und westlich der Friedrichsstraße wählen müssen, nur die Fahnen bezw. Stan⸗ darten⸗Kommandos und die beiden Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regi⸗ menter passirten die Friedrichstraße.
Die Parade⸗Aufstellung gewährte einen imposanten Anblick. Bei dem Anfangs günstigen Wetter hatte sich eine große Zuschauer⸗ menge versammelt, die theils zu Wagen theils zu Pferde oder zu Fuß dem militärischen Schauspiel zusah. — Nach beendeter Parade hatten sich die Truppentheile zum Abmarsch formirt und rückten demnächst unter klingendem Spiele in ihre Quartiere ab.
Nachmittags findet, wie bereits gemeldet, im Weißen Saal des Königlichen Schlosses das übliche Parade⸗Diner, und Abends im Königlichen Opernhause eine Militär⸗Fest⸗Vor⸗ stellung statt.
— Se. Kaiserliche und Königliche Kronprinz hat an den Ober⸗Präsidenten Dr. v. Bardeleben, folgende Depesche gerichtet:
„Mainau, den 25. August 1875. Noch tief bewegt von dem freudigen und herzlichen Empfange, welcher Mir bei Meinem jüngsten Besuche der Rheinprovinz nicht nur in Cöln, sondern aller Orten, w
Es hat Meinem Herzen wahrhaft wohlgethan, aufs Neue so unzwei⸗ deutige Kundgebungen freundlicher Gesinnung und treuer Anhänglich⸗ keit in der schönen Provinz wahrzunehmen, mit welcher Ich Mich sei meiner Jugendzeit besonders verbunden fühle, und in welcher Ich die ersten entscheidenden Eindrücke für Mein ganzes Leben empfangen habe. Ich ersuche Sie, dies in geeigneter Weise zur weiteren Kennt⸗ niß zu bringen. Friedrich Wilhelm, Kronprinz.“ Der Ober⸗Präsident veröffentlicht diese Zuschrift mit -vs
der Anmerkung: „Es gereicht mir zu höchster Freude, die vor⸗ 1“ 1“ 8
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