Gewerbe und Handel.
Der Verein Berliner Bau⸗Interessenten (Berlner Baubärse) wird am 2. Oktober seine täglichen Versammlungen in den Stunden von 11 his 1 Uhr im overen Saale der Reichshallen am Dönhofsplatz (Leipzigerstraße Nr. 77) abhalten. Ebendaselbst im Vorderhause befinden sich vom 20 d. M. ab die Bureaus des Vereins. Die Mitglieder des Vereins find in sechs Grup⸗ pen nach den Branchen resp. Interessen der einzelnen Mit⸗ glieder eingetheilt, welche in Gruppenversammlungen über Maklerwahlen wie sonstige bei der weiteren Organisation zu berücksichtigende Punkte sich zu äußern haben. Die Gruppe I. (Bausteine, Mörtel, Thonwaaren) wird reprasentirt durch ca. 240 Mitglieder. Die Gruppe II., der sich ca. 220 Mitglieder angeschlossen haben, enthält folgende Verkehrszweige, als: Holzhandel, Fabriken für bearbeitete Holzwagren, Bau⸗ und Zimmermeister ꝛc. Zur Gruppe III. mit ca. 160 Mitgliedern gehören: Eisengießereien, Maschinen⸗
bau⸗Anstalten,
Eisenhandlungen, Ingenieure, Fabriken für Gas⸗ und Wasseranlagen c. 4 8
Gruppe IV. zählt circa 60 Mit⸗ glieder, als: Fabrikanten und Lieferanten von Dachdeckungs⸗ materialien, Klempner ꝛc. In Gruppe V. (220 Mitglieder) sind ein⸗ gereiht: Bildhauer, Decorateure, Marmor⸗ und Fliesen⸗Lieferanten, Schlosser, Maler ꝛc. Zur Gruppe VI. (80 Mitglieder) gehören: Grundbesitzer, 2Jew. e . Hypotheken⸗Vermittler aꝛc. Der Vorstand des Vereins hat mit dem Märkischen Zieglerverein ein Ab⸗ kommen vorbehaltlich der üblichen Bestätigung getroffen, wonach die Ziegelbörse dieses Vereins mit der Bauboöͤrse vereinigt wird. — Nach §. 2 des Statuts hat die Baubörse in erster Reihe die Aufgabe, die Wahrung und Ausbreitung eines durchaus soliden Betriebes im Baugeschäft anznstreben, eine rasche Orientirung über Angebot und Nachfrage zu gewäh⸗ ren, den Hypothekenverkehr regeln zu helien, für Bauunternehmer und Bauherren wie für Lieferanten und Handwerker Hülfsquellen aller Art nachzuweisen u. s. w. Diese Zwecke sollen durch die tägliche Börse, sowie durch das täglich den Mitgliedern zur Benutzung geoͤff⸗
nete Bureau und durch Einsetzung eines Schiedsgerich's erreiht
werden. Verkehrs⸗Anstalten.
Die Nr. 73 der „Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Marien⸗ berg⸗Reitzenhain und Krima⸗Neudorf nach Reitzenhain von der Buschtshrader und der Chemnitz⸗Komstauer Esenbahn eröffnet; Sächsische Staatsbahn, Güterstation Dürrhennersdorf. — Deutsche Eisenbahnstatistik für das Betriebsjahr 1873 (Betriebsmittel, Fort⸗ setzung). — Berliner Briefe ꝛc.
— Ein Cirkular der Direct United States Cable⸗Com⸗ pany setzt den Tarif für Depeschen nach New⸗York, New⸗ Jersey, Pennsylvanien, Delaware, Maryland, Columbia, Canada, Nova⸗Scotia und New⸗Brunswick auf einen Schilling für das Wort herab. Nach den entfernteren Zonen beträgt die Depeschengebühr 1 sh. 4 d., 1 sh. 8 d., 1 sh. 10 d. und 2 sh. 6 d. für das Wort.
Berlin, den 18. September.
Die vierte Generalversammlung des „deutschen Geo⸗ metervereins“, welche diesmal (am 6. und 7. September in Berlin abgehalten wurde, erfreute sich eines lebhaften Besuches. Man hatte auf der Nürnverger Hauptversammlung 1873 eine Kom⸗ mission vorgeschlagen, welche Erhebungen über die thatsächlichen Zu⸗ stände des Vermessungewesens anstellen und jetzt Bericht darüber er⸗ statten sollte. Ingenieur Erdmann faßte die Ergebnisse der Erhe⸗ bungen dahin zusammen, daß überall in Deutschland das Vermessungs⸗ wesen sich nicht auf der Stufe befände, welche Wissenschaft und Technik fordern dürften. Die Kommission haite die Ueberzeugung gewonnen, daß die Vorbildung der Vermessungstechniker eine zu ge⸗ ringe wäre. Sie unterbreitete daher der Versammlung eine Resolu⸗ tion, welche zahlreiche Uebelstände im Vermessungswesen als that⸗ sächlich vorhanden bezeichnet und als Abhülfe und zur Erzielung eines einheitlichen, allen villigen Anforderungen entsprechenden Vermessungswesens eine gründliche Schulbildung und akademische Fachbildung für Vermessungsbeamte als durchaus erforderlich erachtet. Dieser Antrag erfreute sich der allgemeinsten Anerkennung und die Resolution wurde denn anch mit Einstimmigkeit angenommen Be⸗ sonders hervorzuheben ist noch die durch Bezirksgeometer Steppes be⸗ antragte Resolution, welche mit einigen, die Sache genauer präzi⸗ sirenden Amendements zu Stande kam und welche die Nothwendigkeit anerkennt, daß in fast allen deutschen Staaten die vorhandenen Ver⸗ messungen des Grundeigenthums, welche den Grundbüchern zur Unter⸗ lage dienen, vielmehr als bisher auf eine solche Art auszuführen seien, daß durch diese sehr kostspielgen Arbeiten die Siche⸗ rung des Eigenthums und der Grenzen erreicht werde. Als unabweislich nothwendige Mittel neunt die Resolution: rationelle Vermarkung der Grenzen, gusschließliche Anwendung der Theodolithmessung und ausgedehnte Benutzung des rechtwinkeligen Koordinatensystems. Prof. Dr. Jordan behandelte „die Anwendung der Photographie zu topographischen Aufnahmen.“ Es zeigte sich als wünschenswerth, daß das photogrammetrische Aufnahmeverfahren, peses ganz außerordentliche Vorzüge in einzelnen gewissen Fällen sofort in die Augen springen, durch weitere Versuche, welche jeder Techniker mit Zuziehung eines Photographen anstellen kann, aus⸗ gebildet werde. Als sehr interessant erwähnen wir noch einen Vor⸗ trag des Dr. Förster „über die jetzige Lage des Maßwesens“, worin dargelegt wurde, welcher Gewinn uns im Pariser Vertrag vom 20. Mai 1875 durch Präzision von Maß und Gewicht zu Theil ward.
III. Versammlung des deutschen Vereins füröffent⸗ liche Gesundheitspflege. München, 15. September. Dritte Sitzung, Vormittags halb 9 Uhr. Die Berathung und Beschluß⸗ fassung über die 32 Thesen betreffend die hygienischen Anfor⸗ derungen an Neubauten wird fortgesetzt. These 17 die von der Wasserversorgung handelt wird von den beiden Referenten Dr. Varrentrapp und Ingenieur Bürkli⸗Ziegler zur Annahme wärmstens empfohlen. Veitmeyer (Berlin) und Dr. v Pettenkoser (München) PVIö gleichfalls die These, welcher der letztere folgende Fassung giebt:
„Jedem neuen Wohngebäude muß frisches reines Wasser in ge⸗ nügender Menge zugeführt werden. Ist eine allgemeine Wasserversor⸗ gung hergestellt, so soll jedes Haus oder, richtiger, jede Wohnung, respektive Stockwerk einen Wasserhahn erhalten. Ist solche Einrich⸗ tung nicht vorhanden, so soll jedes mit einem Wehnhaus bebaute Grundstück an geeigneter Stelle einen Brunnen mit genügender Tiefe erhalten. Ein Sachverständiger soll die Stelle für Anlage des Brun⸗ nens und Beschaffenheit des Wassers prüfen.“
Die folgenden Thesen bezüglich Trockenheit der Mauern, der Mittel gegen Mauerfeuchtigkeit, der Lage, des Bebauungsraumes wurden ohne wesentliche Debatte angenommen. Bei dem letzteren Gegenstand giebt 1. Referent Dr. Varrentrapp interessante Aufschlüsse über die Bevölkerungsdichtigkeit in den größegen Städten des In⸗ und Auslandes, namentlich Londons. These 22— 32 betreffen die Fronthöhe, die Hinter⸗ und Seitengebäude, lichte Stockwerkshöhe, Unterkellerung, die Keller⸗ und Souterrainwohnungen, Dach vohnungen, Treppen, Fenster, Küchen und Stallungen. Sämmtliche Sätze wurden mit geringen Modifikationen nahezu einstimmig angenommen. (Pause von einer halben Stunde.)
Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist: Feststellung eines Planes zur Untersuchung des örtlichen und zeit⸗ lichen Vorkommens von Typhusepidemien. Hierüber wird von den beiden Referenten Dr. v. Pettenkofer und Dr. Port folgen⸗ des Untersuchungeprogramm der Versammlung zur Berathung vor⸗
elegt:
8 I. Als Ausgangspunkt für die Forschungen der Typhus⸗Aetiologie sind wegen der leichten Kontrolirbarkeit des Gesundheitszustandes der Bevölkerung und wegen der hohen Disposition des in ihr vorwaltend vertretenen Lebensalters an Typhus zu erkranken, in erster Linie die Kasernen ins Auge zu fassen. 1
II. Die in den Kasernen anzustellenden Untersuchungen und Er⸗ hebungen lassen sich, obwohl sie im Prinzip sämmtlich gleich wichtig und unentbehrlich sind, aus praktischen Gründen in zwei Kategorien bringen: a. solche, welche ohne weitere Vorbereikung und Unterweisung sofort vorgenommen werden können (statistische und physikalische Un⸗ tersuchungen), b. solche, welche mehr Vorbereitung und die vor⸗ herige Einübung gewisser Manipulationen voraussetzen (chemische Untersuchungen). Ad a. Für die statistisch⸗ physikalischen Un⸗ tersuchungen würden: 1) den Militär⸗Ingenieuren die Auf⸗ gabe zufallen: 2. Situationspläne der Kasernen und ihrer Umgebung anzufertigen, auf welchen die Höhenkoten eingetragen und die Hrainage der Oberfläche für Regen⸗ und Hauswasser be⸗
eichnet ist; b. den Baugrund und Untergrund jeder Kaserne von der berfläche bis zur ersten wasserdichten (wassersammelnden) Schicht auf seine geognostische Beschaffenheit (ob alluviale, diluviale, tertiäre ꝛc. Schichten), sowie auf seinen physikalischen Aggregationszustand (ob aufgefüllter Boden und welcher Art, ob Geröll, Kies, Sand Lehm u. s. w. oder Mischungen davon) zu untersuchen, und wo ver⸗ schiedene Schichten übereinander lagern, die Mächtigkeit der einzelnen anzugeben, ferner anzugeben, welche Kasernen oder Kasernentheile auf kompaktem, für Wasser und Luft undurchgängigen Felsen, und welche auf Pfahlrost stehen; c. von baulichen Verhältnissen anzugeben, aus welchem Baumaterial die Wände der Ka⸗ serne bestehen, ob zu den im Boden stehenden Mauern das gleiche Material verwendet ist wie zu den in der Luft stehenden, wann die Kaserne erbaut, wann und welche wesentliche bauliche Ver⸗ änderungen (Umbauten und Anbauten) vorgenommen wurden, wie die Abrritte und andere Vorrichtungen für flüssige und feste Abfallstoffe (alle Arten von Gruben und Miststätten) beschaffen sind und welche ihre örtliche Lage ist, ob die Mannschaftszimmer vesondere Ventila⸗ tionsvorrichtungen haben, wie groß der Rauminhalt jedes einzelnen Zimmers ist; d. die Art der Trinkwasserversorgung der Kasernen und ihrer Theile (ob Wasser aus Rährenleitungen, aus gegrabenen oder gebohrten Brunnen u 1 ben; im Niveau der
Bodenoberfläche Fixpunkte an den Kasernenbrunnen anzubringen und diese Punkte auf die mittlere Höhenkote des nächstge⸗ legenen Flusses oder Baches einzunivelliren; f. die ö gen Exerzierplätze anzugeben und deren örtliche Lage und Bodenbe⸗ schaffenheit zu beschreiben; g. den Militärärzten neben Grundrissen der einzelnen Stockwerke lithographirte Anfrisse der Kasernen nach einem beizulegenden Muster zur Verfügung zu stellen, in welche die vor⸗ kommenden Fälle von Abdominaltyphus und anderen epidemischen Krankheiten nach Stockwerk, Zmmernummer und Monat des Zugan⸗ ges eingetragen werden können. 2) Den Militärärzten würde die Auf⸗ gabe zufallen: a. monatlich die Beleguns jedes Mannschaftszimmers zu notiren, zur Gewinnung von Durchschnittszahlen der Belegung so⸗ wohl der Kasernen im Ganzen als ihrer einzelnen Zimmer; b. die etwa vorkommenden Fälle von Typhus (auch von Cholera, Ruhr zc.) auf Grund von Zahlblättchen nach einem beizulegendem Muster in die lithographirten Aufrisse der Kaserne einzuzeichnen, damit die Gruppirung der Krankheitsfälle, ihre Ausbreitung in horizon⸗ taler oder vertikaler Richtung und besonders ihr Verhal⸗ ten zu den Abtritten ersichtlich wird; e. auf einer graphi⸗ schen Tafel die zeitliche Aufeinanderfolge der Erkrankungsfälle jeder Garnison, nach Kasernen geschieden und mit monatweiser An⸗ gabe der Bewohnerzahl jeder Kaserne ersichtlich zu machen; d. wo möglich die Typhusvorkommnisse auch im Civil in allen Garnisons⸗ orten zu beobachten und statistisch zu verfolgen; e. an sämmtlichen Brunnen jeder Kaferne tägliche Messungen des Grundwassers und
wöchentliche Mefsungen der Grundwassertemperatur vorzunehmen: f. täglich die Bodentemperatur aus einer Tiefe von 1 ½ Metern zu
notiren; g. in jeder Garnison die tägliche Regen. und Verdunstmenge
zu messen. Ad b. Die anzustellenden chemischen Untersuchungen
hätten zu bestehen: a in täglicher Untersfuchung der Pump⸗ und lau⸗
fenden Wasser auf ihren Gehalt an einigen wesentlichen Bestand⸗
b (namentlich Gesammtrückstand, Ehlor und Salpeterfäure ꝛc.);
b) in wöchentlicher Unterfuchung der Luft des porösen Bangrundes
auf Tiefen von 1 ½ bis 3 Metern auf ihren Kohlensäuregehalt.
III. Um Anordnung dieser Erhebungen und Untersuchungen und
um Schaffung besonderer Centralstellen zu umfassendster Zusammen⸗
stellung und Vervwerthung der gewonnenen Resultate, sowie endlich
um jährliche Mittheilung der Untersuchungsresultate an die Ver⸗
sammlung des Vereins für öffentliche Gesundheitspflege ist an die
deutschen Regierungen ergebenstes Ansuchen zu stellen.
Zur Motivirung des Untersuchungsprogramms giebt Referent Dr.
v. Pettenkofer eingehende Erklärung des Wesens und der Wirkung
des Abdominaltyphus, der eine viel größere gesundheitswirthschaftliche
Bedeutung habe als die Cholera und andere Epidemien. Hier sei
der präventiven Medizin ein weites Feld der Thätigkeit erüffnet.
Eine ganz besondere Eigenthümlichkeit des Typhus sei, daß er sich vor⸗
waltend an gewissen Orten und zu gewissen Zeiten zeige. Allerdings
kenne man Infektionsstoff und⸗Sitz noch nicht; man müsse dies noch
bloßen Vermuthungen überlassen; ebensowenig wisse man, was die
individuelle Disposition ausmache, indem gerade der Typhus mit
besonderer Verliebe die Jugend und das beste Mannesalter heraus⸗
suche. Wenn man erst hierüber genauere Erfahrung habe, daun sei
der präventiven Medizin eine sichere Operationsbasis, von der aus sie
erfolgreichst gegen diesen gefährlichen Feind ankämpfen könne, gegeben.
Wäahrend in Berlin, wie Dr. Virchow nachgewiesen, der Typhus haupt⸗
sächlich in den Sommer⸗ und Herbstmonaten auftritt, zeigt er sich in
München während des Winters am gefährlichsten. Redner zeigt unter
Hinweis auf mehrere sehr ausführlich gearbeitete Karten
den Verlauf des Typhus in Muͤnchen während der letzten
zwanzig Jahre. Soviel stehe fest: daß die Typhus⸗
frequenz im umgekehrten Verhältniß zum Grundwasser stehe,
indem die schlimmste Zeit stets in den tiefsten Grundwafserstand
fällt und die wenigsten Typhusfälle mit dem höchsten Grundwasser⸗
stand coincidiren. „Wir wollen nun im Interesse der öffentlichen
Gesundheitspflege eine Art Meteorologie auch in den Boden hinein
fortsetzen“’. (Allgemeines Bravo.) Korreferent Dr. Port motivirt
ausführlich, warum in erster Linie die Kasernen als Ausgangspunkt
für die Forschungen über Typhus⸗Aetiologie ins Auge zu fassen seien.
Es sei dringend geboten, einen so integrirenden Theil der Medizin wie
die Aetiologie, endlich einmal entsprechend zu kultiviren, während man
bisher vorwiegend die diagnostischen und therapeutischen Fächer ins
Auge faßte. Die hygienische Ueberwachung, die auf dasselbe
hinausgeht wie die ätiologische Forschung, sei besondere Auf⸗
gabe der Militärärzte, die in den Kasernen Observatorien
haben, wie sie für Fätiologische Zwecke nicht besser gedacht
werden können, da hier gleichartige Bedingungen der Nah⸗
rung, Kleidung, Arbeit, Wohnung ꝛc. gegeben sind. Redner weist
noch auf verschiedene hygienische Üntersuchungen hin, welche in der
englischen Armee gemacht wurden, und empfiehlt Annahme des Pro⸗
gramms. Dr. Sander (Barmen) beantragt, sämmtliche Thesen des
Programms ohne weitere Diskussion en bloc anzunehmen. Dr. Roth
(Dresden) giebt seinen Zweifeln Ausdruck über die Ausführbarkeit des
Programms in der vorliegenden Fassung, und Major Portius (Dres⸗
den) glaubt, daß der Ausführung in der sächsischen Armee keine be⸗
sondere Schwierigkeit im Wege stehe. Dr. Orth (Berlin) giebt über die Verschiedenheit der Bodenschichten und über den Begriff „Un⸗
durchlässigkeit“ nähere Aufklärung unter Hinweis auf einige vom
ersten Referenten bezüglich des Grundwassers gemachte Bemerkungen. Schließlich wird das vorgelegte Untersuchungsprogramm einstimmig angenommen.
Der Hr. Vorsitzende giebt hierauf die Namen der in den Aus⸗ schuß gewählten Mitglieder bekannt. Dieselben find: Dr. Erhardt (München), Dr. Baumeister (Karlsruhe), v. Voß (Breslau), Dr. Sander (Barmen), Dr. Märklein (Wiesbaden). Nachdem auf An⸗ trag von Dr. Wasserfuhr die ganze Versammlung sich zum Zeichen der Anerkennung gegenüber dem fungirenden Hrn. Präsidenten Dr. Erhardt von den Sitzen erhoben, erklärt derselbe unter den üblichen Worten des Dankes und der Anerkennung die dritte Versammlung des deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege für geschlossen.
Das Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“
soll nun bestimmt im Sommer des Jahres 1876 in dem besonders hiefür erbauten Theater zu Bayreuth aufgeführt werden. Die drei, den Patronen meiner Unternehmung versprochenen Aufführungen des ganzen Werkes werden an folgenden Tagen stattfinden:
Erste Aufführung: Sonntag, 13. August: das Rheingold: Montag, 14. August: die Walküre; Dienstag, 15. August: Sieg⸗ fried; Mutwoch, 16. August: Götterdämmerung.
Zweite Aufführung: Sonntag, 20. Auzust: das Rhein⸗ gold; Montag, 21. August: die Walküre; Dienstag, 22. August: Mittwoch, 23. August: Götterdämmerung.
ritte Aufführung: Sonntag, 27. August: das Rhein⸗ gold: Montag, 28. August: die Walküre; Dienstag, 29. August: Siegfried; Mittwoch, 30. August: Götterdämmerung. Aus Baägyreuth wird soeben Folgendes bekannt gemacht:
Bagyreuth, 28. August 1875.
Die Berechtigung 2 dieser bestimmten Ankündigung ist mir hauptsächlich durch die Ergebenheit und den aufopferungsvollen Eifer der von mir berufenen ausgezeichneten Künstler ertheilt, welche damit,
daß durch ihre Mitwirkung die diesjährigen Vorproben, unter Ein⸗
haltung der größten Pünktlichkeit in allen Zusagen, zu einem unerhör⸗ ten Gelingen abgeschlossen werden konnten, mir jene Berechtigung verliehen. Fühle ich mich durch die innige Theilnehmung meiner künstleri⸗ schen Genosfen, welche ohne jedes Honorar, ja meistens felbst ohne jede Entschädigung wirklicher Opfer ihre edelsten Leiftungen mir zur Verfügung stellten, einzig und wahrhaft gestützt, so glaube ich nun auch der Antheilnahme von außen, soweit sie zur geschäftlichen Durch⸗ führung meiner, jeden Gewinn ausschließenden Unternehmung ange⸗ sprochen werden mußte, vertrauensvoll entgegensehen zu können. Denn auch diesen Erfolz vermeine ich nun dem üͤber alles Lob erhabenen, von jedem Bedenken freien Eifer meiner künstlerischen Genossen ver⸗ danken zu dürfen, daß das anderseits unablässtg und oft schamlos er⸗ weckte, wie genährte Mißtrauen des deutschen Publikums gegen den Charakter einer Unternehmung, welche nur durch Aufopferung von Seiten jedes daran Betheiligten durchzuführen war, verschwinden werde.
Demnach lade ich hiermit nochmals zur Förderung dieses Unter⸗ nehmens ein, welcher Förderung ich, getreu meinem ursprünglichen Gedanken, jedoch nur durch Anmeldung zur Theilnahme am Patro⸗ nate, unter den nachstehends wiederholt bekannt gemachten Bedingun⸗ gen, entgegensehe; wogegen ich bei der Ansicht verharre, unvermögen⸗ deren Künstlern und Kunstverwandten gänzlich freien Zutritt zu den Aufführungen zu gewähren, dem blos Neugierigen, an der Förderung des Unternehmens Unbetbeiligten aber, selbst gegen noch so hohe Be⸗
zahlungsanerbietungen für eine Entree etwa zu dieser oder jener Vor⸗
stellung, das Bühnenfesttheater verschlossen zu halten.
Bayveuth, 28. August 1875.
Richard Wagner.
Die Gefammtkosten für Vorbereitung und Aufführung des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ sind auf 300,000 Thaler veranschlagt.
Diese Summe wird in der Weise beschafft, daß ca. 1000 Pa⸗ bronatscheine zu je dreihundert Thalern bei den Freunden und Förderern dieses nationalen Unternehmens untergebracht werden. Der Besitz eines solchen Scheines sichert einen Platz für sämmtliche Aufführungen des Festspieles (12 Abende). Den mehrfach geäußerten Wünschen, einzelne Patronatscheine so benützen zu dürfen, daß z. B. auf einen Patronatschein eine Familie von 3 Personen einer Auffüh⸗ rung (4 Abende) zusammen beiwohnt, kann und wird, soweit verfüg⸗ bare Plätze vorhunden, entsprochen werden. Die Richapd⸗Wagner⸗ Vereine, die an vielen Orten für das Unternehmen wirken, geben auf Grund von erworbenen Patronatscheinen Patronat⸗Antheil⸗ Scheine zu Hundert Thaler aus. Diese Antheilscheine tragen die Nummer des Patronatscheines mit den Theilzeichen A. B. C. und ermächtigen zum Besuche einer Aufführang (4 Abende). Die Buch⸗ staben sind lediglich ein Unterscheidungszeichen für den Dritttheil und sollen nicht etwa auf die erste, zweiter oder dritte Aufführung hin⸗ weisen, es wird sich im Allgemeinen die Reihenfolge des Besuches nach der Zeit der Erwerbung des Antheilscheins richten.
Einige Monate vor den Aufführungen werden die Patronat⸗ und Patronat⸗Antheilscheine gegen förmliche Eintrittsdarten umgetauscht; am 22. Mai 1876 wird eine Versammlung der Wagnervereins⸗ Delegirten und der speziell zur Delegation aufgeforderten Patrone stattfinden, die über die Vertheilung der Sitz⸗ und Freiplätze zu ent⸗ scheiden haben wird.
Für die Unterkunft der Patrone und Eintrittsberechtigten wird ein Wohnungskomité sorgen, es sind hier Privatwohnungen in genü⸗ gender Anzahl vorhanden, ebenso werden wir für Errichtung von üexwan Restaurationen, sowie für Beiziehung von Fuhrwerken Sorge ragen. Wir werden jede weitere an uns gelangende Anfrage prompt be⸗ antworten, und bitten Anmeldungen zur Uebernahme von Patronat⸗ und Patronat⸗Antheil⸗Scheinen an das Bankhaus Friedrich Feustel dahier gelangen zu lassen. 2 “ Der Verwardtungsrath. “
Am 9. d. Mts. begleitete, wie die „N. Zürch. Ztg.“ meldet,
der Bergführer M. Roth von Grindelwald einen Herrn und eine
Dame zum untern Grindelwaldgletscher. Ein herabrollen⸗
der Stein traf den Roth dermaßen an den Kopf, daß er umfiel und
in einen ca. 400 8 tiefen Gletscherschrund stürzte. Eine Stunde
später brachte die Lütschine den todten Körper ans Tageslicht, furcht⸗
bar verstümmelt und fast gänzlich der Kleider entblößt. Roth ist 40
Jahre alt und ledig. Vor 20 Jahren verunglückte ein Bruder von Us in einem Gletscherschrund.
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Die ersten Aufführungen der neu einstudirten Posse: „Die Bummler von Berlin“ am Woltersdorff⸗Theater werden noch dadurch einen besonderen Reiz erhalten, daß Hr. Direktor Thomas in denselben die Rolle des Finger spielen wird, in welcher er von früher hier in sehr guter Erinnerung steht.
— Im Laufe der nächsten Woche soll eine Wohlthätigkeits⸗ Vorstellung zum Besten des „Vereins gegen Verarmung und Bettelei“ im Residenz⸗Theater stattfinden, die eine besondere Anziehungskraft auf das Berliner Publikum auszuüben verspricht. Es wird an diesem Abend „Gleich und Gleich“ und der „Jude“ von Cumberland gespielt werden. Die H;. Helmerding und Theodor Döring oder Direktor Lebrun, einer der Letzteren als „Inde“, wirken bei dieser Wohlthätigkeits⸗Vorstellung mit und Frl. Louise Western wird durch den Vortrag einer Halmschen Soloscene ihr Theil zu dem
ildthätigen Werke beitragen.
Hr. Direktor Renz trifft am 18. November mit seiner Ge⸗
sellschaft hier ein. Uebrigens ist dem Hrn. Renz der Pachtkontrakt
für seinen Circus in der Art gekündigt, daß er denselben 1. April 1876 geräumt haben muß.
— Professor St. Roman hat am Mittwoch im Concert⸗ saale des Schauspielhauses seine Vorstellungen auf dem Ge⸗ bigh 5 Magie, Bauchrednerei und Mimik mit günstigstem Erfolge eröffnet.
Redaeteurt F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner. Fünf Beilagen lich Börsen⸗Beilage),
Berlin:
Verwaltung. 25. August.
Schleswig, nach Altona versetzt. — Den 29. August. Kasernen⸗Inspektor in Wiesbaden, 1 b Kasernen⸗Inspektor in Metz, als Kontroleführer nach Wiesbaden ver⸗ setzt. — Den 31. August. hausen i. E., als sernte,Jasvgüci in Weißenburg,
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ac. förderungen und Versetzungen.
Durch Allerhöchste Verfügung. Stuttgart, 8. September. von Reichenau, bisher Port. Fähnr. im Hus. Regt. Nr. 11, als Port. Fähnr. im Regt. Nr. 20 angestellt.
Feldw. vom 2. Bat, Landw. Regts. Nr. 119, zum Sec.
Bats. versetzt.
8 Heß II. Abth. 1 der Vierteljahrshefte zur 9
1““
*
B
Personal⸗Veranderungen.
Königlich Preußische Armee. Beamte der M ilitär⸗ Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den Reuscher, kontroleführender Kasernen⸗Inspektor in Buchmann, nach Metz, Grieshammer, Henchel, Kasernen⸗Inspektor in Mül⸗ als Kontroleführer nach Weißenburg, Werth, Ka⸗ nach Jülich, Kelch, Kasernen⸗In⸗ pektor in Jülich, nach Mülhausen i. E. versetzt. XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps. Ernennungen, Be⸗ Im stehenden Heere.
In der Reserve und Landwehr. Stuttgart, 8. Sep⸗ tember. Gro 1. „Vize⸗Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 119, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Nr. 126, . ize⸗
t. der Res. des Gren. Regts. Nr. 119, Elben, Vize⸗Feldw. vom 2. Bat. Landw Regts. Nr. 119, zum Sec. Lt. der Rä. des Inf. Regts. Nr. 125, Müller, Vize⸗Wachtm. vom 2. Bat. Lanew. Regts. Nr. 119, zum Sec. Lt. der Res. des Drag. Regts Nr. 25, ernannt. Meise, Sec. Lt. der Res. des Train⸗Bats. Nr. 13, zu den Linien⸗Offtz. dieses
Abschiedsbewilligungen. Im stehenden Heere. Durch Allerhöchste Verfügung. Stuttgart, 8. September. v. Sachs, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 121, ausgeschieden und zu den beurlaubten Ofsiz. der Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 121 übergetreten. Möller, Port. Fähnr. im Drag. Regt. Nr. 25, zur Reserve entlassen.
In der Reserve und Landwehr. Stuttgart, 8. Septem⸗ ber. Schmidlin, Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. Nr. 119, behufs Auswanderung der Abschied bewilligt. 8
Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Stuttgart, 30. August. Lorek, kon⸗ troleführ. Kasernen⸗Inspektor in Ludwigsburg, nach Tübingen versetzt und mit Wahrnehmung der Vorstandsstelle der am 1. September d. J. daselbst zu errichtenden Garnisonverwaltung beauftragt. Reusch, Kasernen⸗Inspektor in Stuttgart, zum 1. September d. J. nach Lud⸗
wigsburg versetzt.
Statistische Nachrichten.
Nach den Aufstellungen des Kaiserlichen statistischen Amts in 8 5 1 Statistik des Deutschen
eichs für das Jahr 1875 sind von den im Betriebsjahr 1874/75 innerhalb des Zollgebiets des Deutschen Reichs in Betrieb gewesenen 337 Rübenzuckerfabriken im Ganzen 55,072,412 Ctr. rohe Rüben auf Zucker verarbeitet worden, während in der Vorcampagne 1873/74: 70,575,476 Ctr., mithin 15,503,064 Ctr. mehr verwendet worden sind. Der bedeutende Ausfall, welcher sich für 1874/75 ergiebt, ist lediglich eine Folge der quantitativ ungünstig ausgefallenen Rüben⸗ ernte des Jahres 1874, welche die meisten Fabriken schon mit Be⸗ ginn des laufenden Fahres nöthigte, ihren Betrieb einzustellen. Da⸗ gegen soll der Zuckergehalt der Rüben ein besserer, als 1873/74, ge⸗ wesen sein, und schäßt man mit Rücksicht hierauf den Ausfall an Roh⸗
verarbeitet haben.
maßen in Betracht: 1873/74 weniger 73,620 Ctr.); Reg. Bez. 732,385 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 60,664 Ctr.); Reg. Bez. Frank⸗ furt a. O. 12 Fabr. mit 1,543,278 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 472,201 Ctr.); 1873/74 weniger 99,406 Ctr.); Etr. (gegen 1873/74 mehr 542,388 Ctr.); Sachsen einschl. der Fürstlich schwarzburgischen Unterherrschaften 149 Fabr. mit 23,098,004 Ctr. (gegen 1873/74
Beilage
eichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußis
erlin, Sonnabend, den 18. September
————— —õõ——⸗—xxxxxꝛ en zucker auf etwa 700,000 Ctr.
Von dem oben angegebenen Rüben⸗ nantum treffen auf 258 Fabriken im Königreich Preußen 41,440,562 tr., während hier 1873/74 257. Fabriken 52,563,506 Ctr. Die einzelnen Provinzen kommen hierbei folgender⸗ Westpreußen 1 Fahrik mit 176,060 Ctr. (gegen otsdam 7 Fabr. mit
„Hurrah“ Pommern 7 Fabr. mit 1,090,485 Ctr. Kegen
Schlesien 49 Fabr. mit 7,564,
weniger 11,519,809 Ctr.); Schleswig⸗Holstein 1 Fabr. mit 298,483 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 24,965 Ctr.);
annover 20 Fabr. mit 3,959,730 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 371,817 tr.; Westfalen 2 Fabr. mit 96,845 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 27,169 Ctr.); Hessen⸗Nassau 1 Fabr. mit 85,605 Ctr. (gegen 1873/74 wenizer 27,495 Ctr.); Rheinprovinz 9 Fabr. mit 2,795,035 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 218,250 Ctr.). Von den übrigen deutschen Liagtes waren an der Rübenverarbeitung betheiligt: Bayern 2 Fabr. mit 279,570 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 43,935 Ctr.); Württemberg 5 Fabr. mit 1,569,018 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 33,272 Ctr.); Baden 1 Fabr. mit 671,150 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 7698 Ctr.); Mecklenburg 1 Fabr. mit 126,090 Ctr.
(gegen 1873/74 mehr 20,290 Ctr.); die Staaten 6 Fabr. in steigern ie Fragesteller Präsident über an welcher si Regierung daselbst, Wiesenthal aus der landwirthschaftlichen Anstalt zu esteuerung der Rübenzucker⸗ 5 genannten Redner Neuber, 1 er nächste Vortrag war derjenige des Rentners Richard Walter au
Sagan (Schlesten) über ein neues System, billige Art Weiseln (Koͤniginnen) zu ziehen.
mit 773,683 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 363,764 Ctr.); Braun⸗ schweig 28 Fabr. mit 5,660,359 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 701,423 Ctr.); Anhalt 34 Fabr. mit 4,291,020 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 3,506,518 Ctr.) und Luxemburg 2 Fabr. mit 260,960 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 86,395 Ctr.) Was die 1J Resultate betrifft, welche das Deutsche Reich durch die abrikation im Betriebsjahre 1874/75 erzielt hat, so stellt sich nach aßgabe der versteuerten Rübenmenge die Gesammt⸗Bruttoeinnahme auf 44,057,930 ℳ und hat sich gegen diejenige der Vorcampagne, delche 56,460,380 ℳ betragen hat, um 12,402,450 ℳ vermindert.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Straßburg, 15. September. Die zur XX. Wander⸗ versammlung deutscher und österreichischer Bienen⸗ wirthe eingetroffenen Gäͤste haben die Zahl von 700 bereits über⸗ schritten. Gestern Abend fand die erste gesellige Zusammenkunft im Saale der Reunion⸗des⸗Arts statt. Das Lokal war auf das reichste dekorirt mit den Fahnen der deutschen Einzelstaaten und der benach⸗ barten Nationen, während im Hintergrunde auf fächerförmisg zu⸗ sammengestellten deutschen Fahnen die Büste Sr. Majestät des Kai⸗ sers sich abhob. Hr. v. Reichlin, kommissarischer Beizeordneter der Stadt Straßburg, bewillkommnete die Gäste mit einer Ansprache, 8-. Hr. Pfarrer Vogel aus Lehmannshöfel in Ostpreußen beant⸗ wortete. 8
Heute Morgen um 10 Uhr wurde die erste Generalver⸗ sammlung in der Orangerie eröffnet. Am erhöhten Tische des Präsidiums, welcher an seiner Vorderseite das Bildniß des Altmeisters Dr. Dzierzon trug, nahmen außer dem Ober⸗Präsidenten die Herren Präsidenten Schmitt, Seminarpräfekt aus Eichstädt, J. Schmidt aus Barr, Dr. Dzierzon aus Schlesien, Baron v. Reichlin aus Straßburg, In⸗ spektor Bastien aus Weißenburg, Lehrer Zwilling aus Mundolsheim,Lehrer Dennler aus Enzheim, Dathe aus Eistrup, Dr. Schramm aus Straßburg und mehrere andere Herren Platz. Die Versamm⸗ lung wurde eröffnet von dem Ober⸗Präsidenten von Möller. Erster Gegenstand der Tagesordnung war die von Dr. Dzierzon zu Karls⸗
kapelle.
markt bei Brieg in Schlesien übte der letzte lange und strenge welche Regeln folgen daraus für die Praxis?“ dieser Frage einzetreten wurde, ergriff Professor Kleine aus Luethorst aus annover das Wort, um in Erwiderung auf die Rede des ber⸗Präsidenten, dem ersten Beamten des Landes, dem Magistrat der Stadt Straßburg und den Bürgern derselben ein dreimaliges entgegenzurufen, “ bestieg, r. Dzierzon die Rednerbühne,
geradezu verhängnißvoll geworden sei, Ueber die gleiche Gegend die Bienen sehr stark waren, Hauptlehrer Lehzen aus Hannover, Gutsbesitzer Hilbert aus Ma⸗ Bienenzüchter der preußischen Hauptlehrer enthal (Schlesien),
farrer Neuber aus Württemberg und einige andere Herren. Der zweite Gegenstand der Tagesordnung war die von Hrn. Dathe aus Eistrup, einer anderen Koryphäe der Bienenzucht, angeregte Frage: „durch welche Mittel läßt si Getenstand behandelte die „Ist die Entweiselung als Mittel, „zu empfehlen und unter welchen Bedi
horn, einer der bedeutendsten
zinjewo bei T ten farrer Deicher aus Grüningen (Hessen)
Monarchie, uber aus
Geiß aus Offenbach am Main. ammen aus dem April 1832. er Abguß einer großen Anzah eums, der Adorant, Diana, eide im Thiergarten aufgestellt.
sind das Portal der Wache, die Galerie, Thüren und innere Es folgte das Monument zur vögperfita 5 1 veaeg. in endli irchenschmuckgegenstände u. s. w. b Geiß mit einem Werke 812 Zinkguß⸗Ornamentik 1844 auf. Schinkel Die frühere Geißsche Anstalt in der
versah es mit einem Vorworte. . 1 Behrenstraße 32 war lange Jahre ein Wallfahrtsort der Berliner.
New⸗York, 17. September. (8 „Greece“ der National⸗Dampfschiffs⸗ Linie) ist hier eingetroffen.
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt anz die Inseraten⸗Expedition hes Neutschen Reichs⸗Anzeigers und Abniglich
Berlla, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 4. Verloos
H. 8.
sIrserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preus. . O effentlicher
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industriello Etablissements, Fabriken un Subhastationen, Aufgebete,
— “ u. dargl Arenßischen Staats-Anzrigers: 2. Verkäufe, Verpachtunges, Submissionon eto.
Anzeiger.
orladungen Gresshandel. 8 6. Verschiodene Bekanntmsachungen. 7. Literarische Anzeigen. “ ung, Amortisation, LZinszahlung 8. Theater-Anzeigen. 8— der Eörsen- w. von ö̃ffentlichen Papieren. 9. Familien-Nachrichten. beilage.
estellte Frage: h inter auf die Bienenstöcke aus, un Bevor in die Diskussion
welches lautesten Widerhall fand. von den
durch die Ruhr heimgesucht worden
opfheim (Baden), Klimcke aus Fran
der Honigertrag steigern?“ Der dritt durch Dr. Dzierzon aufgeworfene Frage
ihre Ideen erläutert hatten,
die Herren Dr. Asmus aus Bromberg,
Klimcke und Hilbert betheiligten
auf ebenso einfache al
Gewerbe und Handel.
Am 10. September starb hierselbst der Begründer der hiesig Zinkgußindustrie, Rothen Adler⸗Ordens 3. Klasse. b 1805 zu Berlin als Sohn des Eisengießereibesitzers Johann Conrad
Die ersten Zinkgußwerke von Geiß Dahin gehören die Modellirung und l antiker Statuen des hiesigen Mu⸗ Venus von Capua u. s. w., letztere Auf der ersten Weltausstellung in London stellte Se8. Amazone von Kiß aus. Spätere Arbeiten die Reliefs an der Neuen
Ausschmückung der Schloß⸗ 400 jährigen Jubelfeier der Dessau und Oranienburg, Als Schriftsteller trat
oritz Geiß, akademischer Künstler, Ritter d
Er war geboren am 7.
erderschen Kirche,
Verkehrs⸗Anstalten.
„Welchen Einftuß Herrn
wärmsten Zurufen begrüßt, Hr. und theilte der Versammlung seine im Laufe des letzten strengen Winters, der für viele Imker gemachten Erfahrungen mit. Frage sprachen Lehrer Geiler aus Aachen, in dessen
den Honigreichthum der Stöcke ngungen?“ Nachdem eröffnete der Ober⸗ beide Fragen gemeinschaftlich die Generaldiskussion,
Vertreter der Sand, Dr. Pollmann, Lehrer an Poppelsdorf bei Bonn, und die
September
Der Dampfer Compagnie (C. Missingsche
R
Inseratenehmen an: die autorifirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau Chemnitz, Cäöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,
N
sswie alle übrigen größeren Annoneen Dureans.
ebenda verkündet
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ — ladungen u. dergl.
Subhastations⸗Patent.
Das dem Schneidermeister Anton Swinka ge⸗
[6223]
hörige, in der Feldmark Weißensee, an einer von 268238 Hekt
neuen zwischen der Gustav⸗Adolphs⸗Straße und der Gäbler⸗Straße angelegten Straße belegene, im Grundbuche von Weißensee Band IV. Bl. Nr. 84 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 9. Oktober 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem⸗ nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 13. Oktober 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. 1
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 7,40 Aren mit einem Reinertrag von 1,22 ℳ und zur Gebäudesteuer provisorisch für das Jahr 1877 mit einem jährlichen Nutzungswerth von 2760 ℳ veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzun⸗ gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.
Alle Diesenigen, welche Eigenthum oder aader⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, iess; zur Vermeidung der Prä⸗ klusion spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 25. Juli 1875.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
172971 Subhastations⸗Patent.
Der der verehelichten Restaurateur Schrammer, Ida Marie Amali’, geb. Niemetz, gehörige ideelle — t sechste Antheil an dem in Deutsch Rixdorf belege-ꝗꝑDie zu versteig nen, im Grundbuche von Deutsch „Rixdorf Band I. siener. ei einem Sesz 2 verzeichneten Zweihufengute nebst Zu⸗
ehör, so den 25. November 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbietenden verstei⸗ gert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung
des Zuschlags 1
8
aus der euerro
weite, zur Wir tragene
Berlin, den 4. Der
Martha, c. der Franziska Marie,
den 18. Novem mer
nächst das Urthei den 19. Novem
weite, zur Wir
den 27. November 1875, Vormittags 12 Uhr,
Das ganze Grundstück, dessen einer ideeller Theil versteigert werden soll, ist zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesanute
884,2 ℳ und zur Gebändesteuer mit einem jähr⸗ lichen Nutzungswerth von 1566 ℳ veranlagt. Auszug 3
etwaige Abschätzungen, andere das treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin⸗ gungen sind in unserem Bureau V. einzusehen. Alle Hüegen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ samkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ ealrechte geltend zu machen haben, werden zufsefordent dieselben zur Vermeidung sion spätestens im Versteigerungstermin
Koönigliches Kreisgericht.
1729821 Subhastations⸗Patent. Die den Erben des am 31. Mai 1863 zu Berlin
verstorbenen Rentiers Julius Theodor Völker, näm⸗
lich a. dem Julius Alfred, b. der Marie Julie
rethe, Geschwistern Völker, ad b. —e. durc 5 Heufmnn Buchholz bel 1
jeldmar rranzö Buchholz belegenen, im Grundbuch von Französisch⸗Buchholz Band 4 Bl. Nr. 146 verzeichneten nebst Zubehör sollen.
an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zim⸗ Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden 98
ebenda verkündet werden.
lächenmaß von 3,8880 Hektaren mit einem Reinertrag von 56,2 ℳ veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschäͤtzun⸗ gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisun⸗ gen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen. Alle welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ samkeit gegen Dritte, der Eintragung 111A“ 8
werden. tragene aufgefordert, dieselben zur Berlin, den 6. September 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
Bekanntmachung.
nden t⸗Flächenmaß aren mit einem Reinertrag von
[7289]
lle und othekenschein, ingleichen ee astac . Der am 15. Juli
Grundstuüͤck be⸗
der Präklu⸗ anzumelden.
September 1875. sollen,
Subhastations⸗Richter. vorhanden sein wird.
hierdurch bekannt gemacht. Friedeber
spätestens im Versteigerunzstermin anzumelden.
dieses Jahres verstorbene Schuhmachermeister Adolph Eduard Reinicke hierselbst und dessen Ehefrau und jetzige Wittwe Caroline Wilhelmine, geborne Hesse, haben in dem von ihnen am 1. Juli 1875 errichteten, am 7. dieses Monats publizirten wechselseitigen Testamente ein⸗ ander gegenseitig mit der Bestimmung zu Erben ein⸗ gesetzt, daß dem Ueberlebenden über das beiderseitige Vermögen die uneingeschränkte Verfügung zustehen und die miteingesetzten Kinder nur dasjenige erhalten was beim Tode des Letztversterbenden noch Dies wird dem, seinem Auf⸗ enthalte nach unbekannten Maler Adolph Heinrich Reinicke, einem Sohne erster Ehe des Verstorbenen,
N./M., den 9. September 1875. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.
spätestens aber im
dem Termine, s Die Pachtbedingungen liegen
zuweisen haben.
Cassel, am 1. September 1875. Königliche Regierung, Abtheilung
“ und Forsten. 8 Koch. 8
straße hierselbst, die Herstellung von ca. 4600 K. bikmeter Mauerwerk
sion verdungen werden.
Ida Marie Julie, d. der Anna e. der Helene Isabella Marga⸗ bevormundet annemann gehörigen in der
Submissionen ꝛc.
irten Dienstpferden unter den im annt zu machenden Bedingungen statt. Oranienburg, den 15, September 1875. Commando der 2. Abtheilung Artill. Regts.
Domänen⸗Verpachtung.
beiden Wiesengrundstücke ber 1875, Vormittags 11 Uhr, steigert, und dem⸗
1 über die Ertheilung des Zuschlags ber 1825, Vormittags 12 Uhr,
[6923]
ernden Grundstücke sind zur Grund⸗ derselben unterliegenden Gesammt⸗ Areal von 372,732 — soll auf die wozu öffentlicher Lizitationstermin auf den 28. September d. J., frü unserm Sitzungszimmer vor dem von Bock⸗Wülfingen anberaumt wird. elder. Minimum ist auf 15,000 ℳ festgesetzt. achtübernahme wird
“ “
1“
u 1
Verkäufe, Verpachtungen, 8
“
Montag, den 27. September er., Vormittags 9 Uhr, findet aunf der Bernauer Allee hierselbst der meistbietende Verkauf von 5 Stück ausran⸗ Termine be⸗
1. Garde⸗Feld⸗
Das Domänenvorwerk Mittelhof im
Kreise Melsungen, nahe bei der Main⸗Weserbahn⸗ Station Gensungen gelegen, mit einem gesclessenen eiit von
Petri 1876 bis Johannis 1894 verpachtet werden, Dienstag,
10 ½ Uhr, in egierungs ⸗Rath Das Pacht⸗ Zur ein disponibles Vermögen
missionsformulare gegen Erstattung von 10 ℳ b
siegelt und portofrei mit der Aufschrift: auf Maurerarbeiten“ versehen, bis Sonnabend, den 2. Oktober d. J. Vormittags 11 Uhr, an uns einzureichen und wird alsdann
mittenten erfolgen. Vor dem
läufige Kaution von 3000
kasse, Lützowstraße Nr. 69, zu hinterlegen.
Berlin, den 16. September 1875, 24 Königliche Direktion
der Berliner Stadt⸗Eisenbahngesellschaft.
[7279] Submission.
bedarfs für das hiesige Königliche Eichungsamt i
dem ing. deaen
kiefern
vergeben werden.
ihre Offerten versiegelt und portofrei bis
““
in das othekenbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ von 135,000 ℳ erfordert, über dessen eigenthüm⸗ Mrechte geltend zu machen haben, werden lichen Besitz neben persönlicher Qualifikation sich
ermeidung der Präklusion die Pachtbewerber durch glaubhafte Zeugnisse vor Termin aus⸗
in
unserm Domänen⸗Sekretariate zur Einsicht offen.
ür direkte Steuern, Domänen
Ausführung des massiven Viaduktes der Stadt⸗Eisenbahn zwischen der Andreas⸗ und Krauts⸗
u⸗
er nebst Lieferung sämmtlicher Materialien umfassend, soll im Wege der Submis⸗ u 8 Die Lieferungen und Zeich⸗ nungen können in unserm Central⸗Bureau, Beetho⸗ venstraße Nr. 1, während der Geschäftsstunden ein⸗ gesehen, auch Abdrücke der ersteren nebst dem Sub⸗
e⸗
zogen werden, jedoch wird die Abgabe derselben nur an solche Unternehmer erfolgen, welche uns als zu⸗ verlässig bekannt sind oder ihre Qualifikation durch Atteste nachgewiesen haben. Anerbietungen sind ver- „Offerte
die Eröff⸗ nung derselben in Gegenwart der erschienenen Sub⸗ Termine ist eine vor⸗ ℳ bei unserer Haupt
9
Die Lieferung des diesjährigen Breunholz⸗
n
Quantum von 56 Kubikmetern lobenholz soll an den Mindestfordernden Lieferanten werden aufgefordert,
Feeitag,