1875 / 231 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Oct 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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schriftsteller unter dem Namen: Kreisen bekannt.

Am 18. und 19. Oktober begeht das Königliche Friedrich⸗ Wilhelms⸗Gymnasium zu Cöln seine 50 jährige Jubelfeier. Am ersten Tage werden die Theilnehmer sich Morgens um 9 Uhr auf dem Schulhofe versammeln, um der Grundsteinleguns für das neue Gymnastalgebäude beizuwohnen. Von dort begeben ste sich in festlichem Zuge nach dem Gürzenich, wo um 10 Uhr ein Redeakt, um 1 Uhr das Festmahl stattfindet. Der Abend bringt eine Aufführung von „Wallensteins Lager“ durch Schüler der oberen Klassen im Saale der Wolkenburg, an welche sich eine gesellige Vereinigung schließt. Der zweite Tag wird Ausflügen der verschiedenen Klassen mit ihren Klassenlehrern und einer geselligen Vereinigung der Festgäste in einem noch zu bestimmenden Lokale gewidmet sein.

Das „Bayerische Gewerbemuseum“ in Nürnberg eröffnet eine Ausstellung alter und moderner Möbel, von denen sich die schönsten Stücke im Privatbesitz befinden. Es soll so eingerichtet werden, daß die Lücken durch Abbildungen aus der Vorbildersamm⸗ lung des Gewerbemuseums eine Ergänzung finden.

Der beliebte „Termin⸗Kalender für die preu⸗ ßischen Justizbeamten“ ist nunmehr als 38. Jahrgang in Carl Heymanns Verlag in Berlin für das Schalt⸗ jahr 1876 erschienen. Die praktische Einrichtung des hand⸗ lichen Buches, sowie die vielen den Dienst erleichternden Beilagen haben dem bekannten Kalender bereits so viele Freunde er⸗ worben, daß derselbe einer besonderen Empfehlung nicht erst bedarf. Die Ausstattung ist, wie bisher, eine gute und dauerhafte. In derselben vorzüglichen Ausstattung und mit den längst Bedürfniß gewordenen Beilagen (Genealogie; Uebersicht der Münzen, Maße und Gewichte; Rechtsmittelfristen ⸗Tabelle, Zinsenberechnungs⸗Tabelle u. s. w.; Rechtsanwalt⸗Verzeichniß; Gerichts⸗Mitglieder⸗Verzeichniß, Ortschafts Verzeichniß u. s. w.) ist in demselben Verlage gleichzeitig der „Termin⸗Kalender für Rechts⸗Anwalte und Notare“ im 17. Jahrgange erschienen. Der Preis jedes Buches ist ein verhältnißmäßig geringer; er stellt sich nur auf je⸗ 2 50

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„Gustav vom See“ in den weitesten

„Die Blumen in Sage und Geschichte, Skizzen von

M. von Strantz“ (Berlin, bei Enslin) ist ein eben so verdienst⸗ liches als anmuthiges Buch, dessen Verfasserin neben einem seltenen Fleiß im Forschen und Sammeln eine große poetische Begabung ver⸗ räth. Diese Sammlung von Monographien der namhaftesten Blumen vereinigt alles Wissenswerthe und Interessante über die Rolle, welche dieselben in der Kulturgeschichte gespielt haben. Sie ist offenbar die Frucht langjähriger Arbeit und wird selbst dem Gelehrten nicht un⸗ willkommen sein, der beim Nachschlagen selten eine Notiz von Be⸗ deutung vermissen wird. Die anziehende dichterische Form und der Umstand daß auf das Anekdotische in der Geschichte bis auf die neueste Zeit gerücksichtigt ist, sichert dem Buche einen weiten Leser⸗ kreis. Es ist darin ausgeführt, was der Frau v. Genlis in ihrer skizzenhaften „botanique historique et litéraire“ vorgeschwebt hat. Behandelt sind in dem gegen 500 Seiten umfassenden Bande 35 Blumen, welche mit Rose, Lilie, Lorbeer anheben und mit Passions⸗ blumen, Geranium, Fuchsia schließen. Die Verfasserin deutet an, daß noch manche andere Blumenskizze vorbereitet ist, und fügt als Anhang eine Uebersicht der hauptsächlichsten Quellen bei, aus welchen sie schöpfte.

(Wien. Z.) Am 14. September, Nachmittags um 4 Uhr, hörte man in dem Dorfe Supino bei Frosinone einen Knall, gleich einem nahen Flintenschuß, zugleich ein Pfeifen, und Leute, die sich auf dem kleinen Petersplatz oder in den benachbarten Häusern be⸗ fanden, sahen eine Feuer⸗ und Rauchsäule, die mit größter Schnellig⸗ keit gerade auf diesen Platz niederfuhr. Beim Aufschlagen prallte der Meteorstein, denn es war ein solcher, ab und fuhr in östlicher Richtung durch eine offene Hausflur und Küche und zum rückwärtigen Fenster des Hauses hinaus. Eine Frau, an welcher er in dem Hause blitzartig vorbeifuhr, fiel in Ohnmacht, ihre Tochter, die in der Nähe stand und es ebenfalls wie einen Blitz durchs Haus fahren sah, wurde vom Luftdruck ein paar Schritte zurückgeworfen; ein Geruch, wie von Pulverdampf, erfüllte einige Minuten die Hausflur, das Pflaster vor dem Hause zeigte eine leichte Furche. Ein junger Student, Namens Alegi, der gerade als

Zusch auer anwesend

22 8 8 8 1 8 8 .

war, hat diese Umstände so genau als möglich konstatirt und auch die Splitter des zersprungenen Meteorsteines un⸗ mittelbar nach dem Fall gesammelt. Ein Stück im Gewichte von 364 Gramm kommt in das meteorologische Museum in Rom, ein zweites von 200 Gramm der Erzpriester Martello von Supino, ein drittes schickt derselbe ebenfalls nach Rom; dann sind noch einige kleinere Stücke von 30, 18 und weniger Gramm vorhanden. Beim Auffinden waren dieselben noch warm gewesen, doch so, daß man sie in die Hand nehmen konnte. Meist sind die Meteorsteine, die man gleich nach dem Fall findet, sehr heiß; es kamen aber auch schon solche von gewöhnlicher Lufttemperatur vor, 3 B. der bei Poffil in der Nähe von Glasgow am 5. April 1804 gefallene, und eisig kalt anzufühlen war der Aerolith, der am 14. Juli bei Dhurmsalla in

Indien fiel. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Mittheilungen über den Stand der Rinderpest. (Cen⸗ tral⸗Bl. f. d. D. R.)

1) Oesterreich⸗Ungarn. Nach den bis zum 20. September d. J. reichenden Nachrichten herrscht die Rinderpest in den Kontumaz⸗ anstalten Nowosielitza in der Bukowina und Skala in Galizien, sowie in mehreren Ortschaften der kroatisch⸗slavonischen Militärgrenze. Das SG Ungarn, sowie Kroatien und Slavonien sind von der Rinder⸗ pest frei.

2) Rußland. Nach den bis zum 1. September d. J. bei der Kaiserlich russischen Regierung eingegangenen Berichten waren von der Rinderpest vorzugsweise heimgesucht die Gouvernements: Wolhynien, Kursk, Minsk, Mohilew, Orel, Pensa, Poltawa, Saratow, Tombow und Jaroslaw. Außerdem zeigte sich die Seuche in den Gouverne⸗ ments: Bessarabien, Wiätka, Kasan, Nomwgorod, Simbirsk, Twer, Tobolsk und Ural.

London, 30. September. Im Alexandra⸗Palast wurde gestern eine internationale Kartoffel⸗Ausstellung eröffnet, deren Katalog nicht weniger als 3000 verschiedene Gattungen von Kar⸗ toffeln umfaßt.

Aßmannshausen. 29. September. (Rhein. Kurier.) Die rothen Trauben haben sich in den letzten Wochen so günstig entwickelt, daß schon jetzt mit Gewißheit auf eine recht gute Ernte gerechnet werden kann. Die Quantität wird die vorjährige übersteigen, und würden wir schon jetzt die Lese beginnen, so könnte man mit Sicherheit annehmen, daß auch die Qualität des 1875er die Güte des 1874er übersteigen würde. Die Ungleichheit der Beeren hat sich so ziemlich ausgeglichen. Noch 14 Tage gutes Wetter und der Aßmannshäuser 1 wird seinen Weltruf auch in diesjähriger Kreszenz glänzend

ewähren.

Gewerbe und Handel.

Vo Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende September cr. 22,107,600 4 ½ % und 6,545,700 5 *, zusammen 28,653,300 Pfandbriefe ausgegeben worden. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben, 4,869,300 ℳ; in der Feststellunz begriffen 4 Darlehnsgesuche auf Grundstücke zum Feuerversicherungswerthe von 210,225 ℳ; im Laufe des Monats September cr. angemeldet 3 Grund⸗ stücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 239,375

Leipzig, 1. Oktober. (Dr. J.) Von den dieser Messe zu⸗ geführten baumwollenen Rock⸗ und Hosenstoffen wurden sehr wenige verkauft, trotzdem die Preise um etwas gewichen waren, weil ja auch das Rohmaterial einen Abschlag erfahren hatte. Man vermuthet, daß die Läger der Käufer noch zu gut sortirt sind, indem das Som⸗ mergeschäft ein sehr gutes gewesen ist. In Tuchen und Buckskins ging es diesmal aber recht gut; die Zufuhr war bedeutender als letzte Ostermesse und die meiste Waare ging rasch um. Klagt hier und da einmal ein Fabrikant über ein schlechtes Meßgeschäft, so lag dies darin, daß er mit seiner fabrizirten Waare den Geschmack des Publi⸗ kums nicht getroffen hatte. Nouveautés gingen reißend aus dem Markte, ebenso gesuchte und beliebte Mustersachen, in denen sich theilweise ein Mangel kundgab. Luckenwalde, Forste, Peitz, Kottbus, Crimmitschau und andere Orte verkauften rasch und gute Sorten holten auch zu⸗ friedenstellende Preise. Finsterwalder schwarze Tuche waren ziemlich stark gesucht, auch machte Spremberg ein recht gutes Geschäft. Im Allgemeinen zeigten sich die Fabrikanten zufrieden. In voigt⸗ ländischen Weißwaaren ging es still wie alle Messen, und in Gar⸗

8 8 * E“ * 8 dinen drückten sich die Preise bedeutend. ehrere der angesehendst Häuser klagten darüber, daß jetzt fällige Zahlungen für ss in Ostermesse verkaufte Waarenposten dadurch ausblieben, weil die Käufer diese Messe gar nicht besucht hatten. Für böhmische Glaswaaren gestaltete sich diese Messe nur als schwache Mittel⸗ messe. In feinen Luxussachen wurde sehr wenig gekauft, da für derartige Sachen der Bedarf zu gering ist. Die deutsche Kundschaft hielt sich sehr zurück und ließ sich zur Errheilung größerer Ordres nicht bewegen. Gewöhnliche Gebrauchsartikel und mittelfeine Luxus⸗ gegenstände fanden ihre Abnehmer, wobei man jedoch bemerken konnte, daß die Käufer einen zewigsen Maximalpreis nicht üͤber⸗ schritten, selbst dann nicht, wenn der Gegenstand wirklich geschmackvoll und preiswerth war. In der Hauptsache beschränkte sich also das Geschäft auf billige Actikel und von solchen wieder mehr auf die⸗ jenigen, welche praktischen und alltäglichen Zwecken dienen. Von der Kundschaft selbst läßt sich noch erwähnen, daß fast ausschließlich nur deutsche Käufer anwesend waren. Dänemark, Schweden, Norwegen die Niederlande, England, Rußland waren theils schwach, theils gar nicht vertreten. Transatlantische Freunde fehlten ganz bis auf 2 oder 3 Ausnahmen.

Amsterdam. 1. Oktober. (W. T. B.) Die niederländische Bank hat den Kaufpreis für Gold von 1642 ½ Fl. auf 1645 Fl.

erhöht.

Die „New⸗Yorker Handels⸗Ztg.“ schreibt in ihrer vom 17. v. M. datirten Wochenbericht: War 9 ö Situation dieser Berichtswoche an und für sich unbefriedi gend genug, so wurde sie noch ungemüthlicher durch die vielen Gerüchte, welche namentlich in der ersten Hälfte der Woche über die respektabel⸗ sten Firmen cirkulirten. Nachdem die Suspension von F. Schuchardt & Sons zwar ziemlich spurlos vorübergegangen, immerhin aber dem Gefühl der Unsicherheit neue Nahrung gegeben hatte, wurde anonym die Zahlungsfähigkeit eines unserer ersten Bankhäuser in Frage Fstane und dasselbe zu einer entschiedenen Kundgebung gezwungen.

rotzdem die Herbstsaison schon ziemlich vorgerückt ist, hat der Geldstand auch in dieser Berichtswoche den Charakter großer Abundanz bewahrt. Unsere Banken fahren zwar fort, nach dem Westen zu xremittiren, um die Mobilisirung der Getreideernte zu er⸗ leichtern, doch ist der Abfluß nach dort nicht genügend gewesen, um eine Verhärtung der Zinsrate herbeizuführen. Call loans gegen Depot gemischter Sekuritäten stellten sich durchschnittlich auf 2—3 %, gegen Hinterlegung von Bundespapieren nicht über 2 ⅛. Im Dis⸗ kontogeschäft gingen Käufer mit sehr großer Vorsicht zu Werke. Auf dem Goldmarkt fluctuirte das Agio zwischen 17 ½ und 15 und schloß zu 16t.. Das Exportgeschäft in Waaren und Produkten hatte von den fortdauernden Schwierigkeiten im Wechsel⸗ E sowie der scharfen Hausse für einzelne Stapelprodukte zu eiden.

Wie die „B. Börs. Ztg.“ meldet, sollte die Bank von Californien mit dem heutigen Tage ihre Zahlungen wieder auf⸗ nehmen. Weiter wird gemeldet, daß das Geschäft in San Francisco sich wieder in den regelmäßigen Bahnen bewegt und daß sich nur noch einiger Goldmangel bemerklich macht. 8

Verkehrs⸗Anstalten.

Das „Preußische Handelsarchiv“ veröffentlicht Nr. 40 die Königliche Verkündigung und Kundmachung des schwe⸗ dischen Kommerz Kollegiums vom 23. März 1875, betreffend die Vortheile, welche Schiffen fremder Länder in schwe⸗ dischen Häfen bewilligt sind, soweit dieselbe für Deutschland von Interesse ist. 1“ G Dem Königlich sächsischen Untersteueramte Meeraue ist die Befugniß zu Abfertigungen nach §§. 63 und 66—71 des Vereinszoll⸗ gesetzes beigelegt worden.

Nr 77 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bahn⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Zur Konkuiren? der Eisenbahnen mit der Post hinsichtlich der Paketbeförderung. Auf⸗ nahme der Chemnitz⸗Aue⸗Adorfer Eisenbahn⸗Gesellschaft. Verkehr mit Rußland. Deutsches Reich, Publikation der Eisenbahn⸗Tarife. Münster.Enscheder Eisenbahn und Csesfeld⸗Gronau eröffnet ꝛc. „Triest, I. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Hector“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost Vormittags 11 Uhr aus Alexan⸗ drien hier eingetroffen.

Berlin, den 2. Oktober.

Der deutsch⸗französische Krieg 1870 71. Redigirt von der kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Großen Generalstabes. Heft 9. Mit Plan 10, 11, 12 und einer Skizze. Berlin 1875, bei E. S. Mittler und Sohn.

Mit dem vorliegenden Heft schließt der erste Theil des ganzen Werkes ab, welcher die Geschichte des Krieges bis zum Sturze des Kaiserreiches enthält.

Es werden zunächst die Ereignisse besprochen, welche sich in den deutschen Küstenlanden, sowie auf der Ost⸗ und Nordsee abspielten. Man ersieht aus der Darlegung der Maßregeln, welche zur Abwehr feindlicher Angriffe auf die deutsche Küste getroffen waren, daß diesseits nichts verabsäumt worden ist, um überall und zu jeder Zeit einer feindlichen Landung entgegen zu treten. Signalstationen waren auf einer großen Anzahl von Küstenpunkten errichtet und unter sich in telegraphische Verbindung gebracht, Sperrungen der Flußmündun⸗ gen vorbereitet, unfertige Werke schleunigst in Vertheidungszustand gesetzt, an den Knotenpunkten der Eisenbahnen standen größere Trup⸗ penkörper zur Einschiffung bereit, eine „freiwillige Küstenwacht“ unter⸗ stützte in patriotischem Eifer die Stationen und die Truppen in dem anstrengenden Beobachtungsdienst. So ist denn, vereint mit den Anstrengungen der Flotte, weder ein Landungsversuch gelungen, noch die offiziell angekündigte Blokade der Häfen jemals zur Durchfüh⸗ rung gelangt.

Die Einschließung und die Beschießung von Straßburg vom 11. bis 27. August schließt sich hieran an. Es wird besonders hingewiesen auf die Bedeutung, welche diese Festung als Stützpunkt zur Ansamm⸗ lung französischer Streitkräfte in der linken Flanke des deutschen Heeres hatte, und hieraus, sowie aus der im deutschen Volke fort⸗ lebenden Erinnerung an den einst zu Ludwig XIV. Zeiten erlittenen Verlust, der Entschluß der obersten Heeresführung abgeleitet, diesen Waffenplatz, wenn möglich, durch schnellen, gewaltsamen Angriff, an⸗ dernfalls durch förmliche Belagerung wieder zu erobern.

Nachdem zuerst die badische Felddivision den Platz mit einer dünnen Einschließungslinie umgeben, wobei sie häufig im Rücken von bewaff⸗ neten Banden beunruhigt wurde, gelang es erst am 24. August, das ganze Belagerungscorps vor den Mauern der Festung zu vereinigen.

In einer detaillirten Terrainbeschreibung wird die Nothwendigkeit nachgewiesen, den Angriff im Nordwesten der Stadt zu beginnen, nachdem das Bombardement, von welchem man sich in Rücksicht auf den fast gänzlichen Mangel an bombensicheren Unterkunftsräumen, Fehlen von Genietruppen und Stimmung der Bevölkerung Erfolg versprochen, nicht zu dem erstrebten Ziele geführt hatte.

Bis zu diesem Abschnitte, dem Beginn des förmlichen Angriffs, ist die Darstellung der Ereignisse vor Straßburg geführt, die Schil⸗ derung der förmlichen Belagerung war einem späteren Abschnitt des Werkes vorbehalten.

Während die bisher erschienenen Hefte des Werkes den Krieg nur in seinen großen Ereignissen vor das Auge des Lesers führten, giebt das vorliegende Heft nun auch eine Schilderung alles dessen, was sich im Rücken der Armee ereignete.

Diesen rückwärtigen Verbindungen des deutschen Heeres in dem Zeitraum bis zur Schlacht von Sedan ist ein eigener Abschnitt ge⸗ widmet, welcher für 885 einzelne Armee die Linien bespricht, auf

elchen sie die Verbindung mit der Heimath zu unterhalten hatte, owie die Maßregeln, welche zu ihrem Schutz diesseits getroffen aren. 8 Besonders treten hierbei die Anordnungen hervor, welche gegen die kleinen französischen Festungen, wie Bitsch und Pfalzburg, Toul und Verdun nothwendig wurden. Gerade die Festung Toul hätte auf die Dauer der Sicherheit der Verbindungen mit der Heimath

recht erhebliche Schwierigkeiten in den Weg stellen können, weil die an sich zwar unbedeutende Festung die Eisenbahn nach Paris sperrte.

Die Einsetzung von General⸗Gouvernements in Elsaß und Lothringen sollte schließlich auch die Hülfsquellen beider Länder für die eigene Kriegführung nutzvar machen, der Einwohnerschaft aber soviel als möglich das Gefühl der Ruhe und Sicherheit wiedergeben.

Niachdem durch diesen, wie die beiden vorangehenden Abschnitte die Lücken ausgefüllt sind, welche das Werk in der zusammenhängenden Schilderung des Krieges noch gelassen hatte, wird die Darstellung der Ereignisse vor Metz wieder aufgenommen, welche mit der Schlacht von Gravelotte zum vorläufigen Abschlusse gediehen waren.

Von diesem Tage ab wurde die Cernirung der Festung auf allen Seiten durchgeführt und die vorliegenden Ortschaften, soweit dies ohne Angriffsvefechte geschehen konnte, überall in Besitz genommen. Die preußische Armee hatte die Rolle des Angreifers nun mit der des Vertheidigers vertauscht und mußte bestrebt sein, alle die Vor⸗ theile auszunutzen, welche diese bietet. Die Zeit der Cernirung wurde daher aufs Umfangreichste zur künstlichen Verstärkung unserer Posi⸗ tionen ausgenutzt, Beobachtungsposten errichtet, Kolonnenwege erbaut,

um überall möglichst schnell einem Durchbruchsversuche entgegentreten

zu können und dergleichen.

Daneben mußte die obere Heeresleitung bestrebt sein, die un⸗ günstigen Einflüsse von den Truppen fern zu halten, welche das La⸗ gern auf den mit Leichen besäeten Schlachtfeldern nothwendig her⸗ vorrufen mußten. Dies suchte man durch möglichst zahlreiche Eva⸗ kuation der Verwundeten und Kranken, durch Beschüttung der Grab⸗ hügel, bessere Verpflegung und Sorge für die Bekleidung der Trup⸗ pen zu erreichen. Einen nicht unerheblichen Antheil hieran hatten die sogenannten „Liebesgaben“, welche den Truppen in reicher Zahl aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes zugeführt wurden.

Nachdem die französische Armee bis zum 26. August unthätig in ihren Stellungen zwischen den Forts verharrt hatte, war an diesem Tage ein Durchbruchsversuch bezonnen, aber noch während der Aus⸗ führung wieder aufgegeben worden, nachdem der General Soleille er⸗ klärt hatte, daß nur für eine Schlacht noch Munition genug vorhan⸗ den sei. Erst am 31. August veranlaßten die vom Marschall Mac Mahon eingegangenen Nachrichten den Oberkommandirenden der Rhein⸗Armee, nunmehr ernstlich den Versuch zu machen, der Armee von Chalons die Hand zu reichen.

Diese, sonst zweckentsprechend, aber zu spät eingeleiteten Bewe⸗ gungen führten in der Folge zu der blutigen Schlacht von Noisseville, in welcher alle Bemühungen des Marschalls Bazaine, sich einen Weg durch die Cernirungsarmee zu bahnen, an der überwältigenden Wirkung der preußischen Artillerie und dem heldenmüthigen Widerstande der 1. Infanterie⸗Division scheiterten.

Richt Mangel an gutem Willen Seitens des französischen Ober⸗ Feldherrn, sagt das Generalstabswerk, war die Ursache des Miß⸗ lingens dieses Durchbruchsversuchs, sondern die wirksamen Gegen⸗ maßregeln der Deutschen, vorzugsweise aber der heldenmüthige Widerstand der Ostpreußen unter General von Manteuffel.

„In der Schlußbetrachtung über die Schlacht von Noisse⸗ ville wird ausgeführt, daß nur im Süden sich Aussicht auf Ge⸗ lingen für den Marschall geboten habe, wenn man auf Mitnahme des Trains verzichtet hätte. Hier hätte man wenigstens die Marsch⸗ linien vor sich frei gefunden, die Verbindungslinien der Deutschen wären vorübergehend durchbrochen, und man hätte hoffen dürfen, wenigstens mit einem großen Theil des Heeres nach Süden zu ent⸗ kommen. Den Schluß des ganzen Heftes bildet dann ein allgemeiner Ueberblick über den Krieg im Allgemeinen bis Anfangs September; die Anlagen geben, wie bisher, ordres de batailles, Dislokations⸗ übersichten, Armeebefehle und Verlustlisten.

Die beigegebenen Pläne enthalten eine Uebersichtskarte der Nord

und Ostseeküste, einen Plan von Straßburg mit Umgebung, eine Karte der Umgegend von Metz, auf welcher die Stellung der Cer⸗

nirungsarmee ersichtlich gemacht ist, sowie den Plan zur S t von Noisseville st. f Plan zur Schlach

Das im Amte Hjörring in Jütland belegene, gegen eine Qua⸗ dratmeile große und unter dem Namen „Vildmose“ bekannte Torfmoor, dessen Inneres noch von keinem menschlichen Fuße be⸗ treten worden ist, steht seit längerer Zeit in Flammen. Das Feuer, welches von einigen Kindern angezündet sein soll, hat in den letzten Tagen sehr bedenkliche Dimensionen angenommen und hüllt zeitweise die ganze Landspitze Skagen in Rauch ein. Bevor ein starker und anhaltender Regen fällt, ist das Feuer nicht zu löschen. Man ist wegen des Schicksals der vielen armen T rfgräber, welche in elenden

Hütten am Rande des Moores wohnen, sehr besorgt.

Theater. 1

Majestät der Kaiserin⸗Königin durch einen von Auguste Kurs gedichteten, von Hrn. Berndal gesprochenen Prolog gefeiert, an welchen sich die Wiederaufführung der klassischen Oper Armide von Gluck schloß. Die Aufgabe der Armide wurde von Fr. v. Voggen⸗ huber nach allen Richtungen hin in vorzüglicher Weise gelöst; ihr Organ erfüllte alle Anforderungen der Partie gleichmäßig in der Höhe wie in der Tiefe, in Kraft wie in Weichheit. Frl. Brandt als Furie des Hasses brachte, trefflich vom Chor und von dem Orchester, unter Hrn. Kapellmeister Eckerts Leitung, unterstützt, die große Furien⸗ Scene im 3. Akt zur wirksamsten Geltung. Frl. Grossi sang die Najade und die Lucinde gleich ansprechend. In Hrn. Niemann trat die Heldengestalt des Rinald prächtig hervor, dem man nach seiner Anlage den weniger befriedigenden bhrischen Gesang gern zu gute hielt. Hr. Betz fand als Hidraot Gelegenheit, seine mächtige, klangvolle Stimme in ihrem ganzen Umfang erglänzen zu lassen. Da auch die kleineren Partien mit Frl. Horina und Bouquet, Hrn. Salomon, Schmidt und dem Debutanten Hrn. Neßler, einem wohlausgebildeten Tenoristen, gut besetzt waren, so war die Gesammtaufführung eine vorzügliche, der Feier würdige, und der reiche Beifall, sowie der veee Hervorruf der Sänger Seitens des Publikums, wohl⸗ verdient.

Das Wallnertheater hat in dem „Veilchenfresser“ von G. v. Moser ein Kassenstück gewonnen, welches allabendlich alle Räume des Hauses füllt und in der Gunst des Publikums noch immer steigt. Frau Heltzig⸗Becker, von ihrer schweren Krankheit genesen, tritt m Montag im Belle⸗Alliance⸗Theater in der Partie der Jeane Gasparde in „Wie man Häuser baut“ wieder auf.

Am Mittwoch, den 6. d. M. Nachmittags präzise 4 Uhr, findet in der Marienkirche hierselbst ein Orgel⸗Konzert statt. Das⸗ selbe ist veranstaltet von Frl. Peters, Hrn. Friedrich, Hrn. Martin, Hrn. Paulisch, Hrn. Brandstäter und Hrn. Rudnick, Schülern des Organisten Hrn. Dienel, und wird von Frl. Schauchmann, Frl. Gottschau und anderen geschätzten Kräften durch Gesang eines Terzetts und Duetts von Dienel und verschiedener Arien unterstützt.

Redaeteurt F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Vier Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

Druck W. Elsner.

in

Im Königlichen Opernhause wurde der Geburtstag Ihrer

Reichs

FStauts⸗Anzeiger, das Central⸗Handelgregister und das Hosthlatt nimmt anr die Iuseraten⸗Expedition hen Heutschen Rrichs⸗-Anzrigers und Shniglich Preußischen Stauts-Anzeigers Berstn, 8. W. Wilhelm⸗EStraße Nr. 88.

MR

* SSnserate für den Deutschen Reichs⸗ n. Kgi. Preuß.

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RAnzeizer und Königich Greuße

den 2. Oktober

AAgAnA. 8 Ia enbees

Berlin, Sonnabend,

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebete, Vorladungen 8. derg!l

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4 Verleosung, Amortisation, Zinszahlung g. s. w. von öᷓffentlichen Papieren.

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Industrielle Etablissements, Fabriken und Gresshandel.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

Theater-Anzeigen.

6. 7.

der Börsen beilage.

Inserate nehmen am: bie autoristrte Aunoneen⸗Expebttion von Nudolf Mosfe in Berlin, Breslau Chemnitz Cöln, Dregpen, Dortmund, Frankfurt a. M., Helle a. S., Hamburz, Leipzig, München, Nürnberg, Prug, Straßz⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bnreaus.

In Familien-Machrichten.

Subhastationen, Aufgebote, ladungen u. dergl.

[7705] Bekanntmachung.-

Die Subhastation der Fabrikbesitzung Nr. 690 zu Sagan der Kaufleute Krug und Strauch ist zurückgenommen und werden die auf den 13. und 15. k. Mts. angesetzten Termine aufgehoben. Sagan, den 28. September 1875. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Cto. 4178/10 IV.) Der Subhastations⸗Richter.

6233 Oeffentliche Vorladung. 88 weee, ehle Arbeitsmann Mathilde Mar⸗ quardt aus Sipiory hat gegen ihren EChemann, den Arbeitsmann Eduard Marquardt ebenda, auf Trennung der Ehe geklagt, weil letzterer die erstere im Jahre 1871 hülflos verlassen hat.

Zur Becntwortung dieser Klage von Seiten des Verklagten haben wir einen Termin auf den 2. November d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Kreisrichter Freiwald, in unserem Sitzungssaal Nr. 1 anberaumt zu welchem der

Verklagte mit der Aufforderung vorgeladen wird,

ersönlich zu erscheinen. 1 Statt sclbst im Termine zu erscheinen, steht dem Verklagten auch frei, vor oder im Termine eine schriftliche Beantwortung einzureichen, die entweder durch einen Rechtsanwalt abgefaßt oder vor einem gerichtlichen Deputirten zu Protokoll erklärt sein muß. Versäumt der Verklagte den Termin, so wird es von unserer Bestimmung abhängig, ob angenom⸗ men werden soll, daß der Verklagte die zur Begrün⸗ dung der Klage vom Gegentheil aufgestellten That⸗ sachen bestreitet und diejenigen Urkunden und Be⸗ weismittel nicht anerkennt, welche zum Beweise des Klagegrundes dienen sollen und die, zur Wider⸗ legung vom Verklagten geltend gemachten Ehe⸗ scheidungsgründe, oder zur Abwendung der alleinigen oder überwiegenden Schuld vom Gegentheile ange⸗ führten Thatsachen eingeräumt oder die beigebrachten Urkunden und Schriften anerkennt. 1u1““ Schubin, den 20. Juli 1875. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Vor⸗

Auf den Antrag des Staats⸗Effekten⸗Händlers Paul Meixner zu Breslau ist Termin zur Anmel⸗ dung von Ansprüchen an den Antheilschein zur Herzogl. Braunsch.⸗Lüneb. Prämieu⸗Anleihe vom 1. März 1869 Serie 8386 Nr. 40 über 20 Thlr. auf

den 10. Dezember cr., Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Stadtgerichte, Zimmer 15, ange⸗ setzt,zun welchem der unbekannte Inhaber dieses An⸗ theilscheins unter dem Rechtsnachtheile damit vor⸗ eladen wird, daß bei seinem Nichterscheinen der ob⸗

sowie im Bureau der Garnisonverwaltung zu Glo⸗

gau ausgelegt.

In den Submissionsofferten ist anzugeben, daß Submittent von den Bedingungen Kenntniß genom⸗ men hat und dieselben als für sich rechtsverbindlich acceptirt. 1 .

8s die bunten Bezüge sind die Offerten sowohl auf leinene wie auf baumwollene Stücke zu stellen.

Dem Unternehmer steht es frei, beliebige Quan⸗ titäten an Wäschestücken für andere Armee⸗Corps zu offeriren, in welcher Beziehung auf die Bedingungen verwiesen wird.

Posen, den 29. September 1875.

Königliche Iutendantur V. Armee⸗Corps.

8

22* [168 8

Die Ausführung der Erd⸗ und Pflasterarbei⸗ ten, so wie Chaussee⸗Macadamisirung inkl. Ma⸗ teriallieferung des Zufuhrweges zum Güterschuppen auf den Produktenplätzen auf Bahnhof Elbing soll in dem auf

Dienstag, den 12. Oktober cr., Vormittags 10 Uhr,

im Bureau der Eisenbahn⸗Baumeisterei auf Bahn⸗ hof Elving austehenden Termin an den Mindestfor⸗ dernden vergeben werden. 3

Offerten hierauf sind portofrei, versiegelt und mit

*

der Aufschrift:

„Submission auf Ausführung von Pflaster⸗ e.

Arbeiten auf Bahnhof Elbing“ bis zur bezeichneten Terminsstunde daselbst einzu⸗ reichen.

Die Bedingungen liegen im vorgedachten Bureau zur Einsicht aus, auch sind daselbst Anschlags⸗Ex⸗ trakte zu den Offerten gegen Erstattung der Kopia⸗ lien zu haben. 8

Elving, den 28. September 1875. (Cto. 242/9)

Der Eisenbahn⸗Baninspektor. 1 F. van Nes. 8 .

[76400 Submissions⸗Bekanntmachung.

Der Bau eines Friedens⸗Laboratoriums bei Stettin soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden, und zwar nach folgenden Titeln:

1) die Erd⸗ und Chaussirungsarbeiten,

veranschlagt auf . 39,363

2) die Maurerarbeiten,

62,983 70,837

3) die Zimmerarbeiten, veranschlagt 11,013

veranschlagt

ezeichnete Antheilschein dem Herzogl. Braunschw.

Lüneb. Finanz⸗Kollegium gegenüber für ungültig und

wirkungslos erklärt werden soll. Das Erkenntniß wird nur durch Anschlag Gerichtstafel veröffentlicht werden. 1 Braunschweig, den 3. September 1875. [7154] l Herzogliches Stadtgericht. L. Rabert.

an der

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. 8

Am Mittwoch, den 6. Oktober 1875, Vor⸗ mittags 10 Uhr, soll in unserem Magazin am Königsgraben Nr. 16 eine Quantität Roggentleie, Fußmehl und Heusaamen ꝛc. gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.

Berlin, den 27. September 1875.

Königliches Proviantamt. [7694] Bekanntmachugg. Der Bedarf an Wäschestücken für die Kasernen und Lazarethe des V. Armee⸗Corps bestehend in 2 feinen Bettdecken⸗Ueberzügen, 22 feinen Kopfpolster⸗-Ueberzügen, 2 feinen Bettlaken, 3 feinen Handtüchern, 310 ordinären bunten Bettdecken⸗Ueberzügen, 1210 ordinären bunten Kopfpolster⸗Ueberzügen, 1440 ordinären Bettlaken, ge⸗ . 1170 ordinären Handtüchern,

6967 Strohsäcken, 8

4230 Paar baumwollenen Socken,

240 Leibmatratzen⸗Hülsen 8 soll im Wege der Submission sicher gestellt werden.

Zu diesem Behufe wird zum

20. Oktober ecr., Vormittags 11 Uhr, ein Termin in unserem Geschäftslokale anberaumt.

Unternehmer, welche sich bei dieser Lieferung be⸗ theiligen wollen und sich über ihre Kautionsfähigkeit event. durch Vorlage ortsüblicher Atteste auszuweisen vermögen, haben ihre nach Markwährung abzugeben⸗ 5. e. in unter der Bezeichnung:

Submission auf Waäsche⸗Lieferung pro 1876“

is zum Beginne des Termins franko einzusenden.

Lieferungsofferten, welche mit einem in den Be⸗ dingungen nicht begründeten Vorbchalte abgegeben werden, bleiben durchaus unberücksichtigt. Ebenso bleiben alle nach Schluß des Termins eingehenven .. und Nachgebote unberücksichtist.

Schluß des Termins erfolgt um 12 Uhr Mittags. b

Die Proben und Bedingungen, nach welchen die

Lieferung zu erfolgen hat, sind in unserer Registratur,

8

Ziffern und Buchstaben

4) die Dachdeckerarbeiten, veranschlagt b66“*“ 5) die Steinhauer⸗ und Steinsetzer⸗ arbeiten, veranschlagt auf .7,949 6) die Tischlerarbeiten, veranschlagt auf 15,814 7) die Schlosser⸗, Schmiede⸗ und Eisengußarbeiten, veranschlagt auf 19,959 8) die Klempnerarbeiten, veranschlagt vb18188676 9) die Malerarbeiten, veranschlagt auf 5,975 10) die Glaserarbeiten, veranschlagt auf 2,215 11) die Töpferarbeiten, veranschlagt auf 2,405 12) die Brunnenmacherarbeiten, veran⸗ ˙˙-ea sämmtliche Arbeiten inkl. der dazu erforderlichen Materialen. S 8 6 Der Submissionstermin ist auf b Sonnabend, den 16. Oktober, Vormittags 10 Uhr, 8 festgesetzt, und wird im Bureau des unterzeichneten Artillerie Depots abgehalten werden. 1 Die Anschläge und Bedingungen liegen im vor⸗ bezeichneten Bureau, die Zeichnungen im Königlichen „Garnison⸗Bau⸗Bureau zur Einsicht aus. Anschläge und Bedingungen können gegen Erstattung der Ko⸗ pialien bezogen werden. Stettin, den 29. September 1875 Artillerie⸗Depot.

[7381] Belenntmashnng. Die Lieferung der pro 1876 für die hiesigen Straf⸗ und Korrektions⸗Anstalten erforderlichen Reinigungs⸗Gegenstände: 1) 4600 Stück Haidekraut⸗Besen, 2) 90 Kubikmeter grauer Sand zum Scheuern, 3) 30 Kubikmeter weißer Sand zum Streuen, 4) 2700 Kilo Elain⸗Seife, 1 5) 1200 Kilo weiße harte Kernseife, 6) 1300 Kilo krystallisirte Soda B sollen im Wege der Submission verdungen werden. Lieferungslustige werden demnach ersucht, ihre schriftlichen, versiegelten Offerten an die Direktion der Straf⸗ und Korrektions⸗Anstalten, Klingelpütz Nr. 37, mit der Aufschrift: 8 „Submission auf pro

bis spätestens Dienstag, den 5- Oktober cr., Vor⸗ mittags 11 Uhr, abzugeben, zu welcher Eröffnung der Submissionen

oben bezeichneten Direktion stattfinden wird. Die Neferungsbedingungen liegen in dem

der Expeditionsstunden zur Einsicht aus. Cöln, den 20. September 1875.

eit die in Gegenwart der etwa anwesenden Submittenten in dem Bureau der

Sekre⸗ tariate der Männer⸗Strafanstalt täglich während

I Schmiedeeisen, altes, bestehend aus

176371 Königliche Ostbahn.

Zur Ausführung des neuen Kaibahnhofs am linken Pregelufer unmittelbar unterhalb des Fort Friedrichs⸗ burg sollen die zur Schüttung des Bahnhofsplanums erforderlichen ca. 100,000 Kubikmeter sandigen Bodens per Schiff herbeigeschafft werden. Schrift⸗ liche Offerten, worin der Ort, der Entnahme, der Preis pro Kubikmeter Boden inkl. Lösen, Transport zur Baustelle und Einplaniren enthalten sein muß, sind bis zum Freitag, den 8. Oktober d. Is., an uns einzusenden. Jedoch werden Offerten unter 10,000 Kubikmeter nicht berücksichtigt.

Zu weiterer mündlicher Auskunft ist der Eisen⸗ bahn⸗Baumeister Beil in den üblichen Geschäfts⸗ stunden in unserm Bureau bereit.

Königsberg, den 24. September 1875.

1 Känigliche Eisenbahn⸗Kommission.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission Cassel.

[7605 Hannosversche Staatsbahn.. Es sollen nachstehende alte Materialien:

A. Vetriebs⸗Materialien,

welche auf dem Bahnhofe Göttingen lagern:

3 Locomotiven nebst Tendern,

worüber den Submissions⸗Bedingungen eine Beschrei⸗ bung beigefügt ist, circa 3600 K. Kupfer, altes, von Feuerkasten, 1 200 do. 8 aus Rohr⸗und Draht⸗ 8 8 1S .“ 3 zupferspähne, .“ Eisenblech von Aschenkasten und sonstigen Abgängen, 1 Messingblech, altes, von Locomotiv⸗ domen, von Siede⸗

kleinen Abfällen röhren

Schmiedeeisen, altes, bestehend aus

kleinen Abfällen von Bolzen, Siederöhren, alte schmiedeeiserne,

nicht unter 3 Meter lang, Gußeisen, altes, bestehend aus alten

Achsbüchsen, Bufferhülsen und

sonstigen Abfällen, Eisengußspähne,

gußstählerne gemischt, Gußstahlradreife, alte, Gußfederstahl, alter, von Feder⸗

lagern, Spiralfedern ꝛc., Gußstahl, alter,

Meißeln zc.,

Drehspähne, schmiedeeiserne und

aus Hämmern,

Unternehmungslustige belieben ihre Offerten, welche mit der Aufschrift: „Submission auf die Ueber⸗ nahme von Gefangenen zur Beschäftigung“ versehen sein müssen, bis zum 16. November cr., an welchem Tage Morgens 10 Uhr die Oeffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der er⸗ schienenen Submittenten erfolgt, bei uns abzugeben. Unternehmer hat im Termine auf Erfordern eine Caution von 300 bei uns zu deponiren. Die Bedingungen können während der Dienststunden bei uns eingesehen oder gegen 1 Kopialien bezogen werden. 18

Hamm i. W., den 21. September 1875.

Königliche Direktion des Central⸗Gefängnisses.

[7385] Bekanntmachung.

Die Lieferung nachstehend benannter Naturalien und Materialien ꝛc. für das Königliche Central⸗ Gefängniß hierselbst, pro 1876, soll im Wege der Submission dem Mindestfordernden überlassen wer⸗

den, nämlich: A. Naturalien.

1) Braunbier eirca

2) Bohnen . 1

3) Butter.

4) Efblen 3

5) 9.

6) Fadennudeln. Hammelfleisch. Rindfleisch. Schweinefleisch ö166“ Schweinefett, sogenannte 12* Rindernierenfett . . .

13) Graupen (feine).

14) do. (grobe).

15) Buchweizengries

16) Buchweizengrütze. .

17) Gerstengrütze. 2

18) Hafergrütze ..

J“

20) Caffee (ungebrannten) . 881 62 EEETEbee““ 23) Buchweizenmehl.

24) Roggenmehl .. . 25) Weizenmehl .. . .. 26) Pflaumen (getrocknete). I11“”“”“] 28) Roggen..

29) Kochsalz

30) Syrup.

31) Semmel

2,300 Liter. 4,500 Kilo. 1,800 8,000 2,100 Liter. 50 Kilo.

vE

asasssass a a

8

Gußstahl, alter, aus Feilen, Bandagen, 18 Stück,

Gummiabfälle mit Leineneinlage, Schläuche ohne Eisendraht⸗ spiralen, Glasabfälle, ““ Plomben, alte Blei⸗, mit einge⸗ klemmten Schnurresten, B. Bau⸗Mgterialien, welche auf den Bahnhöfen Kreiensen, Nort⸗ heim, Nörten, Göttingen, Oberscheden, Mün⸗ den, Drausfeld, Friedland, Alfeld, Hildesheim, Catlenburg, Hattorf, Herzberg, Scharzfeld⸗ Lauterberg und Osterode lagern: circa 377894 K. ausrangirte Schienen, 1364 alter Stahl, 17112 altes Gußeisen, und 31758 Schmiedeeisen, im Wege öffentlicher Submission verkauft werden, wozu Termin im Geschäftslokale der unterzeichneten Kommission auf Dienstag, den 12. October er., Morgens 10 Uhr, anberaumt ist. Die Offerten müssen bis zum Termine versiegelt, portofrei und mit der Aufschrift

„Offerte auf Ankauf alter Materialien“ versehen, der unterzeichneten Kommission eingereicht werden. Dieselben werden in dem bezeichneten Ter⸗ mine in Gegenwart der etwa erschienenen Kauf⸗ lustigen nach der Reihenfolge des Eingangs geöffnet werden. 1

Später eingehende Offerten bleiben unberück⸗

tigt. 1 sichäi Bedingungen liegen auf den Bahnhöfen Nord⸗ stemmen, Hildesheim, Göttingen, Cassel und Nord⸗ hausen, sowie bei der unterzeichneten Kommission zur Einsicht aus, sind auch von dem Büreau⸗Vor⸗ steher dieser Behörde gegen portofreie Einsendung von 5 Sgr. zu beziehen.

Cassel, den 23. September 1875.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission der Hannoverschen Staatsbahn.

116“

[7478] Bekanntmachung.

In der diesseitigen Anstalt werden mit dem lsten April 1876 circa 30 Gefangene, welche bisher mit Leinen⸗ und Baumwollen⸗Weberei, und circa 20 Ge⸗ fangene, welche bisher mit der Anfertigung von Schwarzblechwaaren beschäftigt waren, disponibel. Diese Arbeitskräfte sollen anderweit vergeben werden und wäre es erwünscht, daß die Beschäftigung in diesen Branchen fortgesetzt werden könnte; indessen ist nicht ausgeschlossen, daß auch andere, als die oben bezeichneten Beschäftigungsarten zugelassen werden, sofern sich dieselben mit den Einrichtungen der dies⸗ seitigen Gefängnißanstalt vertragen. Die Entschei⸗

Königliche Strafanstalts⸗Direktion.

dung darüber behält sich die Direktion vor.

Räder, alte schmiedeeiserne, ohne

Gummiabfälle ohne Leineneinlage, bestehend in Ringen, Federn ꝛc.,

32) Zwieback ..

33) grüne Oelseife. 34) krystallisirte Soda 35) Lagerstroh ... 36) Steinkohlen .. . 37) Rüböl (raffinirtes). o66“

vDJ““ 88 B. Materialien. 50 Stück wollene Lagerdecken. 200 Meter graues Tuch. 2000 Strang rohes Werggarn Nr. 14. 3000 Strang gebleicht Leinengarn Nr. 18. 400 Strang gebleicht Leinengarn Nr. 14. 400 Strang blau Leinengarn Nr. 18, echt indigoblau. 50 Klgr. schwarz gefärbt Baumwol⸗ lengarn Nr. 4

150 2,400 1,800

114XXXA“ SsSssSaàAsasaunasasas32ͤ

1) circa

4draht.

150 Klgr. Fahlleder. 300 Klgr. Wildsohlleder. 300 Klgr. Brandsohlleder. C. Schreibmaterialien.

12 pfündig. 5 1 30 Ries Konzept⸗Papier 10 pfündig. 3 Ries groß Median Kanzlei⸗Papier. 2 Ries groß Median Konzept⸗Papier. 1 Ries blau Olifant⸗Papier 30 34⸗

fündig. 3 Nüs weiße Aktendeckel 48 50 pfündig.

4 Pfund Oblaten. 5 Pfund Siegellack. 20 Groß Stahlfedern. 10 Dutzend Bleistifte, 1 ) 4 Dutzend Blau⸗ resp. Rothstifte. Lieferungslustige und befähigte Personen werden aufgefordert, Aufschrift: zu A.

„Submission auf die pro „1876.“

an a a a a *2

„Submission auf die Lieferung der Schreib⸗ ve r. einzusenden, oder versehen, bis zum 19. Oktober cr. nics in e zur e.; derselben am 20. Oktober er., Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine im Geschäftssimmer der unterzeichneten Direktion persönlich abzugeben.

gelegt sind, können täglich von 8 bis 12 Uhr Vor⸗ mittags und von 3 bis 6 Uhr Nachmittags im Sekretar ate der Anstalt eingesehen werden.

Hamm i. W., den 20. September 1875.

Königliche Central⸗Gefängniß⸗Direktion.

circa 20 Ries Kanzlei⸗ (Propatria) Papier

ihre Offerten versiegelt und mit der

8 8

75 Klgr. wollenes Strumpfgarn, grau 1

5*

1 Ries blaue Aktendeckel 44 46pfündig.

8

88 „Submission auf die Materi 1e x pro „1876. zu

Die Bedingungen, welche der ee zu Grunde