8 Berlin, 26. Oktober 1875.
Die feierliche Enthüllung des Denkmals für den
Staats⸗Minister Freiherrn vom Stein.
Heute, am 118. Jahrestage der Geburt des Freiherrn vom Stein, fand auf dem Dönhofsplatze zu Berlin die feierliche Ent⸗ hüllung des demselben gewidmeten Denkmals statt. Es waren zu dieser Feier die sämmtlichen den Dönhofsplatz um⸗ schließenden Häuserreihen mit Guirlanden und Bändern in den Reichsfarben festlich geschmückt, ebenso prangten die umliegenden Stadttheile in Flaggenschmuck. Das Denkmal selbst stand u““ von vier Masten, welche gleichfalls mit Guirlanden, desselben Freiheit, Selbständigkei “ 38 “ “ . 98 8 C öö den Scn “ 8 “ geben und ihm
1 ta edeckte, hielten. tandhild war in So lasset uns den erbunterthäniaen Aeber
bö des ö“ ein, innen weiß, außen roth beklei⸗ die llee uns gen nnagolthanigzunlrbeiter 9 etes, mit Blumen und Topfdekoration verziertes Kaiserzelt er⸗ Lasset den Bauern wieder Herr sein auf seinem Eigen: d richtet worden, zu dessen beiden Seiten je eine Tribüne sich be⸗ der freie Mann weiß seinen Heerd zu vertheidi “ fand, während hinter dem Denkmal, auf dem Dönhofsplatze Befreiet den Bürger von Monopol nnd Vgeranadschot denn 8 Lö Podium sich hinzog. Eine dicht⸗ E1.“ in Werkstatt und Gemeinde hat die Größe Fazetter Ber esgetssta cccccc T“ 14“ füllung der Pflichten des Grundherrn, 588 18. “ Er. als Ministerial⸗Kommiss arius der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Z exkan⸗ cfiche 1111““ von Wussow angeschiossen hane e Reichsfreiherr, so dachte auch der preußische
“ 1“ i uns gestern erwähnten Schrift⸗ Hat das Beamtenthum den alten Ständen die Arbei S stückee und Druckwerke nebst einem “ geeigeh n Ständen die Arbeit des Staats
abgenommen, ist es selbst zum wichtigsten Stande gewo Nummer des „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußi⸗ befreiet auch diesen Stand vom Monopol, „daß er nicht mehr 8 schen Staats⸗Anzeigers“ in den aus blank polirten Kupferplatten
tisch, buchgelehrt eigenthumglos nur auf seine Gehälter u
1 8 — 3 Fest umslos, n nd Akten bestehenden Kasten, welcher in den Grundftein eingefügt wer⸗ sechend, allein herrschen wolle, sondern daß er felbftdenkend, schöpferisch, den sollte, eingelegt und ersterer verlöthet war, wurde der
verantwortlich, wieder gemeinsam mit einem selbstthätigen Volke leben,
Grundstein zusammengefüg 9 zgese 1111“
fss 88 von den Steinmetzgesellen nach “ Kein Staatsmann hat so rückhaltslos, wie er auf ein freies “ E“ 88 “ ia. deutsches Volk vertraut, weil sein reiner Sinn keine andere, General⸗Feldmarschall Graf von Moltke, in” das 11“ des Siante e“ 11“ 3 3 1 haus und trat mit der Gräfin v. Kielmannsegge der ältesten Des monarchischen Staats höchster Beruf sel 8- Bilbuner: Enkelin Steins, und den weiteren Angehörigen der Familie Erhebung der Nation, durch welche jede Geisteskraft von an die Spitze des Zuges, welcher sich aus saͤmmt⸗ ent wicelt, jedes edle Lebersprinzip angeregt werde.“ 144“ “ 1s 8 1 dieser Erziehung bewahret unverbüchlich den Lehren platze begab. Es waren sämmtliche hohe Staats⸗, Militär⸗ und ai “ 88 “ Civilbehörden vertreten. Während die in Berlin gegenwärtig Den Charakie s 5 anwesenden Staats⸗Minister auf der zur rechten Seite des einer Wehrvecfassung mit ““ E11““ Kaiserzeltes errichteten Tribüne Platz nahmn, betrat die Gene⸗ das deutsche Heer Für Squle 88 Zlcch 188 ö ralität unter Vortritt des General⸗Feldmarschalls Grafen von liebe erheben wird. k Wrangel die linke Tribüne. Die übrigen Eingeladenen, der Diese Pflichterfüllung aber möge sich ausdehnen auf die Werke vollzählig erschienene Magistrat nebst den Stadtverordneten, die de., Friedens. „Bildet, hobt, vereint, verbindet“ die verfüngten Stände Universitätsbehörden, die Geistlichkeit Berlins, die Vertreter der wöhmum varfäüngten staece,vig. danernder Selbstthäiigteit, in Ge v II11“” b wöhnung an die persönliche Erfüllung der Bü⸗ flicht. . Presse, die Comites der Landsmannschaft Normannia, der uns die ganz Masse der i ““ Burschenschaft Germania, des akademischen Gesangvereins, der auf die C“ Fffe le 1“ akademischen Liedertafel und des akademischen Turnverems ferner trauet J“ digegch ssece Lehsen die Musikcorps des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments und werden an Stelle der Genußsiebe. und deng acfiggangede an Shlt des Königlichen Kadettencorps nebst ihren Dirigenten, der Königliche der Jagd nach Etwerb und Genuß „Auf diese EGeundeg 1- kenm⸗ Domchor, nahmen ihre Stellung auf dem halbkreisförmigen Podium. es än: nicht auf die Formen, sondern auf die Lebenebedinzungen de Um 12 Uhr erschienen Ihre Kaiserlichen und König⸗ „Wichttzer, als das Waͤblen ist das tägliche Selbstthun der lichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron⸗
prinzessin, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die
Prinzessin Carl, Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl
Se. Königliche Hoheit der Prinz August von Württemberg
Freiheit und der Erbprinz von Meiningen in dem Kaiserzelt,
In wohlgelungenem Ebenbild blickt ernst das Auge des deutsch Staatsmanncs auf die Umgebu 1 8 Fuß er 88 vandel 5 f zebungen, in welchen sein Fuß einst ge⸗ Welcher Gegensatz aber zwischen heute und jenem Oktober 1807 in welchem der Freiherr vom Stein zur Leitung dieses Staates zu⸗
rückberufen wurde! Friedrichs des Großen, frühzeitig gealtert,
Nach Schluß der Festrede trat der G 1 hö- r Festrede trat der Graf von Moltke bi Mitte des Festplatzes vor, während ihm von der anderen 88 des Denkmals der Ober⸗Bürgermetster Hobrecht entgegentrat und I“ s das Denkmal im Namen omités der Stadt Berlin. Der Ober⸗Bü eister Hobr 18 darauf: “ Hobregh „Die Stadt Berlin übernimmt das dem treuen S landes errichtete schöne große Denkmal hiermit durch “ dns “ “ 8 angelegen sein lassen, ren zu allen Zeiten, ebenso wie die Bewohn 1 And enken des deutschen Mannes, der aufs Enosh ne das der Entwickelung des bürgerlichen Lebens, in Ehren halten. Wir bct Mannes, dessen Denkmal wir hier bec n, ein dreifaches Hoch d Fi PFasn des vom Stein!“ “ Gedächtniß arauf trat der Präsident des Reichstages, Ober⸗Bür if von Forckenbeck, zur Mitte des Festplatzes mi Sde öG“ 1 Festplatzes mit folgender An⸗ Das eherne Denkmal, welches wir das Bild desjenigen Mannes dar, widmet war der
1ee. als der Staat ermattet, verstümmelt zu Füßen eines stolzen Eroberers lag, — da⸗ 8 e nef “ Gedanke: den Stag⸗ wieder richten durch die entfesselte Kraft des S 3 rathloser Zeit sprach Er: v „Um ein Volk zu erheben, muß man dem unterdrückten Theile
die kea wase J „die städti dasselbe zu fnhten ae
Preußischen Stants⸗Anzeiger.
1874.
nzeiger und Königlich Berlin, Dienstag, den 26. Oktober
für diesen Zweck ihre vermittelnde Wirksamkeit emfalten. Aus glei⸗ chem Grunde kommt es darauf an, die Verwaltungskosten der Anstalt möglichst zu mindern. Wie die bei der Verwaltung Betheiligten hierfür auf jeden Entgelt verzichten, so wendet sich das Kuratorinm an alle Redaktionen deutscher Zeitungen und Zeitschriften mit der angelegentlichen Bitte, diese und die späteren, im Interesse der An⸗ stalt erforderlichen Bekanntmachungen gefälligst einmal unentgeltlich an hervortretender Stelle aufzunehmen.
Beerlin, den 22. Oktober 1875.
Das Kuratorium der Allgemeinen Deutschen Pensions⸗ anstalt für Lehrerinnen und Erzieherinnen.
eichs⸗A
“
Folgendes mit der Bitte um Veröffentlichung zu: „Bereits vor mehreren Wochen erhielt der Vorstand der deutschen afrikanischen Gesellschaft auf telearaphischem Wege die Nachricht, daß die beiden Begleiter des Hrn Major v. Homeyer, die Herren Dr. Pogge und der K. K. österreichische Lieutenant Lux, ihre Reise nach dem Reiche des Muata Yamwo fortgesetzt hatten, während der Führer der Ex⸗ pedition durch einen heftigen Gelenkrheumatismus leider gezwungen war, in Pungo Andongo zurückzubleiben. Ein aus diesem Orte ein⸗ gegangenes Schreiben des Major v. Homeyer vom 31. Inli meldet nun, daß die Herren Pogge und Lux am 12. Juni nach Malange aufgebrochen seien und am 14. Juli diesen Ort verlassen haben, um sich nach Kibondo, 30 Meilen von Kabebe, der Hauptstadt der Muata Yamwo, entfernt, zu begeben. Bis nach Kibondo gehen die Reisenden mit der Handelskarawane des einflußreichen Händ⸗ lers Saturnino Machado und werden von dort ihre Reise selbstän⸗ dig weiter fortsetzen. Zwei gleichzeitig aus Malange einge⸗ laufene Schreiben des Dr. Pogge vom 10. und 13. Juli berichten ferner, daß die Reisenden, da der Weg über Kassange durch Krieg versperrt ist, die Straße über Songo, Mansaza und Kabongo nach Kibondo einschlagen werden. Mit der weiteren Leitung der Expedition ist nunmehr Hr. Dr. Pogge betraut worden, auf dessen Energie wir volles Vertrauen setzen. Wahrscheinlich haben sie in diesem Augen⸗ blicke bereits das Gebiet des Reiches des Muata YNamwo betreten. — Leider hat der Zustand des Hrn. von Homeyer denselben veranlaßt⸗ zur Herstellung seiner Gefundheit den afritanischen Boden zu verlassen und ist derselbe bereits in Lissabon eingetroffen Ebenso wird der der Expedition als Botaniker aggregirte Hr. Soyaux seiner höchst angegriffenen Gesundheit wegen nach Europa zurückkehren.“
Land⸗ und Forstwirthschaft. Der Deutsche Fischerei⸗Verein hat, wie die „Nat Z.“* mittheilt, von einer größeren Anzahl von Fischzuchtanstalten Berichte über die bei der vorjährigen Ausbrütung von Lachseiern erzielten Re⸗ sultate, sowie über die erfolgte Aussetzung junger Lachse erhalten. Die Berichte konstatiren die Thatsache, daß der Verlust bei Aus⸗ brütung der Eier bis zur Aussetzung der jungen Lachse nicht mehr als ungefähr 9 % beträgt. So erzielte die Fischzuchtanstalt des Hrn. M. v. d. Borne in Berneuchen bei Wusterwitz i. d. N.⸗M. von 60,000 Eiern 53,828 ausgesetzte Fische, die Fischzuchtanstalt zu Lautow, Kreis Schlawe in Pommern, von 10,000 Eiern 9001 Fische, die Fürstlich Wiedsche Fischzuchtanstalt in Aubach bei Neuwied von 50,000 Eiern 48,000 Fische, die Fischzuchtanstalt des Fischermeisters Müller in Tschischvorf, Kreis Löwenberg, von 40,000 Eiern 37,000 Fische, die Fischzuchtanstalt des Rittergutsbesitzers Hensche in Po⸗ grimmen, Ostpreußen, von 6000 Eiern 5470 Fische, die Großherzog⸗ liche Fischzuchtanstalt Grevismühlen bei Eutin von 20,000 Eiern 19,300 Fische, die Fischzuchtanstalt des Oberförsters Liebeneiner in Oliva bei Danzig von 40,000 Eiern 33,100 Fische. — Das jüngste Heft der „Nouvelles Entomologiq ues“, Paris, 15. Oktober, berichtet: „Balbiani, der seit Jahren an der Reblaus Studien macht, hat mit Sicherheit die Thatsache konstatirt, daß die Eierlegung sowohl der geflügelten Geschlechtlosen als der ungeflügel⸗ ten Weibchen stets oberhalb der Erde in freier Luft geschieht. Die auskriechenden jungen Larven wandern vom Stamme an die Wurzeln in der Erde, und zwar, da das Ei höchst wahrscheinlich überwintert, erst im nächsten Frühjahre. Es gilt demnach, die Brut an diesem
Königreich Preußen. 4 prozentiges vormals Nassauisches Staats⸗Anlehen von 2,000,000 Fl. d. d. 12. Juli 1859. Bei der am 6. d. M. stattgehabten zwölften Verloosung der Partial⸗Obligationen des unter Vermittelung des Bankhauses der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne zu Frankfurt a. M. nego⸗ ziirten 4 prozentigen, früher 5 prozentigen vormals Nassauischen Staats⸗Anlehens von 2,000,000 Fl. d. d. 12. Juli 1859 sind nach⸗ verzeichnete Obligationen gezogen worden: . 8 A. Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1876. Lit. A. à 100 Fl. Nr. 6 51 240 310 401 589 und 684. Lit. B. à 200 Fl. Nr. 80 117 154 520 543 588 607 und 922. Lit. C. à 300 Fl. Nr. 104 153 349 und 363. Lit. D. à 500 Fl. Nr. 48 113 507 508 990 1310 1354 1381 1398 1414 1432 1592 1631 1763. 1771 2029 und 2081. Lit. E. à 1000 Fl. Nr. 49 102 155 und 367. B. Zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1876. Lit. A. à 100 Fl. Nr. 111 119 154 331 471 502 634 782 und 958. Lit. B. à 200 Fl. Nr. 4 45 90 180 181 236 245 441 und 619. Lit. C. à 300 Fl. Nr. 297 334 389 und 411. Lit. D. à 500 Fl. Nr. 49 423 456 585 755 772 1045 1098 1366 1480 1626 1708 1807 1891 1933 1990 und 2027. Lit. E. à 1000 Fl. Nr. 138 231 302 und 405. Im Ganzen 83 Stück über 32,400 Fl. 55,542 ℳ 86 ₰. Die Inhaber dieser Partial⸗Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Ver⸗ zinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine erfolgt, sowehl bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne zu Frankfurt a. M., als auch bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, sowie bei jeder Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse, bei der Königlichen Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, der König⸗ lichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. und bei den Königlichen Bezirks⸗ Hauptkassen in Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen Rückgabe der Partial⸗Obligationen und der dazu gehörigen Coupons und Talons (von solchen Obligationen, welche auf den 1. Januar 1876 gezogen sind, der Talons allein, von den auf den 1. Juli 1876 gezogenen Obligationen der dazu gehörigen Zinscoupons Nr. 2 bis 8 und Ta⸗ lons) erheben können. Die Geldbeträge der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugeben⸗ den Zinscoupons werden an dem zu zahlenden Kapitale zurück⸗ behalten Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht bei dem vorgenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs⸗Haupt⸗ kasse hier oder der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., son⸗ dern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die be⸗ treffenden Obligationen nebst Coupons und Talons durch diese Kaffe vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungs⸗ termine eingereicht werden können. Restanten.
Aus der Verloosung per 1. Juli 1871: Lit. D. Nr. 792, per 1. Juli 1873: Lit. B. Nr. 411, per 1. Januar 1874: Lit. B. Nr. 281, per 1. Juli 1874: Lit. D. Nr. 10, per 1. Juli 1875: Lit. A. Nr. 59 100 533 894 926, Lit. B. Nr. 74 593 630 695 698 787 830, Lit. C.
hier enthüllt sehen,
dessen ganzes Leben 88 d er Entwickelung der deutschen Verfassun Möge denn die Vaterlandsliebe, die durch ihn 3 Großes gewirkt hat, immerdar das deutsche Volk 1 dringen, möge sie dem deutschen Volke stets als erste seiner Pflichten erscheinen. Im Geiste Steins, als Ausdruck der All 8 durchsetzenden Vaterlandsliebe, lassen Sie uns diese erhab 6 Feier beschließen mit dem Rufe: „Hoch Deutschland!“ 89 Auch in dieses Hoch stimmte die Versammlung lebhaft ein während zugleich Gesang und Vortrag des Liedes: Stimmt an mit hellem hohen Klang“ ertönte. 8 og 1 Hiermit war die Feier beendigt, und Se. Kaiserli Königliche Hoheit der Kronprinz schrit darauf v. Kielmannsegge und geleitete sie nebst ihrer Schwester es Gräfen v. d. Gröben und deren beiden Kindern ve. Gräfin Therese und dem Grafen Unico von der Gröben dem einzigsten Urenkel Steins, zum Kaiserzelt, woselbst sie von den Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten herzlich bewill⸗ kommt und ihnen auch prachtvolle Bouquets überreicht wurden. Alsdann hielt Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron⸗ prinz noch eine Ansprache an die Herren des Comités womit die SeeSe.e; ihren Abschluß fand. 1
Das Denkmal selbst hat eine Gesammthöhe von wovon 14 Fuß auf das Postament 8 8e der Statue mit der Plinthe 11 Fuß beträgt. Die Eckfiguren des Denkmals haben Lebensgröße. Stein ist dargestellt im Ueberrock, mit unbedecktem Haupte. Er hält beschützend seine Rechte über das am Postamente dargestellte segensreiche Wirken Hinter ihm, auf der linken Seite, steht eine Säule, auf welcher ein Mantel und ein Buch (ein Theil der von ihm begründeten Monumenta Germaniae) ruhen. Auf der vorderen Seite des Denkmals, und zwar im oberen Relief, „enthüllt die Hoffnung der bedrängten Borussia eine ruhmvolle Zukunft.“ Der Fries führt die, Umgestaltung der Gesetzgebung“folgenderm aßen vor: König Friedrich Wilhelm III. übergiebt Stein das Gesetz vom 24. November 1808 über die neue Verwaltungsordnung. Neben Stein stehen der Minister von Schrötter, Scharnhorst und Gneisenau mit den Gesetzen vom 3. August 1808. Rechts vom König die Königin Luise, die Peinzen Heinrich und Wilhelm An der Rundung des Eckpostaments, links vom Beschauer: der Städte⸗Ordnung vom
ööu und Bürger mit 9. November 1808; an dem Postamente rechts: L. dem Gesetz vom 9. Oktober 1807 ünec. die eSeggn an
Nr. 28 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 12. Oktober 1875. Allerhöchste Verordnung, betreffend die Ein⸗ führung der Reichswährung. Vom 19. Oktober. Herausgabe schrift⸗ stellerischer Arbeiten Seitens der Beamten der Post⸗ und Telegra⸗ phenverwaltung. — Bescheidungen: Generalverfügung des Kaiserlichen General⸗Postdirektors vom 13. Oktober 1875 an sämmtliche Kaiser⸗ liche Telegraphen⸗Direktionen, betreffend Errichtung von Telegraphen⸗ Stationen. Verfügung der Kaiserlichen General⸗Direktion der Tele⸗ graphen vom 6. Oktober an die Kaiserliche Telegraphen⸗Direktion h 8 betreffend die Verwendbarkeit des neuen Kurbel⸗Umschalters Nr. 40 des Justiz⸗Ministerial⸗Blattes enthält ein Erkenntniß des Königlichen Ober⸗Tribunals vom 6. April 1875: Derjenige, dessen stehender Gewerbebetrieb der amtlichen Kontrole unterworfen worden, ist für die Richtigkeit der Führung des vor⸗ geschriebenen Kontobuchs über Vorrath, Zu⸗ und Abgang kontrol⸗ pflichtiger Waaren verantwortlich; auch ein unverschuldeter Irrthum über die Kontrolpflichtigkeit der Waare schützt ihn nicht vor der Be⸗ strafung.
— Das Oktober⸗Heft des Centralblatts für die ge⸗ sammte Unterrichts⸗Verwaltung in Preußen hat folgenden Inhalt: Beitritt der technischen und der Hülfslehrer sowie der Beamten staatlicher höherer Unterrichts⸗Anstalten zur allgemeinen Wittwen⸗Verpflegungs⸗Anstalt. — Bestätigung der Wahlen von Rektoren und Dekanen an Universitäten. — Statut des theologischen Seminars der Universität zu Kiel. — Bestätigung der Wahl des Präsidenten sowie des Stellvertreters desselben bei der Akademie der Künste zu Berlin. Preise bei der Akademie der Wissenschaften, Be⸗ richtigung. — Verwendungen aus dem Fonds für Zwecke der bildenden Kunst fuͤr die National⸗Galerie und zu sonstigen Zwecken. — Natur⸗ wissenschaftliche Gesellschaft zu Danzig. — Verzeichniß der Lesebücher in der Bibliothek des Seminars für Stadtschulen zu Berlin. — Gut⸗ achten über Kiepertsche Karten von Palästina. — Vorbildung der Seminaristen für den Blindenunterricht. — Instruktion für die Haupt⸗ lehrer der Gemeindeschulen zu Berlin. — Prüfung der Turnlehrerinnen. — Schulbildung der Armee⸗Ersatz⸗Mannschaften. — Externat und Internat bei Taubstummen⸗Anstalten. — Reglement der Taub⸗ stummen⸗Anstalt zu Emden. — Verleihung von Orden in der Provinz Schlesien. — Desgl. in der Provinz Schleswig⸗Holstein. — Personal⸗ Chronik. 1
— Das Kursbuch der Deutschen Reichs⸗Postverwaltung
Staatsgeschäfte.“ Daraus wird die „neue Konstitution“ Deutschlands
hervorgehen. 1e. Der Träger dieser Gedanken aber war vor Allem ein Mann der That, und dieses Thun stand, wie dort sein Ebeabild, auf den Säulen seines Charakters: „Vaterlandsliebe, Energie, Wahrbeit, Frömmigkeit.“
empfangen von dem Comité, welches mit den bei Ausführung
des Denkmals tyätig gewesenen Künstlern und Handwerks⸗
ofsto 5 8— G 8 † meistern seinen Platz im Innern des Podiums rechts, unmittel⸗ bar neben dec Statue, eingenommen hatte, während die Gräfin
Voll Gottesfurcht und darum ohne Menschenf
Vo⸗ Fottesfurcht un 1 oahne Menschenfurcht, immer das
Ganze im Auge und deshalb nie schwankend, geht er unmittelbar aaf sein Ziel, die vorsichtigere Wahl der Mittel, die geschicktere Ausfüh
Kielmannsegge nebst Angehörigen durch den General⸗Feldmarschall
Grafen von Moltke zur linken Seite des Denkmals geführt
wurde, woselbst die Geistlichkeit, der Präsident des Reichstages
wo es noth thut, führt er wohnheit. Edelstein“ in seiner festen Fassung auch die r hatte, welche dem Reformator gehört.
„jeinen Kampf gegen Es war eine Fügung der Vorsehung,
Vorurtheil und Ge⸗ daß „der Deutschen auhe Seite bewahrt
der Seite preußischen
5 “ Aufhebu Erbunterthänigkeit. Auf dem oberen Ratef⸗ der rechts vom Beschauer, „die Opferwilligkeit des
ist Volkes“ dargestellt. Der Fries führt uns
Nr. 121 418 490, Lit. D. Nr. 89 104 112 182 655 673 750 838 1289 1394 2040, Lit. E. Nr. 18 313 348 376. ¹““ Wiesbaden, den 28. September 1875.
Der Regierungs Präsident.
für Oktober⸗November ist soeben im Verlage der Königlichen Ge⸗ bei men Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) in einem Bande à 2 ℳ erschienen. Dasselbe umfaßt die bis zum 15. Oktober resp. mit demselben Tage eintretenden Aenderungen in dem Gange der Eisen⸗
Marsche zu hindern und sie zu vertilgen, was erzielt werden kann, wenn der Weinstock ringförmig oberhalb der Erde mit einer öligen Schmiere (vielleicht gemengt mit Sägespänen oder zerriebenen dürren Blättern) bestrichen und die Masse so lange als möglich durch
rung nicht selten Anderen überlassend. Voll edlen Zorns gegen Klein⸗ von Forckenbeck, der Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Pertz, der
muth, Selbstsucht und Scheinwesen, schneidig, herrisch und schroff, Hof⸗ und Domprediger Dr. Kögel u. A. ihre Aufstellung ge⸗ Dresler.
Auf seinem Charakter, anf der un ingb W1 hharakter, r unbezwingbaren Treue seine Ueberzeugung beruht der durchgreifende Erfolg seiner Scbhefaseiner 188 8 Zeit die Nation mit einem elektrischen en Lebens erfüllten, der von Preußen aus si . dernden Welt verkündigte. . 111“ Als die Stunde der Befreiung gekommen, w 7 1 lls di nd ig gekommer urde Er, der ge⸗ ächtete deutsche Mann, der Rufer im Streit, der Dränger und Mah. ner im Rathe der Fürsten, der mit dem feurigen Schwung seiner 8 ie “ b8S. J“ Heersäulen von den Gren⸗ 1 Sibirieus bis zur Seine trieb, zum Kampf den Unter⸗ . der Nationen. 11“ Er sollte den Triumph seiner Sache erleben wer fũ G iumy er — werth, um dafür gelebt zu haben Er hat auch noch die folgende Epoche 8 e durchlebt, in welcher die neugeschichteten Elemente des deutschen Volks in stiller Wandlung sich in⸗ und nebeneinander gestalteten, in mannich⸗ faltigen Verschiebungen und Reibungen ihre neue Verfassung suchten und nicht zu finden wußten. Er ist von uns geschieden, als die Wogen dieses Kampfes höher zu gehen begannen. Aber nur verdeckt, nicht erschüttert, seines die Charakterbildung 5 8 88 5 eg Gedanken, Staat und Vol efetigt und verbunden hatte, tru⸗ gewaltige Triebkraft in sich, um sich durchzuarbeiten und aus Irren und Wirren heraus das große, herrliche, heißersehnte Ziel der Ein⸗ heit und Größe Deutschlands in Anlehnung an diesen Kern sicher zu erreichen. An Preußen, an dem sein Herz gehangen, hat sich die Le⸗ benshoffnung der Nation endlich erfüllt. . Was sein leibliches Auge nicht mehr erblickt, das beschieden, und damit ist die Aufgabe dieses T 2 Es ist das vicht die Erzählung seines Lebens, 1 WE1“ schon geworden. Nicht ein Denkmal der Erinnerung; denn unvergänglich “ in Der 8 8 glicher als Erz trägt das verjüngte Deutschland den Stempel seines Geistes. Nicht ein Denkmal des Ruhms; denn der Gedanke des Ruhms ist seiner großen Secle ebenso fremd, wie seinen Denkschriften. Wie bb ISegs Kaiser und König mit seinen Kriegsmarschällen einem Staatsmann, so durfte der Staatsma jedrich Wil⸗ 1 8 f Staatsmann Friedrich Wil Wir haben Ruhm und Macht nicht gesucht, sondern wir e “ strrur Vertheidigung der höchsten Güter, „Erfüllung der gerechtesten Forderungen der Nation. Prei Etzee sti b allein! I icht ein Ruhmesde kmal errichten wir in stolzer Uebe t ein d berhebun sondern ein schlichtes Denkmal des Dankes, welchen jene Inschrift⸗ in seinem Sinne, in schlichtestem Worte ausspricht. 8 Dieser Dank erfolgt spät. Seit Jahren ist der geniale Schöpfer des Kunstwerks geschieden. Seit Jahren hat das Denkmal einen Platz gesucht in dieser Stadt, welche, wie dies Volk, zuerst daran edacht hat, die Arbeit des Staats zu thun und dann erst sich zu üeröee zur Sea vollbrachten Werks. Der greße Todte d uns darum nicht zürnen; er selbst hat nur an die Monumenta “ gedacht, nicht an die seinigen. Wir aber dürfen es frohen Herzens als eine Fü 8 8 4 Fügung der Vor⸗ sehung ehren, wenn heute, nach schweren Tagen, in festlichem Glanze dem Freiherrn vom Stein sein König als Deutscher Kaiser durcch den erlauchten Erben des Deutschen Reichs Gruß und Weihe spricht, und wenn das geeinigte deutsche Volk mit frohem Dank und Festgesang in ehernen Schriftzügen auch das ernste Gelübde daß die ““ erhalten wolle, was die g⸗ er Väter errungen, dur rbeit, Gehorsam für König und Vaterland.“ bor öge das die Bedeutung des Stein⸗Denk nals sein für di Stadt und ür die kommen en 8- füre dee
vor die Errichtung der Landwehr in Königsberg.
stehen Stein, Graf zu Dohna und v. E“ Ne stellt seine Söhne zur Landwehr. An der Rundung rechts: Kaiser Alexander besucht Stein in Breslau. Hinter Stein seht die Familie desselben. Das obere Relief der hinteren Seite zeigt „die Erhebung.“ Borussia führt ihre Kinder in den Kampf Auf dem Fries erblickt man den Einzug der verbündeten Heere in das eroberte Leipzig. Kaiser Alexander, König Friedrich Wilhelm III. und Kaiser Franz übergeben Stein die Verwal⸗ tung des befreiten Deutschlands und der eroberten Länder Hinter Stein stehen Arndt, Eichhorn und Rühle. An der Run⸗ dung rechts: Blücher, Stein und Gneisenau in Leipzig geben sich das Versprechen, zu Napoleons Untergang den Feind bis Paris zu verfolgen. Auf der Seite vom Beschauer links, im oberen Relief kommt der „Sieg“ zur Darstellung. Die vereinigten siegreichen Mächte England, Deutschland und Rußland sind mit Sie erkränzen geschmückt. Der Fries zeigt, wie Stein zu Münster am 26. Oktober 1826 den ersten Westfälischen Landtag eröffnet Neben Stein steht der Ober⸗Präsident v. Vincke. Die vier Eck⸗ figuren bezeichnen die vorzüglichsten Eigenschaften des großen Mannes: die Vaterlandsliebe, die Energie, die Wahrheit und die Frömmigkeit. Die Inschrift des Denkmals lautet: Dem Minister Heinrich Friedrich Karl Freiherrn vom Stein geboren am 26. Oktober 1757, gestorben am 29. Junius 1831 König xisxgg von Preußen und das deutsche Volk am 26. Oktober
75.
In Sachse’'s „internationalem Kunstsalon“ 3 1u“ Oberm „ gemalten ie in Wien mit großem Interesse aufgenommen wurden. Der S lo des Künstlervereins führte gleichzeitig seinen Besuchern ö Reihe vorzüglicher neuer Einsendungen, die durchweg werthvollen Ge⸗ mälde einer mit feinem Geschmack zusammengestellten hiesigen Privat⸗ gallerie und eine stattrliche Kollektion venetianischer Bronzen ven Josef Michieli aus Venedig vor. Wir werden über beide Aus⸗ stellungen noch ausführlicher zu berichten haben. b
Beöslen klebrig erhalten wird. Diese Prozedur könnte am zweck⸗ mäßigsten schon nach der Weinlese vorgenommen werden. Jedenfalls wäre hierdurch die Weiterverbreitung durch das Ei der Geflügelten wesentlich gehindert.“ Gewerbe und Handel.
„Glückauf“ enthält spezielle Angaben über die Förderung, den Absatz u. s. w. von Steinkohlen im Ober⸗Bergamtsbezirk Dort⸗ mund im 2. Quartal 1875. Es betrugen:
Gegen 1874
Ctr. 79,419,842 + 9,226,125 1 80,553,530 9,670,726 Geldwerth 27,231,597 — 13,603,800 Beschäftigte Arbeiter 79,959 — 154 Die Förderung ist um 13,1 % gestiegen und dieses Resultat wurde mit 154 weniger beschäftigten Arbeitern erreicht. Repartirt man die Arbeiterzahl auf die Förderung, so berechnet sich dieselbe pro Arbeiter auf 993 Ctr. in 1875 um 117 Ctr. oder 13,4 % höher. Es ist aber nicht allein mit einer geringeren Arbeiterzahl mehr als im vorigen Jahre geleistet worden, sondern es hat sich jedenfalls auch der Ar⸗ beitslohn erheblich niedriger gestellt. Der Absatz ist um 13,8 % ge⸗ stiegen, der Geldwerth um 33,3 % gefallen; derselbe berechnet sich pro ¹“ Absatz auf 0,338 ℳ, um 0,228 ℳ oder 41 % niedriger als in 1874.
Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Das an der heutigen Börse verbreitet gewesene Gerücht, daß die ungarische Regierung mit der Kreditanstalt eine große Anleibe abgeschlossen habe, ward in der Kreditanstalt nahe steh nden Kreisen als verfrüht bezei⸗hnet, dech seien die bezüglichen Verhandlungen bereits sehr wein vor⸗ geschritten. 8 8
— Zur Kolonisirung von Neu⸗Guinea, desser. Annexion die Australier bis jetzt vergebens angestrebt haben, hat zich in Lon⸗ don nun unter den Auspizien einflußreicher Handelsfinmen und Pri⸗ vatpersonen eine Gesellschaft gebildet, die sich die „iew Guinea Colonisation Association“ nennt, und bereirns über ein gezeich⸗ netes Kapital von 10,000 Pfd. Sterl. und einer kleinen Dampfer verfügt. An Bord dieses Dampfers soll eine aus 200 Freiwilligen bestehende Expedition nach Neu⸗Guinea gesch ickt werden, welche die Insel kolonisiren soll.
— Der Inspektor und Vorstand d,er btheilung für kommerziellen Verkehr der Kaiserlich Königlich pri'eilen irten galizischen Carl⸗Ludwig⸗ bahn in Lemberg, Hr. Adolf Lipp, hat unter ben Titcl: „Der Kohlenhandel nach dem vten“ (bei Lehmann u. Wenkel in
bahn⸗, Post⸗ und Dampfschiffoerbindungen. — Der Inhalt des Kursbuches erstreckt sich, wie bisher, auf die Eisenbahn⸗Fahrpläne nebst den anschließenden Post⸗ und Dampfschiffkursen in Deutschland, Oesterreich⸗Ungarn und den übrigen Ländern Europas, auf die Rund⸗ reisetouren u. s. w. Dabei enthält das Kursbuch vier Uebersichts⸗ karten der Eisenbahnen Deutschlands und Oesterreich⸗Ungarns, 19 Kartenskizzen fremder Länder und Skizzen über die Lage und gegen⸗ seitige Entfernung der Bahnhöhe in größeren Orten.
funden hatten. Nachdem der Vorsitzende des Comités, Graf H. Moltke, vor Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem “ Erlaubniß zum Beginn der Feier erbeten hatte, ertönte unter Begleitung der Musik⸗Corps der Gesang des Domchors: „Lobe den Herrn den mächtigen König der Ehren.“ Hierauf ließen Sich Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz von dem Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Pertz das Verzeichniß derjenigen Schriftstücke und Druckwerke, welche in den Grundstein eingelegt worden waren, überreichen und schritt alsdann, nebst Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und den übrigen Höchsten und Hohen Herrschaften, nach der Grube und weihte daselbst durch die üblichen drei Hammerschläge den Grundstein ein. Hierauf bestieg der Hof⸗ und Domprediger Dr. Kögel ein zur Seite der Statue befindliches Podium und sprach mit lauter weithin vernehmlicher Stimme den Weihespruch: „Ihm, dem Allgütigen Gott und Vater, dem Herr⸗ scher Himmels und der Erde, sei Preis und Dank der je und je in unserm geliebten Vaterlande uns Helden und Richter gegeben hat, Dank dem Gotte der die Charaktere der Menschen stärkt und in den Tagen der Drangsal uns Männer gesandt hat, die fest wie Stein und E sen 8 gestanden haben gegen die Gefahr! Dank ihm, der uns in dem Freiherrn vom Stein in harten Zeiten hat einen Mann geschickt der sich des Evangeliums in Christo nicht geschämt hat der kindlich im Glauben, ritterlich im Thun, demüthig vor Gott hochherzig vor den Menschen, in glühender Vaterlandsliebe aus⸗ geharrt hat, als eines schwergepruͤften Königspaares treuester Rathgeber und Freund, ungebrochen durch des Feindes Macht, des gebeugten Vaterlandes unge⸗ beugter Sohn! Dem Staats⸗Minister vom Stein bringt ieses Denkmal in dankbarer Erinnerung das deutsche Volk dar, und darum wird er fortan in unserer Mitte sein ein Zeuge von Erz für die Unverletzlichkeit der sittlichen Grundlagen eines Staates, ragen wird er als ein treuer Eckhardt, als ein steter unablässiger Erinnerer, daß wir erwerben sollen, was wir von unsern Vätern ererbt haben. Das Bild, dessen Hülle jetzt allen wird, sei gekränzt mit dem dreifachen Wahlspruch: Das Gedächtniß in bleibend ein Segen; Aufrichtigen läßt es Gott gelingen; Ein) feste Burg ist unser Gott. Amen.“ Demnächst schritt der Vorsitzende des Denkmalscsmités, General⸗ eldmarschall Graf von Moltke auf Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen zu und erbat sich die Erlaubniß, die Hülle des Denkmals sinken lassen zu dürfen, und als diese ertheilt war, brachte er, ⸗mitten auf dem Festplatz stehend, ein lautes, dreifaches Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus, in welches alle Anwesenden begeistert einstimmten. Noch während die Rufe ertönten, fiel die Leinwandhülle rauschend herab und zugleich intonirten Musikchöre und Domchor die Nationalhymne in ng. die Anwesenden einstimmten. ierauf betrat das Comité⸗ und Vorstandsmitglied, Reichs⸗ und Landtags⸗Ahgeordneter Professor Berse dem kxen⸗ L-ereg platz zur linken Seite des Denkmals und! de: I
Allgemeine Deutsche Pensionsanstalt für Lehrerinnen und Erzieherinnen.
Das Statut der unter dem Protektorate Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin von Deutschland und Preußen begründeten Aklgemeinen Deutschen Pensionsanstalt für Leh⸗ rerinnen und Erzieherinnen, welche in Berlin ihren Sitz hat, ist durch Allerhöchsten Erlaß vom 15. Oktober d. J. landesherrlich bestätigt worden, und es hat demzufolge mit diesem Tage nach §. 26 des Statuts die Wirksamkeit der Anstalt begonnen.
Das unter dem Vorsitze der Frau Staats⸗Minister Falk hierselbst fungirende Kuratorium der Anstalt bringt die Eröffnung derselben hiermit zur Kenntniß der Betheiligten mit dem Bemerken, daß nach §. 2 des Statuts in die Anstalt aufgenommen werden
önnen: a. alle von einer deutschen Behörde geprüften Lehrerinnen, welche ihren Beruf an einer öffentlichen, an einer Privatschule oder in Fa⸗ milien ausüben oder auch Unterrichtsanstalten leiten, ohne Rücksicht auf den Oct ihrer Wirksamkeit;
b. alle staatlich zugelassenen Lehrerinnen, welche in Deutschland ihren Beruf an einer öffentlichen, an einer Privatschule oder in Fa⸗ milien ausüben oder auch Unterrichtsanstalten leiten;
c. sonstige Lehrerinnen, welche nach erlangter ausreichender wissen⸗ schaftlicher oder technischer Ausbildung die Lehrthätigkeit zu ihrem⸗ Lebensberufe machen, und zwar zu a, b. und c. ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses, und ohne Unterschied, ob sie verheirathet sind oder nicht, — und daß nach §. 3 des Statuts im ersten Jahre des Bestehens der Anstalt der Beitritt jeder Lehrerin der vorbezeichneten Kategorien offensteht, die das 55. Lebensfahr noch nicht zurückgelegt hat, nach Ablauf des ersten Jahres des Bestandes der Anstalt nur noch solchen Lehrerinnen gestattet in, welche das 50. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. 8
Die fortlaufenden Beiträge der Anstaltsmitglieder hängen von dem Beitrittsalter ab und steigen mit letzterem. Es empfiehlt sich deshalb die möglichst baldige Anmeldung zum Bei⸗ tritt. Die bezüglichen Anträge, in welchen der Wohnort (bez. mit Straße und Nummer und nächster Poststation) genau anzugeben ist, sind portofrei an das unterzeichnete Kuratorium zu Hän⸗ den des mit der Annahme beauftragten Ministerial⸗Direktors Greiff hierselbst, Unter den Linden 4, zu richten. Denjenigen, welche die Aufnahme beantragen, werden Druck⸗ exemplare der Statuten und gedruckte Formulare für die Angaben in Betreff der zu versichernden Penstonen unter Kreuzhand portofrei zu⸗
esandt werden — in der Erwartung, daß sie behufs Ergänzung ihrer nmeldung zum Beitritt baldigst ohne weitere Aufforderung die im §. 4 des Statuts bezeichneten Schriftstücke und das den §§. 5 und 6 a. a. O. entsprechend ausgefüllte und unterscheiftlich vollzogene Formular an die bezeichnete Adresse portofrei einsenden werden.
Die Anstalt hat die statutmäßige wesentliche Bestimmung, aus dem zu bildenden Hülfsfonds den bedürftigen Anstaltsmitgliedern theils und zwar den im ersten Jahre beitretenden älteren Mitglie⸗ dern fortgesetzte Beihülfen zur Zahlung der Pensionsbeiträge, theils einmalige Beihülfen in außerordentlichen Nothfällen zu ge⸗ währen. Diese Bestimmung kann der ülfsfonds aber nur erfüllen, wenn ihm durch die thatkräftige Mitwirkung aller Freunde der Anstalt reichliche und anhaltende Einnahmen
ufließen. Das Kuratorium richtet deshalb an alle Diejenigen, welche 8. und Sinn für die um die Bildung der deutschen Jugend ver⸗ dienten Mitglieder unserer Anstalt haben, die vertrauensvolle Bitte, zu dem Hülfsfonds durch Schenkungen und laufende Zuwendungen gütigst bald und fortdauernd beizusteuern und die Beiträge an die obengenannte Adresse einzu senden. Die in den einzelnen Pro⸗ vinzen, bez. Staaten zu bildenden Verwaltungsausschüsse werden auch
8
Förderung
Landtags⸗Angelegenheiten. 5* Im 6. Posener Wahlbezirk (Fraustadt⸗Kröhen) sind bei der Ersaßwahl zum Abgeordnetenhause 1) Pfarrer Dr. Respondek mit 251 gegen 249 Stimmen, welche der Kreisgerichts⸗Direktor Günther erhalten hat, 2) Rittergutsbesitzer von Potworowski mit 251 gegen 249 Stimmen, welche Rittergutsbesitzer von Langendorf erhalten hat, und 3) Müller Wojczewski mit 252 gegen 247 Stimmen, welche Rittergutsbesitzer von Lucke erhalten hat, wiedergewählt worden. Im Regierungsbezirk Sigmaringen sind Gerichts⸗Direktor Evelt und Gerichts⸗Rath Krämer mit je 115 Stimmen gegen die früheren Abgeordneten von Kleinsorgen und Schmid mit je 113 Stimmen zu Mitzgliedern des Hauses der Abgeordneten gewählt
worden.
stand das Funda⸗ des Volks durch durch welche Er
8 M
ment Werks:
ist uns zu sehen ages gegebey. denn sie ist ein
Statistische Nachrichten. Nr. 40 der Statistischen Correspondenz (herausgegeben von Dr. E. Engel in Berlin) hat folgenden Inhalt: Die neuen Arbeitergesetze in Großbritannien. — Das italienische Hülfskassen⸗ wesen im Jahre 1873. — Chinas auswärtiger Handel im Jahre 1874. — Die Gewerbe⸗Abtheilung des Magistrats hat, der „Nat. Z.“ zufolge, eine Zusammenstellung machen lassen, aus der sich ergiebt, daß Ende 1874 72 Gesellen⸗Kassen mit 55,303 Mitgliedern und 100,622 Thlr. Vermögen vorhanden gewesen sind, welche 196,600 Thlr. (darunter nur 2138 von den Arbeitgebern) eingenommen und an Unterstützungen 139,038 Thlr. an Kranke, 13,078 Thlr. an Hinter⸗ bliebene verstorbener Mitglieder und 2924 Thlr. an invalide Arbeiter verausgabt haben. Außerdem gab es Ende 1874 8 Arbeiter⸗Kassen mit 77,014 Mitgliedern, 253,000 Thlr. Einnahmen und 108,167 Thlr. Vermögen, von denen die Maschinenbauarbeiter⸗Kasse allein schon 59,850 Mitglieder mit 75,500 Thlr. Vermögen und 175,000 Thlr. Einnahme pro 1875 besitzt. Für Mitglieder von Innungen, also für Meister, bestanden Ende 1874 64 Kassen mit 25,921 Mitgliedern, 32,200 Thblr. jährlichen Beiträgen, 38,000 Thlr. Unterstützungen und 402,300 Thlr. Vermögen. Die reichste aller Innungen ist die Tuch⸗ macher⸗Innung mit 6 Kassen, welche ein Vermögen von 134,000 Thlr. besitzt. — Am 1. Oktober d. J. betrug die Schüleranzahl in den öffentlichen gelehrten Schulen Dänemarks im Ganzen 1110 (gegen 1136 am 1. Oktober v. J.), und vertheilt sich dieselbe auf die einzelnen Schulen wie folgt: Metropolitanschule in Kopen⸗ hagen 154 (davon waren Benefizianten 7), Gymnasium in Frederiks⸗ borg 44 (7), Roskilde 125 (21), Rönne auf Bornholm 61 (19), Odense auf Füsges 123 (20), Nykjöbing 51 (8), Ripen 48 (8), Aal⸗ vorg 98 (16), Aarhus 90 (15), Wiborg 56 (9), Randers 71 (11), Horsens 66 (11), Sorö 123. “
Kunst, Wissenschaft und Literatuer.
Zur Richtigstelli bez. Ergänzung der der „Neuen Freien resse“ entlehnten Mtheilungen aus einem Brief des Lieutenants Lux von der deutschen afrikanischen Expedition geht der „Nat. Ztg.“ aus dem Vorstande der deutschen afrikanischen Gesellschaft
sind augenblicklich Nordpolbilder ausgestellt,
Die Monats⸗Versammlung des Berliner Hausf . vereins findet am Mittwoch, 27., Nachmittags . Päamn⸗ 8Se liner Rathhause statt. Anf der Tagesordnung stehen außer Vor⸗ standsmittheilungen und Kommissionsberichten ein Vortrag der Vor⸗ sitzenden Frau Lina Morgenstern über die Stellung der Hausfrauen⸗ vereine zur Frauenfrage und ein Antrag derselben, die Petition wegen ö.588 der Gesinde⸗Ordnung noch einmal dem Reichstage einzu⸗
O Wien, Opernring 17), ein Werk „perausgegeben, das in kaufmännischen Kreisen, welche in Beziehunoen zu den östlichen Provinzen Oester⸗ reichs, Galizien und der Bukowinga, zu Süd⸗Rußland und den Donau⸗Fürstenthümern snehen, alle Beachtung verdient. Das Buch ist zwar hauptsächlich zu Gunsten der oberschlesischen Kohleninduftrie geschrieben und trägt derselben durch den vermehrten Absatz dieses Produktes nach den ngegebenen Distrikten, besonders nach der Bukowina und Rumänien shon jetzt erfolgreichen Nutzen; es ist aber auch füͤr Kaufleute ander e Branchen sehr werthvoll, da es die Haupterzeugnisse, sowie den Ex⸗ und Import der einzelnen Städte anführt und dabei die Adressen sämatlicher Behörden, Kaufleute und Gewerbetreibenden enthält. Bei diesen Adressen ist der Konsum an Brennmaterialien des letztver⸗ flossenen Jahres speziell angegeben. Das Material ist mit einem großen Nufwande von Fleiß und Mühe zusammengetragen und ge⸗ ordnet. Auf Grund persönlicher Erfahrungen bespricht der Verfasser in seinem Werke ausführlich die Verhältnisse der Absatzorte und die Aussichten, welche das Kohlengeschäft dorthin in Zukunft hat. Er verhehlt aber auch die Schwierigkeiten nicht, welche dem Export durch die Tarif⸗ und Transportverhältnisse noch störend im Wege stehen und könnten die Eisenbahnverwaltungen manchen praktischen Vor⸗ schlag, den ihnen der Verfasser giebt, in ihrem Interesse benutzen und 1 .“ Publikum gleichzeitig den Verkehr wesentlich erleichtern.
den de Neetläbrbe Beneral⸗Bersammlun innützigen Baugesellschaft und der Aktien⸗Bau⸗ gesellschaft Alexandra⸗Stiftung findet 82 Srritan; g. ktober d. J. 9 Nachmittags 5 ½ bzw 6 Uhr, im Lokale des Archi⸗ tektenvereins, Wilhelmstraße Nr. 118, statt.
g der Berliner
Redacteurt F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Drua W. Elzuer.
Berlin:
Vier Beilagen 8 (einschlieglich Börsen⸗Beilage).
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