1875 / 275 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Nov 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Zahl der in den Anstalten verpflegten Kranken betrug in den Jahren 1868 1872: 30,215 18 en gn hier⸗ von auf die Zuchthäuser 12,478 (41,3 pCt.), auf die Gefangen⸗ anstalten 13,108 (43,4 pCt.) und auf die Polizeianstalten 4629 (15,3 pCt.). In den Zuchthäusern ergeben sich demnach weniger, in den Polizeianstalten mehr Kranke, als die relativen Zahlen der bezüglichen Durchschnittsbevölkerung nachweisen, während in den Gefangenanstalten die Prozente der Erkrankten denen der durchschnittlichen Bevölkerung ziemlich gleich waren. Die Ge⸗ sammtzahl der Kranken ist von 1868 (6289) bis 1872 (5023) um 20 pCt. gefallen, somit in geringerem Grade als die Be⸗ völkerung, welche sich von 15,173 in 1868 auf 10,743 in 1872 mithin um 29 pCt. verringert hat. Die durchschnittliche Verpfle⸗ gungsdauer für einen Kranken berechnet sich auf 18,2 Tage die höchste mit 28,3 Tagen trifft auf die kranken Zuchthaussträf⸗ linge, hierauf folgen die Kranken der Gefangenanstalten mit 12,1 Tagen, endlich die Kranken in den Polizeianstalten mit 8,2 Tagen. Die Intensität der Erkrankungen ist also bei den Zucht⸗ haussträflingen, wie sich wohl aus deren langen Strafzeit schließen läßt, am größten. Bezüglich des Geschlechts ergiebt sch ““ Differenz von 7 Tagen zwischen der durch⸗ V. 8. 5 rankheitsdauer der Männer (19,9 Tage) und Weiber

Die Zahl der in den bayerischen Gefängnissen Gestorbenen betrug 1868 —: 195 (2,79 pCt. der Purchichnhag beltecfigr 1869: 277 68,94 pCt.), 1870: 317 (4,75 pCt.), 1871: 311 (5,11 pCt.) 1872: 240 (4,42 pCt.), im Ganzen 1868/72: 1340 oder 4,16 pCt. der durchschnittlichen Bevölkerung, während sie sich in der Periode 1864/68 nur auf 860 oder 2,89 pCt. bezif⸗ fert. Sie hat also nicht unerheblich zugenommen und ist eine Sterblichkeit von mehr als 4 pCt. bei einer Bevölkerung, die durchschnittlich im Alter von 30 Jahren steht, eine sehr beträcht⸗ liche, 8 die Sterblichkeit der freien Bevölkerung desselben Alters kaum 2 pCt. beträgt. Von der Gesammtzahl der in den Jahren 1868/72 Gestorbenen treffen auf: Zuchthäuser 702 (4,76 pCt.) Gefangenanstalten 477 (3,44 pCt.), Polizeianstalten 161 (4 46 pCt.). Bemerkenswerth ist, daß ungeachtet der längeren Ver⸗ pflegungsdauer der männlichen Kranken bei diesen die Sterblich⸗ keit geringer, als bei den Weibern ist; die Zahl der gestorbenen männlichen Gefangenen war 1122 (4,07 pCt. der Durchschnitts⸗

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Unter den Krankheiten der Gefangenen stehen die Verdauungsorgane mit 9486 oder 31,4 8698 sie d den sich in den Zuchthäusern auf 4482 (35,9 pCt.) und fallen in den Polizeianstalten auf 1294 (27,9 pCt.). Es folgen dann die Krankheiten der Athmungsorgane mit 6962 oder 23,0 pCt., die ebenfalls in den Zuchthäusern (3214 oder 25,8 pCt.) häufiger als in den Gefangen⸗ und Polizeianstalten sind. In dritter Reihe stehen die chirurgischen Krankheiten mit 3506 oder 11,6 pCt. die in den Gefangenanstalten (12,4 pCt.) etwas häufiger als bei den anderen Kategorien sind. Ihnen folgen die Hautkrankheiten mit 3391 oder 11,2 pCt., die in den Gefangen⸗ und Polizei⸗ anstalten (16,3 bez. 13,1 pCt.) weit häufiger vorkommen als in den Zuchthäusern (5,2 pCt.). In viel geringerer Zahl sind vertreten: epi⸗ und endemische Krankheiten (1212 oder 4,0 pCt.) syphilitische (683 oder 2,3 pCt.), Krankheiten der Greise (208 oder 0,7 pCt.), der Blutmischung (1102 oder 3,6 pCt.), des Nerven⸗ systems (1108 oder 3,7 pCt.), des Gefäßsystems (492 oder 1,6 Ct.) der Harnorgane (254 oder 0,8 pCt.), der Geschlechtsorgane (316 oder 1,1 pCt.), der Sinnesorgane (1150 oder 3,8 pCt.) und verschiedene Zustände (345 oder 1,2 pCt.). Bezüglich des Ge⸗ schlechts ergiebt sich, daß die Krankheiten der Verdauungsorgane relativ häufiger bei Weibern (35,9 pCt.) vorkommen als bei Männern (30,0 pCt.), während bei den Krankheiten der Athmungs⸗ organe es sich umgekehrt verhält (25,9 pCt. Männer, 14,0 pCt. Weiber). Auf Seite des männlichen Geschlechts ist ferner die größere der chirurgischen, der epi⸗ und endemischen Krankheiten, ann der Krankheiten der Blutmischung und der Sinnesorgane, wogegen bei den Weibern die syphilitischen Krank⸗ heitsformen, dann die Krankheiten des Nervensystems und der Geschlechtsorgane im relativen Uebergewichte sind.

Was die Sterblichkeit der an den ein its⸗ familien Erkrankten betrifft, so weisen 88 I“ die ungünstigste Sterblichkeitsziffer (47 oder 22,6 pCt der betr. Krankheitsfamilie) nach. Die demmächst höchste Mortalität kommt auf die Krankheiten des Gefäß⸗ systems (79 oder 16,1 pCt.) und der Harnorgane (33 oder 13 gg Hieran reiht sich die Sterblichkeit an den Krank⸗

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Schuhmacher 138,5, Schneider 138,6 b 1 Volarbeser 182 97 Stite 668. 0 Bcbrffarbeitet 1425,

Robert von Mohl.*)

In der Nacht vom 4. auf den 5. November starb zu Berli 1 8 8 n, wo er sich seit wenigen Tagen als Mitglied des Reichstags be⸗ fand, plötzlich, ohne vorausgehendes Unwohlsein, der Altmeister Dr. Robert v. Mohl, Groß⸗ glich badischer Wirkliche Geheime N9 d hergehnangescnner che Geheime Rath und Präsident der einahe dreißig Jahre sind verflossen, seit Mohl aus seinem Geburtslande Württemberg nach Baden einwanderte, in hervorragender Stellung 16 Jahre lang als akademischer Lehrer,

dann im unmittelbaren Staatsdienst, mit atsdienst, mit höchster Auszeichnung

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In Stuttgart am 17. August 1799 geboren, stammte Mohl

aus einem angesehenen schwäbischen Geschlechte, aus dem württembergischen Lande dasene g⸗ sünachte. vorgegangen war. Die Generation der Familie, welcher er an⸗ gehörte, zeichnete sich durch ganz hervorragende Begabung aus. Wie Robert einer der ausgezeichnetsten Gelehrten auf dem Ge⸗ biete des Staatsrechts war, so leisteten seine Brüder in andern wissenschaftlichen Disziplinen Bedeutendes: Julius als Orientalist Hugo als Botaniker, Moritz als Nationalökonom. 8 Robert Mohl machte seine Studien zu Heidelberg, Göttin⸗ 2n und Tübingen, und trat in seinen wissenschaftlichen Arbeiten 8 sbald in die Fußtapfen seiner Vorfahren von mütterlicher eite, der berühmten Staatsrechtslehrer Johann Jakob und Friedrich Karl v. Moser**). Zwei größere Arbeiten: „Die Rechtspflege des Deutschen Bundes“ und „Das Bundesstaats⸗ recht der Vereinigten Staaten von Nordamerika“, die verdientes

*) Aus der Karlsruher Zeitung. **) Friedrich Karl v. Moser we zater sei 8 hann Iaees denhn Geußrate 85 8 der Vater seiner Mutter, Jo

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Aufsehen machten, ließ er, erst im Beginn der zwanziger Jahre stehend, erscheinen, nachdem er sich durch eine Strelschrift gegen 8 sophistis ches Rechtsgutachten K. S. Zachariäs (über die Ansprüche des Obersten d'Este auf die Erbfolge in Hannover) die literarischen Sporen 8 verdient hatte. Und bald darauf, nachdem er kurze Zeit bei der Bun⸗ destags⸗Gesandtschaft seines Heimathlandes als Attaché thätig gewesen war, finden wir ihn, den Lehrstuhl besteigend, seit 1824 als außerordentlichen, seit 1827 als ordentlichen Professor der Staatswissenschaften in Tübingen. In dieser Stellung, neben der er seit 1836 auch noch als Ober⸗Bibliothekar die bedeutende Bibliothek der Universität verwaltete, schuf er in dem zuerst 1820 erschienenen „Staatsrecht des Königreichs Württemberg“ ein nach Form und Inhalt gleich meisterhaftes Musterwerk über deut⸗ sches Partikular⸗ Staatsrecht, während er in einem anderen Buche: Die Polizeiwissenschaft nach den Grundsätzen des Rechtsstaates“ (1832 34) ein Gebiet der öffentlichen Ver⸗ waltung, das man bisher gewohnt gewesen war, gewissermaßen . der Willkür jeweiliger Regierungsmaximen verfallen zu be⸗ trachten, der wissenschaftlichen Behandlung vindizirte. Wie er sich durch diese ausgezeichnete Arbeit nicht nur als Gelehrter be⸗ währt, sondern auch den praktischen Blick des Staatsmannes I“ verrathen hatte, so griff er in unmittelbare Aufgaben des politischen Lebens mit seinem scharfen Urtheil ein in seiner Untersuchung über die „Minister⸗Verantwortlichkeit“ (1837). Da war es denn natürlich, daß er dem parlamentarischen b Wirken seines Heimathlandes nicht auf die Peber fern bilihen konnte. 1845 trat er in dem Wahlbezirk Bahlingen als Kan⸗ didat für den auf. In dem Programm, welches er, 8 als ein Mann, der sich nicht scheute, offen und Lahrhaftig seine politischen Gesinnungen zu bekennen, seinen Wählern vorlegte, kritifirte er scharf das System der Regierung, besonders des lei⸗ tenden Ministers Schlaier. So groß aber der Beifall war, wel⸗ chen seine muecege Kritik im Lande fand, so entschieden trat alsbald das Mißfallen der Regierung über dieses männliche Auf⸗ treten des Tübinger Professors zu Tage. Von einer Befugniß See im das Gesetz an die Hand gab, inisterium seiner Professur⸗ i 2 gierungs⸗Rath nach Ulm zu höeras. 11.X“ Mohl war indeß keineswegs gemeint, diese Maßregelung über si ergehen zu lassen; er nahm seinen vdvichen gg sch zunächst ausschließlich der parlamentarischen und literarischen Thätigkeit. Doch nic. gee. nS der akademischen Wirk⸗ on erief ihn, auf Veranl des Staatsraths Nebenius, die dbeef ha badische Mung

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Er trat sein neues Lehramt in bewegter Zeit an. Bald drangen die Forderungen, die das wieder Avachte Nationalgefühl in erster Linie an die Männer stellte, welche sich die Wissenschaft vom Staate zur Lebensaufgabe gesetzt hatten, mit gebieterischem Rufe auch in Mohls Hörsaal und Studirzimmer, und als

1848 das Vorparlament zusammentrat, war Mohl unter

Denen, die das Vertrauen des deutschen Volkes zur Be⸗ rathung seiner wichtigsten Angelegenheiten berufen hatte. Der

feine Takt, der scharf ausgebildete Sinn für streng gesetzliche

Formen, der ihm vor Vielen eigen war, wies ihm alsbald in der zunächst über ie Behandlung ihrer Aufgaben vielfach unklaren Versammlung eine wichtige und bedeutende Stellung an. Für das sorgfältig abwägende und nach festen Normen verlangende Wesen Mohls ist es charakteristisch, daß er in der phrasenreichen Zeit, in den Tagen der Programme, Resolutionen und Prokla⸗ mationen daran ging, „Vorschläge zu einer Geschäftsordnung des verfassunggebenden Reichstages“ auszuarbeiten.

Im Parlamente selbst vertrat er den württembergischen Wahlkreis Mergentheim⸗Gerabronn, nahm seinen Platz im 88 Zentrum und that sich bald im Verfassungsausschuß durch seine eminente Arbeitskraft hervor, die er auch in der Vorkommission für Berathung der „Grundrechte“ vollauf bewährte.

„Am 25. September 1848 wurde er von dem Er Reichsverweser in das Reichs⸗Ministerium berufen und 1eon Portefeuille der Justiz übertragen. Was in den kurzen Mo⸗ naten, in denen dem Reichs⸗Ministerium zu wirken vergönnt war, auf dem Gebiete der Gesetzgebung vollbracht wurde, ist unter seiner Mitwirkung geschehen, ist theilweise ganz speziell sein Werk. Die allgemeine deutsche Wechselordnung, die Nieder⸗ 8 einer Kommission für Ausarbeitung eines deutschen Han⸗ delsgesetzbuches mögen hier genannt sein. Auch die Reichsver⸗ fassung ist von Mohl unterzeichnet.

Sein Wirken fand sein natürliches Ende, als n der Weigerung König Friedrich Wilhelms IV., die

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anzunehmen die Unmöglichkeit herausstellte, ohne die Zustim⸗ mung der Bundesregierungen ein lebensfähiges Deutsches Reich zu konstruiren. Am 17. Mai 1849 legte er sein Amt nieder und kehrte wieder zur akademischen Laufbahn zurück. Sein politisches Glaubensbekenntniß hat er noch durch die Unterzeich⸗ nung der sogenannten Gothaer Erklärung abgelegt, wie er denn Folgegeit ein wbs g58 standhafter Vertreter der Richtung war, welche die Einigr unter Preußens Führung erstrebte

„Ganz erstaunlich ist die literarische Thätigkeit, welche Mohl während der Zeit seiner Wirksamkeit in Facigbete Drei große Werke sind in jenen Jahren entstanden, von denen jedes einzelne genügt hätte, seinem Verfasser den reichsten und dauerndsten Ruhmeslorveer um das Haupt zu winden: „Ge⸗ schichte und Literatur der Staatswissenschaften“; „Encyklopädie der Staatswissenschaften“; „Staatsrecht, Völkerrecht und Po⸗ litik. een das erste Werk seine Hauptbedeutung in seinen literarhistorischen Nachweisungen hat, welche von einer reichen Bücherkenntniß und einer so vielseitigen Belesenheit zeugen, wie sie (nach Bluntschli's Urtheil) „wohl noch nie dage⸗ wesen“, bringen die beiden anderen die selbständige Meinung des Verfassers über die wichtigsten Fragen auf dem Gebiete der eigentlichen Staatswissenschaften zum Ausdrucke. Mohl ent⸗ wickelt dabei weniger eine schöpferische als eine kritische Thätigkeit und wirkt nicht sowohl durch philosophische Spekulation, als vielmehr durch nüchterne, klare und prä⸗ zise Auffassung und Erläuterung der realen Verhältnisse. Aus dem System der Enchklopädie mag als eine Besonderheit der Anschauung Mohls hervorgehoben werden, daß er den Begriff der Gesellschaft vom Staate trennt und ein „BGesellschaftsrecht“ zwischen Staats⸗ und Privatrecht als ein drittes Glied in die Mitte schieben will, sowie ferner, daß er zwischen Steaatsrecht und Staatskunst der Staats⸗Sittenlehre einen Platz anweist, das Sittliche zwischen Gerechtigkeit und Klugheit, das Gute zwischen Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit stellt.

Die Vorzüge seiner wissenschaftlichen Behandlung der au den Staat bezüglichen Stoffe 2* lettend der 8 enannten Werke, welches eigentlich eine Sammlung von Monographien ist, noch stärker hervor. Kaum eine der brennenden Fragen, welche die Gegenwart bewegen, ent⸗ behrt in diesem ausgezeichneten Werke ihre eben so gründliche, als geistvolle Behandlung: die repräsentative Monarchie und De⸗ mokratie, die deutschen Fürsten und Stände und die deutschen Par⸗ teien, das Verhältniß des Staats zur Kirche, die Abfassung der Gesetze, die Arbeiterfrage u. a. werden in den beiden Bänden nach allen Richtungen erörtert und beleuchtet. Der gedanken⸗ reiche Inhalt und die vollendete äußere Form sichern seinen Werken nicht nur die weiteste Verbreitung, sondern auch eine tiefgehende und nachhaltige Wirkung. (Vergl. Bluntschli, Ge⸗ schichie des Allgemeinen Staatsrechts S. 614 ff.)

Während des Heidelberger Aufenthaltes begann neben der bedeutenden Wirksamkeit, 11en er eennd nhahe Lehrer übte, aber auch wieder in das Gebiet der praktischen Po⸗ litik seiner neuen Heimath einzugreifen. Von 1857 an gehörte er, als Vertreter der Universität Heidelberg, der Ersten Kammer des badischen Landtages an und erstattete u. A., nachdem, nicht ohne seine Mitwirkung, das Kon⸗ kordat gefallen war, in diesem hohen Hause den Be⸗ richt über den von dem Ministerium Stabel⸗Lamey vor⸗ gelegten Gesetzentwurf, der das Verhältniß der Kirchen im Staate zu regeln bestimmt war, eine Arbeit von ganz her⸗ vorragender und auch allgemein anerkannter Bedeutung. Vom Jahre 1863 bis zum Jahre 1872 war Mohl sodann Mitglied der Ersten Kammer in Folge der Berufung durch das Aller⸗ höchste Vertrauen Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs; seit 1869 bekleidete er in derselben das Amt des II. Präsidenten Wenn ihm auch diese Stellung veranlaßte, nur selten in die Debatte einzugreifen, so ist seine Thätigkeit im badischen Land⸗ tage dennoch eine sehr bedeutsame gewesen. An Kommissions⸗ arbeiten hat er stets eifrigen und einflußreichen Antheil genom⸗ men und in besonders wichtigen Fragen, so z. B. bei der Ver⸗ handlung über das Stiftungsgesetz, hat er auch wohl den Präst⸗ dentenstuhl verlassen und das volle Gewicht seiner Autorität in die zwischen zweierlei Anschauungen schwankenden Wagschalen ge⸗ worfen.

Nicht lange nachdem Se. Königliche Hoheit der Großherzo das liberale Ministerium von eee ics 8 2 Se9. wurde, auf besonderen Wunsch des Minister⸗Präsidenten, Frhrn. v. Roggenbach, Robert v. Mohl von seiner Lehrkanzel weg in die diplomatische Laufbahn herübergezogen und 1861 zum badischen Bundestags⸗Gesandten ernannt. In der Eschenheimer⸗