der Abschied bewilligt. Dürre, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, mit der Landw. Armee Uniform, Hennecke, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 16, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee Uniform, Kubfuß, Sec. Lt. von der Inf.
des 2. Bats. Landw. Regt. Nr. 16, v. Oven, Sec. Lt. von der Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 17, als Pr. Lt, Hammerschmidt, Voormann I. Sec. Lts. von der Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 56, als Pr. Lts. Klein, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 57, der Abschied bewilligt. Bender, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. Landw. Regiments Nr. 29, Kochs,
rem. Lieutenant von der Infant. des Res. Landwehr⸗Bats. Nr. 40,
stler, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 65, diesem mit der Landw. Armee Uniform, Pilgram, Sec. Lt. von der Kav. desselben Bats., 1 m 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 70, mit der Unif. des Landw. keagt Nr. 5, der Abschied bewilligt. Lambrecht, Pr. Lt. von der Inf. des Reserve⸗Landw. Bats. Nr. 73, als Hauptm. mit seiner bis⸗ herigen Uniform der Abschied bewilligt. Rau, Sec. Lt. von der Res. des Drag Regts. Nr. 22, Jungés, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts Nr. 5, der Abschied bewilligt. Broglie, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 113, der Abschied bewilligt. Casvers, Pr. Lt. von der Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 131, der Abschied bewilligt. Hering, Sec. Lt. v. d. Landw. des Eisenb. Bats., als Pr. Li., Fischer, Sec. Lt. vom Train des 1. Bats. Landw.
Regts. Nr. 71, der Abschied bewilligt. — Berlin, 16. November.
Frhr. v. Rotenhan, Rittm. a. D., zuletzt Pr. Lt. von der Res. des 2. Garde⸗Drag. Regts., die Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform ertheilt. — Berlin, 18. November. Keferstein, Sec. Lt. a. D., zuletzt bei der Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 35, die Anstellungsberechtigung für den Civildienst verliehen. 8 Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 5. November. Rambeau, Res. Magazin⸗Rendant in Hofgeismar, als Proviantmeister ad int. nach Neu⸗Breisach, Greßler, Meyer, Proviantamts⸗Controleure in Neisse resp. Diedenhofen, als Res. Magazin⸗Rendanten nach Hofgeismar resp. Perleberg, Gerlach, Schreier, Propiantamts: Controleure in Colberg resp. Glogau, nach Glogau resp. Neisse, Bormann, Devpot⸗Magazinverwalter in Muͤhlhausen i. Th., vnter Beförderung zum Proviantamts⸗Controleur nach Diedenhofen, Tiedke, Depot⸗Magazinverwalter in Perleberg, nach Mühlhausen i. Th. ver⸗ setzt. Gensert, Roßarzt vom Kür. Regt. Nr. 5, zum Ober⸗Roßarzt beim Hus. Regt. Nr. 12 ernannt. — Den 10. November. Liedtcke, Zahlm. Aspirant, zum Zahlm. beim Jäger⸗Bat. Nr. 1 ernannt. — Den 11. November. Buchwald, Zahlm. vom Füs. Bat. Gren. Regts. Nr. 11, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 51, Ockel, Zahlm. vom Füs. Bat. Inf. Regts. Nr. 63, auf seinen Antrag zum Füs. Bat. Gren. Regts. Nr. 11. versetzt. Stauch, Zahlm. Aspirant, zum Zahlm. beim Füs. Bat. Jaf. Regts. Nr. 63 ernankt. — Den 14. November. Stenzel, Zahlm. vom Füs. Bat. Inf. Regts. Nr. 59, zum 1. Bat. Gren. Regts. Nr. 6 versetzt. Grosche, Zahlm. Aspirant, zum Zahlm. beim Füs. Bat. Inf. Regts. Nr. 59 ernannt. Nachweisung der beim Sanitäts⸗Corps pro Monat Oktober 1875 eingetretenen Veränderungen. Gestorben. Den 5. Oktober. Dr. Kapp, Assist. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 111.
In der Kaiserlichen Marine.
Offiziere ꝛc. Ernenuungen, Beförderungen und Versetzungen. Berlin, 11. November. Rosentreter, Van⸗ selow, Pr. Lts. vom See⸗Bat, Behufs Uebertritts zur Land⸗Armee, von der Marine ausgeschieden. v. Platen, Pr. Lt., bisher im Inf. Regt. Nr. 66, mit seinem bisherigen Patent im See⸗Bat. angestellt. v. Heyking, Sec. Lt. im See⸗Bat., zum Pr. Lt. befördert. — Berlin, 18. November. Mensing II. Kapitän⸗Lt., zum Korv. Kapitän, Klausa, Tirpitz, Büchsel, Sack, Lts zur See, zu Kapitän⸗ Lts., Jaeschke, Galster II, Schmidt, Unter⸗Lts. zur See, zu Lts. zur See befördert. Böhlau, See⸗Kadett, behufs Uebertritts zur Landarmee, von der Marine ausgeschi eden. Stieber, Unter⸗ 2r. zur See von der 2. Matrosen⸗Div., unter Rangirung hinter Unter⸗Lt. zur See Frhr. v. Lyncker, ein vom 16. Dezember 1871 0. 2. datirtes Patent seiner Charge verliehen. Darmer, Fel⸗ berg, v. Rentzell, Lts. zzur See der Seewehr, zu Kapitän⸗Lts. der Seewehr befördert. Hoffmann, Unter⸗Lt. zur See der Seewehr, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 63 der Abschied bewilligt.
ANichtamtliches.
Frrankreich. (Monatsübersicht für Oktober.) Der Präsident der Republik führte am 1. Oktober in einem Ministerrathe den Vorsitz, in welchem die Streitfrage zwischen dem Vize⸗Präsidenten des Kabinets, Buffet, und dem Finanz⸗ Minister Leon Say bezüglich der Aufnahme der von dem Letzteren in Isle⸗Adam gehaltenen Rede in das „Journal offi⸗ ciel“ zu Gunsten des Leon Sau's entschieden und das Einverneh⸗ men zwischen den beiden Ministern wiederhergestellt wurde. Der Finanz⸗Minister, welcher in der erwähnten Rede gesagt hatte, die Majorität der Nationalversammlung vom 24. Mai 1873 sei glücklicher Weise aufgelöst, erklärte in einer zugleich mit dem Wortlaut der Rede in dem amtlichen Blatte vom 2. Oktober veröffentlichten Zuschrift, er habe mit dieser Behauptung nur die Veränderung konstatiren wollen, welche sich in der Scheidung der verschiedenen Fraktionen der Nationalversammlung in Folge des Votums über die konstitutionellen Gesetze habe vollziehen müssen. Dagegen habe er in keiner Weise seine Kollegen, welche der früheren Majorität angehört und welche sich jetzt um die Regierxung geschaart hätten oder noch schaaren würden, verletzen wollen. Die Regierung müsse auf eine große konstitutionelle konser⸗ vative Partei rechnen, um die Verfassung zur Anwendungzubringen. — Um ähnlichen Vorkommnissen auszuweichen, hat der Prä⸗ sident der Republik angeordnet, daß künftig außerhalb der Kam⸗ mer keine ministeriellen Reden gehalten werden sollen, über welche nicht vorher ein völliges Einverständniß erzielt worden sei. Auch die Präfekten wurden aufgefordert, bei den landwirthschaftlichen Versammlungen keine Reden mehr zu hal⸗ ten und, wenn möglich, sogar auf die Betheiligung an denselben zu verzichten. Im Uebrigen wurden auch im Monat Oktober viele außerparlamentarische Reden gehalten. So sprach Jules Simon bei der Krönung der Rosenjungfrau zu Puteaux über die Volksschulen und für obligatorischen, unentgeltlichen Unterricht. Thiers hielt in Arcachon bei Bordeaux eine Rede, in welcher er erklärte, daß er die Re⸗ publik fuͤr fest begründet halte. Auch stehe Frankreich durchaus nicht isolirt unter den Nationen Europas, sondern könne infolge der der Erhaltung des Friedens zugewendeten Absichten der europäischen Kabinete auf diejenigen Sympathien rechnen, die auf der Politik der Nichtintervention beruhen; die Politik der Nichtintervention sei die Politik der Zukunft. Rouher und Roaul Duval sprachen ihrerseits, der eine auf Korsika, der andere in Rouen, im bonapartistischen Sinne. Der Erstere hob mit be⸗ sonderem Nachdruck das Recht der Verfassungsrevision hervor, gedachte in einer Rede zu Bastia rühmend der Handelspolitik des Kaiserreichs und erklärte im Gegensatz zu Thiers, daß er an den Erfolg der Republik nicht glaube. B Der Prinz von Wales kam auf der Reise nach Brindisi
und Indien am 12. in Paris an, stattete dem Präsidenten einen
Besuch ab und fuhr am 13. weiter. Der Prinz Napole traͤf am 7. nach laͤngerer Abwesenheit wieder in Paris ein.
1“ . 1116““] 8 P111141“]
Borchert, Hauptm. von der Inf. des
An Stelle Ali Pascha's wurde Sadyk Pascha zum Bot⸗ schafter der Pforte bei der französischen Regierung ernannt. Am 9. Oktober fand im Elysée die Feierlichkeit der Ueber⸗ gabe des Barets an den Kardinal⸗Erzbischof von Rennes, Misgr. Brossais Saint⸗Marc, durch den Marschall Mac Mahon 88 Der Erzbischof hielt am 13. seinen festlichen Einzug in ennes.
General Chanzy, der sich zu Anfang des Monats in Pa⸗ ris aufhielt, hatte häufige Unterredungen mit dem Präsidenten der Republik über Reformen in der Verwaltung und Organi⸗ sation Algeriens.
Das amtliche Blatt vom 16. publizirte die Ernennung Welche's zum Präfekten von Lyon an Stelle Ducros', wel⸗ cher zum Direktor der algerischen Angelegenheiten im Ministerium ernannt ist, ferner die Ernennung von drei neuen und die Ver⸗ setzung von sieben anderen Präfekten.
Die vom Kriegs⸗Minister eingesetzte Kommission hat ihre Aufgabe, einen Gesetzentwurf über die Beförderung in der Territorial⸗Armee auszuarbeiten, beendet. — Das „Journal officiel“ vom 1. Oktober publizirte die Ernennung von 7 neuen Divisions⸗ und 17 neuen Brigade⸗Generalen an Stelle von ebensovielen Generalen, welche gestorben waren oder ihren Abschied genommen hatten. — Das Arsenal in Brest wurde am 21. durch ein großes Feuer schwer geschädigt. Man schätzte den Schaden auf eine Million Franken. — Auf dem Linien⸗ schiffe „Magenta“ vom Panzergeschwader brach am 31. Oktober im Hafen von Toulon Feuer aus, in Folge dessen das Schiff in die Luft flog; von der Besatzung werden 6 Mann vermißt.
In der letzten Sitzung des ständigen Ausschusses der Nationalversammlung vom 14. Oktober theilte der Minister Buffet mit, die Regierung habe die Absicht, sofort nach dem Wieder⸗ zusammentritt der Kammer das Wahlgesetz auf die Tages⸗ ordnung zu setzen. Er zeige dies vorher an, damit gleich alle Deputirten von Anbeginn pünktlich auf ihren Plätzen seien. Die Deputirten der Linken trafen in Folge dessen, obwohl die Session der Nationalversammlung erst am 4. November be⸗ ginnen sollte, bereits gegen Ende des Monats Oktober in Paris ein und hielten am 24. ihre erste Fraktionsversammlung. Auch die anderen Parteigruppen traten bald darauf zu Vorbesprechungen über die Wahlgesetzvorlage zusammen. — Die beiden Wahlmodi, welche den Gegenstand der Debatte im Ministerium und unter den verschiedenen Fraktionen der Nationalversammlung vildeten, waren die Departements⸗ Abstimmung oder scrutin de liste, und die Arrondissements⸗ Abstimmung oder scrutin uninominal. Nach dem einen Ver⸗ fahren hat jedes Departement, nach Maßgabe seiner Bevölke⸗ rungszahl, eine gewisse Anzahl von Abgeordneten zu wählen, wobei jeder Wähler eine entsprechende Anzahl von Kan⸗ didaten zu bezeichnen hat; nach dem andern hat jedes Arron⸗ dissement einen Abgeordneten zu wählen. Ein Vermittelungs⸗ vorschlag dagegen, welcher von Antonin Lefévre⸗Pontalis und 23 anderen Deputirten ausging, wollte, daß jedes Arrondissement für 100,000 Köpfe oder einen Bruchtheil davon je einen Ab⸗ geordneten wähle. — Mit dem Tode des Deputirten der Rechten, Dezanneau, am 8. Oktober, stieg die Zahl der ledigen Sitze in der Nationalversammlung auf 24.
Am 6. Oktober begannen im erzbischöflichen Palast zu Paris die Versammlungen der Erzbischöfe und Bischöfe, unter deren Leitung die Pariser katholische Universität gebildet werden soll. Die Universität Lille erfreute sich einer Do⸗ tation von gegen 1 Million Fres. Seitens der Geisttlichkeit der Erzdiözese Cambrai. 8
Das in Ajaccio auf Korsika erscheinende Journal „L'Echo“ wurde wegen eines gegen die Regierung gerichteten Artikels vom Straßenverkauf ausgeschlossen, die gerichtliche Verfolgung gegen das genannte Organ eingeleitet und der Maire von Ajaccio, Forcioli, welcher in der Uniform eines Re⸗ serve⸗Offiziers an einer politischen bonapartistischen Demonstration theilgenommen hatte, seines Postens enthoben.
Das Amtsblatt veröffentlichte am 31. Oktober die Taxen für die Francatur von Briefen aus Frankreich nach dem Auslande gemäß den Bestimmungen der Berner Konvention.
Die Verhandlungen zwischen Frankreich und Italien über den Handelsvertrag wurden bis auf die schließlichen Forma⸗ litäten czu beiderseitiger Zufriedenheit beendigt. Dagegen verwarf der landwirthschaftliche Kongreß in Rheims in einem Schreiben an den Handels⸗Minister die Aufrechterhaltung der Handelsver⸗ träge und verlangte an ihrer Stelle ein Zollgesetz.
Durch den Fall der Course der türkischen Fonds wurden viele kleine Rentner und Börsenspekulanten benachtheiligt.
Den Ertrag der Weinernte schätzt der „Moniteur“, trotz dem durch Reblaus und Ueberschwemmung angerichteten Schaden, der mindestens 6 Millionen Hektoliter beträgt, auf 75 Millionen Hektoliter.é Indessen soll die Qualität, außer in der Champagne, wo das Gewächs ausgezeichnet ist, nicht überall der Quantität entsprechen. 8 —
Nach dem amtlichen Ausweis des Erträgnisses der direkten und indirekten Steuern für die ersten neun Monate 1875 haben die indirekten Steuern in dieser Frist die Voranschläge des Budgets um 69,580,000 Fr. und das Erträgniß der ent⸗ sprechenden Periode von 1874 um 99,830,000 Fr. überstiegen. Der Ueberschuß über die Voranschläge betrug für Enregistrement 12,155,000, für Einfuhrzölle 11,440,000, für Getränke 28,270,000, für Tahak 19,323,000, für Briefportos 4,250,000, für Eisen⸗ bahnfrachten 2,394,000, für Zündhölzchen 138,000 Fr., wogegen die Steuer auf Stearin und Kerzen um 2,199,000 Fr., der Zoll auf Kolonialzucker um 4,530,000 Fr., die Salzsteuer um 3,936,000 Fr. hinter den Voranschlägen zurückblieb. Die neue Steuer auf die beweglichen Werthe übertraf hinwiederum die Ansätze des Budgets um 2,755,000 Fr.
RNeichstags⸗Angelegenheiten.
Berlin, 25. November. In der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstages nahm in der Diskussion über den Etat des Reichs⸗Eisenbahnamtes der Bundesbevollmäch⸗ tigte Präsident Maybach nach dem Abg. Stumm das Wort:
Meine Herren! Der Hr. Abg. Dr. Lasker hat dem Unbehagen Ausdruck gegeben über die bisherigen Resultate der Wirksamkeit der durch das Gesetz vom 27. Juni 1873 für das Aufsichtswesen über die Eisenbahnen eingesetzten Reichsbehörde. In dem Gefühl dieses Unbe⸗ hagens stimme ich vollständig mit ihm überein; nicht minder theilen dieses Gefühl mit mir diejenigen Herren, welche berufen sind, die Geschäfte des Amtes mitzubearbeiten. Wir ver⸗ kennen durchaus nicht, daß die Erwartungen, welche man an die Schöpfung dieser Behörde geknüpft hatte, nicht erfüllt, wenig⸗ stens zum großen Theile nicht erfüllt sind. Aber, meine Herren, worin beruhen die Gründe hierfür? Die Erwartungen waren viel⸗ leicht zu hoch gespannt. Ich bitte Sie, erinnern Sie sich der Strö⸗
mungen und der Stimmung, unter deren Herrschaft das Gesetz zu
Stande kam. Damals gingen die Wogen der Spekulation noch hoch! es waren Vorgänge eingetreten, welche eine starke, kräftige Aufsicht über das Eisenbahnwesen erforderlich erscheinen ließen; man glaubte, eine solche Aufsicht, eine unparteiische, wirksame Aufsicht in einer Reichsbehörde zu finden. Ich bitte Sie aber auch, sich zu erinnern an die Debatten, welche über das Gesetz gepflogen wurden. Schon damals wurden die großen Schwierigkeiten nicht verkannt, welche der Wirksamkeit einer solchen Behörde entgegenstehen. Eine Sinekure, meine Herren, ist für keinen Einzigen von uns die Thätig. keit in diesem Amte, ich darf Ihnen vielmehr die Versicherung geben, daß diese Thätigkeit eine aufreibende, überaus anstrengende und auch nicht immer dankbare ist. Es bedarf des frischesten Muthes, der na⸗ tionalen Begeisterung, um das Ziel fest im Auge zu behalten, welches trotz aller Schwierigkeiten erreicht werden muß; ich meine das Ziel, unsere deutschen Eisenbahnen zu den großen nationalen Verkehrs⸗ strecken zu machen, wozu sie die Verfassung eben gemacht sehen will.
Wird weiter gefragt: was hat denn das Eisenbahnamt in all der Zeit gethan? so habe ich darauf, umsnnicht in das Detail zu gehen, zu erwidern: es hat zunächst die vornehmste Aufgabe, die ihm ge⸗ stellt war, sich mit dem Entwurf eines Reichs Eisenbahngesetzes zu befassen, zu lösen gesucht. Nach der Sammlung des nöthigen Ma⸗ terials hat es einen Entwurf aufgestellt, hat ihn publizirt und zur Aeußerung der verbündeten Regierungen mitgetheilt; es hat darauf
die Ausstellungen gegen diesen Entwurf entgegengenommen, einen
neuen Gesetzentwurf ausgearbeitet und wiederum zur öffentlichen Diskussion gestellt. Die Ziele, welche beide Gesetzentwürfe sich stell⸗ ten, waren in dieser Weise, wie es schien, nicht zu erreichen. Ich habe mir neulich aus Anlaß der Interpellation des Hrn. Abg. v. Minni⸗ gerode bereits mitzutheilen erlaubt, daß die anderweite Bearbeitung des Gesetzes in Angriff genommen sei. Ich habe dabei die Bemer⸗ kung gemacht, welche der Hr. Dr. Lasker als eine mysteriöse An⸗ deutung aufgefaßt hat, daß der Entwurf dieses Gesetzes vielleicht in anderer Weise, auf anderer Basis aufzustellen sei. Ich will heute hinzufügen, daß die Schwierigkeiten, welche bei der Bearbeitung eines solchen Gesetzes sich herausgestellt haben und welche sowohl auf dem politischen wie auf dem wirthschaftlichen und finanziellen Gebiete liegen, eine Lösung anderer Art, als sie bisher versucht war, vielleicht nöthig machen werden. Die Anforderungen des wirthschaftlichen Gebiets, meine Herren, stehen vielfach im Widerspruch mit denjenigen Anforderungen, welche die begründeten Rücksichten auf die Finanzlage der Einzelstaaten, welche Staatsbahnen besitzen, wie auch der Privatbahnen aufnöthigen Es wird sich empfehlen, eine Verständigung zwischen diesen Interessen zu versuchen. Der näheren Andeutungen darüber, wie diese Verstän⸗ digung zu erzielen sein möchte, muß ich mich für jetzt enthalten. Wenn dann gefragt wird: was hat das Reichs⸗Eisenbahnamt weiter geleistet? so erlaube ich mir zu erwidern, daß es sich bemüht hat, den Vorschriften des Gesetzes vom Jahre 1873 gemäß zunächst für die Verwirklichung der verfassungsmäßigen Vorschriften zu sorgen, welche in Wirksamkeit gesetzt werden können, ohne daß vorher ein organisches Gesetz erlassen ist. Es sind zu dem Zwecke ein Be⸗ triebsreglement, ein Bahnpolizeireglement, eine Signalordnung ausgearbeitet. Man hat 885 einheitliche Betriebseinrich⸗ tungen, wenn guch nicht überall diktatorisch, so doch im Wege der Empfehlung in verschiedenen Punkten durch⸗ zuführen. Man hat ferner sich eine sehr eingehende Kontrole des Tarifwesens angelegen sein lassen, und daß das keine Kleinigkeit ist, wollen Sie daraus ersehen, daß im August d. J. die Zahl der Tarife auf den deutschen Eisenbahnen sich auf ca. 1357 belief. Verände⸗ rungen dieser Tarife ereignen sich alle Tage. Will das Reich eine Kontrole darüber üben, so muß es sie kennen, und es bedarf einer großen Zahl von Arbeitskräften, um nur auf diesem Felde kurrent zu bleiben. Das Reichs⸗Eisenbahnamt hat sich bemüht darauf hinzu⸗ wirken und einzuschreiten, wo es nöthig gewesen ist, um die ordnungs⸗ mäßige Publikation der Tarife, eine gleichmäßige Handhaburg der Tarife zu erzwingen. Es hat ferner seine Bemühungen auf die Her⸗ stellung angemessener Fahrpläne, auf anschließende Züge, auf Einrich⸗ tung direkter Expeditionen gerichtet, und es hat bekanntlich sich mit der Herstellung eines einheitlichen Tarifsystems eingehend befaßt. Es hat über die baulichen Konstruktionen, über die Ausrüstung mit Be⸗ triebsmitteln auch für die Zwecke der Landesvertheidigung sich eingehende Ivformationen verschaffen und dahin wirken müssen, daß, wo Mängel dervortraten, diese beseitigt würden. Es würde zu weit gehen, das Detail anzuführen, welches alles in Folge dieser Geschaͤftszweige, wenn ich sie so nennen darf, hat in Scene gesetzt werden müssen. Ich bitte Sie zu bedenken, daß wir 25 Bundesregierungen und 63 souveräne oder quasi souveräne Eisenbahnverwaltungen haben, mit denen wir in Korrespondenz stehen. Es hat die Thätigkeit des Reichs⸗ Eisenbahnamts weiter ausgedehnt werden müssen, dem Gesetze von 1873 gemäß, auf die Abhülfe von Beschwerden, die bei ihm angebracht waren. Die Zahl der Beschwerden, die in diesem Jahre bereits angebracht sind, beläuft sich auf über neunhundert; dieselben machen zum Theil eine sehr eingehende Be⸗ handlung nothwendig und erstrecken sich oft auf Gebiete, die eine weit⸗ läufige Korrespondenz erst erfordern. Ich darf sagen, zu meiner Be⸗ friedigung und Genugthuung, daß gerade über die Behandlung diescs Gegenstandes dem Reichs⸗Eisenbahnamte aus den verschi⸗ ensten Kreisen die Anerkennung nicht vorenthalten ist. Die Behörde hat sich bemüht, Uevelstände zu beseitigen, es ist ihm dies auch in vielen Fällen ge⸗ glückt, wo es die Befugniß dazu hatte, in anderen Fällen hat seine Empfehlung, seine Einwirkung genügt, um offenbaren Mißständen abzuhelfen. Wenn es nicht hat weiter gehen können, so bitte ich zu bedenken, daß ihm dazu die Machtmittel fehlen. 1 Meine Herren! Es ist sodann weiter bemängelt worden, daß eigentlich doch kaum eine Veranlassung vorliegen möchte, unter solchen Verhältnissen cine Vermehrung des Personals des Amtes eintreten zu lassen. Die zur Diskussion stehenden beiden Positionen des Etats setzen sich zusammen aus zwei Theilen. Der eine Theil bezweckt die Bewilligung desjenigen Personals, welches nothwendig ist, um die gegenwärtigen Geschäfte fortzuführen. Es soll die Stelle eines vortragen⸗ den Raths geschaffen werden, um den als Hülfsarbeiter bereits ange⸗ stellten Reglerungs⸗Rath in eine solche Stellunz einrücken zu lassen der bisberigen Usanze und auch seinen berechtigten Hoffnungen ge⸗ mäß. Die Stelle eines anderen Hülfsarbeiters ist nothwendig, weil ein solcher schon gegenwärtig diätarisch beschäftigt werden muß, ver⸗ möge des Geschäftsumfanges des Amtes. Und, meine Herren, daß dieser Geschäftsumfang nicht so ganz unbedeutend ist, bitte ich, dar⸗ aus zu entnehmen, daß die Zahl der Geschäftsnummern sich jetzt nahezu auf 13,000 beläuft und gegen das Vorjahr eine Zu⸗ nahme nachweist von gegen 52 Prozent. Mit dem ander Theil der Stellen, welche beantragt sind, soll allerdings einem anderweitigen Bedürfnisse entgegengekommen werden. Bei der vorjährigen Berathung des Etats des Reichs⸗Eisenbahnamtes wurde von dem Herrn Abg. Wölfel der Wunsch ausgedrückt, daß man zur Bestellung von Reichszeisenbahn⸗Kommissarien übergehen möge. —. abe darauf erwidern müssen, daß dieser Gedanke bereits erwogen, indessen zur Zeit zur Ausführung noch nicht reif erkannt sei, weil es eben an einer gesetzlichen Grundlage für die Wirksamkeit solcher Beamten fehle. In diesem Jahre versuchten wir auf andere Weise dem Beduͤrfnisse zu entsprechen. Wir haben gefühlt, daß es für die Reichs⸗Aufsichtsbehörde mißlich ist, wenn sie sich zu sehr der Praxis entzieht. Sie muß nothwendig mit em rasch fortschreitenden Entwickelungsgange unseres Eisenbahn⸗ wesens, mit den Bedürfnissen des Verkehrs vertraut bleiben, sie muß F mit diesen behalten, sie muß auch Fühlung behalten mit den Wünschen der Eisenbahnverwaltungen selbst. Es ist nothwendig, fůt ihre Zwecke vermittelnd einzutreten für das Verständniß ihrer Anord⸗ nungen. Unsere Eisenbahnen sind heute Patienten, sie sind nervös reizbar, und man muß auf diesen Zustand Rücksicht nehmen 8 sofern wenigstens, als man das, was vielleicht einer späteren Zei ohne Schaden vorbehalten werden kann, verschiebt, und die Ausführung der Anordnungen selbst so bewirkt, daß den Eisenbahnen diese Aut⸗ führung möglichst erleichtert wird, ohne den Zweck zu gefährden. Endlich aber, meine Herren, haben wir nöthig Personen, welche
8 58
Kommandanturen ꝛc.
in Ansatz
lauch die Ausführungen der Anordnungen des Reichs⸗Eisenbahnamtes
kontroliren. Eine solche Kontrole haben wir zur Zeit nicht. Wir sin auf den guten Willen der verbündeten Füsraan Z 8 uns ja bisher auch nicht gefehlt hat, und auf den guten Willen der Eisenbahnverwaltungen. Ob jedoch dieser gute Wille immer ausrei⸗ chend sein wird, um die Reichsregierung zu vergewissern, daß die An⸗
ordnungen immer in ihrem Sinne ausgeführt werden, bleibt dahin⸗
gestellt. Immerhin hat sich das Bedürfniß gefunden, in diesem Sinne
eine Abhülfe zu schaffen. Wir habinf gedacht, daß die Reichs⸗Eisen⸗ bahnkommission gewissermaßen als ambulante Beamte fun⸗ giren, die an denjenigen Ort sich begeben, wo das augen⸗ blickliche Bedürfuiß es erheischt, sei es zur Aufklärung, sei es zur Ermittelung, zur Kontrole. Wir müssen weiter bei unseren Einrichtungen nicht blos an uns denken, sondern auch mit den Einrichtungen in den wichtigeren Nachbarländern vertraut bleiben, wollen wir von den Fortschritten profitiren, die dort gemacht werden. Das ist der Zweck der Vermehrung der Kräfte, der in den Motiven zum Etat nur kurz hat angedeutet werden können. Ich bemerke dazu, daß von den drei in wirklicher Vermehrung der süegenwärtigen Stellen zu kreirenden Rathsstellen die eine für einen technischen Rath und die zwei anderen für administrative Räthe bestimmt sind.
Nun, meine Herren, die Aufgaben des Reichs⸗Eisenbahnamts werden auch in Zukunft ebenfalls nicht leicht sein. Es existirt ja vielfach die Ansicht in unserem lieben Vaterlande, als wenn die ein⸗ zelnen Eisenbahnsysteme gewissermaßen Inseln bilden, welche nur
vermittelst einzelner Brücken mit den Nachbarinseln in Verbindung stehen. Man will von dieser Seite dem Reiche eine Aufsicht nur insofern gestatten, als sie sich in akademischen Grenzen bewegt und auf eine kontemplative Oberaufsicht sich beschränkt. Meine Herren, eine solche Aufsicht liegt meines nicht in den Absichten dieses hohen Hauses, und ein Gesetz auf solcher Grundlage Ihnen vorzu⸗ legen, dazu können wir uns nicht entschließen. Ich bitte Sie, meine Herren, geben Sie, indem Sie uns die Mittel bewilligen, neue Kräfte für unsere Aufgaben zu gewinnen, die sich dazu eignen, durch ihr Votum uns zu erkennen, daß Sie unsere Bestrebungen unterstützen und, wenn es sein muß, auch mit aller Macht hinter uns stehen wollen.
Der Etat für die Verwaltung des Reichsheeres auf das 1 Sebr 1876
Der für das nächste Jahr aufgestellte Etat ergiebt gegen das
Vorjahr einige Aenderungen, welche wir nachstehend zur Darstellung
bringen wollen.
Fortdauernde Ausgaben.
Die Zahl der höheren Truppenbefehlshaber wird um einen General⸗Lieutenant und einen General⸗Major vermehrt werden. Der Erstere ist für die in Metz zu formirende Kavallerie⸗Division bestimmt und erhält einen Stab, wie ihn die beiden anderen, bei Garde und XII Armee⸗Corps bestehenden Kavallerie⸗Divisionen schon besitzen. Die besonderen Verhältnisse des Bezirkes des XV. Armee⸗
Corps machen die Formirung dieser Division nothwendig, und mag
hierbei darauf hingewiesen werden, daß die beiden anderen großen Militärstaaten, Rußland und Frankreich, überhaupt dauernd formirte Kavallerie⸗Divisionen besitzen.
Der General⸗Major ist für die in Berlin zu formirende märkische Landwehr⸗Brigade bestimmt. Es soll durch die Schaffung dieser Brigade der Commandeur der 11. Infanterie⸗Brigade entlastet werden, welchem neben der Ueberwachung der Kontrole des Beurlaubten⸗ standes und der Mobilmachungsvorbereitungen in 4 Landwehr⸗Ba⸗ taillonsbezirken und seinen Obliegenheiten als Truppen⸗Commandeur, auch noch der Bezirk Berlin unterstellt ist. Hier stehen allein 1900 Offiziere und 60,000 Mann in Kontrole, an der Musterung nehmen 30 — 40,000 Mann Theil. Deshalb soll der Bezirk Berlin von der
11. Infanterie⸗Brigade abgezweigt werden und einen eigenen Brigade⸗ Commandeur erhalten.
„Bei den Gouvernements und Kommandanturen sind für später insofern Aenderungen in Aussicht genommen, als die Goun⸗
verneurstelle von Rastatt nach Cöln übertragen und dort ein 3. Kom⸗
mandant ernannt werden soll, Rastatt dagegen einen Kommandanten
1. Klasse erhalten wird, während der 2. Kommandant eingeht.
Die seit dem Jahre 1871 von 3 auf 5 Infanterie⸗Bataillone
und 1 Fuß⸗Artillerie⸗Bataillon gesteigerte Besatzung in Spandau,
welcher binnen Kurzem noch ein 6. Infanterie⸗Bataillon hinzutreten wird, hat dazu geführt, die Erhebung dieser Festung zu einer Kom⸗ mandantur I. Klasse zu beantragen, da sich neben den Trußpen dort
noch eine große Zahl von Behörden, militärischen Etablissements, technischen Instituten ꝛc. befindet.
Diesem Titel des Etats ist noch eine besondere Denkschrift bei⸗ gegeben, welche, aus Veranlassung des Reichstagsbeschlusses vom 11. Dezember 1874, die etwaige Entbehrlichkeit von Kommandanten⸗ stellen ꝛc, prüft und nach eingehender Erörterung aller einschlägigen
Verhältnisse, zu dem Resultat kommt, daß die zur Zeit bestehenden fortbestehen müssen mit Ausnahme der von Königstein, welche künftighin nur als Kommandantur III. Klasse be⸗
stehen bleiben soll, und Cassel, welche als künftig wegfallend bezeich⸗
net werden.
Bei dem Generalstabe sind 3 Stabsoffiziere als Eisenbahn⸗ linien⸗Kommissare neu auf den Etat gebracht. Dieser Ansatz moti⸗ virt sich durch die Komplizirtheit des militärischen Transportwesens, und durch die hieraus sich ergebende Nothwendigkeit, die im Kriege als Linienkommandanten fungirenden Offiziere bereits durch ihre Frie⸗ densstellung zu diesen Funktionen vorzubereiten. Da zunächst noch Erfahrungen über die zweckmäßigste Art der Besetzung dieser Stellen
zu gewinnen sind, so sind vorläufig nur 3 solche angesetzt.
Die Stellen der Ingenieurgeographen sollen aus Militärbeamten in solche für Civilbeamte umgewandelt und ihr Einkommen erhöht werden, da es nach den gemachten Erfahrungen nicht mehr möglich ist, ein tüchtiges, zu verlässiges und technisch durchgebildetes Personal
zu gewinnen, wenn nicht den Anforderungen mehr entsprechende Ver⸗
gütungen gewährt werden. In der Organisation der Bezirks⸗Kommandos sind umfassendere
Aenderungen in Aussicht genommen worden. Die Bezirks⸗Kemmandos
Berlin, Cöln und Breslau sollen in Landwehr⸗Regimenter zu resp. 4, 2 und 2 Bataillonen umgewandelt und die Stellen der Regiments⸗,
sowie Bataillons⸗Commandeure von aktiven Offizieren wahrgenommen werden. Die
Bataillons⸗Commandeure sollen an Stelle der
jutanten inaktive Hauptleute erhalten, welche im Kriege event. ihre Funktionen übernehmen. Die große Zahl der zu kontrolirenden Offiziere und Mannschaften, der schnelle Wechsel der Bevölkerung und die Ausdehnung des Ersatzgeschäftes erheischen diese Umformung.
Um die Beförderung der erheblichen Zahl von Dienstbriefen bei den erwähnten drei Bezirks⸗Komman dos
innerhalb der Garnisonorte gleichfalls 2700 ℳ
durch die Besorgung derselben
Post zu ermöglichen, sind gebracht, da die fernere — durch Mannschaften unthunlich erscheint Neben den schon er⸗ wähnten 8 nenen aktiven Stabsoffizierstellen sollen aber noch bei 40 anderen Bezirks⸗Kommandos solche geschaffen werden. Diese Maßregel soll dem bei einer etwaigen Mobilmachung jedenfalls her⸗ vortretenden Mangel an Offizieren abhelfen, welche zur Führung von Regimentern und Bataillonen befähigt sind. Die Abgaben, welche die Linientruppen bei einer Mobilmachung den Ersatz⸗Besatzungs⸗ ruppen zu leisten haben, sind so groß, daß eine fernere Schwaͤchung derselben durch Abkommandirungen nur auf Kosten ihrer Leistungs⸗
higkeit stattfinden könnte. So sollen denn diese Offiziere im Frieden
bei den Bezirks⸗Kommandos verwandt werden, bis sie zum Regiments⸗
Commandeur ihrer Anciennetät nach herangerückt sind, im Kriege aber zur Uebernahme von Truppenkommandos verfügbar gemacht werden.
Bei dem 1. Badischen Leib⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 109 wird, ebenso
wie bei den Garde⸗Infanterie⸗Regimentern, ein Stamm für die Land⸗ wehrformation geschaffen, da dieses Regiment, aus dem ganzen Bezirk des XIV. Armee⸗Corps rekrutirt, ein eigenes Landwehr⸗Regiment nicht besitzt. Für die Förderung der Interessen der Militäranwärter soll nunmehr in jedem Corpsbezirk einem Landwehr⸗Bezirkekommando die Bearbei⸗ ung der Versorgungsangelegenheiten übertragen werden. Für diese Thaͤtigkeit sind Zulagen an den betreffenden Commandeur und dessen
Erhöhungen der Cadrezahl resp. Etatserhöhungen der Truppe sind zunächst durch die Formirung eines zweiten Eisenbabn⸗ Bataillons und damit eines Eisenbabhn⸗Regiments ver⸗ anlaßt. Dieselbe ist geboten sowohl zur Heranbildung eines im Eisenbahnbaudienst geschulten ausreichenden Beurlaubtenstandes, als auch zur Abgabe der nothwendigsten Cadres an die zahlreichen Kriegs⸗ eisenbahnformationen. Behufs Innehaltung der gesettichen Friedens⸗ präsenzstärke erfolgt eine Verringerung der Etatsstärke sämmtlicher Garde⸗ und Linien⸗Kavallerie⸗Regimenter um 2 Mann und 2 Pferde pro Escadron. Dagegen erscheint nunmehr die fernere Anrechnung von 300 Einjähritz⸗Freiwilligen nicht mehr angängig, weil durch eine solche Verringerung der Zahl der geschulten kriegstüchtigen Pferde die gebotene Marschbereitschaft der Kavallerie in unzulässiger Weise herab⸗ gedrückt würde.
Zur Erhöhung der Marschbereitschaft von 5 reitenden Bat⸗ terien ist bereits für den Frieden die Verstärkung ihrer bespannten Geschützzahl von 4 auf 6 erforderlich.
Um dies in der Zahl der Mannschaften auszugleichen, werden die übrigen Feldabtheilungen, sowie die mecklenburgischen Batterien besonders in ihrem Etat herabgesetzt, jede reitende Batterie erhält 4 Pferde weniger. Der Wacht⸗ und Arbeitsdienst des großen Waffen⸗ platzes Metz erheischt eine Verstärkung der dortigen Infanterie⸗Be⸗ satzung. Da für eine Verlegung nach Metz Infanterie⸗Truppentheile nicht verfügbar sind, kann die gebotene Verstärkung nur durch eine Erhöhung des Friedensetats der in Metz garnisoniren⸗ den preußischen Bataillone des 42 und 45. Infanterie⸗Regi⸗ wents auf 680 Mann erfolgen. Aehnliche Verhältnisse bedingen die Erhöhung der in Metz, Straßburg und Diedenhofen garnisonirenden preußischen Fuß⸗Artillerie Compagnien. Dagegen werden sämmtliche Infanterie⸗ und Jäger⸗Bataillone um je 2 Mann, die mecklenburgi⸗ .““ bisher eine höhere Stärke hatten, um 50 Mann ver⸗ ringert.
Die Zahl der Reitpferde bei den Trainbataillonen soll um 3 per Compagnie erhöht werden. Diese Maßnahme ist zur Ausbildung der Mannschaften um deswillen nothwendig, weil der zeitige Pferdestand des Trains der Anzahl der Mannschaften nicht entspricht. Diesem Mehrbedarf steht der schon oben erwähnte Minderbedarf an Pferden bei der Kavallerie gegenüber.
Bei der Offizier⸗Reitschule setzte der Etat bisher nur 10 Premier⸗ Lieutnantsgehälter für die Lehrer aus. Wenn auch das Gehalt von 5 Rittmeistern I. Klasse und 5 solchen II. Klasse schon bisher gewährt wurde, so geschah dies aus Ersparnissen. Dem'ist nun durch Etati⸗ strung der betreffenden Stellen ein Ende gemacht.
Um jüngere Kavallerie⸗Offiziere im Aufklärungsdienst zu unterweisen, sind besondere Uebungsreisen beabsichtigt und der ent⸗ sprechende Betrag in dem Titel „Tagegelder“ in Ansatz gebracht worden. Für die Remonten hat sich die Erhöhung des bisherigen Dorchschnittspreises von 600 ℳ um 55 ℳ als nothwendig heraus⸗ gestellt, ebenso war die Errichtung noch eines Remontedepots in der Provinz Preußen auf der Domäne Liesken bei Bartenstein beabsichtigt, weil für die in der Provinz Preußen angekauften Pferde die dort be⸗ stehenden Depots nicht mehr genügen, sich auch dort die Erhaltung der Pferde notorisch am hilligsten herstellen läßt.
Bei den Militärbildungsanstalten beansprucht zunächst das Kadettencorps einige Mehrausgaben. Diese rechtfertigen sich durch die Durchführung des Normal⸗Etats für Gymnasten am Ber⸗ liner Kadettenhause sowie des Normal⸗Etats für Progymnasien an den Provinzial⸗Kadettenhäusern. Ebenso hat der Mangel an Civil⸗ erziehern, von denen zur Zeit die Hälfte manquirt, zur Beantragung einer Gehaltsaufbesserung für dieselben geführt, da andernfalls geeig⸗ nete Persönlichkeiten nach den gemachten Erfahrungen nicht gewonnen werden können
Bei der Oberfeuerwerkerschule wird eine Erweiterung auf 240 Schüler projektirt, welche Zahl in Anbetracht der zahlreichen Abgänge bei dem Fenerwerkspersonal und dem zeitigen großen Manquement unumgänglich nothwendig ist, um den benöthigten Ersatz sicher zu stellen, zumal noch eine nicht unbeträchtliche Steigerung des Bedarfs zu erwarten steht, sobald der gegenwärtig in der Ausführung begriffene Um⸗ und Erweiterungsbau einzelner Festungen vollendet ist.
Aehnliche Verhältnisse bedingen die Erhöhung der Kopfsftärke der Compagnien der Unteroffizierschulen um 1 Sergeant, 20 resp. 15 Füsiliere.
Im Militärgefängnißwesen ist insofern eine Aenderung beabsichtigt, als die bisherigen 24 Stellen, welche je zur Hälfte für Hauptleute II. Klasse und Premier⸗Lieutenants bestimmt waren, nun zu je 3 von Hauptleuten I. und II. Klasse und Premier⸗Lieutenants wahrgenommen werden soll Die Vorstände der Festungsgefängnisse und die Führer der Arbeiterabtheilnngen haben einen beschwerlichen und verantwortungsvollen Dienst. ie werden aus der Zahl der nicht mehr felddienstfähigen Offiziere entnommen und haben keine Aussicht auf Weiterbeförderung. Um daher brauchbare Kräfte für die bezeich⸗ neten Stellungen zu gewinnen und in denselben zu erhalten, erscheint die angestrebte bessere Dotirung der Stellen ebensowohl geboten, als auch der Billigkeit entsprechend. Interessant dürfte es schließlich sein, daß nunmehr die Staatsbrieftaubenzucht der Oberleitung eines sach⸗ kundigen Direktors unterstellt werden soll, welcher provisorisch pro 1876 versuchsweife engagirt wird. Im Ganzen sind für die Zwecke dieses Instituts, dessen Stationen sich in Straßburg, Metz, Cöln, Mainz und Würzburg befinden, 9600 ℳ ausgeworfen. W“
Einmalige Ausgaben. “ 1 Dieselben sind zunächst veranlaßt durch die Uebungen an Mann⸗ schaften der Landwehr mit dem Gewehr M. 71, sowie durch die Heranziehung des 3. Garde⸗Regiments z. F. und des 4. Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Königin zu den Herbstübungen des Garde⸗ Corps. Eine andere einmalige Ausgabe erwächst durch Beschaffung einer eisernen Eisenbahnbrücke für das Eisenbahn⸗Regiment. Dieselbe ist vom Ober⸗Baurath Stern zu Karlsruhe vorgeschlagen, vom preußi⸗ schen Handels⸗Ministerium geprüft, als richtig konstruirt anerkannt, und hat den Zweck, zerstörte Eisenbahnbrücken auf das schnellste und sicherste im Kriege ersetzen zu können. Seitens des Großen General⸗ stabes wird dieser Erfindung die höchste Wichtigkeit beigelegt und deren Beschaffung behufs Ausführung praktischer Versuche für durch⸗ aus geboten erachtet.
Der Rest der einmaligen Ausgaben wird wesentlich durch Neu⸗ bauten in Anspruch genommen.
Wir heben daraus zunächst den Neubau der Kaserne für zwei Infanterie⸗Bataillone in Aachen hervor, die bisher benutzten Marien⸗ thaler⸗ und Prinzenhofkasernen sind theils so baufällig, theils leiden sie an solchen Mängeln, daß ihre fernere Benutzung nicht mehr angän⸗ gig erscheint, doch läßt sich erwarten, daß der Erlös für die bisher be⸗ nutzten Grundstücke den Preis für Neubau decken wird. Neue Gar⸗ nisonlazarethe sollen in Düsseldorf und Bockenheim bei Frankfurt a. M. erbaue werden; das erstere ist baufällig, beschränkt und un⸗ günstig gelegen, die Verlegung des letzteren von Frankfurt nach Bocken⸗ heim ist durch die Dislocirung der Frankfurter Garnison nach Bocken⸗ heim geboten, doch läßt sich auch hier erwarten, daß der Verkaufspreis des alten für den Neubau genügen wird.
Die Anlagen enthalten, soweit sie nicht schon in der vorstehenden Besprechung Erwähnung gefunden haben, zunächst noch Bemerkungen über die Rationen, welche Offiziere und Beamte für ihre Dienst⸗ pferde erhalten.
Sie kommen zu dem Schluß, daß — wenn enne Reform des bis⸗ herigen Systems bezüglich der Fouragegewährung etwa in der Art eintreten sollte, daß eine Verabfolgung von Rationen ganz oder theil⸗ weise nur nach Maßgabe der unterhaltenen Dienstpferde stattfände — dies vur unter gleichzeitiger Entschädigung für die anderweiten viel⸗ fach sehr druͤckenden Kosten der Pferdeunterhaltung geschehen könnte.
Als Beleg hierfür sind von einem Divisions⸗ und einem Brigade⸗ Commandeur Berechnungen aufgestellt, wonach der erstere innerhalb 10 Jahren eine Ausgabe von circa 5000 Thlr. Gehalt, der letztere innerhalb 5 Jahren einen baaren Verlust von 4000 Thlr., den Ver⸗ kaufserlös eingerechnet, erlitten hat. Zugleich ist eine Nachweisung
Rationen derselben beigefügt. Die übrigen Anlagen enthalten richten über die Verwaltung der b
Die Etats für das Königlich sächsische und Königlich würt⸗ tembergische Reichs⸗Militärkontingent sind nach denfelben Prin⸗ zipien aufgestellt, wie der preußische. So finden wir in Sachsen gleichfalls die Erhöhung der Zahl der bespannten Geschütze bei einer reitenden Batterie auf 6, für eine größere Herbstübung sind die er⸗ forderlichen Kosten in Ansatz gebracht. An Neubauten ist eine Ka⸗ serne für zwei von Pirna nach Dresden zu verlegende Escadrons des Garde⸗Reiter⸗Regiments, sowie für das von Meißen nach Dresden zu verlegende Jäger⸗Bataillon Nr. 13 beabsichtigt.
Die Stadt Meißen vermag das Bataillon nicht mehr in Bürger⸗ quartieren unterzubringen, und an die Stelle der Garnison von Pirna wird die Feldartillerie⸗Abtheilung aus Radeberg treten, deren dortige Garnisonverhältnifse außerordentlich schwierig sind.
In Württemberg sollen gleichfalls vier Bezirkskommandos durch aktive Stabsoffiziere besetzt werden und auch hier sind die Kosten für eine große Herbstübung sowie zur Theilnahme des Fußartillerie⸗ Bataillons resp. einer Pionier⸗ Compagnie an einer Belagerungs⸗ und Armirungs⸗Uebung auf den Etat gebracht. Diese letztere ist wegen der Gleichmäßigkeit in der Ausbildung unerläßlich.
„ An Neubpauten finden wir nur ein Lazareth zu Gmünd, da das zeitige räumlich beschränkt und baufällig ist.
— Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes, be⸗ treffend die Abänderung von Bestimmungen des Straf⸗ gesetzbuchs für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871 und die Ergänzung desselben vorgelegt worden. Wir werden den Entwurf morgen veroͤffentl ichen.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Konitz, 24. November. (W. T. B.) Bei der heute stattge⸗ habten Wahl von zwei Abgeordneten für den E“ bezirk Konitz⸗Schlochau wurden der Gutsbesitzer Leo v. Czar⸗ linski (Pole) und der Ober⸗Regierungs⸗Rath a. D. Osterrath (klerika!) gewählt.
Statistische Nachrichten.
Die neueste Nummer (93) der „Baugewerks⸗Zeitung“ enthält gelegentlich einer Besprechung des Entwurfs eines Ortsstatuts für Berlin über die Anlegung neuer Straßen interessante Angaben darüber, wie in Berlin mit der Ausdehnung der Stadt der Grundwerth im Centrum der Stadt, wie in der Peripherie ge⸗ niegen. Da heißt es: „Erst seit die alte Stadtmauer gefallen, kennt man Unter den Linden Preise von 3000 bis 7000 Thlr. für die Quadratruthe, und für die letzten Straßen der alten Stadt und ersten der Vorstädte solche von 600— 800 Thlr. für die Qu.⸗Ruthe. Für die Brunnenstraße hinter der Invalidenstraße sind 60 — 120 Thlr. bezahlt worden, als die Häuser dort entstanden, und verlangen heut, seit der Gesundbrunnen zur Stadt gehört, die Be⸗ sitzer von der Pferdebahn für das nie zur Bebauung bestimmte und verwendbare Bürgersteigterrain als Werth 300 — 800 Thlr. die Quadratruthe. Selbst in der Badstraße, wo man vor 15 Jahren das beste Bauterrain mit 25 Thlr., und Ackerland, das heut Bauterrain ist, mit 5 und 6 Thlr. kaufte, sind Bürgersteigs⸗ flächen, seit eine Sand⸗, Kolonie⸗, Gesellschafts⸗, Justusstraße u. s. w. mehr bestehen, mit 150 Thlr. die Quadratruthe bezahlt“4.
Land⸗ und Forstwirthschaft. 3
Wie dem „Frankf. Journ.“ aus dem Rheingau unterm 16. d. M. geschrieben wird, ist die Weinlese jetzt fast überall im Gange; leider ist das Wetter aber so unbeständig, daß sie sich sehr in die Länge ziehen dürfte. Wenn auch die Qualität der Trauben in Folge der letzten warmen Regen fast überall gewonnen hat, und man sich in dieser Hinsicht von dem großen Vortheile der Spät⸗Lese wieder einmal recht überzeugen kann, so hat andererseits die Quantität durch die mit dem Regen verbundenen, oftmals starken Stürme der letzten Lage an manchen Stellen nicht unbeträchtlich eingebützt. Ein Glück nur, daß es eine solche Menge gegeben hat. Wird für den weiteren Verlauf des Herbstes trockeneres Wetter, so werden in den besten Tagen gewiß köstliche Auslesen erzielt werden. Stockholm, 22. November. Wie „Ulricehamns Tidn.“ aus vollkommen zuverlässiger Quelle mittheilen kann, sind die dem Distriktsrichter Lillierooth auf Gärdsbo gehörigen Kartoffel⸗ ländereien von dem Coloradokäfer in großem Umfange ange⸗ griffen worden.
Gewerbe und Handel. C Der Aufsichtsrath der Schultheißschen Brauerei⸗ Aktien⸗Gesellschaft hat in seiner 88— Sitzung beschlossen, der bevorstehenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 10 % unter die Aktionäre in Vorschlag zu bringen; zugleich wird beantragt werden, behufs Erweiterung der Brauerei⸗Anlagen das Grundkapital um 300,000 ℳ zu vergrößern. — Die außerordentliche Generalversammlung der Chemnitzer Werkzeugmaschinen⸗Fabrik, vormals Joh. Zimmer⸗ mann in Chemnitz, vom 24. November hat den Rückkauf von eigenen Aktien im Betrage von 600,000 Thlrn., behufs Reduktion des Stammkapitals, beschlossen: Die durch den Rückkauf gewonnenen, nahezu eine Viertel Million Thaler repräsentirenden Beträge sollen ausschließlich zu Abschreibungen verwendet werden. Paris, 24. November. (W. T. B.) An der heutigen Börse war das Gerücht verbreitet, daß die Verhandlungen wegen des Ab⸗ schlusses einer Konvention mit Peru wieder aufgenommen seien.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Bahnlinie Görlitz⸗Reichenbach wurde am 19. d. M., wie die „Schles. Ztg.“ berichtet, ven einem Unfall betroffen, der eine momentane Sperrung derselben zur Folge hatte. Es löste sich nämlich in dem unmittelbar vor der Stadt befindlichen, etwa 18 Meter tiefen Felseinschnitt in den sogenannten Weinbergen, eine ungeheure Erd⸗ und Felsenmasse von den steilen Seitenböschungen ab und stürzte auf den Schienenweg, denselben an der betreffenden Stelle zum Theil verschüttend und versperrend. Der Einsturz erfolgte Freitag Abend, glücklicherweise noch zeitig genug, um den letzten, zegen 11 Uhr von Reichenberg aus hier eintreffenden Zug noch davon be⸗ nachrichtigen zu können. Der Zug hielt daher vor der verschütteten Stelle; die Passagiere mußten aussteigen, die Stelle zu Fuß um⸗ gehen und dann an der anderen Seeite derselben den dort bereit⸗ stehenden Hülfszug besteigen, der sie bis an den Bahnhof weiter be⸗ förderte. Trotz der sofort begonnenen Abräumungsarbeiten war es auch geftern im Laufe des Vormittags noch nicht gelungen, die herab⸗ gestürzten Erd⸗ und Felsmassen ganz zu beseitigen und die Bahn wieder völlig freizulegen. Unter den Felsmassen befanden sich Blöcke von solcher Größe und Schwere, daß zu ihrer Fortschaffung umfassende Sprengarbeiten nöthig wurden. Jetzt ist der regelmäßige Verkehr auf der Linie wieder hergestellt.
— Nach den Protokollen der Donauschiffahrts⸗Kom⸗ mission liefen im Jahre 1874 aus der Donau 1692 Schiffe mit 514,519 Tons aus, gegen 1878 Schiffe mit 533,659 Tons im Vor⸗ jahre. Aus Deutschland kamen 1874 7 Schiffe mit 4,890 Tons gegen 4 Schiffe mit 1683 Tons in 1873. 3
Liverpool, 24. November. (W. T. B.) Der fälliger Dampfer von der afrikanischen Westküste, „Ethiopia“, ist an⸗ gekommen.
Baltimore, 24. November. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Ohio“ ist heute eingetvoffen.
New⸗York, 24. November. (W. T. B.) Der Dampfer „Denmark“ der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messing sche
der am 15. Juli c. im Besitz der nicht regimentirten rationsberech⸗
sowie die Zutheilung eines Schreibers speziell für diesen zweck in A “ 86 8 “
tisten Offizier
ch gewesenen Pferde und der etatsmäßigen
Linie) ist hie