s ist längst als das von der Kirche anzustrebede Ziel auch von den Provinzialsynoden der beiden westlicgen Provinzen als solches bezeichnet, daß hierüber eine Auseinand rsetzung herbeigeführt und der evangelischen Landeskirche eine Staatsdotation nach Analogie der für die katholische Kirche seit Jahrzehnten bestehenden Bewilli⸗ ung erwirkt wird. Dieses Ziel bleibe kirchlicherseits mit aller Ent⸗ schiedenheit zu verfolgen. Daß indessen hierauf gegenwärtig die vüßerbedeethce Generalsynode eingeht, erscheint theils mit Rücksicht auf ihr beschränktes Mandat, theils deshalb nicht angänglich, weil
die Auseinandersetzung des Staats und der Kirche für das Rechts⸗ ebiet und die Ausgestaltung der kirchlichen Verfassung noch im Fluß ist. Ueberdem würde es kaum ausführbar sein, daß die außer⸗ ordentliche Generalsynode bei dem Fehlen vollständiger Informationen und aller Vorbereitung von Seiten der Staatsregierung eine genügende Uebersicht der in Betracht kommenden Verhältnisse gewönne, um mit hinreichender Sicherheit erwogene Anträge beschließen zu können.
Auch selbst nur für die Uebergangsmaßregel, daß die für die Bedürfnisse sämmtlicher kirchlicher Behörden bestimmten Fonds in die Berwaltung derselben übergehen, wobei die Verantwortlichkeit
für diese Verwaltung nach den für die Staatsfonds allgemein vor⸗ geschriebenen Formen und Grundsätzen aufrecht erhalten bleiben könnte, bietet sich unter den gegenwärtigen Verhältnissen keine Aussicht der Durchführung. Es wird also aus diesem Gebiet der kirchlichen Ver⸗ hältnisse in die Vorschläge über das jetzt zur General⸗Synodalordnung zu erwirkende Staatsgesetz nichts aufzunehmen sein. Ob die außer⸗ ordentliche Generalsynode diese Zurückhaltung mit einer Resolution motiviren und etwa die Erwartung aussprechen will, daß bis zur Be⸗ schaffung einer Dotation die jetzt im Staatshaushalts⸗Etat für Bedürf⸗ nisse der evangelischen Landeskirche bewilligten Mittel diesem Zwecke nicht entzogen werden, müssen wir der Synode lediglich überlassen. 88 Fen. für 8 Regulirung des kirchlichen aatlichen Ressorts dur as in Aussicht
“ sicht stehende Staatsgesetz
Es blei ließlich aber in diesem — inzu⸗ vebevg 6f ßlich sem Zusammenhange noch einzu
III. die kirchlichen onds. Dergleichen Fonds bestehen allerdings vereinzelt und e1. Fenaggid u.“ 2 nennen beispielsweise den Berliner Gesangbuchsfond, den Schlesischen und Posenschen Landesdotationsfond, die Emeritenzuschußfonds. Die Verwaltung dieser Fonds und die Aufsicht auf die Verwaltung wird bis jetzt, als Theil des Ressoets in kirchlichen Externis, von den Provinzialregierungen und dem Minister der geistlichen Angelegenheiten ausgeübt. Dem allgemeinen Uebergang des Ressorts auf die Pro⸗ vinzialkonsistorien und den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath wird auch die Verwaltung dieser Fonds zu folgen haben. Es handelt sich jedoch in diesem Falle nicht um Staatsmittel, und ist daher ein Einschreiten der Staatsgesetzgebung nicht erforderlich; die betreffenden Verwal⸗ tungen sind durch Allerhöchste Bestimmungen geordnet und können auch .r. d⸗ e. zugewiesen werden.
ird demnach in Betreff dieser kirchli da Hüen vheumen ff dies rchlichen Fonds nur auf aß durch Allerhöchsten Erlaß die Verwaltung der kirchlichen Fond soweit solche bisher von den Provinzialregierungen und 9 MFonsbe⸗ der geistlichen Angelegenheiten geübt ist, auf die entsprechenden Provinzialkonsistorien und den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath über⸗ tragen werde.
Berlin, den 9. November 1875.
Evangelischer Ober⸗Kirchenrath. Herrmann. 8
„(Folgt die Zusammenstellung der Vorschriften für die evan elis 3 Kirchenverwaltung nach dem Ressortreglement vom 29. Juni ’ den später ergangenen Bestimmungen.)
Reichstags⸗Angelegenheiten.
Berlin, 27. November. In der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstages nahm in der hkefsion du e den Etat der Post⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung für das Jahr 1876 der General⸗Postdirektor Dr. Stephan nach den ve Se. füegern⸗ Fälle vermeintlicher Ver⸗
ung des Briefgeheimnisses zur Sprache ge g2 Por⸗ s z prache gebracht hatte, Mieeiine Herren! Ich habe auf das Bestimmteste vorausges
daß dieser Gegenstand in der heutigen von den Phcben. gern der Partei, welcher der Herr Vorredner angehört, zur Sprache gebracht werden würde. Die Behandlung dieses Themas mußte hier eintreten, ich möchte sagen, mit der Nothwendigkeit eines regelmäßi⸗ gen Naturereignisses, etwa wie Sonnen⸗ und Mondfinsternisse.
Es soll mich gar nicht wundern, daß, wenn wir an den Titel der Beamtenbesoldungen kommen, dann ein zweites solches feststehendes Thema, nämlich die Unterdrückung der leidenden und mit Arbeit über⸗ häuften Beamten, so wie deren schlechte Bezahlung, von jener Seite ebenfalls hier vorgebracht wird, diese EE“ sind immer die nämlichen, und ihre Behandlung hat einen stereotypen Charakter. Bald ist es die Volksarmee von 1794, bald sind es die Landwehr⸗ 8 von 888 LEö öFö Vertretung dem Aus⸗
e gegenüber, oder die schlecht besoldeten B i di Nabcgcas “ cht bes Beamten und bei diesem
eine Herren! So lange es ein Postwesen giebt, hat 1
Klagen über angebliche und A. ⸗Aa 4 Frief. geheimnisses nicht gefehlt; es ist auch durchaus nicht zu verwundern daß diese Klagen in einer Zeit, wo die Wogen des Parteilebens ziem⸗ lich hoch gehen, sich besonders laut vernehmen lassen. Wir haben das in ähnlicher Weise erlebt in der sogenannten Reaktionsperiode, d. i. in den Jahren 1850 bis 1857, wo dieselben Angriffe hervorgetreten sind Jede Partei, die augenblicklich nicht mit der in der Regierung herr⸗ schenden Strömung übereinstimmt, glaubt, daß man sie verfolge und dazu einen so gesetzwidrigen, ja verbrecherischen Weg wähle.
„Es giebt nun aber hunderte von Anlässen, durch welche ein Brief cinfach durch einen mechanischen, vom menschlichen Willen unabhän⸗ gisen Vorgang verletzt wird. Wenn Sie sich vergegenwärtigen, daß Tausende von Briefen in einem einzigen Postwagen die Reise von Basel — der Herr Vorredner hat gerade diesen Ort genannt — bis hierher oder von Frankfurt nach Königsberg machen und auf Hun⸗ derte von Meilen dem Rütteln und Schütteln des Wagens aus⸗ gesetzt sind, und daß das Papier immer schlechter wird, so ist dies ohne Weiteres klar, und Sie können sich bei jeder einzelnen Post, die an⸗ kommt, überzeugen, daß derartige Verletzungen an Briefen, namentlich, wenn ein sehr dicker Brief in einem dünnen Umschlage sich befindet, tagtäglich vorkommen. Für alle diese Fälle kann kein Verwaltungs⸗ chef irgend eine Verantwortlichkeit übernehmen. Im Jahre 1852 fragte mich eine damals in Berlin nicht unbekannte Persönlichkeit, die ähnliche Ideen, wie die Sozialisten, verfolgte: „Wie fange ich das an, da viele verletzte Briefe an mich ankommen, daß daraus keine
Verlegenheiten für mich erwachsen? Ich antwortete darauf: „Es giebt nur zwei Mittel: Entweder Sie nehmen dickeres Papier — oder Sie schreiben keine Sachen, welche Sie mit dem Staatsanwalt in un⸗ B1u“ Fah. ans bringen können.“ *
Als ich die Postverwaltung übernahm, habe ich in dem Akten⸗
verzeichniß ein Heft gesunden, das in einem Fach auf⸗ gehoben wird, mit der Ueberschrift: „Die Verletzung des Brief⸗ geheimnisses’“ Ich habe mir dieses interessante Aktenstück gleich vor⸗ legen lassen, und was fand sich darin vor? Erstens eine Ordre von Feiedrich dem Großen aus der Zeit des siebenjährigen Krieges, daß der vommerische Postmeister die Korrespondenzen beobachten und fest⸗ halten möchte, da die Schweden viele Spione im Lande hätten; und eine Verfügung aus der Mitte dieses Jahrhunderts, welche esagt, es wäre zur Sprache gekommen, daß die Postbeamten dem Juhalt der Lotteriebriefe nachstöbern, und daß auf diese Weise in 8. einen Orten bekannt würde, wenn Einer einen großen Lotteriegewinn entacht hätte; da würde er so belästigt mit Angehen wegen Kollekten⸗
nmlung und Darlehen, daß ihn das sehr genire; aus diesem Grunde
nachzuforschen. Das sind die einzigen Verfügungen, die darübe . handen sind. Wenn man überhaupt wüßte, 8 gleichgültig den Post⸗ beamten als solchen der Inhalt aller Millionen von Briefen ist, so würde man an eine solche Behauptung gar nicht denken. Ich will ein Bild gebrauchen, das die Sache vielleicht ganz einleuchtend zu machen eeignet ist. Denken Sie sich einen Buchhändlerladen, den ein Pro⸗ essor betritt. Dieser möchte natürlich wissen, was in all den Büchern steht. Dem Buchhändler aber ist das Nebensache; er kümmert sich “ und ebenso macht es der Post⸗ „der blos nach dem Porto und der Adresse sie des ist ihm gleichgültig. .“
Bei deu zwei oder drei Fällen der Verletzung des Brie im⸗ nisses, die während meiner Verwaltung Sh 8 — und ich brauche nicht erst die Versicherung abzugeben, daß alle derartigen Fälle, wenn sie auf dem richtigen Wege zur Sprache gebracht werden, einer genauen Untersuchung unterzogen werden — also bei diesen zwei oder drei Fällen, die während meiner Verwaltung vorgekommen sind, hat es sich keineswegs um irgend welche Ausfüh⸗ ve gneh 5. Fette oder um irgend einen politischen
1 andelt, sondern es war eine Liebs im Spi mehr Angelegenheit. 1““
agte, meine Herren, wenn diese Beschwerden au richtigen „Wege vorgebracht werden. 1 jolche 1 ich nur die Anzeige an die Behörde, nicht aber die Einrückung eines mehr oder weniger ausfallenden und beleidigenden Artikels in irgend eines der vier Tausend Journale Deutschlands anzusehen. Ich glaube nicht, daß es meine amtliche Pflicht ist, diese sämmtlichen Zeitungen zu lesen, abgesehen davon, daß es ja über die physische Msglichkeit hinausgehen würde; und was den „Volksstaat“ betrifft, um diesen zu lesen, etwa aus Anlaß der Befriedigung meines literarischen Be⸗ bürfnisses, la, meine Herren, da muß ich bekennen, daß ich in den Ideen des Jahrhunderts dazu noch nicht weit genug vorgerückt bin
Es war dann die Rede davon, daß in Dresden äͤhnliche Fälle vorgekommen seien. Der Hr. Abg. Liebknecht sagt am Schlusse sei⸗ ner Rede, den Postbeamten wolle er keinen Vorwurf machen. Ja warum bringt er dann die Sache bei dem Etat einer Reicheverwal⸗ tung überhaupt zur Sprache? Wenn der Verdacht sich gegen die Polizeibeamten richtet, dann gehört ja die ganze Angelegenheit über⸗ haupt nicht vor dieses Forum, sondern vor die Gerichte, oder die Lan desvertretungen der Einzelstaaten. Es sind hier eben nur zwei Fälle möglich: entweder es wird eine administrative Untersuchung gegen den Bramten eingeleitet auf Grund einer bei der befugten Ver⸗ waltungsbehörde angebrachten Beschwerde, — oder die Angelegenheit ge⸗ hört einfach vor den Staatsanwalt; denn es liegt eine strafbare Handlung vor. Das Erkenntniß, was der Herr Abgeordnete vorhin verlas, das glaube ich, schlägt ihn selber; denn es bestätigt daß es eben eine irrige Ansicht sei, wenn aus der Thatsache daß einzelne Briefe augenscheinliche Spuren der Verletzung an sich tragen die mehr als gewagte Schlußfolgerung gezogen werden wollte, daß diese Briefe auf dem Posttransport verletzt worden sein sollten Wir führen eine sehr genaue Statistik bei der Post, — und die Zeit ist vorüber, wo Börne die Statistik der Post die Stillstandslehre der Postwagen nannte, — eine sehr genaue Statistik, die mit den Fort⸗ schritten der Zeit gleichen Schritt hält. Aus dieser Statistik ergiebt sich, daß von allen Beschwerden wegen Verletzung oder Verlust von Briefen etwa zwei Drittel der Fälle auf die Zeit treffen, während welcher sich die Briefe noch gar nicht in den Händen der Post befanden, oder bereits wieder aus den Händen der Post an dritte Personen, wie Diener ꝛc. abgegeben worden waren. Jenes Erkenntniß beweist aber außerdem, indem es die betreffende Zeitung freigesprochen hat, daß überall von den Ge⸗ richten, entsprechend ihrem hohen Beruf, die Gerechtigkeit gehandhabt wird, und daß selbst Milde waltet, so daß der Herr Abgeordnete ja den Schh 1 —— findet.
aß bei der Postverwaltung das Briefgeheimni 1 gewahrt wird, das, glaube ich, brauche ich iefem Ph⸗du han. nicht erst zu versichern; denn, wenn das nicht der Fall ware, dann würden in unserer heutigen Zeit so viel Fälle zur Sprache kommen daß solch ein System sich nach meiner Meinung nicht vierzehn Tage würde halten können. Den besten Beweis, wie sehr das Brief⸗ geheimniß bewahrt und treu beobachtet wird, den hat ja der Herr Ab⸗ geordnete selber geliefert, wenn er sich nur daran erinnern will, was er vor drei Tagen hier von der Tribune herab verkändete, daß es der sozialistischen Propaganda gelungen wäre, durch ihre ausgezeichneten Verbindungen mit dem Auslande, einen Deutschen — einen von den 40 Millionen — vor einer Polizeimaßregel zu bewahren, mit der er in Brüssel bedroht gewesen sein soll. Ja, meine Herren, diese aus⸗ gezeichneten Verbindungen lassen sich doch nur allein durch die Post herstellen; und es dürfte das eher für die große Gutmüthigkeit und Nachsicht von Seiten des Staates sprechen, wenn er seine An⸗ stalten dazu hergiebt, Schriften, Bücher und Zeitungen zu verbreiten welche einer auf seine Vernichtung hinarbeitenden Partei angehören. Dazu gehört wahrlich jener Grad der deutschen Treue, von der schon Tacitus sagte: tanta est eorum tenacitas, ipsi fidem vocant!
Was die Gefangenen in den Festungen und Strafanstalten be⸗ trifft, darüber kann ich keine nähere Auskunft geben; da muß der Herr Abgeordnete sich an die Reglements für diese An⸗ stalten und an die Direktionen, beziehungsweise die denselben vorgesetzten Behörden der Einzelstaaten wenden. Klar hat er sich wohl kaum gemacht, und damit möchte ich schließen, meine Herren, daß in der Anschuldigung, die er hier von einer feierlichen Stelle aus erhoben hat, der Vorwurf eines drei⸗ fachen schweren Vergehens liegt, dessen der Chef der Postverwaltung und die betreffenden Postbeamten sich schuldig gemacht haben müßten, nämlich einmal, soweit Preußen und dielenigen Länder in Betracht kommen, in deren Svsgtte h Srnn das Briefgeheimniß gewähr⸗ leistet ist, der Vorwurf eines Bruches der Verfassung, die wir Alle beschworen haben; sodann der kaum minder schwere Vorwurf der Zuwiderhandlung gegen bestimmte Gesetze, nämlich gegen das Reichs⸗ postgesetz und gegen das Strafgesetz; endlich aber der Vorwurf einer Verletzung des geschworenen Diensteides. Diesen dreifachen schweren Vorwurf weise ich hiermit auf das allerentschiedenste zurück, sowohl in meinem Namen, als in demjenigen der vierundsechzigtausend Be⸗ amten und Unterbeamten der Verwaltung. Sie können versichert Fee Harc dß 82 esheee auf dem Gewissen der
mten des Deutschen Reichs ebens ie die Bi “ enso sicher ruht, wie die Bibel
Der General⸗Post⸗Direktor Dr. Stephan entgegnete au die Anfrage des Abg. Ackrmann: ob die Verhan .voes 8 Oesterreich und der Schmweiz wegen Einführung eines einheit⸗ lichen Packettarifs, über deren Fortgang ungünstige Nachrichten verlauten, fortgesetzt oder abgebrochen seien, ob Aussicht vor⸗ Hee sei, zu ger 8 sun gelangen:
Ich giaube, der Herr geordnete wird befriedigt sein durch di Auskunft, daß die Verhandlung mit Oesterreich eel ist, 32 sie einen glücklichen Verlauf zu versprechen schien, indessen im letzten Augenblicke noch Hindernisse sich ergeben haben wegen der Verhält⸗ nisse der transleithanischen Ptverwaltung, bei der allerdings eigen⸗ thümliche Verhältnisse obwalten wegen der großen und wenig verkehrs⸗ reichen Landstrecken in den ungarischen Provinzen. Mit der Schweiz steht die Angelegenheit so, daß man dort beabsichtigte, im Innern San. hena, e- Packettarif einzuführen, und es nicht für zweck⸗
rkannt hat, inzwi in V i , inzwischen Verhandlungen mit dem Auslande
Auf die Beschwerde des Abg. Dr. Baehr (Cassel), inmitten der vortrefflichen Einrichtungen der Post belästige m Berlin und anderen Orten die Verpflichtung, eingeschriebene und Werth⸗ packete abholen zu lassen und zwar von einem einzigen Post⸗ amt, das Publikum in eintr Weise, die eine baldige Abstellung dieses Uebelstandes wünschinswerth macht:
Ich stimme mit dem zeehrten Herrn Vorredner in dem Aner⸗
kenntniß des vorhandenen Ue lstandes vollkommen überein, und w ich dieses sage, so heißt das such gleichzeitig sagen, daß die Verwal⸗
i gewarnt, dem Inhalt der Briefe nicht weiter
tung die Abhülfe bereits selber ins Auge gefaßt hat. Der Gru
weshalb diese nützliche Einrichtung in Berlin bisher nicht hat 8 geführt werden können, liegt ledislich in dem Mangel an Räumlich⸗ keiten. Nun ist eine Summe im Extraordinarium ausgeworfen, be⸗ treffend den Ankauf eines Gebäudes für Berlin, und wenn die Po⸗ sition bewilligt sein wird und es gelingt, das geeignete Grundstück zu
Abhülfe geschafft werden.
Auf die Anfrage des Abg. Dr. Bamberger, ob etwas de im Wege stehe, daß für den Verkehr mit 88 Auslande 8 sondere Postkarten, mit einer Marke von 10 ₰ versehen und durch ihre Farbe kenntlich, geliefert werden, während man bei Benutzung einer Postkarte für ausländische Korrespondenz jetzt die Mühe hat, eine Fünfpfennigmarke hinzuzufügen:
Der Gedanke ist vollkommen richtig, und ich zweifle nicht, daß der Erfolg bei der Ausführung den Erwariungen entsprechen wird, die der Hr. Abgeordnete Bamberger daran knüpft. Die Sache hat bereits der Erwägung unterlegen; es ist die Absicht, bei der Versamm⸗ lung, welche im Jahre 1877 zu Paris stattfinden wird, und wo die⸗ jenigen Staaten, welche den allgemeinen Postverein bilden, vertreten sein werden, diese Angelegenheit übereinstimmend zu regeln. Vorher 1 8 2— möchte ich nicht recht 1 ;zdazu ist der Verkehr in ausländische ick⸗ lich noch nicht weit genug entwickelt. v
Auf die Frage des Abg. Günther, ob der Ge
1 1 . neral⸗ Postdirektor eine Vermuthung über das finanzielle Ergebniß des neuen Telegraphenverkehrs auszusprechen im Stande sei, und wilche. Erleichterungen für den kleinen Verkehr getroffen werden
Meine Herren! Ich begreife vollkommen das Interesse, wel sich für das hohe Haus daran knüpft, zu erfahren, in Le der neue Tarif für die Telegraphie festgesetzt werden wird. Um so mehr bedauere ich, daß ich nicht in der Lage bin, schon jetzt eine
bestimmte Auskunft zu geben, indem eine endgültige Entscheidung über die Frage noch nicht getroffen worden ist., Ich sehe mich aber doch im Stande, wenigstens so viel Aufschluß schon jetzt zu ertheilen daß diejenigen Herren, welchen es darum spezieller zu thun ist sich ein ungefahres Bild von der Sachlage machen können.
Bei den Verhandlungen der internationalen Telegraphenkonferenz in St. Petersburg kam bereits von mehreren Seiten in ausführlicher Weise zur Sprache, daß das jetzige der Festsetzung einer Te⸗ legraphentaxe, die auf eine bestimmte Wortzahl im Minimum basirt für viele Fälle ein nicht seeignetes sei. Es wurden die Mängel dieses Systems hauptsächlich darin erkannt, daß zunächst eine Pereinheit⸗ lichung der Tarife verhindert werde im internationalen Verkehr; so lange jeder Staat das Recht hat, bei sich irgend 'ein Minimum von Worten festzusetzen, werden wir aus der Verschiedenheit dieses Minimums nicht herauskommen. Schon jetzt haben einite Staaten 20 Worte, andere 10, andere 15, ja vorige Woche habe ich eine Meldung bekommen von einer Kabel⸗ gelelschaft⸗, die S. werMffig erachtet hat, 5 Worte als Mini⸗
estzusetzen. Dies muß also schließlich zu einer Verwi 1
dem 11 “ henlso, sch v11h
Es wurde ferner in St. Petersburg schon hervorgehoben, daß die Festsetzung auf ein bestimmtes Minimum der vorbehoß⸗ die 85 gramme über die Gebühr verlängert, weil ja Jeder das Bestreber hat, wenn er einmal weiß, daß er 20 Worte frei hat, nun auch diese Anzahl redlich auszufüllen. Es werden also die Telegramme we: über das praktische Bedürfniß hinaus verlängert, dadurch werden wieder die Leitungen belastet, der Staat kommt in die Nothwendig keit, mehr Leitungen bauen zu müssen, oder es wird die Beförderum sehr verlangsamt, — mit einem Wort, die Zugänglichkeit des Telo⸗ graphen für das große Pablikum eingeschränkt. Ein fernerer Uebadk stand ist der, daß, sobald die Normalzahl von 20, 10 oder 15 Worten überschritten ist, dann die Taxe nicht im gleichen Satze steig:, sondern daß eine differenzirte Skala eintritt, die auch für die W⸗ wendung des Tarifs manche Schwieriskeiten im Gefolge hat. Wem * B. für 21 Worte eben so viel bezahlt werden muß, wie für 0 Worte, so hat natürlich ein Jeder das Bestreben, das einundzwanzigse Wort entweder noch in die Zwangsjacke der Normalklasse hineinzi⸗ bringen auf Kosten der Verständlichkeit des Telegramms, oder, wem er 30 Worte bezahlen soll, diese 30 Worte dann. auch für voll zu nehmen. Das sind entschiedene Mängel, und es kann Denjenigen, de, diesem Tarif entgegen, die Worttaxe von seher befürwortet haben, ch⸗ gleich sie damit zur Zeit noch nicht allgemein durchgedrungen süd nur zur Bekfriedigung gereichen, daß für den Verkehr mit den außereuropäischen Staaten, z. B. Nordamerika und Ostindeen, der Wortlaut bereits jetzt angenommen ist. Dadurch bereitet sich euf diesem Gebiete eine Bewegung vor in der Richtung auf Veull⸗ gemeinerung der Annahme des einfachen Worttarifs. Noch in diesen Tagen haben wir telegraphisch die Zustimmung von Frankreich, Eng⸗ land, Belgien und den Niederlanden erhalten, um diesen Wortterif, der bisher blos für die außereuropäischen Strecken galt, auch für die europäischen Strecken im Verkehr mit jenen außereuropäischen Län⸗ dern einzuführen, und damit ist immerhin schon ein guter Anfang ge⸗ macht. Wir werden also voraussichtlich bei Normirung unseres muen internen Tarifs von der Basis des Worttarifs ausgehen und dimit zu einem einheitlichen Tarif kommen.
Der Hr. Abg. Günther hat erwähnt, weshalb die Adresse bezahlt werden müsse. Das System, sie frei zu lassen, haben wir in Preaßen schon gehabt. Es hat auch in einigen anderen Staaten bestanden. Indessen diese freien Adressen wurden benutzt, um Text einzuschmug⸗ geln; denn Sie können, je nachdem Sie die Vornamen hinzufügen oder blos einen Buchstaben von einem Vornamen u. s. w., so viel Verschiedenheiten in die Darstellung der Adresse hineinlegen, daß es ein Leichtes ist, auf diese Weise eine vollständige Chiffreschrift ver⸗ zustellen und ganze Telegramme in die Adresse zu verlegen. Dadurch wäre diese Frage erledigt; ich würde es als einen eutschie⸗ denen Rückschritt betrachten, wenn man zur freien Adresse zurück⸗ “ —
er Hr. Abg. Günther hat dann nach dem Finanzergebniß des neuen Tarifs gefragt. Wenn Sie die Güte l1-229, sich 85 Eta in dieser Position anzusehen, und die Stelle der Denkschrift, die sich⸗ darauf bezieht, so werden Sie entnehmen, daß die Regierung sich sel⸗ ber noch gar keine Rechenschaft von den finan iellen Wirkungen des neuen Tarifs hat geben können. Da es eine völlige Systemänderung ist, so ist es unmöglich, vorauszusehen, welche Folgen sie in dieser Beziehung haben wird. Auf das Finanzergebniß kommt es bei dieser Maßregel auch weniger an. Wir berücksichtigen die Reform als solche, aus der ratio einer guten Tarifgestaltung heraus und mit der Per⸗ spektive auf den großen internafionalen Verkehr. Deshalb haben wir uns entschlossen, zu einer Systemänderung zu schreiten; weniger mit Rücksicht auf den finanziellen Erfolg, weil ja alle Rech⸗ nungen, die man in dieser Richtung aufstellen würde, keine Basis haben. Wir haben deshalb auch im Etat bei den Telegraphengebühren 551,000 ℳ abgesetzt, um in keiner Weise zu sangumische Vorschläge dem hohen Hause vorzulegen, und zwar ist diese Absetzung erfolgt wegen der fortdauernd sich geltendmachenden Abnahme des Telegraphenverkehrs, entsprechend den Resultaten der letzten Monate, wie sie uns bei Anfertigung des Etats vorgelegen haben. Es ist möglich, daß eine Hebang eintritt, da das Publikum bei dem neuen Tarif es ganz in der Hand haben wird, seine Tele⸗ gramme so einzurichten, daß sie wenig kosten. Damit ist allen Theilen gedient. Die Verwaltung braucht nur kürzere Telegramme zu befördern; der Telegraph wird mehreren Menschen zugänglich in derselben Zeit, und das Publikum spart, indem eß sich eine kürzere Sprache angewöhnt, was ja ohnehin ein Gewinn ist. Ich habe noch die Anfrage des Hrn. Abg. Sonnemann zu keantworten. Die Telegraphenverwaltung ist durchaus geneigt, die Drähte, die in „— Stunden still liegen, des Nachts und in den Abendstunden den Zeitungen zu vermiethen für die Zwecke ihrer
Telegramme und zwar zu einem ermäßigten Preis. Es ist das ein Verfahren, welches bekanntlich in England besteht und K. zwischen “ 1“
erwerben, wird dem Mangel, den ich, wie gesagt, als solchen anerkenne,
Englan Fngland eingerichtet haben lichen
zelnen Unternehmern sind auch bereit
sie nützen beiden heilen. werden nun in zweckmäßiger tungen haben den Vortheil, gen des Reichstags berei 6 Uhr ab, wo die ihre Plätze sich telegr den Herren nicht entgangen s führe nur diese eine an —, Tage in ihren Telegrammen tung ist vollkommen bereit,
mern, soweit wissem
Dann ist noch eine Fra
auf die dringlichen Devpeschen.
erörtert worden. In mehrer
großem Erfolge, landen.
da bei mehreren
es ist nach ati gierungen überlassen, diese halten, bei sich einzuführen. werden gleichzeitig
Einführung gelangen, und zw 1 snf 8ee Telegraphenkonferenz angenommen ist,
gewöhnlichen Telegraphensatzes. daß ein
internationalen dem Dreifachen des dings anzunehmen, wird, soweit Aufnahm en Beförderung gewünscht werden sollten. Die Frage, welche Rabenau stellte, auf einen anderen und ich weiß nicht,
Meine Herren! Was
je bereits vorhin durch den Hrn. Abgeord 1 Fr lieber zu deren Erledigung,
geregt wurde, so schreite
diese gleichzeitig
rn. Abgeordneten Freiherrn ck a1 e hin von ihm bei den Telegraphentarifen gemachte Be⸗
Bald nachdem die Angelegenheit im Reichstage zur Sprache Resolution ist ja, wie der Herr
sind auf die vor merkung. — gekommen war — eike für Stettin richtig bemerkte tung dieselbe näher verfo anstellen lassen, wie sich
anzieller Beziehung stellt. vertriebe in snen . habe es damals dem
ätter wohl etwas zu thun, sei. Es kommen hier weniger d allerdings meist auch wöchentlich Zetrag d
seits hatte die Ansicht — erklärt — daß für die Erleichterung zu gewähren blätter in Betracht,
——V
Uad Frankreich einzefüͤhrt Journale, und welches wir vor Kurze während 1 1 Hoheit des Prinzen von Wales in Britisch⸗Indien. z derartige Verträge abgeschlossen; Die Drähte würden sonst still liegen und Weise ökonomisch verwerthet; die Zei⸗ tlich auch die Verhandlun⸗ Nachmittagsstunden von
Drähte
es mit dem Interesse des Dienf
Umfange abzuschließen. . “ ge an mich gerichtet worden in Beziehung
Diese Aungelegenheit ist ebenfalls auf
beispielsweise in Es war eine Stimmenein diese Einrichtung einzuführen, in St. Petersburg f “
n; indeß ist die Majorität der
88 internationalen Telegraphenvertrage den einzelnen Re⸗ Depeschen, wenn sie sie hier für zweckmäßig bei uns geschehen. Es
laube ich 8 Titel, auf Beförderung der Zeitunsen mit der Post,
ob ich sie jetzt 70 nicht zweckmäßiger erscheint, bis zu jenem Auf verschiedene Bemerkungen der Abgg.
Ackermann antwortete der General⸗Postdirekt die zuletzt von Neuem erwähnte Frage be⸗ neten Ackermann an⸗
die Wochenbl
der Zeit der Reise
daß sie namen ts in den weniger
lassen
belastet aphiren können. ein, daß bringt. Also, wie gesagt, derartige V
en Staaten bestehen in Belgien,
dagegen Beden
Stimmen dafür
sich
Nun wird das
mit dem neuen Telegraphentarif die ar nach dem Satze, wie er auf der
Theil des Börsenverkehrs
von Börsendepeschen,
der geehrte Hr. Abg. bezieht sich wohl, wenn schon behandeln soll,
ich um so
auch die Beantwortung in sich schließt,
Nordeck zur Rabenau
nicht gefaßt worden — hat d
lgt und sehr genaue Berechnungen darüber
das Gesammtergebniß aus
und ich
die
mmnmmm
ist für Pariser und Londoner m im Verein mit Rußland und
die „Kölnische Zeitung“ diese Verhandlungen schon am nächsten
erträge mit Zeitunssunterneh⸗ tes vereinbar ist, in ge⸗
diese Depeschen mit Italien und den belligkeit, welche nöthig ist, um nicht
gewesen, und
Dabei ist aller⸗ u.
die einer dringlichen — unmittelbar hinter den Staatsdepeschen — bedürfen,
Titel damit zu warten. Sonnemann und ktor:
Die Postverwaltuns ihrer⸗
erscheinen, als namentlich die und wissenschaftlichen Zeitschriften. Sr. König⸗ das Bestreben obwaltend, eine Mit ein⸗ 6 masse der Zeitungen gegen einen die Ausgaben der eine Erleichterung treten können, ohne gleichzeitig Seite hervorzurufen, d. h. ohne dann eine sehr große, eine durch die Erhöhung getroffen vollständigen Revision des
Zeitungsgebühr regelt, und zu
für die besagten
sind, Es
an wird — ich
worden Gesetzes einer so die Verwal⸗ zu sein. 3 Was dann die Anregung betrifft, mann auszegangen ist, betreffen
Nieder⸗ zu erzielen, bandlungen im Auslande
ken geltend
zu einer weiteren Ausdehnung des immerhin schwierig und nicht in die
Postverwaltung hinein passend ist. ese Depeschen Zeitung kommen zu kassen: nämlich mit . Dies ist der leger schickt dem seinen Wohnort gegen Postvereinsvertrage ja finden, glaube ich,
Sonnemann kann Postanweisungen noch fehlen sie noch. Allein kommen, reich
mit getroffen
nun zwar
Freiherr von ich nicht irre,
oder ob es
Postanweisungen nunmehr auch mit können.
als die wir dem noch schuldig billigen Transport der gro daß namentlich diejenigen 2 täglich erscheinen, weil gerade sie verursachen. Aber, Seite abgewinnt,
Abgeordnete
ie Postverwal⸗ der
die dem Zeitungs⸗ aufmerksam zu machen, daß hohen Hause höhung der Einnahmen hat, ihnen eine selg⸗ einmal der Abschaffung des die Witz- seitigung des Stempels eine große nicht um den Betrag des Stempels
——
5
Inserate für
Postblatt nimmt an:
die Inseraten⸗Expedition
des Deutscheu Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzrigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
5
Deffentlicher
den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. “
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
künstlerischen,
Es hat sich nun bei jener Ermittelung gezeigt, daß Einnahmebetrag vertrieben wird, der
Postverwaltung nicht deckt. Und es würde also Wochenblätter nicht haben ein⸗ eine Erschwerniß auf der anderen den Ausfall zu decken; und es würde
eine überwiegende
nisse tiefeingreifenden Maßregel schien der Zeitpunkt jetzt nicht geeignet
d die Anstellung von Agenten im Aus⸗ lande, welche Zeitungsabonnements annehmen für deutsche Zeitungen, so sie ihre dese “ in St. Peiersburg ausführli reits bestehen und zwar in London, Paris, der internationalen Eö 2 York, 85 daß nese Agenten wiederum ihre Unteragenten haben, welche Abonnements für deutsche Zeitungen Ich glaube, daß außerdem genüzende für Denjenigen Zeitungen haben will, sie sich zu verschaffen, Agentensystems zu schreiten,
Aufgaben und Einrichtungen der
Deutsche im Auslande ein sehr einfaches er schreibt an die die Zeitung aus und schickt den Betrag dafür mittelst Postanweisung ein; das ist das Verfahren in Frankreich, England, einfachste und beqnemste Weg; der Zeitungsver⸗ Abonnenten alle Tage das Drucksachenporto, wel so niedrig festgestellt ist. nicht die mindeste Schwierigkeit.
nicht überall, ich habe in diesen Tagen die daß die französische Nationalversammlung im vergangenen Frühjahr von uns dieserhalb abgeschlossene Uebereinkommen genehmigt hat, und daß von dem 1. Januar 1876 ab
Auf eine Entgegnung des Abg. Frhrn. Nordeck zur Rabenau erwiderte der General⸗Postdirektor: Meine Herren! Ich kann mich dem vollständig anschließen, was von dem geehrten Herrn Vorredner gesagt worden ist ßen Zeitungen, mit dem eitungen es sind, die
meine Herren, Freiherr in den Vordergrund gestellt hat, dann erlaube ich mir doch darauf bei diesem der nämlich von 560 000 ℳ. Das ist die Stempelgesetzes, weil nach der Be⸗ Anzahl der Zeitungen ihre Preise
Preise beibehalten, d. h. den Neito⸗Einkaufspreis erhöht hat, weil von diesem Preise 25 % an die Postkasse abgegeben werden; u zweitens der Ausdehnung des internationalen Verkehrs in des allgemeinen Postvertrags. Nun glaube ich, ist es durchaus loyal gehandelt, wenn wir bei den so vermehrten Einnahmen zunächst noch abwarten wollen, wie die Sache sich im nächsten Jabvre stellt, und den jetzigen Zeitpunkt zur Einbringong eines neuen Gesetzes über diesen Gegenstand nicht für geeignet erachten. — Bei Tit. 8 der „Einmaligen Ausgaben“ (zur Herstel⸗ eines neuen Dienstgebäudes in Leipzig für den Packet⸗ bestellungsdienst 165,000 ℳ) bemerkte der Abg. Bähr (Cassel): Bei dieser Position werde in den Erläuterungen auf das Reichs⸗ gesetz vom 25. Mai 1873, betreffend das Reichseigenthum, Be⸗ zug genommen. Der §. 12 dieses Gesetzes bestimme, daß eine vollständige Uebersicht und ein Verzeichniß der in das Eigen⸗ thum des Reiches übergegangenen Grundstücke dem Reichstage vorzulegen sei. Das sei bisher noch nicht geschehen. Der Prä⸗ sident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Dr. Delbrück, entgegnete: Meine Herren! Wenn dem Reichstage ein vollständiges Ver⸗ zeichniß der durch das Reichsgesetz, welches der Herr Vorredner er⸗ wähnt hat, in das Eigenthum des Reichs übergegangenen Grundstücke noch nicht vorgelegt ist, so beruht dies nicht darin, daß nicht sofort
nach Eclaß des Gesetzes die Einleitungen für die Aufstellung dieses Verzeichnisses getroffen waren, sondern darin, daß die Anerkennung eines solchen Verzeichnisses durch die einzelnen Bundesstaaten — und diese Anerkennung muß vorher gegeben werden, ehe es dem Reichstag vorgelegt werden kann — sehr weitgehende und sehr langwierige Ver⸗ handlungen voraussetzt. Obgleich, wie gesagt, seit Erlaß des Reichs⸗ gesetzes an diesem Verzeichnisse gearbeitet wird, bin ich heute doch noch keineswegs im Stande, auch nur zu sagen, ob in der nächsten Session des Reichstags jenes Verzeichniß wird vorgelegt werden können.
belletristischen ür diese namentlich war Erleichterung herbeizuführen. die Gesammt⸗
Anzahl von Tageblättern sein. Dazu würde es einer bedurft haben, welches die umfassenden, in viele Verhält⸗
lung
die von dem Hrn. Abg. Sonne⸗
daß solche Agenten be⸗ Florenz, Turin und Rew⸗
annehmen.
Gelegenheit bei den Buch⸗ gegeben ist, der deutsche so daß es unnöthig wäre,
welche
Es hat ja außerdem jeder Mittel, sich eine deutsche Redaktion, bittet sich
Amerika, Italien
die Zeitung unter Band an es im allsemeinen Diese Verfahren
Der Hr. Abg. bemerken: wir haben die namentlich mit Frankreich Nachricht be⸗ das mit Frank⸗
Laud⸗ und Forstwirthschaft. 1 Die Ergebnisse der diesjährigen Ernte an Halmfrüchten sind im Regierungsbezirk Bromberg kaum als mittelmäßige zu bezeichnen, da sie in den meisten Kreisen des Bezirkes hinter einer Mittelernte erheblich zurückgeblieben sind. Der Körnerertrag ist im Allgemeinen gering, die Qualität eine mangelhafte; vor Allem aber ist der Strohgewinn ein überaus dürftiger. Das Grummet fiel in Folge eingetretenen Regens stellenweise ziemlich reichtich aus, ohne jedoch den ungünstigen, durchwesg schlechten ersten Heuschnitt auch nur entfernt ausgleichen zu können; es tritt daher schon snn die Noth⸗ wendigkeit hervor, den Viehbestand auf den nothwendigsten Bedarf zu beschränken. Dagegen haben die Kartoffeln allgemein einen guten Er⸗ trag geliefert; leider ist es aber nicht überall gelungen, dieselben vor Eintritt des frühzeitigen Frostes einzubringen, und befanden sich, zumal auf Gütern, welche für den Fabrikbetrieb in größerem Um⸗ fange Kartoffelbau betreiben, noch zu Anfang dieses Monats ansehn⸗ liche Mängen unter der Erde. Auch die Zuckerrüben, welche sehr gut eingeschlagen hatten, haben zum Theil durch Frost gelitten und sind in diesem Zustande zur Fabrikation nicht verwendbar. Die Herbst⸗ bestellung ist ziemlich günstig vor sich gegangen, auch der Stand der Saaten im Allgemeinen zufriedenstellend. — Der Gesundheits⸗ zustand der Haustbiere war im 3. Quartal d. J. im Ganzen günstig. Rotzerkrankungen sind weniger, als sonst vorgekommen. Die Lungenseuche, die Pockenkrankheit unter
—
Frankreich ausgewechselt werden
ist über den zu Vorbehalte aber, zwei⸗ oder dreimal doppelte und dreifache Mühe
wenn man der Frage die Nordeck zur Rabenau
Etat eine erhebliche Er⸗
iter den Schafen, die Maul⸗ und Klauenseuche beschränkten sich auf einzelne Fälle und Ortschaften.
ermäßigt, sondern die früheren —
Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 8 Vorschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. 8 . Theater-Anzeigen. Fawilien-Nachrichten.
R Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedi⸗ tion von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurta. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ 8— burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureans.
In der Pörsen-
beilage. 2
8
Subhastation en, ladungen
[9307] Bekaun Der Besitzer
gegen seine dem
Ehefrau Elisabeth, ge
Verlassung
verehelichte
deshalb zur Beantwortung
Verhandlung auf
chen
den
bens der böslichen geständig erachtet, und ertannt werden wird. Pr. Stargardt, den Königli
Adam Kapanke zu Jaschhütte hat Aufenthalte nach nicht bekannte
mit der Behauptung, am 13. Mai 1874 heimlich verlassen Antrage geklagt, ihre Ehe zu trennen, und die Ehefrau fuͤr den allein schuldigen Theil zu erklaren. Die Elisabeth Kapaake,
14. März 1876, Verhandlungszimmer Nr.
öffentlich vorgeladen, daß . featiich vaatia Verlassung in contumaciam für
es Kreisgericht. 1. Abtheilung.]
Anfgebote, Vor⸗ u. dergl.
tmachung. wegen böslicher
daß dieselbe ihn habe, mit dem
b. Olsen,
gev. Olsen, wird der Klage und mündli⸗
Vormittags 11 Uhr,
1, unter der Verwarnung sie im Falle des Ausblei⸗ Rechtens,
demgemäß, was
20. November 1875.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. 8
—
Die Herstellung eine
stelle Jakobsdorf, veranschlagt auf 1 oll im Wege der öffentlichen Submission ungetheilt
ergeben werden.
Es ist hierzu ein Termin auf Mittwoch, den BVormittags 11 Uhr, 1““
im Büreau der unterzeichneten Betriebs⸗ Inspection anberaumt worden, woselbst während der Dienst⸗ stunden Bedingungen und Kostenanschlag eingesehen,
event. auch gegen Ersta werden können.
Frankfurt a. O., den I. Betriebs⸗Inspection. —
Märkisch⸗Posener Eisenbahn.
Die Lieferung vo
sonenzug⸗Lekomotiven nebst Tender soll im
öffentlicher Submission
Termin ist auf den mittags 11 ½ Uhr, im angesetzt, und müssen
sem Termine hier
Räntglich Niederschl⸗Mürk Eisenbahn.
8 Brunnens auf der Halte⸗ s 755 ℳ 55 ₰,
7† 8. Dezember er,
ttung der Copialien bezogen
22. November “
in drei gekuppelten
vergeben werden. 20.
Per⸗
Wege
Dezember er., Vor⸗
Bedingungen werden gegen Uebersendung von 1 ℳ
vom Unterzeichneten übermittelt.
Guben, den 27. November 1875. Der Ober⸗Maschinenmeister.
Hagen.
Nassauische Eisenbahn. Die Lieferung von 330 Stück Gußstahlbandagen im Gesammtgewicht von ca. 86,260 Kilogramm soll im Wege der öffentlichen Submisston vergeben werden. 8 Die Offerten sind bis zum Dienstag, den 14. Dezember I. Js., Vormittags 11 Uhr, vorto⸗ frei, versiegelt und mit der Aufschrift „Submission auf Gußstahlbandagen“ versehen, an die unter⸗ zeichnete Direktion einzureichen, welche dieselben zur genannten Terminsstunde in Gegerwart der erschie⸗ nenen Submittenten eröffnen wird. 8 Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Die Uebernahmsbedingungen sind auf dem Bureau der unterzeichneten Direktion zur Einsicht aufgelegt und können auch von da gegen Erstattung der Ko⸗
pialgebühren bezogen werden. 1 8 Zum Erforderniß einer zulässigen Offerte gehört
Verschiedene Bekanntmachungen⸗ Königsberg, die Verwaltung und den Betrieb imner⸗ Die mit einem etatsmaͤßigen Gehalt von Neun. haich ihen, — He . un⸗ gleiche Befugnisse, wie den drei übrigen zmis⸗ hundert Mark jährlich verbundene Kreisphysikats⸗ beigelegt. Ven dem obigen Zeitpunkte ab
eüe ne hee8* “ sind alle die Kompetenz der Kommission betreffenden Duc⸗ 3 e
e g . Anträge an diese zu richten. inrer Zeugnisse und des Lebenslaufs binnen 4 Wochen 382 8 2 1875. bei uns melden. Oppeln, den 20. November 1875. Bromberg, den 17. Kovember 187
8 K Di * t Os 2 e . Königliche Regierung, Abtheilung des Innern. Königliche 8 — sesbn Wer⸗ von Neefe. [9025] Evangelische Synodalverfassung.
Die Neuzestaltung der evang. Kirchenverfassung für deren Berathung jetzt die Generalsynode der älteren Provinzen stattfindet, macht das Bedürfniß einer gründlichen Orientirung über diese Frage geltend. Diesem Bedürfniß entspricht Professor Dr. Heppe's Schrift:
Die auf Grund des Allerhöchsten Erlasses vom 29. Oktober d. J. in Danzig zu errichtende, der Königlichen Direktion der Ostbahn unterstellte „Königliche Eisenbahn⸗Kommission“ tritt mit
dem 1. Januar 1876 in Funktion und wird für die b HB . den drei bestehenden Kommissionen abzuzweigenden „Die presbyteriale Synodalverfassung
Strecken: Schneidemühl⸗Dirschau inck. Bahnhof der evang. Kirche in Norddeutschland, 2. verm Schneidemühl, Neufahrwasser⸗Dirschau incl. Bahn.] Aufl. (Verlag von J. Baedeker in Iserlohn hof Dirschau, Dirschau⸗Königsberg excl. Bahnhof Preis 1 ℳ 50 ₰.)
Union, ellschaft für Bergbau, Eisen⸗ und vW Industrie zu Dortmund.
.“ ierorhentliche General⸗Versammlung
[9325] 1I1I1nIn Actien⸗Ge⸗
ö“
die Einreichung der von dem Submittenten unter⸗ zeichneten Uebernahmsbedingungen. (à Cto. 231/11.)
r.
Wiesbaden, am 19. November 1875.
Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Cöln⸗Mindener Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft.
Die Cöln⸗Mindener Eisenbahn⸗Aktie Nr.
[5896
gekommen. 3 b Antrag desselben und mit Bezug au
Auf den
eptember 1865 haber der genannten uns einzuliefern oder 14 geltend zu machen, widrigenfalls rung derselben bei gerichte beantragen und, wird, dem Eigenthümer
Aktie hierdurch auf, seine etwaigen 2 wir die
sobald
Büreau des ieergeicheen uf⸗ schrift: „Submissinn auf Lotomotiven“ vor dic⸗ Cöln, eingehen. 8
die Offerten mit der
obigen Nummer ausfertigen werden.
70372 à 200 Thlr. ist dem Eigenthümer abhanden
Nr. X. der abändernden und zusätzlichen Bestimmun⸗ en zu den Statuten unserer Gesellschaft vom 13ten E fordern wir den gegenwärtigen In⸗ dieselbe an Rechte daran Mortifizi⸗ dem hiesigen Königlichen Land⸗ diese erfolgt sein eine neue Aktie unter der
der Actionaire findet am 6 Dezember a. C., Nachmittags 2 Uhr
Mittwoch, den 22. 5 8. 1 zu Dortmund im Directionsgebände der Gesellschaft ung de . e
u derselben werden die Actionaire unter Hinweis auf die Bestimmung 26 8 daß die daselbst vorgeschriebene Deposition der Actien wenigstens
statt Statuts mit dem Bemerken eingeladen, 8 Tage vor General⸗ Versammlung . 1
bei der unterzeichneten Direction oder bei der Direction der Disconto⸗Gesellschaft in Berlin, bei den Herren Sal. Oppenheim jr. & Co. in Köln,
bei dem Herrn Wilhelm von Born in Dortmund, egen eine Bescheinigung bis zur Beendigung der General⸗Versammlung erfolgen kann. 8e Es venlreien werden: Handlungshäuser durch ihre gesetzmäßig bekannt gemachten Proku⸗ risten; Ehefrauen durch ihre Ehemänner; Wittwen durch ihre großjährigen Söhne; Mindarsährihe sonst Bevormundete durch ihre Vormünder oder Curatoren; Corporationen, Institnte und Ac 8 Gese schaften durch ihre gesetzlichen Vertreter. In allen übrigen Fällen kann ein Aetionair dur 6 einen anderen stimmberechtigten Actionair vertreten werden; es kann jedoch kein Actionair für sich und als Ver⸗ treter anderer Actionaire mehr als vierzig Stimmen führen. Die Bevollmächtigung zur Stellvertretung ist spätestens
lung zur Prüfung der Direction welche eine amtliche oder
der Unterschrift zu verlangen berechtigt i A. 1 Gegenstände der Tagesorduung sin
d: KN der Bilanz und des Berichts über das Geschäftsja 2) Wahlen zum Verwaltungsrath. 8
am Tage vor der General⸗Versamm⸗ fonst ihr genügende Beglaubigung
he 1874/75;
X“
1) Vorlage
den 23. Juli 1875. Die Direktion.
Dortmund, den 26. Nevember 1875.. „ Die Direction.
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