1875 / 290 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Dec 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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daten waren mit Remingtongewehren bewaffnet, ha i 1 et, hatten ei bei sich, und wurden von vefehügr. 8 sollen auch mehrere französische Offiziere bei ihnen sein. arunter einige von den Pariser Kommunarden.“ Ratib Pascha, der Oberbefehlshaber der ägyptischen Armee, ist von Kairo am 5. d. abgereist, um den Befehl über das ägyptische Expeditionscorps in Abessinien zu übernehmen. .e. t. C.) Mittelst des am 6. d. in Liverpool ange⸗ kommenen afrikanischen Postdampfers „Volta“ hat Mr. D. Chi⸗ nery, der ehemalige Chargé d'Affaires von Liberia in London Mittheilungen über den Krieg am Cape Palmas erhalten. Der Spezial⸗Kommissar Payne, welcher sich im Auftrage der Regierung nach Cape Palmas begab, berichtet, es sei wenig Zweifel vorhanden, daß die Unzufriedenheit und Feindseligkeit der Greboes schon beträchtlich beschwichtigt worden sei, und man . zu einem schleunigen Ende gebracht 8 er letzte Paragra d ial⸗ Kommissar erstatteten Berhs Pehtse daß die he . e Liberia ihre Herrschaft auf alle

Amerika. Washington, 8. Dezember. (W. T. B Sb der Botschaft des Präsidenten ist gleichzeitig die 85 panien geführte diplomatische Korrespondenz, aus⸗ schließlich der auf die ljüngsten Verhandlungen bezüglichen Akten⸗ stuͤcke, vorgelegt worden. Dieselbe ist in durchaus freundschaft⸗ 88 Tone gehalten. Zum Schutz der amerikanischen ürger in Liberia hat ein Panzerschiff die Ordre zum Aus⸗ laufen erhalten. In seinem Jahresbericht an den Präsidenten über den Stand der nordamerikanischen Bundesarmee giebt General Sherman deren Stärke auf 1540 Offiziere und 24,031 Mann an. Diese Truppen sind organifirt in 5 Regimenter Artil⸗ lerie, enthaltend 270 Offiziere und 2504 Mann, 10 Regimenter Kavallerie, 422 Offiziere und 7206 Mann, und 25 Regimenter Infanterie, 848 Offiziere und 11,000 Mann. Außerdem giebt es 3321 Rekruten, Ueberzählige und nicht zur Linie gehörige Offiziere. Während des verflossenen Jahres fand die Armee ihre Hauptbeschäftigung in dem Indianerlande.

(A. A. C.) Aus Buenos Ayres bringt 2 dampfer „Senegal“ bis zum 11. v. I” Re g.e ec e ben. Die Journale dieser Stadt beschäftigen sich angelegentlich mit paraguitischen Angelegenheiten, welche eine der Politik der oH Wendung genommen haben. D

wurde als Repräsentant der Regi 2. Dezember 1875. Errichtun Kaiserli ber Poftdirekti

Buenos Ayres nach Asuncion gesandt, und Dr. Dergu⸗ hatte in Minden in Westfalen, Vromterg nad gfacen Sbe sich nach Buenos Ayres begeben, um dort die Re⸗

gierung von Paraguay zu repräsentiren. Eine außerordentliche Session der Legislatur ist einberufen worden. Die Regierung von Peru hatte ihre freundschaftliche Vermittelung zwischen der argentinischen Republik und Chili zur Lösung der patagonischen Grenzfrage angeboten. Nach Berichten aus Montevideo vom 11. v. M. dauert die Revolution in Uruguay fort General Latorre, der Kriegs⸗Minister, war zum Ober⸗Befehls⸗ haber ernannt worden. Die Maua⸗Bank hatte begonnen, das

nationale Papiergeld aus dem Verkehr zu zie ihre eigenen Noten zu ersetzen. hr zu ziehen und es durch

en Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 1

Berlin, Donnerstag, den 9. Dezember 5.

W. E, Forster, Thomas H. Huxley, John Tyndall, Antho 5 B 8 n 8. Müller, Kobert Anna Ffabella Tbackerey, Kelefe

kartineau, J. E. Böhm, Samuel Sp lding. Die goldene M daille trägt auf der Vorderseite ein Medaillon Carlyle's, und auf 18s Kehrseite die Worte „Zur Erinnerung: Dezember 4. 1875“. 8 Professor Dünzer berichtet in der „Köln. Ztg.“: Nach .“ 8 1“ einer Mittheilung über die erste Sitzung der philologisch⸗historischen 1 Gesellschaft in Würzburg machte Hofrath Prof. Dr. Urlichs i derselben Mittbeilung über einen anziehenden Fund, den er 8 Schiller⸗Archip zu Greifenstein ob Bonnland gemacht. Es ist das Bruchstück eines Tagebuches (2) des unglücklichen Dichterz Reinho Id Lenz, das dieser 1775 für Goethe geschrieben. Es hat sich zufällig in Schillers Papieren erhalten, dem Goethe es 1797 mitgetheilt hatte. Daß es der Charakteristik von Lenz in „Dichtun und Wahrheit zu WGrunde liege, kann nur sehr uneigentlich mah sein, da diese 15 Jahre nach Schillers Tode geschrieben wurden, aus dessen Händen es seit 1797 nicht mehr kam. Ein anderer wichtiger Fund, den Dr. W. Vollmer in Stuttgart gemacht, besteht in einer großen Anzabl von Briefen Goethe's an Cotta. empfieh t, daß die Regierung von Hr. George Smith befindet sich, behufs neuer Ausgr. Fälle behaupten solle. bungen in Ninive, in Konstantinopel, 8 lichen ae 9 u

Praktische Erörterungen aus den Gebiete

Prn 1c und gemeinen Civil⸗ und EE1

r. Sonnenschmidt, Ober⸗Tribunals⸗Rath. Berlin 1875. Carl Heymanns Verlag. Diese Veröffentlichung einer Bearbeitung von Rechtsfällen, welche theils älteren Datums aus dem gemeinen Civil⸗ und Prozeßrechte, theils aus der neueren Thätigkeit des Ver⸗ fassers vom Königlichen Ober⸗Tribunal genommen sind, bietet eine Fülle interessanten Materials. Besonders sind es zwei bei dem Ober⸗ Appellationsgerichte zu Greifswald und beim Königlichen Ober⸗Tri⸗ bunal entschiedene Fälle aus dem sog. Vokalfideikommisse, die aus⸗ führlich erörtert werden, und dem Inhalt in Bezug auf die Materie 114““ des bb praktischen Werth verleihen tsang 3 Die Gaben ind von den —. Die Nr. 5 der u füͤr verschiedensten Seiten auf das Reichlichste eingegangen; die Höchste Jagsd, Fischerei und Katnfunde herans nenn enn ua⸗ 3Cagf

Protektorin hat selbst einen Tisch mit kunstreichen Ge⸗ 1 Könj 84 r. herausgegeben von W. H. . A. 8 1g 2 ge 2 Köoni⸗ l. be 2 3 8 4 3 gestattet, die auf Höchstihrer Reise in 11.“ 8. önigl. Oberförster (Leipzig, Verlag von Schmidt & Günther,

Fei d Preis 3 halbjährl.), enthält: J . 3 th. W. G 2 8* 1 ährl.), hält: Jagdbare Säuge befegtehs oct. . das egash 85 5 8 reich vreuß⸗ 8 Miyerinch 2-a tee sheen d 1 5 ender Geschenke findet, mitten Freiherr von Droste⸗Hülshoff. VI. Bärenjagd i 9

in die fröhliche Festzeit hinein; eine Wanderung d E1“ Ober⸗ Drofte Hüls „Bärenjagd, in Ungarn vom Räume, in denen auch ein Buffet nicht fehlt, veefeit chrdn venü hiigen r.Forstmeister Rowland. Erlebniß auf der Auerhahnbaiz, mit

8 wei Illustrationen. und das prächtige Arrangement der Ausstellung. Ihre König⸗ ““ S hie nasselen Frie Carl beehrte bereits joni 5 ; Vzn 1 1 1 1 T- usstellung mit Höchsti 9 see W in das abessinische Gebiet ein und mar⸗ befahl zahlreiche Einkäufe. 88 Besn 1 Reefowart

irten in der Richtung auf Tigre. Der König Johannes, voll⸗ Kaiserin⸗Königin war für heute Mittag 2 Uhr angesagt.

kommen über ihre Bewegungen unterrichtet, li in di m Bewegung et, ließ sie in die Eng⸗ Kunst, Wi i dedsesen Fenart I“ umzingelte sie dort, und die ganze Am Sonn gn; send. Drei Mann sind allein entkommen, di e ödes Verhat dis Pen Senskeilgät D. enre her 8 Hüt w die andern sind alle ordnung steht der Vortrag des L bo be e“ worden. Die Expedition war befehligt von einem die Novelle zum Deutschen Sie dotg etricters 11ö1“ und Beli G“.“ einem schwedischen Offizier von Verdienst Zu Thomas Carlyle's 80. Geburtstag, am 4. d. Mts 8 elie theit, der als einer der Ersten gefallen ist; mit ihm ist demselben von englischen Gelehrten, Dichtern und Künstlern eine i auc din Graf Zichy getödtet worden, der die Expedition als e nebst einer goldenen Medaille übersandt worden, 8 ff kubar Pascha. Die abessinischen Sol⸗ schaften und Künste, unter ihnen kangsen Benrh. Hein. ““ Berlin, den 9. Dezember.

9 b Kasse beigesteuert hat. Die Vorlage für di b . Iu Wissenschaftlicher Kunstverein. Kunsthändler E. Qu gas eee ecsen u“ 1 ee F am 17. November war dem Andenken Karl erschienene neue Serie aus „Henschels Skizzenbuch“ vor 8 ag 82 es am 17. Mai zu Wiesbaden dahingeschiedenen Wenngleich sich der Künstler in dieser Serie in einigen neuen Moti⸗ E es des Vereins, gewidmet. K. Schnaase wurde im ven versucht hat, so liegt doch der Schwerpunkt seiner heiteren Kunst 8g re 8 zu Danzig als Kind wohlhabender und angesehener Eltern in jenen amusanten Scenen des Straßenlebens durch welche seine ge zeren. Seine Iugerd verlebte er in glänzender Weise, zum Theil ersten Serien so allgemeines Aufsehen erregten. Auch in der vor⸗ F ber Reisen, ag er mit seinen Eltern ins Ausland mackte. liegenden Serie sind derartige Scenen mit einem Humor vorgetragen Ra vdem e im Jahre 1816 (nach dem Tode feines Vaters) das Abi⸗ der sich von jeder Gemeinheit fern hält und einen reinen künft⸗ urienten. Examen bestanden hatte, bezog er die Universitäten Berlin lerischen Genuß gewährt. Wenn einige Mitglieder der Gesellschaft um sich juristischen Studien zu widmen. Als Jurist die ausübende Künstler sind, hervorhoben, daß in dieser Serie nebr e ön selne Heimat zurück, woselbst er in Danzig und Marien⸗ sogar ein Fortschritt, wenigstens was die Zeichnung betrifft Beschäftijgung fand. 1825 machte er seine erste Reise nach zu finden sei, so vermochte dies nur das Lob zu erhöhen, dessen 1 Als ihm im Jahre 1828 der Tod mehrerer Familienmit⸗ sich diese Vorlage zu erfreuen hatte. Interessant waren glieder schmerzliche Verluste bereitete, wurde er davon so sehr er- einige Bemerkungen aus der Geschäftspraxis, welche Hr. Quaas schüttert, daß er schwer erkrankte und später auf Verwendunz seiner bei dieser Veranlassung mittheilte. Demnach scheinen die einzeinen mit Rücksicht auf seine Gesundheit an den Rhein versetzt wurde. Blätter aus „Henschels Skizzenbuch“ in einer Weise verkäuflich zu Nach xg der vc in Marienwerder zum Rath ernannt worden war, sein, wie dies bei einer ähnlichen Publikation wohl schwerlich jemals fam h a Pro arator an das Landgericht zu Düsseldorf. Hier der Fall gewesen ist; wenigstins könnte man dies daraus schlteßen blühte damals ein interessantes und reges Kunstleben, in dessen Mitte daß allein in dem Geschäfte des Hrn. Quaas in einem Jahre für Künstler wie W. v. Schadow, Lessing, Hübner, Hilde⸗ 4830 dieser Blätter verkauft wurden. randt Sohn, Schirmer, Bendemann, Schrödter und von Dichtern Immermann und Friedrich v. Uechtritz standen In diesem Kreise war Schnaase bald heimisch, und schloß sich der⸗ selbe namentlich an Immermann, Friedr. v. Uechtritz, Lessing und ganz besonders an Schirmer an. Durch sein scharfes Urtheil und seinen feinen Kunstsinn übte er bald in diesem Kreise einen mächtigen Einfluß aus. Von seinen Arbeiten auf dem Gebiete der Kunst, mit denen er von nun an unausgesetzt beschäftigt

defarx.

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Landwirthschaft zuzuführen. Ich habe ganz etwas anderes vernom⸗ men, daß man darauf verzichten müsse, in Zukunft so viele und so wohlfeile Arbeiter zu haben, wie früher, und daß, weil man darauf verzichten müsse, es darauf ankomme, der Landwirthschaft auf mechanischem Wege das zu ersetzen, was ihr auf dem Wege mensch⸗ S. Kraft verloren gegangen war und was sie nicht wiederbekommen onnte. Der Herr Abgeordnete für Oels meint, die Eisenindustrie würde gegen die zollfreie Einfuhr der landwirthschaftlichen Maschinen nichts einzuwenden gehabt haben. Ich weiß das nicht, es kann das sein, aber, meine Herren, daß das nicht geschehen ist, hatte durchaus nicht seinen Grund in kleinen Zollabfertigungsschwierigkeiten, die darin liegen könnten, daß man Theile landwirthschaftlicher Maschinen von denjenigen anderer Maschinen nicht unterscheiden könnte das wäre eine Schwierigkeit gewesen, die aber gehoben werden konnte sondern das lag im Eisenzollsystem selbst. Durch das Ensemble der Eisen⸗ zöͤlle, wozu ja die Maschinenzölle mitgehören, sind geschützt, berechtigt geschützt so lange der eine es ist, ist es der andere au nicht blos die Hochöfen und Walzwerke, sondern auch Maschinenfabriken und namentlich die Fabriken landwirthschaftlicher Maschinen, und da schien es denn aller⸗ dings ein Widerspruch in sich zu sein, wenn man das Eisen, welches die landwirthschaftlichen Maschinenfabriken aus dem Auslande bezie⸗ hen müssen, besteuerte und die fertigen landwirthschaftlichen Maschi⸗ nen aus dem Auslande zollfrei eingehen ließe. Wenn der Hr. Ab⸗ geordnete für Oels meint, sein Interesse an der vorliegenden Frage sei geringer geworden deshalb, weil man den Zoll für Roheisen auf⸗ gehoben habe, der zum Komplement des Syftems gehöre, dann müßte er gerade von seinem Standpunkte aus jene Konsequenz an⸗ die ja auch nur ein Komplement des Systems der Eisen⸗ zölle ist. . Meine Herren! Es ist die Rede gewesen von dem unglücklichen Momente, der gewaͤhlt sei für die Aufhebung der Eisenzölle mit Ruͤcksicht auf das Ablaufen der Handelsverträge. Da habe ich nun zunächst zu konstatiren: wir haben diesen Moment nicht gewählt, wir haben Ihnen vorgeschlagen, die Eisenzölle ich denke, es war am 1. Oktober 1873 aufzuheben, also eine Reihe von Jahren vor dem Ablaufe der Handelsverträge. Daß das jetzt unglücklicherweise so zusammenfällt, daß die Handelsverträge, nicht alle, aber einzelne daß deren Ablauf zusammenfällt mit dem Aufhören der Eisenzölle, das haben wir uns gefallen lassen müssen, weil wir das Gesetz tel, quel anzunehmen hatten, wie es aus dem Reichstage hervorgegangen war, wenn wir nicht überhaupt die uns am Herzen liegende Frage begraben wollten; unsere Schuld ist das also nicht. 3

In Beziehung auf die Erneuerung der Handelsverträge und auf die gesammte handelspolitische Stellung möchte ich an Folgendes er- innern: Es ist weltkundig, daß im Ganzen aus denselben Ursachen jetzt durch Europa ein protektorischer Zug geht. Es ist das ganz natürlich, es kommt das überall aus denselben Ursachen her. Die Momente, welche die rapide Ueberentwickelung der Eisenindustrie überall hervorgebracht haben, sie haben eine ähnliche Entwickelung auch in anderen Industrien hervorgebracht. Es ist überall in de Unternehmungen etwas weiter gegangen, als jetzt der Bedarf erfor⸗ derte, und als die Krääfte reichen, und da ist es eine ganz natürliche Erscheinung, die gar nicht zum ersten Male jetzt auftritt, die wir in den letzten 25 bis 30 Jahren wiederholt er⸗ lebt haben, daß dann zunächst die Gene, die der einzelne Unternehnier empfindet, weil der Absatz nicht so kulant geht, wie er wünschen möchte, daß die abgebürdet wird in der Agitation für Erhöhung der Zölle. Wir sehen das jetzt fast überall in Europa. Ich glaube, daß die Regierungen, in richtigerer Erkenntniß der Sache, im Ganzen wenig geneigt sind, diesen Tendenzen die Zügel schießen zu lassen. In dieser Situation hat aber, wie ich glaube, die vorliegende Frage eine Bedeutung, die eigentlich über ihre eigenen Kreise hinausgeht. Darüber können wir uns Alle nicht einen Augenblick täuschen, wenn wir jetzt das Gesetz für es ist mir einerlei, wie viel Jahre, 2, 3, 4, 5 suspendiren, so ist das vielleicht nicht in der Empfindung derjenigen, die dafür stimmen, aber in der Empfindung der übrigen Welt weiter nichts, als das Verlassen einer bisher betretenen Bahn, mit anderen Worten, die Welt wird sagen und wir können die entgegengesetzte Empfindung haben, es hilft uns nichts die Welt wird sagen: Deutschland ist umgekehrt, es schreibt wieder den Schutzzoll auf seine Fahnen. Meine Herren, damit geben wir allen Denjenigen Waffen in die Hände Denjenigen im Auslande, die wünschen, möglichst wenig von uns zu kaufen, die wünschen, die Zölle, die sie bei sich haben, möglichst in die Höhe zu schrauben. Den Regierungen, die, wie ich vermuthe, diesen Tendenzen im Ganzen nicht hold sind, wird, wenn eine Macht wie Deutschland auf der Bahn umkehrt, in der

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Reichstags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 9. Dezember. In der Sitzung des Deutschen Reichstages am 7. d. M. nahm in der Diskussion über die etitionen in Betreff der Eisen⸗ ꝛc. Zölle der Präsi⸗ dent des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Dr. Delbrück,

nach dem Abg. v. Kardorff das Wort:

Meine Herren! Erwarten Sie von mir nicht, daß ich

irgend wie über Kompromisse spreche. Die verbündeten Re⸗

gierungen sind ein Theil des damals im Hause geschlossenen um den dazu erforder⸗ Kempromisses durchaus nicht gewesen; sie haben, und das ist kein Geheimniß, sehr ungern den Beschlüssen zugestimmt, welche im Hause im Gegensatz zu der von ihnen gemachten Vorlage gefaßt worden sind. Die verbündeten Regierungen waren deshalb auch durch keine äußeren Rücksichten davon abgehalten, die Frage, welche sich ihnen wie Jedermann aufdrängte, in ernst⸗ hafte Erwägung zu ziehen, ob die Erscheinungen, welche seit dem Erlasse des Gesetzes vom 7. Juli 1873 in der Eisenindustrie hervor⸗ getreten waren, ein Motiv abgeben, das im Jahre 1873 erlassene Gesetz zu ändern. Hätten sie diese Ueberzeugung gewonnen, so würden sie sich nicht einen Augenblick besonnen haben, mit einer Vorlage vor Sie zu treten, sie würden sich durchaus nicht durch eine falsche Scham davon haben zuruckhalten lassen, sie haben aber diese Ueverzeugung ihrerseits nicht gewonnen.

Wenn ich auf die Gesichtspunkte, die für uns dabei leitend ge⸗ wesen sind, jetzt mit möglichster Kürze eingehe, so schicke ich voraus, daß ich mich dabei einer Erörterung der Frage enthalte, die im Jahre 1873 zu erörtern war und die jetzt zum großen Theile von dem Hrn. Abgeordneten für Oels wieder aufgenommen worden ist, nämlich der Frage, ob es über⸗ haupt für uns richtig ist, Eisenzölle zu haben oder nicht. Diese Frage liegt in der That und lag für uns nicht vor, es konnte

ch für uns nur darum handeln, und ich glaube, es kann sich auch nach alledem, was bisher hier verhandelt worden ist, für das Haus nur darum handeln, ob eine Veranlafsung vorliegt, das damals er⸗ lassene Gesetz, den eingebrachten Anträgen entsprechend, zu suspendi⸗ ren. Dies ist die einzige Frage, mit der wir uns zu beschäftigen haben. Es ist für uns so wenig wie für irgend jemand einen Augen⸗ blick zweifelhaft gewesen, daß sich die Eisenindustrie in einer Krisis befindet, in einer Krisis, welche, und ich sage das ganz offen, ich noch keineswegs als abgeschlossen ansehe, von der ich noch nicht mit Be⸗ stimmtheit sagen kann, daß ste ihren Höhepunkt erreicht hat. Dieser Thatsache gegenüber, hatten wir uns zu vergegenwärtigen und zwar zunächst, daß die Erscheinung, die bei der deutschen Eisenindustrie her⸗ vorgetreten war, keine vereinzelte war, daß sie eine Erscheinung war, welche bei der Eisenindustrie in der gesammten civilisirten Welt mehr oder weniger fühlbar hervortrat. Es ist völlig zweifellos, daß die Zustände in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Belgien schlimmer sind als bei uns, daß sie in England nicht besser sind als bei uns, und daß sie in Frankreich allerdings günstiger liegen als bei uns, allein keineswegs so rofig, wie das vielfach behauptet wird. Diese Erwägung mußte von selbst darauf führen, daß es ganz allgemein wirkende Ursachen gewesen sein müssen, die diese allggemeine Erscheinung hervorgebracht haben und da ergab sich dann freilich auch ohne viele Ermittelungen und ohne viele Mühe das Ergebniß, daß wir es zu thun hatten mit dem Piodukte der ungemein lebhaften wirthschaftlichen Bewegung, welche sich unmrittelbar nach dem Friedensschlusse entwickelt hat. Diese ungemein lebhafte wirthschaftliche Bewegung ging damals durch ganz Europa, sie war keineswegs auf Deutschland beschrankt. In Deutschland traten für die Eisenindustrie noch beson dere Motive hinzu, es waren während des Krieges die Eisenbahnen in unglaublicher Weise in Anspruch genommen worden, man hatte

Jahres die Einfuhr des fremden Eisens noch weiter abgenommen hat, nämlich, wenn ich unrichtiger Weise voraussetze, daß die Ein⸗ fuhr des vierten Quartals dieses Jahres ebenso groß sein wird, wie die Einfuhr im Durchschnitt der drei ersten Quartale. Diese Vor⸗ aussetzung ist unrichtig, weil bekanntlich von Eisen im vierten Quartal jedes Jahres weniger eingeführt wird, als in den voran⸗ gehenden Quartalen. Also auch diese neuesten Ermittelungen haben ergeben, daß die Betheiligung des Auslandes an der Versorgung des deutschen Marktes gegenüber dem Gesammtverbrauch und gegenüber der inländischen Uedengit verschwind end klein ist.

Bei solcher Lage der Sache kam es weiter auf die Frage an: was kann ein Zoll von 10 Groschen dieser Lage gegenüber ausmachen? Man kann die Frage umgekehrt stellen und sagen: was würde die jetzige Lage sein, wenn die Einfuhr fremden Eisens überhaupt ver⸗ boten wäre? Und da, glaube ich, wird die Antwort eines jeden Sach⸗ kundigen die sein: die Lage, wie sie jetzt ist, würde ganz genau dieselbe sein mit dem Verbot und mit dem jetzigen Zoll. Es ist ja bei jeder Großindustrie, wie die Eisenindustrie, bei eimner so weit entwickelten Industrie der Faktor für das Wohlergehen der einzelnen Etablisse⸗ ments nicht die Einfuhr vom Ausland, sondern die inländische Konkur⸗ renz. Darin hat der Hr. Abgeordnete für Oels vollkommen Recht, daß, wenn in so gedrückten Zeiten, wie sie jetzt sind und sein wür⸗ den, auch wenn die Einfuhr fremden Eisens absolut verboten wäre, die ganz natürliche Tendenz dahin geht, daß die großen, gut fundir⸗ ten, besser situirten Werke die kleinen todt zu machen suchen, um den Ausdruck zu gebrauchen, mit anderen Worten, daß sie, die im Besitze großer Kapitalien, im Besitze großer Erfahrungen, im Besitze sehr reicher Arbeitskräfte sich befinden, im Stande sind, billiger das Eisen zu verkaufen, als ihre Konkurrenten, und daß, wenn die Lage so ist, daß weniger Eisen verlangt wird, als auf dem Markte, sie diese ihre günstigere Lage ausnutzen.

Nun, meine Herren, was die Lage der einzelnen Werke betrifft, so hat der Hr. Abgeordnete für Bochum Bezug genommen auf die gedruckte Uebersicht, die, wie ich glaube, in den Händen der meisten Herren ist und auf die ich doch mit ein paar Worten eingehen muß. Es ist das eine Zusammenstellung der Bilanzen einer langen Reihe von Aktiengesellschaften, die in der Eisenindustrie arbeiten, für 1874 und oder, je nach Umständen, für 1874/,75. Ich nehme diese Uebersicht so an, wie sie ist ich kann nicht übersehen, ob sie richtig ist oder nicht, ich gehe von ihrer Richtigkeit vorläufig aus, und diese Uebersicht ergiebt, daß eine große Anzahl von Werken mit Verlust gearbeitet haben. Nun, meine Herren, würde aber, wie ich glaube, wenn man mit dieser Uebersicht irgend etwas machen will, noch zweierlei dazu gehört haben, was nicht darin ist: erstens die Bezeichnung des Datums der Entstehung der einzelnen Gesellschaften. Eine Anzahl der⸗ selben sind, wie bekannt, älteren Datums; von der Mehrzahl ist mir Nä⸗ heres nicht bekannt; denn meine Kenntniß der einzelnen Etablissements geht nicht so weit. Die Namen verschiedener dieser Gesell⸗ schaften führen mich dahin, daß es Unternehmungen sind, die früher in den Händen einzelner Unternehmer waren, und die wahrscheinlich im Jahre 1871,72 in die Hände von Aktiengesellschaf⸗ ten gekommen sind. Meine Herren, wenn Sie das Grundkapital einer solchen Gesellschaft wir wissen ja Alle, das war nicht blos die Eisenindustrie, wo solche Geschäfte gemacht wurden, das waren auch viele andere einer Gewinn⸗ und Verlustberechnung zu Grunde legen wollen, so ist das, für die Taschen der Aktionäre gerechnet, voll⸗ kommen richtig, aber für das Allgemeine, für Ihr Thema folgt dar⸗ aus nichts. Sodann wäre aber ein nothwendiges Komplement fol⸗ gend s: die Bilanzen von 1871, 1872 und 1873. Es giebt ja keine Industrie in der Welt, die die Prätension machen kann, daß sie nur günstige „Jahre haben wollte, daß sie nur Jahre haben wollte, wo sie mit großem Gewinn arbeitet auf die fetten Jahre folgen die mageren seit Pharaos Zeit bis heute, und die günstigen Jahre hat ein verständiger Fabrikant und ein ver⸗ ständiger Aktionär es sind vielleicht nur wenige zu benutzen, sich Reserven zurückzulegen für die ungünstigen Zeitene dieses Komplement wäre für die Bedeutung der vorliegenden Nachweisung ganz absolut nothwendig; denn man würde daraus vermuthlich er⸗ sehen, daß eine erhebliche Anzahl der Unternehmungen, die jetzt hier mit Verlust arbeitend dargestellt sind, in den vor⸗ hergegangenen drei Jahren so großen Gewinn gemacht haben, daß sie, wenn sie die nöthigen Reservefonds zurückgelegt hätten, großer Leichtigkeit den Verlust dieses Jahres würden getragen haben. k 8

Der Hr. Abgeordnete für Bochum hat und dafür danke ich ihm der Uebersicht, die vorgelegt ist, nach einer Seite hin ihre vielleicht bedenklichste Wirkung genommen. Es ist in dieser Uebersicht angeführt und ich nehme auch an, daß es richtig ist wieviel Arbeiter auf den betheiligten Werken entlassen sind. Der Hr. Abgeordnete hat mit

der Kenntniß der Verhältnisse, die er besitzt, und mit der Wahrheits⸗ Line NM e Deut 1. 1 1 1 liebe, die 10 I“ diese Arbeiter, wie sie aus ganz That die Widerstandsfähigkeit ganz außerordentlich erschwert, und ich

Deutschland herangezogen waren für die Werke, so sind sie wieder möchte wohl zu erwägen geben, ob nicht ein Votum, welches jetzt im nach 8e. Hn 6 und, meine Herren, glauben Sie Sinne der Petitionen gefaßt wird, nachher recht schwer empfunden denn, daß diese Arbeitec, die in ihre Heimath zurückgegan⸗ werden möchte von der Baumwollenindustrie und der Wollenindustrie. gen sind zum Theil im Besitze von Ersparnissen, in ihrer Sie haben an sich anscheinend gar nichts mit der Sache zu Heimath der Armenpflege zur Last fallen? Nicht im Aller⸗ aber die Dinge liegen nicht so einfach. Denn, was man in hhr entferntesten. Es fehlt bei uns .“ an Sereen sclatinen g 1“ Eisen thut, hat seine Rück⸗ zur Arbeit, und ein tüchtiger Arbeiter, der in seine Heimath zurück⸗ äge auf manche andere J . 8 sihrt und kleine Erspamige besitzt, findet Unterkommen genug. Der Hr. Abgeordnete für Bochum meint, wenn wir nun 8 es. Meine Herren! Diese Erwägungen haben uns dahin geführt, Gesetze blieben, wie es beschlossen ist, so überlieferten wir d 8 doch sehr bedenklich zu sein, eine Aenderung in dem Gesetze Ihnen gebundenen Händen dem Auslande. Nein, meine a 8 Be⸗ vorzuschlagen. Indessen Sie standen doch auch nicht allein. Wir sind wir ganz und gar nicht. Indem wir es dabei lassen, bdaß mit dem

wohl Alle darüber einig, daß die Höhe der Eisenpreise in den Jahren 1. Januar 1877 die Eisenzölle aufhören sollen, sagen wir keineswegs, 1871, 1872 und 1873, die ja die große Blüthe der Eisenindustrie zur

daß wir diesem oder jenem unserer hacbam ge8e 5 zu lzen

Erscheinung brachten, für das Allgemeine doch sehr bedenklich sind. billigen Abkommen nicht geneigt ist, und dazu haben wir vollkommen Zei

1 Der Kößte Theil der bee Nation besteht doch wohl aus genug im nächsten Jahre die Eisenzölle nicht Fenn beibehalten

Eisenkonsumenten, und daß eine vorübergehende Konjunktur diesen wollten. Wir haben bis dahin für Negoziationen vo 8 e

größten Theil der deutschen Nation zu recht erheblichen Ausgaben Hand, und das wird man uns glauben, daß bei einer unbilligen Be⸗ führen mußte, das ist vielleicht von dem Einzelnen wenig schmerzlich

handlung unserer Interessen wir schließlich uns auch nicht geniren empfunden worden, weil er sich seines individuellen Eisenverbrauchs werden, von diesem Mittel Gebrauch zu machen, während, wenn nun nicht so klar bewußt 6 aber für die Nation im Ganzen war diese

.

von der anderen Seite gesagt 58 la krierert doch dieses

7 j ff : f 8! enn wir, wie dies vor

Ausgabenvermehrung sehr fühlbar, und ich muß die Ueberzeugung tionsmittel, ich offen sage: das ist kein r, wi aussprechen, daß doch im Interesse der Gesammtheit keineswegs zwei Jahren geschehen, beschlossen haben, die Eisenzölle aufzu ein Unglück ist, wenn wir die

eit dieser für die Eisenproduzenten heben, und jetzt sasen es könnte das ja nur bis zum 1. Ja⸗ brillanten Preise überstanden 8 Es üüa dabei 8” Reichsfinan⸗ nuar 1877 sein, wo wir das Regohlationemittel bahielten de zen, die Staatsfinanzen, die Finanzen eines jeden Einzelnen, in mehr wir wollen es uns noch vorbehalten, 88 wae-. die 2 ö. 8- oder minder großem Maße, aber betheiligt durchweg. Es konnte fer⸗ 1. Januar 1877 eintreteten lassen wollen, glau en wr. 8 ner nicht vergessen werden, worauf eigentlich die Motive beruhten, Jemand es glauben würde, wir hätten unsere Ansicht welche die verbündeten Regierungen zu ihrer Vorlage vom Jahre geändert? Und das wäre doch nothwendig, um uns das Negoz

873 veranlaßt haben. Sie waren * 8. N.e. g⸗ betonen mit Bezug auf die Aeußerung des Hrn. geordneten für Meine H 1 1 Oels sie aus Fanatismus für den abso⸗ BEs ist das eine Frage, die von der Erneuerung der üe. luten Freihandel hervorgegangen. Ich glaube nicht, daß in irgend einem vollkommen unabhängig ist. Wir haben in den Fahran ge. m 8 Motive, mögen sie gedruckt oder nicht gedruckt vorgetragen worden der französischen Regierung über die aquits-à-cau 185 vg. elt, hü-. sein, davon irgend wie die Rede war, das entscheidende Motiv für nicht ohne Erfolg. Es ist vielleicht nicht ohne 8gn 8 ieser Ver⸗ uns damals lag in der Ueberzeugung, daß die Zeit gekommen sei, handlung im Jahre 1870 das Regime der vesnt Uen-. ion, . wo ohne Gefährdung des Bestehens der Eisenindustrie den übrigen es uns drückte, reduzirt worden auf das Roheisen, 295 jrend es früher Konsumenten und vor allen Dingen der Landwirthschaft ihr Recht in der Art, wie es jetzt noch für Roheisen besteht, auch für Stab⸗ werden könne. Das war der Grund, und wenn ich hier noch mit eisen, Eisenbleche und dergl. bestand. Ich sgr es allerdings für unsere ein paar Worten auf die Verhältnisse der Landwirthschaft eingehe, so Aufgabe an, diese Verhandlungen wieder aufzunehmen. Wir haben sie ist das, weil der Hr. Abgeordnete für Oels nach meiner Ansicht die liegen lassen, weil in der That das praktische Inttresse nicht so groß war. Verhältnisse nicht ganz richtig dargestellt hat. Ich habe bei den da⸗ So lange wir den Eingangehel hatten, war die Sache nicht so maligen Diskussionen und Unterredungen aus landwirthschaftlichen sahenner und daß sie nicht so schlimm ist, beweist die einfache hat⸗ Kreisen das nicht vernommen, daß ache, daß in Elsaß⸗Lothringen kein Theil der Eisenindustrie so gut

Die Nr. 95 des „Amts⸗Blatts der Deut ch 8 8 en Re 3 ost⸗Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: 11h

Vereinswesen.

Der unter 1 Protektorate Ihrer Königlichen Hoheit

. 8 8 2 1 . 8 8 o der Prinzeslin Friedrich Carl stehende Preußische in heute Morgen in den Parterre⸗ öniaglichen Justiz⸗Ministeriums sei jährliche Weih⸗ nachtsausstellung eröffnet.

Afrika. Aegypten. Der „Moniteur Uni bri

9: n. niversel“ bringt einen Brief, der einige nähere Mittheilungen über 8 lage der ägyptischen Truppen in Abessinien enthält.

Es heißt darin: „Die ägyptischen Truppen, die in Massaua eacgc gehetis däe ehee

Der Fortschritt der Bohrung am Gotthardt rend der letzten Woche betrug auf der Seite 828 e 8 E1“ ℳ, mithin durchschnittlich per Tag 2.5 T ierige Situation wegen der üf s ist 8 8 letzte Woche ““ Die Gotha⸗Ohrdrufer Eisenbahn wird, wie di Börs.⸗Ztg.⸗ mittheilt, nicht vor dem 1. Mahn f. dee i na8. Verkehr übergeben werden. Der Betrieb geht in die Hände der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft über. Die erste Probefahrt von Gotha nach Georgenthal fand am 27. v. M. statt. 8 London, 8. Dezember. (W. T. B.) Die telegraphische erbindung mit Japan nnd China ist jetzt gleichfalls wie⸗ der hergestellt. Aus Ostende fehlen die drei letzten Posten New⸗York, 8. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Holland der National⸗ Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen

haben. Auf der Insel Sardinien ist die Eisenbahnverbin zwi Tiso und Scala und zwischen Sassari und Oneri Cöu“ der Provinz Ravenna retten die Bauern aus Furcht vor Po⸗ Ueber⸗ schwemmungen nach höher gelegenen Orten, wo sie sich der Gefahr weniger ausgesetzt glaubven, Hab und Gut. Auch in Rom haben wi das Wasser in den niedriger gelegenen Stadttheilen. 8

London wurde am 6. d. Mts. von einem hefti S heimgesucht, durch welches der öffentliche e ““ B“ bewegten sich nur sehr spärlich in

aßen, di mnibusse schlugen ihre Fahrpreise Sen und Dreifache auf. Erst gegen lhens hörts 6 15 schneien, und dann trat Thauwetter ein, welches gegenwärtig anhält. In Schottland nimmt der Winter an Strenge zu. In vielen Ort- nicht Zeit gehabt, sowohl für die Ergänzung des Bahnkörpers selbst, schaften liegt der Schnee 6—8 Fuß hoch. 8 als für die Ergänzung des verbrauchten Hetriebsmaterials zu sorgen. Das

1 Betriebsmaterial war innerhalb und außerhalb Deutschlands in außeror⸗

Am 8. d. Mts. stieg, „W. T. B.“ zufolge, der Ballon dentlichem Maße in Anspruch genommen, die Bauthätigkeit hatte gegockt vers“ unter der Leitung Godards und des Obersten Laubat in

6 und mit dem Friedeneschlusse trat ein ganz außerordentlich starker Be⸗

im Ganzen 8 Pecsonen zur Vornahme wissenschaftlicher darf nach Eisen ein. Ich bin deshalb weit entfernt davon, denjenigen stür 1 n ger auf, zerriß jedoch in einer Höhe von 230 Metern und Unternehmern, welche in Folge dieses massenhaften Auftretens des be. . rde. Fünf Personen sind mehr oder minder schwer Bedarfs ihre Etablissements erweitert haben, in der Voraussetzung, 8 sse hätten es mit einem dauernden Zustande zu thun, den Vorwurf des Schwindels zu machen; das fällt mir nicht im Entferntesten ein. Sie haben spekulirt auf Grund einer Konjunktur, die sie in ihrer Dauer und in ihrem Umfange überschätzt haben, sie leiden jetzt unter den Folgen einer in dieser Richtung unrichtinen Spekulation. Daß dem nun so ist, daß es die Industrie selbst ist, welche durch eine nur den vorübergehenden Verhältnissen angepaßte Ausdehnung sich in die Lage gesetzt hat, in Deutschland selbst meyr zu produziren, als der augenblickliche und vielleicht auch der für meh⸗ rere Jahre nachhaltige Bedarf erfordert, das würde allein kein Grund gewesen sein, zu sagen: tragt die Folgen euerer verunglückten Spe⸗ kulation selbst. Es waren in Bezug auf die vorliegende Frage sehr wohl allgemeine wirthschaftliche Rücksichten in Betracht zu ziehen und zwar in erster Linie die von dem Herrn Abseordneten für Oels hervorzehobene Rücksicht auf den Bestand der Eisenindustrie selbst. Hier drängt sich nun die Frage auf, welches wird, soweit sich die Verhältnisse im Voraus übersehen lassen, gegenüber der augenblick⸗ lichen Lage der Erfolg sein, wenn nach Ablauf von fünf Vierteljahren die Eisenzölle wegfallen. Um diese Frage zu beantworten, konnten wir allerdings nur zurückgehen auf die Erfahrung der Vergangenheit, wir konnten nur zurückgehen auf die Thatsachen, die uns bekannt sind und die vorliegen, und da ergab es sich denn, wenn wir auf die Erfahrungen der Vergangenheit zurückgingen, daß ungeachtet wiederholter sehr erheblicher Zollermäßi⸗ gungen, Zollermäßigungen, die zum Theil für einzelne Objekte viel erheblicher waren, wie der bevorstehende Weefall der 10 Gro⸗ schen, daß trotz aller dieser Umstände die deutsche Eisenindustrie, weit davon entfernt zurückzugehen, sich vielmehr in einer überraschenden eise gehoben hat. Es war ferner in Betracht zu ziehen die Thatsache, daß die Einfuhr von ausländischem Eisen derjenigen Arten, wie sie jtzt noch mit Zoll belegt sind, in der That verschwindend Kein ist. Wenn ich hierbei Bezug nehme auf die Ergebnisse der deutschen Kommerzialstatistik, so will ich nur vor⸗ übergehend bemerken, daß der Hr. Abgeordnete für Bochum sich in der Kommerzialstatistik, wie mir scheint, nicht richtig orientirt hat. Er mmmt an, daß, wenn in den Nachweisungen des Statist schen Amts als Eingang in der Provinz Westfalen verzeichnet sind so und so viel Centner, in die Provinz Westfalen nicht mehr bineinge⸗ kommen sind, als diese Menge. Dies beruht auf einem Irrthum.

„Uni⸗

Am Mittwoch Abend eröffnete Dr. Zenker in den Räumlichkei des unter seiner Leitung stehenden mikroskopischen 1“ einen Cyklus von populär⸗wissenschaftlichen Vorlesungen mit einem Vortrag über das Mikroskop und seine Anwendung, dem ein aͤußerst zahlreiches Publikum beiwohnte. Redner gab zunächst eine an⸗ schauliche Beschreibung des Mikroskopes, das, gleich den astronomischen der Kunst, mit denen un Teleskopen, das Objekt dem Beschauer verkehrt zeige, und ging sodann war zeug b im Jahe 1834 erschienenen „Niederländischen dazu über, die für die Vergrößerungsgrade maßgebenden Gesichts⸗ 2 ief⸗ die den Beweis lieferten, von wie hohen und allgemeinen punkte zu erörtern. Für die Vergrößerung vor Allem entscheidend ssich epunkten aus er das Kunstleben eines Volkes und einer Zeit sei die Bildweite. Bei einer vier⸗ bis achtfachen Vergrö⸗ zr beurtheilen im Stande war. Unter den schriftstellerischen Arbeiten Herung betrage die Entfernung des Objektes vom Apparat vr olgenden Jahre sind namentlich hervorzuheben die „historischen 1 bis 2 Zoll; je näher das Objekt tritt desto bedeu⸗ Erläuterungen zu Ludwig Schwanthalers Werken“, welche tender werde die Vergrößerung, die außerdem noch durch die dem 8 Jahre 1840 herauskamen. 1843 erschien der eiste Band seiner Auge des Beschauers zunächst angebrachte Lupe erhöht werde; erühmten „Geschichte der bildenden Künste“, ein unüber⸗ betrage die Bildweite beispielsweise ½0 Zoll und vergrößere die Lupe keoffnes Meisterwerk, mit welchem er die Epoche der modernen 10 fach, so werde das Objekt 1200 mal vergrößert erscheinen. Redner unstgeschichte einleitete. Nach wiederholten Reisen nach Frankreich zeigte zum Schluß noch eine Anzahl Mikroskope vor und zeigte ihre und Italien kam er 1848 als Ober⸗⸗Tribunals⸗Rath nach Berlin, innere Einrichtung, sowie die Art und Weise, wie das Objekt an⸗ welches damals ein Mittelpunkt kunstwissenschaftlicher Bestrebungen gebracht und unter günstige Beleuchtung gestellt wird. Die Vor⸗ Vrr Märnner wie Kugler, Waagen, Gerhard, Hotho, lesungen werden zunächst wöchentlich, später, wenn möglich, täglich ge⸗ Schorn, 6 otzmann, die damals in voller Manneskraft standen, halten werden und bezwecken vornehmlich, eine erhöhte Kenntniß der

er sich an, während andererseits eine Reihe jüngerer Krafte Naturwissenschaft in die Kreise unserer Bevölkerung zu tragen

sich um ihn gruppirte. Dem Wissenschaftlichen Kunst⸗ verein, in welchem die genannten Männer verkehrten, 86 schloß sich auch Schnaase an; seine Autorität in demselben war so bedeutend, daß er bald zu einem der Vorsitzenden in dieser Gesell⸗ schaft erwählt wurde. Auch die Kunstakademie ehrte ihn, indem sie ihn im Jahre 1855 zu ihrem Ehrenmitgliede ernannte. Während der Aufenthalt in Berlin seinen wissenschaftlichen Arbeiten sehr foͤrder⸗ lich war, sagte seiner schwächlichen Gesundheit das Klima der Stadt wenig zu. Nachdem er im Jahre 1855 an einem schweren Halsübel erkrankt war und sich nur langsam von demselben erholte, ließ er sich 1857 penstoniren und begab sich in Begleitung seiner Frau in ein milderes Klima und siedelte endlich nach Wiesbaden über woselbst r unter vorsichtiger Schonunz seiner schwachen Kräfte sich aber Er⸗ warten lange der Wissenschaft zu erhalten verstand, bis er im Mai dieses Jahres in Folge eines Schlaganfalls in den Armen seiner

Gattin schnell und sanft entschlief. Nach seiner Pensionirung widmete er sich ausschließlich kunstwissenschaftlichen Studien. Von seinen zahlreichen Arbeiten ist für größere Kreise die wichtigste die neue, sorgfältigst durchgesehene Ausgabe seiner „Geschichte der bil⸗ denden Künste“, die ihn bis an den Abend seines Lebens beschäftigte und die er unter Beihülfe jüngerer Gelehrten bis auf einen kleinen Rest bewältigte. Unter den Freunden Schnaase's, die über ganz Deutschland verbreitet sind, hat sich ein Comité gebildet, um ihrem Altmeister ein seiner würdiges Denkmal zu errichten. Mit Geneh⸗ misung Sr. Majestät des Kaisers ist im Berliner Museum an r Seite Kuglers ein Platz für die Aufstellung einer Büste naase s angewiesen worden. Die zur Herstellung derselben erfor⸗

Amerikanischen Blättern zufolge befindet sich Paul der berühmte Schachspiel cefindet sich Daul Morphy, Irrenanstalt in New Orleant. heeee

8 am Freitag der dreiaktige

Theater.

Im Wallner⸗Theater wird Schwank „Der Lieutenant und nicht der Oberst“ von Saville neu einstudirt in Scene gehen. Das Stück mußte seiner Zeit, trotz der günstigen Anfnahme und Kassenerfolge, wegen des plötzlichen Kontraktbruches des Frl Nissel unterbrochen werden 8 und wird jetzt an Stelle der letzteren Frl. Arndt die jugendliche Liebhaberin spielen. Die übrigen Hauptrollen befinden sich in Händen der Damen Carlsen, Berg, Walther⸗ Trost und der Herren Lebrun, Kurz, Kadelburg, Schmidt Meißner und Neuber. Den Schluß des Abends wird der beliebte einaktige Schwank bilden „Papa hat's erlaubt“ mit den Damen Wegner, Löffler, Carlsen und den Herren Helmerding, Kadelburg, Wilken in ihren bekannten Glanzrollen.

Im Residenztheater zu München wurde am 29

2 b 5 9. v. M. 8

Hmnie Sara Sampson“ von Lessing, ein 125 Jahre altes tück, als Novität gegeben und am 4. d. M. wiederholt, beide

Male mit entschiedenem Erfolge und vor vollen Häusern.

Am Freitag, 19. November, wurde Schillers Dra d 8 und Liebe“ in türkischer . 16“ Theater in Pera gegeben. Aus den darüber veröffentlichten Be⸗ richten geht hervor, daß der Schauspieler, welcher die Rolle Ferdi⸗ betraben die nu nands zu spielen hatte, sehr schlecht spielte, weil er nichts memorirt 9 etwa 5,000 ℳ, so daß sich eine Unzulänglichkeit hatte; dagegen wurde die Luise sehr gut dargestellt, nur rügte man von etwa 20,000 ℳ, ergeben würdt. Da Garantiescheine einige Fehler in der Aussprache. Die anderen Rollen w 5.

im Betrag von 360,000 gezeichnet sind, so wird auf je oder weniger gut gegeben, jedoch wird hervorgehoben 100 2 Berantkzeschnung c8 Betkag von 6- eatfalen Die defi⸗ steller sich geberdeten, als wäre es eine Oper und kein Drama. litive tevision wird baldigst erfolgen, nachdem die . Aöbeit des Sciegezomis und die Bauabrechnung pollends abge⸗ 8 gr. Circus Salamonsky war in seiner Sonnabend⸗ Interessiren dürfte es, daß für Entrée über 70,000 dee esahee n Früernen See In der von „Ungarischen Hetzjagd“ wurde eine

eingenommen wurden. Der Verkauf von Getränken hat 17,000

Nutzen abgeworfen; die Baukosten werden sich auf 250,0,0 stele der mitwirk 1 über ei b 3 sce ner Sch; 2 1 28q w f 250,000 stel⸗ itwirkenden Damen, als dieselbe über ein ho es Treppengerüͤ Das eni as über zmmeri eingeht und r. .Das Schieß⸗Comité hat 270,000 eingenommen, und setzen wollte, von ihrem Pferde abgeworfen, 1 be den egegüsh⸗ für TEE bei g e an⸗ se eingeschlossen 150,000 verausgabt. ee sprang, einen jungen Mann verletzte und sich selbst die Rippen geschrieben, in der Provinz Westfalen wird es verbraucht, -s einzi le Vei vernehmen, ist Niemand beschädigt, und auch aber es geht ein in der Rheinprovinz. Ich bemerke dieses beiläufig, Die 2e. 888 erletzte bereits in der Wiederherstellung begriffen. weil allerdings, wenn man sich dieses Verhältniß nicht vergegen⸗ das 1 fiboc * ame ist ebenfalls ohne Schaden geblieben, dagegen hat wärtigte, der Schluß nahe liegt, daß die Kommerzialstatistik nicht ostbare Pferd getödtet werden müssen. richtig sei. Nun, meine Herren, ist in dem Bericht Ihrer Kom⸗ mission das Tableau vorgelegt, das sich auf die Einfuhr von Eisen⸗ waaren bis zum Schluß des vorigen Jahres bezieht. Ich kann nach den Ergebnissen der ersten drei Vierteljahre dieses Jahres bei der vorgerückten Zeit will ich Sie nicht mit Aufzählung der Zahlen er⸗

von Louis

Aus Stuttgart, 7. Dezember, wird berichtet: Gestern Aben

unter dem Vorsitz Sr. Königlichen Hoheit des Herzo 78 1 H. Württemberg eine Sitzung des Centralcomitées zum V. deut⸗ sces Bundesschießen statt, um das finanzielle Ergebniß 9. Schießens festzustellen. Nach einer von Hrn. Ober⸗Bürgermeister 8 Hack veranlaßten und von ihm vorgetragenen Zusammenstellung etragen die Gesammteinnahmen etwa 535,000 ℳ, die Gesammt⸗

Es ist von den aoquis-à-caution die Rede ge⸗

Aus Rom, 4. Dezember, wird geschrieben: Die an Regengüsse haben an verschiedenen Punkten des gseigrelahe leaben angerichtet. Bei Groffeto ist der Eisenbahnverkehr auf der Linie Rom⸗ Livorno unterbrochen, und von Pisa wird berichtet, daß der Arno mit einer Ueberschwemmung droht. Die Maremmenbahn ist zwischen Cecina und San Vicenzo unterbrochen; auch in der Provinz Salerno haben die Regengüsse großen Schaden angerichtet; zwischen Salerno

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel).

Berlin: 11““ Druck W. Elsner.

derliche Summe wird durch eine Sammlung aufgebracht, zu welcher

auch der wissenschaftliche Kunstverein eine angemessene Summe aus seiner

und Cave ist die Eisenbahnverbindung unterbrochen, und in Amalfi

find mehrere Häuser eingestürzt, wobei 12 Personen den Tod gefunden

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

müden für die einzelnen Objekte als Ergänzung das allgemeine Resumé bemerken, daß in den ersten drei Quartalen des laufenden

ter mißgönnt, daß man diese ihr wieder entziehen wollte, um sie der

man der Eisenindustrie die Arbei⸗

geht und in so normalem Zustande sich befindet, wie die Eisengießerei.