1875 / 295 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Dec 1875 18:00:01 GMT) scan diff

aus dem Auslande nach St. Petersburg zurückgekehrt. Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl von Preußen war gestern zur Jagd in Lissino. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin besuchte das Smolna⸗Kloster, darauf das Taurische Pa⸗ lais und war zum Diner bei Ihrer Majestät der Kaiserin. Am Abend besuchte die Prinzessin die italienische Opernvorstellung im Großen Theater. Heute wohnten die Höchsten Herrschaften dem Gottesdienste in der Kapelle des Prinzen Peter von Olden⸗ burg bei und nahmen später bei demselben das Frühstück ein, nach welchem Sie Sich zu einem Besuche ins Palais Ihrer Kai⸗ serlichen Hoheit der Großfürstin Maria Nikolajewna begaben. Das Diner fand bei ihren Kaiserlichen Majestäten statt, zu wel⸗ chem außer den Rittern des Andreas⸗Ordens auch das Gefolge der fremden Fürstlichkeiten und die Mitglieder der deutschen und österreichisch⸗ungarischen Botschaft gezogen wurden. Se. Ma⸗ jestät der Kaiser hat den St. Georgs⸗Orden 3. Klasse ver⸗ liehen: den General⸗Majors der Suite Sr. Majestät: Trozki, Stabschef des turkestanschen Militärbezirks für die Erstür⸗ mung der Stadt Andidshan am 1. Oktober, und Sskobelew für die Besiegung und Zersprengung der Kiptschaken bei Ba⸗ lyktschi am 12. November.

Asien Japan. Beddo, 22. Oktober. Die vor einigen Tagen hierselbst stattgehabte Enthüllung eines Denkmals für den am 25. Dezember v. J. verstorbenen Dr. Ritter legte ein erfreuliches Zeugniß der pietätvollen Dankbarkeit ab, durch welche die früheren Schüler der nunmehr aufgehobenen deutschen Abtheilung der hiesigen polytechnischen Schule (Kaiseigakko) das Andenken ihres verstorbenen Lehrers ehren.

„Dr. Ritter, aus Hildesheim gebürtig, war im Jahre 1870 einem Rufe des Fürsten von Kaga nach Japan gefolgt, und wurde wegen der bereits vor seiner Ankunft eingetretenen Ver⸗ änderung der politischen Verhältnisse des Landes durch die japa⸗ nische Regierung als Lehrer der Naturwissenschaften in Osaka angestellt. Daͤselbst lehrte er in der französischen und englischen Abtheilung der Schule in den entsprechenden beiden Sprachen mit ebenso viel Eifer als Erfolg, bis er im März 1873 an das hiesige Kaiseigakko berufen wurde. Auch hier hat er sich als Lehrer wie im Privatleben die allgemeine Achtung erworben. Eine plötzliche Erkrankung an den Pocken raffte ihn im Alter von 47 Jahren dahin. Seine Beerdigung erfolgte in Pokohama unter allgemeiner Betheiligung namentlich auch seiner Schüler.

Dieselben haben demnächst aus eigenem Antriebe und aus eigenen Mitteln eine ansehnliche Summe aufgebracht, um dem von ihnen besonders hochgeschätzten Manne ein Denkmal zu er⸗ richten. Das letztere, bestehend aus einem geschmackvoll behaue⸗ nen Granitblock, wurde in den Park eines Fhsshcen berühmten Tempels aufgestellt und vor einigen Tagen enthüllt. Die Ent⸗ hüllung erfolgte in feierlicher Weise im Beisein einiger hoher japanischer Beamten, der früheren Schüler und Lehrer der deutschen Abtheilung des Kaiseigakko, sowie zahlreicher in Beddo lebender Deutscher.

Es wurden hierbei Reden in deutscher und japanischer Sprache zu Ehren des Verstorbenen gehalten und die ganze Feier hatte einen herzlichen ungezwungenen Charakter, wie sol⸗ cher am Besten geeignet ist, die hier bestehenden Gegensätze zwischen Einheimischen und Fremden auszugleichen.

Das Denkmal trägt eine passende Inschrift, auch befindet sich an demselben ein Gedicht, welches in deutscher Uebersetzung autet:

„Dem Andenken eines so vorzüglichen Lehrers haben seine Schüler dies Denkmal gewidmet. Sein Andenken schneiden wir in den Stein, sein Andenken schreiben wir in damit er noch viele Tausend Jahre bekannt leibe.

Die Nr. 97 des „Amts⸗Blatts der Deutschen Reichs⸗

ost⸗Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom . Dezember 1875. Einziehung der Eindrittelthalerstücke. Vom 10. Dezember 1875. Zeitungsverkehr mit Frankreich. D Vom 9. De⸗ zember 1875. Eröffnung der Eisenbahn Freiberg in Sachsen⸗Mulda. Vom 10. Dezember 1875. Eröffnung der Eisenbahn Neumünster in Holstein⸗Oldesloe. Vom 6. Dezember 1875. Generalver⸗ füsung an die Kaiserlichen Ober Postdirektionen, betreffend die Be⸗ rücksichtigung der auf Postaufträge einzuziehenden Geldbeträge bei Feststellung der Entschädigung auf Kassenausfälle für Postunter⸗ eamte.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. ———Am 10. d. M. feierte der Reformator der medizinischen Wis⸗ senschaften, der Begründer und Pfleger der physikalischen Unter⸗ suchungsmethode, der ehemalige Universitäts⸗Professor Dr. Skoda zu Wien seinen 70. Geburtstag. Die hohen Verdienste Skoda's um die Wissenschaft anerkennend, übersandte die hiesige medizinische Ge⸗

sellschaft zur Feier folgendes Telegramm: „In dankbarster Aner kennung Ihrer hohen, unvergänglichen Verdienste um unsere Wissen, schaft und Kunst sendet Ihnen die Berliner medizinische Gesellschaß⸗ die besten Glückwünsche zum heutigen Tage. B. von Langenbeg Vorsitzender.“ 88 Am 4. und 5. Dezember tagte in Bremen der 2. deutsch⸗ 1 Im Ganzen waren 42 größere Städte, meist nord⸗ deutsche, auf demselben vertreten. Nach längerer Debatte wurde da Beschluß gefaßt, für ganz Deutschland einen Deutschen Maler⸗ bund zu gründen. Als Vorort für die nächstjährige Versammlimn wurde Cöln gewählt. 2 ,— In Betreff einer neuen Forschungsreise Norden⸗ skiölds wurde am 8. v. M. in der Comitssitzung der Gesellschaft zur Förderung russischen Handels⸗ und Gewerbefleißes in St. Pe⸗ tersburg die Mittheilung gemacht, daß ein Kapitalist 25,000 Rb. zu einer künftigen Expedition des Professor Nordenskjöld gespenden babe. Herr Nordenstjöld gedenkt im Jahre 1876—77 eine Reise den Bering⸗Busen zu unternehmen und hat in seinem Antworttelegramm an den unbekannten Spender zugleich den Wunsch ansgedrückt, in künftigen Sommer ein mit Waaren befrachtetes Schiff an die Je. nissei⸗Mündung zu begleiten. 8 In der soeben erschienenen Schrift Zum Bildungskampf unserer Zeit“ von Prof. Jürgen Bona Meyer in Bonn (Bonn bei Adolph Marcusz veröffentlicht der Verfasser eine Reihe von Abhandlungen, die zum Theil aus bereits gehaltenen Vorträgen entstanden sind, über folgende Zeitfragen: 1) Wesen und Aufgabe der allgemeinen Bildung. 2) Frauengeist und Frauenbildung. 3) Volke⸗ bildung und Sittlichkeit. 4) Bildung und Glück. 5) Geld und Geist. 6) Der sittliche Fortschritt der Menschheit. 7) Der Aberglanbe 8) Die falsche und wahre Toleranz. 9) Der Religionszwist und die Schule. 10) Die Bildungsvereine und die Religionsfrage unserer Zeit. Den Schluß des Ganzen bilden 5 Nachträge zu einzelnen Ka⸗ piteln. Der in der einschlägigen Literatur wohl bewanderte Verfasser biete in diesen durch zahlreiche Citate belebten Abhandlungen manches historische Material. Indessen werden sich für die Beantwortung mancher der angeregten Zeitfragen auch andere Standpunkte sinden lassen, als derjenige, welchen der Verfasser einnimmt.

1 Verkehrs⸗Anstalten. 6

Liverpool, 13. Dezember. (W. T. B.) Der fällige Dampfer von der afrikanischen Westküste „Cameroon“ ist angekommen.

Plymouth, 13. Dezember. (W. T. B.) Der westindische 1e „Nile“ ist mit 292,000 Doll. in Kontanten hier einge⸗ roffen.

New⸗York, 13. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „England“ der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Berlin, den 15. Dezember 1875.

Die Archäologische Gesellschaft feierte am Freitag, den 10. d. M., ihr 35. Winckelmannsfest. Unter den Vorlagen und Vor⸗ trägen der Herren Curtius, Mommsen, Adler, Treu, Waibel erregte die in diesem Jahre aufgenommene und jetzt zum ersten Male in der Zeich⸗ nung fenig geworndene Karte von Athen und Umgebung ein besonderes Interesse, Hr. Prof Curtius rühmte die Zuvorkommen⸗ heit des Chefs des Großen Generalstabes, Grafen Moltke, der auf seinen Antrag Hrn. Kaupert im Frühjahr nach Athen beurlaubt habe, um dieses Werk auszuführen, mit welchem die Studien der Alterthümer ven Athen nun eine sichere Basis erhalten. Den Saal schmückte die lorbeerbekränzte Büste Winckelmanns; an den Wänden hatte Hr. Baurath Adler die ältesten bekannten dorischen Tempel in Grundrissen und Aufrissen dargestellt; sie dienten zur Erläuterung seines Vortrags über den Apollotempel in Sy rakus. Gegenüber hingen als Bilder eingerahmt die farbigen Dar⸗ stellungen arhenischer Oelkrüge, an denen man, wie Professor Curtius nachwies, den Uebergang aus der kolorirten Umrißzeichnvung in wirkliche Malerei deutlich erkenne. Die trotz der größten Flüchtig⸗ keit korrekte und ausdrucksvolle Figurenzeichnung erregte das Er⸗ staunen der Anwesenden.

Ueber die Katastrophe in Bremerhaven melret die gestrige „Wes. Ztg. noch Folgendes: Wie es heißt, soll es gelungen sein, für die Vermuthung, daß sich in dem Fasse ein Uhrwerk be⸗ funden babe, welches nach einer bestimmten Zeit die Zündung des

Spyrengstoffes bewirkt, feste Anhaltspunkte zu gewinnen. Einem hie⸗

sigen Uhrmacher soll die Maschinerie zum Reinigen übergeben und dann wieder abgeholt sein. Ueber die Person des Thomas meldet das genannte Blatt: Vom 4. bis 11. Oktober d. J. war er in Liverpool und logirte im Great Western Hotel. Begreiflicher⸗ weise tauchen unaufhörlich Gerüchte auf, die unbegründet sind oder lediglich auf Kombinationen beruhen. Manche dieser Gerüchte be⸗ unruhigen unnöthiger Weise das Publikum, so zum Beispiel, die Nachricht, daß zwanzig Kisten von Thomas an den Norddeutschen Lloyd adressirt und angeblich als Wein deklarirt, bier von Militär bewacht, lagerten. Es ist kein wahres Wort an dieser auch gedruckt zu lesenden Geschichte. Thomas hat allerdings aurer dem Fasse noch zwei Kisten hier arbeiten lassen, von denen er die eine im Coupé bei sich geführt, während die andere sich hier angefunden hat.

Nach einer Depesche aus Bremerhaven von hente Mittag 12 Uhr 30 Min. war Thomas noch nicht trepanirt. Das Verhör sollte heute Morgen fortgesetzt werden.

Gestern sind noch mehrere Verwundete gestorben und weitere Amputationen vorgenommen.

Die Arbeiten an der „Mosel“ wurden gestern Abend 10 Uhr wieder aufgenommen.

Das Begräbniß in Bremerhaven schildert die „Wes. Ztg.“ wie felgt: Unter Betheiligung fast der ganzen Stadt bewegte sich der Trauerzug von drei und vierzig Leichen, unter ihnen drei den Familien Stelljes, Bomhoff und Baumgarten angehörige, und vier Särgen mit Gebeinen aus der Stadt. Um 8ꝛ ¾ sprach Pastor Hashagen in der Nähe des Hospitals das Gebet. Darauf bewegte sich der Zug durch die Bürgermeister⸗Smidtstraße, über den Markt durch die Fährstraße über die Geestebrücke uach Geestendorf, wo, mit Trauergeläute empfangen, der Zug aus dreißig mit Flaggen und Kränzen bedecktem Wagen, von denen jeder meist zwei Leichen trug, sich zum Kirchvofe in Wulsdorf wandte. Dem letzten Wagen schloß sich das stets anwachsende Gefolge an. Voran Vertreter des Amts, des Gemeinderaths, des Gemeindeausschusses, des Lehrkollegiums, die Pastoren, Rabbiner, das Offiziercorps des 9. Artillerie Regiments, die Kampfgenossen, Krieger⸗ und Turnvereine, die Lloyd⸗Offiziere, denen eine nach Tausenden zählender Zug anderer Leidtragender aus allen Schichten der Bevölkerung folgte. Den Schluß bildete eine Abtheilung Militär und eine Anzahl Kutschen. Straßen und Schiffe hatten Trauerflaggen aufgezogen. Die Fenster von Menschen besetzt, die Läden geschlossen.

Der Eintritt auf den Kirchhof erfolgte um 10 ¼ Uhr, die Kapelle Harmonie empfing jede Leiche mit einem Choral, die Militärkapelle zog den einzelnen Särgen vorauf zum Grabe. Herz⸗ zerreißende Scenen des Abschiednehmens auf dem Kirchhofe.

8 Eine lange Reihe Gräber neben einander nahm die

Todten auf. Die Gruftsenkung dauerte bis 11 Uhr. Dann sprach Pastor Wolff eine ergreifende Rede, mahnte an die Vergänglichkeit des Lebens, gedachte der Wittwen und Waisen und erinnerte daran, ihrer nicht zu vergessen. Das aus schnöder Gewinn⸗ sucht begangene Verbrechen predige die Lehre, daß der Mensch ohne Glauben an Gott und Ewigkeit und ohne Liebe nichts sei. Es folgte das Gebet. Die Feier schloß mit dem Gesange: „Es ist be⸗ stimmt in Gottes Rath.“—

Das „Dresdner Journal'’ theilt auf Grund eingezogener Er⸗ kundigung bezüglich des Amerikaners Thomas Folgendes mit: William K. Thomas ist aus New⸗York gebürtig, mit einer Frau aus New⸗ Ocleans verheirathet und Vater von 4 Kindern. Derselbe hat sich bereits früher enmal, in den Jahren 1868—70, in Dresden auf⸗

gehalten, ist vor etwa 6 Monaten zurückgekehrt und hat in dem nahen

Streblen Quartier genommen (Residenzstraße 14), ist aber bereits seit 6 Wochen fort von Dresden und überhaupt viel auf Reisen ge⸗ wesen. Vorber scheint er in Leipzig gewohnt zu haben Seine Woh⸗ nung in Strehlen ist kein Lokal, das auf irgend einen Geschäfts⸗ betrieb hindeutet, wie überhaupt die Beschäftigung des ꝛc. Thomas unbekarnt ist. Auf telegraphische amtliche Requisition aus Bremer⸗ haven ist von der Königlichen Polizei⸗Direktion in Dresden in Ge⸗ meinschaft mit dem Ortsvorstande in Strehlen bereits eine Haus⸗ suchung in der Wohnung des ꝛc. Thomas vorgenommen worden, die jedoch kein auf die Sache Bezug habendes Resultat ergeben hat. Die Frau Thomas ist mit dem jüngsten Kinde gestern an das Krankenlager ihres Mannes nach Bremerhaven gereist. Während der Zeit des letzten amerikanischen Krieges soll Thomas eine kühne Thätigkeit als Biokadebrecher entfaltet haben.

Durch die in Bremerhaven stattgehabte polizeiliche Unter⸗ suchung ist wie „Bösmanns Telegraphenbureau“ meldet, nunmehr fest⸗ gestellt, daß Thomas (richtizer Thomassen) nach seinem eigenen Einge⸗ ständniß Verfertiger des Explosionswerkes war und daß er dasselbe mit einem in einer bestimmten Frist ablaufenden Uhrwerk, das er aus⸗ wärts anfertigen ließ, hat versehen lassen. Welcher Art der Sprengstoff war und ob das Faß außer dem Sprengstoff auch noch Geschoß⸗ material enthielt, scheint noch nicht festgestellt. Es bestätigt sich ferner, daß Thomassen die Zusammenstelluna des Explosionswerkes in einer in dem belebtesten Stadttheil von Bremen gelegenen Remis’ inner⸗ halb 14 Tagen bewirkte. Die Remise ist polizeilich untersucht wor⸗ den, es wurde in derselben aber kein Sprengstoff, sondern nur Ver⸗ packungsmaterial gefunden.

Aus Harwich, 15. Dezember, Morgens, wird Folgendes tele⸗ graphirt: Das von den Geschworenen über den Untergang des Lloyddampfers „Deutschland“ nach dreistündiger Berathung abgegebene Verdikt lautet, daß Kapitän Brickenstein sich in Folge schlechten Wetters in der Rechnung geirrt und nicht gewußt hat, wo das Schiss sich befunden hat. Eine straffällige Vernachlässigung sei demselben nicht zur Last zu legen. Die Geschwo⸗ renen sprachen ihr Bedauern darüber aus, daß 1) die besten zur Be⸗ rechnung der zurückgelegten Distanz bekannten Mittel, sowie die beste Vorrichtung zum Herablassen der Boote sich nicht am Bord be⸗ funden haben, und 2) der erfahrene Nordsee Lootse nicht das Kom⸗ mando batte. Kapitän und Mannschaft des zur Unterstützung ge⸗ ö Schleppdampfers „Liverpool“ verdienten allgemeine Aner⸗ ennung. 1

Der Seismograph im Observatorium des Vesuvs wir immer unmrnuhiger, und Professor Palmieri glaubt aus diesem und anderen Anzeichen, besonders aus der Art, wie die spiralförmigen Flammen und Rauchfäulen in regelmäßigen Zwischenräumen aus dem Krater hervorbrechen, nach den bei früheren Eruptionen g⸗machten auf einen baldigen neuen Ausbruch schließen zu müssen.

Am letzten Sonntag sind, wie „W. T. B.“ aus Bombay be⸗ richtet, in der Gegend von Labore und Peshawer heftige Erd⸗ 2 vorgekommen, mehrere Personen sind dabei das Leben ge⸗ ommen.

„Wie die „N. Zeit“ meldet, wird die von Herrn Mendelejew ge⸗ bildete Kommission zur wissenschaftlichen Erforschung der ssogenannten spiritistischen Erscheinungen in St. Pe⸗ tersburg ihre Seancen einstellen, weil sie weiter kein Material, d. h. keine Mediums zur Disposition hat Die von Herrn Axakow aus England mitgebrachten zwei jugendlichen Mediums sollen sich als Prestidigitateure entpuppt haben und auf frischer That bei Verübung von Gaukeleien ertappt wordin sein.

Theater. Im Wallnertheater wird morgen, Donnerstag, eine Wohl thätigkeitsvorstellung zum Besten der Armen in dern⸗ tadtbezirken 102 106 stattfinden, und ist dazu von dem arrangirenden Comité das historische Lustspiel „Drei Buchstaben“ von Otto Girndt gewählt worden. Sowohl die treffliche Darstellung dieses Stückes durch die Damen Carlsen, Arndt, Bredow und die Herren Lebrun, Kurz, Kadelburg, Blencke, Keller, als auch der wohl⸗ thätige Zweck der Vorstellung dürfte genügende Veranlassung sein, vS .-e. Resultat für die Weihnachtsbescheerung der Armen rzielen.

Die Aufführung der Offenbachschen Operette „Orpheus in der Unterwelt“ im Woltersdorff⸗Theater, bewies aufs Treffendste, wie tragfähig das engagirte Personal auch für Werke ge⸗ nannten Genres ist. Frl. Auna Preuß (Eurdice), Frl. v. Milar (Diana), sowie die Hrn. Juncker (Pluto), Schmitz (Jupiter), Ber⸗ gen (Orpheus) und Hr. Direktor Emil Thomas (Siyx) thaten sich besonders hervor, doch fanden auch die kleineren Partien durch die Damen Frl. Weller, Spalke, Zink und Fr. Steffen, sowie die Herren Hänseler und Steffen durchaus entsprechende Vertretung. Die Inscenirung des Hrn. Direktor Thomas war eine ganz vorzüg⸗

1““ 8 8

Berlin:

liche und ließ den gewiegten Regisseur hauptsächlich bei dem glän⸗ zenden Arrangement und tadellosen Ensemble des schwierigen 2. Aktz erkennen. Die Operette soll im Laufe dieser Woche wiederholt werden. 8 Die Säkularfeier des K. K. Hofburg⸗Theaters in Wien wird am 17. Februar 1876 stattfinden. Für die Bestim⸗ mung dieses Tages sprach folgende entscheidende Thatsache: Bis zum Jahre 1776 hatten verschiedene Schauspielgesellschaften unter Päch⸗ tern in den beiden Hoftheatern gespielt. Das System erwies sich als unhaltbar. Die italienischen Sänger und die Mitglieder des Ballets wurden entlassen; nur die deutschen Schauspieler wurden bei⸗ behalten und denselben das Burgtheater eingeräumt. Am 17. Fe⸗ bruar 1776 war es nun, daß die deutschen⸗ Schanspieler zu dem ober⸗ sten Hoftheater⸗Direktor Obersthofmeister Fürst Khepenhüller berufen wurden, der denselben nach der feierlichen Vorstellung die offi ielle Mittheilung machte, daß Se. Majestät der Kaiser das Bargtheater zum Nationaltheater zu erheben geruht habe. In diesem Theater würden die Schauspieler künftig unter der eigenen Administration des Hofes spielen.

Eingegangene literarische Neuigkeiten. Die Vormundschaftsordnung vom 5. Juli 1875 für den Umfang der Preußischen Monarchie bearbeitet von O. Anton, Stadtgerichts Direktor. Berlin, Verlag von J. Guttentag.

Die Auf., und Abnahme von Testamenten im Geltungs⸗ bereiche des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten unter Berücksichtigung der Vormundschafts⸗Ordnung vom 5. Juli 1875.) Formularen zu Testamenten. Von O. Haentzschel, Stadtgerich Rath. Breslau. 1875. J. U. Kerns Verlag (Max Müller). Prris 3 50 4 Die Preußische Gesetzgebung über das Kassenwesen in Rechts⸗ und Verwaltungssachen. Kommentar für den praktischen Gebrauch, herausggegeben von Julius Ellma 1. Lieferung. Kostenwesen in Auseinandersetzungssachen. Cassel 1876. Druck und Verlag der Hof⸗ und Waisenhaus⸗Buchdruckerei

Die Handels⸗ und Industriegesetzgebung des Deut⸗ schen Reiches. Eine Handbibliothek für den Kaufmann und Fabrikanten. Bearbeitet und herausgegeben von Dr. J. Landgraf, Dozent der Volkswirthschaft an der polvtechnischen Schule und Sekretär der Handelskammer zu Stuttgart. I. Lieferung. Nörd⸗ lingen, C. H. Becksche Buchhandlung. 1876. Erscheint in ca. 15 Lieferungen à 60 ₰.

Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf. Fort⸗ setzung und Supplement der Viebahnschen und Mülmannschen Bezirks Statistik von Georg v. Hirschfeld, Regierungs⸗Assessor in Düssel dorf. 1. Heft. Iserlohn, J. Bädeker, 1874.

Karte des Regierungsbezirks Arnsberg. Maßstakb 1:200000. Von N. Emmerich, Königlicher Steuerrath. 2. Auflage. Iserlohn, J. Bädeker, 1874. Preis 3

Geschichte des Grenadier⸗Regiments Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburgisches) Nr. 12. 1813 1875. Von v. Mueller, Hauptmann und Compagnie⸗Chef im 5. Badischen Infanterie⸗Regiment Nr. 113. Mit 14 lithographirten Karten.

Berlin, 1875. E. S. Mittler u. Sohn.

Das Brandenburgische Füsilier⸗Regiment Nr. 35 in Frankreich 1870 1873. Im Auftrase des Regiments bearbeitet von Isenburg, Hauptmann à la suite des Brandenburgischen Füsilier Regiments Nr. 35, Lehrer an der Kriegsschule zu Neisse. Berlin, 1875. E. S. Mittier u. Sohn.

Die deuntschen Volksfeste, Volksbräuche und dent scher Volksglaube in Sagen, Märlein und Bolkeliedern. Ein Beitrag zur vaterländischen Sittengeschichte von Montanus. Iser⸗ lohn. Verlag von J. Bädeker.

Berühmte Männer Berlins und ihre Wohnstätten. II. Friedrichs des Großen Zeitalter. Nach urkundlichen Quellen be⸗ arbeitet von Ferdinand Meyer, Sekretär des Vereins für die Geschichte Berlins ꝛc. Berlin 1876. Verlag von Alfred Weile.

Das Wesen der ästhetischen Anschauung.“ Pspvcholo⸗ gisch⸗ Untersuchungen zur Theorie des Schönen und der Kunst. Von Hermann Siebeck, Prof. der Philosophie an der Universität Basel. Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung (Harr⸗ witz und Goßmann). 1875.

„Aesthetische Farbenlehre“ von Conrad Hermann Professor. Leipzig. Verlag von Moritz Schäfer. 1876.

„Platonische Studien“ von H. Bonitz. Zweite Auflage. Berlin. Verlag ven Franz Vahlen. 1876. 3

Neue Lieder aus Wittenberg gegen Rom. Von Hein⸗

rich Pröhle. 2. Auflage. Wittenberg, Verlag von R. Herrosé

Buchhandlung (E. Rust), 1875. Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Drncẽ W. Elsner⸗

Fünf Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).

zum Deut 4 295.

Deutsches Reich. Nachweisung der Einnahmen an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche

anuar bis zum Schlusse des Monats ovemober 1875.

8

für die Zeit vom 1.

Borfahres.

(Spalte 4)

M

Ober⸗Post⸗ Direktions⸗Bezirke.

Einnahme in ormonaten

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Oktober.

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m ichs⸗ ostgebiete. 1) gfigebie 2) Gumbimen. 8) Damzig.. 4) Berln.. Frankfurt a./O.. Stettin 1 Cöslin.. Phbsen .. Breslau. Liegnitz. Oppeln Magdeburg alle a./S. Erfurt. Kiel

) Hannover.

) Münster Arnsberg. .. Frankfurt a./M. Coblenz .. Düsseldorf eEE6 Dresden. Leipzig .. Karlsruhe. Konstanz ..

) Darmstadt. Schwerin i./M. Oldenburg .. Braunschweig VW Bremen.

Hamburg . .

153,276 27,851

130,994

766,87 42,22

157,494 24,498 132,729 747,639 37,308 81,132 124,875 24,654 94,464 209.883 100,986 86,148 177,621 78,756 755 51,168 79,515

140,407 119,933 700,066 38,301 77,063 116,385 27,561 83,955 206,605 86,956 84,572

53,145 74,943 77,796% 231,276 43,977 353,824 304,562 38,594 460,419 26,158 116,423 367,584 151,351 45,589 120,47 30,428

rIIHI

40,488 323,675 276,115 35,075 420,998 23,202 106,032 337,527 137,254 40,718 108,649 28,278 39,5166 43,662 45,9 1 51,862 24,553] 27,555 217,087 237,922 687,639] 752,852 Straßburg i./ E.] 16,597] 167,951] 184,548 170,589 Metz. . 4. 3,689 40320 44,029] 40,521

Summa 1.539,6035,547,3026,086,9056,492,190 Bayern .31,685 316,763]1 ß348,448 356,682 Württemberg]16,551] 177,911]1 194,462] 195,855.

Ueberhaupts 587,8396,041,976 6,829,81568,494,727

Berlin, im Dezember 1875. 1“ Kaiserliches Statistisches Amt.

30,057 14,097 4,871 11,821 3,150 4,146 5,951 3,002 20 835 65,213

118,839 27,279 44,718 54,033 28,641

241,734

749,721

Königreich Preußen. Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis⸗Obligationen des Kreises Zabrze im Betrage von 450,000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. Nachdem von den Kreisständen des Zabrzer Kreises auf dem Kreistage vom 23. Mai 1874 beschlossen worden, zu Kreiszwecken eine Anleihe zum Betrage von 450,00 aus dem Reichs⸗Invalidenfonds aufzunehmen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisstände: zu diesem Zwecke auf Verlangen des Reichs⸗Invalidenfonds auf jeden Inhaber lautende, Pit Ziuscoupons versehene, sowohl Seitens der Gläubiger als auch Seitens des Kreises unkündbare Schuldverschrei⸗ bungen zu einem Gesammt⸗Nominalbetrage, welcher dem noch nicht getilgten Betrage der Schuld gleichkommt, also von höchstens 450,000 ausstellen zu dürfen, da sich hier⸗ gegen weder im Interesse der Glänbiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Obligationen zum Betrage von 450,000 ℳ, in Buchstaben: Vierhundert und Fünfzig Tausend Mark, welche in Abschnitten von 3000, 1500, 600, 300 und 200 Reichswährung nach der Bestimmung des Darleihers, resp. dessen Rechtsnachfolgers über die Zahl der Schuldscheine jeder dieser Gat⸗ tungen nach dem anliegenden Schema auszufertigen, mit Hülfe einer Kreissteuer mit vier und einhalb Prozent jährlich zu verzinsen und nach der durch das Loos zu bestimmenden Folgeordnung jährlich vom Jahre 1875 ab mit wenigstens jährlich einem und höchstens jährlich funf Prozent des ursprünglichen nvommellen Schuldkapitals unter Zu⸗ wachs der Zinsen von den amortisirten Schuldverschreibungen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmi⸗ gung mit der rechtlichen Wirkung ertheilen, daß ein jeder Inhaber dieser Obligationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Ueber⸗ en des Eigenthums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen efugt ist. 8 Durch das vorstehende Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligatioren eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht übernommen. 8 Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift beigedrucktem Königlichen Insiegel. 1 Gegeben Rostock, den 22. September 1875. L. S.) Wilhelm. 8 Zugleich für den Minister des Innern: Camphausen.

und

1“

Achenbach.

Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Oppeln. Obligation des Zabrzer Kreszes (I. Emission.) Ihr ..**

Auf Grund des unterm 26. September 1874 genehmigten Kreis⸗ tagsbeschlusses 11974 und der ameibechsten Pewllegtume

Erste Beilage

e“; 450,000 bekennt sich der des Kreises Zabrze durch diese für jeden Inbaber gültige, sowohl Seitens des Gläubigers als auch Seitens des Schuldners unkündbare Verschreibung zu einer Dar⸗ lehnsschuld von ℳ, in Buchstaben ..Mark, welche an den Kreis baar gezahlt worden, und mit vier und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen ist. 1

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 450,000 geschieht vom Jahre 1875 ab aus einem zu diesem Behufe gebildeten Til⸗ gungsfonds von wenigstens einem Prozent des gesammten Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschrei⸗ bungen nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplanes. Der Kreis behält sich jedoch das Recht vor, den Tilgungsfonds bis auf höch⸗ stens fünf Prozent des ursprünglich nominellen Schuldkapitals zu verstärken. Die durch verstärkte Amortisation ersparten Zinsen wachsen ebeafalls dem Tilgungs fonds zu. Die jährlichen Amortisationsraten werden auf 500, beziehungsweise auf 200 abgerundet.

Die Folgeordnung der Einlösung der Schuldverschreibungen wird durch das Loos bestimmt. Die Ausloosung erfolgt vom Jahre 187. ab in dem Monate Juni jeden Jah⸗ res. Die ausgeloosten Schulverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffent⸗ lich bekannt gemacht Diese Bekanntmachung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Fälligkeitstermine in dem Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Oppeln oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, in der Bres⸗ lauer und Schlesischen Zeitung, sowie in dem Kreisblatte ven Zabrze. Sollte eines dieser Blätter eingehen, so wird von dem Kreisausschuß mit Genehmigung der Königlichen Regierung zu Oppeln ein anderes Blatt substünirt und die Veränderung in dem Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger bekannt gemacht.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital, und zwar zum Nominalwerthe, zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen am 2. Januar und am 1. Juli jeden Jahres, von heute an gerechnet, mit vier und ein halb Prozent jährlich in Reichsmünze verzinset. Der Zinsenlauf der ausgeloosten Schuldverschreibungen endigt an dem für die Einlösung bestimmten Tage. 8

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der ausgegebenen Zinscoupons beziehungsweise dieser Schuld⸗ verschreibung bei der Kreis Kommunalkasse in Zabrze und den in den vorgedachten Blättern bekannt gemachten Einlösungsstellen in Breslau, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins fol⸗ genden Zeit. 88

Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld⸗ verschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapital abgezogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die inner⸗ halb vier Jahre, vom Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit an gerechnet, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises.

Das Aufgebot und die Amortisation verlorner oder vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Gerichts⸗ Ordnung, Theil I., Titel 51, §. 120 sequ. bei dem Königlichen Kreisgericht zu Beuthen O./S. 1

Zinscoupons können weder aufgeboten noch amortifirt werden. Doch soll Demjenitzen, welcher den Verlust von Zinscoupons vor Ablauf der vierjährigen Verjährurgsfrift bei dem Kreisausschusse an⸗ meldet und den stattgehabten Besitz der Zinscoupons durch der Schuldverschreibung oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nac Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinscoupons gegen Quittung ausgezahlt werden. Mit dieser Schuldverschreibung sind ... halbjährige Zins⸗ coupons bis zum Schlusse des Jahres... . ausgegeben. Für die weitere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden ausge⸗ geben. Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons⸗Serie erfolgt bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Zabrze gegen Ablieferung des der älteren Zinscoupons⸗Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons⸗Serie an den In⸗ haber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig ge⸗ schehen ist. 1 8 3

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen. b 8

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. 8

Zabrze, den .. ten. 1 1

Der Kreisausschuß des Kreises Zabrze.

Provinz Schlesien. Regiecrungsbezirk Oppeln. Erster (bis ...) Zinscoupon zu der Kreis⸗Obligation des Zabrzer Kreises (1. Emission.) .. über. .Reichsmark zu vier und ein halb

Litt. Nr.. jer u . .Reichsmark Pfennige.

Prozent Zinsen über..

Der Inhaber dieses Zinsconpons empfängt gegen dessen Rück⸗ gabe in der Zeit vom .. ten bis.. und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis⸗Obligation für das Halbjahr vom ... . bis. .... mit (in Buchstaben) . . . Mark . Pfennige bei der Kreis⸗Kommvnalkasse zu Zabrze und den in dem Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preufischen Staats⸗Anzeiger oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, in dem Amtsblatte der Königlichen Regie⸗ rung zu Oppeln oder dem an dessen Stelle tretenden Organe und mindestens je einem in Breslau und Zabrze erscheinenden öffentlichen Blatte bekannt gemachten Einlösungsstellen. 1““

Zabrze, den.. ten 1I181

Der Kreisausschuß des Kreises Zabrze. Anmerkung: Die Namensunterschriften des Kreisaussch und der Kreisausschuß⸗Mitglieder können mit Lettern oder 8 Facsimilestempeln gedruckt werden; doch muß jeder Zinscoupon mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. Dieser Zinscoupon ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nickt innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Kalender⸗ jahres an gerechnet, erhoben wird.

8

8

Regierungsbezir

1 Talon 9 zur Kreis⸗Obligation des Zabrzer Kreises. (I. Emission.)

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Zabrzer Kreises (I. Emission) E- Reichsmark à 4 ½ n zent Zinsen, die.. te Serie Zinscoupons für die 5 Jahre 18.. bis 18 .. bei der Kreis Kommunalkasse zu Zabrze, sofern dagegen Seitens des als solcher legitimirten Inhabers der Obligation kein Widerspruch erhoben ist. EEqöPö11

Provinz Schlesien.

Der Kreisausschuß des Kreises Zabrze.

8 8 4 w.. wegen Aufnahme einer Schuld von

Lmzetger mnd Aaniich Freüshe Stuts⸗nveige.

Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember

r Fen Fihe

Anmerkung. 1) Die Namensunterschriften des Kreisausschuß⸗Dirigenten und der Kreisausschuß⸗Mitglieder können mit Lettern oder Fac⸗ similestempeln gedruckt werden; doch muß jeder Talon mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver⸗ sehen werden.

2) Der Talon ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt⸗ breite unter den beiden letzten davon ab⸗ weichenden Lettern in nachstehender Art a 1

4

9. Zinscoupon. 10. Zinscoupon.

Talon.

Auf Ihren Bericht vom 29. Oktober d. J. will Ich den von der Vertretung des Kreises Tarnowitz im Regierungsbezirk Oppeln beschlossenen Bau folgender Chausseen und zwar: 1) von Broslawitz nach Wieschowa, 2) von Tarnowitz über Georgenberg nach Schindroß, 3) von Friedrichshütte nach Ptakowitz, 4) von Ptakowitz über Planet nach Stollarzowitz in weiterer Richtung nach Vorwerk Strossek bi zur Schorisgrube an der Tarnowitz⸗Beuthener Chaussee, 5) von Naclo über Bahnhof Naclo nach Radzionkau und weiter bis zum Anschluß an die vorstehend unter Nr. 4 genannte Chausseelinie, sowie 6) von Stollarzowitz innerhalb der Kreisgrenzen in der Richtung nach Bis⸗ kupitz im Anschluß an die vom Kreise Zabrze zu bauende Cbaussee soweit dies durch Meinen Erlaß vom 22. Juli 1872 nicht bereits

eschehen, beziehungsweise unter entsprechender Abänderung der da⸗ elbist genehmigten, unter Nr. 1 bis 4 aufgeführten bezüglichen Chausseelinien bierdurch genehmigen, dem Kreise Tarnowitz hierzu diejenige, aus dem Chaussee⸗Neubaufonds zu entnehmende Neubau⸗ Prämie nach dem Satze von 3,8 für das laufende Meter in Gna⸗ den bewilligen, welche dem inzwischen in die Kreise Tarnowitz, Beu⸗ then, Zabrze und Kattowitz getheilten früheren Kreise Beuthen zu demselben Zwecke und in gleicher Höhe von Mir bewilligt worden ist. Zugleich verleihe Ich hierdurch dem Kreise Tarnowitz das Ent⸗ eignungsrecht für die zu diesen Chausseen erforderlichen Grundstücke, sowie gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straßen das Recht zur Erhebung des Chausscegeldes nach den Bestimmungen des Chaufseegeld⸗Tarifs vom 29. Februar 1840 (G. S. S. 97) einschließlich der in demselben enthaltenen Bestim⸗ mungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung be⸗ reffenden zusätzlichen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen —. Auch sollen die dem Chausseegeld⸗Tarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestim⸗ mungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachten Straßen zur Anwendung kommen. Das vorgelegte Privilegium wegen Aus⸗ gabe auf den Inhaber lautender Kreis⸗Obligationen des Kreises Tar⸗ nowitz im Betrage von 300,000 mit den zugehörigen Schemas zu den Obligationen, Zinscoupons und Talons lasse Ich Ihnen von Mir vollzogen beifolgend wieder zugehen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurück. 8 Berlin, den 3. November 1875. Wilhelm. Camphausen. Graf zu Eulenburg. Dr. Achenbhach. An den Finanz⸗Minister, den Minister des Innern und den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Personal⸗Veränderungen. Königlich Preußische Armee. Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im stehenden Heere. Berlin, 7. Dezember. Frhr. v. Willisen, Gen. Major und Commdr. der 28. Kav. Brig., mit der Führung der 28. Division beauftragt. Graf zu Lynar, Oberst von der Armee, unter Stel⸗ lung à la suite des Regts. der Gardes du Corps, zum Commandeur der 28. Kav. Brig. ernannt. Frhr. Gayling v. Altheim, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 20, in das Garde⸗Kür. Regt. versetzt. v. Hausmann, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 12, mit einem Patent vom 8. Dezember 1869 in das Dragoner⸗Regt. Nr. 20 versetzt. v. Hessenthal, Pr. Lt. vom 2. Garde⸗Ulanen⸗Regt, unter Belassung in seinem Kommdo. zur Dienstleistung bei des Prinzen Georg von Preußen Königliche Hoheit, à la suite des gedachten Regts. estellt. v. Steun, Sec. Lt. vom 2. Garde⸗Ulanen⸗Regt., zum Pr. 8 befördert. v. Oldenburg, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 3, in das 2. Garde⸗Ulanen⸗Regt. versetzt v. Schlieffen, Sec. Lt. vom Kürass. Regt. Nr. 2, auf ein Jahr zur Dienstleistung bei der Reit. Abtheilung des Feld⸗Art. Regts. Nr. 6 kommandirt. Abschiedsbewilligungen. Im stehenden Heere. Ber⸗ lin, 7. Dezember. Schregel, Pr. Lt. a. D., zuletzt im Inf. Regt. Nr. 62, der Char. als Hauptm. verliehen. 8 Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs Ministeriums. Den 5. Dezember. Munzer, Zeug⸗ Pr. Lt. vom Art. Dep. in Schweidnitz, zum Art. Depot in Breslau, Müller, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Graudenz, zum Art. Depot in Thor:, Dautz, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Witten⸗ berg, zum Art Depot in Torgau, Blase, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Oldenburg, zum Art. Depot in Hannover, Brüders, Zeug Pr. Lt. vom Art. Depot in Boyen, zum Artillerie⸗Depot in Königsberg, Glimm, Zeug⸗Lieutenant vom Artillerie⸗ Depot in Minden, zum Artillerie⸗Depot in Münster, Locher, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Bitsch, zum Art. Depot in Straßburg, Straßner, Zeug⸗Hauptm. vom Art. Depot in Jülich, zum Art. Depot in Cöln, zum 1. Januar 1876 versetzt. Die⸗ selben verbleiben jedoch sämmtlich in ihren bisherigen Garnisonen zur Verwaltung der daselbst nach dem Eingehen der selbständigen Artillerie⸗ Depots bestehen bleibenden (in Jülich nur zeitweise) Filial⸗Depots abkommandirt. Den 23. November. Wolf I., Geb, früher Kanzlisten in der Kurfürstlich hessischen Militär⸗Verwaltung, Winkler, früher Lithograph in der Großherzoglich badischen Militär⸗Verwal⸗ tung, Wolf II., früher Kanzlist in der Kurfürstlich hessischen Militär⸗ Verwaltung, Stube, pensionirter Gensd arm, Kolbe, Hülfsschreiber, Wiechert, Tepot⸗Vize⸗Feldw., Gladosch, Andrescheck, Feldw., Gaertner, Feldw. und Zahlm. Aspirant, Burger, früher Kanzlei⸗Gehülfe in der Großherzoglich bad. Milit. Verwaltung, Müller, Preiß, Feldw., Lange, Ebert, Ober⸗Lazareth⸗Gehülfen, Eggers, Vize⸗Feldw.D Gallowski, Sergeant, Geske, Feldw. und Zahlm. Aspirant, Eckstein, Wachtm., Harder, Vize⸗Feldw. und Zahlm. Aspirant, als Intendantur⸗Kanzlisten, und zwar: Har. der, beim Garde⸗Corps, Gallowski, beim I., Gladosch beim II., Ebert beim III., Stube und Gaertner beim IV., Lange, beim V., Andrescheck beim VI., Kolbe und Wiechert beim VII., Wolf II. beim VIII., Müller und Preiß beim IX, Eggers und Geske beim X., Wolf I. und Geb beim XI., Winkler und Burger beim XIV., Eckstein beim XV. Armee⸗Corps angestellt. Den 3. Dezember. Schörnich, Zahlm. vom Jäger⸗Bat. Nr. 7, zum Kür. Regt. Nr. 4, und Müller, Zahlm. vom Füs. Bat. Infant. Regts. Nr. 57, zum Jäger⸗Bat. Nr. 7, versetzt.

Königlich Baterische Armee. Offiziere, veenen, Ien7. ꝛc. Abschiedsbewil⸗

Offiziere,

ligungen

Im stehenden Heere. Den 1. Dezember