Liverpool, 25. Januar, Nachmittags. (W. T. B.)
Baumwolle: (Schlussbericht.) Umsatz 10,000 B., davon für Spekulation und Expert 2000 B. Stetig. Ankünfte theilweise 1⁄16 höher. Tagesimport 31,000 B., davon 17,000 B. amerikanische.
Middl. Orleans 618⁄14, middl. amerikanische 6 ⅜, fair Dhollerah 4 %⁄ 6. middling fair Dhollerah 4 ¼126, good middl. Dhollerah 4 ½⅛, middl. Dhollerah 3 ⅞, fair Bengal 4 ½, good fair Broach 5 ½, new fair Oomra 4 ⅜, good fair Oomra 5 ½, fair Madras 4 ¾%, fair Pernam 7 ⅛, fair Smyrna 6, fair Egyptian 7.
Liverpool, 25. Januar. (W. T. B.)
Getreidemarkt. Weizen 1— 2 d., Mehl 6 d. bis 1 sh., Mais 6 — 9 d. niedriger. — Wetter: Schön.
Liverpool, 25. Januar. (W. T. B.) Bei der heute eröff- neten Wollauktion waren 10,000 B. am Markte. Preise meist 5 % niedriger, als in der Auktion im November.
Manchester, 25. Januar, Nachmittags. (W. T. B.) „12r Water Armitage 7 ½, 12r Water Taylor 8 ¼, 20r Water Micholls 9 v½, 30r Water Gidlow 11, 30r Water Clayton 11 ¼¾, 40 1 Mule Mayoll 11, 40r Medio Wilkinson 12 , 36r Warpcops Cualitat Rowland 12 R, 40r Double Weston 12 ½, 60r Double Weston 15; ⅛, Printers ¹0⁄¼⁄6 2⁄10 8 pfd. 117. Mässiges Geschäift, Preise fest.
Flasgow, 25. Januar, Nachmittags. (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbres warrants 63 sh. 66d.
Die Verschiffungen der letzten Woche betragen 6288 Tons gegen 7934 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Hull, 25. Januar. (W. T. B.)
Getreidemarkt. Englischer Weirzen reichlich am Markte, mweist feucht und unverkäuflich. Alle Sorten unverändert. Fremder Weizen und Frübjahrsgetreide ruhig.
Paris, 25. Januar, Nachmittags. (W. T. B.)
Produktenmarkt. (Schlussbericht.) Weizen behauptet, pr. Januar 26,25, pr. Februar 26,50, pr. März-April 26,75, pr. März-Juni 27,25, Mehl unverändert, pr. Januar 56,50, pr. Febr. 56,75, pr. März- April 57,50, pr. März-Juni 58,50. Rüböl ruhig, pr. Januar 85,25, pr. März-April 83,50, pr. Mai-August 81,50, pr. September- Dezember 80,00. Spiritus behauptet, pr. Januar 44,50, pr. Mai- August 48,00.
Paris, 25. Januar, Abends 6 Thr. (W. T. B.)
Produktenmarkt. Mehl geschäftslos, pr. Januar 56,50, pr. Februar 56,75, pr. März-April 57,50, pr. März-Juni 58,,50. Rüböl geschäftslos, pr. Januar 85,25, pr. März-April 83,50, pr. Mai- August 81,50, pr. September-Dezember 80,00.
St- Petersburg, 25. Januar, Nachm. 5 Uhr. (W. T. B.)
Produktenmarkt. Talg loco 54,00. Weizen loco 11,00. Roggen loco 6,70. Hafer loco 4,55. Hanf loco —,—. Leinsaat (9 Pud) loco 13,00. — Wetter: 3 Grad Kälte.
Waarenbericht. Baumwolle in New-York 13, de. S. New-Orleans 12 ⅛. Petreleum in New-York 14 ⅜, do. in Philadelphia 14 ½. Mehl 5 D. 30 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 36 C. Mais (old mixed) 71 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 8. Kaffee (Rio-) 18. Schmalz (Marke Wilcor) 13 C. Speck (short clear) 11 ¼ C. Getreidefracht 8.
General-VYVersamnalungen. 18. Februar. Sreer Ktteh-Csn Usehent Ord. Gen.-Vers. zu erlin. 19. Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn. Ord. Gen.- Vers. zu Dortmund; s. Ins. in Nr. 22. Eisenbahn-Einnahmen. Württembergische Staats-Eisenbahnen. Im Dezember 1875: 2,018,135 ℳ (— 4101 ℳ), 1. Januar bis ult. Dezember 28,377,924 ℳ (+ 1,807,572 ℳ). Kündigungen und Verloosungen. Cölner Flora-Lotterle. Ziehungsliste vom 27. Dezember v. 1. s. unter Ins. der Nr. 22. Kröbener Kreisobllgatlonen. cr. gekündigte Stücke; s. unter Ins. der Nr. 22.
Ausweise von Banken ete. 8
Wochen-Uebersicht von 9 deutschen Zettelbanken Pt. 22. res
Ausgelooste und pr. 1. Juli
Slasgow, 25. Januar. (W. T. B.)
New-Nork, 25. Januar, Abends 6 Uhr. (W. T. B.)
23. d. M.; s. unter Ins. der Nr. 22.
ere an
— FrevEHu xeA
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, den 27. Januar. Opernhaus. Keine Vorstellung.
Schauspielhaus. 26. Vorstellung. Des Mee⸗ res und der Liebe Wellen. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Grillparzer. Anfang halb 7 Uhr.
Freitag, den 26. Januar. Opernhaus. Keine Vorstellung. Erster Subscriptionsball.
Schauspielhaus. 27. Vorstellung. Zum ersten
Male wiederholt: Das Trauerspiel eines Kin⸗ des. Schauspiel in 2 Akten von Siegmund Schle⸗ singer. (Comtesse Hedwig: Fr. Niemann.) Hierauf: Der Weg durch's Fenster. Lustspiel in 1 Akt nach Scribe von W. Friedrich. (Lise Pomme: Fr. Niemann.) Zum Schluß: Der Besuch im Carcer. Humoreske in 1 Aufzug von Ernst Eckstein. An⸗ fang halb 7 Uhr.
Die Gesuche um Eintritt zum 1. Subskriptions⸗ ball, welche nach dem 18. d. M. eingegangen sind, haben größtentheils nicht mehr berücksichtigt werden können.
Eine Beantwortung der Gesuche findet unter keinen Umständen statt.
Von den Meldungen zum Zuschauerraum des dritten Ranges hat nur ein kleiner Theil berücksichtigt werden können und werden die bewilligten Billets à 6 ℳ den Betreffenden zugesendet. Der Verkauf der Amphitheater⸗Billets à 3 ℳ findet am Donnerstag, den 27. d. M., Abends von 5— 6 Uhr, im König⸗ lichen Opernhause statt. Ebendaselbst sind die auf Meldungen reservirten Amphithtater⸗Billets gegen Abgabe einer Legitimation in Empfang zu nehmen.
Die Anfahrt ist für sämmtliche Wagen nur von den Linden aus und zwar am Haupteingang Thür Nr. 1 (dem Universitätsgebäude gegenüber) und an der Thür Nr. 3 (am Opernplatz).
Die Abfahrt findet statt: 3
1) Von der Thür Nr. 1 nach der Schloßbrücke und nach den Linden zu (die Wagen stellen sich vor dem Opernhause, Front nach demselben, auf).
2) Von der Thuͤr Nr. 3 ebenfalls nach den Lin⸗ den zu (die Wagen stellen sich auf dem gepflasterten Theil des Opernplatzes bis an die Behrenstraße hin auf).
Wallner-Theater.8 Donnerstag: Zum 27. Male: Ein vorsichtiger Mann. Posse mit Gesang in 3 Akten von G. von Moser und E. Jacobson. Musik von R. Bial. Freitag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. —— Victoria-Theater.
Direktion: Emil Hahn. Donnerstag und folgende Tage: Ermäßigte Preise. Gastspiel der ersten Solotänzerin Signora Dorina Merante und des Balletmeisters und Solotänzers Mr. Gredelue. Die Reise um die Welt in 80 Tagen. Nebst einem Vorspiele: Die Wette um eine Million. Ausstattungsstück mit Ballet in 5 Abtheilungen, 15 Tableaux von A. D'Ennery und Julius Verne. Musik von Debillemont. In Scene gesetzt von Emil Hahn.
Anfang 6 ½ Uhr.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.
Donnerstag: Zum 9. Male: Die Reise durch Berlin in 80 Stunden. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Krolls Theater.
Donnerstag: Zum vorletzten Male: Wünsche und Träume. Weihnachts⸗Ausstellung. Conc.⸗ Anf. 5, der Vorstellung 6 ½ Uhr.
Freitag: Zum letzten Male: Dieselbe Vorstellung. Weihnachts⸗Ausstellung.
Sonnabend: Zum 1. Male: Wo ist denn’'s Kind? Fastnachts⸗Burleske mit Ges. u. Tanz in 5 Bildern von A. Langer, für die hiesige Bühne be⸗ arbeitet von J. Rosen und E. Jacobson 8 G. Michaelis.
Woltersdorff-Theater.
Donnerstag: Z. 58. M.: Luftschlösser.
Freitag: s Versprechen hinterm Heerd. Nandle: Frl. Josephine Gallmeyer. Tante Lotte. (Lotte: Frau Lotta Mende.) Zum Schluß: Flotte Bursche.
Stadt-Theater.
Donnerstag: 5. Gastspiel des Hrn. Theodor Lebrun, Direktor des Wallner⸗Theaters, und des Gustav Kadelburg vom Wallner⸗Theater, owie des Frl. Julie Krössing vom Residenz⸗ Thegter: Der Better. Lustspiel in 3 Akten von R. Benedix. Vorher: Zum 1. Male: Cousin Emil. Lustspiel in 1. Akt von Dr. J. B. von Schweitzer.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
orläufige Anzeige: Sonnabend, den 29. Januar: Gastspiel des Direktors vom Wallner⸗Theater Hrn. Theodor Lebrun, des Hrn. Gustav Fritsche und Gesammtgastspiel der Mitglieder des Walnner⸗
Theaters, der Damen Frl. Bredow, Berg und Löff⸗
ler, der Herren Kadelburg und Kurz.
National-Theater. Donnerstag: Extravorstellung: Das Käthchen von Heilbronn. Schauspiel in 5 Akten und einem Vorspiel: Das heimliche Gericht: Freitag: Ein Fallissement.
Belle-Alliance-Theater.
Donnerstag: Auf Verlangen: Das Gefängniß. Lustspiel in 4 Akten von R. Benedix.
Freitag: Extra⸗Vorstellung. Zum Benefiz für Frl. Amalie Strahl. Zum. 1. Male: Die Ver⸗ schwörung der Franen, oder: Die Preußen in Breslau. Historisches Lustspiel in 5 Akten von Arthur Muͤller.
Böttcher’s instr. Soiréee. Königliches Schauspielhaus. Saaltheater. Donnerstag: Abends 7 bis 9 Uhr: 1) Daz romantische Spanien in Kunstgebilden und pitoresken Naturschönheiten. 2) Planetensysteme, die Erde, der Mond. 3) Soirée fantastique und Farben⸗Magig. Violin⸗Konzert, Frl. Mar. Stresow. Fauteuil 20, 15, 10 und 5 Sgr. in Meyer's Con⸗ ditorei, Charlottenstr. 56. Kinder a. Woch. Hälfte
Cireus Salamonsky.
Donnerstag: Die 18jährige Französin Mlle. Laurent mit ihren 12 Riesenschlangen, deren größte 25 Fuß lang ist, hier noch nie gezeigt worden. Nach Been⸗ digung dieser Produktion zum ersten Male eine Schlangenfütterung.
Ich erlaube mir, ein geehrtes Publikum auf die⸗ ses interessante Schauspiel ganz ergebenst aufmerk⸗ sam zu machen.
Wiederauftreten des Herrn Aug. Krembser mit seinem Sohne Alfred.
Freitag: Vorstellung.
A. Salamonsky, Direktor.
(ircus Renz.
Donnerstag: Debut der neuengagirten Künstler Hrn. Gebr. Hickins. Debut der jungen afrikanischen Schlangen⸗Beschwörerin mit ihren großen leben⸗ den Schlangen, als Einlage in der mime: von Abyssinien. Mit einer Ausstattung, welche an Pracht und Eleganz alles von mir bisher in meinem Cirkus Gezeigte übertrifft. Auftreten sämmt⸗ licher Künstlerinnen und Künstler. Vorführen und 8885 der vorzüglichsten Schulpferde. Anfang 7 Uhr.
Freitag: Vorstellung.
E. Renz, Direktor.
Deutscher Personal-Kalender. 227. Januar.
Joachim Friedrich, Kurfürst von Branden-
burg *.
Hans Joachim v. Zieten f.
J. G. Schadow †.
Prinz Friedrich Wilhelm von Preussen,
Sohn Sr. Kaiserlichen und Köviglichen
Hoheit des Kronprinzen *.
Familien⸗Nachrichten.
Heute Vormittag 11 ¾ Uhr entschlief sanft nach
viermonatlichem schwerem Leiden die Geheime Regierungs⸗Räthin Henriette Ramkoff,
in ihrem 59. Lebensjahre.
Dies zeigen tiefbetrübt an
die Hinterbliebenen. Frankfurt a/O., den 24. Januar 1876.
8 Nachruf.
Ein langjähriges Mitglied des unterzeichneten Offizier⸗Corps ist demselben durch den Tod entrissen worden: der Hauptmann der Landwehr⸗Pioniere
August Friedrich Wilhelm Christian
3 Perschmann.
Derselbe hat an den Feldzügen von 1864 und 1870/71 theilgenommen und sich das eiserne Kreuz 2. Klasse und die Landwehr⸗Dienstauszeichnung 1. Klasse erworben.
Die Kameraden werden dem ehrendes Andenken bewahren.
Für das Offizier⸗Corps des Reserve⸗Landwehr⸗
Regiments (Berlin) Nr. 35. II11“ Oberst und Bezirks⸗Commandeur.
Verewigten ein
Verlobt: Frl. Emma Dittler mit Hmn. Haupt⸗ mann und Batterie⸗Chef Eugen Müller (Baden⸗ Baden — Stettin). — Frl. Marzarethe Lobedan mit Hrn. Premier⸗Lieutenant Ferno (Neu⸗Klücken bei Arnswalde — Hannover).
Verehelicht: Hr. Lieutenant a. D. und Ritter⸗ gutsbesitzer Max Kuhoke mit Frl. Ottilie Hellmich (Jenkwitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major W. von
Panto⸗ Ein Afrikanisches Fest der Königin
Probst (Posen). — Hrn. Ober Grenz⸗Controleur Haensel (Pitschen O.Schl). — Hrn. Premier⸗ Lieutenant und Bezirks Adjutant Hugo Saenger (Ratibor). — Eine Tochter: Hrn. Premier⸗ Lieutenant Jaeckel (Straßburg i. E.). — Hrn. Hauptmann und Compagnie⸗Chef Reuter (Görlitz). — Hrn. Rittmeister Frhrn. v. Durant (Breslau).
Gestorben: Frau Auguste Gräfin v. d. Gröben, geb. Freiin v. Dörnberg (Ponarien). — Hr. Premier⸗Lieutenant und Bataillons⸗Adjutant Adolph Ranzow (Clarens am Genfer See).
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Am Dienstag den 8. (achten) Februar er.,
Vormittags 10 Uhr, kommen im Schultz⸗Hötel
zu Fürstenberg i. Mecklenburg die nachstehenden Bau⸗ und Nutzhölzer aus den Königlichen Ober⸗ förstereien Himmelpfort⸗West und Himmel⸗ pfort⸗Ost unter den im Termin bekannt zu machen⸗ den Bedingungen öffentlich meistbietend zum Ver⸗ kauf: I. Oberförsterei Himmelpfort⸗West. 1) Belauf Regelsdorf. Jagen 7: 512 Stück kiefern Stämme, 8 R.⸗M. kiefern Nutzscheitholz. 2) Belauf Castaven. Jagen 144a: 1 birken Stamm, 1131 kiefern Stämme, Totalität 115 kie⸗ fern Stämme. 3) Belauf Thymen. Jagen 43c.: ca. 300 Stück kiefern Stämme, Totalität: 19 Stück kiefern Stämme, 2 Stück kiefern Kahnkniee. II. Oberförsterei Himmelpfort⸗Ost. 1) Be⸗ lauf Beutel. Jagen 1: 157 Stück kiefern Stämme, 5 R.⸗M. kiefern Nus scefte⸗ Jagen 12: 230 Stück kiefern Stämme, 4 R.⸗M. kicfern Nutz⸗ scheite, Jagen 36: 340 Stück kiefern Stämme. 2) Belauf Crams Jagen 102: 650 Stüͤck kiefern Stämme, 60 R.⸗M. kiefern Nutzscheite. 3) Be⸗ lauf Woblitz. Jagen 225: 405 Stück kiefern Stämme. 4) Belauf Bredereicha. Jagen 182: 200 Stück kiefern Stämme, Jagen 195: 700 Stück kiefern Stämme. Himmelpfort und Fürstenberg i. Meckl., den 23. Januar 1876. Die Ober⸗ Förster. Vietze. Nicolovius.
17131 Hannoversche Staatsbahn.
Es soll die Lieferung von: 936 Stück Radreifen aus Tiegelguß⸗, bezw. Bessemerstahl für Lokomotiven und Wagen, 300 Stück fertig gedrehten Wagenachsschaften, 32 Stück Kolbenkörpern aus Gußstahl, Stück vorgeschmiedeten Kreuzköpfen, Stück eisernen Rohrwänden für Lokomotiven, Stück Rauchkammerthüren, Stück Federbändern zu großen Querfedern der Lokomotiven, Stück schmiedeeisernen Bufferhülsen, Stück schmiedeeisernen Bufferstangen, Stück schmiedeeisernen Bufferplatten für Wagen, Stück Spiralfedern Bufferhülsen, laufenden Meter eisernen Siederohren, laufenden Meter Homogen⸗Siederohren, 2 Stück Schraubenkuppelungen, Stück Schraubenmuttern, Stück Meggenhofenschen Federwaagen, Stück vorgeschmiedeten Kurbel⸗, bezw. Kuppelzapfen, Stück vorgeschmiedeten Kolbenstangen,
aus Gußstahl für
mm. Länge,
2500 Kilogramm Winkeleisen 76 + 76 — 13 mm.,
2500 Kilogramm schlichten Gußfederstahl, im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.
Hierzu ist Termin auf Freitag, den 18. Februar cr., Vormittags 10 Uhr, im maschinentechnischen Bureau der Königlichen
Eisenbahn⸗(Direktions⸗Gebäude, Zimmer Nr. 3IV.), anberaumt, bis zu welchen Tage die Offerten porto⸗
frei und verstegelt einzureichen sind.
schinentechnischen Bureau zur Einsicht aus und
zahlung von 2 ℳ von demselben bezogen werden,
wobei bemerkt wird, daß eine Bezeichnung der⸗ B worauf reflektirt wird,
jenigen Gegenstände, erwünscht ist. Hannover, den 21. Januar 1876. Maschinentechnisches Bureau der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion. Overbeck.
[672] Bekanntmachung.
Für den Neubau des Amtsgerichtsgebäudes und des Gefangenhauses in Geestemünde soll die Liefe⸗ rung und Aufstellung der Oefen im Wege der öf⸗ fentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin
1 1
auf den 9. Febrnar d. J. in meinem Bureau an⸗
gesetzt ist.
Bedingungen und Lieferungs⸗Verzeichniß können bei mir eingesehen, auch abschriftlich von mir segen Erstattung der Kopialien bezogen werden.
Geestemünde, den 21. Januar 1876. (à C. 195/1)
Der Königliche Bau⸗Inspektor. Süßmann.
[461]
licher Verein, Obligationen.
sche 3 ½ % Staats⸗Anleihe de 1855. Sach
xrxA Hrax rman
[673] Bekanntmachung 8 Für den Neubau des Schullehrer⸗Seminars in Bederkesa soll die Lieferung und Aufstellung a. der Oefen und b. der Kochheerde
im Wege der öffentlichen Submission vergeben wer⸗
den, wozu Termin auf den 9. Febrnar d. J. in meinem Bureau angesetzt ist.
Bedingungen und Lieferungsverzeichniß können bei mir eingesehen, auch abschriftlich von mir gegen Er⸗ stattung der Kopialien bezogen werden.
Geestemünde, den 21. Januar 1876.
Der Königliche Bau⸗Inspektor.
Süßmann. (à Cto. 195/1 b.)
tenbau der Moselbahn.
Die Ausführung der Erd⸗, Planirungs⸗ un Böschungs⸗Arbeiten von Stat. 513 bis Stat. 541, veranschlagt auf 132,000 ℳ, soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.
Offerten hierauf sind mit der Aufschrift: „Sub⸗ missions⸗ Offerten auf Erdarbeiten“ bis zum Submissionstermine am
Donnerstag, den 3. Februar d. J., Vormittags 10 Uhr,
versiegelt und portofrei an den unterzeichneten Ab⸗ theilungs⸗Baumeister einzureichen, in dessen Ge⸗ schäftslokal, Jacobsstraße Nr. 279 hierselbst, zur bezeichneten Stunde deren Eröffnung im Beisein der erschienenen Submittenten erfolgen soll.
Später eingehende Offerten bleiben unberücksich⸗ ist.
Die Submissionsbedingungen, Massenverzeichnisse und Längenprofile können im bezeichneten Geschäfts⸗ lokale eingesehen, auch gegen Erstattung von 2,75 ℳ Kopialien von mir bezogen werden.
Trier, den 16. Januar 1876.
Der Abtheilungs⸗Baumeister. Klein.
Verschiedene Bekanntmachungen.
[719] Berliner Hagel⸗Assekuranzgesellschaft von 1832. In der heutigen ordentlichen Generalversammlung unserer Herren Aktionäre ist der Herr Geheime Kommerzien⸗Rath H. Zwicker zum Mitgliede unserer Direktion wiedergewählt worden. Berlin, den 26. Januar 1876. Berliner Hagel⸗Assekuranzgesellschaft von 1832.
Allgemeine Verloosungs⸗Tabelle
des
Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers.
Zusammengestellt in Folge amtlicher Veranlassung der Königlichen Haupt⸗Bank zu Berlin, welche nur
Penh derjenigen von ihr in Verwahrung und erwaltung genommenen Papiere die Ziehungs⸗ und Verloosungslisten nachsehen läßt, deren Veröffent⸗
lichung durch den Deutschen Reichs⸗ und Kö⸗
† † i s — ( 9 i fo 3 Stück eisernen Kopfschwellen von je 2590 niglich preußischen Staäats⸗Anzeiser erfolgt.
Die Allgemeine Verloosungs⸗Tabelle des Deut⸗
schen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗
Anzeigers, welche die Ziehungs⸗ und Restantenlisten sämmtlicher an der Berliner Börse gangbaren Staats⸗,
Kommunal⸗, Eisenbahn⸗, Bank⸗ und Industrie⸗Pa⸗ piere enthält, erscheint wöchentlich einmal und ist zum Abonnementspreis von 1 Mark 50 Pf. (15 Sgr.)
vierteljährlich, durch alle Post⸗Anstalten, sowie durch Karl Heymanns Verlag, Berlin, SW., Königgrätzer⸗ straße 109, und alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin auch bei der Expedition Wilhelmstraße 32.
8* b Einzelne Nummern 25 Pf. (2 ½ Sgr.). Die Bedingungen und Zeichnungen liegen im ma⸗ Es 1 Pf. (2 ½ Sgr.)
Die neueste, am 22. Januar cr. erschienene Nr.
9 85 l 12 s 988⸗ 9 können auch auf portofreies Ersuchen gegen Ein⸗ 64) der Allgemeinen Verloosungs⸗Tabelle
enthält die Ziehungslisten folgender Papiere: An⸗ halt⸗ Dessauische Staats⸗Prämien⸗Anleihe. ari Prämien⸗Anleihe de 1869. Bomster, Kö⸗ nigsberger, Laubaner, Samterscher Kreis⸗ Obligationen. Finnländisches 4 ½ % Staats⸗ Anlehen de 1862. Frankfurt a. M., Wasser⸗ leitungs Anleihe. Frankfurter landwirthschaft⸗ Georgs⸗Marien⸗ Bergwerks⸗ und Hütten⸗Verein, Partial⸗Obligationen. Glauchauer Stadt⸗Obligationen. Hessen⸗ Darmstädter 50⸗Fl.⸗Loose de 1825. Lbewen⸗ stein⸗Wertheim Rosenbergische Anlehen de 1836. Lübbecke Kreis, Gewässer⸗Regulirungs⸗ Societäts⸗Obligationen. Mecklenburgische ritter⸗ schaftliche Kredit⸗Vereins⸗Pfandbriefe. Mecklen⸗ burg⸗Schwerinsche Anleihen de 1843 und de 1862. Oberbayerisches 4 ½8 % Kreis⸗Anlehen. en⸗ Coburgische Staatsschuldscheine de 1838 und 1861. Salm⸗Reifferscheidsches Prämien⸗Anlehen. Smaland Prämien⸗Pfandbriefe (Rückstände). Wiener Kommunal⸗Anleihe de 1867. Pariser Prämien⸗Anleihe de 1871. Russische 1. innere 5 % Prämien⸗Anleihe de 1864. Ungarische Hypothekenbank⸗Pfandbriefe.
Allerhöchstihren General⸗Adjutanten, 8 Hein
Cöln,
Das Abonnement beträgt 4 ℳ 50 ₰ für das Vierteljahr.
Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰
——
2
84
NR̃ Alle Host⸗Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung an; für Berlin anßer den Post-Anstalten anch die Expedition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.
8
Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kreisbaumeister Reuße zu Wolfhagen, dem Rechnungs⸗ Rath a. D. Malachowitz zu Münster und dem Regierungs⸗
Sekretär Over zu Potsdam den Rothen Adler⸗Orden vierter
Klasse; sowie dem Förster Schröder zu Trampken, im Land⸗ kreise Danzig, dem pensionirten Postschaffner Wilhelm Müller zu Segeberg und dem Polizeidiener Maslowsky zu Gesecke, im Kreise Lippstadt, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
Deutsches Reich.
Se. Majestät der Kaiser und König haben Alller⸗ gnädigst geruht: General⸗Lieutenant
nrich VII. Prinzen Reuß von dem seither bekleideten Posten eines außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters bei Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland abzuberufen.
Se. Majestät der Kaiser und König haben Aller⸗ gnädigst geruht: “ den Hülfsdezernenten für Maschinenbau in der Admiralität,
Admiralitäts⸗Rath Gurlt, zum Marine⸗Maschinenbau⸗Direktor
und den Marine⸗Maschinenbau⸗Direktor Bauck zum Hülfsdezer⸗ nenten in der Admiralität unter Verleihung des Charakters als Admiralitäts⸗Rath zu ernennen.
b Fraß⸗Lothringen. 1 Der Königlich bayerische Polizei⸗Anwalt Friedrich Her⸗ berger zu Dürkheim ist zum Notar für den Landgerichtsbezirk Zabern mit Anweisung seines Wohnsitzes in Pfaffenhofen ernannt.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Premier⸗Lieutenant a. D. Max von Ploetz hierselbst die Kammerjunker⸗Würde zu verleihen; die Landgerichts⸗Räthe Hoffsümmer in Düsseldorf, Schniewind in Coblenz und Potthoff in Elberfeld zu Appellationsgerichts⸗Räthen bei dem Appellationsgerichtshofe in
den Kreisgerichts⸗Rath Nereschko zu Königsberg i. Pr., zum Appellationsgerichts⸗Rath bei dem Appellationsgericht in Marienwerder,
den Stadtgerichts⸗Rath Chales zu Königsberg i. Pr. zum Appellationsgerichts⸗Rath bei dem Appellationsgericht in Posen,
den Kreisgerichts⸗Rath Rintelen in Altenkirchen zum Appellationsgerichts⸗Rath bei dem Appellationsgericht in Stet⸗ tin, und
die Kreisgerichts⸗Räthe Neumann in Berlin und Müller in Stettin zu Appellationsgerichts⸗Räthen bei dem Appellations⸗ gericht in Glogau; sowie
den Gymnasial⸗Oberlehrer Heinrich Menge in Coblenz zum Gymnasial⸗Direktor zu ernennen;
dem Eisenbahn⸗Sekretär Dittrich beim Eisenbahn⸗Kom⸗ missariat zu Breslau den Charakter als Rechnungs⸗Rath; und
dem Appellationsgerichts⸗Kanzlisten, Kanzlei⸗Sekretär Berg in Hamm bei seiner Versetzung in den Ruhestand den Charakter als Kanzlei⸗Rath zu verleihen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Gymnasial⸗Direktor H. Menge ist die Direktion des katholischen Gymnasiums in Glogau übertragen worden.
Die bisherigen kommissarischen Kreis⸗Schul⸗Inspektoren August Wolff in Daun und Carl Schäfer in Saarburg sind zu Kreis⸗Schul⸗Inspektoren im Regierungsbezirk Trier er⸗ nannt worden.
Ministerium für Handel, Gewerbe und Arbeiten.
Der Königliche Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebs⸗Inspektor Monscheur zu Kattowitz O./S. ist nach Bromberg versetzt und mit den Funktionen als Vorsteher einer Abtheilung des technischen Bureaus der Königlichen Direktion der Ostbahn da⸗ selbst betraut worden.
Der Königliche Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebs⸗Inspektor Julius Ernst Westphal zu Bromberg ist in gleicher Amts⸗ eigenschaft zur Oberschlesischen Eisenbahnverwaltung mit An⸗ weisung des Wohnsitzes in Kattowitz versetzt worden.
Der bisherige Baumeister Emil Stoedtner zu Warburg ist als Königlicher Kreisbaumeister daselbst angestellt worden.
öffentliche
Bekanntmachung.
Das betheiligte Publikum wird hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß zufolge Bekanntmachung der Kaiserlichen Normal⸗ Eichungs⸗Kommission vom 30. November 1875, welche in Nr. 52 des Centralblatts für das Deutsche Reich und in Nr. 299 v. J. des
Berlin, Donnerstag,
„Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ ver⸗
e“ “
— —
öffentlicht ist, mit dem 1. Febrnar d. J. ein vierter Nachtrag zur Eichgebühren⸗Taxe vom 12. Dezember 1869 in Kraft tritt, aus dessen Bestimmungen folgende hervorzuheben sind:
1) Jede Art von Rabattbewilligung — insbesondere die Ge⸗ währung einer Gebührenermäßigung bei gleichzeitiger Einlieferung einer größeren Anzahl von Eichungsgegenständen, wie Flüssigkeits⸗ maßen, Fässern, Hohlmaßen für trockene Körper und Gewichten (Abschn. II., III, IV. n. V. der Eichgebührentaxe vom 12. Dezember 1869) — wird aufgehoben.
2) Für die Ermittelung des Inhalts und der Tara der Fässer sind die zu erhebenden Gebühren durchzehend in solche A. für Ermittelung und Stempelung,
B. für Arbeitshülfe und verwendetes Material,
C. für Ermittelung ohne Stempelung v zerlegt worden, von denen die Gebühren unter B. bei Eichungen außer⸗ halb der Amtsstelle und in den vorschriftsmäßig ausgerüsteten Loka⸗ en der Interessenten nicht zum Ansatz kommen.
3) Einen gleichen Nachlaß der Gebühren für Arbeitshülfe und verwendetes Material genießt auch die Eichung der Gasmesser in den Fabriklokalen der Interessenten, sowie ebenmäßig die Prüfung von Kubizirapparaten für Fässer und Gasmesser, für welche letztere die bisherigen Gebührensätze die geeign ete Aenderung erfahren haben.
Berlin, den 26. Januar 1876.
Der Königliche Eichungs Inspektor für die Provinz Brandenburg.
gr Dr. Kosmann.
ummgrische Uebersicht über die Zahl der Studiren den auf der Königlichen Universität zu Kiel im Winter⸗ semester 1875/76.
Beim Abschluß der summarischen Uebersicht im Sommersemestar.
1875 betrug die Zahl der immatrikulizten Studirenden 190. Davon gingen ab 61. Es sind demnach geblieben 129. Dazu sind in diesem Semester gekommen 56 neu immatrikulirte und 17 von auswärts zu⸗ rückgekehrte, zusammen 73. Die Gesammtzahl der immatrikulirten und gegenwärtig hier anwesenden Studirenden beträgt demnach 202. Die theologische Fakultät zählt: Preußen 48, Nichtpreußen 2, Summa 50. Die juristische Fakultät zählt: Preußen 14, Nichtpreußen 3, Summa 17. Die medizinische Fakultät zählt: Preußen 48, Nicht⸗ preußen 16, Sugma 64. Die philosophische Fakultät zaͤhlt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reise 45, b. Preußen mit dem Zeugniß der Nichtreife nach §. 35 des Prüfungs⸗Reglements vom 4. Juni 1834 —, c. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach §. 36 dess. Reglements 11, zusammen Preußen 56; d. Nichtpreußen 15, Summa 202. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität als zum Hören der Vorlesungen durch Bewilligunz des Rectors berechtigt 13. Es nehmen mithin an den Vorlesungen über⸗ haupt Theil 215.
Die heutige Nummer des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers enthält in der ersten Beilage:
Zusammenstellung Nr. 2 der Betriebs⸗Ergeb⸗ nisse der Eisenbahnen Deutschlands (exkl. Bayerns) im Monat Dezember 1875.
Nichtamtliches. Deutsches Neich.
Preußen. Berlin, 27. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute im Beisein des Gouver⸗ neurs und des Kommandanten von Berlin militärische Mel⸗ dungen und darauf den Vortrag des Kriegs⸗Ministers, Generals der Infanterie von Kameke, und des General⸗Majors von Albedyll entgegen. Später empfingen Se. Majestät den Staats⸗ Minister a. D. Freiherrn von Manteuffel.
— Im weiteren Verlaufe der (gestrigen Sitzung Deutschen Reichstages gelangten die Berichte der Petitions⸗ kommission zur Berathung. — Ueber eine größere Anzahl von Petitionen, welche eine Abänderung verschiedener Bestimmungen der Gewerbeordnung über das Verhältniß der selbständigen Handwerker zu den Lehrlingen und Gehülfen und über die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern beantragten, berichtete der Abg. Kircher (Meiningen) und beantragte Namens der Kommission: —
„In Erwägung, daß nach der Erklärung des Herrn Kommissars des Reichskanzler⸗Amtes die Reichsregierung mit den Erhebungen bezüglich der betreffenden Verhältnisse in eingehender Weise beschäftigt ist, die Petitionen aber neues Material zur Beurtheilung der Sache nicht enthalten, über die Petitionen zur Tagesordnung überzugehen.“
Der Abg. Ackermann erklärte, er hätte gewünscht, daß die Kom⸗ mission die Ueberweisung der Petitionen an den Reichskanzler zur Erwägung beantragt hätte, um den Handwerkern diejenigen Sympathien zu dokumentiren, welche sie bei der sie drückenden Nothlage zu beanspruchen berechtigt seien. Redner sah jedoch von einem dahin zielenden Antrage ab, um nicht durch ein möglicherweise entgegengesetztes Votum des Hauses denjenigen, die eine Aenderung der Gewerbeordnung überhaupt nicht wollen, ein Präjudiz in die Hand zu geben, und in der Hoffnung, daß die Erhebungen, mit dene das Reichskanzler⸗Amt bezüglich der betreffenden Verhältnisse beschäftigt ist, bis zu der nächsten Ses⸗ sion abgeschlossen sein und zu einer die bestehenden Uebelstände beseitigenden Vorlage an den Reichstag führen würden. Nach⸗
— ☛ —— 2
dem der Abg. v. Maltzahn⸗Gültz sich in demselben Sinne aus⸗ gesprochen hatte, wurde der Antrag der Kommission angenommen.
Es folgte die Berathung des Antrags der Abgg. v. Bernuth, Klotz, Dr. Oppenheim und Dr. Zinn, betreffend die Prüfung der Wahlen. Das Haus genehmigte die Beschlüsse der Ge⸗ schäftsordnungs⸗Kommission, nach denen künftig behufs Prüfung der Wahlen jeder Abtheilung eine möglichst- gleiche Anzahl der einzelnen Wahlverhandlungen durch das Loos zugetheilt werden soll. Diese werden an eine besondere Wahlprüfungs⸗Kommission abgegeben, wenn eine innerhalb 10 Tagen nach Eröffnung des Reichstags, resp. bei Nachwahlen nach Feststellung des Wahl⸗ ergebnisses erhobene Anfechtung vorliegt, oder die Mehrheit der Abtheilung die Wahl für zweifelhaft erklärt oder endlich zehn Mitglieder derselben einen speziell bezeichneten Zweifel erheben. Bei sonstigen erheblichen Ausstellungen wird von der Abtheilun direkt an den, Reichstag Bericht erstattet.
Es folgte die Berathung des Antrages des Abgeord⸗ neten Dr. Völk und Genossen:
„An den Reichskanzler das Ansuchen zu stellen: bei der Reichs⸗ regierung zu veranlassen, daß dem Reichstag noch im Laufe der gegen⸗ wärt’gen Legislaturperiode ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, wonach das Wahlreglement vom 28. Mai 1870 und die damit im Zusammen⸗ hang stehenden Bestimmungen des Reichswahlgesetzes von 31. Mai 1869 unter Berücksichtigung der bei den Wahlprüfungen des Reichs⸗ tages gemachten Erfahrungen einer Revision unterstellt werde, und zwar in der Richtung, daß die Anfertigung ständiger Wählerlisten angeordnet, eine richtige Beurkundung der Stimmabgabe mehr ge⸗ sichert und für die Möglichkeit der Geheimhaltung der Wahlstimmen besser gesorgt werde.“
Der Antragsteller erklärte seinen Antrag als ein Vermächt⸗ niß Robert v. Mohls, der die Ergebnisse seiner Broschüre „Kri⸗ tische Bemerkungen über die Wahlen zum Deutschen Reichstag“ selbst dem Hause nicht habe vorlegen wollen und deshalb mit ihm über die Einbringung eines dahin gehenden Antrags unter⸗ handelt habe.
Der Abg. Reimer brachte eine Reihe von Unregel⸗
näßigkeiten zur Sprache, die bei den Wahlen häufig wie⸗ derkehren. Insbesondere rügte er, daß die Wahlvorsteher die abgegebenen Zettel vor das Licht gehalten hätten, um den Na men zu lesen, was z. B. in Schleswig⸗Holstein 50 Tagelöhner⸗ familien Maßregelungen Seitens ihrer Brotherren zugezogen habe. Redner wünschte deshalb eine allgemeine Anordnung, durch welche die ordentliche und ehrliche Handhabung des Wahl⸗ reglements gesichert werde. Abg. Dr. Lucius (Erfurt) hielt den Antrag für zu wichtig und zu weitgreifend, als daß man ihn ohne Weiteres im Plenum verhandeln und darüber Beschluß fassen könne; er beantrage deshalb, ohne die Frage der Revisionsbedürftigkeit des Wahlgesetzes und Wahlreglements entscheiden zu wollen, Verweisung des Antrags an die Geschäftsordnungs⸗Kommission. Der Abg. Windthorst war mit den Motiven des Antrages nicht vollständig einverstanden und konnte sich daher denselben nicht ohne Vorbehalt aneignen. Er war daher ebenfalls für Ueber⸗ weisung des Antrages an die Geschäftsordnungs⸗Kommission, und freute sich, in diesem Falle einmal mit dem Abg. Dr. Lucius übereinzustimmen. Der Antragsteller hielt einen solchen Modus der geschäftlichen Behandlung seines Vorschlages nicht für er⸗ forderlich, da man sich keinem bestimmt formulirten Gesetze gegenüber befinde, und es unerfindlich sei, welchen Zweck eine kommissarische Prüfung der allgemeinen im Antrage aus⸗ gesprochenen Grundsätze haben soll. Wenn demnächst die An⸗ nahme des Antrages eine Gesetzesvorlage zur Folge haben sollte, werde es Zeit sein, diese an eine Kommission zu verweisen.
Für die Ueberweisung an die Geschäftsordnungskommission stimmte die Rechte und das Centrum; da die Abstimmung zweifelhaft blieb, wurde zur Zählung geschritten, welche die Ab⸗ lehnung der Verweisung an die Kommission mit 133 gegen 101. Stimmen ergab. Der Antrag Völk wurde hierauf ebenfalls ab⸗
elehnt. ber folgte der Antrag des Abg. Dr. Reichensperger Cre⸗ feld) und Genossen auf Erörterung der für und gegen die Zwangsimpfung eingegangenen Petitonen in pleno, welche die Petitionskommission als dazu nicht geeignet bezeichnet hatte Der Antragsteller ging in der Begründung seines Antrages nochmals auf die Grundsätze des Gesetzes über den Impfzwang ein, deren erneuerte Prüfung resp. Modifikation ihm Angesichts der durch das Gesetz in vielen Kreisen der Bevölkerung hervor⸗ gerufenen Aufregung durchaus wünschenswerth, ja nothwendig erschen. Der Abg. Dr. Thilenius, der im Auftrage der Petitionskommission referirte, trat den Ausführungen des Vorredners mit Entschiedenheit ensegen und ver⸗ wahrte besonders die Kommission gegen den Vorwurf, die be⸗ treffenden Petitionen nicht sorgfältig geprüft zu haben. Jeder“ nicht Geimpfte sei thatsächlich eine öffentliche Gefahr, denn man sei nicht im Stande, sich z. B. im Omni⸗ bus, in der Droschke gegen die Uebertragung des Kon⸗ tagiums zu schützen. Der Antrag Reichensperger wurde gegen die Stimmen des Centrums abgelehnt, und der Uebergang zur Tagesordnung über die betreffenden Petitionen beschlossen.
Es folgte die erste Berathung des von dem Abg. Sombart und Genossen eingebrachten Gesetzentwurfs, betreffend die Ab⸗ änderung des §. 2 des Wechselstempelsteuergesetzes vom 10. Juni 1869. Der Entwurf enthält folgende Artikel:
Art. 1. Der §. 2 des Gesetzes, betreffend die Wechsel⸗Stempel⸗ steuer vom 10. Juni 1869 wird aufgehoben. An dessen Stelle tritt der felgende Art. 2 des gegenwärtigen Gesetzes