1876 / 32 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Feb 1876 18:00:01 GMT) scan diff

welche im festen Lohn und Gehalt stehen, wenn sie an diesen . feiern wollten. Sie verlören dadurch nichts, erwirkten aber für die Arbeiter, denen dadurch ihr Verdienst entginge, großen 2— lust. Dabei dürfe auch nicht vergessen werden, daß auf der Fabri viele Evangelische in Arbeit ständen, die mit feiern müßten, wenn die Katholischen feierten. Jeder von denen, welche die Petition mit unterschrieben hätten, wisse, daß ein in die Woche heisee Feiertag der Fabrik viele Tausende von Thalern 5 8 durch Verlust an Hitze, Dampf und Generalunkosten. sei besser, diese Verluste auszugleichen durch Arbeit, als dure Lohnreduktion, besonders in jetziger Zeit, wo der Lohn leider ohnehin

schon vermindert werden müsse, wenn die Fabrik überhaupt in Arbeit bleiben solle. Die Anordnung der Firma werde daher nicht aufgehoben werden. „Vor 50 Jahren, so fährt Hr. Krupp fort, trat ich die Fabrik an, und so wie ich seither sedacht und gehandelt habe, wird es auch ferner geschehen. Die alten Mitarbeiter wissen noch, wie ich 1848 mein letztes Silber einschmelzen ließ, um nur keine Arbeiter entlassen zu müssen Rechnend auf die Einsicht und Treue besonders meiner älteren Mitarbeiter, habe ich diesmal selbst und ausführlich geschrieben, weil ich als Freund zum Guten rathen wollte. Möge Jeder in seinem Kreise so dasselbe thun. Wer in unserm Verbande bleiben will, darf sich dieser Einsicht nicht verschließen.“

erwaltungsrath

b . ( 6 Hanburg;, 4. Februar. ( Sitzung die

orddeutschen q. at 8, seiner heutigen Dividende für 1875 auf 6 ¾ % festgesetzt. h 8 Wien, 5. Februar. (W. T. B.) Der „Neren freien Presse wird aus Paris telegraphisch gemeldet, daß die Franz Josefsbahn mit Pariser Bankiers wegen Uebernahme ihrer Goldprioritäten in andlung stehe. 1 aagüer Des b den Kohlengrubenarbeitern in Nort⸗ humberland und ihren Grubenherren bestehende langwierige Lohn⸗ streit ist durch schiedsrichterlichen Spruch beigelegt worden. Der Schiedsrichter erkannte auf eine Herabsetzung der Löhne von 8 %.

Berlin, den 5. Februar 1876.

Im Dezember ist in Jedo das neue Bedo⸗Lehrerinnen⸗ Seminar im Beisein der Kaiserin von Japan eröffnet worden. Die Anstalt hat den Zweck, Lehrerinnen für Maͤdchenschulen auszubilden, und dadurch allmählich die bisher in Japan fast ganz vernachlässigte Erziehung und Bildung des weiblichen Ge⸗ schlechts zu fördern und zu heben. 1

Gegenwärtig sind 2 Lehrer und 3 Lehrerinnen, sämmtich Eingeborene, angestellt. Die Schülerinnen, jetzt 71 an der Zahl, entrichten ein monatliches Schulgeld von 3 bis 5 Dollars. Bei einer Maximalzahl von 200 Schülerinnen sollen 10 Klassen eingerichtet und in ihnen folgende Unterrichtsgegenstände gelehrt werden: 8 1

In der 10. Klasse: Lesen und Schreiben der gewöhn⸗ lichen chinesischen Zeichen, Geographie, Geschichte, Rechnen, Hand⸗ arbeiten, Deklamiren von Gedichten, Turnen.

In der 9. Klasse: Geschichte, Naturbeschreibung, Rechnen, Schreiben. V

8 In der 8. Klasse: Lesen verschiedener Schriften, Ge⸗ schichte, Sittenlehre, Rechnen, Schreiben, Abfassen von gewöhn⸗ lichen Briefen. 1

In der 7. Klasse: Geographie, Sittenlehre, Lesen von Büchern, Rechnen, Schreiben der gemischten chinesischen Schrift, Abfassen von Briefen, Handarbeiten, Zeichnen, Deklamiren, Turnen. 8

In der 6. Klasse: Geographie, Geschichte, Gesundheits⸗ lehre, Rechnen, Schreiben wie in der 7. Klasse, Abfassen von amtlichen Schreiben, Verträgen, Bescheinigungen ꝛc. 2

In der 5. Klasse: Lesen von Büchern, Geschichte, Natur⸗ beschreibung, Rechnen, Aufsätze. *

4h 82 Lesen von Büchern, Geschichte, Natur⸗ beschreibung, Rechnen, Schreiben der chinesischen Kursioschrift, Aufsätze, Handarbeiten, Anleitung zum Ertheilen von Zeichen⸗ unterricht.

In der 3. Klasse: Geschichte, Elementar⸗Chemie, Lesen von Büchern, Rechnen. 1

2. 65 1. Klasse: Oekonomie, Naturgeschichte, Pädagogik, Rechnen, Buchführung, Aufsätze, Handarbeiten, Zeichnen, Ertheilen von Unterricht in den unteren Klassen.

Das Institut kann, wenn von Anfang an für tüchtige Lehr⸗ kräfte gesorgt und der Unterricht sachgemäß und gewissenhaft gehandhabt wird, durch die zu erhoffende veränderte soziale Stellung und größere Bildung der Frauen von hoher Bedeu⸗ tung für die Zukunft Japans werden.

Die Kaiserin sprach mit Bezug darauf bei der Eröffnungs⸗ feierlichkeit den Wunsch aus, daß es ihr vergönnt sein möge, die mit Eröffnung dieser Schule erstrebte Ausbreitung und Be⸗ festigung der Frauenbildung im ganzen Lande selbst noch zu

NReuere Entdeckungen und Erfindungen.

Henri de Parville giebt im „Journal des Débats“ eine Uebersicht neuerer wissenschaftlicher Resultate und technischer Er⸗ findungen, unter denen wir die folgenden ihres allgemeineren Interesses wegen hervorheben.

Hr. Signol, ein erfahrener Thierarzt, hat durch zahl⸗ reiche Versuche jetzt außer allem Zweifel gestellt, daß das Blut aus den tiefer liegenden Venen jedes gesunden erschlagenen oder erstickten Thieres mindestens sechszehn Stunden nach dem Tode mit außerordentlicher Heftigkeit giftig wirkt. Wenn man vier⸗ undzwanzig Tropfen von dem Blut erschlagener oder erstickter Pferde Schafen oder Ziegen einimpft, so sterben diese Thiere

ach einigen Stunden. Dieses so giftige Blut bietet dabei doch weder durch Ge⸗ ruch noch durch Aussehen Zeichen der Fäulniß; es ist bei ober⸗ flächlicher Besichtigung gewöhnliches Blut. Mit dem Mikroskop läßt sich das Vorhandensein von Bacteriden, die durch ihre Dimensionen und ihre Unbeweglichkeit leicht zu erkennen sind, allerdings nachweisen. Im Blute der an pestartigen Krank⸗ heiten verstorbenen Thiere findet man ebenfalls Bacteriden, und mehrere Physiologen glauben sogar, daß diese Bacteriden die Ur⸗ sache der Krankbeit sind, eine Ansicht, die bis jetzt durchaus hypothetischer Natur ist. Man möchte daher versucht sein sich zu fragen, ob das in den tieferen Venen gesammelte und 16 Stunden mit den Eingeweidegasen in Berührung gelassene Blut nicht Pestblut würde; hierdurch würden sich seine an⸗ steckenden Eigenschaften sehr wohl erklären. Man möchte um so mehr geneigt sein dies zu glauben, als die Kügelchen dieses Blutes klebrig werden und kleine Inselchen mit Zwischen⸗ räumen bilden, welche von Serum erfüllt sind. So viel ist gewiß, daß die Versuchsthiere von Hrn. Signol gesund, durchaus nicht pestkrank waren. Noch mehr bei den ge⸗ impften Schafen und Ziegen sah man die Bacteriden sich keines⸗ wegs vermehren, wie dies bei den Thieren der Fall ist, denen man die Pest einimpft. Das von den Oberflächen⸗Venen entnommene Blut ist un⸗ schädlich, während dagegen das Blut der tiefer liegenden Venen, wie der Hohlader, Pfortader, bei der Berührung mit den Ein⸗ geweidegasen giftig wird; diese beiden Thatsachen sind wohl zu

peachten. Sbt

88 interessant diese Untersuchungen sind, so berechtigen sie an sich doch noch nicht zu den Betrachtungen des Verfassers über die Behandlung des zur menschlichen Nahrung bestimmten Fleisches. Wären die Gefahren bei Berührung mit demselben in der That so groß, wie er meint, so würden die Erfahrungen dies häufiger bestätigen müssen, als es in Wahrheit der Fall ist.

Hr. Sacc, der bekannte Chemiker von Neuchäͤtel, hat der Akademie der Wissenschaften eingehend über das amerikanische Verfahren der Brodbereitung mittelst Hopfen berichtet. Um das Gebäck locker und leicht verdaulich zu machen, setzt man

bekanntlich dem Mehl Hefe zu, welche den Teig auftreibt. Die hierbei eintretende Fermentation zersetzt einen Theil der Stärke des Getreides und verwandelt sie in Alkohol und Kohlensäure. Diese Beobachtung hat bereits wiederholt zu Vorschlägen von Einrichtungen gefuüͤhrt, in größeren Bäckereien den hierbei ent⸗ stehenden Alkohol zu gewinnen; diese Vorschläge sind jedoch unseres Wissens niemals zu praktischer Ausführung gelangt.

Fermentation durch die Wärme unterbrochen, die Kohlensäure dehnt sich aus und giebt die jedem guten Gebäck eigene poröse Struktur. Zur Fermentation bediente man sich früher ganz ausschließlich der Bierhefe, die seit längerer Zeit aber von der sogenannten Preßhefe, Teighefe oder trockenen Hefe fast ver⸗ drängt worden ist.

In Amerika wird nun die in ihrer Wirkung langsame,

ungleichmäßige und unzuverlässige Teighefe durch den Hopfen ersetzt, welcher, nach Hrn. Sacc, die Fermentation momentan ein⸗ leitet. Zur Bereitung dieser Hefe kocht man eine Handvoll frischen Hopfen in einem Liter Wasser und gießt die Flüssigkeit durch ein Tuch. In größeren Bäckereien wird diese Lösung sofort mit dem Mehl gemischt und genügt für 5 Kilogramm; man setzt dann noch so viel laues Wasser zu, als zur Konsistenz des Tei⸗ ges nothwendig ist. In den Haushaltungen wird die Hopfen⸗ lösung mit Maismehl oder Kartoffelstärke in genügender Menge zu einem dicken Teig zusammengeknetet, den man bei mäßiger Wärme trocknen läßt. Die Fladen werden zerbrochen und in Papierdüten an der Decke eines ganz trockenen Zimmers aufge⸗ hängt. Beim Gebrauch dieser Hefenkonserve löst man eine Hand voll derselben in Wasser, setzt fünf Handvoll Mehl zu und so viel Wasser, als zur Bereitung eines klaren Teiges nothwendig ist, den man in ein tiefes, irdenes Gefäß schüttet. Die Fermentation tritt sogleich ein; der Teig geht und steigt sehr bedeutend. Am folgenden Morgen mischt man die so bereitete Hefe mit 5 Kilogramm Mehl, Salz und so viel Wasser, als gerade für die gewünschte Art Brod nöthig ist; je mehr Wasser man zusetzt, desto mehr steigt das Brod. Zuweilen macht man den Teig so flüssig, daß man ihn in einem Blechgefäß in den Ofen bringen muß und dasselbe nur bis zur Hälfte füllen darf, weil der Teig beim Backen sonst übersteigen würde. Die Brodbereitung mittelst Hopfen unterscheidet sich also von der mittelst Hefe darin, daß bei dem Mehl die Fermentation augenblicklich eintritt, wodurch die langwierige, kostspielige und unsichere Hefebereitung fortfällt. b Nach Hrn. Sacc enthalten die Hopfenzapfen ein alkoholi⸗ sches Ferment, welches viel kräftiger wirkt, als das der Bierhefe. Dies Ferment ist in Wasser löslich und widersteht merkwürdiger Weise der Einwirkung kochenden Wassers. Der Schweizer Che⸗ miker ist ferner der Ansicht, daß der Hopfen bei der Bierberei⸗ tung keineswegs in Folge seines Gehalts an Tannin und äthe⸗ rischem Oel als Antiferment wirkt, sondern daß derselbe das Bier dadurch konservirt, daß er den Zucker sehr schnell in Alkohol ver⸗ wandelt, welcher das durch die Veränderung des Klebers entstehende Ferment niederschlägt. Der Hopfenaufguß, welcher als bitteres und blutreinigendes Tonikum empfohlen wird, wäre demnach wesentlich ein kräftiges Verdauungsmittel.

Nach einem Bericht in dem Dezemberheft des „Journal de Therapeutique“ hat ein Arzt des Hospitals von Romorantin Dr. Soulec subcutane Einspritzungen von Chininbromhy drat bei Fieberkranken mit bestem Erfolg angewendet. Diese Ein⸗ spritzungen, welche im Allgemeinen eine Stunde vor dem Ein⸗ tritt des Fiebers gemacht werden, haben selbst da Heilung herbei⸗ geführt, wo sich die Anwendung des Chininsulfats erfolglos erwiesen hatte.

Gegen Gicht, Rheumatismus und selbst Gelenkrheumatismus ist neuerdings die schweißtreibende Wirkung des „Jaborandi mit bestem Erfolge angewendet worden. Diese Pflanze, welche vor zwei Jahren aus Brasilien eingeführt wurde, gehört nach Baillon zur Familie der Rustaceen und führt den wissenschaft⸗ lichen Namen Pilocarpus pinnatus; sie ist von Hrn. Albert Robin eingehend physiologisch untersucht worden. 4 Gramm Blätter, in 125 Gramm kochenden Wassers oder 20 Gramm alkoholischen Syrops eingenommen, bewirken schon nach 24 Minuten ein Schwitzen des Patienten, welches 1—2 Stunden anhält. Gleich⸗ zeitig mit dem Schweiß tritt eine sehr starke und eben so anhaltende Speichelabsonderung ein. Der Speichel ist zähe und sehr reich an Alkalien, namentlich an Carbonaten und Chlorüren. Hrn. Hardy, dem Dirigenten des Regnault⸗ schen Laboratoriums, ist es gelungen, aus den Blättern der Pflanze ein Alkaloid, das Pilocarpin, zu gewinnen, welches in seinen Anwendungen als Heilmittel noch erfolgreicher zu werden verspricht.

Canng.

betreffend die Kunst⸗ und kunstgewerbliche Ausstellung zu München.

Der Herr Handels⸗Minister hat die Königlichen Eisenbahn⸗ Direktionen der Preußischen Staatsbahnen ermächtigt, für diejenigen Ausstellungsgegenstände, welche unverkauft bleiben, eine Transportbegünstigung in der Art zu gewähren, daß für den Hin⸗ transport die volle tarifmäßige Fracht berechnet wird, der Rücktrans⸗ port auf derselben Route an den Aussteller aber frachtfrei erfolgt, wenn durch Vorlage des Original⸗Frachtbriefs für die Hintour, sowie durch eine Bescheinigung des Direktoriums für die Jubiläumsfeier des Kunstgewerb⸗Vereins zu München nachgewiesen wird, daß die Gegenstände ꝛc. ausgestellt gewesen und unverkauft geblieben sind, und wenn der Rücktrausport noch innerhalb des nächsten Jahres statt⸗ findet. Außerdem sind die Königlichen Eisenbahn⸗Kommissariate be⸗ auftragt worden, den unterstellten Privat Eisenbahnverwaltungen die Gewährung einer gleichen Transportvergünstigung zu empfehlen.

Unter denselben Bedingungen ist von den Königlich württem⸗ bergischen Staatsbahnen der freie Rücktransport auf derselben Route unter der Voraussetzung gewährt, daß mit Rücksicht auf den § 48 II. A. 13 des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutschlands bei der Aufgabe von Gemälden und andern Kunstgegenständen eine Werthangabe unterbleibt.

Fea bayerischen und badischen Staatsbahnen sind 50 % der Fracht für den Hin⸗ und den innerhalb 6 Wochen nach dem Schluß der Ausstellung erfolgenden Rücktransport erlassen. Die Gegenstände sind mit der Erklärung zu begleiten, daß sie für die Ausstellung be⸗ stimmt sind, beziehungsweise unter Vorlegung des Frachtbriefes für die Hinbeförderung mit der Bescheinigung der Ausstellungs⸗Kommission, daß die Gegenstände ausgestellt waren und unverkauft geblieben sind.

Mittheilungen über die En’ schließungen der Kaiserlich Königlich österreichischen, der Königlich sächsischen und der Großherzoglich hesst⸗ schen Regierung erfolgen später.

Berlin, 30. Januar 1876.

zu München. Der Vorsitzende. K. Lüders, Geheimer Regierungs Rath.

für die Errichtung von Arbeiterinnenschulen und die

Das Central⸗Comité für die Kunst⸗ und kunstgewerbliche Ausstellung

. In der letzten Sitzung des Centralausschusses der Gesell⸗ scafd für g2eians 122 n. 1“ über die Thätigkeit der Hr. Dr. Hammacher Bericht Thätig einer solchen unter dem Namen „Erste Berliner Fortbildungsschule für Mädchen“. Der Berichterstatter vermochte eine große Theilnahme der für das Institut ins Auge gefaßten Bevölkerung zu konstatiren; denn bei den mehr als 300 Schülerinnen, die sich zum Eintritt mel⸗ deten, mußten neben den ursprünglich geplanten Klassen noch zwei neue Parallelklassen eröffnet und trotzdem noch viele Bewerberinnen zurückgewiesen werden. Von den aufgenommenen 300 Schülerinnen haben 275 bereits ihre näheren Familienverhältnisse angegeben: darnach sind 25 Töchter von Geschäftsinhabern, Kleinhändlern ꝛc., 42 von Fabrikarbeitern, 37 von Unterbeamten, 63 von Handwerks⸗ meistern, 53 von Handwerksgesellen und 55 von Wittwen. Dem Alter nach stehen 26 Mädchen im 14. Jahre, 66 im 15., 52 im 16., 54 im 17., 29 im 18., 15 im 19., 12 im 20., 9 im 21., 8 im 22., 2 im 23. und 2 im 24. Jahre. 4 besuchten eine höhere, 25 eine mittlere Töchterschule, 222 die Berliner Gemeinde⸗ oder Privat⸗Elementarschulen und 24 auswärtige Schulen. Die Wahl der einzelnen Unterrichtsgegenstände ist den Schülerinnen freigestellt und wird in dieser Hinsicht nur ein Einfluß durch den Rath des Schulleiters geübt. Am Handarbeitsunterricht nehmen Theil 195, am Deutschen 182, am Rechenunterrichte 165, am Zeichen⸗ unterrichte 113, an der Buchführung 52. Die disponiblen Räum⸗ lichkeiten sind vollständig gefüllt und reichen kaum für das Bedü fniß aus; ganz besonders gilt dies für die Unterhaltungen an den Sonn⸗ tagsabenden, für welche noch die Ueberlassung der Aula einer benach⸗ barten Gemeindeschule vom Magisftrate erbeten werden mußte, so daß diese Vergnügungen für die Mädchen unter 16 Jahren getrennt ab⸗ gehalten werden koͤnnen.

Soeben ist der Bericht über die Verhandlungen des XVI. Kongresses deutscher Volkswirthe in München am 1., 2. und 3. September 1875, im Auftraze der ständigen Deputation herausgegeben durch Dr. Alexander Dorn zu Triest (Berlin, Verlag von Leonh. Simion), an die Kongreßmitglieder versendet worden. Die ständige Deputation des Kongr sses tritt in nächster Woche hier zu⸗ sammen, um die Tagesordnung des nächsten Kongresses, der zu Bre. men stattfinden wird, festzumellen und die Referate zu vertheilen. Am Freitag, 11. Februar, wird ihr zu Ehren von der hiesigen „volks⸗ wirthschaftlichen Gesellschaft“ ein Festessen im Englischen Hause ver⸗ anstaltet, an dem auch Damen theilnehmen können.

Aus Nürnberg, 3. Februar, erhält die „Allg. Ztg.“ folgende Privatdepesche: Während des Frühstücks der Arbeiter ist eine Bau⸗ hütte der Fichtelgebirgsbahn bei Schwarzenbach in Folge einer Dynamit⸗Explosion in die Luft geflogen. Drei Personen wurden getödtet und acht verwundet. 8 8

Der ,H. A“ meldet weiter aus Hof unter dem 2. Februar: Gestern früh zwischen 8 und 9 Uhr fand an der neuen im Bau begriffenen Bahntrace der Fichtelgebirgsbahn zwischen Fattigau und Schwarzen⸗ bach eine Dynamitexplosion statt. Wie es scheint, haben die Bahn⸗ arbeiter die Frühstückszeit benutzt, um in einer an der Bahn befind⸗ lichen Arbeiterbude Dynamitpatronen zu trocknen. Plötzlich ertönte eine heftige Detonation, das Häuschen flog in die Luft, einer Frau wurde die Brust, einer anderen der halbe Kopf, einem Arbeiter das Gesicht weggerissen und 8 weitere Personen, darunter 2 Kinder, leicht verwundet

Nach einer Meldung aus Saint Etienne über Paris, 4. Februar, Abends hat in einer dortigen Grube eine heftige Gas⸗ explosion stattgefunden. Von den in der Grube arbeitenden 230 Mann waren bei Abgang der Meldung 26 zu Tage gefördert worden, zwei davon waren todt. In der Grube waren Aurch die Explosion starke Senkungen und Einstürze erfolgt.

Hr. Dr. W. Schwarz, Verfusser des in Fachkreisen wohl⸗ bekannten „Systems der Gesangkunst nach physiologischen Gesetzen“, hat seinen Unterricht in Stimmbildung und Ge⸗

ang wieder begonnen. Zum ersten Male ist in der erwähnten sSchrift der Gesangkunst eine sichere wissenschaftliche Begründung ge⸗ worden, und da Hr. Dr. Schwarz durch eine Anzahl trefflicher Schüler früher schon auch die praktische Nutzbarkeit seiner Lehr⸗ methode bewiesen hat, ist im Interesse der Kunst zu wünschen, daß seine Bemühungen vom besten Erfolg gekrönt sein mögen.

Die Flora in Charlottenburg wurde von Ihren König⸗ lichen Hoheiten der Prinzessin Carl und der Landgräfin Anna von Hessen am 2. d. M. mit einem Besuche beehrt. Die Höchsten Herr⸗ schaften promenirten, von dem Direktor geleitet, fast eine Stunde im Palmengarten und sprachen Sich mit Anerkennung über die Arran⸗ gements, namentlich über den neu angelegten Lorbeerhain und die be⸗ reits ausgestellten ersten Boten des nahenden Frühlings aus.

Sei. 6 1 m Friedrich⸗Wilhelmstädtischen⸗Theater findet am irsta⸗ die 21. Aufführung von Salingré's Posse: „Die Reise durch Berlin in 80 Stunden“ zum Benefiz des Hrn. l Swoboda statt. zu: „Die Reise in den Mond“ sind in Paris und Berlin für das Victoriatheater nächstens beendet, so daß die Aufführungen von „Die Reise um die Welt in 80 Tagen bald werden geschlossen werden, trotzdem der Besuch noch immer 1* Da die Weihnachts⸗Ausstellung im Krollschen Theater auf das Publikum noch immer Zugkraft ausübt, hat die Direktion, um derselben einen neuen Reiz zu geben, die beliebte Zauberposse: „Der verkaufte Schlaf' neu einstudirt, und es gelangt dieselbe am Sonntag, den 6. Februar, zur ersten Auf⸗ führung. Der Vorstellung im Cirkus Renz wohnten gestern Se Maiestät der Kaiser, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Carl, in Begleitung Ihrer Königlichen Hobeit der Landgräfin von Lefses so wie der Prinz Friedrich Carl und Prinzessinnen Töchter bei. e. Majestät wurden beim Eintritt in die Hofloge von dem Publi⸗ kum, welches sich von den Plätzen erhob, mit lautem Jubel empfan⸗ gen. Das glänzende Programm, das in dem prächtigen „Afrikans schen Feste“ gipfelte, wurde von sämmtlichen Darstellern vorzüglich ausgeführt und den einzelnen Leistungen reicher Beifall gespendet. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften bieben bis zum Schluß der Vorstellung anwesend.

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Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner⸗

Fünf Beilagen

Berlin:

Wird nun der Teig in den Ofen gebracht, so wird die

(einschließlich Börsen⸗

32.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Februar. Die am 31. v. M. in Constantinopel überreichten Reformvorschläge des Grafen Andrassy lauten nach der „Köln. Ztg.“ im Original und in der Uebersetzung wie folgt:

Buda-Pest, le 30 Décembre 1875.

Dès l'origine des troubles de l'Herzégovine les cabinets Européens, intéressés à la paix générale, ont fixer leurs regards sur des événements qai menaçaient de la mettre en péril.

Les trois cours d'Autriche-Hongrie, de Russie et d'Allemagne, après avoir échangé leurs vues à cet égard, se sont unies pour em- ployer en commun leurs efforts d'apaisement.

Ce but semblait trop conkorme au voeu général, pour qu'invités à s'y a socier par Porgane de leurs Représentants à Constantinople, les autres cabinets ne se soient pas empressés de joindre leurs efforts aux nôtres.

Les Puissances se sont mises d'accord pour user de toute Pinfluence dont elles disposent afin de localiser le confiit et d'en diminuer les dangers et les calamités, en empéechant la Serbie et le Movnténégro de participer au mouvement.

Leur langage à été d'autant plus efficace, qu'il a 6té identique æt a, par conséquent, témoigné de la ferme volonté de l'Europe de ne point permettre que la paix générale füt mise en péril par des entrainements irréfléchis.

Les ca=inets ont en outre offert au Gouvernement ture les bons offices de leurs agents consulaires pour concourir à l'apaisement de T'insurrection. En poursuivant cette täche, ils ont eu soin également d'éviter tonte ingérence et de ménager la dignité, les droits et l'autorité du Souverain.

Les délégués ne devaient pas s'ériger en commission d'enquèete ni se faire les avocats des voeux des populations insurgées. IIs avaient pour mission de leur ôter touste illusion quant à une assistance du dehors, et de les exhorter à se dispenser après aroir exposé leurs voeux et leurs griefs. Les Puissances se réservaient seulement de soutenir auprès du Gouvernement turc celles des de- mandes des insurgés qui seraient trouvées légitimes; cette action conciliante des cabinets attestait suffisamment l'intention amicale qui avait présidé à leu’s bons offices. Elle témeignait qu'à leurs yeux il y avait une solidarité complète dans les intérêts de l' Europe, de la Porte et des populations insurgées, afin de mettre un terme à une lutte ruineuse et sanglante, et d'en prévenir le retour par des réformes sérieuses et des améliorations efficaces de nature à concilier les besoins réels du pays avec les légitimes exigences de Pautorité.

Tel est en peu de mots F'historique de l'action exercée par les Puissances depuis que l'insurrection a été éclaté.

Les caninets ont été jusqu'à ce jour guidés surtout par le désir d'éviter tout co qui eùt pu être interprété comme une ingérence prématurée de l'Europe.

Dans cet ordre d'idées tous les cabinets se sont bornés à con- seiller au Gouvernement du Sultan de ne pas se tenir aux seules mesures militaires, mais de s'attacher à combattre le mal par des moyens moraux, destinés à prévenir des perturbations futures.

En agissant ainsi, les cabinets avaient en vue de fournir à la Sublime Porte lappui moral dont elle avait besoin et de lui donner en outre le temps de pacifier les esprits dans les provinces sou- levées, espérant que tout danger d'une complication ultérieure se trouvéerait ainsi écartée. Malhesreusement leurs es érances ont été dégues. D'un côté, les réformes publiées par la Porte ne semblent pas avoir eu en vue l'’apaisement des populations des provinees insurgées ni être suffisantes pour atteindre ce but essentiel. De Tautre les armes turques n'ont pas réussi à mettre fin à P'insur- rection.

Dans ces circonstances nous croyons, que le moment est venu pour les Puissances de convenir d'une marche à suivre en commun, afin d'em pécher qre le mouvement, en se prolongeant, ne finisse par compromettre la paix de l'Europe.

De méme que les autres Puissances nous avons applaudi aux bienveillantes intentions qui ont inspiré les récents manifestes du Sultan. L'Iradé du 2 Octobre et le firman du 12 Décemhbre contien- nent une série de p incipes destinés à introduire des réformes dans Torganisation de l'Empire Ottoman.

I1 y a lieu de croire que ces principes, s'ils sont traduits en dispositions législatives sagement congues, et si surtout leur mise en pratique correspond pleinement aux vues éclairées qui les ont dictées, apporteront de sérieuses améliorations dans l'administration de la Turquie.

Nous ne pouvons nons dissimuler toutefois que les réformes annoncées ne sauraient à elles seules avoir pour effet d'arrèeter même momentanément l'effusion de sang dans l'Herzégowiue et la Bosnie, ni à plus forte raison d'asseoir sur des bases solides le repos futur de ces parties du territoire Ottoman.

En effet, si l'on examine le contenu de l'Iradé du 2 Octobre et du firman du 12 Décembre, on ne peut s'empécher de recon- naitre que, la S. Porte semble s'êetre préoccupée plus de principes généraux qui lorsqu'ils auront été précisés, pourront servir de bases à l'’a ministration de l'Empire, que de la pacification des provinces aujourd'hui soulevées.

Or, il est de l'intérét du Gouvernement Ottoman que la paci- fication soit assurée avant tout; car tant qu'elle ne sera pas ob- tenue, il serait impossible de mettre en vigueur les principes mêmes que la Sublime Porte a proclamés.

D'un autre côté l'état d'anarchie qui sévit dans les provinces Nordouest de la Turquie n'implique pas seulement des difficultés

zur la S. Porte, il récèle aussi de graves dangers pour la paix générale, et les divers Etats Européens ne sauraient voir q'un oeil indifférent se perpétuer et s'aggraver une situation qui, dès à pré- sent, pèse lourdement sur le commerce et l'industrie, et qui, en éSbranlant chaque jour davantage la confiance du public dans la conservation de la paix, tend à compromettre tous les intéréêts.

Aussi croyons nous remplir un devoir impérieux en ap elant la sérieuse attention des Punissances garantes sur la nécessité de recowmander à la S. Porte de compléter son action par telles me- sures qui paraissent indispensables pour établir l'ordre et la tran- quillité dans les provinces ravagées en ce moment par le fléau de la guerre civile.

A la suite d'un échange confidentiel d'idées qui a eu lieu entre nous et les Cabinets de St. Pétersbourg et de Berlin, il a été re- connu que ces mesures doivent être recherchées dans une double direction. D'abord sur le terrain moral, en second lieu sur le ter- rain matériel.

En effet, l'’état matériel même des habitants chrétiens de la Bosnie et de l'Herzégovine est dü, en dernière analyse, à leur po- sition sociale et morale.

En examinant les causes fondamentales de la situation pé- nible l*Herzégovine et la Bosnie se débattent depnis tant d'années, on est frapré tout d'abord des sentiments d'ivimitié et de rancune qui animent les habitants chrétiens et maho- metans les uns contre les autres. C'est cette disposition des esprits qui a rendu impossible à nos délégués de persua- der aux chrétiens que les autoritées turques pouvaient avoir la volonté sincère de redresser leurs griefs. II n'est peut-étre pas de contrée dans la Turquie d'Europe, l'antagonisme qui

existe entre la Croix et le Croissant, prenne des formes aussi acerbes.

8n

e

Berlin, Sonnabend, den 5. Februar

Cette haine fanatique et cette méfiance doivent être attribuées au

voisinage de peuples de meême race, jouissant de la plénitude de cette liberté religieuse dont les chrétiens de l'Herzégovine et de la Bosnie se voient privés. La comparaisen incessante fait qu'ils ont le sentiment d'être courbés sous le joug d'une véritable servitude, que le nom meme de raia semble les placer dans une position moralement inférieure à celle de leurs voisins; qu'en un mot ils sge sentent esclaves.

Plus d'une fois Europe a cu à se préoccaper de leurs plaintes et des moyens d'y mettre un terme. Le Hatti Houmayoun de 1856 est un des fruits de la sollicitudo des Puissances. Mais aux termes mémes de cet acte, la liberté des cultes est encore limitée par des clauses qui, surtout en Bosnie et dans l'Herzégovine, sont maintenues avec une rigueur qui chaque année provoquait de nouveaux conflits. La construction des édifices consacrés an culte et à l'enseignement, Pusage de cloches, la constitution des communautés religieuses se trouvent encore assujettis dans ces provinces à des entraves qui apparaissent aux Chrétiens comme autant de souvenirs toujours vivaces de la guerre de conquêète qui ne leur font voir dans les Musulm ns que des ennemis de leur foi et perpétuent en eux l'im- pression qu'ils vivent sous le joug d'an esclarage qu'on a le droit et le devoir de secouer.

Le dernier firman touche bien ce point de la liberté de religion ainsi que l'avait déjà fait du reste le Hatti Chérif de 1839, le Hatti Houmayoun de 1856 et d'autres actes émanés de la S. Porte. II con- firme les pouvoirs dont sont investis les Patriarches et autres chefs spirituels pour les affaires de leurs communautés respectives et pour le libre exercice de leurs cultes; mais il levr assigne pour limites les droits et autorisations qui leur ont été cctroyés. II promet aussi des facilités pour la construction des églises et des écoles, promesse qui a été plus d'une fois consignée dans des documents officiels. mais qui ne saurait tranquilliser, parce que sa réalisation dépend des autorités provinciales qui, subissant la pression locale, ne pourront méme les mettre à exécution à moins que le principe ne soit haute- ment proclamé.

Le firman qui vient d'ètre promulgué ne dépasse done point la mesure de ce qui a été accordé par le Hatti-Houmayoun, lequel, ainsi que je l'ai fait ressortir plus haut, entoure la liberté religieuse

de restrictions qui, dans le cours de ces dernières années, ont pro- voqué de nombreux conflits. Rétrécies comme elles le sont, les con- cessions dont il s'agit, ont toujours été insuffisantes pour contenter les Chrétiens. A plus forte raison en sera-t-il ainsi aujourd'hui après les événements qui sont venus ensanglanter le pays et qui n'ont fait qu'envenimer l'antagonisme qui sépare les deux croyances. Une fois l'insurrection é6touffée, l'élément mahométan, se considérant comme vainqueur cherchera sans doute à se venger sur les Chrétiens des pertes qu'une lutte aussi violente lui a fait subir. Un état de choses qui rende possible la coexistence des populations qui viennent de se combattre avec tant d'acharnement, ne pourra donc être assuré que si la religion chrétienne est placée en droit et en fait sur un pied d'égalité complète avec l'Islamisme, que si elle est hautement reconnue et respectée et non tolérée comme elle l'est aujourd'hui. C'est pourquoi les Puissances garantes doivent selon nous non seulement demander à la Porte, mais obtenir d'elle comme première et principale concession, une liberté religieuse pleine et entière.

L'égalité devant la loi est un principe explicitement vroclamé dans le Hatti-Houmayoun et consacré par la législation. C'est sans doute pour cette raison, que les actes récents du Sultan en omis d'en faire mention.

Mais, tout en étant obligatoire en droit, ce principe n'est pas encore généralement appliqué dans tout l'Empire. De fait, le té- moignage des chrétiens contre les musulmans est accuveilli par les tribunaux de Constantinople et de la plupart des autres grandes villes, mais dans quelques provinces éloignées, telles que lHerzégo- vine et la Bosnie, les juges se refusent d'en reconnaftre la validité. Il importerait donc de prendre des mesares pratiques pour qu’à l'avenir les Chrétiens n'aient pas à redonter des dénis de justice.

Un autre point qui appelle un rémède urgent c'est le fermage des contributions. Déjà le Hatti-Chérif de 1839, en parlant de ce système, s'exprimait dans les termes suivants: „Un usage funeste subsiste encore, quoiqu'il ne puisse avoir que des conséquences dés- astreuses, c'est celui des concessions vénales congues sous le nom d'Iltizgam. Dans ce système l'administration civile et financière d'une localité est livrée à l'arbitraire d'un seul homme, c'est-à-dire quelques fois à la main de fer des passions les plus violentes et les plus cupides.“

Et le Hatti-Houmayoun de 1856 porte ce qui suit: „on avisera aux moyens les plus prompts et les plus énergiques de corriger les abus dans la perception des impôts, notamment des dimes. Le système de la perception directe sera successivement et aussitöt que faire se pourra substitué au régime des fermes dans toutes le bran- ches du revenu de l'*Etat.

Malgré ces déclarations formelles le système du fermage est encore debout dans toute son étendue.

Aujourd'hui la S. Porte fait entrevoir des réformes dans cette direction, mais sans rien préciser. Le firman de 12 décembre qua- lifie de nouveau d'anormal le régime de perception des contributions actuellement en vigueur. Il ordonne de rechercher un mode d'uni- fication des impôts. II prescrit encore de prendre des mesures „pour prévenir l'arbitraire dans la perceptioa de la dime par l'in- termédiaire des fermiers,“ mais il n'abolit pas le fermage.

Si l'on vent donc enlever à l'insurrection un aliment essentiel. et incessant, l'un des points qu'il faut demander à la Perte, c'est qu'elle émette la déclaration nette et catégorique, que le régime du fermage des contributions est supprimé non seulement de droit mais de fait pour la Bosnie et l'Herzégovine, et il faut que cette mesure reçoive une application immédiate.

Une des causes qui aggravent encere le fardeau matériellement déja si lourd des impôts en Bosnie et dans l'Herzégovine, c'est que les habitants se croient ex ploités financiellement au profit du centre. IIs ont la conviction que le rendement des contributions n'est point consacré à subvenir aux nécessités de la province elle- méême, mais que le total des sommes recue llies est immédiatement dirigé sur Constantinople pour être employé à l'ussage du Gouver- nement central.

Il serait donc nécessaire d'alléger moralement le poids des charges que la Province a à supporter, en obtenant que, sans pré- judice de ce qu'exigent les dépenses de l'Empire, une partie du pro- duit des taxes payées par la Province soit réservée à des destina- tions profitables à ses propres intéréêts.

Dans ce but la S. Porte devrait déclarer que le revenu des con- tributions indirectes serait comme par le passé affecté aux besoins de l'Empire tout entier, mais que les fonds provenant des contribu- tions directes resteraient dans la Province et seraient exclusivement appliqués dans son intérêèt à féconder les ressources et à augmenter son bienêtre.

L'exécution de cette disosition devrait être placée sous la contröle de la commission électire dont il va être question dans le cours de ce travail

La triste condition des Chrétiens de la Bosnie et de l'Herzé- govine tient en grande partie à la nature des rapports qui existent entre la population des campagnes et les propriétaires fonciers. Les difficultés agraires ont toujours un caractère tout particulier d'aigreur

ligion soit par la nationalité de la masse des cultirateurs; on n'a que trop d'exemples des luttes passionées qui on été la conséquence d'une situation pareille. 1—

Dans les Provinces dont nous nous occupons, la presque totalité des terres qui n'appartiennent pas à l'Etat ou aux mosquées se trouve entre les mains des Masulmans, tandis que la classe agricole se compose de chrétiens de deux rites. La question agraire 8'v complique donc de l'antagonisme religieux. 1

Après la répression de la première insurrection des Eegs de la Bosnie en 1851, le servage a 6té aboli, mais, ainsi qu- il arrive sou- vent en pareil cas, cette mesure, au lieu d'alléger la condition des paysans, n'a fit que l'sggraver. IIs ne sont plus traités par ceux- ci avec les mêmes ménagements qu'autrefois. Aujourd'hui il n'y a plus en présence que deux intérêèts et deux religions antagonistes. A partir du moment ouù la disparition du régime féodal est venue transformer ses anciens serfs en fermiers ou métayers, les pratiques excessives des propriétaires ont proroqué de nombreux soulévements partiels ou généraux. Un mouvement de ce genre ayant éclaté en 1858 dans le nord de la Bosnie, la Porte s'est trouvée amenée à s'occuper des contestations qui y avaient donné lieu. Des délégués des deux parties furent mandés à Constantinople et, après de longs pourparlers, dans lesquels l'intercession officieuse de Linternonce de S. M. l' Empereur et Roi eut sa part, un firman du Sultan fat ob- tenu dont les dispositions semblèrent à cette époque propres à con- cilier assez heureusement les intérêèts des agxgriculteurs fonciers. Toutefois ce firman n'a jamais été mis en vigueur. .

II y aurait lieu d'examiner si quelques-unes des dispositions de ce document ne pourraient pas aujourd'hui encore servir de point de départ à un arrangement équitable apte à améliorer la condition de la population rurale, ou s'il conviendrait de faire intervenir le trésor public pour faciliter l'exécution des mesures 8. prendre dans ce but à r'instar de ce qui a eus lieu il y a une vingtaine d'années en Bulgarie, les charges foncières ont été rachetées au moyen de l'émission de titres publics dits „Sehims“. Nous sentons que la tche est difficile et que son accomplissement ne saurait être l'oeuvre d'un jour; mais nous croyons qui'l est important d'y travailler, afin d'amé- liorer le sort de la popnlation rurale dans la Bosnie et de l'Her- zégovine, et de fermer ainsi une de plaies béantes de l'état social de ces provinces. Il ne nous parattrait pas impossible de trouver une combinaison qui permit graduellement aux paysans de se rendre acquéreurs à des conditions peu onéreuses de parcelles de terrains incultes que l'état mettrait en vente. Tout en continuant s'ils le désiraient à cultiver à titre de fermiers les propriétés de leurs com- patriotes Musulmans, ils arriveraient successivement à posséder eux- mémes un petit immeuble qui leur assureratt une certaine indépen- dance et les mettrait à l'abri de leurs exactions.

Si Pon songe au peu de créance que rencontrent auprès des po- pulations chrétiennes les promesses de la S. Porte, on ne peut se dissimuler que les réformes promulguées ne pourront inspirer la confäance nécessaire qu'à condition que l'on crée en même temps une institution propre à offrir une certaine garantie que ces réformes seront sérieusement appliquées. En se bornant à remettre leur exé- cution à la discussion des Gouvernements de la Province, on ne parviendrait pas a surmonter la méfiance dont je parle. II y aurait donc lieu d'établir une commission de notables du pays, composée par moitié de Musulmans et de Chrétiens, et élue des habitants de la Province suivant un mode qui serait déterminé par la S. Porte.

Je viens d'exposer les points dont il faudrait obtenir l'appli cation aux provinces soulevées pour pouvoir se livrer à l'espoir fondé d'ane pacification.

Ces points les voici:

La liberté religieuse pleine et entire;

L'abolition du fermage des impôts; 1.1““

Une loi qui garantisse que le produit des contributions directes de la Bosnie et de l'Herzégovine soit employé dans l'interêét de la Province même, sous le contrôle des organes constitués dans le sens du firman du 12 décembre.

L'institution d'une commission spéciale composée en nombre égal de Musulmans et de Chrétiens pour contrôler l'exécution des réfo mes proposées par les Puissances ainsi que de celles qui ont été proclamées dans IIradé du 2 Octobre et dans le Firman du 12 décembre.

Enfin amélioration de la situnation agraire des populations rurales.

Les premiers points pouvaient et devaient être réalisés immédia- tement par la S. P., le cinquième graduellement et aussitöt que faire se pourra.

Si, indépendamment de ces conditions qui nous paraissent les plus essentielles, la Bosnie et l'Herzégovine obtiennent encore les réformes suivantes indiquées dans le dernier firman, un conseil pro- vincial et des tribunaux librement élus par les habitants, l'inamovi- bilité des juges, la justice laique, la liberté individuelle, la garantie contre les mauvais traitements, la réorganisation de la police dont les aggissements ont soulevé tant de plaintes, la cessation des abus auxquels donnent lieu les prestations pour des travaux d'utilité publique, une juste réduction de la taxe d'exemption du selxviee militaire, les garanties à donner au droit de propriété; si toutes

pour en prendre acte solennellement, sont appliquées dans les pro- vinces insurgées qui, à en juger par le texte du firman, sembleraient ne pas devcir en bénéficier dès à présent, on pourrait esgérer de voir ramener la pair dans ces contrées désolées. 8

Je me résume. Les promesses indéfinies de l'Iradé du 2 octobre et du Firman du 12 décembre ne pourront qu'exalter les aspirations sans les contenter. D'un autre côté il est à constater que les armes de la Turquie n'ont pas réussi à mettre fin à l'insurrection. L'hiver a suspendu l'action, le printemps la verra renaitre. La conviction que, le printemps venu, de nouveaux éléments fortifieront l'action, que la Bulgarie, les Crétois etc. viendront grossir le mouvement, est. générale parmi les Chrétiens. Quoi qu'il en soit, il est à prévoir que les Gouvernements de la Serbie et du Monténégro, qui, jusqu'à ce jour déjà, ont eu bien de la peine à se tenic à l'écart du monve- ment, seront impuissants à résister au courant, et dès à présent, souns l'influence des événements et de l’'opinion publique dans leurs pays, ils semblent s'être familiarisés avec l'idée à prendre part à la lutte, à la fonte des neiges. En présence de cette situation la täche des Puissances, qui, dans l'intérêt de la paix générale, veulent écarter les complications ulté- rieures, devient bien difficile. L'Autriche-Hongrie et les deux autres cours Impériales, en suite d'un échange d'idées confidentiel, se sont rencontrées dans la conviction, que, si l'on se bornait à attendre les faits des principes proclamés, par le dernier firman, principes qui d'ailleurs, dans l'intention de la Porte, ne semblent pas devoir être immédiatement appliqués aux pays soulevés, on obtiendrait d'autres résultats que de voir le conflict prendre une plus grande extension au sortir de l'hiver. Les trois cabinets pensent donc que l'unique chance d'éviter de nouvelles complications, se trouve dans

une manifestation émanant des Puissances et constatant leur ferme résolution d'arréter le mouvement qui mevnace d'entrainer 1'Orient.

Or ce, but ne saurait être atteint par le seul moyen d'une injonction à l'adresse des Gouvernements Princiers et des populations chrétiennes sujettes du Sultan. Pour que cette action très-difficile

dans le pays la classe des propriétaires diff ère soit par la re-

n elle-meme ait une chance de réussite, il importe absolument, que

ces réformes dont nous demandons la communication par la Porte,

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