1876 / 36 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Feb 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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Getreidemarkt. Roggen loco

8 Hamhburg, 8. Februar,

W. T. B) Weizen loco fest, auf Termine besser. fester, auf Termine fest. Weizen pr. Februar 199 Br., 198 Gd., pr. Mai-Ia Kilo 205 Br., 204 Gd. Reggen pr. Februar r. Mai-Juni pr. 1000 Kilo 152 Br., 151 Gd. erste matt. Rüböl ruhig. loco 67, pr. Mai 66. pr. 200 Pfd. 65 ½. Spiritus fest, pr. Februar 35 ⅛, 5 r. Mai-Juni 36 ½¼, pr. Juni-Juli pr. 100 Liter 100 pCt. 37. msatz 2000 Sack. Petroleum behauptet, Standard 13,70 Br., 13,60 Gd., pr. Februar 13,20 Gd., 12,50 Gd. Wetter: Schön. Amsterdam. 8. Februar. Nachm. 1bäöe Getreidemarkt (Schlussbesicht). Weizen pr. Roggen per März 176, py. Mai 181. Antwerpen. 8 Februar, Getreidemarkt (Schlussbericht). scher 27 ¾. Roggen unverändert. Hafer stetig. Gerste Ppetroleummarkt (Schlussbericht). Raffinirtes, 1oco 34 bez. u. Br., per Februar 32 ¼¾ Br., per März 30 ½ pr. April 30 ½ Br., per September 31 Br. Ruhig. Antwerpen, 8. Februar. (W. T. B.) Wollauktion waren 1959 Ballen angeboten, davon 1499 kauft. Das Geschäft war sehr belebt und waren

Nachmittags.

Liverpool, 8. Februar, Nachmittags.

Baumwolle. (Schlussbericht.) Umsatz 10,000 B Speknlation und Expert 2000 B. Stetiger.

Middl Orleans 6 ¾., middl. amerikanische 6 ⁄¼16⸗ middling fair Dhollerah 4 ⁄6,

1/ 16,

4 . fair

4 ½, good fair Oomra 5, 6 %.

Smyrna 5 ⅞, fair Egyptian Upland nicht unter low middling März-April-Li

Mai-Juni-Lieferung 6 ½, Juni-Jali-Lieferung 6 ⁄16 d.

148 Br., 147 Gd., Hafer ruhig.

pr. März-April 35 ½,

pr. August-Dezember

Nachm. 4 Uhr 30 Nin. (W. T. B.) Weizen behauptet,

EBei der heatigen pr.

Preise für gute

Wollen sehr fest; geringere Wollen waren vernachlässigt W. T. B.) davon für

fair Dhollerah good middl. Dhollerah 4, middl.

Dhellerah 3 ¼, fair Bengal 4 ½, good fair Broach 5, new fair Oomra Madras 4 ½, fair Pernam 7 ¼,

——

- ——— ——

2—— Ad ο☛☚

Liverpool, 8. Februar. Weizen 1 2 d., Mais 3 6 d. höber,

12r Water Armitage 7 ½, 121 Micholls 9 ¼, 30r Water Gidlow 11, Male Mayoll 10 ⅞, 40 r

ni pr. 1000

Oktober pr. Printers 18⁄16G Masgow,

Roheisen.

Kaffee fest, 8. Februar,

white loco

gegen Paris, März 270, April 58,50, Pr.

März 58,25, pr. t Februar 85 25, pr.

unverändert. pr. däni- Paris, Produktenmarkt. bruar 26,75, pr. März 27,00, pr. Mehl behauptet, pr. Februar 57,75, Mai-August 60,50. Rüböl be April 83,75, pr. Mai-August 81,75,

ruhig. Type weiss,

bez. u. Br.,

Ballen ver-

St. Petersburg, 8. Febru-

Produktenmarkt. Roggen loco 6,70. (9 Pud) loco

New-York, 8. Februar,

Waarenbericht. New-Orleans 12 ⅜¾. 14 ½. Mehl 5 D.

fair

Rio-) 17 ¼. Schmal.⸗ (Marke Wilco

eferung 6 , ( 12 ½ C. Getreidefracht 7 ¼

(W. T. B.) Manchester, 8. Februar, Nachmi 1

Medio Wilkinson 12 ⅛, Rowland 12 ½, 40r Deuble Weston 12 ¼, 60r Double Weston 1 Etwas fester. Nachmittags. (W. I. B.) Mixed numbres warrants 6 8 Die Verschiffungen der letzten 7548 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. 8. Februar, Abends 6 Uhr. 3 Produktenmarkt. Mehl behauptet, pr. Februar 57,75, pr.

81,75, pr. September-Dezember 80,50. 8. Februar, Nachmittags. (Schlussbericht.) April 27,25,

Spiritus weichend, pr. Februar 46,75, Pr. Mai Augu

Talg loco 54,50. Hafer loco 4,50. 13,00. Wetter: 4 Grad Kälte.

Abends 6 Thr. Baumwolle Petroleum in New-York 14 ⅛8, do. in Philadelphia 25 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 37 C. (old mixed) 70 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 7 ⅝.

Getreidemarkt.

Mehl stetig. (W. T. B.) Water Taylor 8, 20r Water 30r Water Clayton 11 ½, 40r 36r Warpcops —2„

gelooste und zur der Nr. 34.

1. Juli cr. gekündi

1 sh. 4 d. Woche betragen 6328 Ton

(W. T. B.) Privatbank 2

Mai -August 60,50. Rüböl April 83,75, pr. Mai-August

(W. T. B.)

Weizen fest, pr. Fe- pr. Mai-August 28,00. pr. März 58,25, pr. April 58,50, 4. hauptet, pr. Februar 85,25, pr. pr. September-Dezember 80,50. st 49,50.

ar, Nachm. 5 Uhr. (W. T. B.) Weizen loco 11,00. Hanf loco 36,00. Leinsaat

(W. T. B.) in New-NYork 13,

nuar cr.; s. unter

2. März.

Vers.

sells in N Köln Preu

de. in Mais Kaffee Speck (short clesr)

in Berlin. Kieler Bank.

in Berlin.

*) 13 C.

1 Handigumgen und Verlsosungen-. 5 % englisch-holländische Russlands de 1864.

Welssenfelser Stadt-Obligationen. Neustadt-Magdeburger Stadt-Obligatlonen.

tisation ausgelooste Stücke; s. unter Ins. der

Ausweise von Banken etg-

Stettiner Dampf- Sohleppschlffahrts-Aktlen- Gesellschaft. Bilanz v. 31. Dezember 1875; s. unter Ins. der Nr. 34.

Stettiner

schaft. Ord. Gen.-Vers. zu Berlin; s. Centralbank des Russlschen Boden-Kredits. Gen.-Vers. zu St. Petersburg; s. Ins.

Rumänische Bisenbahnen, fälliger Dividendenschein 36 pr. Aktie bei der Diskonto-Gesellschaft und S. Bleichröder

Ueber aus- Rückzahlang gekündigte Stücke; s. unter Ins. Ausgelooste und pr. der Nr. 34

Bchufs

gte Stücke; s. unter Ins. Amor-

Nr. 34.

u Cotha. Monats-Uebersicht vom 31. Januar cr.;

s. unter Ins. der Nr. 34. Norddeutsche Grund-Kredit-Bank, Hypotheken-Verslohe- rungs-Aktien-Gesellschaft.

Geschäfts-Uebersicht ult. Ja-

Ins. der Nr. 34.

pr.

General-Versammlungen. Breslauer Makler-Bank. Ord. und ausserord. Gen.-

zu Breslau.

Dampfschleppschiffahrts- Aktlen-- Ge- 8 Ord. Gen.-Vers. zu Stettin; s. Ins. r. 34.

Isoche Privatbank. Ord. Gen-Vers. zu Köln.

ssische Hagel-Versloherungs-Aktlen- Gesell- Ins. in Nr. 34. Ord.

ohaft.

in Nr. 34. Auszahlungen.

Aktien-Gesellschaft. Am 1 März

der 8 % Stamm-Prioritäts-Aktien mit

Dividende mit 20,40 bei Helfft Gebrüder

Königliche Schauspiele. Donnerstag, den 10. Februar. Opernhaus. 37. Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Re⸗ giments. Komische Oper in 2 Abtheilungen, nach! dem Französischen des St. Georges. Musik von Donizetti. (Frl. Minnie Hauk, a. G.) Hierauf: Solotanz. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 40. Vorstellung. Der beste Ton. Lustspiel in 4 Akten von Dr. Carl Töpfer. Zum Schluß: Herrn Kaudels Gardinenpredigten. Lustspiel in 1 Akt von G. v. Moser. Anfang 7 Uhr. Freitag, den 11. Februar. Opernhaus. 38. Vor⸗ stellung. Martha, oder: Der Markt zu Rich⸗ mond. Romantisch⸗komische Oper in 4 Akten von W. Friedrich. Musik von F. v. Flotow. (Lyonel: Hr. Wolff aus Cöln, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 41. Vorstellung. Zum ersten Male wirderholt: Carolina Broecchi. Schauspiel in 5 Aufzügen von Herrmann Kette. In Scene gesetzt vom Direktor Hein. Anfang halb 7 Uhr.

8 Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 123. Male: Der Registrator;

auf Reisen. Posse mit Gesang in 3 Akten von A. LArronge und G. v. Moser. Musik von R.

1 m. 34. Male: Ein vorsichtiger

11“

Victoria-Theater. 1 SDSDODilretion: Emil Hahn. Donnerstag u. folgende Tage: Ermäßigte Preise. (Parquet 3 ꝛc.) Gastspiel der ersten Solotänzerin Signora Dorina Merante und des Balletmeisters und

anzers Mr. Gredelue. Die Reise um die Welt in 80 Tagen. Nebst einem Vorspiele: Die

Sicilien bis Neapel

3) Soirée fantastique. Conditorei, Charlottenstr. 56 und an der Kasse.

Donnerstag: Mädchenräuber. Gr

dern mit Gefechten und zu Fuß, ausgeführt von de Ballet. Direktor. neu und aufs Prachtvollste angefertigt. Gr. Vorstellung der höheren Reitkunst.

—————C—C—C VPP-—

Böttcher's instr. Soirée.

Königliches Schauspielhaus. Saaltheater. Donnerstag: Abends 7 bis 9 Uhr:

Hm. Oberft⸗Lieutenant Hein Tochter Ellsabeth (Cöln). Frau Bau⸗Inspektor Sophie Haege, f geb. Delius (Siegen).

1) Unter⸗Italien. Mal. Reise v. Malta über Pompejis Unglückstag.

2) Die Sternenwelt. Kometen und Meteore. Billets: Meyer's

Violin⸗Concert: Frl.

Circus Renz. Erstes Debüt der Schulreiterin Frl.

Marianne Stresow.

Donnerstag:

Helene von Stubenrauch mit ihrem Springpferde Gaston. beschwörerin mit ihren großen lebenden Schlangen, als Einlage in der Pantomime: Fest der Königin von Abyssinien, stattung, we von mir bisher in meinem trifft. Künstler. pferde.

Debüt der jungen afrikanischen Schlangen⸗ Ein Afrikanisches

mit einer Aus⸗ an Pracht und Eleganz alles Circus Gezeigte über⸗ Künstlerinnen und Schul⸗

welche

Auftreten sämmtlicher

Vorführen und Reiten der besten

Anfang 7 Uhr.

Freitag: Vorstellung.

E. Renz, Direktor. 8

3 (ircus Salamonsky. Zum 1.Male: Rübezahl oder der

Evolutionen zu Pferd und 80 Kindern und dem Corps

arrangirt und einstudirt vom Dekoration und Requisiten

Vorher:;

Ganz neu Garderobe,

Vorstellung.

Freitag: A. Salamonsky,

Direktor.

Wette um eine Million. Ausstattungsstück mit Ballet in 5 Abtheilungen, 15 Tableaux von A. D'Ennery und Jules Verne. Musik von Debillemont. In Scene gesetzt von Emil Hahn. Anfang 6 ½ Uhr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag u. d. folg. Tage: Die Reise durch Berlin in 80 Stunden. Gesangsposse in 3 Akten S Bildern) von H. Salingré. Musik von G. Lehn⸗ hardt.

Donnerstag: Neu einstudirt: Der verkaufte Schlaf. Weihnachts⸗Ausstellung. Conc.⸗Anfang 5 ½, der Vorstellung 7e

Freitag: Dieselbe Vorstellung. Weihnachts⸗ Ausstellung.

Sonnabend: Benefiz für Hrn. Carl Weiß. Der mann, Tochter des verstorbenen Gutsbesitzers Carl

Grundmann

jgutsbesitzer Herrm Kreis Schlochau,

zeicen. Stettin, den 6. Februar 1876.

verkaufte Schlaf. h Keolls Etablissement. Am 19. Februar: Zweite und vorletzte Car⸗ nevals⸗Redonte. Bestellungen auf geschlossene Logen und Zimmer werden an der Kasse des Etablissements

entgegengenommen.

Woltersdorff-Theater. Donnerstag: Zum 70. Male: Luftschlösser. Fr. Josephine Grillhofer: Frl. Josephine Gallmeyer.

19. Gastspiel des Wallner⸗Theater, Herrn Theodor Lebrun, sowie des Herrn Gustav Kadelburg. Zum 6. Male: Der Rechnungs⸗Rath und seine Töchter. Lustspiel in 3 Akten von J. Feldmann. Vorher: Onkel Moses. Charakterbild in 1 Akt von Dr. Hugo

Müller.

Freitag: Der Rechnungs⸗Rath und seine Töchter. Cousin Emil. Lustspiel in 1 Akt von Dr. J. B. v. Schweitzer. Die beiden Helden.

Lustspiel in Akt von Marsano.

Donnerstag: Direktors vom

National-Theater. Extra⸗Vorstellung: Ein

des Hrn. Hermann Müller Ein Fal⸗

Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Auf Verlangen: Marion. Schau⸗ spiel in 4 Akten von P. Lindau. Freitag und Sonnabend: Die Verschwörung der Frauen, oder: Die Preufzen in Breslau. Historisches Lustspiel in 5 Akten von A. Müller.

““

Donnerstag: lissement. 1

Freitag: Gastspiel vom Königlichen Theater in Hannover. lissement.

Fal⸗

1729. 1804. Dan. Ch istoph Seybold f. 1868. Prinz Waldemar von

mit dem Königlichen Krolls Theater. schafts⸗Syndikus Herrn Ulrich hierselbst beehren sich ergebenst anzuzeigen

mann beehre ich mich hiermit anzuzeigen.

Stadt-Theater. Heute Mittag

terchen „Editha“,

Deutscher Personal-Kalender 10. Februar. John v. Besser †.

Preussen, Sohn Sr. Kai- serlichen und Königlichen Hoheit des Kron- prinzen *.

Familien⸗Nachrichten.

Die Verlsbung ihrer ältesten Tochter Hedwig Kreisgerichts⸗Rath und Land⸗

Marienwerder, 5. Februar 1876. Ehrenthal, Regierungs⸗Rath. Mathilde Ehrenthal, geb. Hugo.

Die Verlobung meiner Mündel Marie Grund⸗

auf Kronheide, mit dem Herrn Ritter⸗ ann Zierold auf Josephshof, beehre ich mich hiermit anzu⸗

Bourwieg, Rechtsanwalt. Meine Verlobung mit Fräulein Marie Grund⸗

Februar 1876. Zierold, Rittergutsbesitzer.

Josephstadt, den 6. Herrmann

[1139]

lanke der Königlichen Ostbahn soll vom 1. 1876 ab auf unbestimmte Zeit im Wege der Sub⸗ mission verpachtet werden.

des Pachtgebots und Beifügung einer kurzen legung ihrer ihre Führung und O alifikation sprechenden Atteste bie zum

franco

Circus⸗Pantomime in 8 Bil⸗ rei

11067]

Verkäufe,⸗ Verpachtungen, Subhmissionen ꝛc⸗

Bekanntmachung.

zu unterschreiben oder in seiner gebend anzuerkennen hat, können 1 Fabriik eingesehen,

Die Restanration auf dem Bahnhofe 1 drz;

Offerte unter Angabe Dar⸗

Verhaͤltnisse sowie der über

Pachtlustige wollen ihre

früheren

21. Februar er., Mittags 12 Uhr, versiegelt und mit der Aufschrift: „Offerte auf Pachtung der Bahnhofs⸗ Restauration Schönlanke“ versehen bei der unterzeichneten Kommission ein⸗ en.

Die Submissionsbedingungen liegen in unserm Central⸗Bureau Königsberger Straße 4 zur Einsicht offen, werden auch auf portofreien, an un⸗ seren Bureauvorsteher, Bahncontroleur Hardell hier⸗ selbst zu richtenden Antrag gegen 50 Copialien mitgetheilt. 8 Berlin, den 5. Februar 1876.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission.

Bekanntmachung.

Für die hiesige Anstalt sollen nachverzeichnete Gegenstände beschafft und die Lieferung soll an den Mindestfordernden im Wege der Submission ver⸗ geben werden.

Die Submissionen sind schriftlich und verstegelt, für jeden einzelnen Gegenstand gesondert, mit der entsprechenden Aufschrift: „Submission auf Tuchjacken ꝛc.“ versehea, bis spätestens Donnerstag, den 17. Fe⸗ bruar d. J., Vormittags 11 Uhr,

bei der Gefängniß⸗Direktion in Einlauf zu bringen. Unmittelbar nach diesem Termine erfolgt die Eröff⸗ nung der eingegangenen Submissionen. Nachgebote werden nicht angenommen.

Die Lieferungs Bedingungen der Bureaustunden bei der Arbeits⸗Inspektion ein⸗ gesehen werden. Wer sich an der Submission be⸗ theiligt, erklärt damit stillschweigend, daß ihm die Lieferungsbedingungen bekannt sinrdd.

Es sind zu liefern:

8 800 Tuchjacken,

800 Tuchwesten,

1100 Tuchhosen,

400 Tuchmützen,

600 Beiderwand⸗Jacken, 600 5 osen, 600 8 esten, 2500 weißleinene Hemden 300 blauleinene

—-—

um 11 Uhr entschlief unser Töch⸗ 3 ¾ Jahr alt, nach schweren Leiden. Dites statt besonderer Meldung allen theilnehmen⸗ den Freunden und Bekannten.

Labiau in Ostpreußen, den 7. Februar 1876.

Siber,

Kgl. Wasserbau⸗Inspektor.

Mathilde Siber geb. Bethmann.

Verlobt: Frl. Katharina v. Pattkamer mit Hrn. Dr. jur. W. von Oertzen (Zarneckow⸗Brunn).

Frl. Elisabeth Dolainski mit Hrn. Feldmesser

Alexander Felderhof (Stargard). Verehelicht: Hr. Assistenz⸗Arzt Dr. med. Köhlau mit Frl. Marie Oppermann (Magdeburg). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Polizei⸗Lieutenant Steinborn (Berlin). Hrn. Oberst⸗Lieutenant von Bock (Graudenz). Hrn. Landrath v. Heyden (Cadow bei Jarmen) Eine Tochter: Hrn. Prem.-Lieut. Bahr (Swinemünde). Hrn. Stadt⸗ gerichts⸗Rath Dobert (Berlin).

1500 Halstücher,

wohl Proben von mindestens

icht später, auf mittags 11 Uhr, beraumten Termine versiegelt und Vermerk auf der Adresse:

. Lieferung von Schwefel“ zeichnete Direkrtion einzusenden.

[1080]

getheilt.

können während s

0,5 Kilo des

ernden Schwe els bis zum 12. Februar ecr., und als auch ihre Preisforderung vor dem Donnerstag, den 17. Februar cr., Vor⸗ im hiesigen Geschäftslokale an⸗ mit dem deutlichen „Submission auf die portofrei an die unter⸗

Die Lieferungsbedingungen, welche jeder Bietende s Offerte als maß⸗ im Büreau der auch gegen Vergütigung der Ko- jalien abschriftlich mitgetheilt werden. Spandau, den 2. Februar 1876. Königliche Direktion der Pulverfabrik.

Aufforderung.

Behufs Err ichung einer ausgedehnten Konkurrenz

bei den Lieferungen pro 1876 werden Lieferungs⸗ Unternehmer von:

grauer, hellblauer, dunkelblauer und dunkelgrüner Leinwand, Steifleinen, Segelleinen, Wachs⸗ drillich zu Kragen⸗Einlagen, Futter⸗Callicot, Callicot zu Unterhosen, Jackendrillich, Hosen⸗ drillich, Sackdrillich, Futterboy, blaugestreiften Hemden⸗Callicot, auch fertiger Drillichjacken, Stallhosen, Unterhosen, Hemden mit breiten öe Halsbinden, wildledernen Hand⸗ schuhen

ersucht, ihre Proben und Preisofferten bis 18. Fe⸗ bruar cr. dem 1 Nr. 8 zu Oels einzureichen.

2. Schlesischen Dragoner⸗Regiment

Lieferungs⸗Bedingungen werden auf Wunsch mit⸗ Oels, den 6. Februar 1876. 1 Die Bekleidungs⸗Kommission

des 2. Schlesischen Dragoner⸗Regiments

vewor Bekanntmachung.

Für die Steinkohlengrube Gerhard Prinz Wilhelm soll die Anlieferung von zwei Dampfkesseln ohne Garniturtheile auf dem Submissionswege vergeben werden.

Lieferungsbedingungen nelst Zeichnung können bei uns eingesehen oder gegen portofreie Einsendung von 2,50 bezogen werden.

Offerten mit der Aufschrift: Lieferung von zwei Dampfkesseln“ sind bis zum Donnerstag, den 2. März er.,, Vormittags 11 Uhr, bei uns einzureichen, wo sie in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden

ollen. 3 . Lonisenthal, den 2. Februar 1876. Cto. 51/2.)

Königliche Berginspektion

„Submission auf

[703] Lokomotiv⸗Schiebebühnen⸗Verkauf.

Für den Neubau der Münster⸗Enscheder Eisenbahn hat die Maschinenfabrik „Berliner Vulcan“ eine Lokomotiv⸗Schiebebühne mit Handkurbelbetrieb nach einer auch auf der Oels⸗Gnesener Bahn angewendeten Konstruktion angefertigt. Dieselbe lagert auf Station VBorghorst in den Theilen, in welchen sie von der Fabrik abgeliefert worden ist und soll wegen mangelnder Gelegenheit zur Verwendung verkauft werden.

Portofreie

Anfragen um Zeichnung und Verkaufs⸗ bedingungen sind bis zum 1.

1000 Taschentücher, 1000 ordinäre Handtücher,

600 Wischtücher, 8 1100 Paar Unterhosen,

800 Hosenträger,

800 wollene Socken,

800 lederne Schuhe,

G9u Peantoffeln,

800 Stück Arbeitsschürzen,

250 Paar Tuchhandschuhe,

150 Stück Unterjacken, Deckenbezüge, Kopfkeilbezüge, Bettlaken,

Kleiderbeutel, 3 Matratzen, 10 Aufsehermäntel. 1““

Muster der zu liefernden Gegenstände liegen zur Ansicht vor.

Strafgefängniß bei Berlin (am Plötzensee), den 3. Februar 1876.

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Gestorben: Verw. Frau Generalin Caroline Gräfin zu Münster, geb. Freiin von der Reck⸗ Stockhausen (Düendorf bei Wunstorf). Frau Geh. Regierungs⸗Rath Baronin Julie ven Laffert, 865. von Laffert (Schwerin). Hr. Kreisgerichts⸗ Rath a. D. Friedrich von Heising (Wiesbaden).

Premier⸗Lieutenant Franz Oettinger (Metz.

8 8

Hr.

[944] Es sollen im Wege der öffentlichen Submission 3000 Centner Schwefel. welche an die hiesige Königliche Pulverfabrik einzu⸗ liefern sind, exelusive Fastage, angekauft werden.

Unternehmer werden daher hiermit aufgefordert, so⸗

b März d. J., an den Königlichen Ober⸗Maschinenmeister Tacke zu Pader⸗ vborn zu richten, welcher auch jede sonst gewuünschte Auskunft ertheilen wird. Münster, den 25. Januar 1876. 1 Königliche Direktion der Westfälischen Eisenbahn. 1

Bekanntmachung. Die Lieferung von: 200,000 Kilo Faulbaumholz und 60,000 Pulvertonnenreifen aus Weidenholz, soll in öffentlicher Cehmespoh vergeben werden. Offerten aus Elsaß⸗ othringen auf Stempel⸗ vapier sind verstegelt und portofrei, für jeden ieferungsgegenstand besonders, mit der Aufschrift: „Submission auf Faulbaumholz“ resp. auf Pulvertonnenreifen“ versehen, bis zu dem am 22. Februar cr., Vor⸗ mittags 10 Uhr, im Bureau der diesseitigen Pul⸗ verfabrik anstehenden Termine an uns einzureichen. Zu den Offerten auf Pulvertonnenreifen sind Proben von 20 bis 25 Stück spätestens 5 Tage vor dem Termize einzusenden. Die Bedingungen können im Bureau der Puloer⸗ fabrik eingesehen, auch auf portofreie Requisition be⸗ zogen werden. 8 Metz, den 25. Januar 1876. Kaiserliche Direktion der

Pulverfabrik.

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Zas Abonnement beträgt 4 50 für das Vierteljahr.

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Insertionspreis für den Raum einer Bruckzeile 30

Berlin, Donnerstag,

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Steuer⸗Einnehmer a. D. Maaß zu Bialla im Kreise Johannisburg den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Schullehrer Briese zu Cöslin den Adler der Inhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern; sowie dem Berg⸗ hauer Ernst Jenke zu Altwasser im Kreise Waldenburg, dem Kohlenmesser Carl Kühnel zu Charlottenbrunn, desselben Kreises, und dem Kreisgerichtsboten und Exekutor Meyer zu Bünde im Kreise Herford das Allgemeine Ehrenzeichen zu Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Ordens⸗Insignien zu erthei⸗ len, und zwar: des Comthurkreuzes zweiter Klasse des Großherzog⸗ lich sächsischen Haus⸗Ordens vom weißen Falken: dem Major Baron von Collas und dem Major von Sydow, Beide vom 5. Thüringischen Infanterie⸗Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen); sowie ddes Koͤniglich schwedischen Wasa⸗Ordens dritter Klasse: dem Premier⸗Lieutenant der Reserve des Garde⸗Kürassier⸗ Regiments Freiherrn von Mecklenburg.

Berlin, den 10. Februar 1876. 1 oheit der Prinz Hermann von Sachsen⸗ Weimar ist gestern Abend hier eingetroffen und im Königlichen Palais abgestiegen. ö14X“X“

Deutsches Reich.

Se. Majestät der Kaiser und König haben im Namen des Deutschen Reiches den Freiherrn von Muͤnchhausen zum Konsul des Deutschen Reiches in Jerusalem zu ernennen geruht.

6 liNaninimnabg. Außerkurssetzung und Einlösung der Postwerthzeichen zu ½, 1, 2, 2 ½ und 5 Groschen. 8 Seit 1. Januar 1876 sind zur Frankirung von Postsen⸗ dungen nur noch solche Postwerthzeichen zugelassen, 1 1ögg. der Werthbetrag in der Reichswährung ausgedrückt ist. Die bisher daneben noch gültig gewesenen Postwerthzeichen mit An⸗ gabe des Werthbetrages in der Thalerwährung, und zwar die Freimarken zu ½, 1, 2, 2 ½ und 5 Groschen, die gestempelten Briefumschläge zu 1 Groschen und die gestempelten Postkarten, sowohl einfache als solche mit Rückantwort, zu ½ bz. 1 Groschen, können von dem angegebenen Zeitpunkte ab zur Frankirung nicht mehr verwendet werden. Die Vorräthe an Postwerthzeichen der Thalerwährung, welche sich jetzt noch in den Händen des Publikums befinden, können bis einschließlich den 15. Februar 1876 bei den Postanstalten gegen Postwerthzeichen des gleichen Betrages in der Reichswährung umgetauscht werden. Eine Ein⸗ lösung gegen Baar findet nicht statt. Berlin W., den 6. Januar 1876. Kaiserliches General⸗Postamt.

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

gauefen Fenstonirten ebäöö und Kanzlei⸗Direktor ann aus Labiau, zur Zeit in Rastenb Cha⸗ als Kanzlei⸗Rath; em praktischen Arzt zc. Dr. Jordan zu St. Johann bei

1 Charakter als Sanitäts⸗Rath; und em Bankier August Heuser zu Cöln den Charakt 1. Kommerzien⸗Rath zu gastigen

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und 16 Medizinal⸗Angelegenheiten. 5 Die bisherigen Privatdozenten Dr. Emil Richter und Dr. 6 haas dn in sind zu außerordentlichen Pro⸗ er m is 1 iversitä

edizinischen Fakultät der Universität daselbst Die Wahl des früheren Provinzial⸗Gewerbeschullehrer 1 8 2 8 August Artzt in Saarbrücken zum Oberlehrer am Uehahenas

in Recklinghausen ist bestätigt worden.

Der praktische Arzt ꝛc. Dr. Ritter zu Bremervörde i 2 ꝛc. Dr. ist zum Kreis⸗Wundarzt des Stader Geest⸗Kreises ernannt

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Auf die Eingabe vom 29. v. Mts. eröffne ich dem Vor⸗ Pend, daß ich die Königlichen Direktionen der Staats⸗ und unter üih 8 u stehenden Privatbahnen letztere vorbehalt⸗ h Zustimmung der Gesellschaftsvertretungen ermächtigt n d. für diejenigen Gegenstände und Maschinen, welche auf der 2 g2* Zeit vom 8. bis 10. Juni d. Js. in Breslau stattfinden⸗ n Maschinen ausgestellt werden und un⸗

Post-Anstalten des In⸗- und Auslandes

Bestellung an; für Berlin außer den Post-Anstalten auch die Expedition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

verkauft bleiben, eine Transportbegünstigung in der Art zu gewähren, daß für den Hintransport die volle tarifmäßige Fracht berechnet wird, der Rücktransport auf derselben Route an den Aussteller aber frachtfrei erfolgt, wenn durch Vorlage des Original⸗Frachtbriefs für die Hintour, sowie durch eine Be⸗ scheinigung des Ausstellungs⸗Comités nachgewiesen wird, daß I gewesen und unverkauft geblieben und wenn der Rücktransport innerhalb 14 Tage 9 Schluß der Ausstellung stattfindet. 1 .chag Berlin, den 7. Februar 1876. 8 Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. An den Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins zu Breslau. Abschrift zur weiteren Veranlassung. Der Minister für Handel, Gewerbe und ffentche Arbeiten. 4 . Dr. Achenbach. W“ An sämmtliche Königliche Eisenbahn⸗Direktionen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 10. Februar. Majestät der Kaiser und König empfingen im Laufe des heutigen Vormittags den Oberst⸗Jägermeister Fürsten von Pleß, den Commandeur der 22. Division, General⸗Lieutenant von Blumen⸗ thal, und den Gesandten Freiherrn von Pirch und nahmen des Kriegs⸗Ministers und des Militärkabinets

en.

Gestern empfingen die Kaiserlichen Majestäten Se. Hoheit den Prinzen Hermann von Fözun Malat und dinirten bei Ihren Kaiserlichen und Königliche Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin.

„Heute war Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin in einer Vorstandssitzung des Frauen⸗Lazarethvereins anwesend und beglückwünschte Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten den Kronprinzen und die Kronprinzessin zu dem Geburtstage des Prinzen Waldemar. 8

““ Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern Mittags 12. Uhr den Grafen zur Lippe⸗Biesterfeld und später den Kaiserlichen Botschafter, General⸗Lieutenant und General⸗Adjutanten von Schweinitz. Abends 7 Uhr stattete Se. Kaiserliche Hoheit dem Prinzen Hermann von Sachsen⸗Weimar einen Besuch ab und besuchte die Vorstellung im Opernhause. 6

Se.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstages wurde, nachdem die verschiedenen Antragsteller ihre Amendements motivirt hatten, zu den §§. 4 und 5 der Strafgesetznovelle, unter Ablehnung der übrigen Anträge, der Eventualantrag des Abg. Bähr (Cassel) mit 180 gegen 161 Stimmen angenommen. Derselbe lautet;

„eventuell für den Fall der Ablehnung der Antrages Wolffson nur die Nr. 1 und 2 desselben unter unveränderter Aufrechterhaltung des übrigen Theils des gegenwärtigen §. 4 anzunehmen.“

Der Antrag Wolffson lautet:

a. in §. 4 Nr. 1 den Deutschen dem Ausländer gleichzustellen und statt der gesperrt gedruckten Worte zu sagen: „oder als Beamter des Deutschen Reiches oder eines Bundesstaates eine Handlung be⸗ gangen hat, die nach den Gesetzen des Deutschen Reiches als Ver⸗ brechen oder Vergehen im Amte anzusehen ist;“ b. die bisherige Nr. 2 des §. 4 wieder aufzunehmen: ein Deutscher, welcher im Auslande eine landesverrätherisch: Handlung gegen das Deutsche Reich oder einen Bundesstaat, oder eine Beleidigung gegen einen Bundesfürsten begangen hat; c. statt der Nr. 2 der Regierungsvorlage folgende Bestimmungen zu setzen: 3) ein Deutscher, welcher im Auslande eine nicht unter Nr. 1, 2 fallende Handlung begangen hat, die nach den Gesetzen des Deutschen Reiches oder als Verbrechen oder als ein nach den Abschnitten 10, 12, 16— 23, 26 des zweiten Theiles strafbares vorsätzliches Vergehen zu betrachten ist; 4) ein Ausländer, welcher im Auslande gegen einen Deutschen eine der in den Abschnitten 16—20 des zweiten Theils oder in den §§. 176—178 bezeichneten vorsätzlichen Handlungen begangen hat; 5) ein Deutscher, welcher im Auslande eine nicht unter Nr. 1, 2, 3, oder ein Ausländer welcher im Auslande gegen einen Deutschen eine nicht unter Nr. 1, 4 fallende Handlung begangen hat, die nach den Gesetzen des Deutschen Reiches als Verbrechen oder Vergehen zu betrachten und zugleich durch die Gesetze des Ortes, an welchem sie begangen wurde, mit Strafe bedroht ist.

Der Bundesbevollmächtigte, Staats⸗Minister Dr. Leonhardt, hatte sich eventuell hiermit einverstanden erklärt.

Der Reichskanzler⸗Amts⸗Direktor v. Amsberg erklärte, daß nach dieser Abstimmung der Gesetzentwurf über die polynesischen Arbeiter nicht mehr haltbar sei, weshalb die verbündeten Regie⸗ rungen denselben zurückziehen.

§. 95 der Vorlage, der in zweiter Lesung unverändert an⸗ genommen worden, lautet:

Wer den Kaiser, seinen Landesherrn, oder während seines Auf⸗ enthaltes in einem Bundesstaate dessen Landesherrn beleidigt, wird mit Gefängniß nicht unter zwei Monaten oder mit Festungshaft von gleicher Dauer bestraft.

Nach dem Antrage des Abg. Dr. v. Schwarze beschloß das Haus ohne Debatte, statt der Worte „von gleicher Dauer“ zu

10. Februar, Abends.

§. 102 bestraft Hochverrath oder Landesverrath, welcher gegen auswärtige Staaten begangen wird, an Deutschen oder Ausländern, wenn diese zur Zeit der That sich in Deutschland aufhielten, mit 1 bis 10 Jahren Festungshaft, bei Annahme mildernder Umstände mit Festungshaft nicht unter 6 Monaten „sofern in dem anderen Staate nach veröffentlichten Staats⸗ verträgen oder nach Gesetzen dem Deutschen Reiche die Gegen⸗ seitigkeit verbürgt ist. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag der auswärtigen Regierung ein. Die Zurücknahme des Antrags ist zulässig.“

Der Abg. Thilo beantragte die in der zweiten Lesung hin⸗

zugefügten Schlußsätze von „sofern in dem Eb Flang. hin⸗ zum Schluß des Paragraphen zu streichen und an ihre Stelle zu setzen: „Die Verfolgung tritt nur mit Ermächtigung des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches ein.“ Zur Be⸗ gründung dieses Amendements wies der Antragsteller darauf hin, daß es unzuträglich sei, die Bestrafung der in Rede stehen⸗ den Vergehen von Staatsverträgen zwischen dem Auslande und dem Deutschen Reiche abhängig zu machen, da selbst die in dem angegebenen Sinne abgeschlossenen Staatsverträge zum größten Theil nicht mit dem Deutschen Reiche, sondern mit den deutschen Einzelstaaten abgeschlossen seien. Im Allgemeinen fehle es aber überhaupt an solchen Verträgen; man möge deshalb die Straf⸗ bestimmung ohne jene Bedingung der Gegenseitigkeit annehmen und als eine Offerte zur Nachahmung für andere Staaten hinstellen. Der Abg. Dr. v. Schwarze stimmte diesem Antrage bei; für den Fall der Ablehnung desselben bat er, ö die Worte: „nach veröffentlichten Staatsverträgen oder nach Ge⸗ setzen“ zu streichen. 1

„Der Abg. Bernards beantragte, hinter den Worten: „wenn mildernde Umstände vorhanden sind“ statt der Worte: „mit Festungshaft nicht unter sechs Monaten“ zu setzen: „mit Festungs⸗ haft von sechs Monaten bis zu 10 Jahren.“

Der Reichskanzler⸗Amts⸗Direktor v. Amsberg erklärte sich mit sämmtlichen Amendements einverstanden, während der Abg. Windthorst dem Antrage Thilo mit dem Bemerken entgegentrat daß die mit den deutschen Einzelstaaten abgeschlossenen Verträge des Auslandes sehr leicht ohne längere Verhandlungen auf das Deutsche Reich übertragen werden könnten.

§. 102 wurde hierauf nach Ablehnung des Amendements Thilo in der nach den Anträgen Bernards und Schwarze mo⸗ difizirten Fassung angenommen.

Als hierauf der Präsident Dr. Simson den in der zweiten Lesung abgelehnten §. 130 der Vorlage („Wer in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise verschiedene Klassen der Bevölkerung gegen einander öffentlich aufreizt, oder wer in gleicher Weise die Institute der Ehe, der Familie oder des Eigenthums öffentlich durch Rede oder Schrift angreift, wird mit Gefängniß bestraft“) zur Diskussion stellte, bemerkte Abg. Dr. Lasker, daß es der Praxis des Hauses widerspreche, Paragraphen, welche in der zweiten Le⸗ sung abgelehnt worden, bei der dritten Berathung wieder zur Debatte zu stellen, wenn dieselben nicht durch den Antrag eines Mitgliedes des Hauses aufgenommen würden. Die Abgg. Miquel und Windthorst schlossen sich dieser Auffassung an. Der Reichskanzler Fürst von Bismarck protestirte dagegen, daß eine Vorlage der Regierung durch zweimalige Lesung beseitigt werden könne, während der Antrag eines einzigen Abgeordneten ge⸗ nüge, einem Paragraphen die dritte Berathung zu sichern. Jeden⸗ falls komme ihm diese Praxis überraschend, sollte dieselbe dau⸗ ernd angenommen werden, so würden die Vertreter der Regie⸗ rung in Zukunft die dritte Lesung ihrer Anträge sich dadurch sichern müssen, daß sie einen Abgeordneten bitten, die früher ab⸗ gelehnten Paragraphen durch einen besonderen Antrag wieder aufzunehmen. (S. unter Reichstagsangelegenheiten.)

Der Abg. Frhr. zur Rabenau beantragte hierauf, den §. 130 wieder herzustellen. Da der Antrag ausreichende Unter⸗ stützung fand, so wurde die Debatte über den §. 130 eröffnet. Der Reichkanzler Fürst von Bismarck hob sodann in eingehender Rede die Nachtheile hervor, welche durch Mißbrauch der Presse der inneren und äußeren Politik des Reiches erwachsen. (S. unter Reichstagsangelegenheiten). Der Abg. Windthorst glaubte be⸗ zweifeln zu müssen, daß in dem angeführten Falle die Kriegs⸗ befürchtungen so unbegründet gewesen seien, worauf der Reichs⸗ kanzler seine Behauptung nochmals wiederholte. (S. unter Reichs⸗ tagsangelegenheiten).

Der Abg. Frhr. zur Rabenau erklärte, daß der Zweck seines An⸗ trages auf Wiederherstellung des §. 130 nunmehr durch die Debatte erreicht worden sei, und da der Reichskanzler selbst auf der Annahme des Paragraphen nicht bestehe, so ziehe er nun⸗ mehr seinen Antrag zurück.

Der Präsident wollte in Folge dieser Erklärung die De⸗ batte schließen, Abg. Sonnemann nahm jedoch den zurückgezoge⸗ nen Antrag wieder auf. Bevor diese Mittheilung zur Kennt⸗ niß des Hauses gebracht wurde, war ein Schlußantrag beim Präsidenten eingereicht worden, dem das Haus zustimmte. Die Wiederaufnahme des zurückgezogenen zur Rabenauschen An⸗ trages Seitens des Abg. Sonnemann war hierdurch un⸗ heacagc geworden, und §. 130 galt ohne Abstimmung als be⸗ eitigt.

Nach einigen persönlichen Bemerkungen der Abgg. Windt⸗ horst, Bebel und Dr. Bamberger e das Haus 82 5 Uhr

setzen: „von zwei Monaten bis zu fünf Jahren“. 8 8 *

die weitere Berathung.